978 15 0.25 5 5.00 i 0.95 322 9.25 980 1130 68 FI lender i erb ſche en daß ak oll. her en zu⸗ ble .— ů VU ñ ᷑. 22 Nr. 101. 2. Blatt. — Samstag, den 2 Die nächſte Nr. wird am Dienstag Mittag herausgegeben. Größere Anzeigen für dieſelbe wollen gefl. bis Montag Abend, kleinere bis ſpäteſtens Dienstag Vormittag 9 Uhr aufge⸗ geben werden. England und Transvaal. Kl Ladt, 19. Dez. Die Lage in der Kapkolonie iſt ſchlimmer als je zuvor. Es ſcheint, daß die engliſche Militärmacht durchaus nicht genügt, noch auch daß die Regierung des überall überhandnehmenden Aufruhrs und der allgemeinen Unzufriedenheit Herr werden kann. Dieſen Zuſtänden ſchreibt man auch die ſoeben gegebene Etlaubniß der Militärbehörden zu, für die Tauſende der„Malkontents“ die an der Küſte ſeit zwei Jahren ſich aufhielten, nach Johannesburg zurückkehren dürfen. Daher auch reſultirt die Erlaubniß für die Eröffnung einiger Minen, damit dieſe „Loyalen“ Beſchäftigung fi. den. i London, 19. Dez. In hieſigen Proburenkreiſen trafen aus Südafrika Meldungen ein, die eine Einſtellung der Feindſeligkeiten über die Feiertage erwarten laſſen. Möglich ſſt, daß es ſich hier bloß um die bekannte religiöſe Auf⸗ faſſung der Buren handelte, nach welcher an Sonn⸗ und Feiertagen nicht gekämpft werden darf. In hieſigen maßgebenden Kreiſen wird trotz aller groß⸗ ſprecheriſchen Telegramme Kitcheners und aller Ralomon⸗ taden Chamberlein's, Brodricks und Genoſſen ein Waffen⸗ ſtillſtand herbeigeſehnt und man hofft, daß er zu weiteren Verhandlungen führen werde. Eine Beſtätigung dieſer Auffaſſung erblickt man hier in der weiteren Meldung, daß die Berathungen der Buren⸗ führer unter Botha, dir ergebnißlos geweſen ſein ſollen, da Botha unbeugſam ſei, thatſächlich noch nicht beendet, ſondern nur auf acht Tage vertagt ſeien. Prätoria, 19. Dez. In der Nacht auf den 14. Dez. machten die Buren an zwei Stellen vergeblich den Verſuch die Blockhauslinie Staderton⸗ Middelburg zu überſchreiten. Warſchau, 19. Dez. 15,000 Pferde wurden in der Umgebung von Warſchau für die engliſche Armee in Süd⸗ afrika aufgekauft, und mit Genehmigung des Miniſters für Landwirthſchaft exportiert, nachdem bereits früher 6000 Stück geliefert wurden. London, 19. Dez. Lord Kitchener meldet aus Belfaſt vom 17. Dezember: General French berichtet, daß Kom⸗ mandant Krultzinger bei dem Verſuch, die Blockhäuſerlinie in der Nähe von Hannover⸗Road zu überſchreiten, ſchwer verwundet und gefangen genommen worden ſei. Amſterdam, 19. Dez. Eine hieſige Meldung berichtet eine ernſte Niederlage der Engländer durch Dewet bei Klipp⸗ river. Anderweite Beſtätigung fehlt. London, 19. Dez.„Pall Mall Gazette“ erklärt ſich ermächtigt, mitzutheilen, daß Lord Kitchener ſich weigere, Verſtärkungen anzunehmen. Er fordere nur immer Erſatz⸗ truppen. Dieſelben würden den Bedürfniſſen gemäß nach Südafrika abgehen. London, 19. Dez. Zu der Gefangennahme Krultz⸗ inger's meldet das Reuter ſche Bureau aus Middelburg in der apkolonſe: Kruitzinger überſchritt am 15. Dezember mit 150 Mann, hauptſächlich Aufſtändiſche, in der Nähe von Colesberg den Oranje fluß, marſchirte in die Kapkolonie und verſuchte die Eiſenbahn zwiſch zu überſchreiten. Die Blockhe Feuer. Kruitzinger und fünf ſei und gefangen genommen. Deutſchlan Darmſtadt, 19. Dez. Die amt. ung“ ſtellt in der Main⸗Neckarbahn⸗An Nachrichten verſchledener Blätter feſt, daß des kürzlich zwecks Vereinfachung der Bahn zwiſchen Preußen, Baden und Heſſen Vertrages von