* iel Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Zamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. geiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Wirk ſamſtes Anſertions-Organ. zeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. r. 95. 1. Blatt. Samſtag, den 30. November 1901. —— —— 17. Jahrgang. Deutſcher Reichstag. Berlin, 27. Nov. Das Haus iſt gut beſucht. Die Tribünen ſind über ⸗ füllt. Am Bundesrathstiſche Goßler, Thielen und Poſa⸗ dowsky. Das Haus ſchreitet zunächſt zur Wahl des 1. Vice⸗ präſidenten unter Namensauftuf der Abgeordneten. Unter großer Heiterkeit theilt der Präſident nach Schluß der Wahl mit, daß nach der Liſte der Schriftführer 229 Abgeordnele abſtimmten, ſich aber in der Wahlurne 238 Zettel vorge⸗ funden hätten. Er glaube, daß einzelne Abgeordnete ihre Zettel abgegeben haben, ohne ſich auf den Namens aufruf ge⸗ meldet zu haben. Er glaube im Sinne des Hauſes zu handeln, wenn er die Zahl der abgegebenen Stimmzettel als maßgebend betrachte. Da kein Widerſpruch erfolgt, be⸗ ginnt die Prüfung der Wahlzettel. Graf Stollberg⸗ Wernigerode(konſ.) erhält 170, Singer(Soz.) 46 Stimmen, 2 Zettel waren weiß, 2 zerſplittert. Graf Stollberg dankt für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und erklärt, die Wahl anzunehmen.(Beifall.) Es folgt die Interpellation Baſſermann(natlib.) über das Inſterburger Duell. Der Kriegsminiſter erklärt ſich zur ſofortigen Beantwortung bereit. Baſſermann begründet ſeine Interpellation. Baſſermann ſchildert den Thatbeſtand nach den Zeitungs. berichten und fragt, ob die kaiſerliche Beſtimmung vom 1. Januar 1897 über die Offiziersehrengerichte eingehalten worden find und weshalb der Ehrenrath nicht einen Aus⸗ gleich vorgeſchlagen habe. Da er das nicht gethan, mußte der Regimentskommandeur dies thun. Auch dies geſchah nicht. Der betreffende Oberſt iſt ja nun verabſchiedet. Redner fragt ſchließlich, welche Maßregeln ergriffen würden, um den Offizierskämpfen künftig beſſer vorzubeugen. Kriegsminiſter von Goßler erklärt: Die Möglichkeit eines Ausgleichs zwiſchen beiden Offizieren war vorhanden. Leutnant Blaskowitz erklärte ſich auch bereit, die Verzeihung zu erbitten(). Ein Ausgleich mußte ſtattfinden. Der Kalſer hat die Angelegenheit ſehr eingehend ſtudiert und iſt zu der beſtimmten Entſcheidung gekommen, daß den Abſichten und dem Sinne ſeiner Kabinetsordre über die Offiziersehren⸗ gerichte hier nicht entſprochen iſt(). Er habe ſeiner Meinung ganz beſtimmt Ausdruck gegeben und befohlen, daß ſeiner Kabinetsordre volle Geltung verſchafft werde. Wir können dem Kaiſer nur ſehr dankbar ſein, daß er hier mit gewohnter Energie vorgegangen iſt. Der Offizier iſt wie jeder Staatsbürger den Strafbeſtimmungen unter worfen. Die Armee iſt nicht die Pflanzflätte des Duells. Im Jahre 1897 fanden 4 Duelle, 1898 3, 1899 8, 1900 4 und 1901 5 Duelle ſtatt. Dieſe Zahlen beweiſen, daß der gute Ton in unſerem Offizierskorps vorherrſcht. In bürgerlichen Kreiſen wird die Frage des Zweikampfes lange nicht ſo ernſt aufgefaßt wie in der Armee. Dem Offizlerskorps muß man Anerkennung zollen, daß es vornehm und ruhig B. leidigungen degegnet. Redner bittet ſchließlich, die Frage ruhig zu behandeln.(Bravo rechts.) Das Haus tritt dann in die Beſprechung der Inter⸗ pellation ein. DSD—— Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 31. Fortſetzung. Schmedes war während dieſer erregten Worte ſeines in der That ſich ſehr unglücklich fühlenden Kindes unruhig im Zimmer auf und ab gegangen. Er fühlte ſich nicht ganz ſchuld⸗ los an dem Schmerz Mariens. War er es doch geweſen, der Günther im Anfang zu häufigem Beſuch ſeines Hauſes aufgefordert und die Intelligenz und des öfteren auch das leutſelige beſcheidene Weſen Günthers gelobt hatte. Bei ſeinem heutigen Benehmen gegen den Mann lief doch wohl ein wenig verletzte Eitelkeit, vermiſcht