UE. ˙ ⅜!—ũdö,U————. Ü. ˙rͤ¹w]ͥUͤ«˙œ Vn—ʒ!i. R ˙⁵ÄͤTTT ̃ ᷑¹tuß ⅛éœͤ.ein. ˙ô e-˙.˙ m- ͤʃ—rd?? f 2.. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Dennerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 5 tlich einſchließl. Trägerlohn, durch che Po. 1.15 diertelführlich Ar. 27. Amtsblatt Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Donnerſtag, den 3. März 1904. der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die ggeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt, Rußland und Japan. Tondon, 2. März.„Daily Telegraph“ meldet aus Jakau von 29. Febr.: Morgens erſchienen 15 japaniſche Kriegsſchiffe vor Port Arthur und eröffneten ein heftiges Feuer. Die Kreuzer„Nowik“,„Askold“ und„Bajan“ liefen aus dem Hafen mit 4 Torpedobooten aus, um die Japaner auzugreifen, wurden aber gezwungen, ſich zurückzuziehen.„Askold“ befindet ſich in ſinkendem Zuſtande.„Nowik“ wurde ſchwer beſchädigt. Ein Torpedoboot iſt geſunken.„Retwiſan“ erlitt wieder Be⸗ ſchädigungen. Nach zweiſtündigem Feuer zog ſich die japaniſche Flotte in voller Ordnung zurück. Ruſſiſche Artillerie ging nach der Biſchonbai ab. Fort Arthur, 2. März. Ungeachtet des Sturmes in der vorigen Nacht wurden Gerüchten zufolge am Horizont die Lichter der japaniſchen Aufklärungsſchiffe bemerkt.— Der „Courrier de Tientſin“ meldet: Trotz der Maßnahmen der Japaner, ihre Verluſte zu verheimlichen, ſei doch zuverläſſig be⸗ kannt, daß das Panzerſchiff„Jaſhima“ und die Kreuzer„Aſama“ und„Tokiwa“ beſchädigt und nach Nagaſaki bugſiert werden mußten. Ferner meldet das Blatt, daß 60 000 Japaner in Genſan zuſammengezogen ſeien, welche beabſichtigten, in die Mandſchurei einzudringen. Der Abmarſch der cineſiſchen Truppen zur Grenze ſei angeblich auf den 5. März verſchoben worden. Deters burg, 2. März. Eine aus Lian⸗jang vom 27. März eingegangene Meldung beſtätigt, daß die Kavallerie der ruſſiſchen Avantgarde etwa 200 Werft ins Innere von Korea vorgedrungen iſt und japaniſche Vortruppen, die von Pjoenjang kamen, in einem Gefecht geworfen hat, ferner, daß General Lenewitſch Infanterie zur Verſtärkung der Kavallerie und der Poſtitionen in Nordkorea abgeſandt hat. Tondon, 2. März. Hier iſt der Bericht der überleben⸗ den Offiziere der verſenkten Dampfer eingetroffen: Leutnant Saito und Toriſaki, welche die verſenkten Dampfer„Dſchinſin, und„Biuſchin Waru“ kommandierten, trafen mit 2 Maſchiniſten und 25 Matroſen in einer chineſiſchen Dſchunke in Tſchifun am 27. Februar ein. Sie waren in zwei Booten trotz der Suchlichter und Scheinwerfer der ruſſiſchen Forts und Schiffe und deren vernichtenden Feuer glücklich aus dem Hafen von Port Arthur entkommen, und nach furchtbaren Entbehrungen und nachdem ſie 16 Stunden lang bis zur Er— ſchöpfung mit Sturm und Meer gekämft, fortgeſetzt in Gefahr in den Golf von Peiſchili getrieben zu werden, hatten ſie ſchließlich am Spätabend die Miotao-Inſeln erreicht und von den Bewohnern im Austauſch gegen ihre Boote eine Dſchunke erhalten, mit der ſie am 25. Februar in Tengtſchou(weſtlich von Tſchifu) landeten. Die Urſache des Scheiterns jenes Ver⸗ hervorriefen. Dieſe hinderte uns zu erkennen, wo wir uns be⸗ fanden. Ueberdies ſtellte ſich heraus, daß unſere Dampfer für für den Zweck zu klein waren. Das wütende Feuer des„Ret⸗ wiſan“ und der Forts tat uns nichts und hinderte uns nicht, wir verloren nur einen einzigen Mann. Wir gingen ruhig vor Anker ſetzten die Boote aus und ſtießen mit denſelben ab und ließen erſt darauf den Draht ſpielen, welcher die Schiffe in die Luft ſprengte. Die Blendung der Suchlichter allein hinderte uns auch die auf uns wartenden Torpedoboote zu er⸗ reichen. Condon, 2. März. Die Blätter verzeichnen keine neuen Zuſammenkünfte zwiſchen den Ruſſen und Japanern im Norden Koreas. Die meiſten Kriegs ⸗Korreſpondenten weiſen darauf hin, daß ein Kampf in dieſer Gegend erwartet werde.„Daily Chronicle“ erklärt ſich ebenfalls in dieſem Sinne und glaubt, daß die Japaner eine große Umgehungs⸗Bewegung öſtlich von Pingyang ausführen. Condon, 2. März. Die„Times“ meldet aus Weishai⸗ wai: Die japaniſche Flotte ſei geſtern morgen vor der Küſte von Schantung geſehen worden.— Der„Standard“ meldet aus Tſchifu: Ein japaniſcher Kreuzer und ein Torpedoboot ſeien geſtern früh um 1 Uhr ohne Lichter in den Hafen einge⸗ laufen und vor Tagesanbruch wieder abgedampft. Man glaubt, ſie hätten die Ueberlebenden von dem geſunkenen japaniſchen Torpedoboot, die am Freitag in Tſchifu ankamen, an Bord genommen. Dagegen meldet die„Morning Poſt“ aus Tſchifu, es ſei nicht war, daß ein japaniſches Kriegsſchiff ge⸗ ſunken und die Mannſchaft in Tſchifu gelandet ſei. Ein Jagesbefehl Stöſſels. Vort Arthur, 2. März. Kommandant Stöſſel erließ einen Tagesbefehl, in dem er die Verteidiger der Feſtung und des befeſtigten Rayons und die Bevölkerung daran erinnert, daß die Japaner die Beſitzergreifung Port Arthurs für eine Frage der nationalen Ehre hielten. Aus den hartnäckigen An⸗ griffen der Japaner und der Beſchießung der Feſtung und der verſchiedenen Buchten folgere er, daß der Feind beabſichtige, auf der Halbinſel zu landen, und den Verſuch machen werde, von der Feſtung Beſitz zu ergreifen und im Falle des Miß⸗ erfolges die Eiſenbahn zu zerſtören. Der Feind irre ſich aber. Unſere Truppen, heißt es in dem Tagesbefehl weiter, wiſſen und der Bevölkerung tue ich kund, daß wir nicht weichen wer⸗ den. Wir müſſen bis aufs äußerſte kämpfen, da ich, der Kom⸗ mandant, niemals den Befehl zum Weichen geben werde. Ich richte darauf die Aufmerkſamkeit der weniger Mutigen und fordere alle auf, ſich durchdringen zu laſſen von der Ueber⸗ zeugung, daß es notwendig iſt, bis auf den Tod zu kämpfen. Wer ohne zu kämpfen fortgeht, wird ſich nicht retten. Es ſuches, die Hafeneinfahrt von Port Arthur zu blockieren— giebt keinen Ausweg. Auf drei Seiten iſt das Meer, auf erklärten ſie— war ausſchließlich die furchtbare Blendung, der vierten wird der Feind ſein. Es bleibt nur übrig zu welche die von allen Seiten auf uns gerichteten Scheinwerfer kämpfen.. Deutſchland. Darmſtadt, 2. März. Der„Darmſt. Zeitung“ zufolge wurde der Großherzog von Heſſen à la suite des erſten See⸗ bataillons geſtellt. Wilhelmshaven, 1. März. Um 11% Uhr begab ſich der Kaiſer vom Linienſchiff„Kaiſer Wilhelm II.“ nach dem Exerzierhauſe, wo um 12 Uhr die Vereidigung der Rekruten erfolgte. Nach einer Anſprache des Geiſtlichen verlas ein Ober⸗ leutnant z. S. die Eidesformel. Nach der Vereidigung hielt der Kaiſer eine Anſprache, in der er die Rekruten zur treuen Pflichterfüllung ermahnte. Zum Schluß brachte der Kontre⸗ admiral Scheder ein dreimaliges Kaiſerhoch aus. Die Muſik ſpielte die Nationalhymne. Der Kaiſer fuhr nach dem See⸗ mannshaus, das er eine halbe Stunde beſichtigte. Von dort fuhr der Kaiſer nach dem Offizierskaſino, wo kurz nach 1 Uhr Frühſtückstafel ſtattfand. Berlin, 2. März. Nach der„Nationalliberalen Kor⸗ reſpondenz“ nimmt man in Bundesratskreiſen an, die Vorlage zur teilweiſen Herabſetzung der Börſenſteuer werde an den Reichstag ſo zeitig gelangen, daß die Beratung gleichzeitig mit dem Etat der Zölle, der Verbrauchs- Steuern und der kleinen Finanzreform in der Budget⸗Kommiſſion erfolgen kann. Der Aufſtaud in Deutſch⸗Südweſtafrika. Gouverneur Leutwein telegraphiert unterm 28. v. Mts.: „Die Kolonne des Majors v. Eſtorff hatte am 25. Februar ein zehnſtündiges ſchweres Gefecht an der Waſſerſtelle Otjeh⸗ junanapa, 50 Kilometer öſtlich von Omaruru, gegen zahlreiche tapfer fechtende Hereros in einer vorzüglichen Stellung, gegen welche eine Artilleriewirkung unmöglich war. Abends wurde die feindliche Stellung durch einen Sturm der Kompagnie Franke durchbrochen, worauf die Hereros ſich in öſtlicher Richtung zurückzogen. Die Verluſte des Feindes ſind unbekannt. Er⸗ beutet wurden 500 Stück Großvieh und 2000 Stück Kleinvieh. Diesſeitige Verluſte: tot Oberleutnant Otto Schulze aus Kroſien; ſchwer verwundet die Oberleutnants Freiherr v. Schönau⸗Wehr, Schußwunde am linken Knie, und Hannemann vom Seebataillon, Leutnant v. Stülpnagel, beide Schuß durch den rechten Ober⸗ arm, Gefreiter Vollrath Friedrich aus Coswig, Kreis Zerbſt, Querſchuß in den Unterkiefer, Gefreiter Ernſt Binder aus Holzgerlingen in Schwaben, Schuß durch die linke Lunge und den linken Oberarm; leicht verwundet: Sergeant Bernhard Becker aus Brackupönen in Oſtpreußen, Streifſchuß am rechten Becken, Gefreiter Bruno Sputh aus Schönefeld, Kreis Leipzig, Streifſchus am linken Unterarm, Gefreiter Reinhold Meuſel aus Wald, Kreis Zittau, Streifſchuß am Kopf.