rr% M Ä—ůͥmͥ̃ ‚ Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags n. Jamſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 monatlich einſchließl. Trägerlehn, durch iche Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Viernheimer Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Mittwoch, den 6. April 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpalteue Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. — b 2 3 Der ruſſiſch-japaniſche Krieg. CTiaujang, 2. April. Ruſſ. Telegr.⸗Ag. Der Zu⸗ ſammenſtoß mit den Japanern in Nordkorea bei Tſchöngdſchu, der mit einem Siege() der ruſſiſchen Waffen endete, hatte für die Japaner zehnmal größere Verluſte im Gefolge, als für die Ruſſen. Nach koreaniſchen(1) Meldungen beerdigten die Japaner gegen 50 Tote. 120 Verwundete wurden mit Hilfe von 500 Koreanern zur japaniſchen Hauptmacht befördert. Die Verwirrung der Japaner war ſo groß, daß ſie 2 Fahnen des Roten Kreuzes aushängten, zum Zeichen, daß ſie ſich er⸗ gäben. Eine derartige Verwirrung in den Reihen der Japaner iſt im Kriege mit China nicht zutage getreten. Die in Liau⸗ jang ſtehenden Truppen wurden durch die Meldung über das erſte glänzende(11) Gefecht in Korea in große Begeiſterung verſetzt.(Das„glänzende“ Gefecht endete bekanntlich mit dem Rückzuge der Ruſſen! D. R.) Foſtio, 2. April. Japaniſche Privatnachrichten beſagen, die japaniſchen Truppen hätten, nachdem ſie am 28. März die Ruſſen aus Tſchöngdſchu verdrängt hatten, einen Tag Raſt gemacht und ſeien am nächſten Tag nach Joengtſchu(2) vorgerückt, von wo ſie nach einem kurzen Gefecht die Ruſſen weiter nach Norden drängten. Die Ruſſen zögen ſich jetzt nach Unſan zurück. Der wahre Wert des Haager Schiedsgerichts. Am Schluſſe ſeines für Kaiſer Nikolaus beſtimmten Be⸗ richts über die Verhandlung der venezolaniſchen Angelegenheit vor dem Haager Schiedsgericht äußert ſich der Juſtizminiſter, Staatsſekretär Murawjew, wie folgt: Er habe die Ueber⸗ zeugung gewonnen, daß dieſer internationale Gerichtshof zur Entſcheidung aller Streitfragen geeignet ſei, in denen die reinen Rechtselemente vorherrſchen und Fragen des politiſchen und nationalen Lebens der Staaten und Völker nicht berührt werden. Das vom Kaiſer ins Leben gerufene große Werk be⸗ dürfe noch fürſorglicher Aufmerkſamkeit ſeitens der Staaten, die auf das friedliche Gedeihen der Menſchheit auf der Grund⸗ lage des Rechts und der Gerechtigkeit bedacht ſind. Als Bürgſchaft für den Erfolg des Haager Gerichtshofes ſeien unter anderm das allgemeine Vertrauen, die Sympatie und die Achtung anzuſehen, die die Verhandlung des Gerichts über die venezolaniſche Streitfrage begleiteten. Deutſchland. Braunſchweig, 2. April. Das welfiſche Blatt„Bru⸗ nia“ beſtätigt, daß der Kaiſer ſ. Z. in Kopenhagen für den Kronprinzen um die Prinzeſſin Alexandra habe werben wollen. Der Herzog von Cumberland ſei abgereiſt, weil Prinzeſſin Alexandra bereits heimlich mit dem Großherzog von Mecklen— burg⸗Schwerin verlobt geweſen ſei. Hamburg, 2. April. Geſtern und heute trafen auf den Dampfern Alexandra und Lucia Woermann ver⸗ ſchiedene Angehörige von Ermordeten aus Deutſchſüdweſt⸗ afrika ein. Ausland. Soſia, 2. April. Vorgeſtern wurde der der Ermordung Stambulows beſchuldigte Sychail Stawrew, genannt Halju, zu 15 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Tondon, 2. April. Eine heute veröffentlichte amtliche Depeſche über das Gefecht mit den Tibetanern beſtätigt die bereits bekannt gewordenen Einzelheiten. Die Depeſche beſagt, daß die Engländer nur einige Verwundete hatten, während die Verluſte der Tibetaner 300 Tote und zahlreiche Verwun⸗ dete betrugen, und auch viele in Gefangenſchaft gerieten. Die Meldung erwähnt ferner, daß die Tibetaner ſich weigerten ihre Waffen zu übergeben und dem Verſuch, ſie zu entwaffnen Widerſtand entgegenſetzten, indem ſie die Truppen mit dem Schwert und mit Gewehren angriffen, worauf die Engländer das Feuer erwiderten. Nah und Fern. Weinheim, 2. April. Schweinemarkt. Zugeführt: Milchſchweine 79 Stück. Verkauft 69 Stück. Das Paar zu 14—28 Mk. Aus dem Weſchnitztal, 2. April. Die