13 1 ö M 1 lit 188 en 0. 0 Il der. — Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich keinſchließl. Trägerl ohn durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Nr. 15. Niernheimer. Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Inſertions-Hrgan. Wirkſamſtes —— kiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. 5 Rußland und Japan. Bien, 3. Febr. Die hieſige japaniſche Geſandtſchaft erhielt Mitteilung aus Tokio, daß alle auf eine Inſurrektion in Korea und eine darauf erfolgte Landung japaniſcher Truppen bezuͤglichen Meldungen falſch ſeien. Von einem Auf⸗ ſtande in Korea ſei keine Rede, vielmehr ſei das Auftauchen einer 10köpfigen Räuberbande(7) zum Aufſtande aufgebauſcht worden Tetersburg, 3. Febr. Die hieſigen Schützenregimenter haben Befehl erhalten, ſich jederzeit marſchbereit zu halten. Tondon, 3. Febr. Nach einer Petersburger Mel⸗ dung ſoll der japaniſche Geſandte nochmals ernſtlich auf eine Antwort gedrängt haben, ſonſt muͤſſe Japan aktive Schritte tun. Deutſchland. Berlin, 3. Febr. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ aus Kiel berichtet, hat die Kaiſeryacht„Hohenzollern“ ihre Winterre⸗ paratur beendet und geht am 15. März nach dem Mittel⸗ meer ab. Danach darf angenommen werden, daß die Ab⸗ ſicht des Kaiſerpaares, eine Mittelmeerfahrt zu unternehmen in den nächſten Wochen ausgeführt werden wird. Berlin, 2. Febr. Wie nach dem„Berl. Tagbl.“ ver⸗ lautet, wird im Laufe dieſes Monats noch eine weitere Ver⸗ ſtärkung der Schutztruppe um 200 Mann und eine Anzahl von Offizieren nach Swakopmund gehen. Damit würden unſere Streitkräfte im Schutzgebiet auf etwa 3400 Mann gebracht werden. Dieſe ſetzen ſich zuſammen aus 1700 Mann Schutztruppen. 800 Mann Marine⸗Expeditionskorps, 100 Mann Marinemannſchaften und rund 800 Reſerviſten und Landwehrleute. — Die Neiſe König Leopolds erfolglos. Wie dem Londoner„Standard“ aus Brüſſel berichtet wird, wird in dortigen Hofkreiſen angenommen, daß die Reiſe des Königs Leopold nach Berlin erfolglos war. Der Konig bot Deutſch⸗ land wichtige Zugeſtändniſſe einſchließlich eines großen Teils des Kiwuſee⸗Gebietes an mit der Bedingung, daß Deutſch⸗ land künftighin als Beſchützer des Kongoſtaates auftrete, aber Graf Büloc lehnte dieſes Auerbieten ab und erklärte, Deutſchland beabſichtige, ſich von allen afrikaniſchen Ver⸗ wickelungen fern zu halten. Unter dieſen Umſtänden ſei es zweifelhaft, ob der Kaiſer dem belgiſchen Hofe einen Gegenbeſuch machen werde. Osnabrück, 2. Febr. Bei der geſtrigen Reichstags⸗ erſatzwWahl wurde Wamhoff(natl.) mit 15 503 Stimmen gewahlt. v. Bar(Hoſp. des Zentrums) erhielt 15 187 Stimmen. Aus land. Nom, 2. Febr. Der bekannte Zioniſtenführer Dr. Th. Herzl, der gegenwärtig in Rom weilt, wurde, wie die„Politik“ Verſunkene Millianen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſſſchen von Burghard Aßmus. 19](Nachdruck verboten.) Der arme Vicomte wurde kreideweiß und ſtieß nur mühſam zwei oder drei Worte hervor: „Ich weiß nicht... erinnere mich nicht, wo ich dieſes Täſchchen verloren habe.“ Der Kommiſſar betrachtete ihn unaufhörlich, während er dieſe traurige Rolle ſpielte, und Servon las in ſeinen Augen den ausgeſprochenen Ausdruck der Verachtung. Er mußte denken:„Ein feiges Subjekt, das.“ „Das Opfer des abſcheulichen, dieſe Nacht auf Montmartre begangenen Verbrechens“ fuhr der Kommiſſär langſam fort, „iſt Herr von Pancorvo,— einer ihrer Freunde...“ Servon machte eine verneinende Bewegung. „Ein Mann aus Ihren Kreiſen zum wenigſten... er war ſehr reich, und man vermutet, daß man ihn in eine Falle gelockt hat, um ihn zu beſtehlen und zu ermorden. Sie ſelbſt haben dieſes Täſchchen als das Ihrige erkannt, welches einer der Mörder verloren haben muß... oder wenigſtens ein Zeuge des Mordes...“ Der Vicomte wollte antworten, aber ſeine Stimme ver⸗ ſagte; die Erregung war eine zu heftige. „Es iſt möglich,“ nahm der Kommiſſär wieder auf, „daß Umſtände, welche der Behörde noch nicht bekannt ſind, Sie gerade in dem Augenblick in jenes Haus führten, in wel⸗ chem ein Verbrechen dort begangen wurde; aber dann müſſen Sie dieſelben klar darlegen. In Ihrem eigenen Intereſſe er⸗ ſuche ich Sie, ohne Umſchweife und Rückhalt zu ſprechen...“ Dieſer letzte Satz war in ſanfterem Tone geſprochen. Er öffnete Servon den Weg der Geſtändniſſe, welcher gewiß der beſte war. Unglücklicherweiſe erblickte er aber darin etwas ganz anderes, als wohlwollende Abſicht und glaubte, man wolle ihm eine Falle ſtellen. Ein dumpfer Zorn benahm ihm ſeinen ſonſt klaren Verſtand, und er konnte ſich kaum mehr beherrſchen. eee meidet, in ſeiner Eigenſchaft als Fuͤhrer der Zioniſtenbe⸗ wegung vorgeſtern beim Papſte Pius X. in Audienz em⸗ pfangen. Der Papſt ließ ſich von Dr. Herzl über die Ver⸗ haͤltniſſe der Juden in Rußland und in den anderen öſtlichen Ländern eingehend berichten, und bekundete ſeine Sympathie für die von Dr. Herzl vertretenen Beſtrebungen. Dr. Herzl hatte auch eine Unterredung mit dem Kardinalſtaatsſekretär Merry del Val. Vom Balkan. Saloniki, 8. Febr. Nach einer Meldung von der bulgariſchen Grenze hat im Kloſter Rilo eine Beſprechung verſchiedener Bandenchefs inbetreff eines gemeinſamen Vor⸗ gehens ſtattgefunden. In der Provinz nehmen die Umtriebe des Komitees zu. Die Nevolution in Uruguay. Buenos Aires, 3. Febr. Nach einer weiteren Mel⸗ dung griffen die Aufſtändiſchen in Uruguay die Diviſion des Generals Muniz an. Den Regierrnastruppen gelang es, die Geſchütze zu retten, doch ging die Munition verloren. In Montevideo wurden zwei Regimenter Nationalgarden aufgelöſt, da ſie ſich zu empören verſuchten. Die Re⸗ gierung be uft die im Felde ſtehenden Truppen zurück. Die Lage iſt ernſt. Nah und Fern. Viernheim, 3 Febr. Nach einer nach Mainz gelangten privaten Nachricht wird die Präkoniſation des erwaͤhlten Biſchofs, des Hochw. Herrn Dr. Kirſtein, durch Breve erfolgen. Mannheim, 3. Febr. Geſtern nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr hat ſich der 15 Jahre ling Friedrich Stern aus noch unbekannten Motiven einen Revolverſchuß in den Kopf beigebracht. Der unglückliche junge Mann verſtarb infolge der Verletzungen geſtern nacht um 10 Uhr im Allg. Krankenhaus. Seckenheim, 3. Febr. Der geſtrige Ferkelmarkt war mit 51 Stück gefahren und wurden 51 Stück zum Preiſe von 14— 18 Mark pro Paar abgeſetzt. Heidelberg, 3. Febr. Tot aufgefunden wurde geſtern in ſeiner Wohnung der 71 Jahre alte unverheiratete H. Apfel in Handſchuhsheim. Apfel lag vollſtändig ange⸗ kleidet in der Stube und ſcheint es, daß ein Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende gemacht hat. Er wurde am Sams— tag zum letzten Mal auf der Straße geſehen. Aus dem Odenwald, 3. Febr. Die Bauers⸗ leute haben noch fortgeſetzt über niedere Viehpreiſe zu klagen, denn die Schweine allerbeſter Qualität „Mein Herr,“ ſagte er, ſich raſch erhebend,„ich habe keine Antwort auf eine Anklage, gegen die mich meine Vergangen⸗ heit und meine Stellung in der Welt hätten ſchützen müſſen. Wenn mein Taſchenbuch einem Verbrechen beigewohnt hat ich war nicht dabei, und ich bin nicht beauftragt, Ihnen über den Tod eines Mannes Aufſchluß zu geben, den ich nur ſehr wenig kenne. Ich muß Ihnen lediglich bemerken, daß man, nach meiner Auffaſſung, um ſich mit Diebſtahl und Mord ab⸗ zugeben, in ziemlicher Geldnot ſein muß, und daß ich ein unabhängiges Vermögen beſitze.“ Dieſe verächtliche Rechtfertigung ſchien nur geringen Ein⸗ druck auf den Kommiſſär zu machen, der ſich begnügte, mit entſchieden berechneter Gleichgiltigkeit zu antworten: „Sie ſind neuerdings verwundet worden; Ihre Stirne trägt die Spur eines Säbelhiebes.“ In der That, der tiefe Schnitt, welchen ſich Servon beim Fallen an der Gartenthür geholt hatte, war kaum geſchloſſen und zeichnete ſich auf der Haut als langer, roter Streifen ab. Dieſer ſcheinbare Beweis, deſſen ganze Gefahr er begriff, brachte den Vicomte nun völlig außer ſich. „Geht Sie dies überhaupt etwas an?“ entgegnete er, leb⸗ haft geſtikulierend. „Sonderbar!“ fuhr der Kommiſſär, ohne ſich aufzuregen, fort,„auch Ihre Hände tragen Riſſe“; dabei blickte er auf die von den Dornen des Gartens zerſchundenen Hände des Vicomte. „Man könnte meinen, es wären Nägelſpuren. Sehen Sie, mein Herr, beruhigen Sie ſich, ſetzen Sie ſich hin, und hören Sie einmal aufmerkſam zu.“ Servon gehorchte, ohne recht zu wiſſen, was er that. „Vor allem,“ ſagte der Beamte, nachdem er ſich einen Augenblick geſammelt hatte,„ſeien Sie überzeugt, daß ich Ihre Stellung und Ihre tadelloſen Antecedenzien vollkommen kenne. Meine Handlungsweiſe dürfte Ihnen dies beweiſen. Seit geſtern iſt dieſes Täſchchen in meiner Hand; es iſt mit Ihren Karten gefüllt, und, wenn ich mit einem Manne von weniger ehrenhaftem Rufe zu thun gehabt hätte, würde man Sie ganz alte Kaufmannslehr⸗ nur mit 50 Pfg. pro Pfund Schlachtgewicht verkauft. Schlachtkälber werden je nach Qualität für 42 bis 46 Pfg. pro Pfund lebend Gewicht gehandelt. Selbſt das Großvieh iſt im Preiſe etwas zurückgegangen, aber es iſt immer 105 hochpreiſig und geſucht. Auch Hafer iſt gegen das Vorja ſehr billig, indem ſotcher zurzeit pro Zentner nur 6,50 Mk. koſtet. Rohrbach, 3. Febr. Am Samſtag abend geriet der 60 Jahre alte frühere Adlerwirt Ludwig Kaltſchmitt unter zwei Pferde, die er mittags erſt bekommen hatte und die er einführen wollte, und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Kaltſchmitt, deſſen Sohn auf dem Wagen ſtand, hielt die fortlaufenden Pferde am Halfter, rutſchte dabei auf dem Glatteis aus und erlitt durch deren Fußtritte ſchwere Verletzungen am Kopfe. Sein Sohn wurde umgeworfen, nahm aber keinen Schaden. Darmſtadt, 1. Febr. Die traurige Vergiſtungs⸗ kataſtrophe hat geſtern abend leider noch ein weiteres Opfer gefordert, das neunte. Die Dahingeſchiedene iſt die 62 Jahre alte Witwe des fruheren Privatiers Gauff. Sie hatte nur eine winzige Menge von dem verhängnisvollen Bohnenſalat genoſſen und man hatte daher gehofft, ihr Leben erhalten zu können. Die noch im ſtädt. Krankenhaus untergebrachte Frau Bernius befindet ſich außer Gefahr, dagegen iſt der Zuſtand der im Eliſabethenſtift untergebrachten Kranken ſehr bedenklich. — Der Wachter der ruſſiſchen Kapelle, der am Samſtag nachmittag auf der Mathildenhöhe Revolverſchüſſe abfeuerte, wurde wegen ſichtlicher Geiſteskrankheit in das ſtädtiſche Krankenhaus übergeführt. Der Betreffende der ſich lt. „Tageblatt“ in günſtiger Vermögenslage befindet, ſoll baldigſt in eine Irrenanſtalt verbracht werden. Darmſtadt, 3. Febr. Die Vergiftungsaffäre in der Kochſchule hat leider ſchon wieder zwei Opfer gefordert, deren Geſamtzahl ſich nun bereits auf elf beläuft. Geſtern iſt der 35jährige Sohn der Rechtsanwaltswitwe Heumann, die das Eſſen aus zer Alicenkochſchule bezog, an dem ver⸗ hängnisvollen Tage von dem Bohnenſalat aber ſelbſt nichts genoſſen hatte, geſtorben, und heute vormittag ½3 Uhr ver⸗ ſchied das 53 jährige Fräulein Schleunig, von der man mehrere Tage lang glaubte, daß ſie mit dem Leben davonkommen würde. Ob es gelingen wird, die drei im Eliſabethenſtift untergebrachten Gemeindeſchweſtern, deren Befinden ſich er⸗ freulicherweiſe gebeſſert haben ſoll, zu retten, muß nach den jüngſten bedauerlichen Fällen immer noch abgewartet werden. — Geſtern abend gegen 6 Uhr nahm ſich der Vorſitzende der erſten Zivilkammer des hieſigen Landgerichts Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Meiſel in ſeinem Bureau im Ju⸗ ſtizgebäude durch einen Schuß in die Schläfe das Leben. Ueber die Beweggründe zu der traurigen Tat herrſcht um ſo mehr Dunkel, als der Verlebte, der ein ſehr tüchtiger, bei ſeinen Vorgeſetzten und allen, die mit ihm zu tun hatten, hoch⸗ werden immer noch angeſehener Beamter war und die größte Achtung genoß und einfach in ihrem Klub oder auf der Straße verhaftet haben, denn ein Geheimpoliziſt hat Sie während des ganzen Abends verfolgt. Ich habe Ihnen einen öffentlichen Skandal erſparen