“ Die„Norddeutſche“ meldet: Nach einer telegraphiſchen Meldung des Gouverneurs von Kamerun iſt die erſte Kolonne der aus Anlaß der Nachricht von dem Tode des Stationsleiters Grafen Pückler entſandten Strafexpedition unter Leutnant Nitſch⸗ PVerfunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aß mus. 371(Nachdruck verboten.) Die Unterſuchung nahte ihrem Ende. Der Tag, wo die Geſchworenen uber die drei Angeklagten— denn bei dem Fehlen jeder Aufklärung waren Loiſeau und die beiden Banditen in dieſelbe Affaire verwickelt— zu Gericht ſitzen ſollten, war nicht mehr fern. g Troſtlos, daß er die Hartnäckigkeit des Unglücklichen, welchen ſein Verhängnis offenbar dem Verderben zutrieb, nicht beſiegen konnte, beſchloß der Richter zu der Vermittlung des Abbs Guerin ſeine Zuflucht zu nehmen. Seine Beihilfe zu erlangen, war keine leichte Sache. Der Geiſtliche hatte ſchon ſeit langer Zeit den Grund⸗ br niemals den Einfluß der Religion mit der Thätigkeit der Gerichte zu vermengen, und er pflegte zu ſagen, daß ſein Amt Anicht von dieſer Welt ſei. Aber der vorliegende Fall war ein ſo außergewöhnlicher, daß der Richter überzeugt war, den Abbs zur Rettung dieſes ſeltſamen Gefangenen, der nicht gerettet ſein wollte, beſtimmen zu können. l Bei den erſten hierauf bezüglichen Erörterungen bezeigte der Abbe, gleichwohl ohne ſich beſtimmt auszusprechen, einen großen Widerwillen und verlangte Bedenkzeit. Die Schwurgerichtsverhandlung war auf die übernächſte Woche feſtgeſetzt, und man durfte keine Zeit verlieren. g Nach zweitägiger abſoluter Zurückgezogenheit trat der Abbs „bei dem Unterſuchungsrichter ein und ſagte: i„So große Ueberwindung es mich auch koſten mag, werde ich dennoch Ihren Wunſch erfüllen, und ich habe Gründe, welche mich glauben laſſen, daß ich den Gefangenen zum Sprechen bringen werde. Aber ich will ihn allein anhören, und wenn ich ſeine ſchrecklichen Geſtändniſſe vernommen haben werde, muß es mir frei ſtehen, nach den Eingebungen meines Ge⸗ wiſſens zu handeln.“ „Ich ſetze das vollſte Vertrauen in ihr Herz und in ihre Einſicht, Herr Abb. Was auch vorkommen mag, Sie ſind Herr ihrer Handlungen.“ „Gehen wir alſo, mein Herr, und möge Gott uns alle erleuchten!“ Es war Abend. Ein ſchöner Frühlingsabend; golden beſäumte ein letzter Strahl der ſcheidenden Sonne das Gitter des ſchmalen Zellenfenſters. Loiſeau las gerade in der„Nach⸗ folge Chriſti“, als er den Richter und den Abbs bei ſich ein⸗ treten ſah. Erſtaunt über den doppelten Beſuch, erhob er ſich und wartete, als ob er etwas vorherahnte. Der Richter war in der Nähe der Thüre ſtehen geblieben, während der Abbs auf den Gefangenen zuging, ſeine beiden Hände erfaßte und mit tief bewegter Stimme fragte: „Robert! wollen Sie mir Ihre Schmerzen anvertrauen?“ Bei der Nennung dieſes Namens malte ſich ein grenzen⸗ loſes Ueberraſchtſein in Loiſeaus Zügen, und er wich zurück, wie durch eine ſchreckliche Erſcheinung entſetzt. „Robert,“ fuhr der Prieſter fort, ich bin es, der Sie frägl... im Namen Georgs... im Namen Ellens!“ Ein herzzerreißender Schrei drang aus der Bruſt des Gefangenen, der vorwärts ſtürzte und einen Augenblick das bewegte Geſicht des Prieſters betrachtete, dann fiel er auf die Kniee mit dem Ruf: „Gabriel!... ach, ich werde alles ſagen...“ „Darf ich Sie bitten, uns allein zu laſſen, mein Herr?“ wandte ſich jetzt der Geiſtliche zum Unterſuchungsrichter, welcher ihm ſtillſchweigend die Hand drückte und hinausging. 9. Kapitel. Der Monat Juni war herangekommen, und eine herrliche Sonne badete in ihrem Lichte jenen hiſtoriſchen Saal, in welchem ſeit mehr als einem halben Jahrhundert der Schwur⸗ gerichtshof des Seinedepartewents ſeine Sitzungen abhält. Der Juſtizpalaſt hatte ſich ſchon am frühen Morgen mit einer ſchauluſtigen Menge gefüllt, welche den Verlauf des ſelt⸗ ſamſten Kriminalprozeſſes, der jemals die Pariſer paſſioniert hat, zu verfolgen begierig war. Die Wortgefechte in dem Parlamente und das Streiten der Journale traten, in einer Art ſtiller Uebereinkunft, vor dieſer cause céleèbre in den Hintergrund und ſelbſt das in jener fieberhaften Epoche ſo heiße Ringen der Politik ſchien für einen Tag vergeſſen. Alle Klaſſen der Geſellſchaft fanden ſich auf den engen Bänken zuſammengewürfelt, den Parterreſitzen jenes düſteren Theaters, wo man nur wahre Dramen giebt, wo die Schmerzen wirklich ſind und die Thränen echt. Wie ein Meer wogte dieſes Publikum, und wirr rauſchte das Getöſe der Stimmen. Nur die Sitze des Gerichtshofes und der Geſchworenen waren noch frei. Auf der Anklagebank ſaß ſorglos ein Gen⸗ darmeriewachpoſten, der auf die Ankunft der Gefangenen wartete. Aller Blicke waren auf dieſen ſchrecklichen Platz geheftet, und man fragte ſich, ob nicht vielleicht zum erſtenmale ſeit Jahren ein Unſchuldiger dieſe Stufen erklimmen ſollte, welche von den Tritten ſo vieler Verbrecher abgenützt ſind. Seltſame Gerüchte hatten ſich in Paris über den geheim⸗ nisvollen Angeklagten, der binnen wenigen Augenblicken er⸗ ſcheinen mußte, verbreitet. Man wußte, daß der Mörder von Montmartre kein gewöhnlicher Verbrecher war. Man ſprach von einem unglücklichen, durch ſchreckliche Kataſtrophen ge— brochenen Leben; man erzählte ſich, daß ein unverſöhnliches Fatum allein den armen Loiſeau zum Morde getrieben habe. Was aber die Neugierde im höchſten Maße erregte, war, daß niemand vorausſehen konnte, was ſich in der Verhandlung zutragen würde. Hatte der Angeklagte für den Tag der Entſcheidung die Geſt e aufgeſpart, welche ihm kein Vorverhör entreißen gekonnt, oder wollte er mit ſeinem Geheimnis ſterben? (FJortletzung folgt.) —., munn am Croßfluß eingetroffen. Hier hat inzwiſchen der Miß⸗ erfolg der Pückler⸗Erpedition weitere Ausſchreitungen gegen die Geſellſchaft„Nordweſtkamerun“ hervorgerufen. Drei Angeſtellte, Küſter, Schoof und Schmidt wurden getötet, die Faktoreien ge⸗ plündert und zerſtört. Es verlautet, die Station Oſſidinge ſei auch zerſtört. Das Gouvernement wurde angewieſen, über die Angelegenheit fortlaufend weiter zu berichten. Nah und Fern. Viernheim, 3. März. Die am letzten Sonntag im Gaſthaus zur Roſe anberaumte gemeinſchaftliche Verſamm⸗ lung des Bauern⸗ und Obſt⸗ und Gartenbauvereins war leider nur ſehr ſchwach beſucht. Die Feſtſetzung der einmal im Jahre abzuhaltenden gemeinſchaftlichen Verſammlung wurde den Vor⸗ ſtänden überlaſſen. Herr Gärtner Eißele ſprach über Spargel⸗ bau, Herr Gärtner Zeiſe über Zwiebelbau. Herr Bürger⸗ meiſter Pfützer empfahl den hieſigen Landwirten, dieſe beiden Gemüſeſorten, überhaupt den Gemüſe⸗ und Obſtbau mehr zu pflegen, da Mannheim ein nahes und gutes Abſatzfeld ſei. Zu dieſer Angelegenheit äußerten ſich eine größere Anzahl der Anweſenden. Ob ein gemeinſchaftliches Vorgehen der beiden Vereine in dieſer Hinſicht zuſtande kommt, iſt noch ziemlich un⸗ gewiß. Im Intereſſe unſeres Bauernſtandes wäre das aber nur zu wünſchen.— Lebhaft bedauert wurde der in hieſiger Gemarkung Jahr aus Jahr ein vorkommende große Feld⸗ früchte und Obſtfrevel. Die Zahl derer, die da ernten, wo ſie nicht geſäet haben, ſoll in hieſiger Gemeinde eine er⸗ ſchreckend große ſein und dies iſt auch ein Hauptgrund, wes⸗ halb Obſtbäume lieber ausgerodet als gepflanzt werden.— Aus der Stimmung der Verſammlung war deutlich zu erſehen, daß die Beſeitigung der Feld⸗ und Obſtfrevel ein Haupter⸗ fordernis zur gedeihlichen Entwicklung des Obſt⸗ und Gemüſebaues in unſerer Gemarkung ſei. beiden Vereinen und allen gutgeſinnten Bürgern zuſammen⸗ ſchließen, um dem beſagten Uebelſtande endlich einmal gründlich zu ſteuern. * Viernheim, 2. März. Wie dem„M. J.