in der Gegend in Steinbrüchen und Bergwerken arbeitenden Italiener waren ſeither ſteuerfrei geweſen. Nun aber haben dieſe Leute gleichfalls Steuerzettel erhalten und dies gewiß von Rechts⸗ wegen. Darüber ſind aber viele ſo aufgebracht, daß ſie die Arbeit niederlegen und wegziehen werden. Sie wollen da⸗ durch ohne Zweifel nur der Steuer aus dem Wege gehen, um anderwärts wieder in deutſchen Landen ſteuerfreien Verdienſt zu ſuchen. Bechtheim(Kreis Worms), 2. April. Der ſeit 5 Wochen vermißte Gaſtwirt Johann Antony 7. wurde als Leiche bei Rheindürkheim gelandet. Oppenheim, 2. April. In unſerer Nachbarge⸗ meinde Dienheim hatte ein Wirt eine kranke Kuh. Der zu Rate gezogene Tierarzt bezeichnete ſie als für Menſchen und Vieh ungenießbar und empfahl deren Abſchlachtung. Statt deſſen ſetzte ſich der Wirt mit einem Schmiedemeiſter in Ver⸗ bindung, der zwei Kaufluſtige zur Stelle brachte, die um 22 Mk. das kranke Tier kauften. Jetzt konnte denn auch die Ab— ſchlachtung vorgenommen werden. Haut und Gedärme nahmen die Käufer ſogleich mit, während das Fleiſch, mit Salz und Salpeter bearbeitet im Keller des Gaſthalters verblieb. Nach einigen Tagen kamen die Herren Käufer wieder, verpackten das ö Fleiſch in einen großen Schließkorb und fuhren mit dem letzten Abendzuge nach Mainz. Die Sache wurde bekannt und kam zur Anzeige. Die Gendarmerie nahm geſtern in Gegenwart des dortigen Bürgermeiſters eine Hausſuchung bei dem Wirte vor und traf noch verſchiedene Ueberbleibſel der Kuh an, welche dem Waſenmeiſter übergeben wurden. Die billige Kuh wird doch noch recht teuer werden. Nierſte in, 2. April. Auf tragiſche Weiſe iſt der verheiratete Schloſſermeiſter Philipp Engel ums Leben gekommen. Beim Schlachten eines jungen Ziegleins glitt ihm das Meſſer aus und durchſchnitt ihm die Schlagader des Beines. Infolge Verblutung trat nach 5 Minuten ſchon der Tod ein. Groß⸗Umſtadt, 2. April. Der einzige 13jährige Sohn des Schreinermeiſters Weber von hier, welcher die Real⸗ ſchule beſuchte und dieſes Jahr das Klaſſenziel nicht erreichte, beging Mittwoch Mittag Selbſtmord durch Erhängen. Urſache des Selbſtmordes iſt lt.„W. Ztg.“ gekränktes Ehrgefühl. Karls ruhe, 2. April. Lebensgefährlich verletzt wurde in der Nacht zum 1. d. M. ein Italiener in der Oſtſtadt durch einen Meſſerſtich in die Bruſt. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht und der Täter, ein 19 Jahre alter Eiſendreher von hier, feſtgenommen. Aus Heſſen, 2. April. Auch die 1. heſſ. Stände⸗ kammer trat in ihrer letzten Sitzung dem Beſchluſſe der 2. Kammer bei, wonach das Kondominat Kürnbach an das Groß⸗ herzogtum Baden übergeht. Heſſen verliert dadurch eine Ein⸗ wohnerſchaft von 909 Seelen mit einem Beſitz von 125 Häuſern. Heſſen erhält neben mehreren hundert Morgen Waldungen eine Geldentſchädigung von 175 000 M. Hoffent⸗ lich werden die nunmehr mit Baden vereinigten Kürnbacher heſſiſcher Landesangehörigkeit ihrem alten heſſ. Heimatlande eine gute Erinnerung bewahren. Die ſtaatliche Steuerfreiheit, welche ſich aus dem Zwitterverhältnis in gewiſſem Maße herausgebildet hatte, hört nunmehr auf, und wehmütig werden einſtens die früheren Kürnbacher Heſſen der vergangenen ſchönen ſteuerfreien Zeiten gedenken. Bingen, 2. April. Die Abſchlußprüfungen am Rheiniſchen Technikum, welche in den letzten Tagen ſtattge⸗ funden haben, hatten folgendes Ergebnis: An der Prüfung zum Ingenieur beteiligten ſich 116 Studierende, davon be— ſtanden 94. An der Prüfung zum Techniker beteiligten ſich 104, davon beſtanden 83. An der Prüfung zum Werkmeiſter beteiligten ſich 37, davon beſtanden 34. Als Ingenieure be⸗ ſtanden 3 mit Auszeichnung, als Techniker 2 und als Werk⸗ meiſter 2 Studierende. Frankfurt a. M., 2. April. Ein Droſchkenkutſcher fuhr geſtern eine Dame in ein erſtklaſſiſches Hotel und nahm dann wieder ſeinen Platz am Standort ein. Die Dame kehrte alsbald zu ihm zurück und reklamierte ihre Handtaſche, die 10,000 Mark enthielt und im Wagen ſich noch vorfand. Der Kutſcher erhielt ein Trinkgeld von einer halben Mark.