einem Verkauf der Bahn oder derſelben an Preußen die Rede war. Bezüge baues der Darmſtädter Bahnhöfe ſei gleichzeitig zwiſche Kontrahenten ein Abkommen getroffen worden. Aus land. Konſtantinopel, 19. Dez. Die in dem bereits ge⸗ meldeten Komplott zu Gunſten des Thronfolgers in Kon⸗ ſtantinopel verhaften 160 Beamten und Oſſiziere werden in dieſen Tagen nach Yemen verſchickt werden. Konſtantinopel, 19. Dez. Wegen der Enthauptung eines bulgariſchen Soldaten durch türkiſche Truppen ordnete der Sultan ſtrengſle Unterſuchung und Beſtrafung der Schuldigen an. Außerdem wird die Pforte der bulgariſchen Regierung jede Genugthuung geben. Man glaubt, daß damit der Zwiſchenfall als erledigt betrachtet werden kann. Nah und Fern. „ Viernheim, 20. Dez. Die hieſige Marian. Jünglings⸗Sodalität wird, wie im Jnſeratentheile dieſes Blattes erſichtlich iſt, am 2. Weihnachtsfeiertage ihre Weih⸗ nachtsfeier abhalten. Dabei ſoll„Der Turmgeiſt von Grauenburg“, ein Schauſplel in 5 Aufzügen, zur Auf führung gelangen. Dieſes Stück wurde mit durch⸗ ſchlagendem Erfolge aufgeführt von zahlreichen Vereinen in Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz, Luxemburg und Belgien. Das„Straubinger Tageblatt“ ſchreibt über die Aufführung dieſes Stückes:„Es kann nicht leicht ein Stück geben mit mehr Leben und Handlung und ſo viel Abwechſelung. Aber das war nicht allein der Grund warum es die Spannung bis zuletzt in regſter Weiſe auf⸗ recht hielt, denn das Stück bot trotz ſeines ernſten Hinter⸗ grundes viele der komiſchen Scenen, ſowie auch friſche Jägerauftritte, die demſelben einen beſonderen Reiz ver⸗ liehen...“ Der beſte Beweis für die Gediegenheit dieſes Stückes iſt die Thatſache, daß es in kürzeſter Zeit bereits die 5. Auflage erlebt hat. Den Ehrenmitgliedern, Mitgliedern und deren Eltern ſowie den Gönnern und Freunden der Sodalität ſteht alſo ein genußreicher Abend in Ausſicht. Mannheim, 19. Dez. Lebensgefährlich verletzt wurde in der Holzftraße dahier durch einen Meſſerſtich in den Unterleib der Taglöhner Ludwig Herion von Schönau. Derſelbe fand Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. Ein der That Verdächtiger wurde feſtgenommen. Mannheim, 19. Dez. Geſtern Nachmittag ertrank der 9, Jahre alte Sohn des Schloſſers Frledrich Höhr in einem Neckarſporen, ungefähr 1000 Meter hinter der elektriſchen Wagenhalle. Derſelbe wollte auf dem Eiſe ſchleifen, brach jedoch ein. Ludwigshafen, 19. Dez. Der 71jährige ver⸗ heirathete und penſionirte Feldwebel Wilhelm A. Albrecht, — 9 Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 37. Fortſetzung. Doch nein— in demſelben Augenblicke, wo dem vom Todesſchlaf Befallenen die Traumbilder jäh entſchwinden, hebt das Herz noch einmal zu kräftiger Gegenäußerung gegen die Erſtarrung des Körpers zu pochen an und treibt das Blut zurück in die Adern und kleinen Blutgefäße, aus denen es die ſchneidende Kälte allmählig ins Innere trieb noch einmal kämpft die Energie, der Trſeb zum Leben gegen den Schlaf des Todes an. Iſt es das letzte Aufflackern der erlöſchenden Lebensgeiſter? Oder iſt der Schlaf, der den Unglücklichen doch zuletzt beſiegt, infolge einer äußeren Einwirkung, ſei es durch einen bekannten Ruf oder lauten Schall, für den Moment noch einmal verſcheucht worden? i Der Gefeſſelte, der eben aufgeſchreckt wurde, weiß es nicht. Er träumte wohl nur, daß Jemand ſeinen Namen rufe. Im nächſten Augenblicke ſinkt er wieder kraſtlos in ſich zu⸗ ſammen und der Traumgott