6. Lr Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch hie Poſt N 1.15 diertelfährlich Ar. 47. Der ruf ſiſch-japaniſche Krieg. CTondon, 20. April. Die amerikaniſche„Aſſociated Preß“ veröffentlicht einen Bericht über den Untergang des „Petropawlowsk,“ der eine ausfüh elichere Faſſung des in der „Nowoje Wremja“ veröffentlichten Berichtes iſt und noch fol⸗ genden Zuſatz hat:„Begierig zu erfahren, was vorgegangen war, eilte ich zur Landungsſtelle, wo wenige Ueberlebende an Land gebracht und zum Hoſpital geſchafft wurden. Signalmann Bockhoff, der leicht verwundet war, ſagte:„Wir kehrten zum Hafen zurück, ich ſtand am Steuerradhauſe auf der Brücke der „Petropawlowsk“ und ſchlug im Signalbuch nach. Makarowsk letztes Signal hat gelautet, die Torpedoboote ſollten in den Hafen zurückkehren. Die„Petropawlowsk“ hatte ihren Kurs verlangſamt und ſtand beinahe ſtill. Plötzlich wurde das Schiff heftig erſchüttert, ich hörte eine fürchterliche Exploſion, und dann gab es noch eine und dann wieder eine. Sie ſchienen direkt unter der Brücke zu erfolgen. Ich eilte zur Tür des Radhauſes, konnte aber am Steuermann nicht vorbei⸗ kommen; ich ſprang durch das Fenſter. Das Schiff ſenkte ſich auf die Seite, ich fürchtete jeden Augenblick, es würde umſchlagen. Auf der Brücke ſah ich einen Offizier ſich im Blute wälzen. Es war unſer Admiral Makarow. Er lag mit dem Geſicht nach unten. Ich ſprang zu ihm, faßte ihn bei den Schultern und verſuchte ihn aufzuheben. Das Schiff ſchien irgendwohin zu fallen, von allen Seiten flogen Trümmer⸗ ſtücke. Ich hörte furchtbares Geſchrei und Getöſe, Rauch ſtieg in dichten Wolken auf und Flammen ſchienen zur Brücke hin⸗ —— zuzüngeln. Ich ſprang auf das Geländer, wurde aber wegge— waſchen. Es gelang mir, mich an etwas anzuklammern. Ich erinnere mich an fallende Maſten, aber ſonſt an nichts. Auf unſerem Schiff war ein alter Mann mit wunderbarem weißen Bart. Er war ſehr gut zu den Leuten. Er hatte ein Buch 1 in der Hand und ſchien zu ſchreiben oder zu skizzieren. Es war Wereſchtſchagin“ Tondon, 20. April. Zu dem letzten japaniſchen Angriff auf Port Arthur wird noch gemeldet, daß bei dem darauffol— genden Bombardement über 100 ruſſiſche Soldaten und Ma⸗ troſen verwundet oder getötet wurden. Tientſin(Straße von Tſchili), 19. April. Mehrere Berichte beſagen, daß eine Flotte von mehr als 60 Transport⸗ ſchiffe ſignaliſiert ſei in der Richtung auf Kintſchou, nördlich von Port Arthur.(Dieſe Meldung würde, wenn ſie zu⸗ treffend iſt, die Annahme beſtätigen, daß die Japaner nach Lahmlegung der ruſſiſchen Flotte Port Arthur vom Lande aus anzugreifen verſuchen. Kintſchou liegt an der ſchmalſten Stelle der Halbinſel Liautung. Die Red.) London, 19. April. Dem Reuter'ſchen Bureau wird von geſtern gemeldet: Authentiſchen Nachrichten aus Sbul vom 12. zufolge haben die Japaner Korea ganz unter ihrer Kontrolle. Die japaniſche Armee iſt in eine Expeditions- und Okkupationsarmee geteilt. Erſtere iſt 95 000 Mann ſtark und Vie ruh E i er Amtsblatt der Groß. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Anſertiens-Organ. B.