(J) Säckingen, 2. April. Das„Trompeterſchlößchen“, das zuletzt von der Fürſtin Yſenburg⸗Büdingen käuflich er⸗ worben wurde, aber nicht bezahlt werden konnte und nun in der Konkursmaſſe der Fürſtin figuriert, war jahrelang voll⸗ ſtändig verwaiſt. Dieſer Tage ſind nun wieder, dem„Säck. Verſunkene Millionen. Kreminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aß mus. 571(Nachdruck verboten.) In atemloſer Spannung wagten die Anweſenden kaum, einige leiſe Worte auszutauſchen. Als nach anderthalbſtündiger Pauſe der Vorſitzende die Wiederaufnahme der Verhandlung anzeigte, lief es wie ein Schauer durch die ganze Zuhörerſchaft. Bleich, aber feſt, wie ein Mann, der eine ſchmerzliche Pflicht zu erfüllen hat, erhob ſich der Geiſtliche, und ſeine ernſte Stimme ertönte wieder, indes die Zuhörer im tiefſten Schweigen verharrten. b — D— H— H—— H— D— D—— U— Das Glück hat keine Geſchichte, und die glücklichen Tage, welche Robert in jenem Hauſe des Montmartre zubrachte, werden in dieſer Erzählung wenig Platz einnehmen. Fünfzehn Jahre waren ſeit dem geheimisvollen Tode Thomas Disneys verfloſſen, und in dem glänzenden Hotel der Petite-Pologne hatten ſich große Veränderungen zugetragen. Morgan wohnte nur noch vorübergehend dort. Alljähr⸗ lich entfernte er ſich und kam oft erſt nach ſechs bis ſieben⸗ monatlicher Reiſe zurück. Er war, wie er ſagte, genötigt, die Ausbeutung des Goldes in der geheimnisvollen Inſel, welche er für ſich allein entdeckt hatte, zu überwachen, und ſeine Aus⸗ fluͤge ſchienen fruchtbringend zu ſein, denn ſeine Ankunft ging jedesmal mit einem neuen Aufſchwung von Luxus und Aus⸗ gaben Hand in Hand. Diego war der Mittelpunkt einer Gruppe von meiſt aus⸗ ländiſchen Lebemännern geworden, welche Paris durch ihre koſtſpieligen Vergnügungen und Ausſchweifungen in Staunen verſetzten. Mary aber genoß, wie ſtets, eine unumſchränkte Freiheit und machte ihre regelmäßigen Beſuche bei ihrer Schweſter. Sie ſprach wenig über ihre häuslichen Verhältniſſe, aber nichts ließ darauf ſchließen, daß ſie ſich nicht glücklich fühlte. Das unruhige Leben im großen Stile, welches ſie notgedrungen führen mußte, beſchäftigte ſie zu ſehr, um ihr Zeit zum Nach⸗ denken zu laſſen, und ihr gleichgültiges Naturell begnügte ſich mit einem negativen Glücke vollkommen. Robert hatte ſeine Beziehungen zu Diego faſt gänzlich abgebrochen, aber mehr als einmal war in das ruhige und ſtille Leben, das er führte, der Widerhall der Gerüchte gedrungen, die über ſeinen Schwager in Umlauf geſetzt wurden. Die öffentliche Meinung war Diego nicht günſtig, und beſonders Morgans Lebensweiſe erfuhr die böswilligſten Kommen⸗ tare. Viele Leute behaupten, ſein Reichtum flöße aus einer ganz anderen Quelle, als aus der ſtändig vorgeſchützten Gold⸗ mine, und dazu aus einer ſehr unlauteren. Man hatte bemerkt, daß ſein Vermögen ein ſtets ſchwanken⸗ des war. Seine Ausgaben nahmen in gewiſſen Zwiſchen⸗ räumen ab, und er verſchwand dann regelmäßig für einige Monate, um reicher als zuvor wiederzukehren; aber niemand hatte je erfahren, in welchem Hafen er ſich einſchiffte, noch welche Bemannung das Schiff beſtieg, welches er nach der unerſchöpflichen Inſel führte. Hier hörten für Robert die Kommentare auf, aber John Slough hatte mehr als einmal Bemerkungen vernommen, die ihm ſehr übel in den Ohren klangen. Man legte ſich vor ihm keinen Zwang auf, wenn man auf die großen Vorteile anſpielte, welche der Schmuggel ver⸗ ſchaffte, beſonders wenn dieſer durch Seeräuberei vervollſtändigt würde. Der alte Seemann hatte ſeinem Herrn nicht verbergen können, wie unvorteilhaft dieſe Gerüchte auf Diego zurückfielen, deſſen Freundſchaft mit Morgan von Tag zu Tag vertrauter wurde. Nach und nach erwachten auch Roberts Befürchtungen wieder. Er dachte von neuem daran, von dem Teſtament Gebrauch zu machen, und ſagte ſich, daß der Moment, einen Entſchluß zu faſſen, gekommen ſei. Während des Sommers bewohnte Marg mit Diego und Morgan ein am Seineufer gelegenes Landhaus bei St. Ouen. Faſt täglich ließ ſie ſich nach Paris führen und brachte einige Stunden bei Robert und Ellen zu. An einem Auguſtabend verließ ſie dieſelben erſt gegen neun Uhr