25 a 50 0 1 50 1¹ N. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Zonnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. . iernheimer Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Dienſtag, den 1. März 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt, 20. Jahrgang. Rußland und Japan. Tokio, 27. Febr. Die Verſuche des japaniſchen Ad⸗ mirals Togo Port Arthur zu blockieren, ſind ohne Menſchen⸗ verluſte abgelaufen. Die geſunkenen Schiffe hatten keinen großen Wert und waren mit Steinen angefüllt, um den Ha⸗ fen dauernd zu verſperren und wurde von 4 Panzerſchiffen 9 Kreuzern, zahlreichen Torpedobooten begleitet. Die mit Steinen beladenen Dampfer kamen Mittwoch vor Port Arthur an. Das lebhafte Feuer der Ruſſen brachte die Dampfer zum Sinken, bevor ſie die vorgeſetzten Punkte erreichten, wo ſie verſenkt werden ſollten. Die ganze Beſatzung der 4 Dampfer ſoll gerettet ſein. Es wird beſtritten, daß 2 Torpedozerſtörer geſunken ſeien. Auf den Dampfern befanden ſich je 5 Mann 2 Steuerleute und 3 Maſchiniſten. Vort Arthur, 27. Febr.(Ruſſ. Telegr.⸗Bur.) Der Angriff der japaniſchen Torpedoboote in der Nacht auf den 25. Februar wurde erfolgreich abgeſchlagen. Auf einem ja⸗ paniſchen Torpedoboot wurde durch einen Schuß der Küſten⸗ batterie eine Keſſelexploſion herbeigeführt. Ueber das Gefecht am 25. Februar morgens ſind folgende Einzelheiten zu be⸗ richten: Die japaniſche Flotte, beſtehend aus 6 Geſchwader⸗ panzerſchiffen und 4 Kreuzern wurde am Horizont geſichtet. Die ruſſiſchen Kreuzer Askold Bajan und Nomik befanden ſich auf der inneren Reede. Die japaniſchen Torpedoboote kamen auf 30 bis 35 Kabellänge beran, um die Kreuzer anzugreifen. Die japaniſchen Kreuzer und Panzerſchiffe trennten ſich und gingen gegen 3 ruſſiſche Torpedoboote vor, die in der Co⸗ lombiabucht kreuzten. Eines der letzteren durchbrach die feind⸗ liche Linie unter Feuer und gelang in den Hafen. Das andere zog ſich wieder in die Columbiabucht zurück. Um 10% Uhr entſpann ſich ein heißer Geſchützkampf zwiſchen den japaniſchen Panzerſchiffen und den ruſſiſchen Kreuzern, die von den Küſtenbatterien wirkſam unterſtützt wurden. Wegen des Uebergewichts der japaniſchen Panzerſchiffe über die 3 leichten ruſſiſchen Kreuzer wurden dieſe zurückgeſchlagen. Sie gingen ſchnell zurück. Um 11,25 Uhr ſtellten die Japaner das Feuer ein, 12,05 Uhr begann ein neues Feuer der die ruſſiſchen Tor⸗ pedoboote verfolgenden feindlichen Kreuzer gegen die Küſten⸗ batterie, wobei man mangelhaftes Manöverieren der Japaner beobachten konnte. Beim Brande kamen ſie einander ſo nah, daß man das Einfallen der ruſſiſchen Geſchoſſe in den Kneuel ſehen konnte. Ein bei Horts Bjelywol an Land getriebenes japaniſches Torpedoboot gehört, wie angenommen wird, zur Begleitung der Brander⸗Flottille, die in der Nacht vom 23. zum 24. Februar gegen Port Arthur entſandt wurde. Vort Arthur, 27. Febr. Aus Tokio über Tſchifu wird gemeldet: Der japaniſche Geſandte in Söul erſuchte die Regierung, den franzöſiſchen Geſandten ſeine Päſſe zu geben. — Aus Tientſin wird gemeldet: Der Boxrerführer Tſchu, der ſich hier aufhielt, iſt verhaftet worden. Die Generäle Tſchien und Ma proteſtierten gegen die Neutralität Chinas. Verſunkene Millionen. ſtriminal-Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 35(Nachdruck verboten.) Der Vicomte, mit großer Liebenswürdigkeit empfangen, bedankte ſich bei dem Unterſuchungsrichter auf das Lebhafteſte und glaubte, ſeine bereits gegebenen Erklärungen nochmals er⸗ neuern zu ſollen. Aber der Beamte hielt ihn davon ab, indem er lächelnd entgegnete, daß ſein Bericht vollſtändig mit dem⸗ jenigen des Urhebers des Mordes auf Montmartre überein⸗ ſtimme. Servon, welcher von der Verhaftung Loiſeaus keine Ahnung hatte, bezeugte ein lebhaftes Erſtaunen, doch hielt er ſich anſtandshalber in ſeinen Fragen ſehr zurück, „Der Schuldige hat ſich aus freien Stücken geſtellt,“ ſagte der Richter,„und, ohne in nähere Details einer Unterſuchung einzugehen, welche geheim bleiben muß, kann ich Ihnen denn⸗ noch mitteilen, daß Sie völlig außer der Affaire ſtehen und daß, ſelbſt was Loiſeau anbelangt, die Dinge ſich anders zu⸗ getragen zu haben ſcheinen, als man anfänglich vermuten mußte.“ b„Werde ich nochmals vor Gericht zu erſcheinen haben?“ frug Servon ziemlich beunruhigt, durch die Perſpektive, ſein trauriges Abenteuer im Schwurgerichtsſaal erzählen zu müſſen. „Ich hoffe nicht,“ erwiderte der Richter.„Ihre Verhaf⸗ tung war das Reſultat eines, bei Beginn einer ſo dunklen Affaire ſehr begreiflichen Irrtums; aber da Sie in nichts mit dieſem Falle, der vorausſichtlich eine cause celebre werden wird, in Verbindung ſtehen, werde ich dafür Sorge tragen, daß Ihnen die Unannehmlichkeit, dabei aufzutreten, erſpart bleibe. Dieſe bedauerliche Geſchichte wird eine Epiſode Ihres Lebens bilden, die Sie nicht ſo bald vergeſſen dürften,“ ſetzte er hinzu, mit der leiſen Abſicht, den Vicomte an die gerechte Lektion zu erinnern, die ihm geworden war. Servon beendigte die Unterhaltung, indem er dem Richter ſeinen Vorfatz kund gab, die anonyme Sendung der 65 000 Fr. zu einer mildthätigen Stiftung zu verwenden. Die Ge⸗ neräle Juanſchikai und Tjeljan forderten, wie chineſiſche Blätter melden, die chineſiſche Regierung auf, ein Schutz⸗ und Trutz⸗ bündnis mit Japan zu ſchließen. Toſtio, 27. Febr. Zwiſchen Japan und Korea wurde am 23. Februar ein Bündnisvertrag unterzeichnet. Der Vertrag ſichert