wollen, weil ich dachte, Sie könnten ſich rechtfertigen. Haben Sie alſo die Güte, ich wiederhole es, anſtatt ſich hinter unhalt⸗ barem Leugnen zu verſchanzen, mir aufrichtige, umfaſſende Er⸗ klärungen zu geben. Trotz der neuen Anzeichen, die ich ſehe, (hierbei glitten ſeine Augen wiederum von der Stirne Servons zu deſſen Händen) bin ich verſucht, an Ihre Unſchuld zu glauben. Sie können ſich im Falle der Notwehr befunden haben vielleicht ſind Sie beinahe ſelbſt mit Herrn von Pancorvo ins Verderben geraten... ich bin geneigt, alle Rechtfertigungen anzunehmen, nur muß man mir dieſelben von vornherein liefern. Dieſe Sprache, deren ſtrenge Logik Servon begriff, ſetzte ihn in große Verlegenheit. Er konnte ſich nicht entſchließen zu lügen und andererſeits war ihm der Gedanke, ſeine lächerlichen Aufzüge zu erzählen, unerträglich. Er begann überhaupt, ſich die Frage vorzulegen, ob man wohl ſeiner ſeltſamen Geſchichte glauben würde und beſchloß, nur im äußerſten Notfall zu ſprechen. Nach und nach hatte er ſeine Selbſtbeherrſchung wieder gewonnen und in der Abſicht, das Terrain zu ſondieren, ant⸗ wortete er: „Vorausgeſetzt, mein Herr, daß ſehr glaubwürdige Motive mich nach jenem Haus auf Montmartre geführt hätten und ich mich entſcheiden könnte, ſie Ihnen mitzuteilen, dürfte ich dann ſicher ſein, daß das Geheimnis von Ihnen gewahrt bliebe und würde Ihnen Ihre Amtsbefugnis geſtatten, dieſe Sache nicht weiter zu verfolgen?“ Der arme Vicomte bemerkte ſehr raſch ſeinen Fehler. Er hatte ſoeben einen Mann verletzt, den er vor allem ſchonen mußte. „Ich ſehe, mein Herr,“ ſagte der Beamte mit markierter Steifheit,„daß ſie keine Idee von meinen Befugniſſen haben. Ich will ſie Ihnen mit drei Worten erklären: ich kann alles — gegen Rechenſchaftsablage.“ Eortſetzung folgt.) * c—— r geborgen. in den glücklichſten und günſtigſten Familienverhältniſſen ſich be⸗ fand. Kürzlich erſt wurde demſelben ſeitens unſeres Landesherrn eine Auszeichnung zu Teil, auch kaufte er vor kurzem erſt ein Haus. Bekannten, die ihn den Tag über ſahen, fiel ſein ver⸗ ſchloſſenes und haſtiges Weſen auf, es muß nach der ganzen Lage der Verhältniſſe angenommen werden, daß Herr Meiſel, der ſchon längere Zeit hochgradig nervös war, in dem Zuſtand nervöſer Ueberreizung Hand an ſich gelegt hat. Er war der Sohn des langjährigen Bezirksſtrafgerichtsdirektors und Unter⸗ ſuchungsrichters Landgerichtsrats Dr. Meiſel. Mainz, 3. Febr. Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich der 46 Jahre alte Kurpfuſcher Otterſon zu verant- worten. Er wurde wegen drei Fällen, bei denen die Patienten geſtorben ſind, zu einem Jahr Gefängnis, 500 Mark Geld⸗ ſtrafe und Urteilspublikation verurteilt. Der bisher auf freiem Fuß befindliche Angeklagte wurde ſofort in Haft ge⸗ nommen. Karlsruhe, 2. Febr. Das Befinden des Studenten Kromer, der bei einer nächtlichen Schlägerei durch einen Stich in die Lunge ſchwer verletzt wurde, gibt zu ernſten Bedenken Anlaß, da eine Lungenentzündung eingetreten iſt. Das Befinden des anderen verletzten Studenten iſt den Umſtänden entſprechend gut.— Der Wagenwärter Schnurr geriet unter eine ran⸗ gierende Lokomotive und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ein Bein amputiert werden mußte. Villingen, 3. Febr. Infolge Genuſſes von Augentropfen iſt in Unterkirnach ein zweieinhalb Jahre altes Kind geſtorben. — Aus der Pfalz, 3. Febr. Gefährliches Metier. Das Arbeiten in den ſüddeutſchen Lederwerken Biebermühle ſcheint ein recht gefährliches zu ſein. Vor kurzem ſind raſch hintereinander zwei Arbeiter an Bleivergiftung geſtorben, jetzt iſt ein dritter Arbeiter von Föhrinöd an ahnlichen Erſcheinungen ſchwer erkrankt. Ueber die Urſache ſelbſt iſt man noch im Unklaren.— Die Dummen werden nicht alle. Vor einiger Zeit ging ein Privatier den ſpaniſchen Schwind⸗ lern auf den Leim, die ihm in Barcelona 6000 Mk. abnahmen und damit auf Nimmerwiederſehen verſchwanden, dem Betrogenen dafuͤr einen wertloſen Millionenwechſel zurücklaſſend. Beinahe das gleiche wäre einem Kaiſerslauterner Maurermeiſter paſſiert, wenn er nicht von wohlwollender Seite davon abgehalten worden wäre. Der gute Mann glaubte ſtelf und feſt, was ihm dieſe Schwindler geſchrieben. Vor dieſem Schwindel kann nicht oft genug gewarnt werden. — Prinzeſſin Alexandra von Hſenburg⸗ Büdingen in Wächtersbach, die vor der Strafkammer in Frankfurt a. M. unter der Anſchuldigung ſtand, bei dem Abſchluß des Verkaufs einer ihrer Stammbeſitztümer ſich der Untreue ſchuldig gemacht zu haben, wurde auf Antrag des Staatsanwalts freigeſprochen. Würzburg, 3 Febr. In Frankenhain a. Rhön wurde der Bauer Schaurig en ſchts im Bette überfallen und, wie der„Lokalanzeiger“ meldet, durch Beilſchläge getötet. Der Täter iſt verhaftet. Berlin, 3. Febr. Wie nachträglich bekannt wird, hat an Kaiſersgeburtstag im Brandenburger Walde zwiſchen einem Offizier vom 3. Feldartillerieregiment und einem Herrn aus Berlin, der früher bei dem Regiment als Einjähriger gedient hat, ein Piſtolenduell ſtattgefunden. Es erfolgte ein⸗ maliger Kugelwechſel, bei dem niemand verletzt wurde. Dem „Tageblatt“ zufolge liegt die Veranlaſſung zu dem Zweikampf in Vorkommniſſen während der Dienſtzeit des fruheren Ein⸗ jährigen. Breslau, 2. Febr. Auf dem Eiſe eines Schacht⸗ loches brachen geſtern abend 3 Schulknaben ein und ertranken. Die Leichen wurden während der Nacht von der Feuerwehr Wien, 2. Febr. Der vorgeſtern verſtorbene Maler Joſef Hoffmann vermachte ſeinen herrlichen Beſitz Zwinguri am Vierwaldſtätterſee der deutſchen Künſtlergenoſſenſchaft mit der Beſtimmung der dortigen Einmie tung deutſcher Künſtler. Bei Ablehnung wird Zwinguri an Kaiſer Wilhelm teſtiert. Verſunkene Millionen. Miminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aß mus. (Nachdruck verboten.) „Und wenn ich beim Schweigen beharrte?“ 201 „In dieſem Falle würde mich meine Pflicht zwingen, Sie zur Dispoſition der Gerichte zu halten.“ „Das heißt!