zaubert ihm noch einmal das Bild der Geliebten vor die Augen, wie ſie ſehnſüchtig die Arme nach ihm ausſtreckt, ihm helfen will, ſelne Feſſeln zu erlöſen, aber ſie kann ihn nicht erreichen, denn ein Ungeheuer, halb Menſch, 3 ſteht vor ihm und ſcheucht die liebliche Erſcheinung zurück. Un; och, es geht in ſeiner Nähe etwas vor,— wieder I Ickt 1 ain Geräuſch auf und dieſesmal iſt es keine Wahn⸗ vorſtellun. Dautlich hört er ſeinen Namen rufen, dazwiſchen das Bellen eines Hundes. Aber der Schlaf hält die Sinne ſeines Opfers feſt umfangen. Deutlich ſpürt Günther plötzlich, wie an ſeinen Feſſeln gezerrt, wie ſein Name mit einer Innigkelt wiedec und wieder gerufen wird, die das mattpochende Herz zu lebhafteren Schlägen antreibt. Und plötzlich fühlt er, wie ſich die Feſſeln löſen und er in eine Tiefe finkt. Auch Günther erlangte durch den jähen Schreck das Be⸗ wußtſein zurück. Seine Augen ſtarren empor— er llegt auf weichem Moos neben der Föhre, ſeine Hände ſind von den Feſſeln befreit, ſein Kopf ruht weich im Schooße eines Weibes, das ihm die Stirn mit einer kräft'g duftenden Flüſſigkelt reibt und das dabei immer wieder ängſtlich, von Schmerz gefoltert ruft:„Guſtav, mein Guſtav, o ſo erwache doch endlich! Kennſt Du mich denn 2 757 wieder? Ich, Deine Marie, bin ja bei Dir, mein inziger, mein Guter!— Hu, wie kalt Du biſt, mein armer armer Guſtav.“ Er fühlt Mariens warmen Athem an ſeiner Wange, ihre Lippen auf ſeinem Munde, er ſieht das geliebte Antiltz in Schmerz aufgelöſt über ſich gebeugt und fühlt, wie heiße Thränen auf ſeine kalte Stirn niederträufeln, aber er kann ſich nicht bewegen und kein Laut will aus der nach Luft ringenden Bruſt hervor⸗ dringen. Sollte die Retturg doch zu ſpät gekommen ſein? Marie will es nicht glauben, kann es nicht glauben. Welche Mühe hatte ihr das Auſknoten der ſtarren gefrorenen Stricke verursacht, die Kraft der Finger reichte ja dazu gar nicht aus. Mit ihren weißen, ſpitzen Zähnen hat ſie zuletzt 1 der ſchmutzigen Stricke erfaßt und ſte endlich gelöſt. Und während ſie ſeine Stirne relbt, oder ſeine erſtarrten Hände zwiſchen die ihrigen preßt und ſie mit ihrem warmen Athem behaucht, eilen Burghard und der Knecht Fritz herbei. In fliegender Haſt erzählte ihnen Marie kurz, wo und d ſie Günther, geführt von dem klugen, treuen Venus, ge⸗ unden. Der alte Mann iſt einen Moment ſtarr vor Ueberraſchung und Abſchen ob ſolcher Greuelthat der elenden Buben, dann aber greift er raſch zu, rafft einige Hände voll Schnee auf und reibt damit dem erſtarrten Freunde Geſicht, Hände und Bruſt. Inzwiſchen hat auch Venus Günthers Rock und Mantel im nahen Gebüſch entdeckt und, gleichſam als ahnte das gute Thier, ſih 5 es ſich handelte, ſchleifte es beide mit den Zähnen hinter ſich her. Man zieht dem Erſtarrten ſchnell die Uniformſtücke an, Marie träufelt ihm aus ihrem Fläſchchen vorſichtig einige Tropfen in den Mund, und dann hebt ſich endlich, endlich die Bruſt des —.——+398 85 zu einem langen tiefen Athemzug— die Erſtarrung weicht Und der erſte Laut, das erſte leiſe Wort, das er mühſam über ſeine Iſppen bringt, heißt:„Marie!