* Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und gamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. durch die Poſt Mk 1.15 vierteljährlich. Viernheiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirk ſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. F Mittwoch, den 6. November 1901. — 17. Jahrgang — 0 England und Trans vaal. — Die Buren ſind bis Kapſtadt vorgedrungen und haken dort einen glänzenden Erfolg errungen. We nämlich der„Deutſchen Tagesztg.“ von durchaus zuverläſſiger Seite mitgetheilt wird, iſt aus Capſtadt die Meldung eingegangen, daß die Buren das Haupt⸗Pferdedepot der britiſchen Armee⸗ verwaltung mit Tauſenden von Pferden in unmittelbarer Nähe Capſtadts aufgehoben habe. Das wäre köstlich! Mit unſäglicher Mühe und gewaltigen Geldoufwendungen ver⸗ ſchafften ſich die Engländer die für die Fortſetzung des Krieges unbedingt nothwendigen Pferke, und nachdem dieſe gelandet und von den Strapazen der Seereiſe befreit ſind, kommen die Buren in aller Gemüthlichkeit und holen ſie weg. Dieſer glänzende Triumph der Kühnheit und Umſicht der Buren beleuchtet aber andererſeits auch die verzweifelte Lage der Engländer in ſchärfſter Weiſe. Wenn die Engländer nicht ein⸗ mal mehr in Copſtadt vor den Buren ſicher ſind, dann haben ſie eben in ganz Südaftika den feſten Boden verloren. Lord Kitchener wird ſich natürlich hüten, von dem Verluſt des koftſpieligen Pferdetransports öffentlich Mittheilung zu machen, aber er wird auch ſobald nicht in die Lage kommen, mit Siegestelegrammen aufzuwarten. Der jüngſte Erfolg hat die Buren offenbar ermuthigt, und was ſie vor Cap⸗ ſtadt fertig gebracht haben, das wird ihnen auch anderwärts gelingen. Pferde, Woffen und Munitſon der Engländer be⸗ finden ſich zum größten Theil in ihren Händen, auch von den britiſchen Soldaten wäre die große Mehrzahl ſchon un⸗ ſchädlich gemacht, wenn die Buren die gefangenen Engländer nur feſthalten könnten und nicht immer wieder laufen laſſen müßten. Freilich ſchwören die Gefangenen, die Waffen nicht wieder gegen die Buren zu erheben, und die Letzteren hätten das volle Recht, die Freigelaſſenen niederzuſchießen, wenn ſie ſie bei einer ſpäteren Gelegenheit gefangen nehmen. Aber Lord Kitcheners Beiſpiel wollen ſie nun einmal nicht nach⸗ ahmen, ſie ſind ſich zu gut dazu!— Wie die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ erfährt, befindet ſich gegenwärtig die ganze Kapkolonte im Zuftande einer regel⸗ recht organiſtrten Empörung. Das Kitchener'ſche Blutre pi ment hat alſo die erwartete Wirkung gethan. Von General French, der die Ruhe im Kaplande wiederherſtellen ſollte, hat man ſchon lange nichts mehr gehört. Möglicherweiſe hat der General in richtiger Erkenntniß der Aue ſichtsloſig⸗ keit ſeiner Bemühungen bereits ſeine Koffer gepackt, um nach England zurückzukehren und das durch Bullers Kaltſtellung erledigte Kommando zu übernehmen. London, 2. Nov. Eine Depeſche Kitcheners auf Prä⸗ toria von geſtern meldet: Soeben erfahre ich, daß ein heftiger Angriff auf die Nachhut des Oberſten Benſon ſtattgefunden hat und zwar etwa 20 Meilen nordweſtlich von Bethel bei dichtem Nebel. Die Buren ſollen etwa 1000 Mann ſtark geweſen ſein und ſich auf die beiden Geſchütze geworfen haben, welche ſich bei der Nachhut befanden. Ich weiß noch nicht, ob man im Stande war, ſie zu retten. Ich fürchte, die Verluſte find ſchwer. Oberſt Benſon iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Er⸗ ſatzmannſchaften treffen heute früh bei Benſon ein. Ein zweites Telegramm meldet: Oberſt Barber iſt heute Früh bei Benſon eingetroffen, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen. Er berichtet, daß außer Benſon 8 Offiztere ge⸗ — all und 13 verwaadet ſind und zwar faßt alle ſchwer. Von den Mannſchaften ſind 58 todt und 156 verwundet. Ich nehme an, daß die beiden Geſchütze wieder erlangt ſind und der Feind ſich zurückgezo zen hat. Barber meldet, der Kampf ſei Mann gegen Mann mit großer Energie gekämpft worden. Auch der Feind habe ſchwere Verluſte gehabt und ſich in öſtlicher Richtung zurückgezogen. London, 2. Nov. Lord Kitchener's Meldung über die Niederlage der Kolonne Benſon hat hier ſehr deprimirend gewirkt. Es verlautet, außer den zahlreichen Verluſten an Todten und Verwundeten hätten auch mehrere hundert Mann die Waffen geſtreckt. Die Soldaten ſeien von den Buren nach Wegnahme der Waffen wieder freigeleſſen, die Oſſiziere da⸗ gegen zurückgehalten worden, um an ihnen Rache zu nehmen für die Hinrichtung der rerſchiedenen Bur enführer. Es berrſcht deswegen hier die größte Aufregung. Seit heute Früh ſtaut ſich eine ung heuere Menſchenmenge vor dem Kriegsamte, um nähere Einzelheiten zu erhalten— ein Bild, wie es aus den erſten Tagen des Krieges noch in aller Er- innerung iſt. Prätoria, 2. Nov. Der Führer der Burenabtheilung, welche den Angriff auf Oberſt Benſon machte, war Louis Botha. Derſelbe vereinigte ſich mit einem andern Komman⸗ do, welches kürzlich in der Nähe von Bethel operirte. Deutſchland. Greifswald, 2. Nov.(Die hieſige Studentenſchaft) veranſtaltete vorgeſtern eine Einſpruchskundgebung gegen die Angriffe, die Chamberlain in ſeiner Edinburger Rede gegen die deutſche Kriegführung im Jahre 1870/71 gerichtet hat. Nich mehreren begeiſtert aufgenommenen Anſprachen von Profeſſoren, unter denen Muükämpfer aus dem Jahre 1870/71 auftraten, nahm die Berſammlung ſolgenden Beſchluß ein⸗ ſtimmig an:„Die Studentenſchaft Greifswalds, einmüthig verſammelt mit ihren Dozenten, weiſt mit Entrüſtung die Beſchimpfung zurück, die der engliſche Miniſter Chamberlain in ſeiner Rede zu Edinburg am 25. Oktober durch den Ver⸗ gleich der engliſchen Kriegführung in Südofrika mit der deutſchen im Feldzuge 1870/71 gegen das deutſche Volk und deutſche Kampfesſilte auezuſprechen gewagt hat!