“ Das heißt, daß ich ein Protokoll dieſes Verhörs aus⸗ fertigen und darauf Ihre Antwortsweigerung vermerken würde; meine Aufgabe würde dann beendigt ſein, die des Unterſuch⸗ ungsrichters beginnen.“ „Sehr gut, mein Herr; ich kann mich alſo zurückziehen?“ Bei dieſen Worten malte ſich das tiefſte Erſtaunen auf den Zügen des Kommiſſärs, welcher indes ſo taktvoll war, nicht zu lächeln, ſondern ſich auf die Antwort beſchränkte: „Sie haben mich nicht verſtanden, mein Herr! Bei dem Fehlen jeder Erklärung Ihrerſeits, ſind die Belaſtungsmomente, welche gegen Sie vorliegen, ſchwer genug, um Ihre Inhaft⸗ nahme aufrecht zu erhalten und ich werde genötigt ſein, Sie in das Unterſuchungsgefängnis zu ſenden.“ Dieſer Satz fiel über den Aermſten wie eine Douche eis⸗ kalten Waſſers. Jetzt hieß es, ſich wohl oder übel die Situation klar machen. Er war verhaftet, verhaftet wie ein ganz ge⸗ meiner Verbrecher, und mit ſolchen Individuen würde man ihn ohne Zweifel zuſammenſperren. Aber dieſes erſchreckende Wort— Gefängnis, welches faſt immer die Schuldigen erſtarrt, brachte auf den Vicomte eine ganz entgegengeſetzte Wirkung hervor. Bleich, mit geballten Fäuſten und knirſchenden Zähnen, erhob er ſich und ſagte in bitterem Hohne: 5 „Sehr gut! Jetzt wird's zu arg! Ich bin bereit zu gehen, wohin Sie mich auch ſchicken mögen.“ Zu ſeinem Erſtaunen erzürnte dieſer unverſchämte Ton den Kommiſſär keineswegs. Servon glaubte ſogar in ſeinen Augen den Ausdruck des Zweifels zu entdecken. Der übrige Nachlaß von einer halben Million Kronen fällt der Stadt Wien zu. Hilfsaktion für Aaleſund. Hamburg, 3. Febr. Aus Aaleſund wird tele⸗ graphiert: Die Stimmung unter den Abgebrannten hat ſich ungemein gehoben. Alle arbeiten bei der Aufräumung eifrigſt und hoffnungsfreudig. Die Organiſation an Land bewährt ſich. Der Kreuzer„Prinz Heinrich“ iſt heute aus Aaleſund ausgelaufen. Hamburg, 3. Febr. Die Hamburger Hilfsexpedition der„Phönicia“ meldet: Der Druck, der auf der Stadt Aaleſund lag, beginnt zu ſchwinden. Die Wiederaufnahme des Handels zeigt ſich bereits an dem Umſtande, daß eine Fiſcher⸗ flotte mit 800 Mann an Bord auslief. Dadurch trat auch hier eine große Entlaſtung ein. Aus Chriſtiania iſt ein Wohn- und Speiſeſchiff für 400 Perſonen eingetroffen. Die Ruinen werden überall ſorgfältig aufgeräumt und verwertet. Die Kohlenlager brennen noch. Ebenſo glimmt es noch an einzelnen Stellen. Der Flügeladjutant des Kaiſers, Fregatten⸗ kapitän von Grumme trat geſtern von Aaleſund auf dem Landweg die Heimreiſe an Vorher ſandte er an General⸗ direktor Ballin folgendes Telegramm: Es freut mich herzlich, Ihnen berichten zu können, daß ich in jeder Beziehung mit der„Phönicia“ zufrieden bin. Es konnte nicht beſſer ſein oder geleiſtet werden. ine Maſſenhochz ii. Aus Paris wird berichtet: Ein hübſches Feſt fand in Plougaſtel(Bretagne) ſtatt: 42 Paare aus dem Dorfe wurden zugleich getraut. Die Arbeit im Dorfe und in den umliegenden Weilern ruhte gänzlich für den Tag, aus dem einfachen Grunde, weil kaum ein einzi⸗ ger Menſch in der Nachbarſchaft nicht mit einer Braut oder mit einem Bräutigam verwandt war; denn die guten Leute von Plougaſtel heiraten niemals außerhalb ihrer eigenen Gemeinde. Alle Männer trugen bei der Feierlichkeit hell blaue Jacken, ſehr enge ſchwarze Beinkleider und jeder drei Weſten. Die Frauen hatten einen fleckenloſen weißen Kopf⸗ putz, hübſch geſtickte Mieder, mit Stickereien oder eingeweb— ten Muſtern verzierte Strümpfe und helle Schärpen in bun⸗ ten Farben. Infolge ihres eigenartigen Kopfputzes tragen die Frauen Plougaſtels ihr Haar kurz geſchnitten, während die Männer es lang wachſen laſſen; es iſt nichts Ungewöhn⸗ liches, daß ein Dandy von Plougaſtel bis auf die Schultern fallendes Haar trägt. Die Trauungszeremonie war eigen⸗ artig. Die Männer wurden von den Brautführern an der Hand zum Altar geführt. Vor jedem Paar brannte wäh⸗ rend der Trauung ein Licht, und nach dem Gottesdienſt ver— ließen alle Männer geſchloſſen die Kirche; dann erſt folgten die Frauen. Der Reſt des Tages war dem Singen und Tan⸗ zen nach der Muſik bretoniſcher Dudelſäcke gewidmet. Die Feſtlichkeiten dauern eine Woche, und auch die ärmſten Bettler nehmen Anteil an der allgemeinen Fröhlichkeit. Der Gruß mit dem Taſchentuch In England und Ame⸗ rika beunruhigt man ſich ſehr über die geſundheitlichen Ge⸗ fahren, die auch das Händeſchütteln mit ſich bringen ſoll. Man ſtellt unheimliche Berechnungen auf über die Quanti⸗ täten von Bakterien, die dabei übertragen werden können. An ſeine Stelle ſoll das Winken mit dem Taſchentuch als Gruß treten. Dieſe Grußmethode wurde z. B. bei der Ver⸗ ſammlung der„National Women's Chriſtian Temperance Union“ in Cincinnati angewandt. Eine Sprecherin wurde mit einem allgemeinen Schwingen der Taſchentücher be⸗ grüßt, und ſie nahm dies Kompliment mit Befriedigung auf: aber ſpäter erregte eine ſehr praktiſche und gelehrte Delegierte dadurch Aufſehen, daß ſie dieſen„Taſchentuch⸗ gruß“ für äußerſt unhygieniſch erklärte, da ihm die große Verbreitung der Erkältungen zuzuſchreiben ſei. Nach dem Medical Record iſt es tatſächlich eine ernſte ſanitäre Frage, ob das Taſchentuch nicht mehr Schaden als Nutzen ſtiftet. Das mit Krankheitskeimen geſättiagte Taſchentuch wird nicht ſchnell genug gewaſchen, ſondern ſtundenlang in die Taſche geſteckt; das Ergebnis kann man ſich leicht ausmalen. Wenn nun die Abſonderungen auf dieſem gefährlichen Toilettenar- tikel getrocknet ſind, ſo wird der bloße Gebrauch derſelben notwendigerweiſe ein Mittel ſein, die Infektion zu befördern. finanziellen Ergebniſſe, Regierung verſchafft:) Franes geſpielt worden, und der Staat hat den Gewinnern Allerlei. Eiue operative Verſchönerung des Menſchen bildet einen neuen Zweig der Chirurgie, den man auch kosmetiſche Chi⸗ rurgie nennt. Es handelt ſich um Verkleinerung von Naſen und Ohren nach Methoden, die der Spezialist auf dieſem Gebiete, Dr. Jacques Joſeph in Berlin angegeben hat. Nach⸗ dem er 1898 in