“ —— hier haſtete land an de Poſtbeamter In ſeinem Beſitze befu⸗ uen un 2 Mark in Gold. Die Feſtß erſonallen des Verhafteten wurde ſofort aufgenommen. Oggersheim, 18. Dez. In der verfloſſenen Nacht brannten die Werkſtätte des Küfermeiſters Sottung und die angrenzende Scheuer des Ackerers Senck vollſtändig nieder. Kurze Zeit darauf ging die Scheuer des Metzgermeiſters und Oekonomen Barth in Flammen auf. Die Scheuer, 2 Stallungen und das Schlachthaus fielen dem Brande gänzlich zum Opfer. Eine Weile darauf ſtand plötzlich die Scheuer des Bahnwarts Grab in Flammen. Es beſteht kein Zweifel, daß die drei Brandſchäden dieſer Nacht durch frivole Brandſtiftung entſtanden ſind. Der entſtandene Schaden beläuft ſich lt.„N. Bad. Idsztg.“ ziemlich hoch. Gießen, 19. Dez. Druckfehler. Recht übel hat der boshafte Druckfehlerteufel einem hieſigen Bautechniker mitgeſpielt, indem er ihn im neuen Adreßbuche zum Bau ch⸗ techniker promoviren ließ. Gießen, 19. Dez. Vorgeſtern fanden Vorübergehende vor dem Neuſtaͤdter Thor an der Straße nach Rodheim den Buchhandlungsreiſenden Robert Dickhaut aus Wolfenbüttel erſtarrt vor. Er war gerutſcht, hat ſich den Fuß dabei ver⸗ letzt und blieb hilflos längere Zeit im Schlamm liegen. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche ſchienen Erfolg zu haben, doch verſtarb der Verunglückte alsbald in der Klinik, wohin man ihn gebracht hatte. Eppertshauſen, 19. Dez. Ein ſchwerer Unfall trug ſich geſtern Nachmittag in der hieſigen Brauerei Braun⸗ warth zu. Im Hofe waren mehrere Leute damit beſchäftigt, leere Fäſſer mit Pech auszubrennen. Der ungefähr 85 Jahre alte Braugeſelle Andreas Krickſer von hier ſchüttete hierbei eine geringe Quantität Waſſer in ein ſolches Faß und ver⸗ ſchloß es. Die in dem Faſſe raſch entwickelte Dampfmaſſe hatte alſo keinen Abzug und mit furcht barem Krach ſprengte dieſelbe den Boden des Faſſes auf und ſchleuderte ihn mit elementarer Kraft haushoch in die Luft. Der Boden des Faſſes ſtreifte Krickſer an den Wangen und riß ihm ein Stück Fleiſch hinweg, ſo daß man die Zunge frei liegen ſah. Zugleich ergoß ſich das brennende Pech über den Mann und brachte ihm entſetzliche Brandwunden im Geſichte bei. Krickſer wurde nach Hauſe gebracht und in ärztliche Be⸗ handlung gegeben. „Dem Himmel ſei Dank!“ ruſt Burghard. Er iſt gerettet!“ Er kniet neben dem Freunde nieder, erfaßt ſeine beiden von der Feſſelung gequollenen Hände und drückt ſie warm. Marie aber hält den aus dem Todesſchlaf erwachten ge⸗ liebten Mann ſtumm in ihren Armen, und drückt ſeinen Kopf an ihr laut pochendes Herz. Eine übergroße Freude hat ja keine Worte. Auch„Venus“ nimmt an der Freude theil. Laut bellend umkreiſt er die Gruppe, oder leckt Günthers Hände. Mehr und mehr erholt ſich Günther. Zwar fällt ihm das Sprechen noch ſchwer, aber er kann doch ſchon kurz erzählen, wie er hierher gekommen iſt. Burghard theilt ihm, gleichſam als Genugthuung für die an ihm verübte Schandthat, die Ergreifung und das Ende der beiden Mitglieder der Schmugglerbande mit. Das ruft Günther wieder die vor kaum einer Viertel⸗ ſtunde von dem ſchwarzen Dierk ausgeſtoßene Drohung gegen die Bewohner der Grenzſchenke ins Gedächtniß zurück. Unwill⸗ kürlich wendet er den Blick zum Himmel nach der Richtung der Grenzſchenke, die, im Augenblick den treueſten Wächter entbehrend, ſchutzlos den verbrecherſſchen Anſchlägen ſeines und Mariens Feindes Preis gegeben iſt. Noch iſt der Himmel klar, aber kann nicht in der nächſten Minute eine rothe Lohe an demſelben aufſteigen? 1 85 müſſen ihm nach, Burghard, Fritz!“ ruft er erregt. „Wen meinen Sie, Günther?“ fragt Burghard den ſich nach dieſen Worten plötzlich mit aller Kraft aufrichtenden Collegen, ihn mit Hülfe Mariens unterſtützend. „Den Horſt! der Elende hat geſchworen, noch in dieſer Stunde Rache an Schmedes zu nehmen und die Grenzſchenke in Brand zu ſtecken. Dorthin hat er ſich entfernt. Kommen Sie, ehe es zu ſpät iſt.