eltagez urch die i geld 0 r Guali. kauf, verkauf: 7 * — 1 —— — — — —— — 2— Iig mou 2 e Zukunft lege, und gab der unerſchütterlichen Hoffnung Ausdruck, Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, jernheimer Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. —— Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpalteue Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. durch die Poſt Mk. 1.15 viertelfährlich. Wirkſamſte⸗ Inſertions-Organ. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. ——.— 5— ͥ—.—————v———————————-̃ Ar. 8. Dienſtag, den 19. Jannar 1904. 20. Jahrgang. . Rußland und Japan. Der Zar über den Frieden. Detersburg, 15. Jan. Am geſtrigen Tage, als am ruſſiſchen Neujahrstage, hielt der Kaiſer einen Empfang des diplomatiſchen Korps im Winterpalaſt und zwar in dem be⸗ kannten Weißen Saal ab. Als Kaiſer Nikolaus eintrat, nahmen ſämtliche Gäſte Aufſtellung. Der Kaiſer machte einen Rund⸗ gang und richtete an jeden Diplomaten das Wort, mit einzelnen ſprach er längere Zeit. Beſonderes Intereſſe erweckte es, als ſich der Kaiſer dem japaniſchen Geſandten Kurino näherte und ihn in beſonders herzlicher Weiſe zanſprach. Kaiſer Nikolaus betonte, welch hohen Wert er auf gute nachbarliche Beziehungen zu Japan nicht nur für die Gegenwart, ſondern auch für die daß eine für beide Nationen befriedigende Regelung erreicht werden würde. Kurino war von den Worten des Kaiſers tief bewegt. Dann richtete der Kaiſer das Wort an den amerika⸗ niſchen Botſchafter McCormick; er ſagte zu ihm, Rußland könne dem kürzlich abgeſchloſſenen chineſiſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertrag keine Einwände entgegenſtellen oder die ameri⸗ kaniſchen Rechte und Intereſſen in der Mandſchurei behindern. Der Kaiſer betonte auch den Wunſch nach innigen und herzlichen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Rußland, die ſo viele Jahre beſtanden hätten, und ſtellte es mit Ent⸗ ſchledenheit in Abrede, daß Rußland geneigt ſei, die Entwicklung des amerikaniſchen Handels zu hemmen. Auf Erkundigung nach dem Befinden der Kaiſerin Alexandra erwiderte der Kaiſer, daß die Geneſung ſeiner Gemahlin fortſchreite; er hege keinerlei Sorge ihretwegen. Zu den Mitgliedern des diplomatiſchen Korps im ganzen gewendet, ſagte der Kaiſer: Ich wünſche und beabſichtige, alles, was in meiner Macht ſteht, dazu zu tun, den Frieden im fernen Oſten zu erhalten. Köln, 18. Jan. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Peters⸗ burg vom 17. ds.: Es verlautet, der japaniſche Geſandte werde am Montag in Zarskoje Sſelo in außerordentlicher Audienz empfangen werden. Es iſt zweifellos hierin ein Akt von eminenter Bedeutung im Intereſſe der baldigen friedlichen Löſung des Konfliktes zu erblicken und zugleich das beſte De⸗ menti aller Kriegsnachrichten. Tokio, 17. Jan. Die japaniſche Regierung rechnet nicht darauf, daß die Antwort Rußlands vor einer Woche zu erhalten, indeſſen iſt ſie vollſtändig für den Krieg gerüſtet, den ſie mit Ruhe erwartet. Das ganze Land iſt patriotiſch geeinigt. Das Volk, obwohl geneigt, einen ehrenvollen Frieden anzunehmen, man keine Koſten für die Vorbereitungen ſcheuen dürfe. Die Blätter weiſen auf die heutige ſtarke finanzielle Lage Japans hin und ermahnen die ganze Nation, dem Lande alles zu opfern. Dem Schatzamte fließen eine beträchtliche Anzahl frei⸗ williger Beiträge zu. Zum Aufſtand der Herero. Berlin, 16. Jan.„Wolffs Telegraphenbureau“ meldet: Nach ſoeben eingetroffenen Nachrichten vom 14. Januar aus Windhoek war Okohandja ſchwer bedroht. Die Entſetzungsver⸗ ſuche von Windhoek aus waren geſcheitert. Windhoek ſelbſt war bedroht. Der Landſturm iſt eingezogen. Sofortige Hilfe wird erbeten. Der Herero ſind durch Plünderung gut beritten und bewaffnet. Aus Swakopmund wird von heute morgen gemeldet, daß ein Angriff auf Otlingbingwe noch nicht ſtatt⸗ fand, daß aber ein Trupp Eingeborener von Otjingbingwe auf Karibib im Anmarſch ſei und daß weitere 25 Mann Re⸗ ſerven zur Verſtärkung der Bahnſtation und Karibib entſandt ſeien. Die Expedition Laubſchat ſei geſtern abend wohl⸗ behalten in Karabib angekommen. Die Expedition Euler mit 120 Gewehren ſei jedoch anſcheinend bei Waldau ge⸗ fährdet. Mobiliſierung. Berlin, 17. Jan. Zur Verwendung in Südweſtafrika wurden auf Befehl des Kaiſers in Kiel und Wilhelmshaven je 250 Mann Marine⸗Infanterie nebſt den zugehörigen Offizieren mobiliſiert. Die zweite Matroſen⸗Diviſion ſtellt außerdem ein Detachement mit vier Maſchinenkanonen. Die Abfahrt mit einem Dampfer des Norddeutſchen Lloyd iſt am 21. Januar von Wilhelmshaven geplant. Deutſchland. — Der badiſche Staatsminiſter v. Brauer ſoll, nach einer Korreſpondenz der„Neuen Zürcher Zeitung“, entſchloſſen ſein, nachdem der Höhepunkt ſeines Nierenleidens überſchritten iſt, ſo bald als möglich einen längeren Erbolungsaufenthalt im Süden zu nehmen und dann überhaupt nicht mehr in den Staatsdienſt zurückzukehren.(Dieſe Meldung widerſpricht den Mitteilungen des Präſidenten Dr. Gönner, welche dieſer am Montag im badiſchen Landtag machte. Danach ſollte Herr v. Brauer bereits nächſten Monat an den Verhandlungen des Landtags wieder teilnehmen. Die Korreſpondenz der„N. 3. Ztg.