— 0 nacht znitgtet ide az de Mahl irg Nerſog Unter; neinde voher n Ge⸗ laſen. lleber⸗ gamt⸗ ſtetz i. Nach Reigen Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Nr. 5 Viernh eimer Anzeiger Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. ——— ä——— Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die ggeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. ————— Dienſtag, den 12. Jannar 1904. 200. Jahrgang. Zum Crimmitſchauer Ausstand. Das Ende des Kampfes in Crimmitſchau iſt noch nicht abzuſehen. Entwickelung, die der Arbeitskampf in Crimmitſchau bisher ge⸗ nommen hat und die er weiter zu nehmen droht, kann von jedem, der aufrichtig für die Fortſetzung der ſozialen Reform eintritt, nur mit tiefen Bedauern beobachtet werden. Durch einen Kampf wie dieſen und ſeine Folgen, wird die Schärfe der Klaſſengegenſätze, deren Abſchwächung eine der Grundvor⸗ ausſetzungen einer vernünftigen Sozialreform iſt, ſo grell her⸗ vorgekehrt und eine ſolche Unſumme von Erbitterung auf beiden Seiten aufgehäuft, daß Haß und Groll auf Jahre hinaus jedes fruchtbare Zuſammenarbeiten verhindern. Immer wieder muß daher betont werden, daß eine Beendigung des Streiks im innerſten Intereſſe beider Parteien gelegen iſt. Gerade den Ar⸗ beitgebern in Crimmitſchau, die jede Vermittelung von der Hand gewieſen haben, ſollte dieſe Tatſache beſonders einleuchten. Wenn es ihnen mit Hilfe des Arbeitgeberverbandes und des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller gelingt, den Streik noch weitere Wochen durchzuführen, ja, wenn ſie ſelbſt am Ende die Arbeiter niederzwingen, ſo wird ihr Sieg doch ein Pyrrhusſieg im wahrſten Sinne des Wortes werden. Die Verluſte, die ſie mit jeder Woche in ſteigendem Maße erleiden, und die, wie bereits mehrfach hervorgehoben, darin beſtehen, daß die Pro⸗ duktion ſich andern Betriebsſtätten zuwendet, ſind nicht wieder einzubringen. Wenn naturgemäß auch die Arbeiter durch eine ſolche Entwickelung geſchädigt werden, ſo doch bei weitem nicht in dem Maße wie die Arbeitgeber. Sie ſind viel eher in der Lage, der Produktionsſtätte nachzuwandern, als der Unter⸗ nehmer, den ſeine Fabrik, ſeine Maſchinen, das geſamte in⸗ veſtierte Kapital an den Ort feſſeln. Statt daher jede Ver⸗ mittelung abzulehnen, ſollten die Arbeitgeber im eigenſten In⸗ tereſſe die Hand zur Einigung bieten, um die Möglichkeit einer ſolchen anzubahnen.“ Sollten aber, meint die„Soziale Praxis“ weiter, beide Parteien auf dem Standpunkte verharren, den Kampf bis zum Weißbluten zu führen, dann müſſe als letztes Mittel das Eingreifen der Regierung nachdrücklich gefordert werden. Daß ein ſolches Eingreifen nichts ungewöhniiches ſei, bewieſen die Beiſpiele in andern Ländern zur Genüge. Er⸗ innert wird z. B. an die neuerliche Beendigung des Textil⸗ arbeiterſtreiks in Nordfrankreich durch ein Schiedsgericht auf Verlangen der Deputierten-Kammer, und auf die Beilegung des großen Kohlenarbeiterſtreiks in den Vereinigten Staaten durch das vermittelnde Eingreifen des Präſidenten Rooſevelt. Rußland und Japan. Berlin, 9. Jan. Der Londoner Korreſpondent des „B. T.“ teilt mit, er habe aus beſter Quelle gehört, daß England aufgehört habe, auf Japans Entſchließungen einzu⸗ wirken. Die Bombe dürfte Anfang nächſter Woche zum Platzen kommen. Dazu ſchreibt die„Soziale Praxis“: Die geſamte Berlin, 9. Jan. Ueber den Inhalt der Antwort Ruß⸗ lands an Japan wird dem„Berl. Tagebl.“ aus Paris tele⸗ graphiert, daß die Antwort in Paris in offiziellen Kreiſen in großen Zügen bekannt iſt und daß darin tatſächlich weitgehende Konzeſſionen formuliert ſind, welche Korea betreffen, wo Ruß⸗ land Japan eine ähnliche Stellung einräumen will, wie Eng⸗ land ſie in Egypten einnimmt. Dagegen weiſt die Antwort auf das beſtimmteſte die Anſprüche Japans zurück, ſoweit ſich dieſe auf die Mandſchurei beziehen. Japan wünſcht Korea politiſch, die Mandſchurei ökonomiſch zu erobern. Rußland will letzteres auf keinen Fall zulaſſen und Japan gegenüber das Syſtem der offenen Tür nicht zugeſtehen. Wie weiter gemeldet wird, berichtet„Daily News“, daß bei dem unmittelbar nach einer zweiſtündigen Unterredung zwiſchen dem Pariſer und Londoner auswärtigen Amte er⸗ folgten Beſuch des ruſſiſchen und japaniſchen Botſchafters der Marquis Landsdowne noch einmal aber erfolglos für den Frieden plädiert haben ſoll. Paris, 9. Jan. Eine Note der„Agenze Havas“ be⸗ ſagt, die hieſige japaniſche Geſandtſchaft erklärt in aller Form, daß die Japaner nach wie vor alle ihre Anſtrengungen auf die Erhaltung ees Friedens richten. Nachrichten, daß Japan Truppen nach Korea geſandt habe, oder auf einem Punkte ſtehe, dies zu tun, ſei gänzlich unbegründet. Baris, 11. Jan. Die hieſige Ausgabe des„New⸗ York Herald“ meldet aus Petersburg: Ueberall ſind Anzeichen für einen nahe bevorſtehenden Krieg vorhanden. Das 10. Armeekorps in Stärke von 37 000 Mann hat Befehl erhalten nach der Mandſchurei abzugehen. An amtlicher Stelle be⸗ trachtet man ſich als im Kriege mit Japan befindlich. Tondon, 11. Jan.„Sunday Special“ teilt in Form einer Depeſche aus Waſhington mit, Japan habe in den letzten Tagen Truppen nach Korea geſchickt und alle ſtrategiſchen Punkte an der Südküſte beſetzt, darunter auch Maſampho Mopho. Die japaniſche Armee in Korea ſei wahrſcheinlich ſchon über 50000 Mann ſtark und wird täglich verſtärkt.