——̃ Donnerſtag, den 21. April 1904. eiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die Ggeſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. rückt nach dem Jalu vor. Letztere beſteht aus 150 000 Re⸗ ſerviſten und ſorgt für möglichſt vollkommene Verbindungen. Das Hauptquartier iſt in Sul, woſebſt die Garniſon 4000 Mann ſtark iſt. Das Hauptquartier des Transportweſens iſt in Chemulpo. Der Bau von Eiſenbahnen und Straßen macht ſchnelle Fortſchritte. Die Inſel Korjedo an der Mündung des Hafens von Maſampho wird befeſtigt. 40 Transportſchiffe ſind bei Haipu geſehen worden. Man glaubt, ſie haben in Takuſchan Truppen gelandet. Es iſt offenbar die Ab⸗ ſicht der Japaner, in der Nähe von Yongampho eine zweite Armee zu landen, ehe der Uebergang über den Jalu erzwun⸗ gen wird. Vetersburg, 20. April. Auf Verfügung des Statt⸗ halters in Oſtaſien ſollen an 23 Punkten der Uſuri⸗Bahn Magazine mit Vorräten, ſowie Medizinal-Hilfsmittel für 20,000 Kranke und Verwundete eingerichtet werden. Auch ſoll auf dieſen Stationen Eis in genügender Menge vorhanden ſein, damit den Verwundeten in jeder Beziehung Hilfe und Erleichterung geſchaffen werden kann. Die Vorbereitungen für die Ausführung dieſer Anweiſungen ſind bereits in Angriff ge⸗ nommen.— Die Witwe Makaroffs erhalt Witwengelder im Betrage von 20,000 Rubeln ausgezahlt. Tondon, 20. April.„Daily Mail“ meldet aus Pe⸗ tersburg: Großfürſt Kyrill habe durch ſeinen Vater mehrfach den Zaren darauf hinweiſen laſſen, daß Admiral Makaroff in unglaublicher Weiſe das Geſchwader von Port Arthur aufs Spiel ſetze. Als Makaroff hiervon Kenntnis erhielt, verlangte er die ſofortige Abberufung des Großfürſten Kyrill. Generalverſammlung der Katholiken Dentſchlands in Regensburg. Die Vorbereitungen ſind, wie Herr Chefredakteur Held in der„Allgemeinen Rundſchau“ mitteilt, in der umſichtigſten Weiſe getroffen. Die Baukommiſſion hat den Vertrag zum Aufbau einer eigenen Feſthalle abgeſchloſſen. Die Halle wird eine Länge von 80 und eine Breite von 40 Meter erhalten, ſo daß im Parterre allein 6000 Sitzplätze vorhanden ſein werden. Für die geſchloſſenen Verſammlungen und Feſtlich⸗ keiten ſind die Lokale beſchafft. Für die Preſſe wird in aus⸗ gezeichneter Weiſe geſorgt werden. Man braucht auch keine Sorge um Wohnungen zu haben, denn die Gaſtfreundſchaft Regensburgs iſt bekannt. Bedenkt man dabei die ſchöne Lage der alten Donauſtadt, die vorzüglichen Verbindungen der zen⸗ tral gelegenen Stadt, die vielen Sehenswürdigkeiten uſw., ſo kann man heute wohl ſchon ſagen, daß der Regensburger Katholikentag ein glänzender werden wird. In Regensburg waltet noch ein Veteran der 1849er Generalverſammlung ſeines Amtes als Dechant des Kapitels zu St. Johann, Herr Joſeph Ziegler, der neben Herrn Weihbiſchof v. Ow und Baron v. Aretin dem Lokalkomitee als Ehrenpräfident an⸗ gehört. Fortſchritt. Entſchädigung der durch den Herero⸗Aufſtand be troffenen Anſiedler. Berlin, 20. April. Die Verluſte der Anſiedler in Deutſch⸗Südweſtafrika durch den Herero⸗Aufſtand werden in einer den Mitgliedern der Budgetkommiſſion mitgeteilten Denk⸗ ſchrift auf 5 Millionen Mark für Vieh, 137 000 M. für Häuſer, 484 000 M. für totes Inventar, 702 000 M. für Warenbeſtände und 389 000 M. für Mobiliar, Kleider und Wäſche geſchätzt. Die Denkſchrift ſpricht die Hoffnung aus, daß Erſatz wenigſtens des größten Teiles des geraubten Viehes aus dem Beutevieh geleiſtet werden kann. Sie führt aus, daß es im eigenſten Intereſſe des Schutzgebiets liegt, daß die durch den Aufſtand Geſchädigten durch öffentliche Hilfeleiſtungen zur Wiederaufnahme des Wirtſchaftsbetriebs