“ Poſen, 4. Nov. Heute begann der im Juli vertagte Prozeß gegen 138 polniſche Studen'en bezw. frühere Stu⸗ denten wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung. Nur 8 Angeklagte waren erſchien en. Ausland. London, 2. Nov. Der franzöſiſch⸗kürkiſche Konflikt wird hier mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Das Verhalten Frankreichs wird allgemein gebilligt. Die vorherrſchende An⸗ ſicht iſt die, daß ein Widerſtand der Türkei die Großmächte ähnlich wie bei den China⸗Wirren zuſammenführen werde. Paris, 2. Nobo. Aus Konſtantinopel wird von geſtern Nachmittag 4,25 Uhr gemeldet: Der Sultin hat der franzöſiſchen Regierung Vorſchläge ketreffend eine völlige Ge⸗ nugthuung machen laſſen. Man betrachtet den Zwiſchenfall als erledigt. Peking, 2. Nov. Reuter. Die eur opäiſchen Aerzte Lihungtſchangs bezeichneten den Zuſtand des Kranken als ſehr ernſt. Er leidet ſeit zwei Tagen an Lungenbluten. Es iſt möglich, daß ſeine Verhandlungen wegen der Mand⸗ ſchurei hierdurch geſtöet werden. Alle anderen chineſiſchen Beamten ſind gegen die Gewährung von Zugeſtändniſſen an Rußland, da ſie fürchten, daß wenn ein Vertrag abgeſchloſſen wird, auch die anderen Mächte, ſtatt ſich Rußland zu wider⸗ ſetzen, Vortheile für ſich in anderen Provinzen verlangen. Nah und Fern. Viernheim, 2. Nov. Platow'ſche Univerſal⸗ Ausstellung. Im Saale zum„grünen Laub“ befindet ſich jetzt, wie bekannt, eine Univerſal⸗Ausſtellung für Länder⸗ und Völkerkunde des naturwiſſenſchaftlichen Muſeums von J. Platow aus Hamburg, in welchem eine ſehr reichhaltige Sammlung präparirter Naturſeltenhelten, Mumien, Anti⸗ quitäten, Kunſtwerken, ſowie eine reichhaltige Gallerie der verſchiedenſten Völkertypen zu finden iſt. Das Muſeum des Herrn J. Ptatow iſt von hervorragenden Schulmännern und Gelehrten, unter welchen ſich die bedeutendſten Namen befinden, warm empfohlen, welchen Empfehlungen wir uns biermit anſchließen, indem wir zum Beſuch desſelben auf⸗ fordern. Man wolle auch die heutige Anzeige beachten. Weinheim, 2. Nov. Zu der Mordthat wird noch gemeldet: Streitigkeiten und häufige Zerwürfniſſe ſollen zwiſchen dem Ehepaar Ziegler an der Tagesordnung geweſen ſein. Der Mann war dem Trunke ergeben und ſoll ſeine Frau, mit der er in dritter Ehe lebte, oft mit Schlägen traktirt haben. Ob das Gerücht, ſie habe ihren Mann zu vergiften beabſichtigt, auf Wahrheit beruht, dürfte vlelleicht noch feſt⸗ geſtellt werden. Mannheim, 2. Nov. Seit Freitag iſt der 11 Jahre alte Sohn des Philipp Herth von Altripp entlaufen. Derſelbe ſoll ſich in hieſiger Stadt aufhalten. Er hat blonde Haare und trägt eine graue Kleidung und einen ſchwarzen Filzhut. Wer über den Verbleib des Knaben Nachricht 2 kann, wird gebeten, dies der Polizeibehörde mitzu⸗ theilen. N Mannheim, 4. Nov. Irrſinnig geworden iſt am Samstag der unglückliche Kaufmann Adam Treiber, der in Hauſe C 2, 5 einen Spezereiladen betrieb und in dleſem vor ca. 2 Jahren von einem Bäckergeſellen in räuberiſcher Ab⸗ ſicht überfallen und ſchwee mißhandelt worden war. Treiber hatte damals die ſchrecklichſten Kopfverletzungen erlitten. Er ſchwebte lange Zeit in größter Lebensgefahr, wurde aber ganz wider Erwarten geſund. Jedoch ſchon nach einigen Monaten mußte Treiber ſich einer nochmaligen Operation unterziehen, welche zwar anſcheinend glücklich verlief, von der ſich der unglückliche Mann jedoch nie ganz erholt hat. Er war ſeit dieſer Operation dem„Gen. Anz.“ zufolge immer nicht gi klar im Kopfe, bis am Samstag der Wahnſinn zum Ausbruch kam. Treiber mußte ins Alfgemeine Krankenhaus verbracht werden, in welchem er ſich noch jetzt befindet. Sein Zustand ſoll unheilbar ſein. Der Unglückliche verlangt ſtets nach Geld und erklärt, er brauche verſchiedene Millionen, um ſich vor dem Untergang zu retten. Mannheim, 4. Nov. Der ſeit 28. v. Mts. wegen Fahrraddiebſtahls in Unterſuchungshaft befindliche Schrift⸗ ſetzer Karl Geiger von hier hat ſich am 2. d. Mts. im Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 24. Fortſetzung. „Komm, Guſtav, beruhige Dich, ich habe Dich ganz ver⸗ nachläfſigt,“ ſagte ſie, ſchnell an ſein Bett tretend. Behutſam löſte ſie die Sicherheitsnadeln von den Kopfbinden, warf die Leinwand in ein neben dem Bette ſtehendes Waſchbecken und eilte mit dieſem an Marie vorbet, die in der guten Stube vor einem Bilde ſtand und ſich ſo, wie es die Mutter Guſtavs wünſchte, den Blicken des Kranken entzogen hatte.„Habe ganz vergeſſen, ihm die kalten Umſchläge zu erneuern,“ flüſterte ſie ihr im Vorbeigehen zu.„Kommen Ste, Ihr Anblick hat ihn zu ſehr aufgeregt.“ Ohne ſich aufzuhalten eilte die Frau Profeſſor in die Küche, wo ſte friſches Waſſer in das Gefäß pumpte. In dieſem Augenblicke trat Frau Burghard ein. „Nun, iſt der Kranke erwacht?“ fragte die Alte haſtig. „Ach, Frau Burghard, ich mache mir ernſtliche Vorwürfe: Denken Sie ſich: ich bin kaum mit Fräulein Schmedes ins Krankenzimmer getreten, da wacht er plötzlich auf.“ „Aber deshalb brauchen Sie ſich doch keine Vorwürfe zu machen, Frau Profeſſor.“ „Doch, doch, er darf ſich ja nicht aufregen; ach, wenn er ſterben ſollte, tabe ich ihn auf dem Gewiſſen.“ „Ich glaube, Sie können darüber ganz ruhig ſein. Ich habe noch niemals einen Menſchen von einer freudigen Ueber⸗ raſchung ſterben ſehen“, tröſtete ſie die Alte.„In Romanen lieſt man ja immer, daß kranke junge Leute vel ſchneller geſund werden, wenn man ihnen den häufigen Anblick der oder des Ge⸗ liebten geſtattet.“ Um die Frau Profeſſor noch einige Zeit in der Küche feſtzuhalten— ſte nahm an, daß die beiden Liebenden ſich wahrend der Zeit ſehr gut unterhalten würden— ſo griff ſie zu einer Liſt. „Das Woſſer, das Sie da gepumpt haben,“ begann ſie, „wird nicht kalt genug zu Umſchlägen ſein, Frau Profeſſor, denn es hat bereits längere Zeit in der Pumpe und den Röhren in der warmen Küche geſtanden. Warten Ste, ich pumpe erſt einige Eimer voll weg, nachher haben S'e ſchönes kaltes Erdwaſſer.