Korea die Unabhängigkeit und Integrität ſowie Japan die Mitarbeit an der Reform Koreas im Innern zu. Paris, 27. Febr. Einer Petersburger Meldung des Echo de Paris zufolge hat General Kuropatkin wirklich geſagt: Der Krieg wird vielleicht 18 Monate dauern, aber es ſind alle Vorkehrungen getroffen, damit kein eingeſchiffter Japaner in ſein Land zurückkehre. Die engliſche Tibet⸗Expedition. Tondon, 27. Febr. In Beſprechung der Tibet⸗Expe⸗ dition führt im Oberhauſe der Carl of Hardwicke aus: Während die Tibetaner ſich weigerten, mit Großbritannien in Verbindung zu treten, waren wir bereit, den Verkehr mit einer anderen Macht aufzunehmen. Die Entſendung eines tibetaniſchen Ab⸗ geſandten nach Petersburg war dazu angetan, den Tibetanern die Empfindung einzuflößen, daß ſie die Macht Rußlands hinter ſich haben. Sie erklärten offen: Wir fürchten die Eng⸗ länder nicht und haben die Ruſſen hinter uns. Das iſt ein Zuſtand, den die Regierung nicht dulden kann. Das Ziel der Expedition iſt gegenwärtig Gyangtſe. Es hängt von den Ti⸗ betan ern ab, ob die Expedition weiter vorrücken wird. Redner ſpricht die Hoffnung aus, daß der Tibetaniſche Geſandte in Anerkennung des friedlichen Zwecks der Expedition Oberſt Joungshusband in Gyangtſe aufſuchen werde und bereit ſei, die Vorſchläge zu beſprechen, die Jounghusband ſeiner Inſtruk⸗ tion gemäß zu machen hat, und ſchließt: Wenn die Tibetaner eine feindſelige Haltung einnehmen wollen, müſſen wir die Herausforderung annehmen. Marquis Ripon fordert die Re— gierung auf, das Vorgehen im Hinblick auf die Lage in Oſt⸗ gaſien einzuſtellen. Nichts ſei geeigneter, der Regierung neue Schwierigkeiten zu ſchaffen in einer Zeit, in der das ruſſiſche Volk durch den Krieg in großer Erregung ſei, als der Gedanke, Großbritannien verſuche, ihm den Rang abzulaufen. Deutſchland. Kiel, 27. Jebr. Der jüngſte Sohn des Prinzen Hein⸗ rich von Preußen, Prinz Heinrich(geb. am 9. Januar 1900), iſt geſtern mittag ſanft entſchlafen. Der kleine Prinz war bekanntlich vor einiger Zeit beim Spielen mit einem Stuhle geſtürzt und mit dem Kopfe auf die Stuhlkante aufgeſchlagen, was eine Gehirnerſchütterung zur Folge hatte. Dieſer iſt er jetzt erlegen. Seinen Eltern bleiben zwei Söhne, Waldemar und Sigismund, im Alter von 15 und 7¼ Jahren. Erſterer erfreut ſich leider keiner guten Geſundheit und hat wegen eines Beinleidens in der Nähe von Dresden in der Heilanſtalt zum„Weißen Hirſch“ von Dr. Lahmann auch ſchon Kuren durchmachen müſſen. Beim Abſchiednehmen ſagte ihm der Richter mit leichter Ironie:„Wenn der Fall zur Verhandlung kommt, werde ich Ihnen Eintrittskarten ſchicken. Sie haben ſie ſauer genug verdient.“ Fröhlichen Herzens und von einem ungeheuren Alp befreit, kehrte der Vicomte nach Hauſe. Endlich konnte er alſo den freien Lauf der glücklichen Exiſtenz wieder aufnehmen, die ihm Gott geſchenkt und ſeine vermaledeite Thorheit ſo kläglich unter⸗ brochen hatte. Selig atmete er mit vollen Zügen die Luft der Freiheit. Aber bei allem Uebermaß ſeiner Freude beſchaͤßtigte ihn ein Gedanke unabläſſig. Was ſollte aus dem armen Loiſeau werden? Trotz ſeiner Schrullen hatte der Vicomte ein ausgezeichnetes Herz, und er konnte nicht vergeſſen, daß in einer jener engen, ihm nur zu wohl bekannten Zellen ein Unglücklicher ſeufzte, der, um ihn zu befreien, ſich ſelbſt geſtellt hatte und ſeine Freiheit, vielleicht ſein Leben opferte. Servon hatte die feſte Ueberzeugung, daß der unerklär⸗ bare Loiſeau der geheimnisvolle Beſchützer war, welcher ſeit drei Monaten über ihm wachte, und er hegte den brennenden Wunſch, die Schuld der Dankbarkeit, welche er bei dieſem groß⸗ mütigen Unbekannten ſtehen hatte, bezahlen zu können. Lebhaft verfolgte er den myſteriöſen Prozeß, der unter den dunklen Gewölben der Conciergerie in Unterſuchung ſchwebte. Aber nichts drang über den Gefangenen Loiſeau in die Oeffent⸗ lichkeit, und Servon wußte aus eigener Erfahrung dem Ge⸗ heimnis, welches die Kriminalprodezur umgiebt, allzu großen Dank, um ſich über das Stillſchweigen zu beklagen, welches ſich nach und nach über die Folgen des Verbrechens von Montmartre verbreitete. Er beſchied ſich daher in Geduld bis zum Tage der Schwurgerichtsſitzung und nahm ſich vor, alsdann ſeinen ganzen Einfluß aufzuwenden, um das Los des unglücklichen Verur⸗ teilten zu erleichtern. Braunſchweig, 27. Febr. Wegen Beleidigung des Offizierkorps begangen durch Herausgabe des kürzlich erſchienenen Romans„Verhängnis“, militäriſches Sittenbild aus einer großen Garniſon von Hermann zu Qentorff iſt ſeitens der Staatsanwaltſchaft gegen den hieſigen Verlags buchhändler Richard Sattler Unterſuchung eingeleitet worden. Ausland. New- Bork, 27. Febr. Das vom deutſchen Kaiſer ge⸗ ſchenkte Denkmal Friedrich der Große wird am 20. Oktober in Waſhington enthüllt. Es wird den beſten Platz auf der Eſplanade der Kriegsſchule erhalten. Eine Feſtlichkeit groß⸗ artigen Charakters iſt berückſichtigt. Präsident Rooſevelt und der deutſche Botſchafter Baron Speck von Sternburg werden Anſprachen halten. Nah und Fern. * Viernheim, 1. März. Wie wir ſoeben aus ſicherer Quelle vernehmen, wird das Freiw. Feuerwehrcorps am Oſtermontag ein Konzert zu Gunſten des Kriegerdenkmals veranſtalten. Die Vorbereitungen hierfür ſind ſchon im Gange. Viernheim, 29. Febr. Muß ein Geſchäfts mann Nachnahme⸗Sendungen annehmen 2 Ein Kaufmann hatte bei einem Reiſenden einen Poſten Ware(Delikateſſen) be⸗ ſtellt. Zu ſeinem Erſtaunen