“ ſcheint ſomit nicht auf Wahrheit zu beruhen. D. Red.) Nah und Fern. iſt entſchloſſen, eher zu kämpfen, als ſeine im abſoluten Vertrauen auf die Armee und die Marine eingenommene Haltung auf⸗ zugeben. Der Krieg unvermeidlich. Tondon, 16. Jan. Die„Times“ meldet aus Tokio vom 15. ds. Mts.: Alle tonangebenden Blätter betrachten nunmehr den Krieg als unvermeidlich und beſtehen darauf, daß * Viernheim, 19. Jan. Ein echt kameradſchaft⸗ licher Geiſt belebte die am verfloſſenen Sonntag im Saale des „Fürſten Alexander“ abgehaltene Hauptverſammlun g des Militär⸗Krieger⸗Vereins„Haſſia“. Aeußerſt zahlreich waren die Kameraden erſchienen, um ihr lebhaftes Intereſſe am Verein zu bekunden. Der Präſident, Herr Veterinärarzt Seigel, eröffnete die Verſammlung und brachte auf Kaiſer und Landesfürſten ein begeiſtert aufgenommenes Hoch aus. [Sodann gedachte er des herben Leides, das unſerm Großherzog durch den ſchmerzlichen Verluſt ſeines einzigen Kindes wider⸗ fahren iſt.— Die Erſtattung des Jahresberichtes ergab, daß die Zunahme des Vereins erfreuliche Fortſchritte machte; die Zahl der Kameraden beträgt 310, das totale Vereinsver⸗ mögen nahezu 1800 Mk.— Nachdem der Präſident alsdann die Gründe mitgeteilt hatte, die ihn bewogen, ſein Amt nieder⸗ zulegen, wurde zur Wahl eines neuen Präſidenten geſchritten, als welcher unſer langjähriger Kamerad Andreas Stumpf, zum Freiſchütz, mit großer Mehrheit gewählt wurde. Zum 2. Präſidenten wurde an Stelle des ausſcheidenden Kameraden Friedel Vorſtand Brechtel faſt einſtimmig gewählt. Bei der Wahl der ausſcheidenden Vorſtände Weibel, Faltermann, Frank, Adler, Kühner, Brechtel, Schmidt wurden die erſten 4 alten Vorſtände durch einſtimmige Akklamation wiedergewählt, ebenſo der alte Präſident, Veterinärarzt Seigel; ferner wurden noch als Vorſtände gewählt die Kameraden Michael Pfenning und Johann Bergmann. Nachdem ſämtliche Gewählte ihren Dauk ausgeſprochen hatten für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen, ſchloß der neue Präſident Stumpf die Verſammlung. Aeußerſt kameradſchaftlich geſtaltete ſich die nun folgende Fidelitas; frohe alte Soldatenlieder ertönten; kurze Anſprachen verſchiedener Kameraden brachten eine gemütliche Stimmung unter die Ver⸗ ſammlung, ſo daß ſie faſt vollzählig bis zum Schluſſe des letzten Tropfens aus dem von dem neuen Vorſtande geſpendeten Hunderter beiſammen blieb. Kein Mißton ſtörte die kamerad⸗ ſchaftliche Stimmung und jeder Kamerad ging mit dem Bewußt⸗ ſein nach Hauſe, einen herrlichen Nachmittag im Kreiſe der Kameraden verlebt, und die Gewißheit zu haben, daß die Leitung des Vereins in wirklich guten Händen liege. Viernheim, 18. Jan. Auf eine wichtige Aende⸗ rung hinſichtlich der Krankenverſicherungspflicht möchten wir hiermit aufmerkſam machen. Von der Krankenverſicherung konnten ſeither ſolche Perſonen befreit werden, denen ſeitens ihres Arbeitgebers für den Fall der Erkrankung eine den Mindeſt⸗ leiſtungen der Krankenkaſſen entſprechende Unterſtützung rechts⸗ kräftig zugeſichert war. Bekanntlich werden nun die im Geſetz feſtgelegten Mindeſtleiſtungen vom 1. Januar 1904 auf eine 26wöchige Unterſtützung erhöht, und damit verlieren die bisher genehmigten Befreiungen ihre Giltigkeit, falls dieſe nicht aufs neue beantragt werden. Die Perſonen, welche ſeither von der Krankenverſicherung aus den angeführten Gründen befreit waren, gelten vom 1. Januar 1904 ab ohne weiteres als verſicherungspflichtig, wenn ſie es unterlaſſen, die Anträge auf Befreiung von der Verſicherung zu erneuern. Auch können wegen Unterlaſſung der Anmeldung u. ſ. w. verſchiedene Rechts⸗ nachteile oder Strafen eintreten. Viernheim, 18. Jan. Münzfälſchung. Nach einer Mitteilung des Reichsſchatzamts erſtrecken die Nach⸗ prägungen von Silbermünzen ſich auch auf Taler. In einem bei der Reichsbankhauptſtelle in Hamburg eingelieferten Taler⸗ beutel befanden ſich zwei gleichartige durch Prägung ziemlich gut hergeſtellte Falſchſtücke von Königl. Sächſiſchen Talern mit der Jahreszahl 1859, welche einen Feingehalt an Silber von Verſunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aß mus. 9(Nachdruck verboten.) Alle dieſe oberflächlichen Mitteilungen gaben ſo wenig Anlaß zum Verdacht, daß Servon ſich die Frage vorlegte, ob er nicht auf falſcher Fährte ſei. Nichtsdeſtoweniger beſchloß er, dem Herrn von Pancorvo weiter nachzuſpüren, jedoch mit dem Vorſatze, in der Kunſt des Verkleidens zunächſt einige Elementarkenntniſſe zu erwerben. Er wandte ſich an einen ihm befreundeten Schauſpieler, der darin als Meiſter galt, unter dem ziemlich glaubwürdigen Vorwande, daß er gezwungen ſei, bei einem Gelegenheitsfeſte mitzuwirken. In kurzer Zeit erlernte er das Schminken, das Anlegen von Perücken und falſchen Bärten, von künſtlichen Naſen und dergleichen. Er kaufte ſich alle möglichen Utenſilien, wagte ſich auf das Mannigfaltigſte verkleidet unter das Publikum und war mit ſeinen Verſuchen nicht allzu unzufrieden. Allmählich wurde er dreiſter und fand ſchließlich an dieſer Art des Daſeins ein ſo lebhaftes Vergnügen, daß er um keinen Preis auf ſein Vorhaben verzichtet hätte. Trotzdem dieſe Beſchäftigung viel Zeit in Anſpruch nahm, änderte der Vicomte nichts an ſeinen Gewohnheiten und zeigte ſich allabendlich nach wie vor im Klub. Der betreffende Schauspieler hatte ein Zimmer zu ſeiner Verfugung geſtellt, worin er die für ſeine Ausflüge nötigen Verkleidungen vornahm. Nach Verlauf von zwei Monaten hielt er ſich für ge⸗ ſchickt genug und beſchloß, ſeinen Plan zur Ausführung zu bringen. Herr von Pancorvo bewohnte in der Rue Valois- du-Roule ein reizendes, zwiſchen Vorhof und Garten gelegenes, kleines Gegenüber vom Einfahrtsthor befand ſich eine Kneipe, die