mit einer gehörigen Dofis jener Starrköpfigkeit, die den niederſächſiſchen Bauern eigen iſt, mit unter. Günther war ein ſchöner, ſtattlicher Mann, er beſaß nicht allein eine gute Schulbildung, er zeigte auch— was für ihn mehr bedeutete— in ſeinem Weſen und Benehmen eine tieſe Gemüthsbildung und ein reges Pflichtgefühl als Menſch und Beamter. Und da er ſich gleich nach dem Weggange Günthers ſelbſt geſtand, daß er in ſeinem Eifer, der„Profeſſors⸗ familie“ einmal zu zeigen, daß ein ſelbſtſtändiger Bauer eine Verwandtſchaft mit jener noch längſt nicht als eine große Gnaden⸗ dezeugung anſähe, doch wohl zu weit gegangen war, ſo lenkte er jetzt ein wenig ein. „Nun, Kind, von Deinem Standpunkt aus mag ich Dir wohl als ein hartherziger Vater erſcheinen. Du urtheilſt indeß allein mit dem Herzen, ich aber nur mit dem Ver ſtande, und dieſer ſagte mir: Wenn der junge Herr glaubt, wir hätten 28 als eine beſondere Herablaſſung ſeſnerſelts anzuſehen, daß er dos abgebrochene Liebesverhältniß jetzt, nach ſechs Wochen langem Schweigen wieder anknüpfe, ſo iſt 4s Deine Pflicht, ihm zu zeigen, daß Du nicht minder empfindlich biſt, als ec. Er hatte Dich und mich tief gekränkt, und Du, Kind, baſt ibm viel zu ſchnell ver⸗ ziehen. Das beſtärkt ſolche ſich höher dünkende Menſchen nur allzuſehr in dem Wahn, daß ſie es in der Beobachtung der ſchicklichen Formen unſerelnem gegenüber nicht ſo genau zu nehmen brauchen. Wenn ich ihm das einmal deutlich merken lie ß, ſo geſchah das in Deinem Intereſſe, aus Liebe zu Dir, denn England und Trausvaal. Brüſſel, 28. Nov. Präſident Krügers Umgebung im Haag beſtätigt, daß der Präſtdent kürzlich engliſcherſeits vertraulich ſondirt wurde, ob er geneigt wäre, die Autonomie der Burenſtaaten unter Abtrelung der Goldfelder anzunehmen. Krüger lehnte rundweg ab und erklärte, die Buren würden nur gegen Gewährung der vollen Unabhängigkeit und Zu⸗ ſicherung der Integrität beider Republiken die Waffen nieder⸗ legen. London, 28. Nov. In einem Briefe an ſeine Schweſter berichtet Lord Kitchener, daß er müde ſei und das Bedürf⸗ niß habe, ſich auszuruhen. Man ſchließt daraus, daß Kit⸗ chener in nächſter Zeit ſeine Demiſſion geben wird.(Ob die Meldung mit dem Eintreffen Hamiktons in Kapſladt zu⸗ ſammenhängt? D. R.) London, 28. Nov. Der liberale Führer Campell Bannermann hielt in Lancaſter eine Rede, in der er die bekannte Rede Chamberleins berührte und ſagte: Was ſollen wir ſagen über das Benehmen eines Miniſters, welcher eine fremde Nation nach der anderen beleidigt und die Entrüſtung aller Einwohner einer Militärmonarchie des heutigen Tages erweckt. Es iſt kein Zweiſel, daß das auf dieſe Weiſe geweckte Empfinden ein überreiztes Empfinden iſt, aber das wird die Verant⸗ wortlichkeit des Mannes nicht aus der Welt ſchaffen, der in ſolch heiklen Zeitumſtänden Worte gebraucht, die möglicher⸗ weiſe einen ſo gefährlichen Ausſchlag geben können, Worte die leicht dazu angethan ſind, den Krieg zu verlängern. London, 28. Nov. Die offizielle Depeſche über dos Gefecht bei Villiersdorp war ganz irreleitend. Grobelaar nahm in Wirklichkeit eine Kompagnie Eiſenbahnpiontere, nach⸗ dem ſie fünf Offiziere verloren hatte, gefangen und zog ſich bei dem Anmarſch großer britiſcher Verſtärkungen unbehindert zurück. Grobelar überſchritt auf ſeinem Marſch dreimal Kit⸗ cheners Blockhauslinien. Deutſchland. Karlsruhe, 27. Nov. Der Landtag iſt geſtern Vor⸗ mittag halb 12 Uhr von dem Staats miniſter v. Brauer er⸗ öffnet worden Der Staatsvoranſchlag ſchlleßt diesmal mit einem ungewöhnlich hohen Fehlbetrag ab, welcher im ordent⸗ 47 Etat 2,005,282 M. und im Geſammt⸗Etat 14,364,179 M. eträgt. Berlin, 28. Nov. Es ſteht, wie aus guter Quelle verlautet, eine ſtrengere Faſſung der Kabinetsordre bevor, . über die Ehrengerichte und Zweikämpfe der Offiziere andelt. Coburg, 28. Nov. Zu dem Ehe⸗ Konflikt des Groß⸗ herzogs von Heſſen wird der„Voſſ. Ztg.