erhielt er die Ware unter Nach⸗ nahme zugeſandt, weshalb er die Annahme verweigerte. Die Firma beſtand jedoch auf Abnahme der Ware und erhob Klage. Dieſe wurde jedoch vom Gericht koſtenpflichtig abgewieſen, in⸗ dem das Urteil u. a. ausführte, daß kein Beſteller von Waren verpflichtet werden könne, dieſe anzunehmen, wenn ſie unter Nachnahme zugeſandt werden, weil jedem Empfänger das ge⸗ ſetzliche Recht, die Ware zu prüfen, zuſtehe. Weinheim, 26. Febr. Schweinemarkt. Zugeführt: Meilchſchwoine 109 Stück. Verkauft O01 Stick. Das Pau zu 14— 23 Mk. Zugeführt: Läufer 10 Stück. Verkauft 2. Das Paar zu 32 Mark. Bensheim, 27. Febr. Die Oberin des hieſigen Hoſpitals, Schweſter Jovita, vollendete geſtern ihr 70. Lebens⸗ jahr. Aus allen Schichten der Vevölkerung gingen ihr aus dieſem Anlaß zahlreiche Glückwünſche zu. Namens des Ho⸗ ſpital⸗Vorſtandes und der Stadt Bensheim dankte Herr Bürger⸗ meiſter Dr. Frenay der Gefeierten für ihr ſegensvolles ſelbſt⸗ loſes Wirken zum Wohle der Armen und Kranken ohne Unter⸗ ſchied der Konfeſſion in hieſiger Stadt. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte er den Ertrag einer in hieſigen Kreiſen veranſtalteten Sammlung von 1100 Mark zur An⸗ ſchaffung einer Orgel für das Hoſpitalkirchlein. Darmſtadt, 27. Febr. Lebensgefährlich verletzt wurde ins hieſige Garniſon- Lazarett heute morgen ein Ar⸗ tillerie-Unteroffizier überführt, welcher ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht das Leben nehmen wollte. Die Motive ſind zurzeit unbekannt, doch ſpricht man allgemein von Angſt vor Strafe 8. Kapitel. Drei Monate waren ſeit den dramatiſchen Ereigniſſen des Januar verfloſſen. Die Unterſuchung zog ſich über alles Er⸗ warten hinaus. Nach jenem erſten Verhör im Lazaret war der Gefangene von einem heftigen, durch die ſchwere Kopfwunde hervorgerufenen Gehirnfieber befallen worden. Mährend mehr als vierzehn Tagen verzweifelte der Arzt an ſeinem Aufkommen, und es ſchien, als ſollte der unglückliche Loiſeau das Geheimnis des Dramas von Montmartre mit in's Grab nehmen. Indes, die kräftige Natur des Kranken triumphierte über die Krankheit. Freilich war ſeine Geneſung eine langſame, und der Richter, von Menſchlichkeit durchdrungen, glaubte, einem Manne, der ſo wunderbar dem Tode entronnen war, allzu häufige Verhöre erſparen zu müſſen. Die Zeit eilte dahin. Mit Kummer ſah der menſchen⸗ freundliche Beamte den Augenblick herannahen, wo er gezwungen ſein würde, aus Mangel an Aufklärungen, einen Mann in Geſellſchaft von zwei Verbrechern auf die Anklagebank zu ſchicken, einen Mann, den er, wenn auch nicht für unſchuldig, ſo doch für ſehr entſchuldbar hielt. Loiſeau war, infolge ſeiner langen Krankheit, in der Conciergerie geblieben, und die Sympathie, welche er einflößte, erſtreckte ſich auf das ganze Perſonal des Gefängniſſes, von der barmherzigen Schweſter, welche ihn pflegte, bis zu den mit ſeiner Bewachung betrauten Wärtern. Der Geiſtliche des Gefängniſſes hatte ihm häufige Be⸗ ſuche abgeſtattet, welche mit großer Dankbarkeit aufgenommen worden waren. Derjenige, welcher damals jene peinlichen Funktionen aus⸗ übte, war ein Prieſter, welcher, noch jung, aus Geſundheits⸗ rückſichten, die fremden Miſſionen verlaſſen hatte. Er hieß Abbe Guerin und hatte die Weihen ziemlich ſpät empfangen. (Fortſetzung ſolgt.) wegen Mißhandlung Untergebener. wird gezweifelt. Aus demoberen Ulfental(Odenwald), 27. Febr. Die Schweine gehen fortwährend im Preiſe zurück und werden z. B. bei uns ſolche— Primaware— zu 47 Pf. pro Pfd. Schlachtgewicht verkauft. Schwere Schweine und ältere Tiere ſind weit billiger. Daher die Tatſache, daß allenthalben Pri⸗ vatleute, wenn es ihnen einigermaßen möglich iſt, Schlacht⸗ ſchweine kaufen, anderſeits ſchreiten viele Leute zu einem zweiten Kauf, um ſich billige und gute Fleiſch⸗ und Wurſtwaren für den Sommer zu ſchaffen. Der Umſtand, daß bei vielen Land— wirten der Kartoffelvorrat bereits erſchöpft iſt— ſolche koſten bereits pro Doppelzentner 6 Mark— iſt Urſache, daß viele Leute gern Schweine verkaufen würden, wenn nur genügend Nachfrage vorhanden wäre. Frankfurt, 27. Fehr. Die Sektion der Leiche des ermordeten Klavierhändlers Lichtenſtein wird heute nachmittag um 2 Uhr auf dem Frankfurter Friedhof durch den Gerichts— arzt Dr. Roth in Gegenwart des erſten Staatsanwaltes, Geh. Juſtizrat von Reden, und des Amtsgerichtsrates Dr. Menzen vorgenommen. Die Polizei iſt ſelbſtverſtändlich eifrig auf der Suche nach den Verbrechern. Eigentlich verdächtige Perſonen ſind von niemand wahrgenommen worden.*Das Haus der Bluttat iſt ſtark bewohnt und viel beſucht; es fällt hier nie⸗ mand leicht auf, der kommt oder geht. Mehrere Verhaftungen ſind von der Krimminalpolizei geſtern abend vorgenommen wor⸗ den. Die Leute konnten ſich aber, bis auf einen, genügend ausweiſen und wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. Der Mann, der in Haft blieb, hatte Blutſpuren an ſich und einige geringfügige Verletzungen. Es gilt nunmehr als ſicher, daß außer den erwähnten 850 Mk., die am morgen für ein Klavier bezahlt und in dem Schrank aufbewahrt worden ſind, auch 3100 Mk., welche in einem Kouvert auf dem Schreibpult lagen, den Mördern in die Hände fielen. Nach der Meinung eines Arztes iſt es nicht wahrſcheinlich, daß die Mörder ihr Opfer zunächſt gewürgt haben. Die ſchreckliche Tat hat ſich vermutlich wie folgt zugetragen: Herr Lichtenſtein ging mit den Leuten durch den engen Gang zwiſchen