einzige in jener ariſtokratiſchen Straße, woſelbſt die Bedienſteten der ganzen Nachbarſchaft zuſammenzukommen pflegten. An einem ſchönen Wintermorgen, kurz vor dem Weih⸗ nachtsfeſte, betrat ein großer Schlingel, der ein Stallknecht aus vornehmem Hauſe zu ſein ſchien, in Wirklichkeit aber kein Anderer als der Vicomte von Servon war, beſagte Kneipe und ließ ſich von dem Eigentümer derſelben, dem Bater Labriche, ein Glas Abſinth ſervieren. Jener Labriche, ehemals Kammerdiener eines Marquis, hatte von ſeinem früheren Amte eine gewiſſe würdevolle Miene bewahrt, die ſich bei ſeinem jetzigen Gewerbe oft recht ſchnurrig ausnahm. Vermöge ſeiner weitverzweigten Verbindungen aus früherer Zeit fand er oft Gelegenheit, als Stellenvermittler zu dienen, und wurde dieſerhalb von dem Perſonal mancher vornehmen Herrſchaften ſehr geſchätzt. Bald war es ein Koch, bald ein Kutſcher, den er unterbrachte. Servon hatte vorher über dieſe Perſönlichkeit Erkundigungen eingezogen und hoffte ſtark, aus einem Menſchen Nutzen ziehen zu können, der mit den Verhältniſſen der meiſten Bewohner jenes eleganten Stadtviertels vertraut war. „Eine ſchöne Kälte!“ rief er mit höflichem Gruß beim Eintritt.„Bei Ihnen, Herr Labriche, fühlt man ſich wohler, als auf dem Bock, die Zügel in der Hand.“ „Das will ich glauben, mein Burſche,“ antwortete mit Würde der Kneipwirt, indem er den verlangten Abſinth kredenzte;„aber Sie ſcheinen nicht oft zu mir zu kommen, da ich mich Ihrer gar nicht erinnere.“ „Anton!.. Herr Labriche, Anton bin ich... von dem Marquis de Vence, welcher in der Rue de Berry wohnte, Sie wiſſen doch. Es iſt kein Wunder, daß Sie mich nicht wieder⸗ erkennen, denn ſeit dem Tode meines Marquis reiſe ich mit Privathotel. Stadtteil geweſen. Ich würde ſogar gern wieder eine Stellung hier herum annehmen, denn dieſe Amerikaner, ſehen Sie, ſind keine Leute für unſer Einen, und wenn Sie irgend etwas hören ſollten, Herr Labriche...“ „Werde ſehen, mein Junge, werde ſehen. Aber in Be⸗ treff der Amerikaner haben Sie wirklich recht. Schauen Sie mal dort hinüber, nach dem Hotel dort drüben, da wohnt einer; man ſagt, er ſei mehrfacher Millionär, und der Kerl hat nicht mal einen Kammerdiener!“ „Unmöglich!“ „Ganz, wie ich ſage. Er hat einen Kutſcher, einen Neger, den er aus ſeiner wilden Heimat mitgebracht hat, und einen Trunkenbold von Irländer, der alle übrigen Dienſte verrichtet.“ „Aber er ſoll ſechs Pferde im Stall haben.“ „Das iſt richtig; auch hält er ſich für dieſelben zwei Stallknechte, und was für welche! Zwei lange, bärtige Schufte, die ich nicht in einem Walde allein antreffen möchte, und dieſe Hunde reden ein Kauderwelſch, das niemand verſteht. Ich kenne den Wert ihres Geldes „Das iſt immer ſo.“ „Aber ich habe niemals den Wertinhalt ihrer Worte kennen gelernt.“ „Vielleicht find ſie ſtumm, Herr Labriche.“ „Aber ich ſage Ihnen ja, daß fie ein Kauderwelſch reden.“ „Ach ja, das vergaß ich!“ „Sie kommen alle Abend zu mir, um ihren Branntwein zu trinken, und wenn ſie das mit anſähen, würden ſie, wie ich, denken, daß etwas dahinter ſteckt. Sie ſtürmen herein, bezahlen im voraus, verſchlingen jeder ihren halben Liter vom Stärkſten, und laufen wieder davon, um an der nächſten Straßenecke zu verſchwinden.“ „Wohin gehen ſie denn nur?“ einem Amerikaner, und ſeit drei Jahren bin ich nicht in dieſem Gortſetzung folgt.) . ̃— ůů ů 1 1 35 3——U—äÿU 3 970/1000, hellen Klang und normales Gewicht haben, jedoch das Münzzeichen B anſtatt FT tragen. Im Hinblick auf die große Gefährlichkeit der vorliegenden Fälſchungen hat das Reichs⸗ ſchatzamt die Geneigtheit zu erkennen gegeben, für Umſicht und Eifer bei der Entdeckung der Fälſcher den betreffenden Beamten eine angemeſſene Belohnung zu gewähren. Viernheim, 18. Jan. Wie der„Heſſiſche Kamerad“ mitteilt, hat die Großh. Staatsanwall ſchaft in Mainz die öffentliche Anklage gegen die„Mainzer Volkszeitung“ in Sachen Sens erhoben. Alle ehemaligen Angehörigen der 2. Kompanie des 1.(Garde-) Jägerbataillons, welche am 13. Nov. 1870 mit in Sens waren, werden erſucht, ihre Adreſſe an die Re⸗ daktion des„Heſſiſchen Kamerad“ gelangen zu laſſen, damit ſie in fraglicher Angelegenheit als Zeugen auftreten können. Weinheim, 16. Jan. Schweinemarkt. Zugeführt: Milchſchweine 116 Stück. Verkauft 103 Stück. Das Paar zu 13—22 Mk. Läufer 13 Stück. Verkauft 10 Stück zu 27 29 Mk. Mannheim, 18. Jan Der ledige, 28 Jahre alte Fabrikarbeiter Jakob Werlin von Hatzenbühl, Amt Germers⸗ heim, wohnhaft in II 4, 23, verſuchte heute nacht vor dem Hauſe F 7, 10 a mittels ſeines Taſchenmeſſers ſich den Hals abzuſchneiden. Schwer verletzt wurde der Unglückliche ins Krankenhaus verbracht. Der Grund zu dieſer Tat ſoll in zerrütteten Vermögensverhältniſſen liegen. Von der Bergſtraße, 16. Jan. Hatte da ein Maurer auf ſeinem Acker zwei große Kirſchbäume ſtehen, die die Freude ſeines Herzens waren. Dieſer Tage nun ging er auf ſeinen Acker und im Geiſte freute er ſich ſchon auf die ächte Kirchenernte. Doch, als er hinkam, welch ein Schrecken! Ein ruchloſer Geſelle hatte die Bäume von allen Seiten ange⸗ hauen. Tiefe runde Löcher waren überall und ringsum lagen die Spähne. Mit geſenktem Blick und traurig hängendem Schnauzer ging er in den Ort zurück, um in der„Krone“ Vergeſſenheit zu trinken und daran tat er gut, denn hier fand er den Mann, der ihm zum Recht verhelfen kann. Das Auge des Geſetzes ſaß dort und hörte mit dem Ingrimm des ge⸗ rechten Herzens von der Freveltat. Er