und kehrte in ihrem Wagen nach St. Ouen zurück. Als Kutſcher diente ihr ein Araber, den Morgan von einer ſeiner Reiſen mitgebracht hatte. Der Beſuch hatte ziemlich lange gedauert, und ſelten war Mary ſo fröhlich geweſen. Ellen hatte ihr, wie gewöhnlich, Unterricht im Franzöfiſchen erteilt, welche Sprache das arme Weſen zwar leidlich ſprach, aber nur ſehr unvollkommen ſchrieb. Dieſe Stunden ſchienen ſie übrigens zu unterhalten und zu intereſſieren, und gerade an jenem Abend hatte ſie unaufhörlich von der Gefälligkeit ihres Mannes geſprochen, welcher täglich eine Stunde damit zubrachte, ihr zu diktieren, oder ſie ganze Seiten abſchreiben zu laſſen. Als ſich Robert am anderen Morgen in der Fabrik be fand, wo er gewöhnlich den Tag über blieb, war er nicht wenig erſtaunt, einen Wagen in rafender Eile ankommen zu ſehen, in welchem ihm ein Bedienter Diegos ein dringendes Schreiben ſeines Herrn überbrachte. „Mein lieber Robert,“ ſchrieb Diego,„als Mary geſtern abend von St. Ouen zurückkam, iſt ſie, eine Viertelſtunde vom Hauſe, auf dem Wege längs der Seine vom Wagen geſtiegen. Sie wollte zu Fuß gehen und ſchickte den Kutſcher voraus. Ich befand mich gerade in Paris, und als ich gegen Mitternacht zurückkehrte, war ſie noch nicht da. Ich machte mich ſofort auf die Suche und habe die ganze Nacht hindurch mit meinen Leuten alle Richtungen durchſtreiſt. Es iſt Mittag, und noch niemand konnte mir die geringſte Nachricht bringen, die mir auf ihre Spur verholfen hätte. Ich würde Dich nicht benachrichtigen, um Dir vielleicht unnötige Sorge zu erſparen, wenn nicht ein ſoeben aufgefun⸗ denes Schriftſtück mir die ernſteſten Befürchtungen einflößte. Ich bitte Dich, komme, ohne eine Minute zu verlieren.“ (Fortſetzung folat.) — Tgbl.“ zufolge, Bewohner mietweiſe eingezogen, eine Familie Freudenberg. Freiburg, 2. April. Ein größerer Uhrendiebſtahl wurde heute in dem Geſchäfte von Wittmer ausgeführt; es wurden im ganzen 18— 20 Uhren im Werte von etwa 2000 M. entwendet. Altenglan, 2. April. Ein Eiſenbahnunfall zwiſchen hier und Rehweiler, der ſich am Mittwoch nachmittag zutrug, hätte leicht ein großes Unglück im Gefolge haben können. Durch einen plötzlichen Schienenbruch ſtürzten die Lokomotive und drei Wagen um. Glücklicherweiſe iſt niemand verletzt. In dem Zuge befanden fich auch Mitglieder der Direktion der Pfälziſchen Bahnen. Gelſenkirchen, 2. April. Die Verhaftung des Direktors Winkelmann von der Deutſchen Krankenverſicherungs⸗ kaſſe erfolgte wegen Unterſchlagung. München, 2. April. Wie die„Münchener Neueſt. Nachr.“ aus Nürnberg melden, erſchoß der Rechtskandidat Freiherr Wapper aus Antwerpen, der ſeiner Militärpflicht in Deutſchland genügte, in einem Nürnberger Hotel ſeine Be⸗ gleiterin, eine Kellnerin aus Saarbrücken, erdroſſelte dann den halbjährigen Knaben, den ſie bei ſich führten, und brachte ſich darauf einen Schuß bei, der ihn lebensgefährlich verletzte. Die Nachrichten, daß es ſich bei der Angelegenheit um eine Berliner Offiziersfamilie handle, iſt völlig unbegründet. — Heiratsſchwindel. Der Deutſche gilt man⸗ chen Leuten, beſonders im Auslande, noch immer als„Michel“, als dumm und gutmütig, den man gehörig rupfen kann. Im allgemeinen iſt man ihm nicht wohlwollend geſinnt, aber ſein Geld nimmt man gern, es iſt kein Blei. Von London aus wird ſoeben wieder ein neuer Köder ausgeworfen. Eine Miß ſo und ſo verſendet Zirkulare und erläßt Anzeigen, in denen ſie eine reiche Erbin anpreiſt. Die heiratsluſtige will nur einen Deutſchen zum Manne haben und verfügt nicht nur über einen großen Geldſack, nein, ſie iſt auch mit allen Vorzügen des Körpers und des Geiſtes ausgeſtattet. Wer möchte da nicht anbeißen? Zumal von Eigenſchaften, über die der Zukünftige etwa verfügen ſoll, nicht einmal die Rede iſt. Und dann die „olle ehrliche Miß“! Alles, was in ihren Kräften ſteht, will ſte für den Bewerber tun, in jeder Weiſe will ſie vermitteln. Bei ſolcher Fürſprache kann der Erfolg natürlich nicht aus⸗ bleiben. Aber, und jetzt kommt der Haken, es müſſen erſt Erkundigungen über das Vorleben des Heiratskandidaten ein⸗ gezogen