der mediziniſchen Geſellſchaft über die erſte operative Naſenverkleinerung(Rhinomioſis) berichtet hatte, verfügt er nach neuen Mitteilungen in einer Fachſchrift jetzt bereits über 33 partielle und totale Naſenverkleinerungen und ebenſoviele Ohrenkorrekturen. Bei dieſen Verſchöne⸗ rungsoperationen werden nicht krankhafte Prozeſſe beſeitigt, ſondern es erhalten an ſich ganz geſunde, aber durch Form und Größe auffallende Riech- und Hörorgane eine unauf⸗ fällige normale Geſtalt. So wurden Eſelsohren operativ entfernt, und von beſonderem Intereſſe iſt der Fall eines 26 jährigen Mannes, deſſen linkes Ohr durch keilförmige Ausſchnitte zu der normalen Größe des andern vergrößert wurde. Von noch läſtigeren Abnormitäten, die ſich auch im Erwerbsleben höchſt unangenehm fühlbar machten, konnten die Träger und— Trägerinnen häßlich geformter Riech⸗ organe befreit werden. So wurde u. a. eine„Kartoffel⸗ naſe“ beſeitigt, dann eine ſolche, die einem„Entenſchnabel“ recht ähnlich war, und die„Hanswurſtnaſe“ eines jungen Ingenieurs. Auch einem Offizier wurde geholfen, deſſen roße Naſe an gewiſſe tieriſche Verhältniſſe erinnerte. Eine Frau und ein junger Künſtler verloren auf operativem We⸗ ge den mißlichen Höcker, mit dem ſie behaftet waren. Die Narben waren nach kurzer Uebergangszeit ganz unauffällig und mehrfach kaum ſichtbar. Dr. Joſeph betont, daß nie⸗ mals Eitelkeit, ſondern ernſte Beweggründe ſeine Patien⸗ ten zu der Operation geführt haben. Die Spielleidenſchaft in Italien. Die Italiener haben die antiken Lotterien ihrer Vorfahren in hohem Maße ver; vollkommnet. Heutzutage zählt die italieniſche Regierung das Lotterieſpiel zu ihren einträglichſten Einnahmequellen. Die Familienoberhäupter des kleinen Bürgerſtandes, die gewöhnlich ſehr arm ſind, die Arbeiter, die von einem Tag zum anderen leben, fröhnen der Spielleidenſchaft. Sie geben oft das Geld her, das ihnen nachher fehlt, um Brot für ihre Kinder zu kaufen; aber die Hoffnung,„un ambo“ zu ge⸗ winnen(zwei Nummern, die erraten werden unter den 5, die aus der Urne gezogen werden), ein„torno“, eine„qua- terne“ und 300 oder 4000 oder 60 000 mal mehr zu gewin⸗ nen als man für das Los bezahlt hat, hält während einer Woche, bis zum Sonnabend um 5 Uhr nachmittags, alle Gei⸗ ſter in goldenen Träumen befangen. Spielſtätten ſind Bari, Florenz, Neapel, Palermo, Rom, Turin und Venedig. Fol- gendes aber ſind nach der Zeitſchrift Le Monde Illuſtré die die dieſe Inſtitution der italieniſchen Von 1870 bis 1880 iſt für 699 Mill. 411 Mill. Francs ausgezahlt. Von 1880 bis 1890 wurde für 510 Mill. Franes geſpielt, und der Staat hat 427 Mill. Francs davon ausgezahlt. Von 1890 bis 1900 wurde für 688 Mill. Franes geſpielt, und die Gewinne betrugen 374 Mill. Franes. Im Jahre 1901 hat man auf der Halbinſel für 65 Millionen Franes geſpielt, wovon der Staat den Ge⸗ winnern 26 Millionen Francs zahlte. Man ſieht, welchen Vorteil der Staat aus dieſer Lotterie zieht. Eine wirklich geſunde Naſe braucht nicht gewiſcht zu werden. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Geſundheitspflege. Bei der bösartigen Influenza treten beſonders er⸗ ſchöpfende Schwächezuſtände auf, welche auch im Reconvales⸗ cenzſtadium noch lange Zeit anzuhalten pflegen. Mit großem Erfolge wird hier zur Kräftigung die Somatoſe angewandt. Sie bietet in konzentrierter Form den wichtigſten Nährſtoff und kann infolge ihrer Geſchmackloſigkeit Suppen und andern Flüſſig⸗ keiten in unauffälliger Weiſe zugeſetzt werden. Selbſt der ſchwächſte Magen vermag die Somatoſe mühlos zu verarbeiten, da dieſelbe, gleichſam im vorverdauten Zuſtand befindlich, vom Organismus direkt aufgenommen wird. —] EE ß]èê.,. ̃]⅛76:——————— Vielleicht dachte auch der Beamte, daß ein Mann mit ſchuldbeladenem Gewiſſen ſich kaum ſolche Ausfälle erlauben würde. Aber dieſer Gedanke, welcher ihm in der That ge⸗ kommen war, verhinderte ihn nicht, ſeinen Sekretär zu rufen, demſelben das Protokoll zu diktieren, das Servon, wütend, zu unterzeichnen verweigerte und nach einem Fiaker zu ſchicken. Das Rollen eines Wagens ließ ſich im Hofe hören. Zwei Agenten erſchienen in der Thür des Kabinetts. „Hier iſt der Haftbefehl,“ ſagte zu ihnen der Kommiſſär, „führen Sie den Herrn nach der Force!“ 5. Kapitel. Eine halbe Stunde nach jener Scene befand ſich Henri von Servon hinter Schloß und Riegel in der Force, wohin man zu jener Zeit die Unterſuchungsgefangenen brachte. Die Zelle, in welche man ihn eingeſperrt hatte, war ein enges Gemach, deſſen Mauern dem Auge eine blanke und glatte Oberfläche darboten. Der Thür gegenüber war ein Fenſter aus mattem Glas; links ein Bett, rechts ein an der Mauer befeſtigter Tiſch und ein in den Boden eingelaſſener Schemel. Im ganzen maß die Zelle vier Meter in die Länge und zwei in die Breite. Alles dies war reinlich und kalt. Nichts Trauriges, nichts Schwarzes, kein Kerkergeruch! Nur die Thür ſah wie eine Gefängnisthür aus. Man begriff indes ſofort, daß dieſes ſo einfache Gemach ſeine Gefangenen beſſer barg, als das alte, rußige Gemäuer der Baſtillen von ehedem. Angeſichts dieſer glatten Gipswände, wo man den kleinſten Riß eines Nagels geſehen hätte, würde ſelbſt ein Latüde am Entkommen gezweifelt haben. Deutlich und ſicher, wie das moderne Geſetz, war die Zelle. Nachdem der Vicomte dieſes Produkt einer ſich bis auf die Vervollkommnung der Gefängniſſe erſtreckenden Civiliſation ſattſam bewundert hatte, verlegte er fich auf's Nachdenken. Sein Zorn war verraucht und er betrachtete ſeine Lage FEC TTT mit etwas mehr Kaltblütigkeit. War ſie doch ganz merkwürdig unangenehm und konnte noch ſehr ernſt werden. Run, wo er ernſtlich des Mordes und des Diebſtahls angeklagt war, hatte Servon endlich begriffen, daß es an der Zeit war, alle ſeine Thorheiten einzugeſtehen. „Ein Richter,“ ſagte er ſich,„iſt ſchon von amtswegen verſchwiegen, und wann derjenige, welcher mich befragen muß, die Gründe für meine Anweſenheit in dem verdammten Garten kennen