zog ſein Buch heraus (ſo manchen Sünders Schrecken) und fing an, ſich die Sache zu notieren und den Maurer auszufragen, ob er Feinde habe, oder ob er auf jemanden Verdacht habe. Doch der gute Maurer hatte weder Feind noch Verdacht. Da war die Spur des Frevlers ſchwer finden und nur ein Augenſchein konnte auf die richtige Fährte führen. Alsbald gingen die beiden zum Tatort, der gar nicht weit vom Orte war. Inzwiſchen war es dunkel geworden und man verbrauchte eine ganze Schachtel Zündhölzer bei der Beſichtigung. Dafür fand man aber auch einen Anhaltspunkt für die Ermittelung des Täters. Die Löcher konnten nur mit einem ſcharfen Stemmeiſen gemacht ſein. Alſo doch eine Spur! Der Täter muß ein ſcharfes Stemm⸗ eiſen haben. Damit zufrieden zog man nach Hauſe und am anderen Morgen gelang es auch, den Täter zu entdecken. Als der Schwager unſeres Mannes, der den anderen Teil des Ackers geerbt hatte, hinauskam, fand er den Burſchen an der Arbeit, es war der in der ganzen Gegend durch ähnliche Streiche bekannte, ſogenannte„Schwarzſpecht“. Als er den Schwager kommen ſah, rückte er ſeine rote Mütze zurecht und nahm Reiß⸗ aus. Der Schwager hätte ihn beinahe feſtgenommen, allein er hatte— Flügel. Derſelbe ſoll nun auch noch bezirksamtlich beſtraft werden, weil er einen Gendarmen täuſchte, indem er den Anſchein erweckte, als habe er mit einem Stemmeiſen ge⸗ arbeitet. Er wird ſicherlich einer ſtrengen Strafe entgegengehen — wenn man ihn kriegt. Doſſenheim, 17. Jan. Vorgeſtern abend gegen 7 Uhr ſtieß bei der Einladeſtelle des Porphyrwerkes der Gebr. Leferenz ein der Aktienbrauerei Kleinlein gehöriges Bierfuhr⸗ werk, das von Weinheim kam, mit einem von Handſchuhs⸗ heim kommenden Zuge der Nebenbahn zuſammen. Der Bier⸗ wagen wurde von der Maſchine erfaßt; dabei wurde ein Pferd getötet und das andere leicht verletzt. Der Kutſcher blieb ohne Schaden. Die Maſchine, die eine Beſchädigung er⸗ litt, ſprang mit einem Wagen aus dem Geleiſe. Ausdehnung annahm. Aus dem Odenwald. Schnelles Avancement. Junge Schweine nennt man in hieſiger Gegend„Springer,“ alte dagegen„Schweine.“ Ging da neulich ein Mann, der am Tage verreiſt geweſen, am Morgen wieder über Land; ſeine Frau entläßt ihn mit den Worten: Na, wo willſt Du denn ſchon wieder hin, du Springer? Abends kommt der Mann, natürlich etwas angeheitert, nach Hauſe und wird von ſeiner Gemahlin empfangen mit der Anſprache: Na, du S.. biſt du ſchon wieder da? Erbach i. O., 16. Jan. Aus Ciferſucht geriet vor⸗ geſtern ein hieſiger Graveur mit ſeiner Frau in Streit. Der⸗ ſelbe ließ ſich von ſeiner Erregung ſoweit hinreißen, daß er eines ſeiner Inſtrumente ergriff und dasſelbe ſeiner Ehehälfte in den Leib ſtieß. Die Verletzung iſt nicht unbedenklich, der Tä ter iſt verhaftet. Schulſtatiſtiſches. Im Großherzogtum Heſſen beſtehen zurzeit 868 Wolksſchulen mit über 2900 Klaſſen. Dieſelben werden von insgeſamt 173,030 Schulkindern beſucht und zwar von 116,533 evangeliſchen, 54,610 katho⸗ liſchen und 1989 iſraelitiſchen. Verſchiedenen anderen Kon⸗ feſſionen gehören 798 Kinder an. An ſämtlichen Volksſchulen mit Einſchluß der erweiterten Volksſchulen zu Darmſtadt, Offen bach, Gießen, Friedberg und Seligenſtadt wirken rund 3000 Lehrkräfte, darunter 295 Lehrerinnen. Mainz, 16. Jan. Der katholiſche Studien⸗ verein für Heſſen hielt geſtern im„Frankfurter Hof“ ſeine zweite Generalverſammlung ab, die von Nic. Racke⸗Mainz geleitet wurde. Die Tagung war ſehr ſtark beſucht u. a. von dem neugewählten Biſchof und dem Kapitularvikar Dr. Selbſt. Nach der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden hielt Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Eſſer⸗Bonn einen ebenſo formvoll⸗ endeten wie tief durchdachten Vortrag über das Verhältnis zwiſchen Offenbarung und Wiſſenſchaft, der ſtürmiſchen Beifall erntete. Herr Racke dankte dem Redner und wies den Vor⸗ wurf zurück, daß der Studienverein dazu beitrage, das gelehrte Proletariat zu vermehren. Derſelbe trete vielmehr nur da helfend ein, wo wahres Talent mit ſittlicher Würdigkeit gepaart ſei. Herr Biſchof Kirſtein ſprach ſeine Freude über das Wachs⸗ tum des Vereins aus und dankte Herrn Profeſſor Eſſer, der heute gezeigt habe, was katholiſche Wiſſenſchaft leiſten könne. Aus dem alsbald von Herrn Profeſſor Scholl⸗Mainz er⸗ ſtatteten Rechenſchafsbericht für das Jahr 1903 ſei hervorge⸗ hoben, daß der Verein im 1. Semeſter 9 und im zweiten 12 junge Leute unterſtützt hat. Die Geſamteinnahme betrug 8758 Mark. Als die Hauptaufgabe des Vereins bezeichnete Redner die, der Regierung eine genügende Anzahl Kandidaten katho⸗ licher Konfeſſion anbieten zu können, da der gegenwärtige Prozentſatz der Katholiken im Staatsdienſt hinter dem der Be⸗ völkerung erheblich zurückbleibe. Nachdem noch Herr Racke ähnlich wie der Vorredner ſeine Befriedigung über das bisher Erreichte ausgeſprochen hatte, wurde dem Rechner Decharge erteilt und der geſamte Vorſtand durch Akklamation wieder⸗ gewählt. Mainz, 16. Jan. Ein recht trauriger Fall hat ſich vorgeſtern abend in dem Zentralbahnhof zugetragen. Eine Frau Arnold war mit ihrer Tochter nach dem Bahnhofe ge⸗ gangen; als ſie in die Vorhalle eintreten wollten, kam gerade ein Fremder heraus. Die zuſchlagende Pendeltüre am Aus⸗ gange traf die Frau ſo heftig an den Kopf daß ſie ſofort über heftige Kopfſchmerzen und Unwohlſein klagte. Man führte die wankende Frau auf einen Stuhl, auf welchem ſie alsbald verſchied. Die Leiche der Geſtorbenen wurde nach dem Fried⸗ hof gebracht.