“ mit⸗ geteilt wird, iſt nunmehr der 19. März, das Feſt des heil. Joſeph, als Tag der Konſekration unſeres Hochwürdigſten Herrn Biſchofs Georgius Heinrich feſtgeſetzt. Zu derſelben wird der Hochw. Herr Erzbiſchof mit den übrigen Biſchöfen der ober⸗ rheiniſchen Kirchenprovinz erwartet. Das Nähere über die Feier wird demnächſt bekannt gegeben werden. — Vor 100 Jahren folgte auf einen milden Januar, in dem die Roſenſtöcke ausſchlugen und die Himmelſchlüſſel blühten, eine derartige Kälte im Februar, daß viele Menſchen erfroren. Ein noch viel unfreundlicheres Geſicht machte der Fe⸗ bruar 64 Jahre früher. Am 7. Februar 1740 zeigte das Thermometer 41 Gr. Kälte nach Zelſius. Der Wein erfror damals bei Erteilung des Abendmahles in der Kirche im Kelche, die Straßen waren noch im April mit ellenhohem Eiſe bedeckt. Menſchen und Tiere wurden durch die Kälte getötet und die Sperlinge fand man ſcharenweiſe tot im Freien. Die Bauern⸗ regel„Die weiße Gans(Schnee) im Februar, bringt Segen für das ganze Jahr“ traf nicht ein, denn die Kälte und der Reif hielten bis zum 13. Juni zum Nachteile des Obſtes und der Feldfrüchte an. — Badiſche Rote Kreuz⸗Lotterie. Beſtimmt nächſten Samſtag, den 5. März er., morgens 8 Uhr beginnt die Ziehung der Roten Kreuz⸗Lotterie in Karlsruhe, wie dies feſtgeſetzt wurde. Wer ſich ein Anrecht auf das große Los er⸗ werben will, der verſchaffe ſich baldigſt ein oder mehrere Loſe à 1 Mk., Porto und Liſte 25 Pfg. mehr, welche bei allen Los⸗ Verkaufsſtellen und der General⸗Agentur J. Stürmer, Straß⸗ burg i. E., Langſtr. 107, jetzt noch zu haben ſind. Mannheim, 2. März. Bedeutendes Aufſehen erregt die Verhaftung des Kaufmanns Friedrich Haußmann, des In⸗ habers der Firma Lehmann und Schmidt, Bilderrahmenfabrik, über die dieſer Tage das Konkursverfahren verhängt wurde. Haußmann ſoll ſich der Urkundenfälſchung ſchuldig gemacht haben durch Vornahme einer Fälſchung in einem Grundſtücks⸗ auszug. Auch ſoll er eine Reihe von ſtillen Teilhabern in ſein 1 Verſunkene Millionen. Kriminol-Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 381 5(Nachdruck verboten.) Nie hatte eine aufgeregtere Ungewißheit ein zahlreicheres und bunteres Publikum bewegt. Als nun der letzte Schlag der zehnten Stunde an der großen Uhr des Juſtizgebäudes verklungen war und ſich die kleine Seitenthüre, durch welche die Angeklagten einzutreten pflegen, öffnete, entſtand tiefes Stillſchweigen in der harrenden Menge und alle Köpfe wandten ſich zu gleicher Zeit nach der⸗ ſelben Richtung. Der traurige Zug erſchien in vorſchriftsmäßiger Weiſe: zuerſt zwei Gendarmen, dann die beiden Bedienten des Herrn von Pancorvo, hierauf wieder zwei Gendarmen und dann endlich der Mann, welchem alle Blicke galten, Loiſeau, der rätſelvolle Mörder von Montmartre. Aufrecht und mit ſicherem Blicke trat er herein und ging feſten Schrittes nach der Anklagebank. Er war völlig ſchwarz gekleidet, und dieſes Koſtüm verſtärkte noch den unbeſchreiblichen Zug von Traurigkeit, der ſich über ſeinem bleichen Geſichte ausbreitete. Neugierig muſterten die Zuſchauer dieſes abgemagerte Antlitz, ob ſie wohl eine Spur von Hoffnung oder Gewiſſens⸗ biſſen darin entdeckten. Aber bald zog eine andere Perſönlichkeit ihre lebhaft er⸗ regte Aufmerkſamkeit an. Zu Füßen der Anklagebank hatte ein Mann Platz ge⸗ nommen, und dieſer Mann war ein Prieſter. Loiſeau, nach ihm vornübergebeugt, hielt ſeine beiden Hände in den ſeinigen. Schon machte in der Menge der Name des mutigen Freundes, welcher dem Beklagten ſo unerwarteten Beiſtand brachte, die Runde. Man hatte den Abbs Guerin erkannt, den Gefängnis⸗ geiſtlichen, und man ſuchte ſich ſeine Gegenwart auf der Bank, Die Gemeinde ſoll ſich mit den Geſchäft aufgenommen haben, ohne daß er den Einzelnen dieſe Tatſache mitteilte. H. hat ſich auch dadurch verdächtig gemacht, daß er vor einiger Zeit auf einer Reiſe die Summe von 51000 Mk. verloren haben wollte. Von der Bergſtraße, 2. März. Die kalte Witterung hält die Vegetation ſehr zurück, was der Landmann und Gärtner nur begrüßt. Die Obſtbäume ſehen im ganzen recht gut aus und laſſen infolge des zurückhaltenden Wachs tums recht gute Hoffnungen erwarten. 8 Mainz, 2. März. Spurlos verſchwunden iſt ein 15⸗ jähriger Buchdruckerlehrling von hier ſeit acht Tagen. Er war von zu Hauſe, ohne daß das Geringſte vorgefallen war, weg⸗ gegangen, um auf die Arbeit zu gehen, iſt aber ſeitdem nicht wieder zurückgekehrt. Man glaubt, daß dem jungen Mann ein Unglück zugeſtoßen iſt.— Geſtern mußte hier eine Frau bei der Polizei Schutz gegen ihren eigenen noch nicht 15 Jahre alten Sohn ſuchen Der Lümmel verfolgte ſeine Mutter mit einem dicken Knüppel. Frankfurt a. M., 1. März. Der Raubmord auf der Zeil. Der Klaviertransporteur Bruno Groß hat ſich heute nachmittag der Polizei geſtellt. Er iſt der Mann, der als Täter oder Mittäter geſucht wurde. Groß ſoll vor kurzem bei Lichtenſtein mit dem Bemerken vorgeſprochen haben, er werde demnächſt wegen eines Klavierkaufs mit einem Offenbacher Wirt wiederkommen. Groß, von Beruf Metzger, war längere Zeit bei einem Möbel⸗ und Klaviertransporteur in der Koſelſtraße in Arbeit, zuletzt aber in verſchiedenen Stellungen tätig. Die Unterſuchung muß ergeben, ob er etwas mit der Mordaffäre zu tun hat. Er wurde einem fünfſtündigen Verhör unterzogen. Einzelheiten ſind bis jetzt noch nicht erbracht; allerdings ſollen manche Verdachtsmomente gegen ihn vorliegen.— Während ihr Sohn und ihre Schwiegertochter auf einem Maskenballe waren, ertränkte ſich die 73jährige Witwe Marg. Bahlin in ihrer Wohnung in einer Badewanne. Auf dem Tiſch hatte ſie ihre Barſchaft von 83 Mk. nebſt einem Briefe niedergelegt, in dem ſie beſtimmte, daß dieſe 83 Mk. zu ihrer Beerdigung verwendet werden ſollten. Ueber das Motiv ihrer Tat ſtand nichts in dem Briefe. a Lahr, 2. März. Eine furchtbare Szene ereignete ſich Samſtag nachmittag im hieſigen Spital. Der 8zjährige Karl Langenbach ſtürzte ſich lt.„Lahrer Ztg.“, vom zweiten Stock in einer Höhe von 7 Meter in den hintern Hof herab und zerſchmetterte ſich den Schädel, ſodaß der Tod augenblicklich eintrat. Der Unglückliche, der vermutlich in einem Anfall von Geiſtesſtörung handelte, hatte ſich zuvor im Abort vollſtändig entkleidet und war dann durch das Fenſter des Abteils ge⸗ ſprungen. — Die Totalverluſte deutſcher Schiffe im Jahre 1903 betrugen: Dampfer: 23 mit 21098(gegenüber 1902: 23 mit 38 162 Reg.⸗T.) Segelſchiffe: 28 mit 11765(gegen⸗ über 1902: 37 mit 18 367 Reg.⸗T.) Beſchädigungen erlitten 1903: 486 Dampfer und 129 Segler. An der deutſchen Küſte gingen Menſchenleben verloren: 1901: 24 bei 503 Un⸗ glückfällen, 1900: 47 bei 484 Unglücksfällen. Humoriſtiſches. Schönes Reſultat.„Nun, wie hat ſich Ihr neues verbeſſertes Feuerwehr⸗Automobil denn bewährt?“—„O, beim letzten Brande wurde infolge des blitzſchnellen Eintreffens des Automobils bereits eine Perſon aus den Flammen gerettet— drei Menſchen fuhr es allerdings unterwegs tot!“ Die höhere Tochter. Mutter(auf der Eiſen⸗ bahn): An den Zug muß ein Viehwagen angehängt ſein; ich meine, ich hätte ein Schaf blöken hören.“— Tochter(aus der Penſion zurückkehrend):„Dem Dialekt nach ſcheint es ein Kalb zu ſein.“ Widerſpruch. Richter(zum Zeugen):„Was für eine Stellung nehmen Sie bei Ihrem Meiſter ein?“— Zeuge: Ich bin der Altgeſelle.“— Richter:„Sind ſie verheiratet?“ — Zeuge:„Nein, ich bin Junggeſelle.“ Zeitgemäße Todesanzeige. Heute ſtarb in⸗ folge eines Flugapparat⸗Unfalls Fräulein Cilli Uechthaber, Mitglied des Turn- und Fechtklubs„Harmonie“, des Rauch⸗ welche außerdem den offiziell deſignierten drei Verteidigern als Sitz diente, zu erklären. Würde er das Geheimnis enthüllen, das der Beklagte mit ſich in den Tod zu nehmen drohte, oder wollte er bloß Loiſeau in der herben Prüfung der Verhandlung beiſtehen, bevor er ihm in der letzten Stunde, auf dem Schafott, Troſt ſpendete? Der Gerichtshof trat ein. Richter und Geſchworene ſetzten ſich auf ihre Plätze. Die Sitzung war eröffnet und der Schreiber verlas die Anklageakte. Die unbeſtimmte Abfaſſung dieſes Schriftſtückes verriet ſehr deutlich, daß es den Behörden nicht gelungen war, die Urſachen und Umſtände des Verbrechens von Montmartre feſtzuſtellen. Die Anklage hatte ſich darauf beſchränkt, klar und deutlich die Thatſachen in's Gedächtnis zu rufen. Sie nahm an, daß der Ausländer Pancorvo, der Anführer einer Verbrechergeſell⸗ ſchaft, infolge eines um die Teilung des geſtohlenen Geldes entſtandenen Streites, von ſeinen Spießgeſellen ermordet worden war. Sie überging mit Stillſchweigen denjenigen Teil der Unterſuchung, welcher ſich auf den Vicomte von Servon bezog und begnügte ſich mit der Beſtätigung, daß Loiſeau ſich frei⸗ willig zur Haft geſtellt und ſich der Urheberſchaft des Mordes bekannt habe. Zerſtreut hörte das Publikum dieſe kurze Verleſung an, welche ihm keine neue Thatſache mitteilte. Sollten die Verhandlungen überhaupt Licht in dieſe dunkle Geſchichte bringen, ſo mußte dasſelbe ſchon in dem Verhör aufleuchten. „Beklagter Loiſeau, erheben Sie ſich!