“ Bei dieſen Worten nahm ſie der ecregten Dame das Waſchbecken ogne weiteres aus der Hand und goß deſſen Inbalt in den Rennſtein. Dann begann ſie gemächlich zu pumpen. Dabei fing ſie an, ihr des Langen und Breiten die Geſchichte von einem vor Freude verrückt gewordenen Schneider zu erzählen. „Stehen Sie, dieſer einfältige Menſch gewann das große Loos. Darüber wurde er ſo aufgeregt und gerieth vor Freude ſo außer ſich, daß er'n paar Tage nachher in's Irrenhaus gefleckt werden mußte; er war verrückt geworden, und das hatte der Dummkopf garnicht nöthig. Denn kaum befand er ſich im Irrenhauſe, da wurde die ganze Lotterleziehung für ungültig er⸗ klärt, weil ſich bei der Ziehung ein Fehler eingeſchlichen hatte. Sehen Sie, Frau Profeſſor, närriſch kann man danach vor Freude wohl werden, aber„vor Freude ſterben“, nein, das iſt blos ſo'ne Redensart. Ihr Herr Sohn iſt ein durchaus geſunder, kräftiger 5 „Aber, ich bitte, Frau Burghard— ich muß jetzt wirklich zu dem Kranken; er liegt ohne ſeden Verband,“ fiel die Dame der Redenden ungeduldig in's Wort. „Ich bin jetzt fertig. So, hier iſt anderes, kälteres Waſſer, das wird Ihrem Sohne wohlthun,“ antwortete die kluge Frau Burghard. Der Alten das Gefäß hoſtig aus der Hand nehmend, eilte die Frau Profeſſorin quer über die Hausdiele in das gewöhnliche Wohnzimmer und durch dieſes in die gute Stube. Hier trat ihr Marie mit dem Wunſche entgegen, ſich zu verab⸗ ſchieden. Die Frau Profeſſor warf auf das Antlitz der Zurück⸗ gebliebenen einen ſorſchenden Blick, und da ſie keinerlei Zeichen dafür zu entdecken glaubte, daß während ihrer Ab⸗ weſenheit eine Unterredung zwiſchen den Liebenden ſtattgefun⸗ den habe, ſtreckte ſie Marſe mit dem ihr immer zur Ver⸗ fügung ſtehenden glatten, verbindlichen Lächeln die eine freie Hand hin. „Leben Sie wohl, mein liebes Fräulein Schmedes, ich wünſche Ihnen alles Liebe und Gute. Vergeſſen Ste nicht, was Sie vorhen der um ihren Sohn beſorgten Mutter gelobten.“ „Ich werde nichts vergeſſen, Frau Profeſſor. Leben Sie wohl! Ich wünſche Ihrem Herrn Sohn gute Beſſerung“, ant⸗ wortete Marie tieſernſten Antlitzes. „Na, min lütt' Deern, Allens wedder in Ordnung 7“ em⸗ pfing die Frau Burghard das zu ihr in die Küche tretende junge Mädchen, auf deſſen Antlitz Freude und Mißbehagen um die Oberhand kämpften. Marie verbarg ihr Geſicht ſchluchzend am Buſen der guten Alten. Er liebt mich noch, ach, er iſt ſo gut, ſo gut! Als ſeine Mutter forteilte, um Waſſer zu holen, ging ich langſam hinter ihr her; ſie wollte ja, daß ich das Zimmer verlaſſen ſolle. Da rief er meinen Namen, und ich konnte nicht widerſtehen. Ich ging zu ihm, dankte ihm dafür, daß er mich doch noch lieb behalten hätte und bat ihn, er möge mir und ſich den Abſchied nicht noch ſchwerer machen, wir müßten uns für immer trennen, ſeine Mutte wünſche das; er würde es wohl ſchon an dem Benehmen derſelben gemerkt haben, daß ich ihr nicht gefiele. Da richtete er ſich auf, griff nach meiner Hand und zog mich zu ſich nieder.„Sprich jetzt nicht von Trennung, mein Alles, ſagte er,„ich liebe Dich mehr wie je und werde Dich zu erringen ſuchen und wenn die ganze Welt ſich gegen mich erklären ſollte'. Ich konnte nichts ſagen, denn er ließ mich nicht zu Worte kommis 5 „Vor lauter Küſſen!“ ſchaltete die erfreute Alte ein. „Nu, ſeh mir einer an, kann kaum wieder'n Finger rühren und thut ſchon ſo, als ſäße er mit der Liebſten mutterſeelen⸗ allein in der Geis blattlaube dahinten in unſerm Garten. Ja die Jugend, die Jugend! Hat wirklich Temperament, der junge Hirt. Na, nu iſt alles gut min lütt Deern. Das Andere findet ſich ſpäter. Habe mich könlglich gefreut, dle kluge Frau Profeſſor hier in der Küche eine Welle an der Naſe herum⸗ führen zu können, damit min lütt Küken mu'n Schatz fick freuen kann.“ Marie ſchüttelte zwiſchen Lachen und Weinen den Kopf. „Die Mutter hat zu viel Dünkel, ſie wird mich nicht als ihre Tochter anerkennen wollen, und er verehrt ſie zu ſehr— ich weiß das— als daß er ſith ihrem Willen auf die Dauer widerſetzt. Ste kennen ja auch meinen Vater, ſollte derſelbe, auch nur als letſe Andeutung, erfahren, daß dle Eltern Guſtavs deſſen Wahl nicht be lligen, oder daß ſie glauben, der Liebe des Sohnes ein Opfer bringen zu müſſen, dann wird er hieſigen Amtsgefängniß erhängt.— Am gleichen Tage hat ein Hausburſche aus Wildbad in ſeiner Wohnung in ſelbſt⸗ mörderlſcher Abſicht ſich zwei Rvolverſchüſſe in den Kopf beigebracht; der Verwundete wurds in das allg. Krankenhaus enommen. 18 Lampertheim, 2. Nov. Hier ſoll ein erſt vor kürzerer Zeit zugezogener Mann überfallen, geknebell und um etwa 5000 Mk. beraubt worden ſein. Das Gericht von Lorſch war heute hier, um den Thatbeſtand aufzunehmen und wird die eingeleitete Unterſuchung hoffentlich bald Licht in die Sache bringen. f Groß⸗Gerau, 2. Okt. Dieſer Tage wurde der Wiegmeiſter der hieſigen Aktien⸗Zuckerfabrik verhaftet. Man hat entdeckt, daß bedeutende Frachtunterſchlagungen,(man munkelt von 15 000 Mk.) ſeitens der Fabrik gegen die Eſſen⸗ bahn vorgekommen ſind. Der Verhaftete ſoll angegeben haben, daß ſchon ſein Vorgänger in der Art die Wiegungen vorge⸗ nommen habe. Der. ſcheint ſich alſo auch auf vergangene Jahre zu erſtrecken. f 1 3 ſtadt, 2. Okt. Die Schulbehöede beſchäftigt ſich, wie verlautet, ſoeben mit der Regelung der Organiſten⸗ gehälter.— Der heſſiſche Fiskus iſt eben daran, einen hieſigen Kaufmann wegen Steuerhinterziehung zu faſſen, und zwar mit der Summe von 400,000 Mk. Heidelberg, 2. Nov. Vorgeſtern Abend paſſirte in Altneudorf dadurch ein ſchwerer Unfall, daß durch Scheu⸗ werden der Pferde eines Fuhrwerks von Benders Anſtalt, welches den am hieſigen Bezirksamt thätigen, 70 Jahre alten Reviſor Mayer, welcher von ſeiner Frau begleitet war, von einem Amtsgange in Heiligkreuzſteinach zurück⸗ führte, der Wagen den ca. 12 Meter tiefen Abhang bin⸗ unterſtürzte, die Deichſel brach und die Pferde gegen Schönau zu in raſendem Laufe dahinſprengten, wobei ſie den etwas ſchwerhörigen, die Landſtraße dahergehenden Weber Layer ükſerrannten, ſo daß er einen ſchweren Schädelbruch und ſonſt noch ſchwere Verletzungen davontrug. Es wird an ſeinem Aufkommen gezweifelt. Herr Reoiſor May er, der ſammt ſeiner Gemahlin mit dem Wagen herunterſtürzte, erlitt einen ſehr ſchweren Beckenbruch. Frau Reviſor May r kam, abgeſehen von einigen ungefährlichen Quetſchungen und Abſchürfungen, mit dem Schrecken davon. Den Kutſcher, ebenfalls verletzt, trifft angeblich keine Schuld. Mainz, 2. Nov. Wie der„Mainzer Anz.