— In Form einer Petersburger Depeſche wird aber mitgeteilt, ein friedliches Abkommen ſei ſicher, wenn die Japaner nicht den Kopf ver⸗ lieren. Selbſt die Landung japaniſcher Truppen in Korea würde keinen Widerſtand ſeitens Rußlands finden und können ſogar zur Herbeiführung einer friedlichen Löſung auf der Grund⸗ lage beati posridentes helfen. Veſting, 11. Jan. Aus der Mandſchurei wird be⸗ richtet, daß dort große Tätigkeit herrſcht. Sämtliche aus Ruß⸗ laud eintreffenden Züge ſind mit Truppen überfüllt. Frauen und Kinder in Port Arthur und Niutſchwang bereiten ſich vor, die Stadt zu verlaſſen. Der ruſſiſche Konſul iſt nach Port Arthur berufen worden. Nah und Fern. * Viernheim, 11. Jan. Am Sonntag abend um 6 Uhr iſt im Pferdeſtall des Herrn Nikolaus Reinhard in Mucke n⸗ ſturm Feuer ausgebrochen, welches glücklicherweiſe alsbald be⸗ merkt und wieder gelöſcht wurde. Schaden iſt ſomit keiner entſtanden, nur erhielten 2 wertvolle Pferde Brandwunden, deren Folgen bis jetzt nicht zu überſehen ſind. Die Ent⸗ ſtehungsurſache des Feuers iſt bis jetzt unbekannt. * Viernheim, 11. Jan. Nach der neueſten Auf⸗ ſtellung über den Stand der Sparkaſſen im Großherzogtum Heſſen beſitzen dieſelben ein Geſamtkapital von 228 039 720. Mk.; davon kommen auf die Provinz Starkenburg 105 068 001 ek., auf Rheinheſſen 83 116 406 Mk., auf Oberheſſen 39 855 313 Mk. In den letzten 20 Jahren hat ſich das Ein⸗ lagekapital von jedem Einleger vermehrt: in Rheinheſſen von 79,73 Mk. auf 216,34 Mk., in Starkenburg von 96,26 Mk. auf 205,42 Mk. und in Oberheſſen von 59,32 Mk. auf 135,08 Mk. Die Provinz Rheinheſſen hat im Sparen die größten Fortſchritte gemacht. Weinheim, 9. Jan. Schweinemarkt. Zugeführt: Milchſchweine 140 Stück. Verkauft 120 Stück. Das Paar zu 10— 20 Mk. Zugeführt: Läufer 4 Stück. Verkauft 2 Stück. Das Paar zu 34 Mk. Heidelberg, 9. Jan. Otto Georg Pfeiffer, der Be⸗ ſitzer des ſeit zwei Jahren im Betrieb befindlichen und auf das luxuriöſeſte eingerichteten modern ausgeſtatteten Hotels„Metro⸗ pole“ in der Anlage, hat geſtern Konkurs angemeldet. Eine Bank und Bauhandwerker erleiden, wie man hört, größere Verluſte. Darmſtadt, 11. Jan. Zum Beſuche unſeres Groß⸗ herzogs in der Herberge zur Heimat äußert ſich das Stöcker'ſche „Volk“ folgendermaßen:„Man will es in dieſem Lager(der „Hamb. Nachr.“ D. R.) dem Großherzog noch immer nicht verzeihen, daß er einmal auf einem parlamentariſchen Abend beim Kammerpräſidenten einem Geſpräch mit dem„roten“ Ab⸗ geordn. Ulrich nicht auswich, obgleich das die natürlichſte Höflichkeit von der Welt war; man vergißt dabei, daß unſer Kaiſer, den gewiß niemand umſtürzleriſcher Neigungen be⸗ zichtigen wird, ſogar ſich zu Tiſche den ſozialdemokratiſchen Polier Buchholz während der Arbeiterſchutzkonferenz geladen hat. Die zarte Pſyche Ernſt Ludwigs von Heſſen iſt nichts für grobfingeriſche Zeitungsſchreiber. Ihn können nur künſtleriſch und in beſtem Sinne religiös geſinnte Gemüter verſtehen. Ueber ſeine geliebte Kunſt, die er nicht nur als Dichter und Komponiſt, ſondern auch als Zeichner für gewerbliche Entwürfe betätigt, geht ihm nichts, und auch die Kirche, die einſt ein Verbot von Theateraufführungen am Totenſonntag vergeblich von ihm zu erreichen ſuchte, darf ihn da nicht ſtören. Aber gleichzeitig iſt er auch ein tief religibs angelegter Geiſt, und gerade darum ſollte man dem Dulder ſein karges Weihnachts—⸗ glück gönnen. — Leutſeligkeit unſeres Großherzog s. Vor einigen Tagen fuhr der Großherzog, nur von einem Diener begleitet, den Weg von Mörfelden in der Richtung nach ſeinem Jagdſchloß Mönchbruch in der Nähe von Groß-Gerau. Unter⸗ wegs holte das Fuhrwerk eine Frau ein, welche in einem Korb r Verſunkene Mlillionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 4(Nachdruck verboten.) Das war ſein Glück, denn als er gerade bei einer zurück⸗ tretenden Thür des Palais⸗Bourbon vorbeikam, warf ſich ein Mann mit außerordentlicher Gewandtheit von hinten auf ihn, ſchnürte ihm mit einer Hand die Kehle zu und durchſtöberte mit der anderen ſeine Bruſttaſche. Aber der Kapitän hatte ſeine Fechtkunſt nicht verlernt. Er führte einen Hieb nach rückwärts aus, der ihn von ſeinem Angreifer befreite, und wandte ſich lebhaft um, dem Feinde die Stirn zu bieten. Derſelbe mußte getroffen ſein, denn er wankte; doch zwei andere Schurken eilten zu ſeiner Hilfe herbei und zwangen den Offizier zum Rückzuge. Von einer Verfolgung ſtanden ſie ab. Im Klub ſprach man am folgenden Tage nur von dieſem Ueberfall. Es handelte ſich um einen geplanten nächtlichen Angriff, und die Polizei, an welche der Kapitän ſich wandte, ſetzte alle Hebel in Bewegung. Einer der Angreifer mußte ſchwer verletzt worden ſein, denn das Pflaſter der ſonſt ſo friedlichen Rue de Bourgogne trug reichliche Blutſpuren. Mit Hilfe dieſes Anzeichens hoffte der Chef der Sicherheitspolizei die Bande dingfeſt zu machen. Wenn ein derartiges Verbrechen begangen wird, ſo weiß man ungefähr, in welcher Kategorie von Schurken man den Schuldigen zu ſuchen hat, und ein Degenſtich iſt ein Kenn⸗ zeichen, das ſich nicht in einem Tage verflüchtigt. Trotzdem blieben alle Nachforſchungen in den übelberüch⸗ tigten Logierhäuſern und in den verdächtigen Spelunken erfolg ⸗ los; man entdeckte nirgends einen Verwundeten. Die Bande, wenn es eine ſolche gab, ſchien ſich wiederum wie ein ungreifbares Phantom verflüchtigt zu haben. Nichts ließ auf einen direkten Zuſammenhang zwiſchen dieſem Raubverſuch und dem ſehr wahrſcheinlichen Tode des Herrn von Sieurac ſchließen, und dennoch trugen beide Aben⸗ tener ein ſonderbares Zeichen der Uebereinſtimmung: Der auf ſo glückliche Weiſe gerettete Offizier und der ſo verhängnisvoll verſchwundene junge Mann waren beide im Beſitze einer bedeutenden Summe Geldes, die ſie beim Baccarat gewonnen hatten. Wenn die Räuber dieſen Umſtand kannten, ſo mußten ſie von Augenzeugen des Spiels benachrichtigt worden ſein. Obgleich nun dieſe Vermutung abgeſchmackt erſchien, ſo hielt die ihrer Natur nach mißtrauiſche Polizei es doch für angebracht, im Klub geheime Unterſuchungen anzuſtellen. Man zog Erkundigungen über die Bedienſteten ein, beob⸗ achtete ſie und entdeckte durchaus nichts. Nur eine Art allgemeinen Unbehagens blieb von allen dieſen Nachforſchungen im Klub zurück. Man überwachte ſich zwar gegenſeitig, da mancher geheime Verdacht aufſtieg, doch ſtellte man ſo geringer Urſache wegen das Spiel nicht ein. Heinrich von Servon befand ſich während dieſer merk⸗ würdigen Vorfälle nicht in Paris. Er war nach der Februar⸗ Revolution zum Verkaufe eines ſeiner Güter in die Bretagne gereiſt und daſelbſt länger zurückgehalten worden, als er vor⸗ ausgeſetzt hatte. Er war damals dreißig Jahre alt und beſaß die Fehler und Eigenſchaften ſeiner Zeit und der Geſellſchaft, in welcher er lebte. Von hoher Geburt, wohl erzogen und mit einem hinreichenden Grade von Intelligenz ausgeſtattet, wäre es ihm ein leichles geweſen, zu einer hervorragenden Stellung zu gelangen, aber der ausgeſprochene Hang zu einer ungebundenen Lebensweiſe war ihm ſtets hindernd in den Weg getreten. Wenngleich er auch ſein ererbtes Vermögen arg geſchmälert und ſeinen Lebensberuf verfehlt hatte, ſo war ihm doch ſeine gute Laune treu geblieben. Die mitunter recht zweifelhaften Beziehungen, welche er unüberlegter Weiſe eingegangen, hatten ſein Herz nicht verdorben. Seine Abſtammung und die Ver⸗ hältniſſe waren Urſache, daß er ein ſogenannter Lebemann geworden. Eine ausgeprägte Neugier und der Drang, Unbe⸗ kanntes zu ergründen, waren ihm eigen. 