— Ein junger Mann, der in einer hieſigen Krankenanſtalt untergebrbcht wurde, iſt dort unter eigentüm⸗ lichen Erſcheinungen ganz plötzlich geſtorben. Von dem Chef⸗ arzt wurde eine Sektion der Leiche vorgenommen, die Arſenik⸗ vergiftung ergab. Es iſt eine Unterſuchung eingeleitet, um zu ermitteln, auf welche Weiſe der Kranke zu dem Gifte ge⸗ kommen iſt. Mühlacker, 16. Jan. Geſtern nacht brach hier ein großer Brand aus, der infolge des heftigen Sturmes große 5 Häuſer ſind laut„Schwäb. Merk.“ 8 abgebrannt. Der Schaden beträgt 50—60 000 Mark. Im ganzen waren 5 Feuerwehren anweſend. Bei Ankunft der Feuerwehr ſtanden 4 Häuſer mit Scheuern in vollen Flammen. Die Wohnung von 7 Familien ſind abgebrannt, diejenigen von 3—4 Familien ſo beſchädigt, daß ſie unbewohnbar ſind. Viel Mobiliar iſt durch das Ausräumen aus den Nachbar⸗ häuſern in der Regennacht beſchädigt. Die Abgebrannten konnten von ihrer Habe faſt nichts retten. Bei anderer Wind⸗ richtung hätte das ſchauerliche Schauspiel noch furchtbare Opfer gefordert. Freiburg, 16. Jan. Der Automobilfahrer Gilles Loumy von Beaucaire war dieſen Sommer wie ein Raſender durch Weisweil gefahren. Die Bewohner zeigten den Fremden an und das Amtsgericht Emmendingen verurteilte ihn(wegen Uebertretung ſtraßenpolizeilicher Vorſchriften) zu einer Geld⸗ ſtrafe von 150 Mark. Der Franzoſe legte Berufung ein und wurde vom Schöffengericht freigeſprochen. Dieſes Urteil mißfiel der Großh. Staatsanwaltſchaft. Das Obergericht er⸗ kannte ſchließlich auf Aufhebung des erſtinſtanzlichen Urteils und verurteilte den Automobiliſten zu 60 Mark Geldſtrafe. Kaiſerslautern, 16. Jan. Bei einem Zimmer⸗ brande ſind 4 Kinder des Fabrikarbeiters Immetsberger unter 5 Jahren ums Leben gekommen. Hackenburg(beſſen Naſſau), 16. Jan. Der Förſter Carpenthier erſchß beim Spielen mit dem Gewehr ſeine Frau. München, 16. Jan. Ueber das Befinden des Abgeordneten v. Vollmar, der zur Erholung an der Riviera weilt, ſchreibt die ſozialdemokratiſche„Münchener Poſt“:„Von Vollmar kommen erfreuliche Nachrichten. Sein anfangs gar nicht unbedenklicher Zuſtand hat ſich erheblich gebeſſert, und unſer Freund hofft, Mitte Februar wieder an die Arbeit gehen zu können.“ f Oldenburg, 16. Jan. Juſtizminiſter Ruhſtrat wurde vom Amtsgericht wegen Beleidigung des Redakteurs Biermann zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ein zweites Forbach. Berlin, 15. Jan. Bei der Pirnaer Ehebruchs⸗Affäre, an der mehrere Offiziere beteiligt ſind, handelt es ſich dem „Berl. Tagbl.“ zufolge um die Gattin des Oberleutnants Krohn, die der Offizier ſeiner Zeit aus Neigung geheiratet hatte. Sie iſt die Tochter des Direktors einer ſächſiſchen Heilanſtalt. Der Oberleutnant hat bereits vier Duelle ausgefochten und einige ſeiner Gegner ſind lebensgefährlich verletzt. Berlin, 16. Jan. Nach einem Telegramm aus Dresden iſt bereits einer der vier im Duell mit dem Ober⸗ leutnant Krohn von der Pirnaer Garniſon verwundeten Leut⸗ nants laut Meldung von dort geſtorben. — Die Zahl der Tage, Stunden und Sekunden ſeit Chriſti Geburt bis 1. Jan. 1904. In dieſen Feſttagen hat man Veranlaſſung genommen, die Zeit nachzurechnen, die ſeit der Geburt des Heilandes bis zum Beginn des Jahres 1904 verfloſſen iſt. Die Rechnung hat folgende Zahlen ergeben: Verfloſſen ſind 694070 Tage oder 14557 680 Stunden oder 873 450 800 Minuten oder 52 407 048 000 Sekunden. Auf der Erde gelebt hat Chriſtus 33 Jahre 3 Mon., das ſind 12 061 Tage oder 289 664 Stunden oder 17 367840 Minuten oder 104 205 400 Sekunden. Mithin ſind verfloſſen ſeit dem Tode des Heilandes: 682 000 Tage oder 14 268 216 Stunden, das ſind 850 082 960 Minuten oder 52 302 842600 Sekunden. Wer rechnet nach? — Aus Anlaß des Geburtstages Ihre Majeſtät der Deutſchen Kaiſerin hatte die Münchner Firma Kathreiners's Malzkaffeefabriken ein Glückwunſch⸗Schreiben an die hohe Frau gerichtet und gleichzeitig ſich bereit erklärt, eine Anzahl der unter dem Protektorate Ihrer Majeſtät ſtehenden Wohltätigkeits⸗ Anſtalten auf die Zeitdauer von einem Jahr koſtenfrei mit Malzkaffee zu verſorgen. Vor einigen Tagen traf nun ein Schreiben aus dem Kabinette der Deutſchen Kaiſerin bei der genannten Firma ein, in welchem Ihrer Majeſtät für die über⸗ ſandten Glück⸗ und Segenswünſche Ihren Dank ausſpricht und zugleich 15 Wohltätigkeits⸗Anſtalten namhaft machen ließ, für welche die Zuwendung der Kathreiner's Malzkaffee⸗Spende er⸗ wünſcht wäre. Verſunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 10](Nachdruck verboten.) „Ah! Das habe ich niemals in Erfahrung bringen können. Aber wahrhaftig, ſie führen ein ſchnurriges Leben. Sehen Sie, vor zwei Monaten ungefähr iſt einer von ihnen halb tot nach Hauſe zurückgekommen; er hat mehr als drei Wochen lang nicht ſeinen Stall verlaſſen und iſt während dieſer Zeit von den andern mit Heilmitteln aus ihrer Heimat gepflegt worden. Nicht einmal einen Arzt haben ſie nehmen wollen.“ „Woher ſtammen ſie denn, Herr Labriche?“ „Ja, das weiß keiner von uns. Aber geben ſie acht, dort können Sie ſie ſehen; ſie führen gerade die beiden Hengſte des amerikaniſchen Lords aus.