“ meldet, wurde Pfarrer Landmann zu St. Chriſtoph heute früh 8 Uhr, während er die heilige Meſſe las, von einem Schlaganfalle betroffen. Er brach todt zuſammen. Höchſt i. O, 2. Nov. Ein Mordverſuch wurde in unſerem ſonſt ſo friedlichen Städtchen verübt. Der als ſehr excentriſch bekannte Elektrizitätswerkbeſitzer Georg Ludwig Hofferbe th drang um die Mittagszeit in den Laden des Kaufmanns und Sparkaſſendirektors Phil. Flath ein und ſtieß dem dort anweſenden Flath unter dem Ruf:„Hund, Du mußt ſlerben!“ ein ſogenanntes Jagdmeſſer in die Bruſt. Gluͤcklicherweiſe konnte Herr Flath die Wucht des Stoß'es mit der Hand abhalten, ſodaß die Wunde in der Bruſt keine bedeutende iſt; er hat ſich aber hierdurch eine Ver⸗ letzung der Hand zugezogen. Das Motiv der That ſcheint darin zu ſuchen ſein, daß Hoffe berth, welcher Schuldner der Sparkaſſe iſt, die klagend gegen ihn vorging, den Direktor der Sparkaſſe als den Urheber der Klage vermuthete. Hofferberth wurde alsba'd durch die Gendarmerie verhaftet. Pforzheim, 2. Nov. Vorgeſtern entdeckte man, daß derznach Unterſchlagung von ca. 1000 Mark flüchtig gegangene Gaswerkebuchhalter Biſchoff noch weitere 1300 Mark durch den Verkauf eines Wagens Amoniakwaſſ ers, welchen Betrag er ſtatt zu buchen, für ſich ſelbſt verbrauchte, unterſchlug. Frankfurt a. M., 2. Nov. Der Einbre her, welcher die Wohnung des Kaufmanns Benario ausräumte, iſt in de: Perſon des vielbeſtraften Krankenwärters Otto Geibel aus Hanau verhaftet worden. Heilbronn, 2. Nov. In der heutigen unter dem Vorſitze des Landgerichtsraths Geyer ſtattgehabten Gläubiger⸗ verſammlung der Gläubiger der Heilbronner Gewerbebank ſtellte der Konkursverwalter feſt, daß nach vorläufi zer Schätzung die Aktiva ſich auf 3 757 000 Mark belaufen und die Geſammtſumme der Schulden 3 869 000 Mark ihre Kühe ſelbſt melken. betragen, ſo daß nach Abzug der Ko kurskoſten die Gläubi⸗ ger etwa 95 Prozent zu erwarten haben. Die Konkurs⸗ koſten werden auf 60 00) Mark geſchätzt. Als Grund der Ueberſchuldung werden die Spekulationen der Direktoren angeg ben, welche durch Bücherfälſchungen die Verluſte ver⸗ heimlichten und den Aktionären Dividenden von 6¼ Proz. vertheilt haben. Ueber das Vermögen der Direktoren Fuchs, Keeſer und des Prokuriſten Krug iſt der Konkurs eröffnet worden. Vom Rebgelände, 2. Nov. Am letzten Sonn⸗ tag war in X. Kirchweihtanz. Des Z.... baue en Magd hat ſich mit ihrem Leben Michel auch dazu geſellt, wobei ſie kräftig das Tanzbein ſchwangen. Vor lauter Liebe und Vergnügen dachte die brave Käth nicht mehr daran, daß ſie Magd iſt, und vergaß es, auf die rechte Zeit nach Hauſe zu gehen, ſo mußte die Z... bäuerin wohl oder übel Schon hatte ſie den Schäck und Bäß gemolken und doch noch keine Milch im Kübel, da lief ſie in die Stube zu ihrem Manne, welcher noch beim leeren Weinkrügle ſaß und ſagte: Du Hans, komm, in unſerem Stall ſind die Hexen, jetzt hab ich ſchon zwei Kühe gemolken und doch noch keine Milch. Der 3... bauer ſah ſeine durſtige Frau ernſtlich an und ging hinaus. Aber was war los, der ganze Boden war weiß von Milch. Die Bäuerin hatte nämlich anſtatt den Melkkübel den Markt- korb erwiſcht. Hm, hm, brummte der erſchrockene Bauer, wenn ich nur den Neuen verkaufen könnte, er iſt doch ſo gut und kommt gar kein Käufer. Idſtein, 2. Nov. Die verunglückte Ehefrau des Müllers Engel von der Lochmühle bei Oberſeelbach ißt ihren Verletzungen e legen. Ueber die Lochmühle ſcheint ein wahrer Unſtern zu walten, denn der vorherige Eigenthümer derſelben war vor einigen Monaten im Mühlgraben er⸗ trunken. Ein Bruder desſelben iſt jetzt Beſitzer. Er hatte in Heidelberg ein flottes Bäckergeſchäft und ließ ſich be ⸗ ſtimmen, das Erbe des Verſtorbenen anzutreten, das nun ſeiner Frau ſo verhängnißvoll werden ſollte. Die Unglück⸗ liche war von den Bine i an vollſtändig zermalmt. Ihre Hülferufe weckten einen neben der Mühle ſchlafenden Mann und dieſer holte den Müller Engel herbei, der dann die Mühle ſtill ſtellte. Obwohl ſchnell für ärztliche Hülfe ge⸗ ſorgt wurde, war Rettung nicht mehr möglich. München, 2. Nov. Geſtern Abend gab ein Mann am Odeon⸗Saale vier Revolverſchüſſe auf das Publikum ab. Er verletzte einen Paſſanten ſchwer und zwei leicht und erſchoß ſich hierauf ſelbfl. Der Selbſtmörder iſt der Bild⸗ hauergehilfe Johann Hofmann aus Neuſtadt in Baden. Aus den bel der Leiche gefundenen Paperen geht hervor, daß der Betreffende anarchiſtiſche Wahnideen hegte. Berl in, im Okt. Mir und mich. Der„alte Wrangel“ betrat einſtens ein allbekanntes Juweliergeſchäſt Unter den Linden und ſagte:„Heute möchte ich nur einen einfachen Goldreif beſtellen mit der Inſchrift:„Ich liebe Dir.“ Der Geſchäftsinhaber ſagte— um ſpäteren Recla⸗ mationen aus dem Wege zu gehen:„Möchten Excellenz nicht die Güte haben, die Inſchrift auf dies Blättchen vorz ſchreiben?“„Jawohl,“ lächelte Wrangel und ſagte:„Aho, Sie wollen von mich einen Gographen haben?“ Breslau, 2. Nov. In dem ruſſiſchen Grenzdorfe Sielce wurden am Donnerstag 56 Häuſer eingeäſchect. Viele Erntebeſtände wurden vernichtet. Eine große Anzahl Vieh iſt ung kommen. Das Feuer entſtand durch Kinder, welche mit Streichhölzchen ſpielten. Graudenz, 2. Nov. Wie der„Geſellige“ meldet, haben in der Ortſchaſt Knobbenort im Kreiſe Angerburg 2 Schulknaben einen furchtbaren Mord verübt. Der neun⸗ jährige Grigo und der achtjährige Laſch beide Arbeiterſöhne, fanden, wie ſie ſelbſt zugeſtanden haben, den 70 jährigen Octsarmen Korſch am Weze im betrunkenen Zuſtande ſchlafend. Sie ſchlugen ihn mit Stöcken ſo lange, dis ſie glaubten, daß er todt ſel, dann verſuchten ſie, ihm die Augen aue⸗ zuſtechen, indem ſie ihm Stiche unter und über den Augen beibrachten. Korſch ſtarb bald nach der Auffindung. Brüſſel, 2. Nov. Bourlard, Präſtdent der ſtreiken⸗ den Bergarbeiter im Seraingbezirk, wurde heute Nacht mittelſt Dolches von einem Streikbrecher Namens Chavet, nach einem Wortwechſel über den Streik, erſtochen. nitmals ſeine Einwilligung zu einer Verbindung geben. Er hat mir jetzt ſchon, infolge des Verhaltens Guſtads in der letzten Zet, die Wlederanknüpfung eines Verkehrs mit ihm verboten.“ Frau Burghard tröſt te ihre„‚lütv Deern“. „Derartige Schwierigkeiten ſtellen ſich oft der Verbindung zweier liebenden Herzen entgegean. Das ſind aber Neben⸗ ſachen, die Hauptſache bleibt, daß Ihr Beide treu zuſammen haltet.