5 Kürzliche Verluſte hatten ſein ſtark angegriffenes Vermögen bedenklich erſchüttert und ihn zu einem längeren Aufenthalte in der Bretagne gezwungen, der dazu dienen ſollte, manche Lücke wieder auszufüllen. Er hatte ſich vorgenommen, bei ſeiner Rückkunft nach Paris die größte Sparſamkeit zu beobachten und fortan den Klub ſo wenig als möglich zu beſuchen. Eines Abends, als er ſich in einem kleinen Theater gründ⸗ lich gelangweilt, beſchloß er, ſeine alten Freunde wieder aufzuſuchen. Beim Eintritt in den großen Salon des Klubs fand er zu ſeiner Ueberraſchung die anweſenden Mitglieder in ſehr lebhafter Debatte vor dem Kamine ſtehend. Es handelte ſich augenſcheinlich um ein außerordentliches Ereignis, denn alle ſprachen zu gleicher Zeit. Heinrich von Servon verſtand anfänglich nichts von der Unterhaltung und erhaſchte nur einige abgebrochene Sätze im Fluge: „Dieſer arme Baron iſt wirklich zu bedauern! Endlich einmal einen guten Gewinn zu machen und dann ſolches Pech zu haben!“ „Man ſagt, er ſei ſehr krank.“ „Wegen der erduldeten Mißhandlungen oder wegen der ausgeſtandenen Furcht?“ „Was ihn am meiſten ärgern muß, iſt, daß der Arzt ihm bis auf weiteres ſtrenge Diät anbefohlen hat.“ Es handelte ſich um den Baron von Saint⸗Mandrier, eine lächerliche Perſönlichkeit, die Herrn von Servon wohl bekannt war; derſelbe war ein eifriges Mitglied des Klubs und ſtand in dem Rufe eines außerordentlichen Schlemmers. Am vorhergehenden Abend hatte der Baron, der, außer bei Tiſch, ſtets ſehr vorſichtig war, nach Schluß eines höchſt opulenten Diners, ſich ſtark am Spiele beteiligt und ungemeines Glück entwickelt. Um drei Uhr morgens hatte er tauſend Louisd'or, oder, um in der Sprache des Volkes zu reden, zwanzig tauſend Franken gewonnen. (Fortſetzung folgt.) Annik. eine ſchwere Laſt auf dem Kopfe trug. Der Großherzog ließ anhalten und erkundigte ſich bei der Frau, wohin ſie wolle. Als ihm die Antwort wurde, ſie wolle nach Rüſſelsheim, lud der Großherzog die Frau ein, eine Strecke mit ihm zu fahren. da ihr die Laſt gewiß ſchwer würde. Die bereits bejahrte Frau nahm dies Anerbieten an und heſtieg den Wagen. Als dieſer an die Stelle kam, an welcher der Weg ſich ſeitwärts nach Möuchbruch hinzieht, ließ der Großherzog halten, die Frau entſtieg dem Wagen und dankte vielmals dafür, daß der „Herr“ ſo freudlich war, ſie mitfahren zu laſſen. Einige v Landleute, die in der Nähe waren, belehrten nachher die Frau, mit wem ſie gefahren war. — Aus dem Odenwald. Bei einer Vorſtandswahl in König wurde letzter Tage folgender originelle Stimmzettel ſt abgegeben: Jeſaia 41 Vers 24.“— Die bezeichnete Stelle nun lautet:„Siehe, ihr ſeid aus nichts, und euer Tun iſt auch nichts, und euch wählen iſt ein Greuel.“ Die Herren Vorſtände fraglichen Vereins werden aber von der Bibelkundigkeit ihres Mitgliedes nicht beſonders erbaut geweſen ſein. Hockenheim, 11. Jan. Geländet wurden im Rheine E bei Altlußheim die am Halſe zuſammengebundenen Leichen eines Mannes im Alter von ca. 60 Jahren und einer Frau von ca. 40 Jahren. Es dürfte Selbſtmord vorliegen. Hirſchhorn, am Neckar, 11. Jan. Das mehrerörterte Bahnbauprojekt Hirſchhorn⸗Wald⸗Michelbach dürfte nunmehr bald ſeiner Verwirklichung näher rücken. Das Gelände der etwa 80 Kilometer langen Strecke wurde von den inteſſierten] Gemeinden bereits unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Nur die Gemeinde Wald⸗Michelbach hat ſich bis jetzt geweigert, die Koſten des auf ihre Gemarkung entfallenden Streckenteils von etwa 2— 3 Kilometer zu tragen. Von der Bergſtraße„9. Jan. Die„Starken⸗ burger Poſt,“ welche ſeit 1. Oktober 1903 zu Auerbach her⸗ ausgegeben wurde, hat zu Beginn des neuen Jahres Uebernahme größerer Druckarbeiten“ ihr Erſcheinen wieder ein— geſtellt. Auch der„General⸗Anzeiger zu Jugenheim hat mit dem neuen Jahr zu erſcheinen aufgehört, und der„Bergſträßer Bote“ zu Zwingenberg begnügt ſich von jetzt ab einer zweimaligen Wochenauflage. Ingelheim, 9. Jan. hauſen, das Herrn Opel in Rüdesheim gehört, wurden geſtern Pappelbänme gefällt. Einer der umſtürzenden Bäume erſchlug den Verwalter des Gutes Krautert. Mainz, 9. Jan. Die Staats anwaltſchaft hat gegen die freiſprechenden Urteile in Sachen des Fabrikdiretors Cifka und der Wormſer Faſelhaut⸗Affäre Reviſion eingelegt. Gieſen, 9. Jan. Ein etwa 12jähriger Knabe aus Dudenhofen ſprang bei der Station Dudenhofen aus dem in voller Fahrt befindlichen Schnellzug, den er irrtümlicher Weiſe beſtiegen hatte. Der Junge ſtürzte ſo unglücklich, daß der Tod hei ſofort eintrat. Der Knabe iſt der Sohn des Bahnwärters Weller und fuhr ſeit einiger Zeit täglich in die Gießener Ohren⸗ ei fu „wegen ge wieder mit ha Auf dem Hofgute Weſter⸗ Karlsruhe, 11. Jan. Heute morgen ſtürzte ſich im J für Zuſtand geiſtiger Umnachtung der etwa 50 Jahre alte Poſamentier Sauer aus ſeiner im 4. Stock gelegenen Wohnung auf die Straße und war ſofort tot. 5 Meßkirch, 11. Jan. Hier iſt die einzige Schweſter des Dichters der„Wacht am Rhein“ Max Schneckenburger ge⸗ ſtorben. Es iſt die Mutter des Herrn Bürgermeiſters und Land⸗ ſich tagsabgeordneten Hauſer, Frau Margaretha Hanſer. Sie er⸗ füh reichte ein Alter von 82 Jahren. Kaiſerslautern, 11. Jan. Die„Pf. Pr.