“ berichtet daß die Eheſcheidung alsbald erfolgen ſoll, da beide Theile einver⸗ ſtanden find. Die Hauptſchwierigkeit bildet die Löſung der Frage, wie das künftige Geſchick der Tochter des großherzog⸗ lichen Paares zu geſtalten in, da die Eheſcheidung nicht in der Weiſe erfolgt, daß der eine oder andere Theil als ſchuldig erklärt wird. Hamburg, 28. Nov. Nach einer Depeſche aus Kamerun wurden drei Kaufleute aus Bremen, Köln und Hamburg 5 05 Neger ⸗Mißhandlungen mit tödtlichem Ausgang ver⸗ aftet. ich will nicht, daß Du, wenn das Schickſal ihn nun einmal zu Deinem Gatten auserſehen hat, daß Du ſpäter Demüthigungen aus geſetzt wirſt. Iſt ſeine Liebe echt— und ich glaube das jetzt— find ferner ſeine Eltern mit ſeiner Wahl durchaus ein⸗ verſtanden, dann mag er ſpäter wiederkommen. Vorerſt muß ich Dich erſuchen, ibn zunächſt zu meiden, vor allem darfſt Du ihm nicht merken laſſen, daß Du eine Verwandtſchaft mit ſeiner Familte als eine beſondere Vergünſtigung, als eine hohe Ehre anſiehſt. Läßt Du ihm im OGegentheil das jetzt ſchon und den Eltern und Verwandten ſpäter mal gelegentlich merken, dann wirſt Du dieſe Unvorſichtigkett bald zu dereuen haben. Mag uns das Herz auch manchmal gewaltſam zu dem einen oder an⸗ deren Meuſchen hinziehen, ſo gebietet die Klugheit auch in dieſen Fällen ein weiſes Maßhalten, denn nicht Jeder, der in be⸗ vorzugter Stellung lebt, iſt auch ein edler, uneigennütziger Menſch.“ Marie hatte erfreut aufgehorcht. So ſchlimm, wie es Guſtav machte, war's denn nun doch nicht. Und wenn ſie ſo den erfahrenen Vater reden hörte, dann mußte ſie ihm recht geben. Günther hatte in der That eine derbe Ot etion verdient. Auch ſie hatte ſich vorgenommen, ihm, wenn er wiederkommen ſollte, äußerlich kühl und gleichgültig zu be⸗ gegnen; aber als ſie ihn bei dem erſten Zuſammentreffen bei Burghards ſo blaß und leidend liegen ſah, als er dann, plötzlich erwachend, den Blick ſo voll Liebe und Verzeihung 8 auf ſie richtete, da ſchwand jeder Groll aus ihrem erzen. „Ich danke Dir Vater für Deine Belehrung,“ ſagte ſie, ihn umarmend und küſſend.„Biſt doch mein liebes gutes Väterchen! Du haſt Guſtav zweifellos gehörig abgekanzelt, er war äußerlich ganz geknickt und ſühlte fich unglücklich darüber, Deine Freundſchaft eingebüßt zu haben. Nun laß es aber auch mit der derben Straſpredigt genng ſein. Mein Guſtav iſt doch von Herzen gut und häl' große Stücke auf Dich. Er geht ja nun— ach leider viel zu nell— von bier fort, da wirſt Du — bald erfahren, wie ſich ſeine Eltern zu unſerer Verbindung ellen.“. Schmedes ſah ſeiner hübſchen Tochter in die freudig leuch⸗ . Augen und klopfte ihr die friſchen, ſanft gerötheten angen. „Schmeichelkatze, Du!— So ſeid Ihr junges Volk, das denkt immer nur an ſich. Was wird denn aber aus mir, wenn Du erſt mal Günthers Frau biſt?“ r.. r Ausland. Paris, 28. Nov. Dem„Matin“ zufolge iſt das von den engliſchen Behörden wegen des Verdachts, Kriege kontre⸗ bande zu führen, ſeit einiger Zeit bewachte Schiff beſtimmt geweſen, nach Antwerpen zu fahren und dort 100 000 Gewehre für eine ſüdamerikaniſche Republik an Bord zu nehmen. Dieſe Gewehre ſollen zunächſt für die Schweiz beſtimmt ge⸗ weſen, von dieſer aber abgelehnt worden ſein, ehe ſie nach Südamerika hin(alſo nicht, wie die Engländer glaubten, nach Südafrika) Verwendung fanden. Paris, 28. Nov.„Echo de Paris“ meldet uͤber Wien: König Alexander von Serbien beabſichtige ſich von der Königin Draga ſcheiden zu laſſen und ſich mit deren jüngeren Schweſter zu verheirathen. Dieſe hält ſich ſchon ſeit einiger Zeit im Palaſte auf, begleitet den König überall hin und iſt bei allen ſeinen Spielen ſeine Partnerin. Wie aus London gemeldet wird, verzeichnet auch ein Telegramm des „Daily Telegraph“ dieſes Gerücht. Der König ſoll ſogar die Eheſcheidung bereits eingeleitet haben.