werden. Zu dieſem Zwecke bittet die Vermittlerin um Ueberſendung von fünf oder ſechs Mark. Das iſt bei den winkenden Ausſichten nicht viel. Die Forderung wird aber jedermann die Augen öffnen, ſodaß die gute Miß mit ihrer Ausbeute nicht zufrieden ſein wird. Die Militärmaße. Die Anforderungen an die Körpergröße für die zum Dienſt mit der Waffe Tauglichen ſind folgende: Bei allen Truppen des Garde⸗ Größtes Maß. Kleinſtes Maß. korps(ausgenommen leichte Kavallerie, Eiſenbahn⸗ und Luftſchiffertruppen) 170 em ausnahmsweiſe 107 „ der leichten Gardekavallerie 165„ „der Infanterie 154„ „den Jägern 175 om 154„ „ den Küraſſieren und Ulanen 175 3 „den Dragonern und Huſaren 172„ 151„ „der reitenden Artillerie 178 162„ „der fahrenden Artillerie 162 „ der Fußartillerie 167 „den Pionieren und Eiſenbahntruppen 162 (ausnahmsweiſe für Schiffer und Flößer) 15 „ der Luftſchifferabteilung 162 Größtes Maß. Kleinſtes Maß Beim Train 175 em 157 em ausnahmsweiſe 154„ Handwerker ausnahmsweiſe 157 .— Verſunkene Millionen. ſeriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmuz. 581 Nachdruck verboten.) e Dieſer Brief erſchreckte Robert im höchſten Grade, und eiligſt beſtieg er den Wagen. Bei ſeiner Ankunft in St. Ouen wurde er von Morgan empfangen, deſſen Geſicht einen allzu übermäßigen Kummer zur Schau trug, als daß derſelbe hätte aufrichtig ſein können. Robert wollte ihn befragen; aber er antwortete kaum und führte ihn zu ſeinem Schwager. Diego ſaß an einem Tiſch und ſtützte, in der Stellung des lebhafteſten Schmerzes, ſeinen Kopf mit beiden Händen. Schweigend reichte er Robert die Hand und zeigte auf ein vor ihm liegendes Papier. Es war ein Blatt in großem Format, ähnlich denen, welche Mary für ihre Lektionen benutzte. Robert las die mit unerfahrener Hand darauf gekritzelten Worte, welche deutlich die Schriftzüge ſeiner unglücklichen Schwägerin trugen: „Ich bitte Gott um Verzeihung, daß ich mir den Tod gebe. Man wird meinen Körper in der Seine finden. Ich will in dem weißen Kleide, das ich an meinem Hoch⸗ zeitstage trug, begraben werden.“ Wäre der Blitz neben Robert in die Erde gefahren, er hätte ihn nicht mehr überraſchen können. Mary, die er am Abend zuvor ſo fröhlich, ſo glücklich verlaſſen hatte, Mary ſprach vom Sterben! war das möglich? war es glaublich? Und doch, dieſe mühſam gebildeten Buchſtaben, dieſe Kinderhandſchrift, es war die ihre! Robert konnte ſich nicht täuſchen, er hatte ſie ſo oft ſchreiben ſehen, wenn ihr Ellen franzöſiche Sätze diktierte, deren Sinn die Aermſte nur mit Mühe verſtand! Die Stimme ſeines Schwagers rief ihn wieder zu ſich Mindeſtbruſtmaß im Verhältnis zur Größe. Tiefſte Tiefſte Größe Ausatmung Größe Ausatmung 154 em 78 79 em 178 em 89 om 155„ 78,5 79,5„ 180 89,5„ 156„ 78-80„ 180„ 99 1 79,5 80,5„ 181„ 90,5„ 8„ 1 182„ 9 159„ 79,5„ 183„ 91,5„ 160„ 8 184„ 92„ 161* 80,5 6 185 1 92,5 1 162„ 9 186„ 93.„ 163„ 81,5„ 187„ 93,5„ 164 9 82* 188 1 94„ 165„ 82,5„ 189„ 94,5„ 1585 1 190„ 95 167 1 83,5* 191 7 95,5* 168„ 801 192„„ 169„ 84,5„ 193„ 96,5„ 170„ 7 N 18 1 85,5„ 195„ 97,5„ . 1 196„ 98„ 173„ 86,5„ 197„ 98,5„ 114„ 198„ 998 15„ 87,5„ 199„ 99,5„ 8, 200„ 100„ 11 88,5 — Gewicht der Rekruten. Die Rekruten der ſchweren Kavallerie und reitenden Artillerie dürfen in der Regel nur 70 Kilo wiegen. Für die Rekruten der Garde⸗ kavallerie dürfen ſich die Gewichtsgrenzen um 5 Kilo— aber nicht mehr erhöhen. Literatur. — Die großen, mit jedem Tage fich mehrenden Fortſchritte auf allen Gebieten des Wiſſens erſchweren es heute ſelbſt dem Gebildeten ſich auf der Höhe der Zeit zu halten. Und noch tiefer als dieſer empfindet der nur mit mangelnden Kenntniſſen Ausgerüſtete das Bedürfnis, ſich das im Leben unentbehrlich gewordene anzueignen. Freudig wird daher jeder nach dem obengenannten Lieferungswerke greifen, das, wie ſchon der große buchhändleriſche Erfolg der vor wenigen Wochen in die Erſcheinung getretenen erſten Lieferungen lehrt, ſich als eine jenem Bedürfniſſe der Gegenwart in ſelten hohem Maaße ge⸗ recht werdende Publikation erweiſt. Heute liegen uns die 5., 6. und 7. Lieferung von Bibliothek des allgemeinen