den Flügeln hindurch. Etwa in der Mitte des Raumes, vor dem drittletzten Flügel, wurde der erſte Hieb geführt, der den Hinterkopf traf; das Blut iſt über die Inſtrumente rechts geſpritzt. Zwei Schritte weiter— wahrſcheinlich iſt der Verletzte gleich vorwärts getaumelt— traf ihn der zweite Hieb auf die linke Hinterkopfſeite, ſodaß ein Blutſtrahl auf ein weiter vorſtehendes Klavier zur Linken ſich ergoß. Als nun Lichtenſtein den letzten ſchrillen Hilferuf ausſtieß, ſchnürte ihm der eine der Mörder den Hals zu und der zu Tode Getroffene fiel zu Boden. Trotz der furchtbaren Verletzungen hat ſich der Ueberfallene, der ein kräftiger Mann war, energiſch gewehrt. Die zwei andern ſchweren Verletzungen ſind ihm wahrſcheinlich nach der Zuſchnürung des Halſes bei⸗ gebracht worden. — Der in Frankfurt a. M. auf ſo ſchreckliche Weiſe er⸗ mordete Klavierfabrikant Lichtenſtein iſt der Bruder des be⸗ kannten Präſidenten des landwirtſchaftlichen Vereins der Pro⸗ vinz Rheinheſſen und Mitglied des hieſigen Landwirtſchafts⸗ vats, Oobonomierat Oskar Dichtenſtein im Windhäuſer Hof. Mainflingen, 27. Febr. Der Landwirt Valentin Delari aus Hörſtein hatte das Unglück, ſich im Walde beim Holzfällen mehrere Zehen des linken Fußes abzuſchlagen. Das Malheur trifft den 25jährigen Mann um ſo empfindlicher, als er erſt vor wenigen Tagen heiratete. Gießen, 27. Febr. Einen Gaunerſtreich führte eine Frauensperſon in einem Schirmgeſchäft im Seltersweg aus. Sie beſtellte für eine im Geſchäft bekannte Dame zwei wert⸗ volle Schirme zur Auswahl. Nach einigen Tagen begab ſich der Geſchäftsmann zu der angeblichen Käuferin, die ihm be⸗ deuten mußte, daß er das Opfer einer Schwindlerin geworden war. Ihre Dreiſtigkeit war ſoweit gegangen, daß ſie ſich— da es gerade regnete— noch einen gebrauchten Schirm ge— liehen hatte. — Eine eigentümliche Klage wegen unlauteren Wettbe⸗ werbs kam in Pforzheim zur Verhandlung. Ein Möbelhändler S. hatte in der Zeitung angekündigt, er gebe jedem, der eine An ſeinem Aufkommen Ausſteuer von mindeſtens 500 Mark kaufe, ein Sofa(Kameel⸗ taſchendivan) zum Geſchenk. Sofort erſchien ein Gegeninſerat, in dem die erwähnte Ankündigung als Schwindel bezeichnet wurde. Nun klagte S. gegen den Urheber der letztgenannten Anzeige, ſeinen Kollegen L., wegen Beleidigung. S. hingegen wurde wegen unlauteren Wettbewerbs verklagt. Am ſchlech⸗ teſten kam in der Gerichtsverhandlung S. weg. Obwohl er betonte, daß ein Sofa im Selbſtkoſtenpreis von 45 Mk. keine viel größere Zugabe darſtelle als ſie andere Kaufleute bei Ab⸗ ſchlüſſen in Höhe von 500 Mark bewilligten, erhielt er eine Strafe von 100 Mk.; hauptſächlich— wie es ſchien— weil das Gericht an dem Ausdruck„Geſchenk“ Anſtand genommen hatte. Der Gegner des S. hat wegen formaler Beleidigung 10 Mark Strafe zu zahlen. Tauberbiſchofsheim, 27. Febr. In Königs⸗ hofen fand man bei Abbruch eines uralten Hauſes eine große Summe Geldes, das am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts geprägt worden iſt. Offenbar iſt das Geld im 30jährigen Kriege, als die Schweden in Königshofen ein⸗ drangen, verſteckt worden. Hafer. Bei der Frühjahrsdüngung zu Hafer wird meiſtens immer noch zu einſeitig vorgegangen, indem zu wenig Gewicht auf die Zufuhr von Kali gelegt wird und das iſt ſo— wohl für die Steigerung der Ernteergebniſſe, wie auch für die Erhaltung der Bodenkraft gerade bei Hafer die Verſor gung des Bodens mit allen Nährſtoffen von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. Für die nutzbringende Wirkung einer paſſenden Volldüngung dienen nachſtehende Beiſpiele. Gutsbeſitzer Oehlßen in Dotzelrod-Heſſen erntete von ſeinem ungedüngten Acker pro Hektar 1660 kg Hafer und 2560 kg Stroh. Durch eine Düngung von 800 kg Tho⸗ masmehl und 200 kg Chiliſalpeter ſtellte ſich die Ernte auf 2260 kg Korn und 3150 kg Stroh. Der Wert dieſes Mehr⸗ ertrages gegen ungedüngt von 105,25 Mark war blos um 26,50 Mk. höher, als der für Thomasmehl und Chiliſalpeter gemachte Koſtenaufwand. Eine Zugabe von 800 kg Kainit zu vorgenannter Düngung ſteigerte den Ertrag pro Hektar auf 3250 kg Korn und 4130 kg Stroh mit einem Wert der Mehrernte von 276,25 Mk. Die Koſten für das billige Kali⸗ ſalz erhöhten die Geſamtunkoſten der Düngung nur um 16 Mark, brachten dafür aber einen Reingewinn von 181,75 Mk. Auf einem württembergiſchen Boden wandte Herr Joh. Fuchs, Lindenbauer in Böhmenkirch Superphosphat und Chiliſalpeter zu Hafer an und erntete dadurch 800 kg Hafer und 750 kg Stroh mehr, als auf einer ungedüngten Fläche. Nach Ab⸗ rechnung der Unkoſten hierfür blieben ihm noch rund 41 Mk. Reinertrag. Fügte er dem Superphosphat und Chiliſalpeter aber noch 800 kg Kainit pro Hektar bei, ſo betrug die Mehr⸗ ernte 1700 kg Korn und 2450 kg Stroh und der Reinge⸗ winn rund 193 Mk., alſo im erſten Falle ein Reingewinn ohne Kali von 26,50 Mk., mit Kali von 181,75 Mark, im zweiten Falle ohne Kali 41 Mk., mit Kali 193 Mk. Es iſt alſo augenſcheinlich, daß gerade unſeren ſüddeutſchen Böden eine Kalidüngung noch ſehr Not tut. Letzte Nachrichten. Heppenheim, 29. Febr. Wie verlautet, wird Herr Kreisrat Dr. Göttelmann uns ſchon Mitte März verlaſſen, um ſeine neue Stelle als Beigeordneter bezw. Bürgermeiſter der Stadt Mainz anzutreten. Käferthal, 29. Febr. Im Laufe dieſer Woche wurde, wie der„K. Anz.“ meldet, bei einem hieſigen Milch⸗ händler Typhus feſtgeſtellt. Derſelbe wurde in das allgemeine Krankenhaus Mannheim verbracht. Feudenheim, 29. Febr. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde einſtimmig der Beſchluß auf Er⸗ ſtellung einer Waſſerleitung in hieſiger Gemeinde gefaßt und ſind die für die Vorarbeiten erforderlichen Mittel von 10 000 Mark bewilligt worden. Es iſt hiermit einem lang erſehnten Wunſche der hieſigen Einwohner, beſonders dem neuen Orts— teil Villenkolonie entſprochen. Aus dem Weſchnitzthal, 29. Febr. toffeln ſchlagen allenhalben auf. Speiſekartoffeln 3,50 Mark. a Heidelberg, 28. Febr. Geſtern vormittag kamen in eine hieſige bekannte Wirtſchaft an der Hauptſtraße zwei Männer, die nach ihrem Anzug nicht recht in das Lokal paß⸗ ten. Zum Bezahlen der Zeche nahm einer von ihnen ein Couvert mit Papiergeld aus der Taſche und reichte der Kell⸗ nerin einen Hundertmarkſchein. Dem Mädchen fiel die Sache auf und da zudem der Schein Blutflecken zeigen ſoll, verſtänd⸗ digte ſie den Wirt und dieſer die Polizei. Die beiden Männer wurden verhaftet. Ob man in ihnen die Frankfurter Raub⸗ mörder gefangen hat, wird die Unterſuchung ergeben. Heute war darüber noch nichts näheres zu hören.— Wie uns nach⸗ träglich aus Heidelberg gemeldet wird, ſind die Verhafteten zwei Schneider, welche von ihrem Vormund ihr Vermögen ausbezahlt erhielten und ſich dann einen vergnügten Tag machten. Mit dem Raubmord in Frankfurt haben die Burſchen abſolut nichts zu tun. Frankfurt, 29. Febr. In ſpäter Stunde wird der Frankfurter Zeitung mitgeteilt, daß der Behörde eine wichtige Nachricht zugekommen iſt. Seit einigen Tagen ſoll, ſo heißt es, ein Möbeltransporteur vermißt werden, der in Dienſten eines hieſigen Unternehmers ſtand, das ſich mit Möbel- und Klaviertransport befaßt. Jener Transporteur ſoll am ver⸗ gangenen Montag bei Lichtenſtein geweſen ſein und ihm ge⸗ ſagt haben, er werde im Laufe der Woche mit einem Offen⸗ Die Kar⸗ Man verlangt für den Ztr. bacher Wirt wegen Ankaufs eines Klaviers wiederkommen. Jener Mann iſt ſeit etlichen Tagen nicht mehr in ſeine Wohnung gekommen. Sein Aufenthaltsort iſt unbekannt. Eingeſandt. Den Mitgliedern des Bauernvereins etwas zur Auf⸗ klärung über Kunſtdünger der Neuzeit, hauptſächlich auf allen größern Gütern mit Erfolg angewendet. Ich will mit Klee⸗ düngung anfangen, weil es jetzt noch Zeit iſt, für Thomasmehl iſt es zu ſpät. Man nimmt auf den großen Morgen, einer⸗ lei welche Kleeart, 3 Zentner Superphosphat 8 P 20, Preis ungefähr 9 Mark, 3 Zentner Kainit, Preis ungefähr 3,80 Mk. Der Geſamtkoſtenpunkt beträgt ungefähr 12— 80 Pf. Ich will noch bemerken, daß Superphosphat dieſelben Düngerbeſtand⸗ teile hat, wie Thomasmehl, nur einige Pfennige teurer iſt. Korn. Wenn daſſelbe mit Pfuhl gedüngt iſt, doch noch auf den großen Morgen 3 Zentner Superphosphat; es lohnt ſich doppelt an Körnern. Iſt nicht gepfuhlt, noch 1 Zentner Chiliſalpeter. Gerſte oder Hafer. Wenn der Acker gut im Stande iſt, immer das Superphosphat nicht vergeſſen. Iſt der Acker arm oder wird er das zweitemal eingeſät, dann düngt man am beſten Amonniak A 8 7/9 oder Peruguano, da iſt Super⸗ phosphat drin enthalten, auch iſt es ſehr gut, etwas Kainit oder Kali zu geben. Kartoffeln. Wenn der Acker gepfuhlt iſt, doch noch etwas Kaliſuperphosphat geben. Pfuhl iſt nicht gerade not⸗ wendig, Chiliſalpeter iſt ebenſogut. Zuckerrüben. Pfuhl oder Stalldünger, wenn nicht, Chiliſalpeter und 3 Zentner Kainit. Futterrüben daſſelbe; nur noch etwas Superphosphat. Tabak. Wenn kein Stalldünger, pro Morgen 1 Ztr. Ammoniakſalz und den bekannten Tabaksdünger. Ich rate nur, bei allen Pflanzen, die der Landwirt an⸗ pflanzt, nicht das Superphosphat, oder rechtzeitig das Tho⸗ masmehl zu vergeſſen, ſowohl auch etwas Kainit; es koſtet nicht viel und die Erträge ſind viel höher bei gleicher Arbeit. R. Die Haupt⸗ und Schluß⸗Ziehung der 3. Heſſiſch⸗Thüringiſchen Staatslotterie beginnt bereits am 7. März d. Is. Es wird hiermit an die ſofortigeLos⸗ Erneuerung zu dieſer Klaſſe er⸗ innert. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Verſunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aß mus. 361(Nachdruck verboten.) Man erzählte ſich im ſtillen, daß heftiger Liebeskummer ihn, wie ſo manche bedeutende Geiſter, in die Arme der Kirche geworfen habe, und daß er, um der geiſtlichen Laufbahn willen, einen geachteten und gewinnbringenden Stand— die Advoka— tur—, in welchem er ſchon große Erfolge gehabt hatte, aufge⸗ geben habe. Wohl ſelten ſind die erhabenen Wahrheiten der Religion durch einen ſympathiſcheren Apoſtel verbreitet worden, und ſeine feſtbegründete Chriſtenliebe hat manche verwirrte Seele zu Gott zurückgeführt. Man berichtete von ihm rührende und erhabene Züge. Unzähligemale hatte er dem Tode getrotzt, um die wilden Heiden der malayiſchen Inſeln zu bekehren, und ſeitdem er darauf hatte verzichten müſſen, ſein Leben auszuſetzen, verwendete er die Einkünfte ſeines beträchtlichen Vermögens dazu, den Unglücklichen, welche das Elend und das Laſter in's Gefängnis geworfen, Troſt zu ſpenden. Ihn rief man, wenn es galt, Schmerzen zu ſtillen und Verzweifelte zu beſänftigen, und die gewinnende Güte, welche ſich in ſeinem milden und ernſten Geſichte wiederſpiegelte, machte auch die verhärtetſten Verbrecher weich und gefügig. Der Direktor ſagte häufig, daß, ſeit der Abbs Guerin komme, es im Gefängnis keine Inſubordination mehr gebe. Groß und ſchlank, von den Ermüdungen der langen Reiſen leicht gebeugt, hatte der Geiſtliche von ſeiner früheren welt⸗ lichen Stellung