(Man hat in Serbien ſo ſeltſame Dinge ſchon erlebt, daß man auch von dieſen Gerüchten mindeſtens Noliz nehmen darf. D. R.) Lemberg, 28. Nov. Die Erregung wegen der vom Gneſener Landgericht Verurtheilten iſt noch immer in der Zunahme begriffen. Die Wache vor dem deutſchen Konſulat mußte verſtärkt werden. Der Landmarſchall Potocki ſpendete 2000 und das Arbeits⸗Perſonal des Landes⸗Ausſchuſſes 600 Kronen für die in Gneſen Verurtheilten. Die konſerva⸗ tiven polniſchen Blätter erklären, daß es den Polen ſchwer falle, eine Politik zu unterſtützen, deren Haupt⸗Inhalt die Allianz mit einem Staate bilde, der ſich die Vernichtung der polniſchen Unterthanen zur Aufgabe gemacht habe. Nah und Fern. Viernheim, 29. Nov. Bekanntlich wird die 49. General⸗Verſammlung der Katholiken Deutſchlands im naͤchſten Jahre in Mannheim tagen. Den Katholiken Viern⸗ heim's iſt dadurch ebenfalls Gelegenheit geboten, den impo⸗ ſanten Verſammlungen, den glaͤnzenden Kundgebungen katholiſchen Lebens und katholiſcher Ueberzeugungstreue, perſönlich beizuwohnen. Das Lokalkomite der nächſtjährigen Katholiken⸗Verſammlung in Mannheim hat ſich bereits am Dienstag konſtituirt. Ueber 300 katholiſche Männer fanden ſich Abends im Bernhardushofe ein. Herr Amtsgerichts. direktor Gießler eröffnete und leitete die Verſammlung. Derſelbe gab Kenntniß von einem Schreiben des Hochw. Herrn Erzbiſchofs Thomas in Freiburg, welches in warmen Worten die Zuſtimmung zur Abhaltung der Verſammlung in Mannheim ertheilte. Auf Vorſchlag des Herrn Stadt⸗ pfarrers Bauer wurde Herr Amtsgerichtsdirektor Gleßler zum 1. Vorfitzenden des Lokalkomites ernannt. Als 2. Vor⸗ ſitzenden wählte die Verſammlung den Herrn Stadtpfarrer Bauer und zum 3. Herrn Mechaniker König. Für den Ge⸗ ſchäftsausſchuß wurden ebenfalls Herren aus Ludwigshafen, Neckarhauſen(Graf Oberndorf) Schwetzingen und Ladenburg gewonnen. Die aufgeſtellte Liſte genehmigte die Verſamm⸗ lung einſtimmig. Es werden ſechs Kommiſſionen gebildet; die Vorſitzenden derſelben ſind: Rednerkommiſſion(Prof. Mech), Preßkommiſſton(Redakteur Feige), Finanzkommiſſion (Bankdirektor Funk), Wohnungskommiſſion(Kaufmann Wißler), —— — „O, Du ziehſt mit uns, Vater, nach Hannover. Du ſollſt es auf Deine alten Tage gut haben. Deine Befitzung haſt Du ja verkauft, und wenn ich fort bin, hält Dich nichts mehr hier feſt, und an Bekannten fehlt es Dir ja dort in Hannover auch nicht.“ 12. Kapitel. Dämonen des Haſſes. Nachdem der ſchwarze Dierk ſeinen ehemaligen Komplizen, den Zimmermann Brand, verlaſſen hatte, wandte er ſich, eine Weile die Dunkelheit des Waldes zu ſeiner Flucht benutzend, der Wohnung„Hieſels“ zu, welche hart an der Grenze mitten im Woore lag. Als er das elende, aus Fachwerk mit Lehm und ge⸗ flochtenem Knüppelholz aufgebaute Haus betrat, kam ihm der taube Wirth des Hieſel in der Hausthür mit mürriſcher Miene entgegen. Derſelbe mußte ihn trotz der Dunkelheit auf ſein Haus zuſchreitend vorher bemerkt und beobachtet haben, denn er ſah es dem Manne an, daß er von dem Erſcheinen eines Fremden durchaus nicht und vor allem nicht angenehm überraſcht war. Der Moorarbeiter, ein ſchlaner Geſelle mit liſtigen Augen, muſterte den Ankommenden eine Werle und da er in dleſem einen ihm gänzlich fremden Menſchen erblickte, ſo fragte er ziemlich unwirſch, was der Herr wünſche. Horſt hatte ſich ruhig begaffen laſſen. Jetz' ſchritt er lachend an dem Haus wirth vorbei, öffnete die Thür zu einem kleinen Raume, der den Namen Wohnſtube nicht verdiente, klatſchte hier dreimal in die Hände und rief:„Hleſel, Admiral, Knolle— heraus! Ich bin wieder da!