und praktiſchen Wiſſens in 75 Lieferungen in Verbin⸗ dung mit hervorragenden Fachleuten herausgegeben von Ema⸗ nuel Müller⸗Baden(Preis pro Lieferung 60 Pf. Berlin W. 57, Deutſches Verlagshaus Bong u. Co.) vor, und wir können verſichern, daß unſere Erwartungen, die wir an das Erſcheinen der erſten Lieferungen knüpften, in glänzender Weiſe erfüllt worden ſind. Ueberſichtlichkeit, Verſtändlichkeit, geradezu ſpielend leicht zu erfaſſende Methode, Zuverläſſigkeit des tatſächlichen Materials und glänzende Ausſtattung vereinigen ſich hier, um eine Bibliothek des Wiſſens zu ſchaffen, die wohl keiner in ſeinem Bücherſchatze miſſen wollte. Die engliſche Sprache, die Stenographie, die Grundlagen der Chemie, franzöſiſche Sprache, Arithmetik und Geſchichte, Kontorwiſſenſchaft und die Grund⸗ lagen der Phyſik finden in dieſen neuen Lieferungen die Fort⸗ ſetzung in der ſchon gebührend gerühmten, für jedermann faß⸗ lichen und neue praktiſche Geſichtspunkte eröffnenden Behand⸗ lung. Prächtige Bildertafeln aus dem Gebiete der Zoologie und Phyſik, den Text auf das glücklichſte ergänzend, zahlreiche Illuſtrationen, deren feine Ausführung bei dem billigen Preiſe von 60 Pf. pro Lieferung des allgemeinſten Beifalls ſicher ſein darf, verleihen dem Ganzen noch einen erhöhten erziehe⸗ riſchen und bildenden Wert. Wir ſind überzeugt, daß ſich, nach dieſen glücklichen Anfängen zu ſchließen, die Bibliothek des allgemeinen und praktiſchen Wiſſens bald einen Ehrenplatz bei jedem nach Vertiefung und Erweiterung ſeines Wiſſens und Könnens Strebenden erobert haben wird. —- Wie die Flagge eines Schiffes ſchon von weitem den Seefahrern die Herkunft deſſelben verkündet, ſo ſollte auch der „Seit geſtern,“ ſagte Diego traurig,„haben wir geforſcht, der Fluß wurde durchſucht... nichts... gar nichts!“ „Aber das iſt unmöglich!“ ſchrie Robert auf,„Mary hat ſich nicht getötet!.. Weshalb auch hätte ſie ſterben wollen?.. Wir müſſen nach Paris ſchicken... die Polizei benachrichtigen... was weiß ich! Diego ſchüttelte den Kopf und erwiederte: g „Ich habe nicht bis zu dieſer Stunde gewartet, um zu dieſem letzten Mittel zu greifen. Die Polizei iſt bereits be⸗ nachrichtigt.... Sie hat nichts gefunden Und er fiel in ſeine niedergeſchlagene Stellung zurück. Plötzlich kam Robert ein Gedanke. Vielleicht hatte Mary in irgend einer Kinderlaune, die ja bei ihr häufig waren, allein zu ihrer Schweſter zurückkommen wollen... hatte ſich unterwegs verirrt und wartete nun, aus Furcht, von ihrem Manne geſcholten zu werden, in Montmartre auf ihren Schwager. 8 Ohne weiter zu überlegen, warf ſich Robert in den Wagen, der ihn hergebracht hatte und befahl dem Kutſcher, ihn, ſo ſchnell als das Pferd laufen konnte, nach Paris zu fahren. Diego ließ ihn gehen und verſuchte nicht, ihm dieſe letzte Hoffnung zu nehmen, aber in ſeinem Geſichte konnte man leicht leſen, daß er ſie nicht teilte. Um ſelbſt daran glauben zu können, hätte Robert den verhängnisvollen Brief vergeſſen müſſen, den er ſoeben geleſen; aber er hatte ſo ſehr den Kopf verloren, daß er nicht einmal an den ſchrecklichen Schlag dachte, der Ellen treffen mußte. Bei ſeiner Ankunft an der Gartenthüre ſchien es ihm, als ſehe er Mary neben ihrer Schweſter auf der Terraſſe ſitzen, unter der großen Ulme, wo ihr Lieblingsplätzchen war. Kurzes Trugbild! Ellen war allein. Als ſie die Aufregung und Bläſſe ihres Gatten bemerkte, war ihr erſter Schrei nach ihrem Sohn: „Um Gottes willen, was iſt mit Georg?“ und als Robert ſie mit einer Bewegung der Hand beruhigt, richtete ſie ſich ſelbſt. gerade und unbeweglich auf: wird über den Manksapfel berichtet. Titel eines Journals maßgebend und bezeichnend ſein für deſſen Inhalt. Dies iſt tatſächlich der Fall bei dem im Verlage von John Henry Schwerin, Berlin W., zum Vierteljahrspreis von 1 Mk., in einer Auflage von zirka/ Million erſcheinenden Weltmodenblatt„Große Modenwelt“ mit bunter Fächer⸗ vignete: Groß iſt das Rieſenformat jeder 14tägigen, 16 Seiten ſtarken Nummer Groß iſt der jeder Nummer beiliegende doppel⸗ ſeitige„Rieſen⸗Schnittbogen“, mit deſſen Hilfe ſich jeder ſpielend