wird, ſetzt er mich in Freiheit und wahrt mein Ge⸗ heimnis. Ich werde dann nur kurze Zeit unſichtbar geweſen ſein, und meine Verhaftung geſchah ſo rückſichtsvoll, daß nie⸗ mand von dieſer kleinen Reiſe in Regionen, welche mein Geſell⸗ ſchaftskreis herzlich ſchlecht kennt, eine Ahnung haben wird. Gleichwohl blieb dem Vicomte ein ſchweres Bedenken. Um ſich zu rechtfertigen, ſah er ſich notwendiger Weiſe dahin geführt, ſeine lächerliche Odyſſee um eines Kammerdieners willen zu erzählen und in der Folge der Behörde zu enthüllen, daß dieſer Diener der Mörder von Montmartre war. Ein ſolches Geſtändnis aber konnte einen Mann auf das Schafott bringen, der ihm, wie der Vicomte ſich ſagen mußte, beim Rond-Point der Champs-Hyssées das Leben gerettet hatte. Indes Servon hatte nicht mehr die Wahl der Auswege. Uebrigens hoffte er auch, daß Loiſeau ſeine Vorſichtsmaßregeln getroffen haben werde, bevor er ſeinen Freund oder Genoſſen Pancorvo in ein beſſeres Jenſeits beförderte, und daß man ſeiner nie habhaft werden dürſte. 5 Dieſe verſchiedenen Ueberlegungen beruhigten ihn ſehr und um ſich völlig zu tröſten, ſagte er ſich, daß er ſicherlich morgen vorgeführt werde und vierundzwanzig Stunden ſchließ⸗ lich auch vorübergehen würden. Mit einem Male verſpürte Henri Hunger; ſchon fragte er ſich, zu welcher Art von Spartanerſuppe er wohl verurteilt wäre, als ſich ein Schalter in der Zellenthür öffnete und Servon die Geſtalt eines Wärters erblickte, der ſich bereit zeigte, ihm, wohlverſtanden gegen Bezahlung, zu bringen, was er begehrte. Cortſetzung folgt.) fei 0 gag det 00 * d floß Hau ene Net —1 iert Me. e Au ten aus Ver 115 Non hal, 5 ges ich hi Here meine hinge den e. Nach oer meir eine lichen höre! ſi k hirſch fen Vieſe de nit a A Hock Schlag gen, Erh Der rige die S den. ih del folgen der ü deim boy Det ein Fi einer ö bon de At iſt mehr al kuf ein wird de berkauff it, o in eine scheme doll S Hilinn lein J Du kin fingen einem Han ſi Wefſer hun in ſe fertig ſroße d ünicher bechſeltf bur die ganzen 9 1 fn Aechun Lais K abe g ehork g 2 fn N 2 8 5 0 8 = — = 23 ad Allerlei. Die Frau iſt gleich ihrer Toilette! Aus einer Vorleſung, welche Mark Twain über das Thema„Die Frau“ hielt, gibt das„N. Wien. Tgbl.“ folgende amüſante Stelle wieder: „Mark Twains Anſicht nach bedeutet„Toilette“„Frau“ und „Frau“„Toilette“, denn er ſagt: Als Thema laßt uns die Toiletten zweier Antipoden wählen, zum Beiſpiel jene einer Eingeborenen von Zentralafrika und die einer gebil⸗ deten Tochter unſerer höchſtentwickelten modernen Ziviliſa⸗ tion. Bei den Kannibalen trägt die Frau zu Hauſe oder beim Einkaufen oder beim Beſuchemachen immer eine und dieſelbe Toilette, ihren Teint. Das iſt alles, es iſt ihre ganze Ausſtattung. Es iſt das leichteſte Koſtüm der Welt, iſt aber aus dem ſchwärzeſten Material gemacht. Es iſt auch ſchon Als tiefe Trauer verkannt worden, aber es paßt immer. Es önnte unmöglich beſſer paſſen. Es iſt entſchieden die prak⸗ tiſchſte Toilette im ganzen Reiche der Mode— ſie iſt immer fertig. Wenn man bei einer ſolchen Dame vorſpricht und eine Karte hineinſchickt, wird das Kammermädchen niemals ſagen:„Bitte, Platz zu nehmen, die Gnädige iſt eben bei der Toilette, in drei Viertelſtunden wird ſie herabkommen.“ O nein, die Gnädige iſt immer in Toilette, und noch ehe man den Türvorleger recht ſehen kann, ſteht ſie ſchon mitten unter uns. Dann wiederum gehen dieſe Damen nie zur Kirche, bloß um zu ſehen, was die oder die anhat, und wenn ſie nach Hauſe kommen, beſchreiben ſie auch nicht, was dieſe oder jene angehabt hat, und verklatſchen ſie nicht. Ein wichtiger Beſtandteil der Tochter der höheren Kultur iſt ihre Toilette — wie es ſich auch geziemt. Manche ziviliſierte Frau ver⸗ liert die Hälfte ihrer Reize ohne ihre Toilette, manche ſogar Ale. Wenn ſie in voller Toilette erſcheint, dann iſt die Toch⸗ ter der Ziviliſation ein Meiſterwerk erleſenſter Kunſt und Auslage. Alle Länder und alle Zonen und alle Künſte lei⸗ ſten Tribut, um ihren Teil beizutragen. Ihr Linnen iſt aus Belfaſt, ihr Kleid aus Paris, ihre Spitzen ſind aus Venedig, ihre Brillanten aus Braſilien, ihre Armbänder aus Californien, ihre Perlen aus Ceylon, ihre Kameen aus Rom, nur eines weiß ich nicht, nämlich woher ſie ihre Haare hat, das habe ich nie herausfinden können.“ Fuchs und Rehbock. Ein ſeltenes Zuſammentreffen, wel⸗ ches wohl auch die meiſten Leſer intereſſieren wird, möchte ich hier— ſo ſchreibt Herr Auguſt Rauſch auf Eichhof bei Hersfeld dem„Wild und Hund“ erzählen, da es mir in meinen Bekanntenkreiſen angezweifelt und als Jägerlatein bingeſtellt wird. Alſo ich gehe am 30. November v. J. bei den erſten ſchönen Froſttagen raus, um etwas zu birſchen. Nachdem ich vergebens den ganzen Nachmittag kreuz und quer durch den Wald reviert habe, ſchlenderte ich gemütlich, meinen Drilling unterm Arm und„Tello“ neben mir, auf einem ſchmalen Holzweg die Grenze zwiſchen dem König⸗ lichen und unſerer ausgedehnten Jagd entlang. Plötzlich höre ich aus der Ferne kurze, klagende Laute, die ich ſofort für das Klagen eines Rehes anſpreche. Ganz vorſichtig birſche ich mich an dem Waldſaum entlang. An einer ſchar⸗ fen Ecke des Weges, wo derſelbe mit einer ſchmalen, langen Wieſe zuſammenſtößt, gedeckt hinter einer kleinen Fichte, eräuge ich einen ſtarken,„gehörnten“ Rehbock im Kampfe mit einem ſchweren Fuchs. Letzterer hat den Rehbock feſt an der Droſſel gefaßt und zieht ihn regelrecht nieder. Der Bock verſucht vergeblich, ſich mit dem Gehörn und durch Schlagen mit den Läufen unter lautem Klagen zu vertei⸗ digen, und ſo laufen beide langſam mich an. Auf eine Entfernung von 70 Schritt backe ich an und laſſe fliegen. Der Bock bleibt im Feuer, während der Fuchs in eine nie⸗ drige Fichtenſchonung ſchweißt. Der Hund nimmt ſofort die Spur auf und apportiert mit einem kapitalen Fuchsrü⸗ den.