“ Kaum hatte er dieſe Worte gerufen, da wurde es unter dem Fußboden lebendig, eine in der Ecke des niedrigen kleinen Zimmers ſtehende alte verräucherte Truhe ſchob ſich wie von ſelbſt zur Seite und da, wo dieſe ſtand, klappte eine Fallthür üder einem Loche auf, aus dem die drei Gerufenen zum Vorſchein kamen— ſehr zum Erſtaunen des Moorarbeiters, der den ſchwarzen Dierk immer noch nicht wieder erkannt hatte. Aber auch die drei aus ihrem geheimen Verſteck hervorkriechenden Geſellen ſtanden einen Augenblick auf's Höchſt⸗ verblüfft vor ihrem Führer u ten nicht, was ſie mit dem Kerl da in Matroſenuniform u ſollten. Es war doch alles in Ordnung: das dreimalige Händeklatſchen, die bekannte . 0 2 N* N N 1 ng 8 n Wan Ord nungskommiſſion(Prokuriſt Hollerbach), Feſtkommiſſion (Kaufmann Eugen Grieſer). Herr Amtsgerichtsdirektor Gie ßler brachte nach einem begeiſtert aufgenommenen Schluß⸗ wort ein Hoch auf Papſt und Kaiſer aus. Alsdann wurde nachſtehendes Telegramm an den Hochw. Herrn Erzbiſchof geſandt: 5 Erzbiſchof Dr. Nörber Freiburg. Die zur Bildung des Lokalkomites der 49. General⸗ verſammlung der Katholiken verſammelten katholiſchen Männer Mannheims vernehmen mit jubelnder Begeiſterung die huld⸗ volle Zuſtimmung und Segnung der bevorſtehenden Arbeiten ſeitens Euer Excellenz und ſagen dafür ehrerbietigſten Dank. Im Auftrag: Gießler. Die erſte vorbereitende Verſammlung der 49. General⸗ verſammlung der Katholiken Deutſchlands in Mannheim nahm den ſchönſten und beſten Verlauf. e — Heſſiſche Handwerkskammer. Eine Verjährung alter Forderungen tritt mit Ab⸗ lauf des Jahres 1901 in bedeutendem Umfang ein. Die alten Anſprüche, die jetzt einer zweijährigen Verjährungsfriſt unterliegen, werden Ende dieſes Jahres 1901 verjähren und nicht mehr eingeklagt werden können, ſoweit ſie nicht nach altem Recht ſchon früher verjähren. Zu ſolchen Forderungen gehören u. A. die Anſprüche: 1. der Handwerker, für Llefer⸗ ung von Waren, Ausfuhrung von Arbeiten; 2. der Gaſt⸗ und Speiſewirthe für Wohnung und Beköſtigung; 3. der Vermiether von beweglichen Sachen wegen des Miethzinſes: 4. derjenigen, die die Beſorgung fremder Geſchäfte oder Dienſtleiſtungen gewerbsmäßig betreiben, alſo der Haus⸗ und Geſchäfte⸗Makler u. ſ. w.; 5. der Privatangeſtellten wegen Gehalts; 6. der Arbeiter wegen des Lohnes. Die Verjährung läuft nicht, ſolange die Forderung geſtundet iſt. Sie wird unterbrochen und muß neu beginnen, wenn der Schuldner dem Gläubiger gegenüber ſeine Verpflichtung durch Zins, à conto-Zahlung, Sicherſtellung oder ſonſtwie anerkennt. Außerdem aber kann die Verjährung gehindert werden durch Erhebung oder Zuſtellung der Klage oder eines Zahlungs⸗ befehls. 10 Vor wenigen Tagen fand im Architektenhauſe zu Berlin eine Sitzung behufs Berathung des Geſetzentwurfs über die Sicherung der Baufor de rungen ſtatt, welche von Handwerkskammern ſehr ſtark beſucht war. Auch die heſſiſche Kammer hatte ihre Vertreter entſandt. Nach dem Entwurf A des genannten Geſetzentwurfes gelten nur die als Baugläubiger, welche an der Herſtellung des Bauwerkes oder eines einzelnen Theiles desſelben auf Grund eines Werk- oder Dienſtvertrags betheiligt find, hinſichtlich ihrer Anſprüche auf die in Geld vereinbarte Vergütung, ſofern dieſe Verträge von dem Eigenthümer der Bauſtelle oder für deſſen Rechnung geſchloſſen worden ſind. Da in der Begründung zu dem Entwurf A geſagt iſt, daß im Allgemeinen alſo die Maurermeiſter, Zimmermeiſter, Dachdecker, Tapezierer, Stein⸗ ſitzer u. ſ. w. geſchützt ſelen, die Schreiner aber beiſpiels⸗ weiſe nur dann, wenn ſie die von ihnen hergeſtellten Thüren u. ſ. w. ſelbſt in das Gebäude einfügen, während ſie die Rechtsſtellung eines Lieferanten haben, wenn ſie die Thüren lediglich abzuliefern haben, iſt die heſſiſche Handwerkskammer in eniſchiedener Weiſe dafür eingetreten, daß auch die Lieferanten(Entwurf B) geſchützt werden, da in häufigen Fällen der Handwerker auch gleich⸗ zeitig als Lieferant wird bezeichnet werden müſſen. Mannheim, 28. Nov. Der wegen Betrugs uſw. angezeigte Saalbaudirektor und Stadtparkreſtaurateur Lorenz Thoma von hier wurde auf Veranlaſſung der Großh. Staats⸗ anwaltſchaft hier in Baſel verhaftet. Mannheim, 28. Nov. Das Mittelpreisver fahren bei flädtiſchen Submiſſionen ſoll nach 2jährigem Beſtande laut ſtadträthlichem Antrag für die Bürgerausſchußſitzung am 3. Dez. Ende dieſes Jahres aufgehoben werden, weil es ſich nach der vorliegenden Be zründung nicht bewährt. Abgeſehen von der Mehrbelaſtung der Stadtgemeinde, welche vom 1. Sept. 1900 bis 30. Juni 1901 17 500 Mark betrug, haben ſich nach der betr. Vorlage verſchiedene Nach⸗ theile gezeigt, während die erhofften Vortheile ausgeblieben ————————— Stimme Horſt's— und doch, dieſer Fremde war entſchieden nicht Dietrich Horſt?! „Na, ich bin zufrieden, Kameraden,“ platzte Horſt endlich unter lautem Lachen heraus.„Wenn ſelbſt das Habichtsauge meines Hieſels mich nicht erkennt, dann ſoll mich dſe hochwohl⸗ weiſe Polizei wohl erſt recht nicht erkennen.“ „Verdori!“ meinte Hieſel.„Du hätteſt mir zehnmal be⸗ gegnen können, Dierk, in dieſem Anzuge und mit ſolchem glatten Jungferngeſicht hätte ich Dich mein Lebtag nicht wieder erkannt. Alles weg, Bart futſch! Haar ſutſch! und die Augenbrauen ſtatt ſchwarz, koffeebraun— b iſt doch um die Motten zu kriegen, was Du nicht alles kannſt.“ „Um ſo beſſer für mich,“ meinte Horſt„wenn Ihr mich nicht erkannt habt.“ Der lange„Admiral“ war einige Male kopſſchüttelnd um Horſt herumgegangen und hatte den Kameraden in flummer Verwunderung betrachtet. Jetzt blieb er vor ihm ſtehen. „Du haß Dich zwar meiſterhaft entſtellt,“ ſagte er,„aber ſo imponicſt Du mir garnicht, fiehſt gerade aus, wie ein eben ausgelernter Schiff junge.“ „Abo, da guckt der Fachkenner, der„Herr Admiral“ heraus; na, al'e Weſſerratte, trete Dir jetzt gern das Kommando ab, h'er iſt die Luft für mich doch nicht mehr rein g' nug. Wißt Ihr denn, woher ich komme?“ „Iſt ſchon alles bekannt, Dietrich, und die ganze Teckelei (Pol zei) iſt ſchon hinter Dir her,“ nam Hieſel das Wort, der inzwiſchen eine Flaſche Rum herbeige olt hatte und für jeden ein Glas einſchenkte. Man ſchickte den tauben Hauswirth wieder hinaus vor die Thür auf ſeinen ihm vorhin angewieſenen Poſten, von dem aus er den Anderen jede Annäherung eines Menſchen an ſein Haus zu fignaliſiren hatte. Dann ſetzten ſich die vier Spießgeſellen zu einer Berathung nieder. Sie waren bald über das, was angeſichts der unvorhergeſehenen Flucht Hortus aus dem Gerichtsgefängniſſe zu geſchehen habe, einig. Man wollte das hannoverſche Grenzgebiet für immer verlaſſen und den Schmuggelhandel von Holland aus ins Weſtfäliſche hinüber ſortſetzen. Vorher ſollte aber noch der Verſuch gemacht werden, ob die an verſchiedenen Stellen verborgene Waare nicht heute Nocht dem Abnehmer derſelben in D. zugeführt werden konnte. ſind. Dagegen ſoll das Submiſſionsweſen einer neuen Regelung unterzogen werden, wonach u. A. Lieferungen bis zum Betrag von 1000 Mark aus freier Hand vergeben werden ſollen. Ludwigshafen, 27. Nov. Der verheirathete Rangirer Jakob Wagner von Schifferſtadt ſtand vorgeſtern Nachmittag auf dem Trittbrett einer Lokomotive. Die Loko⸗ motive fuhr zwei in der gleichen Richtung ſich bewegen den Güterwagen in die Flanke. Wagner wurde vom Trittbrett herabgeworfen und überfahren und iſt heute Nacht im Krankenhauſe geſtorben. Michelſtadt 1. O., 27. Nov. Brandkataſtrophe. Mit unheimlicher Regelmäßigkeit brannten im Laufe der zwei Wochen immer in der Sonntagnacht Scheunen und andere Nebengebäude nieder. Vor einiger Zeit wurde ge⸗ legentlich eines ſolchen Brandes ein junger Mann verhaftet, der einige Brandſtiftungen zugeſtand und der gegenwärtig in einer Anſtalt auf ſeinen Geiſteszuſtand beobachtet wird. Vorgeſtern Abend nun, zur„gewohnten“ Zeit, ſchreckte wiederum Feuerlärm die hieſige Einwohnerſchaft auf. Ein dem Handelsmann Str. gehörige Halle ſtand in Flammen. Den Bemühungen der hieſigen Feuerwehr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Man