“ meldet: Im Staats walde bei Erbach erſchoß geſtern der Jagd⸗ aufſeher Leiner von Jägersburg zwei Wilderer Graf und Meyer von Erbach. Der Bruder des Aufſehers, welcher ihn begleitete, wurde ſchwer verletzt. Stuttgart, 11. Jan. Im wurde der frühere ſozialdemokratiſche Agſter geſtern erhängt aufgefunden. früher bereits im Reichstagsgebäude Eſſen a. d. R., 9. Jan. Decherlocher Walde Reichstagsabgeordnete Agſter machte bekanntlich einen Selbſtmordverſuch. Die nordweſtliche Gruppe daß der deutſchen Induſtriellen beſchloß, pro Kopf ihrer Arbeiter hat. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Spekulation, welche 8— 2 9.. 25 8 e.— 0 2411 an fünfzig Jahre zählen mochte. Seine Züge waren regel⸗ Verſunkene Alillianen. mäßig, ſeine Augen lebhaft und intelligent. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 51(Nachdruck verboten.) ein Doch dieſe ſo freudvoll begonnene Nacht ſollte höchſt un⸗[ Sy günſtig für ihn enden. Als er nämlich zu Fuß nach ſeiner Wohnung in der Rue d' Anjon wandelte, war er in der Nähe der Sühnekapelle Ludwigs XVI. von Räubern angefallen, halb erdroſſelt und ſeines Geldes beraubt worden. Die Thatſache ſtand feſt, aber die Einzelheiten fehlten noch. „Fürwahr,“ rief ein junger Mann,„die Briganten haben eine glückliche Hand und vergreifen ſich mit Vorliebe an vom Schickſal begünſtigten Spielern.“ „Dies dürfte alſo der geeignete Moment ſein,“ erwiderte als einer der lebhafteſten Sprecher,„eine große Partie zu unter⸗ nehmen, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß die Gewinner ſich verpflichten, zu Fuß nach Hauſe zu gehen. Wir werden dann ſehen, ob die Bande gut unterrichtet iſt. Der Vorſchlag wurde mit Begeiſterung angenommen. Servon, der keine Luſt verſpürte, an dem Feſte teil zu nehmen, ließ ſich ſchließlich überreden, jedoch mit dem Vor⸗ ſatze ſehr mäßig zu ſein. Aber ein einziger waghalſiger Spieler iſt oft im ſtande, eine ganze Geſellſchaft mit ſich fortzureißen, und das fand an jenem Abende ſtatt. Die Veranlaſfung war ein Ausländer, der erſt ſeit einigen Monaten dem Klub angehörte, ein gewiſſer] zu Herr von Pancorvo, der ſich für den Geſandten irgend einer ſüdamerikaniſchen Republik ausgab. Derſelbe galt für außerordentlich reich, lebte auf ziemlich großem Fuße, ſpielte ſehr hoch und ſehr glücklich, ſprach ein reines Franzöſiſch und zeigte die vollendetſten Umgangsformen, was bei den in der Nähe des Aequators geborenen Welt⸗ bürgern ziemlich ſelten vorkommt. Seine hohe Geſtalt, ſein ſchlanker Wuchs, ſeine breiten Schultern ſtempelten ihn zu einem ſogenannten ſchönen Mann; er ſchien mit ungewöhnlicher Kraft begabt, obwohl er ſchon ihm bar Man monatlich ſenden. Marinoni, iſt vorgeſtern in Er war einſt als armer Druckerlehrling nach Paris gekommen und hinterläßt jetzt 50 an ſein Lebensende dem„Petit Journal“ an, das er auch ge⸗ gründet hatte. ſtädtiſchen Steuern mehr zu bezahlen, allerdiugs immer diejenigen Veteranen deren jährliches Einkommen nicht über 1000 Mark beträgt. des früheren freiſinnigen Reichstagsabgeordneten Röſicke iſt der „Hartung'ſchen Zeitung“ lich verunglückt. ſich ſein Gewehr. vorgeſtern wegen Diebſtahls hier verhaftet. und gibt an, infolge großer Spielverluſte in Not geraten zu ſein. winenſtürze verurſacht worden ſind. klagen ſind, iſt noch unbekannt. das Thermometer 16 Grad unter Null. Der Zugverkehr iſt durch Schneemaſſen unterbrochen. Toronto gemeldet: Der Diener Brown, welcher als angeblicher Prinz von Modena die geſchiedene Gräfin Ruſſel geheiratet viel in Geſellſchaft verkehrt und in einem Hotel mehrere hundert Dollars Schulden gemacht. Gefängnis verurteilt worden. zweigtes, daß der Neuling im Inſertionsweſen ſowohl als auch der erfahrene Inſerent ſich bei größeren Inſertionen vor Nachteil zu ſchützen und um eine zweckmäßige Auswahl der treffen zu können. validendank“, Berlin W. 64, erteilt jedem fachmänniſchen Rat, um aber dem Nichteingeweihten Gelegen⸗ weſen zu bilden, hat der Verein jetzt ein überaus praktiſches und überſichtlich geordnetes gegeben. vollen Form eine Zierde jeden Schreibtiſches iſt. validen dank“ und franko. Wollwaren, Baumwolle u. Manufakturwaren wurden früher faſt nur von den Strickgarnſpinnereien verwendet. Seit 2 Jahren verbraucht aber auch die Webwaren⸗Induſtrie dieſes Rohmaterial in koloſſalen Mengen, wollen von der Mode ſehr vernachläſſigt werden. produktionsländer der Kreuzzuchtwollen, Ausſtralien, Kap, La Plata, haben ſeit 1895 fortgeſetzt Minderſchuren von 2 200 000 Ballen) fehlt. Wachſen der Bevölkerung und vermehrte Gewöhnung von Woll⸗ kleidung der Wollkonſum, an ſich, ganz bedeutend zugenommen Widerwillen, traulichkeit, durchaus zu nichts verbindet, in keiner Weiſe hindernd in den Weg trat. eingelaſſen und dabei bedeutende Berluſte erlitten, denn dieſer überſeeiſche Edelmann Ende der Begünſtigte und hatte gegen 4 Uhr morgens 65 000 Franken gewonnen. ſuchten. Vor allem erinnerten ſie ihn daran, daß er, der Ver⸗ abredung gemäß, zu Fuß teuer des Barons in der vergangenen Nacht. wäre und daß die Räuber nicht v wür Artikel, welchen die Gerichtszeitung am folgenden Tage unfehl⸗ kleinlichen Lebensfragen erhebt. gehen würde, und beſtellte, um ein kaltes Rebhuhn und eine Flaſche Rotwein. ſoupierte mit ihm an demſelben Tiſche. Er erzohlte ziemlich 50 Pfennig an die Crimmitſchauer Induſtriellen zu Berlin, 9. Jan. Der Erfinder der Rotationspreſſe, Paris, 80 Jahre alt, geſtorben. Millionen Frances. Er gehörte bis Im Städtchen Treuen in Sachſen haben die Veteranen on 1866 und 1870 vom 1. Januar dieſes Jahres an keine Wird ihr Einkommen größer, dann werden ſie wieder euerpflichtig. Königsberg i. Pr., 9. Jan. Der 36jährige Sohn zufolge Donnerſtag auf der Jagd töt⸗ Als er einen Zaun überſteigen wollte, entlud Die Ladung drang ihm in den Unterleib. r ſtarb Donnerſtag abend. Rom, 9. Jan. Der Marquis Toſti di Paventa wurde Er iſt geſtändig, ner Halbweltdame eine Brillantnadel entwendet zu haben, Trient, 9. Jan. ruppe fand ein heftiges Erdbeben ſtatt, wodurch rieſige La⸗ Ob Menſchenleben zu be⸗ Madrid, 9. Jan. Der jetzige Winter iſt einer der rchburſten, die