“ Sie begleitete Marie in eifrigem Geſpräche noch eine Strecke Weges aus dem Dorfe und kehrte zufrieden mit dem Verlaufe des Beſuches ihres Sckützlings nach Hauſe zurück. Zw eſchen Frau Proſeſſor und ihrem Sohn, deſſ en Beſſerung raſche Fortſchrute machte, fanden in den nächſten Tagen mehrere ziemlich erregte Unterredungen ſtatt, und zum erſten Male erfuhr die Frau P ofeſſor, daß„ihr Junge“ ein ſelbſtſtändiger Mann geworden war, der ſich ihrem Willen widerſetzte. Einſehend, daß ihr Sohn nicht von dem Mädchen leſſen werde, nahm ſie zuletzt ihre Zuflucht zu ihrem Mann:. Sie ſchrieb demſelben in einem langen Briefe, was ſie entdick habe, und bat ihn, er möge ſeinen ganzen Ein⸗ fluß als Vater aufbieten, um dem„von der Schönheit des Mäd⸗ chens geblendeten Kurzſichtigen“ dieſe Liebſchaft aus dem Kopf u reden. e Aber die Frau Profeſſor mußte auch hier erleben, daß ſie mit ihrer Anſicht allein blieb. Der Herr P of ſſor, der ſelbſt aus bäuerlichen Kreiſen ſtammte, ſchrieb ſeiner Frau, daß er garnicht einſehen könne, wie ſein wohlerzogener und für alles Schöne und Wahre be⸗ gelſterter Sonn, indem er ſich ſeine demnächſtige Frau aus bäuerlichen Kreiſen wählte, einen argen Fehlgriff gethan haben ſollte. Wie ſie, ſeine Frau, ja ſelbſt ſchrieb, ſel das junge Mäd⸗ chen hübſch und gebildet, das wäre doch ſchon etwas. Daß fle in ſcklichten, ländlichen Verhälinſſſen aufgewachſen ſei, bedeute für ihn ſchon mehr; noh mehr aber ſchäze er an dem Mödchen, daß ſie die Tochter eines Mannes ſei, der ſich aus kleinbäuer⸗ lichem Verhältniß zu einem weit und breit geachteten größeren Grundbeſitzer aufgeſchwungen habe, deſſen Intelligenz und reiche Lebers rfahrurg, namentlich in landwurthſchaftlchen Fragen, er wiederholt im Prov nzlallandtage, dem er, gleich wie der Schreiber, als Mitglied angehör«, habe bewundern müſſen. Dieſer Umſtand köte ihm allein ſchon eine Gewähr dafür, daß das Mädchen eine natürliche, häusliche Erziehung genoſſen habe. * N Wenn ſie keine anderen Gründe als diejenigen anzufl ren habe, daß der Vater des Mädchens eine Schenkwirthſchaft beſäße, daß letzteres ſchon früher heimlich eine Liebſchaft mit einem jungen Manne unterhalten habe, der jetzt ſo tief geſunken ſei, daß kein Menſch mit ihm verkehren möchte und der allein Schuld daran ſei, daß Guſtav dort auf dem Krankenlager läge, dann könne er dem Sohne ohne weiteres den Umgang mit dem jungen Mädchen nicht verbieten. Kleine Liebſchaften, vorüber⸗ gehende Backfiſchliebeleien mache wohl jedes junge Mädchen durch; und für das Ul brige dürfe man die Tochter des Schmedes nicht verantwortlich machen. Er habe zu ſeinem„Jungen“ das Vertrauen, daß er ihm, dem Vater, keine Unwücdige als ſeine Braut zuführen werde. Gewiß hätte er es gern geſehen, wenn Guſtav auf den Wunſch ſeiner Mutter, ihn mit der Tochter ſeines hohen Vorgeſetzten in Hannover verlobt und verheiralhet zu ſehen, um dadurch ſpäter beſſer Carriere zu machen, einge⸗ gangen wäre, aber in Herzensangelegenheiten duͤrfe man ſich ohne zwingende Gründe nicht einmiſchen. Die Frau Profeſſo: war nach Empfang dieſes Briefes arg verſtimmt; ſie ließ das aber weder dem Sohne, noch den beiden Alten merken. War ſie erſt wieder in Hannover, dann wolte ſie ihrem Manne ſchon klar machen, daß aus der Geſchichte nichts werden könne. Da ſie fühlte, daß die Frau Burghard ſeit dem Beſuche Mariens weniger mettheilſam war, als früher und ihr im Geheimen wegen der ihrem Schütz ⸗ ling abgepreßten Verzſchtleiſtung auf eine Verbindung mit ihrem Sohne grollte, da ferner letzterer ſeit einigen Tagen ſchon oe ne ibre Pflege fertig werden konnte, ſo beſchloß ſie, ihren Reiſe⸗ koffer zu packen und nach Hannover zurückzukehren. Von Marte wurde in dieſen Tagen in Gegenwart der beiden Alten kein Wort weiter geſpro hen. Es lag dazu für keinen ein Be⸗ dürfniß vor. Kurz vor der Abreiſe kam ſie noch einmal auf die Liebesaffaire ihres Sohnes zu ſprechen, von d'r ſie in zwei Tagen auch in des letzteren Gegenwart kein Wort erwähnt hatte. Sie rechnete dabei auf die ernſte, leichter zum Nach⸗ geben bereit machende Stimmung einer Abſchieds ſtunde. Allein, ihr Sohn blieb ganz gegen ihre Erwartung bei ſeinem Vorſatze.(Fortſ. folgt.) Für Geiſt und Herz. Je weniger Verſtand der Menſch hat, deſto zufriedener iſt er damit. Glasgow, 2. Nov. Ein Schenkmädchen anf der Bahnſtation Airdrie, das bis vor kurzem eine ähnliche Stellung in einem hieſigen Gaſih zuſe bekleidete, iſt unter peſtartigen Erſcheinungen erkrankt. Die Schankſtelle und auch ſind geſchloſſen. Irkutsk, 2. Nov.„Woſtokſchnoje Obosreuje“ meldet: Am 28. Oktober riß im Baikalſee ein heftiger Sturm 8 Barken von einem Bugſirdampfer los. Zwei derſelben wurden an Felſen geſchleudert, wodurch 170 Arbeiter und Fiſcher ertranken. Daſſelbe Blatt meldet unterm 30. Okt.: 115 Werſt von der Station Onon der chineſiſchen Zweig⸗ bahn entgleiſte ein Perſonenzug infolge Schne everwehung Ein Reiſender iſt getödtet, 2 Poſtbeamte und 14 Reiſende ſind verwundet. Litterariſches. — Durch die ſog. Bornaſche Pferde⸗ krankheit erwachſen den Landwirthen in ihren Thierbe⸗ ſtänden ganz weſentliche Verluſte. Ueber 70—80 Prozent der an dieſer ſchlimmen Krankheit leidenden Thiere gehen ſelbſt bei rechtzeitiger mediziniſcher Behandlung zu Grunde. Von höchſter Wichtigkeit iſt es daher, daß von dem epoche⸗ machenden Welke:„Das Goldene Vuch des Landwirthes“ von Caeſar Rh em(Deutſche Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57— Preis in zwei hocheleganten Prachtbänden 16 M.), deſſen 6. u. 7. Lieferung ſoeben zur Ausgabe gelangt ſind, zum erſten Male ein auf den Prinzipien der Naturheilkunde be⸗ ruhendes, erfolgreiches Verfahren zur Behandlung der Bor⸗ naſchen Krankheit gegeben wird. Bei gewiſſenhafter Befolg⸗ ung der von dem Verfaſſer, einem hervorragenden Thierzüchter und Kenner der thieriſchen Krankheiten, gegebenen erprobten Rathſchläge verliert jene Seuche vollkommen ihren gefährlichen Charakter; desgleichen haben ſich die in dem„Goldenen Buche“ mitgetheilten Vorbeugungsmaßregeln gegen das Ent⸗ ſtehen der Epidemie beſtens bewährt. Nicht minder werthvoll ſind die in den beiden Lieferungen enthaltenen Winke über die arzeneiloſe Behandlung der Huf. und Gelenkkrankheiten, der Druſe, ſowie der Augenleiden ꝛc. der Pferde. 