eine große Vornehmheit in Umgang und Sprache bewahrt. Seine feinen Züge, ſeine bleiche Farbe und ſeine roßen, intelligenten Augen gaben dem Geſichte einen unbe⸗ ſchreiblichen Ausdruck von Güte und Schwermut. Man begriff beim Anblick dieſes Prieſters, daß er gelitten, und daß das Unglück ihn gelehrt hatte, die Leidenden zu lieben. Zu Loiſeau hatte man ihn direkt»ach jenem erſten Verhör gerufen. Als er ankam, wand ſich der Kranke unter dem Anfall eines entſetzlichen Deliriums, und die Schweſter, welche ihn pflegte, hatte ſchon die Vorbereitungen zum letzten Sakrament getroffen, welches die katholiſche Religion den Sterbenden ver⸗ abreicht. Der Abbé Guerin hielt die brennende Hand des Un⸗ glücklichen, welcher eine Reihe zuſammenhangloſer Worte her⸗ vorſtieß, mit beiden Händen feſt und betrachtete ſinnenden Auges das durch die Leiden entſtellte Antlitz. Er ſchien in dieſen verſtörten Zügen eine längſt ent⸗ ſchwundene Erinnerung zu ſuchen, und ſein Intereſſe war ſo lebhaft, daß er gänzlich vergaß, die Funktionen ſeines geweihten Amtes zu erfüllen. In kurzen Zwiſchenräumen ſprach der Sterbende abgeriſſene Worte; der Prieſter beugte ſich über ihn und gab ſich ſichtliche Mühe, in den wirren Fieberworten einen Sinn zu erfaſſen. — Der Unglückliche... er hat ihn getötet... wenn jemals... unſer Sohn... räche ſie.. dort.. in der Kaſſette... der Beweis.— Dann kamen die Namen, welche er ſchon nach ſeiner Ohnmacht ausgeſprochen hatte, auf ſeine Lippen. — Georg. Ellen Und mit ſchwacher Stimme, wie ein Hauch, folgte die Frage: — Gabriel, wo biſt du? Da fiel der Abbé Guerin auf die Kniee, und die Schweſter, welche voll ruhiger Sammlung dieſer ergreifenden Scene bei⸗ gewohnt hatte, hörte ihn murmeln: „Großer Gott! ſo haſt du mir auch noch dieſen Schmerz aufgeſpart!“ Lange betete der Prieſter, und als er ſich wieder erhob, waren ſeine Geſichtszüge ſo ſehr von einem tiefen Seelenſchmerze verzerrt, daß die gute Schweſter hinausging, um den Arzt zu holen. Raſch eilte dieſer herbei; aber der Abbs hatte bereits den ruhigen ſanſten Ausdruck, der ſeinem Geſichte eigen war, wieder angenommen, und er antwortete auf die teilnehmenden Fragen, die man an ihn richtete: „Es iſt nichts, Doktor! Ein Nervenſchmerz, dem ich hie und da unterworfen bin und dann der Eindruck, welchen mir der Anblick des letzten Kampfes dieſes armen Mannes ver⸗ urſachte. Er hat Ihre Sorge nötiger als ich. Glauben Sie, ihn retten zu können?“ „Ich verzweifle nicht daran, obwohl er zwei ſehr ſchwere Wunden erhalten hat, beſonders die am Schädel. Aber der Menſch hat eine unglaubliche Willenskraft. Denken Sie ſich, in dieſem Zuſtande reiſt er nach Boulogne-sur-Mer, und kommt unmittelbar zurück, dazu von Gendarmen verfolgt. „Gott ſtehe Ihnen bei, Doktor! möge er gnädig ſein, damit es Ihnen gelingt, dieſen Unglücklichen zu retten!“ „Auf leinen Fall haben wir für heute nacht etwas zu befürchten. Dieſe Delirien ſehen ſich viel ſchrecklicher an, als ſie gefährlich ſind, und wenn morgen das Fieber ein wenig nachläßt, ſo haben wir begründete Ausſicht auf Heilung.“ Von jenem Tag an wich der Abbs Guerin faſt nicht mehr von dem Bette des Kranken, und dieſe Aufopferung überraſchte niemanden. Als Loiſeau nach einer langen Kriſis endlich die Augen wieder aufſchlug, ſah er mit einem Erſtaunen, in welches ſich Rührung miſchte, das ſympathiſche Geſicht des Prieſters, den er nicht kannte, und der über ihm, wie über einem Bruder ge⸗ wacht hatte. Er dankte dem hochherzigen Manne, welcher ſeiner Ver⸗ zweiflung die Tröſtungen eines Freundes entgegenbrachte, auf's Innigſte und widmete ihm eine aufrichtige Neigung. Es ſchien, als ob ein geheimes Band des Unglücks und der Leiden dieſe beiden Männer verknüpfte— den Prieſter und den Mörder. Der Unterſuchungsrichter, welcher faſt täglich dieſem rühren ⸗ den Schauſpiel beiwohnte, fragte ſich, ob nicht vielleicht die Religion dasjenige erlangen könnte, was das Gericht dem Schuldigen vergebens zu entreißen ſtrebte— das Geſtändnis. (Fortſetzung folgt.) 9 1 it, in de abo len dl Caun ſchcht Mind Lilie der Ter lebe eilt Hekt dige „0 lach 11 fündi gleich ſegter 14 ſehr e Auf and Verde dcr ſes die ang inte bon bis. noh dll ſe Gi Laure abe! daß er der Ei ſtähle n ſeinet bor, ter a niſche einem detun Räub ſtehen in en nen auf Mu. Fenſtet beachte den N Deltt Aupp ander brethe krſti ein§ ſchien verhl fc m ah wolle. men it langen, Viſen die deuten, dem 6 „Scien daß 2 einem! den 4 aner deulkt lber che, 1 lachen Vrigh ritt Skebhe in Ven lungen ben it, Sicherhe i die daß die iber d Seiter Men, te Lag der ate eit Ian gut en zei haz. eln 1 le 1 0 5 Allerlei. Seltſame Geſchenke. Unlängſt berichteten ruſſiſche Blät⸗ ter, die beliebte ruſſiſche Schauſpielerin Dalskya habe als Neujahrsgeſchenk einen großen wilden Bären erhalten, und Zwar von einem befreundeten Millionär Riabuſchkin. Das Tier wurde nach Moskau geſchickt, wo die Schauſpielerin auf⸗ tritt, brach aber unterwegs aus und zerſtörte den Wagen, in dem es fuhr. Nur mit Mühe gelang es, Meiſter Petz davon abzuhalten, die vor Schreck gelähmten Eiſenbahnbeam⸗ ten zu verſchlingen; ſonſt hätte der exzentriſche Verehrer ſeine Laune teuer bezahlen können.