“ Der vermeintliche Stallknecht wandte ſich ſchnell um und blickte auf die Straße hinaus. Wirklich verließen Pancorvo's Hotel zwei prächtige Raſſe⸗ pferde, geführt von zwei Subjekten, die einen entſetzlichen Anblick gewährten. Sie trugen ein Stallkoſtüm von engliſchem Schnitt, mit karierten Kappen, unter denen ein eckiges, bronzeſarbenes, faſt lederartiges Geſicht hervorſchaute, welchen der ungemein ſtruppige Schnurrbart ein tigerartiges Ausſehen verlieh. Ihre Geſtalt entſprach ihrer Kleidung. Man hätte ſie für zwei kalabriſche Banditen in Livree halten können. „Wahrhaftig, ſie haben kein vertrauenerweckendes Aeußere,“ rief Servon,„aber ich würde trotzdem bei dem Amerikaner Dienſte nehmen, denn die ganze Sache macht mich neugierig. Nicht wahr, Vater Labriche, wenn Sie hören ſollten, daß er einen Kammerdiener nehmen will, ſo werden Sie an mich denken.“ „Das könnte ſich ſchon ereignen, mein Burſche; ich werde darüber mit dem Intendanten reden, Herrn Paddy, wie ſie ihn nennen, ſobald er kommen wird, um ſeinen Grog zu trinken, und wenn Sie im Laufe der Woche wieder einmal vorüberkommen wollen...“ „Aber gewiß, und dann hoffe ich, werden Sie mir das Vergnügen machen, ein Fläſchchen mit mir zu trinken. Für heute muß ich mich ſchon fortmachen, denn ein Landsmann, der bei den Ternes wohnt, erwartet mich. Auf Ihr Wohl, Vater Labriche!“ „Donke ſchön, Anton! Stets zu Ihren Dienſten.“ Anton bezahlte und verließ das Lokal, nachdem er einen feſten Hände⸗ druck mit dem ehrbaren Kneipwirt gewechſelt. Was Servon erfahren, war nicht geeignet, ſeinen Verdacht zu beſchwichtigen. Die Stallknechte des Herrn von Pancorvo ſchienen ganz dazu geſchaffen, Straßenraub zu verüben, und für einen ſo reichen und geſellſchaftlich geduldeten Mann war die That⸗ ſache ſonderbar, daß er keinen einzigen franzöſiſchen Dienſt⸗ boten beſaß. 0 Der Vicomte wollte ſeine Nachforſchungen an jenem Tage nicht weiter ausdehnen. Er beſchränkte ſich darauf, einen Rundgang um das Hotel zu machen, und entdeckte an dem einen Ende der Gartenmauer eine kleine niedrige Pforte, die in eine öde Seitengaſſe mündete. Wenn der exotiſche Edelmann wirklich ein Räuberhaupt⸗ mann war, ſo war jene Pforte ganz dazu geſchaffen, ſeine nächtlichen Streifzüge zu begünſtigen. Servon nahm ſich vor, dieſen Ausgang zu überwachen, und beſchloß, feſter als je, Herrn von Pancorvo nachzuſpüren. Am folgenden Abend ſann er gerade darüber nach, was er weiter in der Angelegenheit thun ſollte, als ein merk⸗ würdiger Zufall ihm zu Hilfe kam. Er hatte ſich nämlich um ſechs Uhr nachmittags in den Klub begeben, wo er zu dinieren gedachte. Um nun ſicher zu ſein, einen Platz an der Haupttafel zu finden, wollte er, dem Brauche gemäß, ſeinen Namen in ein dazu beſtimmtes Regiſter zum voraus eintragen. Da er in eine nicht endenwollende Whiſtpartie verwickelt war und ſich infolgedeſſen nicht erheben konnte, ſo beauf⸗ tragte er einen der Klubdiener, ſeinen Namen für ihn ein⸗ zutragen. Nach Schluß des Spiels kam er auf den Gedanken, die Namen der Mitſpeiſenden durchzuſehen, mit der Abſicht, den ſeinigen zu ſtreichen, ſofern einer derſelben ihm nicht behagen ſollte. Er blickte zerſtreut in die Liſte, als plötzlich ſein Auge von der ganz eigenartigen Schrift gebannt wurde, mit der ſein Name verzeichnet worden war. Er erkannte dieſelbe unverzüglich. Sie glich aufs Haar derjenigen des Briefes, welcher den ihm zurückgeſandten Banknoten beigelegen hatte. Jeder Zweifel ſchwand, aks er den betreffenden Brief hervorholte und in Muße einen Vergleich anſtellte. Der Retter des Herrn von Servon war alſo ein Kammer⸗ diener!— Ein Diener des Klubs! Die Sache wurde noch verwickelter. Der Vicomte wollte unmittelbar ergründen, woran er war. Er ließ den geheimnisvollen Diener rufen und muſterte ihn mit brennender Neugierde. Er blickte ihn ſogar ſo lange und durchdringend an, daß der Mann ſchließlich etwas in Verlegenheit geriet; aber er mochte das Geſicht und die Geſtalt auch noch ſo lange be⸗ trachten, kein Funken von Erinnerung ſtieg in ihm auf. Der Menſch war von mittlerem Wuchſe, hatte eine braune Hautfarbe und trug einen langen ſchwarzen Backenbart; er hatte ganz das Ausſehen eines Kammerdieners aus beſſerem Hauſe. 8 ſagte ohne Umſchweif, indem er ihm das Brief⸗ couvert hinhielt: „Sie ſind es alſo, der dies an mich geſchrieben hat?“ Der Diener betrachtete es einen Augenblick und antwortete ohne die geringſte Verwirrung, daß die Schrift allerdings der ſeinigen gleiche, aber nicht von ihm herrühre. ortſetzung folgt.) .— 72* 72 0 eſheld 1 ö f 5. A 600 Auablune 10 105 laſſeſ bfi Aker zul Vain wümern. Sikung e ien bac — Redaktion, — V * A den Miß nedizinalnn Nenierungs he ud u Jing Mißbrauch u heizt ee whetet de Erlen rirben Von am 12. d. Mad ur Schule em ſudem als . naten de es nit cher“ gehen gez der Schule Sau Nenn ndern die Sd nicht igtliert u ſudern ſie inen felt st auf d benen. 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Der Gemeinderat erkennt das Bedürfnis zur Weiter⸗ führung der Gaſtwirtſchaft zum ehrl. Rotköpfchen hier an und findet nichts dagegen zu erinnern, wenn dem Sebaſtian Man⸗ del 2. hier die erforderliche Konzeſſion erteilt wird. 3. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von der Eingabe der hieſigen def. angeſtellten verheirateten Lehrer wegen Er⸗ höhung der Mietsentſchädigungen vom 20. Dezember 1903 und der Verfügung Gr. Kreisſchulkommiſſion vom 2. Jan. l. Is. und beſchließt, das Gemeinderatsmitglied Herſchel zu beauftragen, ſich wegen der fr. Angelegenheit mit Gr. Kreisamte Heppen⸗ heim perſönlich zu benehmen und insbeſondere anzufragen, ob das Mieten von Lehrerwohnungen durch die Gemeinde geſetz⸗ mäßig geſchehen kann. 4. Wegen der Erhebung von Pachtgeld für einen Acker von der Michael Kirchner Witwe wird dem Gemeinde⸗Einnehmer entſprechende Anweiſung erteilt. 