inſtand geſetzt werden. Die ſtaatlichen Hilfeleiſtungen ſollen nebeneinander als Beihilfen und als Darlehen gewährt werden. Die Denk⸗ ſchrift nimmt an, daß die ungünſtigſten Erfahrungen mit der Rückerſtattung von Darlehen, insbeſondere in Preußen, ſich im Schutzgebiet in noch höherem Maße zeigen würden. Die Form von Darlehen würde daher nur dort am Platze ſein, wo ſie durch Aufrechterhaltung der Kreditfähigkeit der Geſchädigten ausreiche. In allen übrigen Fällen werden grundſätzlich und in erſter Linie die Form der Beihilfen ohne Auflage der Zu⸗ rückerſtattung zu wählen ſein. Berückſichtigt werden ſollen auch ſolche Ausländer, die dem Schutzgebiete gute Dienſte im Kampf gegen die Eingeborenen geleiſtet haben. Für die Ge⸗ währung von Beihilfen ſoll grundſätzlich als Vorbedingung verlangt werden, daß ſich der Geſchädigte möglichſt unter ent⸗ ſprechender Sicherheitsleiſtung zum Wiederaufbau ſeines An⸗ weſens und zur Fortſetzung ſeines Wirtſchaftsbetriebes im Schutzgebiet verpflichtet. Die Bemeſſung der Beihilfen ſoll einer Kommiſſion von 5 Mitgliedern unter dem Vorſitz des Oberrichters in Windhuk übertragen werden und die Kommiſſion zur Gewährung von Vorſchüſſen, vielleicht bis zu einer Million Mark ermächtigt werden, damit die Geſchädigten ohne Verzug mit den Wiederherſtellungsarbeiten beginnen können. Begegnung zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Präſidenten Loubet? Nom, 20. April. Die„Frankf. Ztg.“ meldet: Seit einigen Tagen wurde hier aus der Meldung, daß Kaiſer Wil⸗ helm am 29. April in Genua landet, während Präſident Loubet in Neapel weilt, der Schluß gezogen, daß eine Begegnung Kaiſer Wilhelms mit Loubet möglich ſei, aber der franzöſiſchen Botſchaft Naheſtehende erklärten immer, dieſe ſei für die öffent⸗ liche Meinung Frankreichs noch nicht reif. Jetzt iſt die Nach⸗ richt von Rom nach Paris gedrungen und hieſige Blätter laſſen ſich von dort die Wahrſcheinlichkeit einer Begegnung beſtätigen, für die auch König Viktor Emanuel arbeite. Die„Italie“, welche die Begegnung ſelbſt zweifelhaft läßt, konſtatiert die auffallende Ruhe, mit der die Pariſer Preſſe die Eventualität einer Entrevue aufgenommen habe. Das ſei ſchon ein großer Verſunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 66](Nachdruck verboten.) Georg machte indeſſen eine glückliche Entdeckung. Auf der äußerſten Spitze, in einer der Felszerklüftungen, bildete eine Art natürliches Becken einen Behälter, den der Regen mit trinkbarem Waſſer gefüllt hatte. Der Durſt, das ſchrecklichſte aller Leiden, welches Schiff⸗ brüchige bedroht, dasjenige, welches am raſcheſten foltert, war nicht mehr zu befürchten. Aber der Vorrat war nicht unerſchöpflich und es kam vor allem darauf an, ſparſam mit dieſem Schatze umzugehen, der in dieſem Augenblick all das in den Flanken des„Avenger“ geborgene Gold aufwog. Robert ließ ſich bei der von der Vorſehung geſchenkten Quelle nieder, um darüber zu wachen, daß jeder ſeinen Anteil erhalte. Er bemerkte bald, daß die mit ihnen geretteten Irländer nur wenig Verlangen nach dieſer Gabe des Himmels trugen. Gerade jetzt leerten ſie eine volle Rumflaſche, welche der eine von ihnen am Gürtel mitgetragen hatte. Der Tod erwartete ſie drohend und ſchrecklich; um ihn nicht kommen zu ſehen, berauſchten ſich dieſe Unglücklichen. Während der Nacht waren die Reſte des Schiffes