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Ich kann nicht beſſer leben, Als daß ich dazu lach', So haben ſie vergebens Sich viele Müh' gemacht. In der Drachenzeit. Der Bankdireckor verduftet, Das Unternehmen verkracht— Da hab' ich auz meinen Papleren Den Kindern Drachen gemacht. Ich geh' mit ihnen ins Freie, Wenn friſch die Winde weh'n, Dann kann ich do h meine Actien Noch einmal ſteigen ſeh'n. x2 und, Val. N tuns l ein ge an d 05 J alles dem K N 0 a het haelt Grund de Ju g auf det 9 2 Gemein Werfügt werden. ihre S gore halb 8 — N dien e Aufs be halle 0 pronpt Fr belt 4 l N i — —— 1 2—— 175 einſac „ ofphotograph, Mannhein B 5, L7ſI8, am Stadtpark, rere e 8e liefert anerkannt vorzügliche Vergrösserungen H. Lill, U f 1 5 f 7 5 5 enn 1 nach jedem Bilde von Mk. 15.— an in feinster, künstlerischer Ausführung. 1 eee eee ehe 1 CCC TTT . u f eee nd Bekanntmachun, Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß far durch der Theilnahme an der Kontrolverſammlung abgehalten N.„* f. Rothlauf gefallene Schweine, die nicht geimpft ſind, geſetzl. wird, hat rechtzeitig bei dem Meldeamt Heppen⸗ db./ Die Gemeinde hat ein größeres Quantum Kainit eine Entſchädigung nicht gewährt werden wird. 3 heim unter Vorlage eines den Grund beſcheinigenden An 7 3 1 zum Selbſtkoſtenpreis gegen ſofortige Gleichzeitig wird zur öffentlicheu Kenntniß gebracht, daß und von der Ortsbehörde beglaubigten Atteſtes um abe 3 czah Net 5 ie Bürger abzugeben. der pract. Thierarzt Herr Seigel dahier zum Impfarzt für Befreiung nachzuſuchen, oder bei unvorhergeſehenen, 3 25 eflektanten wollen ſich ſofort unter Angabe des Quan⸗ rothlaufverdächtige Schweine der Gemeinde Viernheim beſtellt nicht aufſchiebbaren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens — s hel un melden. 92 und verpflichtet worden 3 zur Stunde der Verſammlung auf dem Kontrolplatze Viernheim, den 5 November 1904. 1254 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. abgeben zu laſſen. 5. Großh. eee Viernheim. 330000(T. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf auf⸗ atde. 5. S 0 merkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an al B f Herbſt⸗Kontrol⸗Verſammlung 1901. dem die Kontrolverſammlung ſtattfindet, als im Sa 4 anntmachung. 1. Bei den diesjährigen Herbſttontrolverſammlungen im aktiven Dienſt befindlich zu betrachten haben, und daß A 9 i Zur 8 5 Trottoirs hat die Gemeinde 5 857 des Meldeamts Heppenheim haben zu er⸗ 1 00 3 e e e „ein größeres Quantum Feinſchotter angekauft und giebt ſolchen* 3 enn der 2 l e ae e, ee 0 we an cane ee — Inſtandſetzen der Fußwege möglichſt zu erleichtern. Da Ahigen), ene. 5 „Dall alles andere Deckungsmaterial nichts taugt, 5 wir b. Die zur Dispoſition der Truppentheile Be⸗ verſammlungen, nach den Militärgeſetzen beſtraft K), jedem Hauseigenthümer dringend, dieſe günſtige Bezugsgelegen⸗ urlaubten, 1 9 5 f 11 heit zu benützen und den Fußweg in ordnungsmäßiger Weiſe c. Die zur Dispoſition der Erſatzbehörden ent⸗ g Die Appells finden ſtatt: Schul⸗ e pherſtellen zu laſſen, andernfalls wir genöthigt ſind, auf 4 laſſenen Mannſchaften und zu Viernheim(im Hofe—— K Nach. Nun Grund des Ortsbauſtatuts auf Koſten der betr. Hausbeſitzer Diejenigen Mannſchaften der Landwehr I. Auf⸗ hauſes) Montag, den 11. B 12 heim. dag die Inſtandſetzung vornehmen zu lalſen. gebots, welche in der Zeit von 1. April bis mittags 2 Uhr, für die Wengen e iernheim. iger Anmeldungen zum Bezug von Feinſchotter werden täglich 30. September 1889 in den aktiven Militär⸗ Er bach i O., den 14. Oktober i. O — auf der 1 entgegen genommen 1255 2. Di Wiltarpaſſe 25 800 8 2 e Erbach i. O. flachen N zroßh. Bürgermeiſterei Viernheim. Die Militärpäſſe und Führungszeugniſſe 154 n f oldenen 1 Pfützer. f ſind mit zur Stelle zu bringen. 8 Major z. D. u. Kommandeur des Landwehrbezirks Erbach i. O. u E. B f 3. eee Pfeifen u. ſ. w. ſind vor dem Antreten weg⸗ all b ch zulegen. le In W 5 k auntma hung. 3 4. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis Bekanntmachung. in.„Wegen der unter dem Schweinebeſtand der hieſigen zu drei Tagen Mittelarreſt und mit Verſetzung in t a A ln 9 Gemeinde herſchenden Rothlaufſeuche ſollen zufolge kreisamil. die nächſtjüngere Jahresklaſſe beſtraft werden auch Nächſten Donnerstag, Freitag und Samstag, 15 0[Verfügung ſämmtliche Schweine hieſiger Gemeinde geimpft verliert er den Anſpruch auf die Landwehr⸗Dienſt⸗ JC obe werden. Es werden daher ſämmtliche Schweinebeſitzer, die auszeichnung. das 2 Ziel Tilgungsrente ſowie die Forſt⸗ und Feldſtrafe 5 ihre Schweine dieſer Schutzimpfung unterziehen wollen, auf⸗ Die Arreſtſtraſen können geſetzlich nicht in Geld— von der 4. Periode erhoben. 45 4 dies unter Angabe ihres Schweinebeſtandes inner⸗ ſtrafen umgewandelt werden. Jöſt. 1240 15 3 da Tagen bei uns anzumelden. 5. 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NS Wol nun Die Mitglieder werden dringend gebeten, vollzählig zu Aae 85 erſcheinen. 8 1253 zu vermiethen. 5 er Vorſtand.„ Bauern-Verein Viernheim. Von wem, zu erfragen in 9 ant Den Mitgliedern zur Nachricht, daß von nächſten der Expedition d. Blattes. 3 0 Donnerstag ab ein Schiff am rechtsſeitigen Neckarufer i rung. 11 d anliegt und werden einige Tage Kohlen auf die Fuhrwerke Thüren Hehe genommen werden können. 1247 Alle, welche meiner Filiale zu Viernh ganz be heim noch N 1 Der Vorſtand. ee f etwas ſchulden werden hiermit höfl. aufgefordert, ſo fort 9 4 Imi Saal 38 5. E Zahlung zu leiſten oder ſich perſönlich im Geſchäft fan, 1 4. Füllg 8.50 Ausſtand zu erbitten. 49 Zum Urunen Laub“ ſtets auf Lager bei 860 19 mit 3 1 5 mein 1285 Geſchäft 4 1 Donnerstag, 7. d. Mts. f eingeht, ſo werden alle Forderungen, die bis 1. Dezem⸗ In 77 Abends halb 9 Uhr J. Schmitt Co. ber nicht beglichen ſind, eingeklagt. 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Die Ladeneinrichtung iſt ebenfalls billig verkäuflich. 