5. Auf Antrag der Bezirksſparkaſſe Lorſch werden die Sparkaſſeſchuldigkeiten von zwei Reſtanten zur vorlagsweiſen Auszahlung auf die Gemeindekaſſe übernommen. 6. Das gemeinheitl. Baugelände in den ſog. Haſenäckern beabſichtigt der Gemeinderat durch Ankauf der nebenanliegenden Aecker zu erweitern. Die Gemeideratsmitglieder Herſchel und Bergmann erhielten Auftrag, ſich mit den angrenzenden Eigen⸗ tümern zu benehmen und dem Gemeinderat in ſeiner nächſten Sitzung entſprechende Vorlage zu machen. 7. Zur Fertigung der Situatiospläne zwecks Erbauung eines Armenhauſes erhält Gr. Kreisvermeſſungsamt Heppenheim entſprechenden Auftrag. Gemeinderatsmitglied Herſchel wird beauftragt, die erforderlichen Baupläne zu fertigen und die nötig werdenden Arbeiten und Lieferungen zu veranſchlagen. 8. Verſchiedene Darlehens- und Unterſtützungsgeſuche wurden teils genehmigt und teils wegen mangelnden Bedürf— niſſen abgelehnt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Eingeſaudt. Der Vorſtand des„Heſſiſchen Landesverbandes gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke“, Herr Geheimer Ober⸗ medizinalrat Dr. Neidhart, erließ vor kurzem einen Aufruf an Regierungs⸗, Militär⸗ und Kommunalbeamte, an Aerzte, Geiſt⸗ liche und Lehrer, an Gewerbetreibende, Arbeiter-, Männer⸗ und Jünglingsvereine etc., in welchem zum Kampfe gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke aufgefordert wird. In dem Auf⸗ ruf heißt es unter anderm:„Bisher beſteht der größte Erfolg unſerer Beſtrebungen in der zunehmenden Ausbreitung der Erkenntnis, daß wenigſtens die Kinder von allen geiſtigen SGetränſten verſchont bleiben ſollen. Von dieſem großen Erfolg war allerdings in Viernheim am 12. ds. Mts. ſehr wenig zu verſpüren, wie gewiſſe traurige jugend⸗ und ſittenverderbende Vorkommniſſe bekunden. Die Schule erachtete es in dieſem Falle nicht nur als ihr Recht, ſondern als ihre heilige Pflicht, dagegen entſchieden Front zu machen und wurde ihr Vorgehen von allen gebilligt, die es mit ihr und der Jugend gut meinen. Verſchiedene „Lehrer“⸗ und„Kinder“-Freunde hingegen erhoben und er— heben jetzt noch ein nicht enden wollendes Gekläffe, indem ſie der Schule kurzer Hand das Recht abſprechen, ſich um derartige Sachen zu kümmern. Wenn am Wahltage Freibier nicht uur in die Kehlen, ſondern die Treppen entlang floß, ſo geht das allerdings die Schule nichts an. Wenn aber die Jugend mit Wahlbier regaliert wird, ſo geht das die Schule nicht nur etwas an, ſondern ſie hat, wie ſchon erwähnt, die heilige Pflicht, gegen einen ſolchen Aufug ein kräftiges Veto einzulegen, ſelbſt auf die Gefahr hin, bei einzelnen Herrn Mißfallen zu erregen. Wer ſich an beſagtem Tage das Bild betrachtete, das ſich in einer hieſigen Wirtſchaft bot, wie gegen 250 Schul⸗ kinder inmitten von zotenreißenden halbwüchſigen, betrunkenen Jungen und Mädchen 1— 2—3—4—5—6 Glas Bier ver⸗ ſchlangen, wer die taumelnden Kinder auf der Straße beobach⸗ tete, wer Gelegenheit hatte, den bezechten Kleinen andern Tags in ihr blaſſes, verſtörtes Antlitz zu ſchauen und dann noch die Stirne hat zu ſagen„die Schule hat ſich darum nicht zu kümmern“, verdient den Vaternamen aus dem Munde ſeines Kindes nicht, da ihm jegliche Erziehungspflicht fremd iſt. Auf das widerwärtige Bild, das ſich abends in der Jortbildungsſchule bot, will ich nicht weiter eingehen; nur er⸗ wähnen möchte ich, daß viele Fortbildungsſchüler nach ihrer eigenen Angabe 6— 10 Glas Bier vertilgten. Die Folgen kann ſich der Leſer ſelbſt ausmalen. And dazu ſoll die Schule— ſchweigen. Denjenigen, die noch fortgeſetzt in beſagter Angelegenheit ihre giftigen Pfeile gegen Schule und Lehrer richten, rufe ich zu:„Armer Schütze, der Pfeil trifft Dich ſelbſt.“ Mayr, Hauptlehrer. Grosse Auswahl weissen und farbigen Kinde-Röckchen Jälkchen, Lähchen, Strümpfen elt. empfiehlt billigſt 1710 Hans Schumacher Schulstrasse. kaffee viel bei. beſte Kaffee⸗Erſatz, für die Erwachfenen ein ausgezeichneter und geſunder Kaffee⸗ Zuſatz. Das Glück einer Familie beruht auf dem Wohlbefinden der ein⸗ zelnen Mitglieder. Zur Erhaltung der Geſundheit trägt Kathreiner's Malz⸗ Für die Kinder iſt er der Eine neue 96 Nähmaſchine hat zu verkaufen Jak. Buſalt Ww., Blauhutſtr. Reife Milchschweine hat zu verkaufen Georg Bugert 7., Alexanderſtraße. Einen 108 Haufen Dung nebſt 4 Finlegeschweine hat zu verkaufen Nikolaus Kühlwein., treten. an Euch, unſerem Beſchluß die Ehre zu geben. Wahlaufruf! Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Partei. In der letzten Mitglieder-Verſammlung wurde beſchloſſen, für die Kandi datur des Herrn Beigeordneten Kühlwein geſchloſſen einzu⸗ der Darum Arbeiter, überhaupt ſämtliche Wähler, richten wir die Bitte Der Vorſtand. Hollerheck. omplet. Ackerpflug, neu, D. R. P. unter Fabrikpreis 1 Näheres orms, Hermannſtraße 38, Hof. Abbruch Maunheimer Zement⸗Fabrik. Zum Verſtauf tommt: Bauholz, Jalzziegel, ge 109 haus„zur alten Pfalz“ eine ſtatt. Tages- Ordnung: 1. Stellungnahme zur Stichwahl. 2. Verſchiedenes. Aung Wänler-Versammlung. Lung Donnerſtag, den 21. Januar, Abends 8 Uhr findet im Gaſt⸗ öffentl. Wählerverſammlung Jedem Wähler wird Redefreiheit zugeſichert. wöhnliche Ziegel, Sockel, Bruch und Vackſteine, Bretter, Diele, Tatten, eiſerne Häulen u. ſ. w. Näheres Abhruchſtelle. Allen Freunden und kann— 5 meiner Fabritate J baren Nutzen ſtif⸗ möchte ich eine ten. 