leicht die Kleider ſelbſt anfertigen kann, groß iſt die Anzahl der herrlichen Moden-Genrebilder, darunter farbenprächtige Modenkupfer, groß die Auswahl der Koſtüme und Hüte für Erwachſene und Kinder ſowie für jede Geſchmacksrichtung; große Handarbeitenbeilagen aller möglichen Techniken zieren jede Nummer. Die Große Modenwelt erfährt jetzt eine bedeutende Erweiterung, indem vom neuen Quartal ab in der Belletriſtik neben Novellen auch Romane erſter Schriftſteller(in der erſten Nummer des neuen Quartals beginnt der ſpannende Kriminal⸗ Roman„Ausgeſtoßen“ von Joſt Freiherrn von Steinach) er⸗ ſcheinen, und verdient demnach mit Recht ihren Namen Große Modenwelt, auf den man zur Vermeidung von Verwechslungen, ebenſo wie auf den Vierteljahrspreis von 1 Mk. genau achten wolle. Abonnements auf„Große Modenwelt“ mit bunter Fächer⸗ vignette(man achte genau auf den Titel!) zu 1 Mk. viertel⸗ jährlich nehmen ſämtliche Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgegen. Gratis⸗Probenummern bei erſterem und dem Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35, Steglitzerſtraße 11. — Als die beiden fruchtbarſten Apfelſorten, die es überhaupt gibt, werden in der neueſten Nummer des „Praktiſchen Ratgebers im Obſt- und Gartenbau“ die Sorten Lord Groſvenor und Manksapfel empfohlen,— 4 jetzt 17 jährige Pyramidenbäume des Lord Groſvenor haben, wie Freiherr von Solemacher berichtet, noch niemals verſagt, ſon⸗ dern in jedem Jahre voll getragen, alle Jahre ſichere Ernten, im letzten Jahre jeder Baum über 2 Zentner. Aehnliches Alle Fachleute ſind einig, daß die Fruchtbarkeit dieſes Apfels eine ungeheuere iſt.— Beide Sorten ſind ausgezeichnete Wirtſchaftsäpfel, aber auch noch gut für die Tafel.— Die Nummer mit dieſem Artikel ſendet das Geſchäftsamt des Praktiſchen Ratgebers in Frank⸗ furt a. Oder gern auf Verlangen koſtenlos zu. Briefkaſten. Schweinezucht kann ſich nur dann ſehr rentabel erweiſen, wenn unſere Borſtentiere ſchnell gemäſtet werden können, ohne daß man mit den ſo unangenehmen Verdauungsſtörungen zu rechnen hat. Ein kräftig funktionierender Verdauungsapparat ſchützt nicht nur vor Krankheiten, er führt auch die Nährſtoffe ſchneller ihrer Beſtimmung zu und erhöht naturgemäß die Aus⸗ nutzung der Futtermittel, bedeutet alſo in jeder Hinſicht einen großen Vorteil, den man ſich unbedingt ſchaffen muß. Heut⸗ zutage iſt es nun ſo leicht, ſich dieſen Nutzen zu ſichern. Man gebe den Schweinen ſtets etwas von dem berühmten Milch⸗ und Maſtpulver„Bauernfreude“ aus der chemiſchen Fabrik Th. Lauſer in Regensburg als Beigabe zum täglichen Futter, ſo wird der Erfolg nicht ausbleiben. Das prächtige Gedeihen und raſche Vorankommen der Tiere machen die kleine Ausgabe ſehr bald vielfach bezahlt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Der Geſamtauflage unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der Weidhaas ſchen Kurmethsde bei, auf welchen wir noch beſonders aufmerkſam machen. Selbe baſiert im Grunde nur auf einen Faktor, der leider im Leben ſo wenig zu Worte kommt, der Vernunft. Diejenigen, die es angeht, ſollten nicht verſäumen, ſich mit dem Kurinſtitut Spiro⸗ Spero(Paul WWeidhaas) in Niederlößnitz bei Dresden in Verbindung zu ſetzen. da im April die beſte Säezeit iſt um Er⸗ folge zu erzielen, lenken wir die Aufmerkſamkeit unſerer Leſer auf den beiliegenden Proſpekt der Firma F. C. Heinemann, Erfurt, Hoflieferant Sr. Maj. d. Deutſchen Kaiſers. „Mary alſo,“ ſagte ſie mit dumpfer Stimme. Mit zwei Worten hatte ſie das ſchwache Gebäude der Hoffnungen ihres Mannes umgeſtoßen und Roberts Erregung war ſo lebhaft, daß er kaum die Kraft hatte, ihr die ſchreck⸗ liche Nachricht mitzuteilen. Sie hörte ihn an, ohne eine Silbe zu ſprechen, dann fiel ſie auf die Kniee und betete. Als ſie wieder aufſtand, waren ihre Augen trocken. „Meine Schweſter iſt tot,“ ſprach ſie in haſtigem Tone, „und wir konnten ſie retten. Möge Gott uns verzeihen! Ich habe zu ihm gebetet, daß er uns nicht an dem Haupt unſres Kindes beſtrafe.