7CCCCCCCCCTCTCCCTCTCC00CCTC—TTT—TſTTT—T——VT—Vdb—V———V—V————V——T—TV—..———.. ̃—————— dit — Beilage zum„ iernheimer Anzeiger“. Ur. 89. Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 25. Fortſetzung. „Liebſte Mama, Du weißt, daß ich Dir immer ein folg⸗ ſamer Sohn war und daß ich Dich ſo verehre, wie eine Mutter verehrt und geliebt werden ſoll; wenigſtens habe ich mich beſtrebt, Dir all Deine unendliche Mühe und Langmuth, die Du an meine Pflege und Erziehung wandteſt, mit tauſend Zeichen der Liebe und Dankbarkeſt in Etwas gut zu machen, ganz vermag das wohl kaum ein Menſch— aber in dieſem einen Falle kann ich Dir nicht folgen; es ſchmerzt mich das tief, allein ich kann nicht anders handeln. Würde ich Dir folgen, ſo handelte ich an Marie Schmedes nicht wie ein ehrenhafter Mann. Sieh, liebſte Mama, noch vor Kurzem dachte ich, daß es mir leicht fallen würde, ſie zu vergeſſen; aber ich habe inzwiſchen eingeſehen, daß ich im Affekt und ohne Ueber⸗ legung handelte. Sag mir, bitte, was gefällt Dir an meiner arie nicht?“ „Ich kenne die junge Dame noch viel zu wenig, um ein Urtheil über ſie abgeben zu können, perſönlich mißfällt ſie mir durchaus nicht— aber die Sphäre, in der ſie lebt, die„Schenk⸗ wirthstochter! Junge, wie kamſt Du nur auf die Idee, dieſes Mädchen heirathen zu wollen, wo Dir die Thür zu der Familie Deines einflußreichen Vorgeſetzten ſo weit offen ſteht? Was würden deſſen Damen und er ſelbſt, der alte freundliche Herr, von mir denken, wenn ich ihnen Deinen Entſchluß mittheilte? Ich hatte mit der Frau Oberſt⸗uerräthin ſchon alles geordnet, die Tochter war ſchon auf alles vorbereitet, ſie ſoll ſich wirklich glücklich geſchätzt baden, auf Dich weiberſcheuen Menſchen Eindruck gemacht zu haben.“ „Mama, Du weißt doch, daß ich Dich von Anfang an über meine Neigung oder richtiger Abneigung betreffs der jungen Dame nicht im Unklaren gelaſſen habe, Du weißt auch, daß mir nichts verhaßter iſt, als die Gevatterſchaft in den höheren Beamkenſtellen, zu denen ſich leider ſo oft die Unfähigſten 2 5 ukrlechen verstehen. Papa weiß ja ein Lied von dieſer Protektlonswirthſchaft zu fingen. Kann ich nicht ſelbſt durch Samstag, den 9. November 1901. meine Kenntniſſe und Aufführung vorwärts kommen in meinem Berufe, ſo will ich wenigſtens ein ehrlicher Mann bleiben und an der Seite eines herzensceinen und gemüthstiefen Weſens das echte und wahre Glück genießen, das ich im Zuſammenleben mit einer ungeliebten Frau in einer durch Preisgabe meiner eee erlangten höheren Stellung doch nie finden würde.“ f Die Frau Profeſſor gab es nach dieſer beſtimmten Er klärung auf, den„Starrkopf“ zu ihrer Anſchauung zu be⸗ kehren. Er war gerade ſo geartet, wie ſein Vater, der ſich auch nicht genung ducken und biegen konnte und wollte und daher nicht über den einfachen Gymnaſial⸗Profeſſor hinwegfam, e er allgemein für einen der Befähigſten in ſeinem Be⸗ rufe galt. Sie reiſte noch an demſelben Tage mit ziemlich verdrieß⸗ licher Miene ab. Auch über Frau Burghard batte ſie ſich noch im letzten Augenblicke ſcheußlich geürgert. Dieſelbe hatte ihr in des Mannes und ihres Guſtavs Gegenwart derb die Hand ge⸗ ſchüttelt und dabe! geäußert:„Wenn wir uns nicht früher wiederſehen, Frau Profeſſor, dann doch ſicherlich bei der Hoch⸗ zeit Ihres Herrn Sohnes.“ Solche Bosheit! Nein, dieſer„Philemon“ und dieſe„Bauc's“ gefielen ihr jetzt garnicht mehr, es waren doch nur ſubalterne Seelen, be⸗ ſchränkte Menſchen, deren Blicke über die ſtrohbedeckten Dachfirſten des Dorfes nicht hinwegzuſchweifen vermochten. Es war die höchſte Zeit, daß ihr„Junge aus dieſer verbauernden und ver⸗ ſauernden Umgebung fortgeſchafft wurde. 10. Kapitel. Trübe Wolken. An demſelben Tage, an dem die Frau Profeſſor abreiſte, erſchien in ſpäter Nachmittagsſtunde der Unterſuchungs richter mit einem Actuar aus der Krelsſtadt im Hauſe Burghard's, um Günther zum erſten Male persönlich wegen der nächtlichen Affaire auf der Heide zu vernehmen. Der alte Burghard war ſchon früher über das Zuſammentreffen mit den beiden Schmugglern vernommen worden; er hatte alles ſo klar und deutlich geſchildert, daß Günther deſſen Ausſagen faſt nichts binzuzuſetzen hatte. Das Prokokoll war daher ſchnell aufgenommen. Da der nur wenige Jahre ältere Amtsrichter Günthers Bekanntſchaft früher ſchon gemacht und Gefallen an deſſen friſchem Weſen und guten Manieren geſunden hatte, ſo blieb er noch ein halbes * l 2 17. Jahrgang. Stündchen bei dem Patienten, um ſich mit demſelben zu unterhalten. Der Actuar ging inzwiſchen zu dem Ortsvorſteher, 255 ihn einer anderen Angelegenheit um Rath zu fragen atte. Ihre Vernehmung hat eigentlich keinen Zweck mehr, Herr Günther— es ſind ja ſchon zehn Tage ſeit der That ver⸗ ſtrichen— aber es muß der Form genügt werden,“ meinte der Amts richter. 3 „Weshalb kamen Sie nicht ſchon früher?“ fragte Günther. 1 „Dr. Meller hatte erklärt, daß an Ihre Vernehmung in den nächſten zehn bis vierzehn Tagen nicht zu denken ſel. Uebrigens ſehen Sie auch heute noch recht ange⸗ griffen aus.“ f ö 8 „O, da hätten Sie Herrn Günther'mal vor acht Tagen ſehen müſſen, 75 Amtsrichter,“ fiel Burghard ein, der eben mit einer Flaſche Wein und einer Cigarrenkiſte 115 17 175 trat.„Ich glaube, Sie hätten ihn garnicht wleder⸗ erkannt.“ f „Da hat wohl die Nähe der reizenden Braut Wunder bewirkt,“ meinte der Amtsrichter ſcherzend.„Ich hörte, es ſel auch Ihre Frau Mama hiec zu Ihrer Pflege geweſen; da werden bal 0 nächſtens eine offizielle Verlobungsanzeige er⸗ alten 7“ a 5 „Daran hat noch Niemand gepacht,“ antwortete Günther, dem es nicht recht nach dem Sinn war, daß über ihn und Marie geſprochen wurde.