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Wie bei „möchte ich auch bei der Stichwahl an alle meine werten Mitbürger und Ortseinwohner die innigſte Bitte richten, auch bei dieſee Wahl ihren Stimmzettel unbeeinflußt ab⸗ zugeben, weil nur dadurch eine ehrenvolle Wahl zuſtande gebracht werden kann. Ueber meine Perſon ſelbſt, welche allerſeits zur genüge bekannt iſt, dürfte kein Zweifel mehr obwalten und mein gemachtes Gelöbnis, welches mein Eintreten für das Wohl der Geſamtheit, als auch für das Wohl der Ge⸗ meinde im Auge hat, werde ich zu verwirklichen, mir als eine heilige Pflicht anrechnen. Auch wird es mein Beſtreben ſein, falls das Vertrauen mich auf dieſen verantwortungsvollen Poſten berufen ſollte, ß. und die Feindſchaft, die Zwietracht und die Uneinigkeit, die leider in unſerer Ge⸗ meinde Platz gegriffen haben, zu beſeitigen und an Stelle deren die Eintracht und den langerſehnten Frieden wieder einkehren zu laſſen. Ein allſeitiges Vertrauen meiner lieben Mitbürger und Ortseinwohner werde ich ſtets zu ſchätzen wiſſen. Mit vorzüglicher Hochachtung Michael Neuhäuſer 3. den 15. Januar 1904. 91 Viernheim, Mithür ger! öl. Beigroruneten Kühlwyein dass Ihr einen uneigenniitzigen, unparteiischen Mann zum Bü rgermeister unserer Gemeinde haben wollt. Viele Bürger. Mitb h 7 ürger! Auf zur Stichwahl! Nächſten Freitag, den 22. Januar ſollt ihr entſcheiden, welchem von beiden Kandidaten, die hier in Frage kommen, die Stimme gegeben werden ſoll. Zunächſt ſoll hier feſtgeſtellt werden, was für Eigenſchaften der zu wählende Bürgermeiſter beſitzen muß. Es ſind dieſes: Wahre Religioſität, eine unbeſcholtene Vergangenheit, tadelloſen Ruf nach innen und außen, reiches Wiſſen und Können, Sparſinn und Opferfreudigkeit, unparteiiſches Handeln und Selbſtloſigkeit, Liebe zu Vereinstätigkeiten ꝛc. ꝛc. Dieſes alles müſſen wir in dem zu wählenden Kandidaten ver⸗ einigt finden und erlauben wir hiermit die Frage zu ſtellen, welcher iſt derjenige, welchen wir zu wählen haben. Männer, Hand aufs Herz! Laſſet die Vernunft in Aktion treten, wählet nach eigener Ueberzeugung, ohne Beeinfluſſung andererſeits; dieſe Frage dürfte keinem ſchwerfallen. Dieſer Kandidat, welcher alle dieſe Eigenſchaften beſitzt, iſt unſer Kandidat Herr Michael Neuhäuser 3. Mitbürger! Bleiben wir auch bei der bevorſtehenden Stichwahl ſtandhaft und laſſen wir uns nicht durch falſche Vorſpiegelungen beirren. Unſere Zeit verlangt einen Mann der Intelligenz, der Energie und der Tat. Unſer Kandidat macht keinerlei Verſprechen, welche derſelbe nicht zu halten vermag, auch dieſe nicht wie gerüchtweiſe verlautet und Letztere nur dazu berechnet ſind, unſerem Kan⸗ didaten eins anzuhängen. Mitbürger und Ortseinwohner! Ueberlegt nicht einmal, ſondern dreimal, ob auf ein„allzuraſches Urteil“ mehr Gewicht gelegt werden kann, als auf ein ruhiges Urteil, das auf reiflicher Ueberlegung und Erfahrung ſich ſtützt. Deshalb alle Mann an Bord am Tage der Stichwahl und treten wir geſchloſſen ein für unſern Kandidaten Michael Neuhäuser 3. Miele Bürger, die es ehrlich und offen meinen. 106 Bekanntmachung. Bei der unterm 12. ds. Mts. ſtattgehabten Wahl eines Bürgermeiſters wurde für keinen der Gewählten die abſolute Stimmenmehrheit er⸗ reicht. Es ſind deshalb die beiden Höchſtbeſtimmten Michael Neuhäuſer 3. und Gr. Beigeordneter Kühlwein in Gemäßheit der Beſtimmungen der Landgemeinde⸗ Ordnung auf eine engere Wahl zu bringen und wird Termin hierzu auf Nts., Freitag, den 22. ds. vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis einhalb 8 Uhr auberaumt. Die Wahl findet ſtatt im unteren Rathausſale. Alle Stimmberechtigten werden daher einge⸗ laden, an dem gedachten Termin ſich perſönlich ein⸗ zufinden und ihre Stimme abzugeben. Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen, welche mit der Entrichtung ihrer Koin⸗ munalſteuer zur Zeit der Wahl länger als zwei Monate im Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher alle diejenigen, welche bis zum 9. Januar 1904 einſchl. mit der Entrichtung von Kommunalſteuer länger als zwei Monate im Rückſtande waren, nur dann zur Ab⸗ ſtimmung zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch bis zur Wahl abführen und daß ſolches geſchehen, der Wahlkommiſſion durch Vor⸗ zeigung ihrer Steuerquittung nachweiſen. Viernheim, den 13. Januar 1904. Die Wahl-Kommiſſion: Der Vorſitzende: Die Beiſitzer: Kühlwein. Haas. Helbig. Der Protokollführer: Klee. 86 8 LA 2 2 r * 1 7 2 ä——ů——— E ſbeschafts öffnung und Empfehlung. 0 Einer verehrlichen hieſigen Einwohnerſchaft die höflichſte Mitteilung, daß ich in unſerem Hauſe, Wein⸗* heimer⸗Straße Nr. 67 eine Verkaufsstelle von Fleiſch, Fett, 0 und Wurſtwaren 5 e von nur guter Qualität eröffnet habe und bitte um geneigteſten Zuſpruch. 2 Achtungsvoll Elise Weidner. ni Zucker⸗Fabrik Frankenthal. 2 Anmeldungen pr. Ztr. 0.90 Mk. Heinrich Flaeß. Achtung! Garantiert nächſte Ziehung! Achtung! Januar 1904. bereits am 23.. der Karlsruher Lotterit dare u. ler au Geſamtgewinne i. W. Mk. 2 Hauptgewinn Mk. 8000 Bar Geld mit 90% garantiert! Kleine Loszahl! erhältlich bei J. Stürmer, General⸗Agent, Straßburg i. E. Hier bei: Joh Schweikart. mmt entgegen ca. Die bekannte leichte gu 1 N L* Arbeiterinnen geſucht. Durch Vergrößerung meiner Fabrikanſagen kann ich 50 Arbeiterinnen, ſchon vom 14 Jahre ab, neu anſtellen. Beſchäftigung iſt dauernd, bei fortwährend ter Bezahlung. 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