“ ſagte der Präſident des Gerichtshofes. Ein Schaudern lief durch die Menge. Der Mörder von Montmartre ſtand aufrecht da, feſten Blickes, unbeweglich. „Weigern Sie ſich immer noch, die Fragen zu beant⸗ klubs„Einigkeit“ und des Vereins zur Förderung des Männer— erwerbes!“ Letzte Nachrichten Ein ruſſiſch-japaniſcher Zuſammenſloß auf Korea. London, 2. März.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio von, geſtern: Laut einem vom japaniſchen Kriegsminiſterium veröffentlichten Bericht iſt die ruſſiſche Kavallerie bei Andſchu und Piönjang geſchlagen worden. Die Bewohner dieſes Teiles Koreas gehen wieder ihrer gewöhnlichen Beſchäftigung nach. — Daily Chronicle“ meldet aus Söul von geſtern: Bei dem Zuſammenſtoß der Ruſſen und Japaner, der am Sonntag vor⸗ mittags 9 Uhr über 100 Yards vom Nordtor von Piönjäng erfolgte, wurden nur wenige Schüſſe abgegeben, worauf die Ruſſen unter Mitnahme von zwei verwundeten Koſaken zurück⸗ gingen. Tondon, 2. März. Die Morgenblätter meſſen den Nachrichten über das angebliche Gefecht bei Port Arthur, in welchem drei ruſſiſche Kriegsſchiffe wiederum ſtark beſchädigt ſein ſollen, keinen Glauben bei. Die verſchiedenen Kriegs⸗Korreſpon⸗ denten wiſſen keinerlei Einzelheiten über ein derartiges Gefecht zu melden. Die Blätter ſtellen nur feſt, daß in Port Arthur Garniſonen und Schiffe immer in Erwartung eines Angriffes ſeitens der Japaner ſtehen. Die Ftimmung in Petersburg. Die Stimmung, welche in dieſem Augenblick an der Newa platzgegriffen hat, kann nicht beſſer gekennzeichnet werden, als durch das in Umlauf geſetzte geflügelte Wort: Port Arthur iſt eine neue Auflage Sebaſtopols, und zwar eine völlig unver⸗ änderte.“ Man vergleicht Dalny mit Eupatoria, Alexejew mit Nachimow, den„Retwiſan“ mit dem Kriegsſchiff„Drei Heilige“, den Goldenen Berg mit dem Malakow und dem Kurgan, die Sibiriſche Bahn mit der Simferopoler Chauſſee, auch vernimmt man die Anſicht, der Verluſt Sebaſtopols habe einen wohl⸗ tätigen Einfluß auf den Gang der ruſſiſchen Geſchichte aus⸗ geübt, folglich wäre der Verluſt Port Arthurs für die ruſſiſche Geſellſchaft wünſchenswert. Dieſer fromme Wunſch, der auf der hier ſo beliebten alten Formel„Je ſchlimmer, deſto beſſer“ begründet iſt, durfte wohl ſeinen Urſprung in radikalen Kreiſen haben, allem Anſchein nach beginnt er auch in andern Kreiſen, ſelbſt in militäriſchen, Anhänger zu finden. In der Preſſe werden dieſe wenig von Vaterlandsliebe getränkten Wünſche dahin eingeſchränkt, daß für die innere Lage wohl ein Krieg wünſchenswert ſei, jedoch ein Krieg ohne ungünſtigen Ausgang, und jeder Patriot müſſe wünſchen, daß der Krieg möglichſt wenig Opfer koſte und ausgiebig die Sicherheit und Ruhe für die ſchwere Arbeit nach dem Kriege ſichere. — Zur Frühjahrsbeſtellung. Der Hafer wird leider vielfach nicht gedüngt. Trotzdem lohnt gerade aber er eine Düngung wie kaum eine andere Frucht. Zum Beiſpiel erzielte Herr Carl Buff in Ritſchenhauſen in zweiter Tracht nach Stall⸗ miſt auf Lehmboden durch eine Düngung mit 400 kg Thomas⸗ mehl eine Ernte von 23½ D.⸗Z. Hafer, gegenüber 13 D.⸗Z. Hafer ohne Düngung; nach Abzug der Düngungskoſten mit nur 17 Mk. entſpricht dies einem Reingewinn von rund 147 Mk. Herr Kammergutspächter Erhardt in Köttendorf erntete mit Thomasmehl⸗, Kainit⸗ und Chiliſalpeterdüngung bei rund 92 Mk. Düngungskoſten vom Hektar, 12 D.⸗Z. Hafer mehr als ohne Düngung. Nach Abzug der Düngungskoſten betrug der Ueberſchuß 164 Mk. Kartoffel. Wenn man auch ſeit vielen Jahren weiß, daß die Kartoffel ein hohes Kalibedürfnis hat und den Boden außerordentlich an dieſem ſo wichtigen Pflanzennähr⸗ ſtoff ausraubt, ſo hat man doch häufig eine Düngung mit Staßfurter Kaliſalzen unterlaſſen, in der nicht ganz unbe⸗ rechtigten Furcht, den Ertrag und die Schmackhaftigkeit der Kartoffel durch die chlorhaltigen Nebenbeſtandteile herab⸗ zudrücken. Es wird bierbei aber jetzt überſehen, daß die worten, welche ſich auf Ihren Namen, Ihr Alter und Ihren Geburtsort beziehen?“ „Ich weigere mich,“ ſagte der Angeklagte mit ernſter Stimme. „Bekennen Sie ſich bes an Herrn von Pancorvo be⸗ gangenen Mordes für ſchuldig?“ „Ja, ich habe ihn getötet.“ „Sie haben im Laufe der Unterſuchung ausgeſagt und ſcheinen auch hier noch daran feſthalten zu wollen, daß Herr von Pancorvo im Zweikampf unterlegen iſt. Der Gerichtshof könnte ſich mit dieſer Behauptung, welche durch ſämtliche That⸗ ſachen widerlegt wird, nicht zufrieden geben; ich muß Sie in⸗ deſſen auffordern, ſich des Näheren zu erklären. Sprechen Sie alſo und erzählen Sie uns die Vorgänge der Nacht des 21. Januar.“ „Ich habe ihn getötet!“ „Sie haben ihn getötet, ſagen Sie; aber wie? Sie ſind verwundet worden und es kann ein Kampf ſtattgefunden haben. War dieſer Kampf ein ehrlicher, ſo ſagen Sie uns die Gründe und die Umſtände der Begegnung.“ „Ich habe ihn getötet!“ „Angeklagter! ich muß Ihnen bemerken, daß ihre ſinn⸗ loſe Hartnäckigkeit Ihnen den größten Schaden verurſachen kann, und wenn Sie auf Ihrer Antwortverweigerung beharren, bin ich genötigt, Ihr Schweigen als ein Zugeſtändnis zu be⸗ trachten.“ „Ich ſage Ihnen, daß ich ihn getötet habe.“ Jede dieſer Antworten, inmitten einer feierlichen Stille ausgeſtoßen, klang wie der Ton einer Totenglocke, und jedes⸗ mal, wenn der dem Blutgerüſt verfallene Mann dieſen ver⸗ hängnisvollen Satz mit ſeiner hohlen Stimme wiederholte, überlief ein Schauer die Herzen der Zuhörer. Auf dem Geſichte des Präſidenten las man das Mitleid, welches ihm der unbeugſame Entſchluß des ſeltſamen Ange⸗ klagten einflößte, und mit ſichtlicher Bewegung ſprach er die unheilverkündenden Worte: „Setzen Sie ſich, Angeklagter. werden zu erwägen haben.“ Die Herren Geſchworenen (Fortſetzung folgt.) * Kartoffelzüchter gelernt haben, neuere und ertragreichere Sorten zu züchten, die ſehr wohl die Chlorſalze vertragen können, andererſeits aber einer Kalidüngung direkt bedürfen. Verſuche, die ſeitens der Verſuchsſtationen angeſtellt wurden, haben den Nachweis geliefert, daß die Kartoffeldüngung mit großem Nutzen noch im Frühjahr ausgeführt werden kann, und zwar ſoll man ſtets das 40% Kalidüngeſalz je nach der Bodenart in 100— 300 kg ausſtreuen. Je zeitiger dieſes vor dem Auslegen der Kartoffel geſchieht, deſto ſicherer iſt der Erfolg. Herr G. Hildt in Backnang machte im letzten Sommer folgenden Verſuch: Neben einer ungeduͤngten Fläche düngte er ein Feld mit Superphosphat, Chiliſalpeter und 40% Kaliſalz einer dritten Parzelle gab er aber nur Super⸗ phosphat und Chiliſalpeter, alſo kein Kali. Der Ertrag der vollgedüngten Parzelle war pro Hektar berechnet 220 dz: Die Parzelle ohne Kali erbrachte 188,5 dz und die gänzlich ungedüngte nur 148 dz. Faſt ganz dieſelben Reſultate er⸗ zielte Herr Heintz in Seſenheim i. Elſ., wo durch Kali⸗ düngung gegenüber einer Duͤngung mit Superpsosphat und Chiliſalpeter ein Mehrertrag von 38 da erzielt wurde. Dieſe Zahlen zeigen deutlich die Wirkung der Kalidün gung zu Kartoffeln und ſollte die Landwirte anregen, bei der kommen⸗ den Fruͤhjahrsbeſtellung wenigſtens einen Verſuch mit Kali⸗ ſalzen zu machen. F Der Rivale der Niagarafälle. Bei dem Bau der Eiſen⸗ bahn vom Kap nach Kairo ſollen die berühmten Viktoriafälle des Sambeſi durch eine ſchöne Hängebrücke überſpannt werden, und außerdem beabſichtigt man, ihre Kraft elektriſch zu ver⸗ werten. Einen Begriff von der Größe der Fälle bekommt man, wenn man hört, daß ſie 120 Meter hoch, alſo faſt 21 mal ſo hoch und faſt doppelt ſo breit wie die Niagarafälle ſind. Li⸗ vingſtone beſchreibt in ſeinen Missionary Travels and Re- searches in South Africa die Fälle folgendermaßen:„Sie werden auf drei Seiten von 300 bis 400 Fuß hohen Hügelketten begrenzt, die mit Wald bedeckt ſind; zwiſchen den Bäumen ſcheint der rote Boden durch. In einer Entfernung von etwa einer halben Meile von den Fällen verließ ich das Kanu, mit dem ich ſo weit gekommen war, und ſchiffte mich in einem leich⸗ teren ein, mit Männern, die mit den Fällen gut bekannt waren. Sie brachten