„Fräulein Schmedes iſt übrigens nur einmal hier auf wenige Minuten im Zimmer geweſen. Wie man e junge Dame und mich als Verlobte bezeichnen Waun, das be⸗ greife ich nicht, ſagte er, und um die Unterhaltung auf andere Dinge zu lenken, fragte er, ob Ausſicht vorhanden ſei, daß der zweite an der nächtlichen Affaire betheiligte Schmuggler er⸗ mittelt würde. N f 8 a „Wohl kaum! Die ganze Geſellſchaft ſcheint über die . gerückt zu ſein,“ antwortete der Amtsrichter. „Geſtern war ich bei Schmedes. Der alte Herr übergab mir eine Anzahl Drohbrieſe, die er im Laufe der letzten Monate erhalten 425 Ich finde es danach ganz begreiflich, wenn der Mann um ſein und ſeiner Tochter Leben in Angſt ſchwebt. Es iſt, als lebte man nicht in Deutſchland, ſondern in Italien, dem Lande der Bravis. Ich will Sie uhu einige beſcheidene Wünſche dieſer Bande mittheilen, Ste mögen daraus erſehen, mit welchen ver⸗ wegenen und rachſüchtigen Geſellen es die Bewohner der Grenz⸗ ſchenke zu thun haben. Schmedes hatte im Spätſommer einen Maurer beauftragt, den bekannten Schafſtall auf der Heide ab⸗ ubrechen. Das mußten die Schmuggler erfahren haben, denn chon einige Tage darauf erhielt der Auftraggeber, von„Unge⸗ nannt“ natürlich, einen Brief, worin ihm mit Erſchießen gedroht ward, wenn er den Stall abbrechen laſſe. Der alte Herr, der die Dreiſtigkeit und Verworfenheit der Bande kannte, zog ſeinen Auftrag an den Maurer zurück und ließ den Stall in dem Zu⸗ ſtande, in dem er ſich befand; ja er wagte es garnicht mal nach der Heide hinauszugehen, um zu unterſuchen, was es für eine Bewandtniß mit dem alten Gebäude hatte, für das die Schmuggler plötzlich ein ſo großes Intereſſe bekundeten. In einem anderen Briefe wird ihm aufgegeben, den Nachts frei umherlaufenden Hund an die Kette zu legen, andernfalls derſelbe erſchoſſen würde. Da der Hund thatſüchlich bald darauf mit einer Schuß⸗ wunde am Halſe zu ſeinem Herrn gelaufen kam, ſo legte dieſer das für ſeine Sicherheit ſo werthvolle Thier an die Kekte. Ein anderes Mal wird ihm mitgetheilt, daß ihm„der rothe Hahn auf's Dach geſteckt würde,“ wenn er noch einmal den Zollbe⸗ amten verriethe, wer an ſeinem Hauſe mit eingeſchmuggelter Waare aus Holland vorbeigegangen ſei. Das ſind ſo einige der Wünſche der Bande. Bel der ſolirten Lage der Grenzſchenke kann man es dem alten Manne nicht verargen, wenn er auf die Forderungen derſelben einging, und ich finde es begreiflich, daß er, der in ſteter Furcht vor den Gewaltthaten dieſer verworſenen Menſchen lebte, zuletzt den Gedanken faßte, ſeine Beſitzung zu veräußern. Neben dieſen Feindſeligkelten einer, wenn auch nicht ganz unbekannten, ſo doch ſchwer faßbaren Menſchenrotte, hat ihn auch der Gedanke, als Hehler der Schmugglerbande angeſehen zu werden und deswegen vor Gericht geſtellt zu ſein, tief ge⸗ ſchmerzt. Ganz beſonders fühlt er ſich durch 1 erhalten, Herr Günther, gekränkt. Er hat zwar kein böſes Wort über Sie ge⸗ ſagt, aber ich merkte doch, daß er Ihnen die Denunziatlon, als ſtäte er mit den Schmugglern unter einer Decke, nachträgt, denn er will Sie immer als Freund ſeines Hauſes aufgenommen haben. Uebrigens, allen Reſpekt vor dieſem Manne, das iſt ja ein prächtiger, alter Herr. Ich hätte mich wohl den ganzen Tag mit ihm unterhalten mögen. Welche Fülle von Lebenserfahrung ſtrömt aus deſſen Worten.“ Günther war ſehr ernſt geworden. Hatte Schmedes nur die frühere Denunzlatſon als Grund des Gekränktſeins angegeben, dann würde er das lediglich aus Schonung für ihn gethan haben. Fühlte er ſich heute durch ihn gekränkt, ſo konnte der Grund nur in ſeinem, Günthers, Verhalten gegen Marie zu ſuchen ſein. Daß Schmedes ihm im Geheimen zürnte, das hakte er aus deſſen Benehmen bei der letzten Begegnung auf der Heide deutlich herausgefühlt. Das, was er in jener Nacht für ihn that— er ſtellte ihm ja nicht nur den Wagen, ſondern auch ſein Haus zur Verfügung— das diktirte ihm die Chriſtenpflicht, das Mitleid mit den Hülfloſen; an dem weiteren Verlauf ſeiner Verwundung ſchien er zwelfellos weiter kein Intertſſe gehabt zu haben, denn er war während der ganzen Zeit ſeines Krankenlagers nicht ein einziges Mal bei Burgbards erſchienen, um ſich nach ſeinem Befinden zu erkundigen. Dieſes alles ging ihm plötzlich durch den Sinn. Ja, es gab doch noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, bevor er ſich des Glückes als Mariens Verlobter in Ruhe erfreuen konnte. Um dem Amtsrichter gegenüber ſein Benehmen gegen Schmedes zu erklären, erwiderte er ruhig: „Es thut mir leid, einem Manne mit Mißtrauen be⸗ gegnet zu ſein, der es, wie ſich ſpäter herausſtellte, nicht ver⸗ diente. Wie die Verhältniſſe damals lagen, trifft mich indeß keine Schuld. Hätte Schmedes mir das alles, was er Ihnen erzählt hat, mitgetheilt und mir Kenntniß von den Drohbriefen dedeben, dann würde ich mich gehütet haben, ihn zu denun⸗ ziren.“ Der Amtsrichter nickte lebhaft mit dem Kopfe. „Ich weiß, ich weiß das. Es ſollte Ihnen auch kein Vor⸗ wurf meinerſeits gemacht werden. Ste thaten ja nur Ihre Pflicht und Schuldigkeit als Beamter.“ „Na, ein wen'g Hitzköpfigkeit und Uebereifer im Dienſt lief doch mit unter,“ meinte Burghard gutmüthig,„denn ich rieth Herrn Günther, die Sache mit den einzelnen Tabaks⸗ ballen, den Schmedes Knecht im Stalle ſeines Herrn verborgen losses wie ſich ja ſpäter herausſtellte, auf ſich beruhen zu aſſen.“ „Hatten Sie denn keine Kenntniß von den Drohbriefen?“ fragte der Amtsrichter den Alten, der die Gläſer der Herren eben wieder füllte. „Nein, leider damals noch nicht, ſonſt würde ich meinen mißtrauiſchen Collegen wohl beſſer von der Schuldloſigkeit des Schmedes haben überzeugen können. Schmedes ſtand h der Zeit noch ganz im Banne dieſer ruchloſen Kerle, er 9 8 8 auch nur das Geringſte über die Schmuggler zu verrathen.“ 5 „Nun, meine Herren, freuen Sie ſich, daß es endlich ge⸗ geglückt iſt, den ſchlimmſten der Bande dingfeſt zu machen; ich hoffe, daß für Sie jetzt eine ruhigere Zeit anbrechen wird,“ ſagte der Amtsrichter. Gortſetzung folgt.) Far Geiſt und Hern. Recht haben auf unrechte Art iſt unrecht. ** 7 ** l Glück zu rauben iſt leicht; N Wlederzugeben ſo ſchwer! ** * Blinder Eifer ſchadet nur. ** ** Beſſer in Deine Zunge beißen, Als des Nächſten Ruf zerreißen. ** * Erfahren muß man ſtets, Erfahrung wird nie enden, Und endlich fehlt die Zeit, Erfahr'nes anzuwenden. * ** Etwas ſollen wir— 5 ſogenannten guten Freunden abzulernen ſuchen:— ihre Scharfſichtigkeit für unſere Fehler. a1.. * Blüte edelſten Gemütes iſt die Rückſicht; doch zu Zelten Sind erfriſchend wie Gewitter gold'ne Rückſichtsloſigkeiten. * i Meldut daß N. bin 1 ſih „der e in Edit