unter der unermüdlichen Arbeit der Wellen verſchwunden und trugen ſo die einzig übrige Ausſicht, ſich Lebensmittel zu verſchaffen, auf den Meeresgrund. Einige Zwiebackkiſten hatten ſich wohl von dem Wrack gelöſt, aber die Brandung hatte ſie an dem 3 zerſchellt und auch dieſe letzte Hoffnung hatte der Sturm raben. Die Rettung, wenn die Schiffbrüchigen eine ſolche noch erwarten durften, konnte nur noch aus der Ferne kommen. Vergebens ließen Robert und Georg ihre Blicke umherſchweifen; ſo weit ihr Auge ſehen konnte, vermiſchte ſich das düſtere Meer mit den großen Wolken, die der Weſtwind dahinjagte. Machis unterbrach dieſe einförmige Linie des grauen, auf den Wellen ruhenden Himmels. Es war die Waſſerwüſte, die Wüſte ohne Sonne, ohne Fata Morgana und der Tod allein herrſchte über dieſem öden Raume. Manchmal flog eine vom Sturm erfaßte Möve über der Klippe dahin, indem ſie ihren kurzen, gleich einer Totenklage tönenden Schrei ausſtieß und verſchwand wieder im Nebel. So verfloß der Tag. Die Sonne ſtieg nach Weſten abwärts und Robert wandte ſich, um ſie noch einmal zu ſehen. Plötzlich erhob er ſich und ſtieß einen lauten Schrei aus. Gegen Süden, kaum zwei Seemeilen entfernt, erſchien ein Schiff mit vollen Segeln. Schon unterſchied man den weißen Schaum, den ſein Kiel beim Durchfurchen der Wellen aufwarf. Gewiß hatte es Georgs Signal bemerkt, denn es lavierte, um ſich der Klippen zu nähern. Bald drehte es bei und Robert ſah deutlich, wie ſich ein Kahn vom Bord loslöſte. In weniger als einer halben Stunde waren die Ruderer auf Stimmweite nahe und der Führer rief den Schiffbrüchigen in engliſcher Sprache zu, ſich in's Meer zu werfen. Die Brandung war noch zu heftig, um ihm das Anlegen zu geſtatten. Die Freude giebt Kräfte; kein einziger der Unglücklichen zauderte. In wenigen Minuten erreichten ſie das Boot; allein es waren ihrer nur noch dreie. Das Meer hatte ſein letztes Opfer verſchlungen; einer der irländiſchen Matroſen war während des Hinüberſchwimmens ertrunken. Die Barke hatte eine Bemannung von acht Leuten, deren Figuren und Kleidung gar ſeltſam ausſahen. Mit zerlöcherten Jacken bekleidet, barfuß und eine rote Wollmütze auf dem Kopf, konnten ſie bei dem erſten Anblick für fizilianiſche Fiſcher gelten, aber ihre ſtruppigen Bärte und die kurz geſchorenen Haare gaben ihnen ein wenig Vertrauen erweckendes Ausſehen. Am Ruderſtock hielt ſich ein Mann von hoher Geſtalt. Die Kaputze ſeines Regenmantels verbarg zum großen Teil ſein Geſicht. Er redete zu ſeinen Matroſen in einer gutiuralen Sprache und ſchien mit ihnen zu zanken. Die Schiffbrüchigen waren ſo völlig erſchöpft an Bord gekommen, daß ſie ſich der Länge nach ausſtreckten und gleich lebloſem Strandgut dalagen. Plötzlich begann der am Steuer ſtehende ſie in engliſcher Sprache zu befragen. Robert hatte nicht die Kraft zu antworten, dagegen über⸗ nahm es ſein Sohn, in einigen Worten die Geſchichte vom Schiffbruch des„Avenger“ zu erzählen. „Was thatet Ihr an Bord?“ unterbrach ihn barſch der Mann in dem Regenmantel,„Du und die beidene andern, 95 770 wie mir ſcheint, auf dem Weg in die Haifiſchküche ſind?“ „Der hier war Maſtwächter,“ erwiderte Georg, indem er auſ den irländiſchen Matroſen deutete;„ich war Mechaniker unter dem Befehl meines Vaters, den Ihr mit mir gerettet habt.