darf wirklich darauf geſpannt ſein, ob dieſes Räthſels Löſung noch lange auf ſich warten läßt. Mainz, 28. Nov. In der Einbruchsangelegenheit bei Herrn Hofrath Börckel wurde auf die Denunziation des Elnbrechers Harm hin, eine hieſige hochangeſehene Familie in Mitleidenſchaft gezogen. Harm hatte behauptet, daß er von den geſtohlenen Werthpapieren weit unter dem Preis an einen hieſigen jungen Weinhändler verkauft habe, außer⸗ dem habe ſich der letzere mit ihm an einem auswärtigen Einbruch betheiligt. Auf dieſe Beſchuldigung hin wurde der Weinhändler verhaftet und in der Wohnung ſeiner Eltern und ſeines Kompagnon Hausſuchungen abgehalten. Da ſich die völlige Unſchuld des angeſehenen Mannes alsbald heraus⸗ ſtellte, wurde er noch in der Nacht um 12 Uhr von der Staatsanwaltſchaft aus dem Gefängniß entlaſſen. Wie ver⸗ lautet, hat ſich der Vater des auf ſo ſchmähliche Weiſe in Verdacht gerathenen Weinhändlers heute nach Darmſtadt begeben, um beim Juſtizminiſterium Beſchwerde zu erheben. Heilbronn, 28. Nov. Ein hübſches Dorfſchulzen⸗ idyll enthüllte eine Verhandlung vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht. Im Februar 1898 wurde der Korbmacher K. aus Happenbach Nachts zwiſchen 11 und 12 Uhr auf dem Heim⸗ weg überfallen und mit einem Prügel mißhandelt. Der Thäter wurde damals nicht ermittelt. Vor kurzer Zeit kam an den Tag, daß der Thäter kein anderer war als der Schultheiß Paul Michelfelden von Abſtatt. Dieſer hatte in jener Nacht einen Ortsbürger, der auch ſonſt ſchon zur Unterſtützung der Polizei herangezogen worden war, aus dem Schlaf geweckt und zum Dorf hinauegenommen. Als K. herankam, überfiel ihn Michelfelden. Der Andere war beſonnen genug, nicht mitzumachen. Ein als Zeuge ver⸗ nommener Kutſcher beſtätigte, daß Schultheiß Michelfelden ihn und einen Schmiedsgeſellen einmal verleiten wollte, den K. zu überfallen und zu prügeln. Michelfelden wurde zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt, der Staatsanwalt hatte 6 Wochen beantragt. Konſt anz 28. Nov. Der flüchtige Sägemüller Huber⸗ Wollmatingen iſt aus Amerika zurückgekehrt und hier ver⸗ haftet worden. Stuttgart, 27. Nov. Vorgeſtern Nachmittag um 5 Uhr wurde in der Union, Verlagsanſtalt, ein 16jähriger Buchdruckerlehrling von einer Transmiſſion erfaßt und ſofort getödtet. Eſſen, 28. Nov. Im Thierpark bel Steele, wo 21 Löwen der ſogenannten Comteſſe de X. überwintern, wurde der Dreſſeur Nordſieck alias Mac Connel von ſieben Löwen angefallen und zerfleiſcht. Der Tod des Unglücklichen trat auf der Stelle ein. Mailand, 28. Nov. Ein Helfer Brecis. Der ent⸗ flohene Anarchiſt Luigi Granotti wurde als Helfershelfer des Königsmörders Bresci bei der Ermordung des Königs 55 33 zu lebenslänglichem Zuchthaus ver⸗ urtheilt. Horſt war mit allem einverſtanden; er betheiligte ſich auffallend wenig an der Debatte, denn ihn beſchäftigte ein finſterer Plan. Als er dieſen zuletzt ſeinen Komplizen mittheilte, da ſahen alle überraſcht auf. „Dierk, Du biſt von Sinnen,“ ſtieß der rieſenhafte Admiral“ 8 72 doch die Menſchen in der Grenzſchenke jetzt endlich n Ruhe.“ „Nein, das leidet mein Haß nicht. Der Alte hat alle unſere geheimen Schleichwege verrathen und die ihm überſandten Drohbriefe dem Unterſuchungsrichter übergeben. Wäre mir die Flucht nicht geglückt, dann hätten ſie mich in den nächſten Tagen vor die Geſchworenen geſtellt und mir fünf bis zehn Jahre Zuchthaus aufgebrummt. Du weißt doch, was man uns alles auf's Conto ſetzt. Hier iſt unſere Nolle ausgeſpielt. Iſt 9— 22* gleichgültig, daß unſere Feinde über uns triumphiren, miral?“ „Nein, gewiß nicht, wenn wir aber im Augenblicke gegen dieſelben etwas unternehmen, dann laufen wir Gefahr, den Ver⸗ folgern in die Hände zu fallen.