“ Marie iſt zum Tode erſchrocken und wankt bedenklich, faſt hätte ſie den ſchwankenden Geliebten mit niedergeriſſen. Aber ſte erholt ſich ſchnell wieder und wendet ſich zitternd vor Angſt an den wackeren Freund ihres Vaters. „Bitte, Herr Burghard, eilen Sie mit Fritz zu meinem Vater, ich bleibe, da Günther noch nicht wieder gehen kann, mit ihm hier. Ich ängſtige mich entſetzlich! Der Menſch, der fag Nbg nicht eher ruhen, bis er ſeinen Racheplan ausge⸗ rt hat.“ 3 E 2 1 N N 9 ben velcher befindet. eifelten Lage Ane 8 einen Freund dozu ausgenutzt habe., f Guthaben aus der Spr.„zuziehen und zwar unter ſchwerer Schädigung A ßvereins Landſtuhl, den er nach jenem Zeilpunkt noch Wlünlaßt habe, Wechſel für die Spritfabrik zu acceptiren. Der Vorſchußverein Landſtuhl hat hierwegen ſchon Klage gegen Lüttich für ca. 50 000 M. erhoben und für den nämlichen Betrag auch Arreſt gegen ihn erwirke. Lüttich iſt erſt vor zwei Monaten von hier weggezogen; er war auch Prokuriſt fur das Elek⸗ * in„ 19. Dez. Die„Köln. Volkszeitung“ meldet: Der preußiſche Kultusminiſter geſtattete den Schulſchweſtern von Notre Dame auf der Brede bei Brakel, Kreis Höxter, in Brakel eine Niederloſſung zu errichten und eine Handels und Haushaltungsſchule ſür Bauerntöchter zu l krade(Weſtfalen). Ein heiteres Vorkommniß ereignete ſich vor einigen Tagen in einer Volksſchule. Eine Schülerin fragte ihren Lehrer ob ſie am folgenden Tage zu Hauſe bleiben dürfe. Auf die Frage des Lehrers,„was denn los ſei“, antwortete das Mädchen:„Großmutter hat Hoch zeit!“ Und ſo wer es auch! Anderen Tags hatte die neugierige Welt Gelegenheit, eine 79 jährige Braut mit einem 40 jährigen Bräutigam vor dem Altare zu 38 Halle a. S., 19. Dez. In der Freitag⸗Nacht über⸗ fielen drei Einbrecher den katholiſchen Pfarrer im nahen Paſſendorf im eigenen Schlafzimmer.„Der ſich wehrende Geiſtliche wurde, wie dem„Berl. Tagebl.“ mitgetheilt wird, durch Schläge mit Knüppeln arg zugerichtet. Die Unholde tent furt a. d. Oder, 19. Dez. In Golßen, Kreis Luckau, erſchoß ſich, wie die„Frankf. Oder⸗Ztg. meldet, der ſtädtiſche Steuererheber Schulze. Die Reviſion der von ihm verwalteten Kaſſen ergab, daß er jahrelang be⸗ deutende Unterſchlagungen begangen hatte, deren Umfang bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Kiel, 19. Dez. Der Meſſerſtecher wurde in der Perſon eines aus Oeſterreich ſtammenden, von der Univerſität wegen Diebſtahls verwieſenen Studenten der Medizin feſt⸗ eſtellt. 10 Budapeſt, 19. Dez. Das geſtrige Erdbeben in in t auf und ſeine Ma⸗ gelitten haben „ Aauher ſicherlich alle rfahren zur Herſtellung ingen an Luftreifen dienenden . Wie uns das Intern. u. Co. in Oppeln mittheilt, zuk in Benzin oder Naphta mit des Kautſchuks entſprechenden neralöl erweichbarem Pech oder der Miſchung ſo viel Löſungs⸗ jeweilig erwünſchten Conſiſtenz haltenen Maſſe werden die verleßten — Um Milch oder Rahm den ehmen wird, wie uns das Intern. eimann u. Co. in Oppeln mittheilt, nach eentirten Verfahren die Milch während oder gen mit feingekörnter, aber dennoch ſtaubfreier berrührt und darauf durch Abſetzenkaſſen und „ von dem Reinizungemittel befreit.