— Anknüpfend an dieſe Ge⸗ ſchichte erzählt eine engliſche Wochenſchrift von einem nicht minder ſeltſamen Geſchenk, das Mrs. Langtry, die„Jerſey⸗ Lilie“ genannt, vor kurzem erhalten hat. Eine Abordnung der Bewohner der nach ihr benannten kleinen Stadt Langtry, Texas, beſuchte ſie kürzlich und bat ſie um Annahme einer lebendigen Tarantel in einem Käfig aus Silberfiligran, eines zahmen Bären, eines Paares bös ausſehender Maul- tiere und eines ſechsläufigen Revolvers. Ein merkwür⸗ diges Geſchenk erhielt kürzlich auch der Ehrenſekretär der „Church. Army“, Colin F. Campbell. Ein Einbrecher, der nach einer langen Reihe don Verbrechen einſah, daß ehrlich am längſten währt, ſchenkte dieſem beliebten Herrn eine voll⸗ ſtändige Ausrüſtung von Diebeswerkzeug und drückte dabei gleichzeitig die Meinung aus, daß die Embleme ſeines abge⸗ legten Handwerks ſich jetzt„in beſſeren Händen“ befänden. — Ein altes Ehepaar, das im Norden Englands lebt, war ſehr erſtaunt, daß die Feier ſeiner goldenen Hochzeit ſo viel Aufſehen erregte. Unter einer Anzahl ſchöner Geſchenke be⸗ fand ſich auch ein— Grabſtein, den es von einem nahen Verwandten erhielt; auch die Namen der Empfänger waren ſchon eingemeißelt. Die alten Leute waren entzückt über die⸗ ſes Geſchenk und ließen es ſogleich auf der Stelle aufſtellen, die ſie ſich als letzte Ruheſtätte auserſehen hatten.— Ein anonymer Geber hat dem Pariſer Musée de l'Armée eine intereſſante Sammlung von Militärknöpfen geſchenkt, die von jeder Uniformart ſeit den Tagen der erſten Republik bis auf den heutigen Tag ſtammen. Es ſind über 800 Knöpfe, von denen viele vom Standpunkt des Sammlers aus ſelten und wertvoll ſind. Ein Matador der Einbrecher. Aus Paris wird berichtet: Laurent Delarue iſt ein Einbrecher, der in ſo großem Maß- ſtabe und mit ſo viel Methoden und Hülfsmitteln arbeitete, daß er ſich den ihm gewiß ſchmeichelhaften Beinamen„König der Einbrecher“ erwarb. Wegen einer großen Anzahl Dieb⸗ ſtähle in verſchiedenen Teilen des Landes ſteht er jetzt vor dem Gericht von Seine⸗et⸗Oiſe. Delarue bereitete ſich für ſeinen Beruf durch einen höchſt ſyſtematiſchen Studiengang vor, indem er einige Jahre als Geldſchrankarbeiter und ſpä⸗ ter als Schloſſer tätig war. Nachdem er ſo wertvolle„tech- niſche“ Kenntniſſe erworben hatte, ließ er ſich in Satrouville, einem Dorfe bei Paris, nieder und veranſtaltete ſeine Plün⸗ derungszüge nach allen Richtungen des Landes. 500 bis 600 Räubereien werden ihm zur Laſt gelegt; über 1500 Zeugen ſtehen dem Gericht zur Verfügung. Eines Abends brach er in einem kleinen Bahnhof bei Dieppe ein, entfernte den klei⸗ nen Sicherheitsſchrank, nahm ihn auf die Schulter und ging auf ein Feld in der Nähe, um ihn aufzubrechen und mit Muße zu plündern. Ein Dorfbewohner ſah ihn von ſeinem 2 aus und rief ihm zu, damit aufzuhören; aber Delarue eachtete ihn nicht. Darauf feuerte der Bauer zweimal auf den Räuber, aber die Kugeln prallten an dem Schrank ab; Delarue ließ jetzt ſeine Beute fallen und begab ſich nach Auppray, wo er den Bahnhof gründlich plünderte. Bei einer anderen Gelegenheit wollte er in ein Haus in St. Leu ein⸗ brechen, wobei ſein Bruder, der auch Einbrecher iſt, ihn un⸗ terſtützte. Er war auf deſſen Schulter geklettert, um durch ein Fenſter einzuſteigen, als plötzlich der Nachtwächter er⸗ ſchien. Der„König der Räuber“ ließ ſich aber durchaus nicht verblüffen: er erklärte dem Mann, ſie hätten den Haus⸗ ſchlüſſel verloren, müßten nun durch das Fenſter einſteigen, und ob ihnen der Nachtwächter nicht auch behülflich dabei ſein wolle. Dieſer ließ ſich auch wirklich durch Delarues Beneh.: men täuſchen, half ihnen bereitwilligſt, in das Haus zu ge⸗ langen, und erfuhr dann am nächſten Tage, daß er ohne ſein Wiſſen der Komplize von Einbrechern geweſen war. Die neueſten Flugverſuche. Es will jedenfalls etwas be⸗ deuten, wenn ein ſo hervorragender Sachverſtändiger auf dem Gebiet der Aeronautik wie Profeſſor Clayton an die „Science“ folgendes ſchreibt:„Die Zeitungen haben berichtet, daß Wilbur Wright eine Strecke von drei Meilen mit einem Aeroplan durchflogen hat, das durch einen 60 pferdi⸗ gen 4 zylindrigen Gaſolin⸗Motor getrieben wurde und im ganzen über 700 Pfund wog. Dem Durchſchnittsleſer be⸗ deutet dieſe Nachricht nicht mehr als ähnliche, die früher über Flugverſuche gegeben worden ſind. Den Aeronauten aber, und beſonders denen, die die ſorgfältigen wiſſenſchaft⸗ lichen Verſuche mit Aeroplanen von Orville und Wilbur Wright verfolgt haben, bedeutet ſie eine Epoche im Fort⸗ ſchritt der Erfindungen, vielleicht ebenſo groß wie die, als Stephenſon zuerſt eine Lokomotive auf einem Schienenweg in Bewegung ſetzte. Sie bedeutet, daß nach jahrzehnte⸗ langen Bemühungen der Menſch endlich dazu fähig gewor⸗ den iſt, ſich wie ein Vogel in die Luft zu erheben und in Sicherheit an einer voraus gewählten Stelle zu landen.“ Aus dieſen Aeußerungen darf der Schluß gezogen werden, daß diesmal mit den aus Amerika gekommenen Berichten über die Löſung des Flugproblems wirklich etwas los iſt. Seitdem hat Wright noch vier erfolgreiche Flüge unternom- men, teilweiſe bei ſtarkem Wind. Das Aeroplan beſaß eine Tragfläche von 510 Quadratfuß. Der Klub der Schlafgegner. Die Schule von Saterno hatte einſt dekretiert, daß man mit ſechs Stunden Schlaf ganz gut auskommen könne. Die Gründer des neuen Klubs, der in Neuyork ins Leben gerufen wurde, halten aber auch das noch für zuviel. Jedes Mitglied dieſes Klubs muß ſich verpflichten, dem Schlafe täglich nicht mehr als vier Stun⸗ den zu widmen und für das Nichtſchlafen unter ſeinen Freun⸗ den Propaganda zu machen. Wer zu faul iſt, nach einer ſo kurzen Ruhezeit aus dem Bette zu ſteigen, erhält eine be⸗ ſondere Matratze, die zur beſtimmten Stunde den hart⸗ näckigen Schläfer automatiſch aus dem Bette wirft. In den Salons des neuen Klubs gibt es weder Seſſel noch Ruhebet⸗ ten, damit niemand in die Verſuchung gerate, ein kleines Schläfchen zu machen. Nur etwas vergißt man uns zu ſagen: wozu die ermüdende Neuerung gut ſein ſoll und wie ſich der Körper der leidenſchaftlichen Schlafgegner auf die Dauer bei dieſer Prozedur verhält! Für eine gutgehende 0 r i Gaſtwirtſchaft wird ein kau⸗ 9 tionsfähiger 356 & 1 M. 79 Leki schen J. Min 50 10 le* d. Gr. Geldlotteris g S Landesverein. Bes. geſucht. lu u H. 13 L. 10. 