“ Robert wagte nicht, den Sinn dieſer verzweifelten Worte zu verſtehen und ſchloß ſie weinend in ſeine Arme, als Morgan Araber erſchien. Dieſer Menſch war hinter ihm her galoppiert, ohne ihn jedoch einholen zu können. Alle Ungewißheit hatte aufgehört. Eine halbe Stunde, nachdem Robert St. Ouen verlaſſen hatte, war der Leichnam der armen Mary aus der Seine gezogen worden. Die Wurzeln einer Weide hatten ihr Kleid erfaßt, welches an der Oberfläche hin⸗ und hertrieb und der Körper war an dem Ufer einer kleinen Inſel, wohin ihn der Strom getragen hatte, aufgehalten worden. Diego ließ ſeinen Schwager bitten, unverzüglich zurück⸗ zukommen und Robert war ſchon daran, dem Araber zu folgen, als Ellen energiſch ſeinen Arm erfaßte und ihm ſagte: „Bleib' und ſchicke dieſen Menſchen zurück!“ Diegos Bote verſtand offenbar, denn er ging ſogleich, in⸗ dem er in jener bizarren Sprache, welche die Orientalen die fränkiſche nennen, folgende Worte hervorbrachte: „Moi sabir.. moi andar... Sidi Robert pas pouvoir venir.. Lella Ellena tenir malo“(ich wiſſen ich gehen... Herr Robert nicht kommen können.. Frau Ellen krank ſein). Cortſetzung folgt.) r— 9 2 vom gesch h 1 0 Gbenſo bestimt g au eine 5 lage 97 Aus Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß vom 1. April bis 1. Oktober die Schlachtſtunden feſt⸗ eſetzt ſind auf: geſetzt ſ 0 47 Uhr nachmittags. In denjenigen Fällen, Fleiſchbeſchau geſetzlich vorgeſchrieben iſt, der oben angegebenen Schlachtſtunden geſchlachtet werden. Ebenſo hat auch die Lebendbeſichtigung der zur Schlachtung beſtimmten Tiere nur in dieſen Stunden zu geſchehen. Viernheim, den 31. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Uhr vormittags Blattläuſe ꝛc. ic. Ungeziefers beim nur Ori. 85 in welchen die Zuziehung der darf nur während durch Plakate kenntlich. oder„als ebenſo gut“ au freden. März 1904. 538 Flora-Drogerie. iſt in der That die ſicherſte Hilfe gegen alle Peiniger der Inſek tenwelt. Ori tötet radikal Flöhe, Fülegen Motten, Käuſe, Kakerlaken, Schwaben, Milben, Ameiſen, ur Vertreibung des ieh verwende man Nur echt und wirkſam in Garantiekartons mit Flaſche 4 30, 60 und 100 Pfg. Niemals loſe zum Nach · füllen. Ueberall erhaltlich. 8988 laſſe ſich nichts anderes als. EE In Viernheim bei Karl Marbach 9 1, 1 für: A E — — Tolls Tandader, aneim Beſte und billigſte Bezugsquelle Fertige Betten, Bettwaren Federn und Daunen. 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Auf Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter dürfen auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder in die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30. Septbr. l. J. das 6. Lebensjahr vollenden. Bei der Aufnah ne ſind die Impfſcheine der eintreten⸗ den Kinder vorzulegen. Von auswärts geborenen Kindern iſt außerdem noch ein Auszug aus dem Geburtsregiſter der betr. Gemeinde beizubringen. Viernheim, den 5. April 1904. 542 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. IJ B. d. B.: Kühlwein, Gr. Beigeordneter. 2 SGEilfrachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. E Haus 2 aus freier Hand. Adam Wiegand Witwe. Reife Milchschweine hat zu verkaufen 544 Georg Werle 1., Bismarckſtr. 2 Wer keunt nicht C. Lück in Kolberg i. P.? — Ein kräftiger fleißiger Junge, welcher Luſt hat, die * Bäckerei und Conditorei zu erlernen, findet Lehr⸗ ſtelle bei Georg Dangel Weinheim. — Tüncher⸗ 3 Geſchäft gründlich erlernen bei Oskar Sponagel, Käferthal, wohnhaft im Hirſch. Kapitalien in jeder Höhe ſind durch Vermittlung des Unterzeich⸗ neten bis zum 15. April ev. bis 1. Mai auf erſte Hypo⸗ theken zu 4% Zinſen auszu⸗ leihen. 546 David Wachenheimer Zwingenberg a. d. B. — 8 Wer für Lieferungen und Arbeiten bis Ende Marz l. J. an die Gemeinde noch Anſprüche geltend zu machen hat, wird hiermit aufgefordert, diesbezügliche Rechnungen innerhalb 8 Tagen bei un; abzugeben. Viernheim, den 2. April 1904 547 Großh. Diegten Viernheim. B. d. 0 Kühl w el n j Gr. Beigeordneter. Die Rübenpflanzer für die Zuckerfabrik Waghäuſel werden erſucht, ihre Aecker zurecht zu machen, da bei günſtigem Wetter nächſten Donnerſtag mit dem Saen(und zwar im oberen Feld zuerſt) begonnen wird. 548 Joſ. Martin 3. Lell