Spanien erlebte. In mehreren Provinzen zeigt Das Meer iſt furchtbar auf⸗ regt, viele Fiſcher ſind ertrunken. London, 9. Jan. Dem Büreau Laffan wird aus tte, hat in Toronto als ein incognito reiſender Prinz gelebt, Er iſt nun als Landſtreicher zu — Das Gebiet der Zeitungsreklame iſt ein ſo weitver⸗ eines praktiſchen Führers bedarf, um Zeitungen und Zeitſchriften Die Annoncen⸗Abteilung des Vereins„In⸗ Inſerenten gern t zu geben, ſich ſelbſtſtändig ein Urteil über dar Zeitungs⸗ Im ſüdlichen Teile der Admello⸗ bis jetzt noch wenig operiert hat, ſich nicht auch dieſes Roh⸗ ſtoffes bemächtigte, und ſolche ungeahnten Steigerungen, herbei⸗ führt, wie in Baumwolle. Für die Preisbeſtimmung dieſes noch wichtigeren Rohproduktes iſt die Bremer Börſe fürs deutſche Geſchäft der maßgebenſte Faktor. Während Bremen noch 7, vor wenig Jahren den Pres für middelding 29 Pfg. meldete, ſo ſtieg derſelbe in dem letzten Jahre ſo ſehr, daß er in den letzten Tagen des alten Jahres die ungeahnte Höhe von 69 Pfg. erreichte. Fur unſere ſparſamen Hausfrauen ſind das ſchlechte Ausſichten. Chriſtliche Auſtandsregeln für die Jugend. Wer Anſtand liebt, iſt niemals roh, Drum, liebes Kind, mach's immer ſo! 1. Auf der Straße. Ge' einher ſtets recht beſcheiden, Dies wird dich vor allem kleiden, Grüße freundlich jedermann, Sieh ihn dabei offen an. Knaben laſſen ihre Mützen Feſt nicht auf dem Kopfe ſitzen; Mädchen ſittig ſich verneigen, Wollen Lebensart ſie zeigen; Dazu ſagt man: Guten Tag Oder wie die Zeit ſein mag. Auf der Straße viel zu ſprechen Iſt zwar grade kein Verbrechen. Dennoch iſt es niemals ſchön, Einen Schwätzer dort zu ſeh'n. Schwatzen, ſchreien, johlen, lachen Wird dich nicht gebildet machen; Zeige ſtillen, edlen Sinn, Hurtig geh' den Weg dahin, Und vor allen andern Sachen Sollſt du die Beſtellung machen, Die dich auf die Straße fuͤhrt, Wer viel vergißt, der viel verliert. Bleib' bei keinem Auflauf ſtehen, Laß Narren ihres Weges gehen, Doch wo man wirklich Hilf begehrt, Ein gutes Kind ſie nicht verwehrt. 2. Zu Hauſe. Das Elternhaus als Heiligtum Es hochzuhalten, iſt Kindesruhm! Alle Türen ſchließe leiſe, Nach geſitteter Kinder Weiſe;. Geh' Vater und Mutter gern zur Hand Halte ſauber Boden und Wand; „Jahrbuch für Inſerenten“ heraus⸗ Das„Jahrbuch“ bietet eine Fülle des Wiſſenswerten jeden Inſerenten, zumal es in ſeiner hübſchen, geſchmack⸗ Der„In⸗ verſendet das Jahrbuch auf Verlangen gratis — Große Teuerun g haben ſeit einiger Zeit Wolle, erfahren, welche auch jetzt bei den Detaileinkäufen des Publikums ſehr lbar macht. Die Urſache iſt eine verſchiedene. Kreuzzuchtwollen während Merino⸗ Die Haupt⸗ auf dem Weltmarkt ſo ſehr gefragten ſolchem Umfange zu verzeichnen, eine ganze Jahresproduktion(cirka Hierzu tritt, daß ſeit 1895 durch in den 7 Jahren Man ſah ihn ziemlich gern, trotzdem er ſehr oft gewann, Umſtand, der nur wenig geeignet iſt, in einem Klub mpathien zu erregen. Servon ſeinerſeits empfand gegen ihn einen ſonderbaren der übrigens einem gewiſſen Grade von Ver⸗ wie er in den Klubs zu herrſchen pflegt und der Er hatte ſich oft mit Herrn von Pancorvo beim Baccarat ſpielte alle Spiele mit ebenſoviel Glück Geſchicklichkeit. An jenem Abend aber war Servon von Anfang bis zu Die Verlierer tröſteten ſich dadurch, daß ſie ihn zu ärgern noch einmal mit allen Einzelheiten das grauenvolle Aben⸗ Man machte ihm bemerklich, daß er nicht ſehr kräſtig iel Arbeit mit ihm haben Man bezeichnete ihm die gefährlichen Ecken, die er paſſieren hätte und redigierte ſchließlich im voraus den den. bringen würde. Servon nahm dieſe Sticheleien mit der Gelafſenheit eines mes entgegen, den ein wohlgefülltes Portefeuille über alle Er erwiderte, daß er ſelbſtverſtändlich zu Fuß nach Hauſe ſich für den Weg zu ſtärken, Herr von Pancorvo, der ausnahmsweise verloren hatte, ſich am Horizonte.“ ich darüber feſtgewurzelte Ideen. Lande immer Sorge, nicht hinreißen ließe, ziemlich gefährliche Art von Sport.“ Nichts darf auf Tiſch und Stühlen liegen, Aufzuräumen ſei dir Vergnügen; Jedes Ding hat ſeinen Platz, Ordnung iſt ein großer Schatz. Gib auch acht auf eure Kleinen, Laß ſie ohne Not nicht weinen, Zeige ein Geſchwiſterherz, Mitfühlend immer Glück und Schmerz. Nutz' die Zeit mit treuem Fleiße, Daß man dich nicht„Spielkind“ heiße, Arbeite, was Nutzen bringt, Geſchaͤftigem Müßiggang nichts gelingt. Kommt der Vater müd' nach Haus, Such den beſten Sitz ihm aus; Für dich regt er ſeine Kräfte, Uebernimmt manch' ſchwer Geſchäfte, Dankbar ſollſt Du es bedenken, Ehrfurcht, Lieb' und Treu ihm ſchenken. Doch die Mutter iſt nicht minder Hort und Hilfe für die Kinder; Liebe nicht nur zärtlich ſie, Spar' Verdruß ihr ſpät und früh. Tritt Beſuch ins Elternhaus, originelle Begebenheiten aus ſeiner Heimat und drängte die Erinnerung an die nächtlichen Ueberfälle dadurch ganz in den Hintergrund. f i Es ſchlug fünf Uhr, als ſie die Treppe des Klubs hinab⸗ ſtiegen, zur großen Freude der Bedienſteten, welche wegen dieſer beiden letzten Gäſte ſo lange hatten wach bleiben müſſen. Ein Fiaker hatte geduldig auf der Straße ausgeharrt. Herr von Pancorvo weckte den Kutſcher und ſagte zu dem Vicomte: „Ich hoffe, daß Sie mir geſtatten werden, Sie nach Hauſe zu geleiten. Sie wohnen, ſo viel ich weiß, in den Champs- Elysées und ich am Ende des Faubourg Saint-Honoré. Ihr Domizil liegt alſo auf meinem Wege. Es bleibt Ihnen übrigens auch keine andere Wahl, denn keine Droſchke zeigt „Nein, nein,“ entgegnete Servon,„ich will zu Fuß heim⸗ kehren. Ich habe heute abend gewonnen und wir ſind über⸗ eingekommen, daß mir nicht das Recht zuſteht, zu fahren. Ich möchte morgen meine Abenteuer berichten und werde ſchon ſehen, heimkehren müſſe und ſie berichteten[ob die Herren Räuber im ſtande ſind, in mir einen neu⸗ gebackenen Kapitaliſten zu wittern.“ „Wie! Sie denken noch an jene alberne Geſchichte? Ueberlaſſen Sie doch ſolche Abenteuer dem armen Baron, der keinen Mut beſitzt und mit dem Verluſte ſeines Geldes davon⸗ gekommen iſt. ſo wären Sie ſicherlich im ſtande, ſich den Schurken nicht verteidigungslos zu übergeben.