2 Näheres zu erfragen in der 3 reciber bar e. Abzug. Expedition d. Blattes. uszahlbar bar o. Abzug.— 7 50. N. 44 000 l 2 Aan ver Zus. 8 1 W̃᷑ S eee, 15 000 f b nung 21 Sew. M. 18 000 f nebſt Zubehör, im unteren Stock, 2 L Gew M. 5 000 e 1. 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Innerhalb einer weiteren Friſt von 2 Wochen, nach Ablauf der Offenlegungsfriſt, kann der in der Heberolle als beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen die Beitrags⸗ berechnung bei dem Vorſtande der land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch erheben(ſ.§8 15 der Verordnung vom 31. Mai 1902. Viernheim, den 1. März 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. d 8. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Lokal⸗Polizeireglement betreffend die Beſeitigung der Miſtel auf Obſtbäumen. Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 2. Mai 1900 zu Nr. M. d. J. 3, 532 und mit Zu⸗ ſtimmung des Kreisausſchuſſes für den Kreis Heppenheim ver⸗ ordnet was folgt: 353 §1. Auf Anordnung der Lokal Polizeibehörde(Großherzog⸗ liche Bürgermeiſterei) und nach erfolgter öffentlicher Bekannt⸗ machung oder nach vorausgegangener beſonderer Aufforderung durch die Erſtere, ſind innerhalb vierzehn Tagen die Obſtbäume durch deren Eigentümer, Nutznießer ꝛc. von Miſteln gründlich zu reinigen. § 2. Findet ſich die Miſtel in größerer Zahl auf Wild-, Nutz⸗ oder Zierbäumen, die nicht weiter als 100 Meter von Obſtbaumanlagen entfernt ſind, ſo kann die gleiche Aufforderung auch an die Eigentümer ꝛc. ſolcher Bäume erlaſſen werden. 3 Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 3 Mark geahndet, auch iſt die Lokalpolizeibehörde befugt, die er⸗ forderliche Säuberung der Bäume auf Koſten der Säumigen vornehmen zu laſſen. Heppenpeim, den 11. Mai 1900 Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. 169 Erfüllt ihren Zweck. anregend u. 5 2 duf Opperuceist einz wirken,* ue 28 vele farke 55 65 0 reiner. Alira 8 8 0 ächt en a ir +5 2 8 per 0 25 1 25 160. 5 8—— Verkaufsſtellen in Dieren Johannes Heckmann 3. Adam Kirchner 2. 8 2 + Kr. ate Valentin Winkler 4. Albert Ebert Konrad Winkenbach Johannes Mich. Klee 1. Diasporauot an der heſſiſchen Vergſtraße. Eberſtadt, die größte der vielen Diasporagemeinden bei Darmſtadt, hat unter 6000 Andersgläubigen 400 Katho⸗ liken. Durch Zuzug von Arbeiterfamilien hat ſich ihre Zahl in den letzten 5 Jahren nahezu verdoppelt. Es iſt beabſichtigt, in Eberſtadt einen eigenen Geiſtlichen zugleich für die 200 Diaspora⸗Katholiken in Pfung⸗ ſtadt anzuſtellen. Aber wie für ihn, fehlt vor allem für den Heiland eine Wohnung. Ein Tanzlokal dient zum Gottesdienſt. Ein Bauplatz iſt erworben, aber nicht bezahlt. Katholiſche Glaubensgenoſſen! Sendet mir ein Almoſen 855 Tilgung der Bauplatzſchulden und für den au eines Kirchleins! Gott wirds vergelten. Gaben beliebe man zu richten an Pfarrkurat A. Gallei in Beſſungen (Darmſtadt) oder auch an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. 1236 Geſellenprüfung. Die diesjährige Geſellenprüfun ndet im Monat April ſtatt. f 8 5 An derſelben können alle; jungen Handwerker teilnehmen, deren Lehrzeit ſpäteſtens am 1. Juli beendet iſt. Anmel⸗ dungen zur Prüfung ſind bis zum 15. März bei Herrn Joſ. Zöller zu machen, bei welchem auch die zur Benutzung vorgeſchriebenen Formulare erhältlich ſind. Die Pruͤfungs⸗ gebühr betragt 3 Mk. und iſt mit der Anmeldung zu ent⸗ richten. Dem Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung ſind als An⸗ lage ae „Ein kurzer eigenhändig geſchriebener Lebenslauf; 2 Ein Lehrbrief oder Lehrzeugnis über ordnungsmäßig vollendete Lehrzeit; 3. Ein Zeugnis über Beſuch einer Fortbildungs⸗ oder Handwerkerſchule; 4 Eine Anzahl ſelbſtgeferigter Zeichnun gen Wir machen insbeſondere darauf aufmerkſam, daß die Ablegung der Geſellenprüfung u. A. als Vorbedingung für die Anleitung von Lehrlingen und die Fabrung des Meiſtertitels erforderlich iſt, ihre Verſäumnis daher ſpäter empfindliche Nachteile im Gefolge hat. Viernheim, den 1. März 1904. Der Prüfungsausſchuß des Ortsgewerbevertins: Chr. Adler, Vorſitzender. 15,000 M. bar Geld für nur 1 M. Ziehung garantiert 5. März 1904. l. Grossen Bad. Roten-Kreuz-Lotterie 3388544000 Los 1 M., 11 L. 10 M.; Porto u. Liste 25 Pf empflehlt: J. Stürmer,(all. benen. Agen, Strassburg i. Els. und alle mit diesen Losen kenntlichen Verkaufsstellen. Panorama Mannheim Neu ausgeſtellt! Kolossalrundgemälde über 1000 qm Bildfläche 228 Schlacht bei Lützen Dioramen: Burenkrieg. Täglich geöffaet. Eintritt 50 Pf tilitär und Kinder 30 Pf. Friſch eingetroffen: Große Auswahl in Resten jeder Art zu den denkbar billigſten Preiſen. M. Dobhan vormals Dobhan u. ler Waſſerſtr. 24. Annahmeſtelle für die Fürberei n. chemiſche Waſchanſtalt von Carl Grün, Mannheim. 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