“ „Ah! Ah! zwei Mechaniker und ein Maſtwächter! famoſe Rekruten für uns;“ und der Unbekannte fuhr fort, mit ſeinen Leuten in fremder Sprache zu reden. Seine Geberden zeigten deutlich, daß er ihnen Georgs Antwort überſetzte, und die Erklärung ſchien die Unzufriedenen zu beruhigen. Robert wurde auf einmal von einer plötzlichen Unruhe erfaßt, und halb auf ſeinen Arm geſtützt, ſchaute er um ſich. Er glaubte zu bemerken, daß der Herr des Bootes ihn auf merkſam betrachtete, als ſuchte er nach irgend welcher Erinner⸗ ung. Dabei ſah er ein paar dunkle Augen unter der Kapuze hervorblitzen, ohne daß er vermocht hätte, die Züge des Un⸗ bekannten zu unterſcheiden. Roberts Haare, welche von dem Meerwaſſer an ſeinen Schläfen klebten und das durch die Kälte blau angelaufene Geſicht gaben ihm eher das Ausſehen eines Ertrunkenen als eines Lebenden, und der Fremde ſchien zu zaudern.(Fortſ. folgt.) 1 N 0 ä —— HK— P ˙ A n —. Einſt ellung der britiſchen Operationen gegen den „tollen“ Mullah. Condon, 20. April. Im Unterhauſe erklärte Arnold Forſter, man habe die Ueberzeugung, daß der Mullah auf italieniſches Gebiet geflüchtet ſei und ſehr ſchwere Verluſte an Menſchen und Vieh erlitten habe. Seine Streitkräfte ſeien zerſtreut und aus dem Protektorat vertrieben. Er ſei jetzt tat⸗ ſächlich ohne Anhänger.(Es bleibt abzuwarten, ob man ſich dieſe optimiſtiſche Auffaſſung nicht blos zu dem Zwecke ange⸗ eignet hat, um die Einſtellung der Operationen rechtfertigen und den Mißerfolg der Jagd auf den Mullah maskieren zu können. Vielleicht möchte man die unangenehme Aufgabe an die Italiener abſchieben.) In Hinſicht auf dieſe Umſtände ent⸗ ſchloß ſich die Regierung, die militäriſchen Operationen abzu⸗ brechen und die im Felde ſtehenden Truppen zu reduzieren. Darauf bezügliche Befehle ſeien bereits gegeben worden. Die Anleihe⸗Zinſen werden ſteigen! Staats⸗ Regierungen und ſtädtiſche Behörden haben ſich wohl oder übel darein finden müſſen, für die von ihnen be⸗ nötigten Anleihen höhere Zinſen zuzugeſtehen, da die Anſprüche an den Geldmarkt zu groß geworden ſind. Dreieinhalb Pro⸗ zent Zinſen finden ſich ſchon wieder bei neuen Anleihen deutſcher Bundesſtaaten, vier Prozent Zinſen bei Eiſenbahnanleihen, auch größere Städte entſchließen ſich ſchon wieder, für neuen Geld⸗ bedarf vier Prozent zu zahlen. Es kann das, wie geſagt, kein Wunder nehmen, da zu viel Geld heute auf Kredit entnommen wird. Wieviel gebraucht wird, das zeigen u. a. deutlich die neuen preußiſchen Vorlagen über Kanal ꝛc.⸗ und Eiſenbahn⸗ bauten, die in dieſer Woche bekannt geworden ſind und faſt ſechshundert Millionen Mark beanſpruchen. Die neue große Anleihe der Stadt Berlin umfaßte über 228 Millionen Mk., das deutſche Reich kommt mit erheblichen Bedürfniſſen, und in der Bevölkerung wird heute nicht mehr ſo geſpart, wie einſt, Lebensbedürfniſſe und Lebensverhältniſſe haben ſich gewaltig geändert. Denken wir weiter daran, wie der Grundbeſitz ſich ausdehnt, wie die Hypotheken- Summen ſich ſteigern, wie in Induſtriepapieren noch viel Geld feſtliegt, das nicht flüſſig ge⸗ macht werden kann; es iſt nur natürlich, wenn die Zinſen noch langſam zwar, aber ſicher ſteigen. Deutſchland. Darmſtadt, 19. April. Der„Darmſt. Ztg.“ zufolge tritt der Großherzog von Heſſen heute die Rückreiſe an. Die„Darmſt. Ztg.“ iſt in der Lage, mitzuteilen, daß ſeitens der heſſiſchen Regierung ein Aufgeben der ſelbſtändigen Heſſ.