— Die Spuren des vorangegangenen Kampfes konnte ich deutlich in dem Schnee auf einige hundert Schritte ver⸗ folgen, wo ſie dann ins Fiskaliſche liefen. Es kann doch der ſtarke, 44 Pfund ſchwere und dabei, wie ſich nachher beim Zerwirken zeigte, ganz geſunde Bock nur im Lager von dem Fuchs angefallen ſein. Der kleinſte Fiſch. Das kleinſte Wirbeltier der Welt iſt ein Fiſch. Er wurde in Buhi, in einem Bergſee auf Luzon, einer der Philippinen, entdeckt. Das winzige Geſchöpf wird von den Eingeborenen Sinarapan genannt. Die größte Art iſt nur einen halben Zoll lang und die kleinſte nicht mehr als ein Fünftel Zoll. Ungefähr 6000 von ihnen gehen auf ein Pfund. Zum Glück für die Fiſchhändler Luzons wird der Sinarapan nicht dutzendweiſe oder zu Hunderten verkauft, ſondern literweiſe verhandelt. So klein der Fiſch iſt, ſo bildet er doch einen wichtigen Nahrungsartikel ſelbſt in einem an ſolchen Produkten ſo reichen Lande. Das Er⸗ ſcheinen des eingeborenen Fiſchhändlers mit ſeinem Korb voll Sinarapan wird ſowohl von den Soldaten als von den Filipinos mit Freuden begrüßt. Kein Netz iſt dicht genug, kein Angelhaken klein genug, um dieſe Fiſche zu fangen. Die Eingeborenen haben das Problem gelöſt, indem ſie ein feingewebtes Tuch als Netz benutzen und auf dieſe Art bei einem Zuge Tauſende fangen. Um ſie zuzubereiten, läßt man ſie erſt in einem Korbe abtropfen; dann werden ſie mit Pfeffer und anderen Gewürzen vermiſcht und auf Blät⸗ tern in die Sonne gelegt, wo ſie bald trocknen; damit ſind ſie fertig zum Eſſen. Die Eingeborenen halten ſie für eine große Delikateſſe und erklären, daß ſie einen ganz eigen⸗ tümlichen Geſchmack haben, der mit keinem anderen ber⸗ wechſelt werden kann. Sie werden nie gekocht, da dieſe Pro⸗ zedur die eßbaren Teile der Fiſche zu vertrockenen und den ganzen Wohlgeſchmack zu benehmen ſcheint. Eine Modellkinderſtube wird in dem Palaſt für Er⸗ ziehung und Volkswirtſchaft auf der Weltausſtellung in St. Louis errichtet werden. Die Dame, welche dieſe Modellkin⸗ derſtube angeregt hat, iſt Frau Ruth Aſhley Hirſchfield aus Neuyork. Die eigenartige Ausſtellung ſoll zeigen, wie unter den günſtigſten natürlichen und geſundheitlichen Bedingun⸗ gen das amerikaniſche Kind erzogen wird. Die Möblierung, die Dekorierung der Wände, das Spielzeug, die für die Aus. ſtattung einer ſolchen Kinderſtube erforderlich ſind, Wäſche und Kleidung für das Kind, Wäſche für das Kinderbett wer⸗ den ebenſo zu finden ſein wie Säuglingswäſche, eine Modell- wiege, das Mobiliar und die Toiletteartikel, die für ein Baby notwendig ſind. Alle die Apparate und Einrichtungen, die zur Herſtellung künſtlicher Ernährung für Säuglinge gehören, einſchließlich der Steriliſterapparate, werden in lückenloſer Vollkommenheit vorgeführt werden. Um das Zimmer zu beleben, wird den Kindern der Beſucher geſtattet werden, das Spielzeug zu benutzen und das Zimmer als Spielplatz zu betrachten. Der„Schleiertanz“. Ein 1 Tanz, der verſpricht, in dieſer Saiſon dem ſchrecklichen„Cake-walk“ den Garaus zu machen, Teuere Ahnen. 600 Mill. Mk. geben die Chineſen, wie iſt, wie aus London bericht et wird, der neue Schleiertanz. der Rev. A. Elwin in einem dieſer Tage in London gehal⸗ Er gibt den Tänzern und Tänzerinnen Gelegenheit, Be. tenen Vortrag ausführte, jährlich für die Verehrung ihrer weglichkeit zu entfalten. Da der neue Tanz nicht an be⸗ Vorfahren aus. Trotzdem iſt zu bemerken, daß der einzelne ſtimmte Schritte gebunden iſt, kann ſich das Temperament Chineſe ſeinen Ahnenkultus ſo billig wie möglich zu geſtal⸗ der einzelnen dabei frei entwickeln. Es gibt zwei Formen ten ſucht. Wenn er beiſpielsweiſe einen toten Verwandten des Schleiertanzes. Die eine erinnert an die ſpaniſche Qua⸗ ganz neu ausſtatten will, ſo kauft er ein kleines Blatt Reis⸗ drille und wird von vier Paaren von Ecke zu Ecke getanzt.] papier, auf dem die verſchiedenen Gewänder dargeſtellt ſind, Die andere hat die Form eines doppelten Menuetts. Die⸗ verbrennt es an dem Grabmal des Betreffenden, und die er Schleiertanz wird als Rundtanz getanzt und wird jeden.] nachgeahmten Kleidungsstücke werden in der nächſten Welt falls allgemein angenommen werden. Zu dem Tanz iſt in ſeidene verwandelt. Als man einen Chineſen einſt fragte: eine beſtimmte Art Aermel weiche Seidengaze, die in de notwendig; meiſtens wird eine„Woher wiſſen Sie, daß aus dem Papier ein ſeidenes wird?“ r Farbe mit dem Ballkleid har⸗ lautete ſeine diplomatiſche Antwort:„Woher weiß ich, daß moniert, für den Schleier gewählt. das nicht geſchieht?“ Die Chineſen glauben, daß ihre toten Der„Hoſenklub“ der Schauſpielerinnen. Die neueſte reunde Nahrung, Geld und Kleider brauchen, und da alles Phaſe in dem Kampfe der Frauen um die Beinkleider iſt die as in der zukünftigen Welt nicht zu erhalten iſt, muß es Bildung eines Klubs, der von ſeinen Gründerinnen, einigen von dieſer Erde durch eine Art geiſtiger Paketpoſt geſchickt hübſchen Schauſpielerinnen Neuyorks, charakteriſtiſch der][ werden. Wenn der Vorfahre außer den notwendigen Sa⸗ „Hoſenklub der in einem Beruf tätigen Frauen Neuyorks“ chen nicht auch Luxusgegenſtände erhält, nimmt man an, genannt wird. In der Abgeſchloſſenheit ihrer prächtigen] daß er für die Nachkommen die Dinge unangenehm geſtalten Räume erſcheinen die Mitglieder in dem konventionellen An- kann: deshalb werden die Gaben nicht aus Nächſtenliebe, zug des Mannes oder in einer Abänderung, die ſich vom rein ſondern aus ſtlaviſcher Furcht gegeben. Kung ⸗fu-ize lehrke äſthetiſchen Standpunkt aus ergibt. So erſcheint Miß Jeſſie ſeine Anhänger den Ahnenkult. Er ſagte mit echt orien⸗ Bartlett Davies in blauen Kniehoſen, während Miß Edna taliſcher Philoſophie:„Es iſt keine dringende Notwendig⸗ Wallace Hopper, ein reizender„Star“ der Poſſe, für ge⸗ keit; eines Tages wird man ſelbſt erfahren, ob die Toten wöhnlich einen Golfanzug bevorzugt. Miß Ethel Barrymore[Kenntnis von den ihnen geleiſteten Dienſten haben oder nicht. trägt loſe ſitzende Beinkleide r und eine Bluſe; den Gehrock[Für den Fall aber, daß ſie eine ſolche Kenntnis haben, tut haben zwei Königinnen der komiſchen Oper, Miß Joſephin⸗ man beſſer, Opfer zu bringen.