mich den Strom hinunter in den Wirbeln und ſtillen Stellen, die von vielen vorſpringenden Felſen gebildet waren, bis zu einer Inſel in der Mitte des Fluſſes und auf den Rand der Lippe, über die das Waſſer rollt. Dabei beſtand die Gefahr, von den Strömungen, die an jeder Seite der Inſel entlang ſtürzten, hinuntergefegt zu werden; aber der Fluß iſt jetzt niedrig, und wir fuhren da, wohin man unmög⸗ lich gelangen kann, wenn das Waſſer hoch ſteht. Aber obgleich wir die Inſel erreicht hatten und wenige Meter von dem Fleck entfernt waren, von wo aus eine Umſchau das ganze Rätſel löſen würde, glaube ich, konnte niemand bemerken, wohin die große Waſſermenge ging; ſie ſchien ſich in der Erde zu ver⸗ lieren, da die gegenüberliegende Lippe des Spaltes, in dem es verſchwand, nur 80 Fuß entfernt war. Ich begriff es we⸗ nigſtens nicht, bis ich, nachdem ich zum Rand gekrochen war, in einen breiten Spalt hinabblickte, der von einem Ufer des Sambeſi zum andern gemacht worden war, und ſah, daß ein Strom von 1000 Meter Breite 100 Fuß hinabſprang und dann plötzlich in einen Raum von 15 oder 20 Meter zuſammen⸗ gepreßt wurde. Die ganzen Fälle ſind einfach ein Spalt in dem harten Baſaltfelſen, der vom rechten zum linken Ufer des Sam⸗ beſi gemacht und dann vom linken Ufer fort durch 30 oder 40 Meilen Hügel verlängert iſt.“ Wenn man nun die Fälle als Mittelpunkt nimmt, ſchreibt The African World Annual, ſo wird der elektriſche Strom von dort über einen Radius von 300 Meilen geleitet werden, in welchem Gebiet Bulawayo im Südoſten, Lialui im Nordweſten, Lomagunda im Oſten und viele andere Orte von geringerer oder größerer Bedeutung liegen. Bedenkt man, daß der Geſamtbetrag der Pferdekre e, der jetzt bei den Fällen verſchwendet wird, auf 35 Millionen geſchätzt wird, ſo erkennt man, daß das Syndikat zur Aus⸗ beutung der Fälle über eine tatſächlich unbegrenzte Kraft ver⸗ fügt. Sicherlich wird der Radius von 300 Meilen bedeutend überſchritten werden, wenn die Ausnutzung der Fälle erſt zur vollendeten Tatſache geworden iſt. Die Erziehung zu Müttern. Ein Vorſchlag, der bei einer Konferenz des Womens Induſtrial Council in London gemacht wurde, Schulen für die Erziehung von Mädchen zur Kinder⸗ pflege zu gründen, wird wahrſcheinlich in größerem Maßſtabe ausgeführt werden, als es von den Antragſtellerinnen ſelbſt vorausgeſehen war. Die Idee iſt bei engliſchen Pädagogen auf außerordentlich große Sympathie geſtoßen, und ein Ent⸗ ſchluß darüber wird bald gefaßt werden. Die Idee des Coun⸗ cils war, daß eine ſolche Erziehung für die Mädchen der arbeitenden Stände eingeführt werden ſollte; aber die Meinung der Schulbehörde neigt ſtark dazu, die Veranſtaltung für alle Mädchen obligatoriſch zu machen. Ein Mitglied des Councils äußerte einem Interviewer gegenüber folgendes:„Man hal ſchon lange erkannt, daß das moderne Mädchen eine ſehr mangelhafte Kenntnis der häuslichen Pflichten, beſonders aber der Kinderpflege beſitzt. Kochſchulen, Haushaltungsſchulen und Nähſtunden ſind gewiß vorzügliche Dinge, aber es iſt Zeit daß die praktiſche Erziehung weitergeht. Wenn wir es er⸗ reichen, daß an den techniſchen Tagesſchulen alle Mädchen eint e Erziehung der Pflege und Aufziehung von Kin⸗ ern erhalten, ſo wird ſolche Erziehung auf ganz praktiſcher Baſis gegründet ſein. Die Schülerinnen werden Gummipuppen in Lebensgröße bekommen, Korbwiegen und vollſtändige Aus⸗ ſtattungen von Kleidern, für die beiden Stadien der Baby⸗ Aera, die der langen und der kurzen Kleider. Die Schülerin wird gelehrt werden, wie man ein Kind pflegt, ernährt, an⸗ kleidet und ſeine Krankheiten kuriert; ſie wird ich alſo während des Unterrichts wie eine Mutter benehmen müſſen. Das Syſtem iſt in einigen Schweizer Schulen ein obligatoriſcher Gegenſtand der Prüfungen geweſen und man hat ausgezeich⸗ nete Ergebniſſe dabei erzielt. Die Mehrzahl der Mädchen kom⸗ men jetzt ſofort in eine Fabrik oder in einen Laden, ſowie ſie die Schule verlaſſen. Sie ſind geneigt, die häusliche Arbeit zu verachten, und werden ſich in kauſend Fällen verheiraten, ohne die geringſte Kenntnis ihrer Pflichten als Gattin und Mutter zu haben. Wir hoffen, dem allen abzuhelfen.“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. die Hagelverſicherung betreffend. Vom 8. Januar 1904. Mit Allerhöchſter Genehmigung Seiner Königlichen Ho⸗ heit des Großherzogs und mit Zuſtimmung der beiden Kammern der Landſtände haben wir zur Förderung der Hagelverſicherung unter den Landwirten mit der Norddeutſchen Hagel⸗Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit die nachſtehende Ueber⸗ einkunft abgeſchloſſen. Der nach Ziffer 6 Abſatz 2 der Uebereinkunft zugunſten des ſtaatlichen Hagelverſicherungsfonds von der Geſellſchaft einzuziehende Betrag wird bis auf weiteres auf 40 Prozent der Netto⸗Vorprämie feſtgeſetzt. Die Uebereinkunft gilt vom Beginn des Jahres 1904 ab als zu Recht beſtehend. Darmſtadt, 8. Januar 1904. Großherzogliches Miniſterium des Innern. Rothe. Petri. Zwiſchen dem Großherzoglich Heſſiſchen Miniſterium des Innern und der Norddeutſchen Hagel⸗Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft auf Gegenſeitigkeit zu Berlin iſt nachſtehende Ueberein⸗ kunft abgeſchloſſen worden: 1. Die Norddeutſche Hagel Verſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit zu Berlin verpflichtet ſich, nach Maßgabe ihrer Satzungen und ihrer Verſicherungsbedingungen, ſowie gegenwärtiger Uebereinkunft die Feldfrüchte ſaͤmtlicher ver⸗ ſicherungsſuchender Landwirte in Heſſen gegen Hagelſchaden in Verſicherung zu nehmen. Ein Ausſchluß einzelner Land⸗ wirte von der Verſicherung darf nur auf Grund wiſſentlich falſcher Angaber(§ 19 der Verſicherungsbedingungen) oder ungebührlichen Verhaltens gegen die Geſellſchaftsorgane und Schätzer oder endlich wegen Nichtbefolgung der ſatzungs⸗ bezw. bedingungsgemäßen Pflichten erfolgen und wird erſt für das nächſte Geſchäftsjahr rechtsgültig. Der Ausſchluß er⸗ folgt nur mit Zuſtimmung des Vorſitzenden, ſawie des kon⸗ trollterenden Mitgliedes des Verwaltungsrats und des Groß⸗ herzoglichen Miniſterium des Innern. 2. Das Großherzogtum Heſſen bildet im Sinne des § 32 der Satzung der Geſellſchaft zwei Bezirke, welchen das Recht zuſteht, je einen ſtimmberechtigten Vertreter zur General⸗ verſammlung zu entſenden. 8. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, jederzeit in einer hervorragenden Stadt des Großherzogtums— bis auf weiteres in Mainz— einen Generalagenten zu beſtellen, der die Ge⸗ ſellſchaft ſowohl den Bthörden, wie dem; Publikum gegenüber vertritt. Die Organiſation des heſſiſchen Agenturweſens iſt Sache der Geſellſchaft. Name, Stand und! Wohnort der Agenten, ſowie die Art und Regelung deren Bezüge ſind auf Verlangen dem Miniſterium mitzuteilen. Wünſche des Miniſteriums bezüglich der Entfernung ungeeigneter Perſön⸗ lichkeiten ſind zu berüuͤckſichtigen. 4. Die Feſtſetzung der Vorprämien in Gemäßheit des§ 26 der Verſicherungsbedingungen erfolgt durch den Verwaltungs⸗ rat, nachdem die Vorſchläge der Direktion dem Miniſterium mitgeteit worden ſind. E nwendungen können ſchriftlich oder durch den nach Nr. 9 dieſer Vereinbarung zur Teilnahme an den Sitzungen des Verwaltungsrat berechtigten Vertreter vorgebracht werden. 5. Die Tarifierung geſchieht auf Grund der von der Geſellſchaft gefuhrten Hagelſta tiſtik durch Feſtſetzung eines einheitlichen Prämienſatzes für jede Gemarkung inß derz Weiſe, daß zunächſt eine Grundprämie für die einzelnen Kreiſe, auf⸗ geſtellt wird und daß dann für diejenigen Gemarkungen, welche innerhalb der vorausgegangenen zehn Jahrezhagelfrei geblieben ſind, eine entſprechende Minderung, dagegen für die⸗ jenigen, welche während des gleichen Zeitraums mehrere er⸗ ſatzfähige Hagelſchäden aufweiſen, eine entſprechende Erhöhung der Grundprämie ihres Kreiſes nach den hierfür maßgeben⸗ den Grundſätzen eintritt. 6. Es wird ein unter der Leitung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern ſtehender ſtaatlicher Hagerſicherungs⸗ fonds begründet, welcher die Aufgabe hat, die Zahlung der etwa erforderlich werdenden Nachſchluſſe für die heſſiſchen Mitglieder der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit zu leiſten. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, zugleich mit der Vor⸗ prämie und dem Beitrage zum Reſervefonds von ihren heſſiſchen Verſicherten einen vom Miniſterium zu beſtimmenden Prozentſatz der Netto⸗Vorprämie einzuziehen und an den ge⸗ nannten Funds bis zum 1. Dezember abzuführen. 7. Die Großherzogliche Staatsregierung verpflichtet ſich für den Fall, daß die eigenen Mittel des Fonds zur Deckung des Nachſchuſſes nicht ausreichen, dieſem einen verzinslichen Staatskredit zu eröffnen, der nach Maßgabe der vorhandenen Mittel des Fonds zurückzuzahlen iſt. Dieſer Kredit darf die Höhe von 100 000 Mk. nicht überſteigen. Bis zur jedes⸗ maligen Bezahlung des ausgeſchriebenen Nachſchuſſes bleiben die einzelnen Verſicherten der Geſellſchaft für deſſen volle Höhe perſönlich haftbar. 8 Die Regulierung der Schäden iſt die gleiche, wie in den übrigen Teilen des Geſchäftsgebietes. Keine Schätzung mit mehr als 1000 Mk. Anmeldeſumme darf ohne Zuziehung eines von den Verſicherten in den Bezirksverſammlungen ge⸗ wählten Bezirkstaxators ausgeführt werden. 9. Die Geſellſchaft raͤumt dem Miniſterium das Recht einer dauernden Kontrolle über ihre Verwaltung ein. Dem Ministerium ſteht insbeſondere das Recht zu, von dem auf das heſſiſche Geſchaft bezuͤglichen Schriftwechſel, dem Praͤmien⸗ tarif und den Schadenakten Kenntnis zu nehmen, ſowie zu den Sitzungen des Verwaltungsrats und den Bezirks⸗ und Generalverſammlungen einen Vertreter zu entſenden, der jederzeit zu hören iſt. Die Geſellſchaft wird das Miniſterium zu dieſem Zweck rechtzeitig von Ort und Zeit der Abhaltung dieſer Sitzungen und Verſammlungen in Kenntnis ſetzen. Die Koſten der Entſendung des Vertreters werden vom Miniſterium getragen. Auch wird die Geſellſchaft dem Winiſterium jährlich über die Zahl der heſſiſchen Verſicherten, die Höhe der Verſicherungsſumme und der Vorprämien bis zum 1. Januar eine kreisweiſe zuſammengeſtellte Ueberſicht vorlegen. 10. Für die Bekanntmachung des Rechnungsabſchluſſes und der Bilanz genügt die Veroffentlichung im deutſchen Reichsanzeiger, jedoch verpflichtet ſich die Geſellſchaft, allen Mitgliedern mit mindeſtens 3000 Mk. Verſicherungsſumme jährlich vor dem 15. April einen gedruckten Geſchäftsbericht und Rechnungsabſchluß zugehen zu laſſen. 1 11. Gegenwärtige Uebereinkunft wird auf vorläufig 10 Jahre(bis 1913 einſchließlich) abgeſchloſſen. Es tritt jedoch eine ſtillſchweigende Verlängerung je auf die Dauer eines weiteren Jahres ein, wenn nicht von dem einen oder anderen Teil bis zum 1. November 1913 bezw. der folgenden Jahre die ſchriftliche Erklärung abgegeben wird, daß die Ueber⸗ einkunft mit dem Ablauf des betreffenden Jahres erlöſchen ſoll⸗ Während der feſt vereinbarten Dauer der Uebereinkunft iſt jeder Teil berechtigt, von der Uebereinkunft zurückzutreten, wenn der andere Teil den ihm obliegenden Verpflichtungen nicht nachkommt. Die Uebereinkunft erliſcht alsdann mit dem Ablauf des betreffenden Jahres wenn bis 1. November eine Kuͤndigung erfolgt iſt. So geſchehen in doppelter Ausfertigung. Darmſtadt, Berlin, den 24. Dezember 1903. Großherzoglich Heſſiſches Miniſterium des Innern. (L. 8)(gez.) Rothe. Norddeutſche Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit zu Berlin. Für den Verwaltungsrat: Die Direktion: (gez.) v. Zaſt row.(gez.) Robbe. Heppenheim, 16. Februar 1904. Betr.: wie oben. Das Großherzogliche Kreisamt Heppenheim an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Gemäß Verfügung Großherzogl. Miniſteriums des Innern vom 2. l. M. zu Nr. M. d. J. III 941, Amts⸗ blatt Nr. 2, verweiſen wir Sie ausdrücklich auf die vor⸗ ſtehende Uebereinkunft. Dieſelbe iſt aus dem Beſtreben ent⸗ ſtanden, den Landwirten eine günſtige Gelegenheit zur Ver⸗ ſicherung ihrer Feldfrüchte gegen Hagelſchaden zu bieten und damit die Hagelverſicherung eine allſeits als not; wendig erkannte weitere Verbreitung im Großherzogtum zu ſchaffen. Sie ermöglicht die Verſicherung bei einer großen, anerkannt ſoliden, billigen und kapi⸗ tallſtiſchen Gewinn ausſchließenden Gegenſeitig⸗ keits⸗Geſellſchaft gegen feſte Prämie, alſo ohne Kachſchuß. Ferner wirkt ein Vertreter der Verſicherten bei der Negulierung der Schäden mit(vgl. oben Ziff. 8) und Großh. Miniſterium des Innern iſt das Recht einer dauernden Kontrolle über die Verwaltung der Geſellſchaft eingeräumt(vgl. oben Ziff. 9.) Es muß daher ihr Beſtreben ſein, den Vertragszweck nachdruͤcklichſt fördern zu helfen. Insbeſondere wollen Sie die Landwirte auf die Norddeutſche Hagelverſicherungsgeſellſchaft hinweiſen und zur baldigen Verſicherung bei derſelben auf⸗ fordern. Für eine eine eigene ſtaatliche Hagelverſicherung hat ſich das Großherzogtum als ein zu kleines Gebiet er⸗ wieſen, man hat daher ähnlich wie z. B. in Baden, Wuͤrtem⸗ berg und Elſaß⸗Lothringen, den Weg der Uebereinkunft mit der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft gewählt. Wir bemerken noch, daß Sammlungen für Hagelbeſchädigte künftighin unter keinen Umſtänden mehr zugelaſſen werden. Wir bemerken weiter, daß die Verſicherungs⸗Bedingungen und Satzungen der Geſellſchaft durch den General⸗Agenten, 3. Zt. Fr. D'Heil in Mainz, Bonifaziusſtr. 40, jederzeit zu beziehen ſind ſowie auf unſerem Bureau eingeſehen werden können. Etwaige Wünſche und Beſchwerden wegen Tarifierung, Schadensfeſtſtellung u. ſ. w. ſind zu unſerer Kenntnis zu bringen, damit darüber mit der Geſellſchaft auf Grund der Uebereinkunft verhandelt werden kann. Dr. Göttelmann. Bekanntmachung. Bedingungen der Heſſiſchen Landes⸗Hypotheken⸗ bank in Darmſtadt für ihre vom 28. Februar l. Is. an bis auf weiteres zu erteilenden Zuſagen. f Bei Hypothek⸗Darlehen an Private beträgt der Zins fuß 2¾%, die einmalige Vergütung für Geldbeſchaf⸗ fungskoſten, welche bei der Auszahlung an die Bank zu ent⸗ richten iſt, 1,75%, Bei Kommunal⸗Darlehen hat der Anleiher die Wahl zwiſchen folgenden zwei Wegen: 1. Der Zinsfuß beträgt 8,70%, die einmalige Ver⸗ gütung 1,60%; oder 2. der Zinsfuß beträgt 3¾9 in den erſten 10 Jahren; von da ab 38¾0%, die einmalige Ver⸗ gütung ebenfalls 1,80%. Erfolgt die Auszahlung des Darlehens nicht innerhalb 4 Wochen nach der Zuſage, ſo erhöhen ſich die genannten Sätze für die einmalige Vergütung je um 0,20%, Es werden nur Tilgungsdarlehen gewährt, welche von der Bank niemals gekündigt werden konnen. Ebenſo⸗ wenig kann der Zinsfuß geſteigert werden. Dem Anleiher wird dagegen ein Kündigungsrecht eingeraͤumt. 82 J Mok& forbach f ven Schirm- u. Stock-Fabrik 0 4, 5 . feparatur-Werkstätte. planken. 2 — „„ 5 —. . —— 3—k— —— — aus verfolgt werden. Dies mag auch der Grund geweſen ſein, warum Groß ſich verborgen hielt. Der Polizei waren bis geſtern insgeſamt 218 Mitteilungen in der Mordſache zuge⸗ gangen; im ganzen wurden 40 Perſonen verhaftet. Augen⸗ blicklich fahndet man nach zwei Leuten, die dringend verdächtig ſind, in die Angelegenheit eingeweiht zu ſein. Von einem traurigen Schickſal iſt Hermann Neander, Bureaugehülfe bei den Rechtsanwälten Mettenheimer und Pachten, die ihre Bureaus im zweiten Stock des Hauſes Zeil 69 haben, ereilt worden. Ne⸗ ander war bekanntlich einer jener drei Herren, die zuerſt die Mordtat entdeckten. Die„Frankf. Ztg.“ berichtet, daß Ne⸗ ander infolge der Aufregungen über die Mordaffäre tobſüchtig geworden iſt. Er befindet ſich im St. Vinzenz⸗Hoſpital. Wie die„Frankf. Ztg.“ erfährt, ſoll der Käufer der Schnur aus dem Fey'ſchen Geſchäft geſtern abend ermittelt worden ſein. Allerdings iſt noch nicht im geringſten erwieſen, daß die Strau⸗ gulation mit jenem Stück Schnur oder von jenem Käufer vor⸗ genommen wurde.— Der Möbelträger Groß wird im Unter⸗ ſuchungsgefängnis ſcharf bewacht. In der Nacht iſt ihm ſtets ein Beamter zur Seite. Nach der Meldung eines Bericht⸗ erſtatters ſollen ſich die verdächtigen Momente gegen Groß ver⸗ mehrt haben. Am Sonntag morgen habe er in einem Ge⸗ ſchäft der Glauburgſtraße ein Fläſchchen Fleckenwaſſer gekauft. Die Ladenbeſitzerin habe den Vorfall der Polizei gemeldet und bei einer Konfrontation Groß als den Käufer beſtimmt erkannt. Verdächtig ſei auch, daß Groß bei ſeiner Feſtnahme einen neuen Ueberzieher trug und über die Verwendung des alten keine ge⸗ nügende Auskunft geben. Frankfurt, 4. März. Die Summe, die als Be⸗ lohnung für die Ergreifung des Raubmörders ausgeſetzt iſt, ſoll bedeutend erhöht werden.