⸗ Thüringiſchen Staatslotterie nicht in Ausſicht genommen iſt. (Wie konnte ſich die heſſiſche Regierung auch anders verhalten angeſichts der partikulariſtiſchen Betätigung der preußiſchen Re⸗ gierung im Lotterieweſen. D. R.) Karlsruße, 20. April. Wie die„Südd. Reichskorr.“ erfährt, trifft der Kaiſer am 30. April, auf der Rückreiſe von ſeiner Mittelmeerfahrt, in Karlsruhe ein.(Indem der Kaiſer den Beſuch, den ihm das Großherzogspaar in Berlin abſtattete, ſobald erwidert, giebt er einen erfreulichen Beweis dafür, daß die Beziehungen zur Zeit die denkbar beſten ſind. D. R.) München, 20. April.(Verſtaatlichung der pfälziſchen Eiſenbahnen.) Im Verkehrsminiſterium fand der„Allg. Ztg.“ zufolge, ein Konferenz ſtatt, welcher der Direktor der pfälziſchen Eiſenbahnen, von Lavale, und der Vorſitzende des Aufſichts⸗ rats der pfälziſchen Eiſenbahnen, von Clemm, beiwohnten. Es verlautet, daß eine Einigung über die Verſtaatlichung der pfälziſchen Eiſenbahnen erzielt wurde. Berlin, 20. April. Die Wahlprüfungskommiſſion hat über die Wahl des Abgeordneten Dr. Becker(Hoſpitant der Nationallib.), Heſſen 5, Beweiserhebungen beſchloſſen. Berlin, 19. April. Zur 40 jährigen Jubelſeier des Tages von Düppel wurde geſtern nachmittag ein Feſtzug von alten Kriegsveteranen durch die Stadt veranſtaltet, die an der Siegesſäule einen Lorbeerkranz mit der Widmung„Für die 1864 gefallenen Mitkämpfer“ niederlegten. Das Eliſabeth⸗ Regiment, das bei der Erſtürmung der Düppeler Schanzen ſich hervorragend beteiligt hat, feierte den Gedenktag durch ein Liebesmahl im Offiziers⸗Kaſſino, an dem auch der Kronprinz ſowie der Kriegsminiſter und General⸗Oberſt von Hahnke teil⸗ nahmen. Auszug aus den Beſchlüſſen des Gemeinderats zu Viernheim in der Sitzung vom 18. April 1904. 1. Der Verkauf der gemeinheitlichen Parzelle Flur 2 Nr. 18/0 2917 qm Acker am Sandhöfer⸗ und Lampert⸗ heimerweg an Michael Froſchauer 1. Eheleute hier um M. 1,40 pro qm wird definitiv genehmigt. 2. Ein Geſuch um nachträgliche Gewährung von Receß⸗ bauholzvergütung pro 1804/05 wird der Conſequenz wegen abgelehnt und der Geſuchſteller auf die Anmeldefriſt für 1905/06 verwieſen. 3. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem Amtsblatt Nr. 12 des Gr. Kreisamtes Heppenheim und beſchließt von einer Verſicherung der Gemeindebedienſteten in einer Medizinal⸗ kaſſe Umgang zu nehmen und insbeſondere einen Beitrag hierzu aus Gemeindemitteln nicht zu leiſten. 4. Gemeinderatsmitglied Herſchel erhält Auftrag über die Erbauung eines Armenhauſes die erforderlichen Baupläne zu fertigen und die nötig werdenden Arbeiten und Lieferungen zu veranſchlagen. 5. Ein Geſuch des Peter Wedel 1. hier um Erteilung der Conzeſſion zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft in ſeinem neu erbauten Hauſe wird dem Gemeinderat vorgetragen, worauf derſelbe beſchließt die Bedürfnisfrage hierzu mit 8 gegen 4 Stimmen zu verneinen. 6. Die Rechnung der Gemeindekrankenverſicherung Viern⸗ heim pro 1903 wird dem Gemeinderat der beſtehenden Vor⸗ ſchrift gemäß zur Prüfung vorgelegt. Nach Durchſicht und Prüfung dieſer Rechnung wurde beſchloſſen: Man finde gegen dieſelbe nichts zu erinnern und ſtelle im Uebrigen die rechneriſche Prüfung der Gr. Oberrechnungs⸗ kammer Darmſtadt anheim. 