(Obenge⸗ „ Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen weit⸗ Jenſt und bereitwilligſt.) Litterariſches. — Das Weid manns jahr in Wort und Bild wird in keiner anderen jagdlichen Zeitſchrift in ſolch hervorragender und zeitgemäßer Weiſe behandelt wie in dem wöchentlich erſcheinenden„St. Hubertus“(Cöthen, Anhalt). Dieſe jagdliche Wochenſchrift hat ſich dadurch in den Kreiſen ter Jäger, Jagd- und Naturfreunde eine hochgeachtete Stellung erworben. Um die Reichhaltigkeit, die gediegene Ausflattung und Vielſeitigkeit ermeſſen zu können, braucht man nur den letzten jetzt komplett werdenden Jahrgang durchzugehen. Welcher Fülle intereſſanten Leſeſtoffes, ſowohl belehrenden, wie unterhaltenden Inhaltes, begegnen wir da, welch' reizender Bilderſchmuck tritt uns entgegen, und ſind es beſonders die vielen farbigen Kunſtbeilagen, auf die mit Wohlgefallen unſer Auge blickt. Für Alle, die ſich für Jagd, Fiſcherei, Naturkunde, Hundeſport intereſſiren, kann es keine beſſere Lektüre geben, als ſie der„St. Hubertus uns bietet und iſt dieſer deshalb beſtens zum Abonnement zu empfehlen. Hierzu iſt aber gerade jetzt die geeignetſte Zeit, da am 1. Januar ein neuer Jahrgang beginnt. Man abonnirt den„St. Hubertus“ bei allen Poſtanſtalten viertel⸗ jährlich gegen Einzahlung von 2 Mark und erhält man ihn dann wöchentlich frei ins Haus geliefert. Der Taunenhofer. Wir leſen im„Landwirthſchaftl. Zeitgeiſt“(Straß⸗ burg im Elſ.:) Auf dem Lande trifft man auch vlielfoch recht aber⸗ läubiſche Menſchen. Damit ſoll aber durchaus nicht geſagt 5 5 daß es in der Stadt beſſer um den„Glauben“ des Publikums beſtellt ſei; im Gegentheil, es reichen ſich in puncto Aberglauben Ländler und Städter getreulich die Hand.— In Wolkenhauſen wohnte ein Landwirth, welcher dafür bekannt war, in kürzeſter Zeit die ſchönſten Ausſtellungs⸗ thiere heranziehen zu können. Auf jeder Schau, mochte es ſich um Schweine, Rindvieh oder Pferde handeln, errang der Tannenhofer mit ſeinen Thieren die erſten Prämien. Kein Wunder, daß darob der Bauer den Kopf gewaltig hoch trug und die Gemeindegenoſſen ihm allerlei Hochachtung zollten, d. h. wenn der Mann dabei war; hinterher trat dann der blaſſe Neid zu Tage und erging ſich in den ge⸗ wagteſten Muthmaßungen über den Grund ſolcher Erfolge. Für einen anſehnlichen Theil ſeiner Kollegen ſtand bomben⸗ feſt, daß der Tannenhofer nicht aus eigener Kraft zu dem . ein Paat Sauen nach Leibeskräften heraus. 1 5 die Andern einen Drudenfuß auf 0 Schweineſchau Konkurrenz zu machen, i aß die Thlere nicht mit Gewalt geſtopft wurden, muß einigermaßen überraſchen; doch dafür erhielten ſie ſechsmal am Tage in Hülle und Fulle, was nur irgendwie einem Schweins⸗ gaumen und magen ſchmackhaft und zuträglich ſein kann. Unter ſolchen Umſtänden mußten die Zöglinge noth iedrungen an Umfang und Gewicht in der befriedigendſten W'iſe zu⸗ nehmen. Schon freute ſich der Beſitzer der zukünftigen Prämie; do, eines Tages verſagt das eine Thier das Fuller ganz, während das andere, ganz gegen Schweineart, den Futtertrog mit ſeinem leckern Inhalt nur geringer Aufmerk⸗ ſamkeit würdigt. So geht es den ganzen Tag und am nächſten Tage treten dieſelben bedrohlichen„ auf. Der Bauer ſieht ſeine Erwartungen wie Schnee an der Sonne abnehmen; darum muß alſo wenigſtens das gar nichtafreſſende Schwein verhext ſein, während das andere auf beſten Wege iſt, es zu werden. Natürlich wohnt im Porfe ein famoſer Hexenmeiſter, der auch hier ſeine Kunſt zu erproben hat. Deſſen Bemühungen gelingt es zwar, die appetitloſen Thiere für ein paar Tage zur Ver⸗ nunſt, d. h. zum Freſſen zu bringen; dann hörb's aber auf; kein Hokuspokus, kein Hexenpulver kann mehr helfen. Achſelzuckend meint der Zauberer, wenn hier noch„etwas“ möglich wäre, dann müßte der Tannenhofer es bewirken; der habe es den Thieren ang than, alſo müſſe er es auch wieder abnehmen. Damit nahm der Mann ſeine Gebühren in Empfang und verſchwand.