“ Würde Ihnen ein derartiger Unfall zuſtoßen, ſich töten zu laſſen, um „Wahrhaſtig, nein! Seitdem ich Italien durchreiſt, habe Ich trug in jenem ſchönen keine Waffe mitzuführen, damit ich mich auf einen Briganten zu ſchießen, eine „So tragen Sie alſo nicht einmal einen Revolver oder einen einfachen Totſchläger bei ſich?“ ortſetzung folgt.) WW ee— Le e 2 . e eee e * Gee — W. N D 0e = 0 23 — Göter Arg m Ft 976 nuß; untetſc lan 1 a0 Zumn ſchlof in d und — Nh Grüß' ihn höflich, geh' hinaus; Zu Erwachſenen Kinderaugen, Kinderohren niemals taugen.— Treib' heimlich nichts, wodurch dir Scham Vor Gott und Eltern jemals kam; Schutzenglein ſieht dich immerfort, Allein, mit andern, an jedem Ort. 3. Bei Fremden. Wer in ein fremdes Haus tritt ein, Der ſoll dort hübſch beſcheiden ſein. Klopfe leiſe an die Tür Und horch, ob man: Herein! ruft dir. Laß den Schirm im Flur zurück, Beim Geh'n im Zimmer zeig Geſchick. Stolpre, poltre, ſchreie nicht, Sieh dem Sprecher ins Geſicht. Wirſt zum Sitzen du geladen, Laſſe Stuhl und Bank ohn' Schaden, Ruhig ſoll das Sitzen ſein, Schlenkre nicht mit Arm und Bein. Sollſt nicht an den Fingern kauen, Nicht zu viel umher dich ſchauen. Beim Nieſen, Huſten, Gähnen wende Dich ſeitswärts und gebrauch' die Hände. Neugierig unterſuche nie, Was dir verborgen irgendwie, Stöbere ncht in fremden Schränken, Und an Horchen darfſt nicht denken. Halte nie zu lang dich auf, Und wenn du fertig biſt, ſteh' auf. Geh' rückwärts nach der Zimmertür Und öffne ſeitenwärts ſie dir. 4. In der Schule. Die Schule iſt ein wichtiger Ort, Bleib' ohne Not nie aus ihr fort, Kinder lernen hier für's Leben, Sollen darum Obacht geben, Hundert Worte ſind tauben Ohren Gerade ſo, wie eins, verloren. Ehrfurcht und Gehorſam ſpende Dem Lehrer ſtets, in deſſen Hände Dich Gott und Eltern übergeben, Es macht dir Freude im ſpätern Leben. Sei verträglich und gib gern nach, Was der Klüͤgſte tut, iſt keine Schmach. Der Mitſchüler Wohl nimm dir zu Herzen Und ſtille, wo immer, Kummer und Schmerzen. Sei hilfreich und edel und meine es gut Und fühle, wie wehe der Spott ſtets tut. Halt' Bücher und Heft ſauter und rein, Und ſauber und reinlich ſollſt ſelber du ſein. Erhebe dich nicht mit ſtolzem Sinn Und ſchau auf andere verächtlich nicht hin. Die Armen und Kleinen, Beſchränkten und Schwachen, Die ſollſt du zu deinen Freunden machen, Steh' ihnen bei in Not und Gefahr, Denn dann ſind die Helfer gewohnlich rar. Schmeicheln und Kriechen bei reichen Kindern Wird deine eig'ne Blöße nicht mindern. Bleib' wahrhaft ſtets und zeige es frei, Ob gut oder bös deine Abſicht ſei. So wirſt du am erſten gebeſſert werden Und täglich im Guten wachſen auf Erden. 5. In der Kirche. Andächtig geh' zur Kirche hin, Erheb' zu Gott dort Herz und Sinn, Bleib' nicht an der Türe ſtehen, Sollſt zum beſtimmten Platze gehen, Stehen die Erwachſenen und Alten, Sollſt du nicht deinen Platz behalten, Tritt ihn ab geſchwind und gern, Und Gottes Segen iſt dir nicht fern. Sammle Herz und Sinne nun, Das Beten iſt ein edles Tun, Schweif umher nicht mit den Blicken, Sollſt ſie zum Altare ſchicken, Bet' mit Inbrunſt und frohbereit, Ein jedes Ding hat ſeine Zeit, Das menſchliche Leben hat viele Nöten, Drum flehe zu Gott mit herzlichem Beten. 6. Schluß. Behalte dieſe Regeln fein, Präg' ſie dem Gedächtnis ein, Und wie alle guten Lehren, Sollſt du's üben, nicht bloß hören. Doch zum Beſchluß merk' dir geſchwind, Die zehn Gebote Gottes ſind Das beſte Anſtandsbuch mein Kind. Briefkaſten. Herrn H. hier. Ihre Notiz„Ein Schauſpiel für Götter“ iſt zur Aufnahme unter„Eingeſandt“ nicht geeignet. Der Inſeratenteil ſteht Ihnen natürlich mit voller Namens⸗ unterſchrift zur Verfügung. Es iſt doch wohl eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß wir für Wahlanzeigen, einerlei welcher Art ſie ſind, keine Verantwortung übernehhmen können, und muß in jedem Falle der Einſpender mit voller Namens- unterſchrift für ſeine Ausführungen haften. Eine Ausnahme kann unter keinen Umſtänden gemacht werden. Bemerkt ſei noch, daß Inſerate beleidigenden Inhalts auch mit voller Namensunterſchrift von der Aufnahme unbedingt ausge⸗ ſchloſſen ſind, da nicht allein der Einſender ſondern auch der Redakteur für den Inhalt jeder Anzeige verantwortlich iſt und zur Rechenſchaft gezogen wird. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim — 1 f Allerlei. Der geheimnisvolle Reiſetrieb. In der letzten Zeit iſſ ein merkwürdiges Rätſel der Menſchenſeele, das ſchon oft die Aufmerkſamkeit der Seelenforſcher gefeſſelt hat, teilweiſe aufgehellt worden: nämlich die unwiderſtehliche Wanderluſt, die manchmal mit überwältigender Kraft einen Menſchen faßt und ihn in ferne Länder und Meere hintreibt. In der „Zeitſchrift für Pſychiatrie“ weiſt der Pſychiater Schulze nach, daß dieſe Wanderluſt krankhafte Züge aufweiſt und häufig bei Epileptikern vorkommt. In Leuten mit epileptiſcher Veranlagung erwacht oft ein dämoniſcher Wandertrieb, und ſie machen Zwangsreiſen, über deren Zweck ſie ſich keine Rechenſchaft geben können. Sie begeben ſich eines Tages aufs Schiff oder auf die Eiſenbahn und fahren in die weite Welt hinein, ohne zu wiſſen, warum. Auch Alkoholiker, be⸗ ſonders in vorgeſchrittenem Krankheitsſtadium, werden manchmal von krankhaftem Reiſedrang ergriffen. Ein un⸗ beſtimmtes Angſtgefühl überkommt ſie und treibt ſie fort in die Ferne. Die Zwangsreiſenden befinden ſich häufig vor der Abreiſe in trübſeliger Stimmung. Auch während der Reiſe hält die Melancholie an und lenkt die Aufmerkſamkeit der Reiſenden von den Vorgängen der Umgebung ab. Wenn dieſe Leute dann heimkehren, können ſie nicht viel von ihren Erlebniſſen erzählen; Städte und Länder ſind an ihrem Auge vorübergezogen, ohne ein deutlicheres Erinnerungsbild zu hinterlaſſen, die Reiſenden haben intereſſante Abenteuer ge⸗ habt, können ſich aber der Einzelheiten nicht entſinnen. Der Reiſezwang hat, wie begreiflich, ein hohes forenſiſches Inter- eſſe. Es kommt vor, daß Soldaten vom Reiſetrieb erfaßt werden und deſertieren. Man müßte unterſuchen, ob der⸗ artige Deſerteure epileptiſche oder ſonſtige Krankheitsmerk⸗ male an ſich haben. Kompliziert ſind die Fälle, wo die Reiſenden ein ganz ungetrübtes Bewußtſein beſitzen und ſich anſcheinend vernünftige Motive zur Begründung ihres Reiſe⸗ dranges zurechtlegen. Dieſer Zwangreiſetrieb wird„Porio⸗ manie“ genannt.