— Der Möbelträger Bruno Groß, der ſich in Unterſuchungshaft befindet, wurde geſtern nachmittag abermals einem dreiſtündigen Verhör unterzogen. Ferner wurde auf dem Präſidium eine Anzahl feſtgenommener Perſonen verhört; ſie wurden aber ſämtlich wieder auf freien Fuß geſetzt. Groß ſoll einen ſehr ruhigen Eindruck machen und den Beamten und Mitgefangenen gegenüber ziemlich wort⸗ karg ſein. Er ſtammt aus Leubnitz bei Werdau in Sachſen und iſt der Sohn eines Färbermeiſters. Seit drei Jahren iſt er von der Heimat abweſend; er war in Leipzig Droſchken⸗ kutſcher und iſt vor längerer Zeit nach Frankfurt gezogen. Der Name Kops, den er ſich beilegte, iſt der ſeiner Braut. Nah und Fern. Darmſtadt, 3. März. Bürgermeiſterwahl. Eine von halb 4 bis 8 dauernde geheime Sitzung der Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung ging der öffentlichen voraus, in der die Oberbürgermeiſterwahl vorgenommen wurde. Der ſeit⸗ herige Oberbürgermeiſter Morneweg erhielt 26 und Miniſterial⸗ rat Braun 1 Stimme. Ferner wurden 15 weiße Zettel ab⸗ gegeben Morneweg iſt demnach wiedergewählt. Darmſtadt, 4. März. Der hieſige Bankier Chriſtoph Schade iſt nach Unterſchlagung bedeutender Summen, die die Höhe von mehreren 100 000 Mark erreichen, ſeit vorgeſtern verſchwunden. In einer Nachricht, die der Flüchtige aus Mainz an ſeine Angehörigen gelangen ließ, teilt er mit, daß ihm nur die Wahl bliebe zwiſchen Zuchthaus und freiwilligem Tode. Heute mittag 5 Uhr wurde über ſein Vermögen der Konkurs verhängt. Die Affäre greift, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, in die hieſigen Verhältniſſe in ganz bedeutendem Umfang ein. Schade, der im Alter von 60 Jahren ſtand und ſein Geſchäft ſeit 20 Jahren führte, genoß bis zuletzt das Vertrauen weiter Kreiſe, obwohl Eingeweihte ſchon ſeit längerer Zeit gewußt haben, daß es mit ſeinen Vermögens verhältniſſen nicht zum Beſten ſtand. Außer einigen kleinen Leuten verlieren eine große Zahl beſſer Situierter erhebliche Summen, zum Teil das ganze Vermögen. Die wahre Höhe der Verbindlichkeiten läßt ſich noch nicht überſehen, ſoll aber etwa eine halbe Million betragen. Schade hat ſtets ſtark ſpekuliert und ſeine Kund⸗ ſchaft zu Spekulationsgeſchäften zu veranlaſſen gewußt. Von den Depots ſollen kaum noch welche vorhanden ſein. Auf ſeine Flucht aber hat Schade weſentlich Geldſummen nicht mitgenommen. Damit wird ſich wohl das Gericht beſtätigen, daß er ſich das Leben genommen hat. Darmſtadt, 4. März. Das Verſchwinden des Bankiers Schade erregt hier lebhafte Senſation. Die Verbind⸗ lichkeiten betragen nach vorläufiger Feſtſtellung/ Millionen. Viele kleine Leute ſind geſchädigt. Die im Geſchäfte des Vaters tätigen Söhne wollen von den Manipulationen des Vaters nichts wiſſen. — Bei näherem Zuſehen erſcheinen die Manipulationen des Schade in einem höchſt bedenklichen Lichte. So ſind bei⸗ ſpielsweiſe arme Leute, die durch Erbſchaft u. dgl. zu Gelde kamen und die gar nicht daran dachten, den Schade zu ihrem Bankier zu machen, von dieſem unter dem Vorwand der Ge⸗ währung höherer Zinſen aufgefordert worden, ihr Geld bei ihm zu deponieren, natürlich zu ihrem Unglück. Ein höherer Be⸗ amter, der mit Schade nie in Verbindung ſtand, wurde gleich⸗ falls durch ihn um eine ihm erſt vor wenigen Tagen zuge⸗ fallene Erbſchaft in der Höhe von 28,000 Mark gebracht. Aus dieſen und anderen Fällen geht hervor, daß Schade ſchon ſeit Monaten ſyſtematiſch darauf bedacht war, zu Gelde zu kommen, das er dann höchſtwahrſcheinlich im Auslande anlegte. Es leitetete ihn hierbei wohl ſchon der Gedanke, ſich für den bevorſtehenden Zuſammenbruch ſeines Geſchäftes vorzuſehen und im Augenblick der unvermeidlich gewordenen Flucht gerüſtet zu ſein. An den Selbſtmord glaubt man heute noch weniger als je. 5 Auffallend iſt, daß die Bücher und Korreſpondenzen über ſeine auswärtigen Geſchäftsverbindungen und Depots voll⸗ ſtändig fehlen und ſein Sohn Otto, der Prokuriſt des Ge⸗ ſchäftes, von nichts wiſſen will. Der letztere wurde indes, da man ſeinen Worten keinen Glauben ſchenkt, heute verhaftet. Vater und Sohn haben höchſt wahrſcheinlich gemeinſchaftlich alle nur irgendwie erreichbaren Gelder zuſammengerafft. Ludwigshafen, 4. März. Im Stadtteil Frieſen⸗ heim wurde geſtern die ganze Familie des Maurers Ferdinand Mitzel,(Vater, Mutter, Sohn und Tochter) wegen ſträflichen Verkehrs verhaftet. 5 Sch wetzingen, 4. März. Der vor einigen Tagen als vermißt ausgeſchriebene Adam Seitz von Plankſtadt wurde in Mannheim wegen Meineidsverdachts in Unterſuchungshaft verbracht. Sandhauſen, 4. März. Schwer heimgeſucht wurde eine hieſige Familie. Nachdem derſelben vor kurzem ein erwachſener Sohn geſtorben, wurde heute der zweite, 20 Jahre alte Sohn von einem Pferde, das er nach Kirchheim reiten ſollte, kurz vor letzterem Orte abgeworfen und durch einen Schlag auf den Leib derart verletzt, daß der Tod ſo⸗ fort eintrat. Aus dem vorderen Odenwald, 4. März. Der Wildbeſtand hieſiger Gegend, der ohnehin ein anerkannt vorzüglicher iſt, erfährt ununterbrochen Zuwachs durch Auf⸗ tauchen neuer Tiergattungen. Von jeher wurden, beſonders zur Sommerzeit, hier zahlreiche ungehörnte Rehböcke erlegt, im Vorjahr kam ein Rothirſch zur Strecke, und vor kurzem wurde von einem paſſionierten Jäger ein wirklicher Dachhaſe erlegt, leider aber dem Jagdberechtigten nicht abgeliefert, der ihn ohne Frage hätte präparieren und von Gelehrten klaſſifi⸗ zieren laſſen. Eberbach, 4. März. Seit dem 9. Februar wird das 10jährige Söhnchen des Phil. Lehr aus Canſtatt vermißt. Derſelbe ſpielte zu jener Zeit mit ſeinem jüngeren Brüderchen am Neckar und fiel in die hochgehenden Fluten, wie ſein Brü⸗ derchen erzählte. Geſtern wurde die Leiche des Kindes bei Zwingenberg geländet. Alzey, 4. März. Ein Sühnetermin. Die Barbiere liegen mit einem ihrer Kollegen ſchon ſeit einiger Zeit in Streit, weil der Mann dem beabſichtigten 2 Uhr⸗Ladenſchluß am Sonntag nicht zuſtimmt. Die Reibereien führten ſchließ⸗ lich zu einer Beleidigungsklage und geſtern war auf dem Stadt⸗ hauſe Sühnetermin, der zwar innerhalb des Hauſes reſultat⸗ los verlief. Auf der Treppe kamen die beiden Parteien noch⸗ mals hintereinander, wobei ſie ſich gegenſeitig vermöbelten und der eine Verſchönerungsrat die Treppe hinuntergeworfen wurde. Damit war der Zorn bei dem„Berliner“ verraucht, hilfsbereit eilte er ſeinem Kollegen zu, um ihm ſeine Heilkunſt anzubieten. Als er merkte, daß der Sturz glücklich abgegangen war, meinte er naiv:„Det haben die Heinzelmännchen jetan.“ So endigte der Sühnetermin. Momb ach, 4. März. Hier verübten mehrere fremde Geſchirrhändler Landfriedensbruch und mußten von Gendarmen und Polizei feſtgenommen werden. Sie kamen ſämtlich in Unterſuchungshaft. Geſtern befand ſich das Gericht, der ſtellvertretende Amtsrichter Dr. Minnich in unſerem Ort und nahm Vernehmungen vor, ebenſo ein Augenſcheinproto⸗ koll auf. 5 Koſtheim, 4. März. Eine große Zeugenvernehmung ſeitens der Staatsanwaltchaft Mainz wird hier vorgenommen wegen der Faſtnachtsaffäre im„Frankfurter Hof,“ wo eine Feſtverſammlung überfallen wurde. Es ſollen 39 Zeugen ver⸗ nommen werden. Hainhauſen, 3. März. Das jährige Söhnchen des Landwirts Franz Zilch in Weiskirchen fiel in die Rodau und ertrank. Karlsruhe, 4. März. Ein aufregender Vorfall verurſachte vorgeſtern abend auf der Kaiſerſtraße einen größeren Menſchenauflauf. Ein Mann, der auf den friſch gefallenen Schnee gerade vor einem in voller Fahrt befindlichen Straßen⸗ bahnwagen geſtürzt war, wurde von dieſem erfaßt und kam direkt vor die Räder zu liegen. Da die elektriſche Bremſe ver⸗ ſagte, wurde der Mann eine ganze Strecke auf dem Gleiſe geſchoben, bis der Wagen zum Stehen gebracht werden konnte. Es war ein unheimlicher Anblick für die Paſſanten, da man jeden Augenblick glaubte, dem ſo unſanft Mitgenommenen habe ſein letztes Stündlein geſchlagen. Glücklicherweiſe ſtellte ſich aber heraus, daß der Mann zwar etwas betäubt, aber voll⸗ ſtändig unverletzt war, ſodaß er, nachdem er ſich von ſeinem Schrecken erholt hatte, ſeinen Weg fortſetzen konnte. Halle, 4. März. Der fahnenflüchtige Soldat Wolf⸗ gang brach in Gröbzig bei ſeinem früheren Arbeitgeber Winter ein und erſchlug ihn. Der Mörder wurde hier verhaftet. Berlin, 4. März. Vor dem Kriegsgericht der 1. Garde⸗ diviſion begann heute das Wiederaufnahmeverfahren gegen