— Wollte der Bauer nicht ſeine Schweine verlieren, ſo mußte er ſich alſo zum Tannen⸗ hofer bemühen und dieſen veranlaſſen, von ſeiner über⸗ natürlichen Gewalt Gebrauch zu machen. Das that er denn auch, und nicht vergeblich. Lachend hörte der Tannenhofer den Bericht ſeines Nachbars; dann griff er auf das Wand⸗ brett, nahm ein kleines Päckchen herunter und forderte den Bauer auf, mit ihm nach dem Schweineſtall zu gehen. Der Tannenhofer entnahm dem Päckchen ewas von dem Inhalte und ſtreute das Pulver über das Futter. Die Thiere ſchnupperten neugterig daran herum, dann leckten und endlich fraßen ſie.—„Dieſen Reſt im Päckchen laſſe ich hier, die Thiere bekommen zu ihrem Futter jedesmal einen Eßlöffel voll dieſes Futters,“ ſagte der Tannenhofer,„es iſt die vorzüglich bewährte„Bauernfreude“ aus der Chemiſchen Fabrik der Firma Th. Lauſer in Regensburg. Laſſe Dir davon ſofort ein paar Pfund kommen und wende es immer an, ſo wird das Vieh nicht mehr verhext werden, und Du ſparſt manchen Groſchen.“— Der Nachbar befolgte den Rath und hat es bis heute noch nicht zu bereuen gehabt. Redaktion. Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Um meinen großen Vorrath in Glückwunſchkarten zur Verlobung, Hochzeit, Geburts⸗ und Namenstag etc. ſchnell zu räumen, verkaufe dieſelben zu ganz bedeu- tend reduzirten Preiſen. Es ſind nur neue hochfeine moderne Karten am Lager, wovon man ſich gefl. überzeugen wolle. Wilhelm Singener, Papier⸗Handlung. Hol ZI E pere Mannheim. 787 Gehobelte Pitch Pine⸗, Red Pine- u. Nord. Tannen-Fussboden- bretter, Zierleisten ete.— Grosse Trockenanlage. Ja, thun Sie das, Burghard, ich fühle, daß ich Ihnen im Augenblicke noch nicht folgen kann,“ bat auch Günther. Jede Minute iſt koſtbar. Um mich brauchen Ste ſich nicht weiter zu kümmern, nur noch eine kurze Ruhepauſe, dann hoffe ich ſchon wieder Herr meiner Gliedmaßen zu ſein.„Venus“, rief er den Hund herbei, der abſeits ſtand und die Naſe in die Luft ſteckte, als 3. 8„Venus, ſuch, und N— dorthin— lau 85 e der wiederholt die an der Erde liegenden Stricke beſchnuppert hatte, mußte die Anweſenheit der Schmuggler an dieſer Stelle längſt gewittert haben; er kam herbei, ſah zu ſeiner Herrin auf, und als dieſe ihm die Zurufe Günthers wiederholte, da ſchnupperte er einen Moment an der Erde um⸗ her, um danach, in der 4 eee nach der ſich der ſchwarze t hatte, davonzutraben. 8 f 3 een Sie dem Hunde, Burghard, Fritz,“ bat Günther drängend, und Burghard, der ſich überzeugte, daß er dem Collegen im Augenblicke nicht nützen konnte entſchloß ſich kurz zur Ver⸗ ichts. n Sul 5 fil ich Sie denn verlaſſen, mein lieber Günther. Gebe Gott, daß wir uicht zu ſpät kommen. Wenn es irgend eht, verſuchen Sie, ſich Bewegung zu machen. Folgen Sie eiden uns auf dieſem Jußpfade; führt er nicht direkt in Ihren Garten, Fräulein Marie?“ „Ich e 8„ganz genau, artenhecke. 8 Der i ließ Günther los, bei dem in der That die alte Spannkraft der Glieder mit jeder Minute immer mehr ban eilte er, ſeine Büchſe von der Schulter nehmend achend, mit Fritz davon. 