ũ f Die Verwendung von Heizöl in der Kriege flotte. Die Oelfeuerung hat auf den Kriegsſchiffen zurzeit hauptſächlich den kann und als flüſſiger Brennſtoff in den Doppelboden zellen Aufnahme findet. Die Oelfeuerung hat eee ie vom militäriſchen und techniſchen Standpunkte ua ſte 5 en Anforderungen in jeder Beziehung erfüllt. 8 155 pedoboote beſitzen Oelfeuerung, während die gR/Feren Scht 4 mit gemiſchter Kohlen- und Oelfeuerungs verſehen ſind. Auch die kaiſerliche Jacht„Hohenzollerntzg,„ ung. Die neuen Linienſchiffe der raunſchwez Klaſſe können in den Doppelbodenzellen des cg 200 Tonnen Teeröl faſſen. Zur Aufbewahruna—lchelvorräte ſind auf den kaiſerlichen Werften in Kiel do Wilhelmshaven ſowie auf den Kohlenlagern in Holtenau und Brunsbüttel Oel⸗ tanks errichtet, aus denen die Schiffe ihre Vorräke ergänzen. Jetzt erhält die kaiſerliche Werft Kiel ein Frachtſchiff für Heiz öl, um den im Hafen oder auf See liegenden Schiffen in möglichſt bequemer Weiſe das Heizöl zuzuführen. Das Fahr⸗ zeug hat einen bis unter Deck hinaufreichenden, durchlau⸗ fenden Doppelboden und wird durch waſſer⸗ und äldichte Ouerſchotte in 12 Abteilungen geteilt, von denen ſechs als Laderäume für Heizöl benutzt werden Ini Hinterſchiff be⸗ findet ſich eine Oelpumpenanlage von großer Leiſtungsfähig⸗ keit, und eine Dampfheizungsanlage wird das in den Lade— räumen befindliche Oel bei jeder Kälte dünnflüſſig erhalten. Der Bau eines zweiten Oaolfrachtſchiffes iſt in Ausſicht ge⸗ nommen. Durch die Beſchaffung dieſer Schiffe tritt für die mit Oelfeuerung ausgerüſteten Kriegsſchiffe eine weſentliche Zeiterſparnis ein, denn ſie werden in Zukunft nicht mehr genötigt ſein, die Werften aufzuſuchen, um neues Heizöl über⸗ zunehmen. Es wird ihnen auf bequemſte Weiſe zugeführt werden. Die Uebernahme von Kohlen auf See iſt bekannt⸗ lich mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden, wenn auch unabläſſig Verſuche gemacht werden, dieſe zu vermindern. Viel weniger Mühe macht die Uebernahme von Oel, das durch ſtarke Schläuche eingepumpt wird.* Kinderaustauſch. In Paris hat der Franzoſe Toni⸗Ma⸗ thieun planmäßig das Werk in die Hand genommen, den Austauſch von Kindern zwiſchen Familien verſchiedener Na⸗ tionalität und Zunge zu vermitteln, um durch den Aufenthalt in der fremden Familie und in dem fremden Lande den Kin— dern ein Mittel zu größerer allgemeiner und ſprachlicher Ausbildung insbeſondere zu bieten, ſowie durch die An⸗ knüpfung perſönlcher Bezie ungen zwiſchen den Familien der ausgetauſchten Kinder zu eich in politiſchem Sinne auf⸗ klärend und den Frieden fördernd zu wirken. Der Genannte ging dabei von dem Grundſatze aus, jedes Geld⸗Intereſſe als ſelbſtverſtändlich bei dem Austauſch auszuſchließen, und nur darauf zu achten, daß den Kindern in der fremden Fa- milie die gleich liebevolle, durch die Gegenſeitigkeit gewähr— leiſtete Unterkunft wie im eigenen Elternhauſe gewährt werde. Es meldeten ſich zu dem erſten Verſuche 135 Fa⸗ milien, 66 in Frankreich und 69 im Auslande, die bereit waren, zunächſt für die Dauer der letzten Herbſtferien auf den angeregten Austauſch einzugehen. Bezeichnend für die Franzöſiſche Mädchenerziehung und die Abneigung der Fran⸗ zöſiſchen Eltern, ihre Töchter aus der eigenen Obhut oder der eines Kloſters zu laſſen, iſt es, daß die 66 Franzöſiſchen Familien 65 Knaben und nur 1 Mädchen anmeldeten. Im Uebrigen ſcheint aber der erſte Verſuch ſehr zur Zufrieden⸗ heit der Eltern ausgefallen zu ſein. Denn dem Gründer des Werkes gingen von vielen Familien Dankes- und An erkennungsſchreiben für ſeine Vermittelung zu, namentlich aus Deutſchland. Eine ſeltſame Erſcheinung bot ſich kürzlich nachts den Be⸗ wohnern von Cortina d'Ampezzo dar. Alles lag in tiefem Schlaf, als um Mitternacht ein gewaltiger Lärm mit den verſchiedenartigſten Pfiffen anhub, der die meiſten Schläfer weckte. Man meinte zuerſt, daß große Lawinen niederge⸗ gangen ſeien. Aber was war es? Tauſende von Wander⸗ vögeln hatten ſich, wahrſcheinlich von Stürmen verſchlagen, in das Tal verirrt, und durch das Licht der elektriſchen Be⸗ leuchtung angezogen, trieben ſie ſich volle ſechs Stunden hin⸗ durch um den Ort und darin umher. Viele ermatteten und fielen herab. Von den Leuten wurden über 100 Wildenten, Sturmmöwen und Kiebitze gefangen. Auch zahlreiche tote Vögel gab es. — Bekanntmachung. Betreffend: Die Amtstage Großh. Kreisamts Heppenheim. Der Amtstag der unterzeichneten Behörde, an dem An⸗ liegen perſönlich bei den Beamten des Kreisamts vorgebracht werden können, iſt der Mittwoch. An anderen Tagen können nur eilige Angelegenheiten perſönlich vorgebracht werden und iſt— da dieſe Tage aus⸗ wärtigen Dienſtgeſchäften vorbehalten ſind— die Anweſenheit eines beſtimmten Beamten am Kreisamtsſitz ungewiß. 3 Heppenheim, den 6. Januar 1904. 56 Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Bekanntmachung. Alle diejenigen, welche häuslicher Verhältniſſe wegen ihre Söhne zurückgeſtellt oder befreit haben wollen, müſſen als⸗ bald ihre Anträge mit genügender Begründung bei uns ein⸗ reichen, damit nicht durch eine allzulange Verſchiebung die notwendigen Erhebungen zur Prüfung der Geſuche Verzöge⸗ rung erleiden. Letzterer Termin zur Einbringung der Anträge iſt erſter März, wir hoffen aber, daß ſchon lange zuvor alle Anträge eingebracht ſind. Die früheren Reklamationen ſind für die nächſte Muſte⸗ zung wieder zu erneuern und werden die Antragſteller erſucht, dies ebenfalls alsbald zu tun und etwaige Veränderungen der Verhältniſſe anzugeben. Viernheim, den 4. Januar 1904. 24 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B Kühl w ein, Gr. Beigeordneter. 