“ Hall und Miß Lillian Ruſſell, angenommen. Allgem Haftpflicht-, Unfall- und Lebens- Versicherung. Gesamtversieherungsstand 570900 Versicherungen. Auf Gegenſeitigfteit. Mit Garantie einer Aſitiengeſellſchaft. Gegründet 1875. G Proſpekte, Jerſicherungs Chr. Nüſſeler in Mannheim, A. Jöſt in Weinheim. 60 kiner Deutſcher Perſicherungs⸗Verein in Stuttgart. eſamtreſerven Ende 1908 über 34 Millionen Mk. bedingungen, Antragsformulare, ſowie jede weitere Auskunft bereitwilligſt und kostenfrei durch: Monatlicher Zugang oa. 6000 Mitglieder. Mitarbeiter aus allen Ständen überall geſucht. 1 Ne chan 5. Man 0 d. Gr. Geldlotterie d. Bad.Landesvereins v. Rot. Kr. los dul! MI.) 1 L. 10 M. ort. u. Lis te25 P. 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Speidel. 199 7 Die Zwischenpausen werden durch Musik- 6 stücke ausgefüllt. 0 Kasseneröfinung 7 Uhr. —ůůͤ—— 9.„Falsche Zungen“ 10. Verlosung. Anfang 8 Uhr. Eintritt für Nichtmitglieder à Person 50 Pig. hörigen, nebst Freunde und Gönner ladet höfl. ein der Vorstand. 9 0 Die verehrl. Mitglieder mit Familienange- eil! Sonntag, den 7. Februar l. Js., nachmittags 3 Uhr, findet im Vereinslokal Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer die diesjährige ordentliche General Versammlung ſtatt. Radfahrer⸗Bund Al 5 Tages⸗ Ordnung: 1. Kaſſen⸗Bericht; 2. Neuwahl des Vorſtandes; Lokal⸗Polizeireglement betreffend die Beſeitigung der Miſtel auf Obſtbäumen. Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 2. Mai 1900 zu Nr. M. d. J. 3, 532 und mit Zu⸗ ſtimmung des Kreisausſchuſſes für den Kreis Heppenheim ver⸗ ordnet was folgt: 874. Auf Anordnung der Lokal Polizeibehörde(Großherzog⸗ liche Bürgermeiſterei) und nach erfolgter öffentlicher Bekannt⸗ machung oder nach vorausgegangener beſonderer Aufforderung durch die Erſtere, ſind innerhalb vierzehn Tagen die Obſtbäume durch deren Eigentümer, Nutznießer ꝛc. von Miſteln gründlich zu reinigen. § 2. Findet ſich die Miſtel in größerer Zahl auf Wild-, Nutz⸗ oder Zierbäumen, die nicht welter als 100 Meter von Obſtbaumanlagen entfernt ſind, ſo kann die gleiche Aufforderung auch an die Eigentümer dc. 8 Bäume erlaſſen werden. 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 3 Mark geahndet, auch iſt die Lokalpolizeibehörde befugt, die er⸗ forderliche Saͤuberung der Baume auf Koſten der Säumigen vornehmen zu laſſen. Heppenpeim, den 11. Mai 1900 Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. All Heil! Heute Donnerstag abend 8 Uhr Gaſthaus„zum Storchen“ Verſammlung Tages ⸗ Ordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder: 2. Wichtige Beſprechungen. Die Mitglieder werden in Anbetracht dieſer dringend gebeten, ſämtlich erſcheinen zu wollen. 204 Der Vorſtand. 1 empfieht 1 Aufforderung. Bügeln Die mir bekannte Perſon, welche geſtern abend mir einen Frau Joh. Hofmann Sack mit Tabak wegnahm, wohnhaft bei Mich. Haas fordere hierdurch auf, den ſelben Schweinemetzgerei. ſofort zurückzubringen, andern⸗ falls ich gerichtliche Anzeige erſtatte. 208 Johaun Adam Reiſchert. Briefmarken. 200 Stück ausländiſche Briefmarken, darunter viele überſeeiſche für nur 1 Mark per Nachnahme bei 168 169 findet im ſtatt. Sohhuhef gebt den wunderbaren Glanz. 3. Verſchiedenes. ö Die Mitglieder werden hierzu höfl. eingeladen und ge⸗ beten, vollzählig zu erſcheinen. 200 Der Vorſtand. Achtung! Hollah! Achtung! Leimer⸗Geſellſchaft. Samstag, den 6. d. Mts., aben ds 7 Uhr 62 Minuten findet wie alljährlich im Gaſthaus„zum Haltepunkt“ die erste närrische Sitzung ſtatt, wozu alle närriſchen Leimer hierdurch höfl. eingeladen ſind. 202 Nach 8 11 wird weiter geleimt! Der närriſche Vorſtand. Zum Mitſingen. Neueſte Schlager. „Delikateſſen“ Humoriſtiſches Potpourri über bekannte neueſte Lieder und Couplets mit unterlegtem Text von John Klein. Inhalt: 11. Die Muſik kommt, v. O. Strauß 1. Vogelhändler von Zeller. g 2. Li⸗ti⸗ti, Rheinländerv Behling 12 Der kleine Cohn, v. Einödshofer 3. Noch ſind die Tage der Roſen, 13. Suſi, v. Sloane. von Baumgartner. 14. Der luſt. Ehemann v. O. Strauß 4. Pflaumen⸗Walzer, v. Behling. 15. Die Haſelnuß, v. O. Strauß 5. Funiculi⸗Funicula, v. Denza. 16. Nach dem Balle, v. Harris 6. Sänger von Finſterwalde. 17. Zwei dunkle Augen, v. C. Heins 7. Trinkt Tokayer, v. Binder. 18. Sourire d' Avril, v. Deboet 8. Fra Diavolo, von Auber. 19. Das Drah'n, v. Kmoch. 9. A. Frangeſa, v. Coſta. 20. Unter dem Sternenbanner v. 10. La bella Lolita, v. Morena. Souſa. Preis für Piano 2händig Preis f. Pariſer O cheſterM.3— n. mit 10 Textbüchlein M. 2.—„ für Militär⸗Muſik, 6.— „ für Piano u. Violine„ 3.—„ f. 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Mts., abends 8 Uhr ö findet im Gaſthaus„zum Freiſchütz“ a N ſtatt, wozu die Mitglieder mit ihren Familienange⸗ hörigen freundlichſt eingeladen ſind.. Ein auswärtiger Redner wird einen Vortrag halten. N Für weitere Unterhaltung von ſeiten des Kirchen⸗I 0 . ö 0 chores und der Jüͤnglings⸗Sodalität iſt Sorge ge⸗ tragen. 1 206 Für den Vorſtand: Heckmann, Präſident. NB. Auch wird an die Vereinsbibliothek 0 erinnert, welche reiche Auswahl in ſchönen und nütz— 11 lichen Büchern bietet und trotzdem ſchwach benützt J wird. Von Sonntag an alle 14 Tage Ausgabe. Achtung! dune Achtung! Schurken⸗Geſellſchaft. Nächſten Samstag, den 6. d. Mts., abends präzis 8 Uhr ½ Sek. findet im Gaſt⸗ haus„zur Eintracht“ die 206 erſte närriſcheßschurkenverſammlung ſtatt. Sämtliche Schurken ſowie ſolche, welche das Zeug dazu haben und der Geſellſchaft beitreten wollen, ſind dazu höfl. eingeladen. Der Ober-Schurke. 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Katholiſche Glaubensgenoſſen! Sendet mir ein Almoſen zur Tilgung der Bauplatzſchulden und für den Bau eines Kirchleins! Gott wirds vergelten. Gaben beliebe man zu richten an Pfarrkurat A. Gallei in Beſſungen Darmſtadt) oder auch an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. 1239 P 8 8