277 13— allein,*— Liebenden. Im Ueber⸗ glück der Freude über die Rettung drückte Marie den Arm des 2 5 8— 5 15 ich für Angſt ausgeſtanden, ſeitdem Burghard meinem Vater die Nachricht von Deinem 1 überbrachte. Mir mochte er ſeine Entdeckung nicht mittheilen, aber ich ahnte ſofort, um was es ſich handelte. Günther drehte uhr ſein blaſſes Antlitz zu, leuchtete es freudig auf. ein Engel, Dir, nur Dir babe ich meine „Du biſt 8 eee ich hatte bereits mit dem Leben ab⸗ Herr Burghard, er in ſeinen Augen geſchloſſen und in Oedanken von allem, was mir lieb und + theuer auf Erden iſt, Abſchied genommen.„Meine ſüße Marie“ — noch nie hatte ſie ihren Namen mit ſolcher Innigkeit von ſeinen Lippen gehört— dieſe Stunden und das, was Du für mich gethan haſt, werde ich nie vergeſſen! Meine Worte find u arm, um die Empfindungen meiner Bruſt in dieſem Augen⸗ dulce auszudrucken. Sag, mein Alles, was ſoll ich thun, um mein früheres Unrecht gegen Dich zu fühnen, um bei Dir die große Dankesſchuld abzutragen, die Deine heutige muthvolle That auf mich häufte? Ich war doch ein großer Thor, Dich liebes Mädchen 1 Marie verſchloß dem Geliebten den Mund mit einem innigen Kuſſe. „Sprich nicht mehr davon! Hab mich aur ein wenig lieb, mein Guſtav; und wenn mich einmal böſe Menſchen wie er verläumden, ſo glaube ihnen nicht, ſondern vertraue Deiner Marie. Was ich that, mein Guſtav, geſchah doch nur im Willen Gottes. Er, der Allmüchtige, hat mich durch das kluge Thier zu Dir geführt, ihm gebührt unſer Dank.“ Günther zog das geliebte Mädchen an ſich. Es war ihm, als übte deſſen holde Nähe einen belebenden Einfluß auf ſeine erſtarrten Glieder aus. Neue Lebensgluth floß wieder durch ſeine Ader und der Geiſt fühlte ſich freier und gehobener durch die Kraft des ſtummen Dankgebets zu Gott, das er zum Himmel binaufſandte; es war ihm, als ſähe er jetzt die Welt mit viel klareren Augen und geläutertem Herzen an. „Biſt Du auch ganz unverſehrt geblieben, mein armer Guſtav?“ fragte Marie beſorgt. Es ſſt ſo kalt, und ich be⸗ fürchte, daß Dir die Hände und Füße erfroren ſein können? O was haſt Du wohl für Qualen zu erdulden gehabt!“ „Sei ohne Sorge, mein Engel. Ich fühle zwar am ganzen Körper noch Schmerzen, denn die Schurken haben mich bei dem plötzlichen Ueberfall roh behandelt und ich habe mich, ehe ſie mich über wältigten, mit aller Kraft gewehrt, aber meine Hände und Füße find, von einigen Quetſchungen und Ab⸗ ſcürfungen der Haut abgeſehen, geſund geblieben— ein Wunder, nicht wahr?“(Fortſ. folgt.) Für Geiſt und Herz. Wenn's Dir ſoll wohl ergehen Um Haus wie in der Welt, Mußt Du nach oben ſehen. Nur ſo iſt's wohl beſtellt. —— Wo der Verſtand ſich arm und blöde zeigt, da ſpricht am beſten, wer am beſten ſchweigt. ** 1 Die Faulheit tröſtet ſich damit, daß auch der Weltumſegler zuletzt auf dieſelbe Stelle zurückkommt. e 05* Die Wolken ziehen herüber So dicht gedrängt und grau, Und trüber, immer trüber Wird rings des Himmels Blau. Und du, wie iſt entflogen Dir alle Heiterkeit, Die Seele überzogen Von unnennbarem Leid! Die Wolken ſtrömen nieder, Wie blau der Himmel ſcheint! Wie heiter biſt du wieder! Haſt du vielleicht geweint? * ** Wer ſich des Brotes freuen will Muß guten Teig ſich kneten; Wer ſich des Gartens freuen will, Der muß das Unkraut jäten; Wer ſich des Lebens freuen will, Muß arbeiten und beten. 1 »end ein Abralababra beſtten 8 de. Nun man kennt ja die Kniffe, G. 9 ſind!— Ein Nachbar des Tannen⸗ Aut einiger Zeit darauf geſpitzt, ihm bel der K beulshe die dal Rehye i f 0 inſern unt Gt. Belchen Welhna Aide, Henne, Vulche und tönt Nacht! Oder l Fanllt, G ſdich Leder „Willi — Ehn — 2 2 — 5