den Prinzen Proſper Arenberg, der ſeinerzeit zum Tode ver⸗ urteilt und ſchließlich zu 15 Jahren Gefängnis begnadigt worden war. Vorſitzender des Gerichtshofes, iſt Oberſtleutnant v. Waldow. Der Antrag, während der ganzen Dauer der Verhandlung die Oeffentlichkeit auszuſchließen, wurde abgelehnt. Hierauf wurde die Anklageſchrift verleſen, die auch diesmal wieder auf vorſätzliche Körperverletzung und Mord unter Miß⸗ brauch der Dienſtgewalt lautet. Der Verhandlungsführer ver⸗ las die den Anklageakten zugrunde liegenden Vergehen. Hamburg, 4. März. Ein Doppelmord wurde in Fuhlsbüttel bei Hamburg begangen. Der Straßenbahnſchaffner Zeibig erhängte in der Küche ſeiner Wohnung ſeine Frau und ſein ein halb Jahr altes Kind, worauf er ruhig zum Dienſt ging. Der Täter wurde alsbald verhaftet. Er iſt völlig geſtändig. Letzte Nachrichten. Hannover, 4. März. Generalfeldmarſchall Graf Walder⸗ ſee iſt, wie der„Hann. Courier“ aus guter Quelle erfährt, ſeit einigen Tage bedenklich erkrankt. Heutigen Mitteilungen zu⸗ folge wird eine beſorgniserregende Abnahme der Kräfte kon⸗ ſtatiert. Rerlin, 4. März. In dem Wiederaufnahmeverfahren gegen den Prinzen Proſper Arenberg hob das Kriegsgericht das frühere Urteil auf und ſprach den Angeklagten frei. 5 Nüben. Es iſt bekannt, daß Rüben ein ausgeſprochenes Bedürfnis für Kali beſitzen und an den Boden in dieſer Be⸗ ziehung die höchſten Anforderungen ſtellen. Durch die Kali⸗ ſalze, welche dieſen Nährſtoff in leichtlöslicher Form enthalten, ſind wir in der Lage, den Rübenacker am beſten für eine gewinnbringende Ernte vorzubereiten. Welche Erfolge durch dieſe Düngung in unſern ſüdlichen Bezirken erzielt werden können, zeigen beſonders die Verſuche, welche in den letzten Jahren durchgeführt ſind. Herr Michael Buhard in Jebsheim, Kreis Colmar, erntete von ſeinem Acker, den er außer mit Superphosphat und Chiliſalpeter noch pro Hektar mit 500 kg 40% Kalidüngeſalz gedüngt hatte, 76 400 Kg Rüben, während eine gleiche Fläche ohne Düngung nur 59 120 kg, alſo 25 600 kg weniger brachte. Nach Abzug der Düngungskoſten von dem Geldwert des Mehrertrages ver— blieben ihm noch bar 213 Mk., die ſomit durch Anwendung der Kunſtdünger verdient waren. Eine andere Fläche, die nur Superphosphat und Chiliſalpeter erhalten hatte, lieferte zwar auch einen Mehrertrag gegenüber der ungedüngten, doch betrug derſelbe nur 8320 kg und reichte gerade aus, um die für die Düngung aufgewandten Koſten zu decken. Bei einem Verſuch von Herrn Wirt Klingler in Weibach, Württem⸗ berg, betrug der durch Superphosphat und Chiliſalpeter er⸗ zielte Mehrertrag gegenüber einer Fläche, die Stallmiſt er⸗ halten hatte, rund 10 000 kg Rüben und der ſich durch Ab⸗ rechnung der Düngerkoſten berechnende Gewinn 34 Mark pro Hektar. Durch eine Gabe von 800 kg Kainit zu der obigen Düngung, welche die Unkoſten derſelben nur um 24 Mark erhöhte, erhielt er aber einen Mehrertrag von rund 20 000 kg gegenüber der mit Stallmiſt gedüngten Fläche und einen Reingewinn von 171 Mark. Es kann daher nur jedem empfohlen werden, ſich durch ähnliche Verſuche von der Richtigkeit einer Beidüngung von Kali zu über⸗ zeugen. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 7. d. Mts. wird an Receß⸗ holz pro 1904 weiter abgegeben: Mk. Kleines Losholz, Kiefern Scheit von Nikolaus Effler 2. bis Nath. Gernsheimer 1. 2.20 Kiefern Knüppel von Adam Adler 5. bis Georg Koob 3. Kiefern Wellen von Jakob Ditſch 1. bis Adam Englert 2. Kiefern Ausaſt⸗Wellen von Johann Roſchauer 2. bis Franz Binninger 3. Wwe. Kiefern Stöcke von Michael Burkert 2. bis Mathaͤus Beikert 1. Viernheim, den 5. März 1904. Der Wie, Jöſt. Bekauntmachung. Die Abfuhrſcheine von der vorigen Holzabgabe können nur noch am nächſten Montag ohne Mahnkoſten eingelöſt werden. Viernheim, den 5. März 1904. 385 Der Gemeinde⸗Einnehmer: Jö ſt Krünzeu, Kerzenſchmuc, Kerzen⸗ tüchern, Bändern, Spitzen und Stickertien empfiehlt billigſt 343 Hans Schumacher. 12 ohn und Schlafzimmereinrichtungen jeder Art und Ausführung beſter Fabrikaten, Polſter-Möbel- u. Retten-Jabrikation — großes Tager. E Pilligſte und veellſte Veingsquelle. eichteſte Jahlungs- Bedingungen. A. 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F•AU—..]%7˙½,j. ² ¼⅛⅞ðnĩt. ²³¹:!... * SF b N 2 Verehrlicher Einwohnerſchaft von Viernheim und Umgebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich in Frankenthal(Pfalz), Gabelsbergerſtraße Nr. 6, ein 370 — Archikekkur-Burcau— 6 4 errichtet habe und empfehle mich, geſtützt auf langjährige ſelbſtändige Tätigkeit bei 4 6 großeren Staatsbauten in nachſtehenden Arbeiten: . — 3. Koſtenanſchlägen 1. Projektierung und Aufertigung 4. Statiſchen Berechnungen 0 von Plänen jeder Art mit 0 Berückſichtigung der heſſiſchen Bauordnung 5. Uebernahme von Baulei⸗ 6 2. Abrechnungen bezw. Rech⸗ tungen 6 1. nungsreviſionen 6. Sachverſtändigen⸗ Gutachten. ſowie allen in das Fach einſchlagenden Arbeiten. 9 Hochachtend! 0 0 Micolaus Kirchner Architekt und Bezirks-Bauverständiger f f f Bürgerliches Gaſthau⸗ „zum Landgrafen von Hessen“ Heppenheim a. d. Vergſtr. (un mittelbar am Bahnhofe) zur Feier der Glocken-Weine Sonntag, den 6. Marz 1904 Anfang 3 Ahr nachmittags, Pauſen um 7 und 12 Ahr, Ende 2 Ahr nachts. Grosses Militär-Doppe-Konzert gleichzeitig in drei Stockwerken des Hauſes(in der Unterwelt, im Paradies und im Veronika⸗Saal) ausgeführt durch die ganze Kapelle in Uniform des L. Badiſchen Dragoner⸗ Regiments Nr. 21, Bruchſal, Prinz Maximilian von Baden, unter perſönlicher Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Stabstrompeter P. Zimmer⸗ mann, ſowie durch eine Abteilung in Uniform des 2. Großh. Heſſ. Leib⸗ Dragoner⸗Regiments Kaiſer Nikolaus der Zweite. Kapellmeiſter: Herr Muſikdirektor F. Stützel. S 2 0 f Frankenthal(Pfalz). . ͤ K 14 7 1 Ausführung von Pflaſterarbeiten. Die Ausführung von rd. 1000 qm Pflaſter auf Bahnhof Viernheim ſoll einſchließlich Lieferung der zugehörigen Materialien vergeben werden. Die Verdingungsunterlagen können bei der unterzeich⸗ neten Stelle eingeſehen und von dieſer gegen poſtgeldfreie Ein⸗ ſendung von 40 Pfg. bezogen werden. Die Oeffnung der Angebote erfolgt am Dienſtag, den 22. März 1904, vormittags 11 Uhr. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Weinheim, den 4. März 1904. 374 Großherzoglich Heſſiſche Eiſenbahnbauabteilung. Molz& Forbach J Wannbeim Schirm- u. Stock-Fabrik 0 45 b Reparatur-Werkstätte. Planken. Viernheimer Kreditverein. E. G. m. u. 9. Sonntag, den 14. März d. Z. nachmittags 3 Uhr finndet im Rathausſaale die 36. ordentliche General-Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Rechnungsbericht und Rechnungsablage pro 1903 ſowie Entlaſtung der Verwaltungsorgane, 2. Antrag über die Verteilung des Reingewinns, 3. Beſtimmung des Höchſtbetrages der den Verein belaſtenden Anlehen und Spareinlagen, 4. Beitrag zu einem Kriegervereinsdenkmal. Zu zahlreichem und pünktlichem Erſcheinen ladet höfl. ein 375 der Vorſihende des Aufſichtsrats: a Winkler. Kirchen⸗Auſage. Evang. Gemkinde Piernheim. Sonntag, den 6. März morgens 9% Uhr envangel. Gottes dienſt. Wohnung (2 Zimmer und Küche etc.) in meinem Nebenbau an junge ruhige Leute per 1. April zu vermieten. 368 L. Krug, Uhrmacher. 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Verpaſſen, bezw. Umtauſch nicht paſſender Uniformſtücke 5. Verſchiedenes. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß Jeder, der etwas nicht paſſendes beſitzt, dies bei dieſer Gelegen⸗ heit vorbringt. Von etwa Nichterſcheinenden wird angenommen, daß ſie im Beſitz ſämtlicher und in gutem Zuſtande befindlicher Ausrüſtungsſtücke ſind. Ebenſolches gilt von Denjenigen, welche bei dem demnächſt ſtattfindenden Appell des Corps widerrechtlicher Weiſe fehlen. Dieſelben werden für die vollſtändige Ausrüſtung haft⸗ bar gemacht. Um vollzähliges Erſcheinen, auch der Herren Ehrenmit⸗ glieder, bittet das Commando. Anzug: Tuchrock, Helm, Gurte. Turn-Verein Viernheim. Sämtliche Turner werden gebeten, heute abend vollzählig im Lokal zu erſcheinen. Der Vorsitzende: Renz. 383 Zur Früßzaßrsdüngung Thomasſchlackenmehl der beſte und billigſte Phosphor- Stern ar üuredünger Stern 2 Marte Lieferung kann prompt nach Abruf erfolgen. Thomasphosphatfabriken Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Berlin.—