“ „Bah— welche Angſt! vier? Sind wir denn nicht unſer (Fortſetzung ſolgt.) Für Geiſt und Herz. Die Menſchen find, arm oder reich, In der Hauptſache ſich immer gleich, Und aus des Bettlers Thun und Treiben Kannſt du Lehren für Könige ſchreiben. ** * Sage mir, mit wem zu ſprechen Dir genehm, gemüthlich iſt: Ohne mir den Kopf zu brechen, Weiß ich deutlich, wer du biſt. London, 28. Nov. Der Dampfer„Alerta“ iſt mit 200 Paſſagieren bei Manila untergegangen. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Sonntag, den 1. Dezember 1901 Nachmittags 3½ Uhr findet im Gaſthaus„zum Fürſten Alexander“ in Viernheim eine Grenzbezirks Verſammlung des Obſt⸗ und Gartenbau⸗ Vereins für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet ſtatt; in Verbindung mit einer Gratisverlooſung von Obſt⸗ baumkarten für die Mitglieder des betreffenden Grenzbezirks, 3 letzterer aus den Orten: Viernheim und Hüttenfeld beſteht. Herr Baumſchulenbeſitzer Jaeger wird Vortrag halten über:„Verſchiedenes über Obſtbaumpflege“. Wir laden hierzu die verehrl. Mitglieder, Freunde unſerer Beſtrebun gen ergebenſt ein. Heller'ſche Spielwerke. Anerkannt die vollkommenſten der Welt, ſind ſtets⸗ forteines der paſſendſten und beliebteſten Feſtgeſchenke. Es wird mit denſelben die Muſik in die ganze Welt ge⸗ tragen, auf daß ſie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröſte und allen Fernweilenden durch ihre Melodien Grüße aus der Heimat ſende. In Hotels, Reſtaurationen uſw. erſetzen ſie ein Orcheſter und erweiſen ſich als beſtes Zugmittel, beſonders die automatiſchen Werke, die beim Einwerfen eines Geldſtückes ſpielen, wo⸗ durch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird. Die Repertoirs ſind mit großem Verſtändniß zuſammen⸗ geſtellt und enthalten die beliebteſten Melodien auf dem Ge⸗ biete der Opern-, Operetten⸗ und Tanzmuſik, der Lieder und Choräle. Der Fabrikant wurde auf allen Ausſtellungen mit erſten Preiſen ausgezeichnet, iſt Lieferant aller europäiſchen Höfe und gehen ihm jährlich Tauſende von Anerkennungs⸗ ſchreiben zu. 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Wer einen Bogen ſpannen kann, Iſt ſchon was nütze; Doch wer da ſchießt und treffen kann, Der iſt ein Schütze. * ** Die Wahrheit iſt ein ſelten Kraut, Noch ſeltener, wer es gut verdaut. br ſich hel Lage Vor das ſtelgt a0 l mittag fr tine 1 Oiſtb einen Vir! ſteund Kuni Reflk Buger! nannt UN 0 — da J uhr e haun. Gölg each hlten ul 0 fte. henke. elt gz Abo, ch iht otels, wesen iſchen 1 lo⸗ anmen⸗ n Ge er und n nt Näiſchen hnungs⸗ 1 itende den Be⸗ fenen nurn, eorgt lſtritt —— 1 5.850. Vlunen , ſopie berg iſcwarz it keln 9 hint t, wenn Atieh. 10 5 1, 1 1 gu uit Bekanntmachung. Zur Ergänzung der Receßbau⸗Commiſſion ſollen zwei Erſatz⸗Zimmermeiſter beſtellt werden. ſich innerhalb acht Tagen bei unterzeichneter Stelle melden. Die Gemeinde hat noch einige Sack Thomasmehl abzu⸗ geben und wollen etwaige Beſtellungen hierauf innerhalb acht Tagen bei uns gemacht werden. Nächſten Dienſtag, den 3. Dezember l. J., Vormittags 5 Uhr wird auf dem hieſigen Rathhaus das Fahren des Bahnſchlittens an die Wenigſtnehmenden ver⸗ ſteigert. In gleichem Termin werden 6 abgängige Dachfenſter an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 29. November 1901. 1353 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. — Bekanntmachung. Nächſten Sonntag, den 1. Dezember, Nach⸗ mittags 3 Uhr hält der Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße im Gaſthaus„zum Fürſten Alexander“ eine Verſammlung ab verbunden mit einer Verlooſung von Obſtbäumchen. Herr Baumſchulenbeſitzer Jäger von Bensheim wird einen Vortrag halten über„die Pflege der Obſtbäume“. Wir laden hierzu alle Mitglieder des Vereins und Intereſſenten freundlich ein und hoffen auf ein zahlreiches Erſcheinen. Die Gemeinde hat noch etwas künſtlichen Dünger, Kainit und Thomasmehl zum Selbſtkoſtenpreiſe abzugeben. Reflektanten wollen ſich ſofort bei uns melden. 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