5 Bekanntmachung. Wit bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß alle 1 eiue entgültige Entſcheidung über die Dienſtpflicht U 1 — Muſterung noch nicht geſtellt haben, Fabrik Wilh. Anhalt G. m. f fſtä er Schi hö im Jahre 1884 geborenen Militärpflichtigen, ſowie die⸗ den Zweck, die Dampfſtärke der Schiffe zu erhöhen, und zwalr im gel i 5 bei e Kohlen⸗ und Oelfeuerung um den Belrgg jenigen, welche dieſes Alter bereits Ran Brennſtoff, der in den Bunkern nicht mehr verſtaut wer⸗ überſchritten, aber ſich zur 1 oder bei der Muſterung 1903 zurückgeſtellt worden ſind, reſp. bel welchen überhaupt noch nicht geſetzliches und Wirt⸗ demſelben erfolzt iſt und die entweder im hieſigen Kreiſe ihr Domizil habe oder ſich als Dienſtboten, Haus⸗ ſchaftz Mlm̃te, Handlungsdiener, Lehrlinge ꝛc. in That Zuſatzölfener- ifhalten, ſich behufs ihres Eintrags in die Stammrolle während der Zeit vom 15. Jaunar bis 1. Februar 1904 bei der haltsortes haben. Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche zur Zeit abweſend ſind, haben deren Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ und Fabrikherrn dieſe Anmeldung zu vollziehen. Wir machen zugleich auf die Nachteile nach§ 25 der Wehrordnung aufmerkſam, die diejenigen treffen, welche ihre Anmeldung innerhalb des vorgeſchriebenen Termins unterlaſſen. Viernheim, den 4. Jannar 1904. 25 Großh. Nürgermeiſterei Viernheim . J. V. d. B. Kühlwein, Großh. Beigeordneter. Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Wegen Fortführung der Lehrlingsrolle werden die Handwerksmeiſter des Orts- Gewerbevereins aufge⸗ fordert, die An⸗ urd Abmeldung der Lehrlinge ſofort bis längſtens Donnerstag 9 Uhr vormittags bei unſerem Schrift⸗ führer Herrn Zöller zu machen Fuͤr ſpäter übernehmen wir keine Verantwortung. Die Angaben muͤſſen Geburtstag⸗ und Eintritts⸗, bezw. Austrittszeit enthalten, 1155 Der Vorſtand. Aang Garnier iche Jithung1. Aging bereits am 23. Januar 1904. der Karlsruher Lotterir e. ll ler un. orte und Liſte 25 Pfg. Geſamtgewinne j. W. Ml. 26 006 Hauptgewinn Mk. 8000 Bar Geld mit 90% garantiert! Kleine Loszahl! erhältlich bei J. Stürmer, General⸗Agent, Straßburg j. C. 5 Hier bei: Joh. 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Apotheke Viernheim. Frankenthal(Pfalz). Fahnen Reinecke, Hannover. Bekanntmachung. Freitag, den 15. Januar lIfd. Is., vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Auliefern von 120 Ztr. Hartſtroh an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 11. Januar 1904. 65 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. n Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr.: Entſchädigung für an Rotlauf gefallene oder infolge Rotlaufs getötete Schweine. Gemäß Art. 7 des Geſetzes vom 24. September 1900 und§ 11 Abſ. 2 der Anweiſung dazu vom 20. Oktober 1900 und unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 8. Dezember 1900— Kreisblatt Nr. 146— machen wir hier⸗ mit bekannt, daß die vom Kreisausſchuß gewählte Kommiſſion zur Feſtſetzung der Preiſe betr Entſchädigung für an Rotlauf gefallene oder infolge Rotlaufs g tötete Schweine anſtelle der⸗ jenigen vom 22. Auguſt 1902 folgende Feſtſetzungen getroffen hat, die bis auf Weiteres für den ganzen Kreis Heppenheim Wirkſamkeit haben. Es werden angeſetzt: für die erſten 10 kg des Kadavergewichts à kg Mk. 1.— 7 das 11. bis 20. 1 I*„„ 1 17—.90 „ 17 21. 1 40.„ 1„„„1 E—. 80 1 17 41.„ 60 E 1 15 3.—. 70 8 61. 7 80.„ 1 7 1 1—. 0 und ſo weiter von 81 kg ab für das kg Mk.—.60 Heppenheim, den 6. Januar 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Heppenheim, den 6. Jamzar 1904. Betr.: Wie oben. Das Großherzogliche Krrigamt Heppenheim an die Großherzogl. Bürgermeiſereien des Kreiſes. Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekannemachung weiſen wir Sie darauf hin, daß Beſitzer von L. dom Ausbruche des Rotlaufes unter ihren Schweinebeſtänden md. von allen verdaͤchtigen Erſcheinungen ſofort Anzeige bei Ihnen zu machen haben.(§ 3 der Anweiſung.) Nach erfolgter Anzeige haben Sie ſofort an das Kreisveterinäramt und an uns zu berichten.(§ 4 der Anweiſung.) Der Beſitzer des verſeuchten Schweinebeſtandes iſt von Ihnen aufzufordern, alle geſunde und noch ſpäter zugehende Schweine zur Impfung bei Ihnen anzumelden bei Meidung des Verluſtes des Entſchädi⸗ gungsanſpruches.(§ 8 der Anweiſung.) Wegen Feſtſtellung des Gewichtes des gefallenen oder getöteten Tieres haben Sie das Erforderliche vorzunehmen und in Gemeinſchaft mit dem Großh. Kreisveterinärarzt und den Beteiligten die Beſichtigung und Wiegung vorzunehmen. Wir empfehlen Ihnen wiederholt die Beſtimmungen des fraglichen Geſetzes und der Ausfüͤhrungsbeſtimmungen genau zu befolgen und für ortsübliche Bekanntmachung Sorge zu ſragen. Dr. Göttelmann. 66 Bekanntmachung. Die Vormünder und Pfleger werden hiermit an Vorlage der am 1. Januar lfd. Is fälligen Vor⸗ mundſchafts⸗ und Pflegſchaftsrechnungen binnen einer Woche mit dem Anfügen erinnert, daß im Falle fruchtloſen Ablaufs dieſer Friſt unnachſichtlich mit Ordnungs⸗ ſtrafen gegen die Säumigen vorgegangen wird. Lorſch, den 5. Januar 1904. 57 Großherzogl. Amtsgericht. Ich habe mich in Mannheim als Rechts⸗Anwalt niedergelaſſen. dein Bureau befindet ſich O 6, 3. 1. Treppe(Heidelbergerſtraße Dr. Heinrich Bernheim, Rechts anwalt. 1 E — Diasporanot an der heſſiſchen Vergſtraße. Eberſtadt, die größte der vielen Diasporagemeinden bei Darmſtadt, hat unter 6000 Andersgläubigen 400 Katho⸗ liken. Durch Zuzug von Arbeiterfamilien hat ſich ihre Zahl in den letzten 5 Jahren nahezu verdoppelt. Es iſt beabſichtigt, in Eberſtadt einen eigenen Geiſtlichen zugleich für die 200 Diaspora⸗Katholiken in Pfung⸗ ſtadt anzuſtellen. Aber wie für ihn, fehlt vor allem für den Heiland eine Wohnung. Ein Tanzlokal dient zum Gottesdienſt. Ein Bauplatz iſt erworben, aber nicht bezahlt. Katholiſche Glaubensgenoſſen! Sendet mir ein Almoſen 85 Tilgung der Bauplatzſchulden und für den au eines Kirchleins! Gott wirds vergelten. Gaben bellebe man zu richten an Pfarrkurat A. 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