7. Mehrere Darlehens-, Friſt⸗ und Unterſtützungsgeſuche wurden teils genehmigt und teils wegen mangelnden Bedürfniſſen abgelehnt. Nah und Fern. Mannheim, 20. April. Selbſtmordverſuche. Ein in II 4, 7 wohnender Glaſermeiſter brachte ſich heute früh zwiſchen 10 und 11 Uhr in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Er wurde nach dem Allg. Krankenhaus verbracht, woſelbſt das Projektil aus dem Kopfe entfernt werden mußte. Der Zuſtand des Patienten iſt nicht gefährlich. Die Urſache des Selbſtmordverſuchs dürfte wohl in geiſtiger Depreſſion zu ſuchen ſein.— Die Ehefrau eines in G6, 29 wohnenden Kaufmanns trank heute vormittag, gleich⸗ falls in ſelbſtmörderiſcher Abſicht, eine Sublimatlöſung. Sie wurde nach dem Allgem. Krankenhaus verbracht, wo ſie nun⸗ mehr bedenklich darniederliegt. Ludwigshafen, 20. April. Vermißt wird ſeit vorgeſtern mittag die 12 Jahre alte Lina Eller, wohnhaft Marienſtraße 24. Es wird vermutet, daß das Mädchen auf ein Schiff gegangen iſt und zwar mit der Tochter eines Steuer⸗ manns, die ſie auf dem Wege zur Schule getroffen hat. Schriesheim, 20. April. Ein tragiſcher Tod er⸗ eilte am Sonntag die jugendliche Frau des hieſigen Fabrikanten Bühler. Dieſelbe machte im Laufe des Nachmittags einen Ausflug auf die Strahlenburg, woſelbſt ſie bald nach ihrer Ankunft von heftigen Leibſchmerzen befallen wurde. Herbeige— rufene Aerzte konnten es nicht hindern, daß der Zuſtand der Kranken ſich immer mehr verſchlimmerte. Sie ſtarb noch am ſelben abend auf der Strahlenburg und konnte nur als Leiche in ihre Behauſung zurückgebracht werden. Heppenheim a. d. B., 19. April. Herr Kaplan Thaler von hier wurde zum Rektor des Progymnaſiums in Seligenſtadt ernannt.— In unſerem Filialorte Kirchhauſen findet Sonntag, den 1. Mai die Grundſteinlegung zur neuen Kirche ſtatt. An dieſem Tage wird auch das althergebrachte Maifeſt auf übliche Weiſe gefeiert. Worms, 20. April. Eine Roheit ſondergleichen ver⸗ übte lt.„Wormſ. Ztg.“ in einer Wirtſchaft ein 34 Jahre alter, aus der Pfalz gebürtiger verheirateter Fabrikarbeiter. Wegen einer griff er ein Tiſchmeſſer und ſchnitt, nachdem er noch an einen der Anweſenden die Frage gerichtet hatte:„Soll ich ihm das Ohr abſchneiden?“ ſeinem Gegner— einem Fuhrknecht aus der Pfalz tatſächlich das linke Ohr glatt ab, worauf er es auf den Boden warf. Der Verletzte wird zeitlebens durch die Verſtümmelung entſtellt bleiben. Der Täter iſt verhaftet. Aus dem Odenwalde, 19. April. Dem Kirchen⸗ maler Herrn Rettinger aus Seligenſtadt wurden die Innen⸗ reſtaurationsarbeiten der Kirche zu Ober⸗Abtſteinach übertragen. Ein Bruder des dortigen Herrn Pfarrers Blum, ein ge⸗ borener Seligenſtädter, wird demnächſt in der Ober-Abtſteinacher Pfarrkirche ſeine Primizfeier begehen.— Der Bahnarbeiter Pfau aus Hirſchhorn wurde im„Feuerbergtunnel“, wo er be⸗ ſchäftigt war, von einem heranbrauſenden Zuge erfaßt und zur Seite geſchleudert. Zum Glücke erlitt er nur leichtere Rücken⸗ verletzungen.— Der Schiffer Karl Wunſch aus Hirſchhorn er⸗ trank bei Heilbronn im Neckar. Seine Leiche wurde bei Haß⸗ mersheim geländet. Frankenthal, 20. April. Nach vorausgegangenem Streit verſetzte Montag abend der Dienſtknecht Franz Bär von hier dem Dienſtknecht Georg Eckert mit einer Axt einen ſo wuchtigen Hieb in das Geſicht, daß deſſen Naſe geſpalten wurde. Offenbach, 19. April. In der Gerbermühle er⸗ ſchoß ſich vorgeſtern ein junger Mann von etwa 25 Jahren. Viele Spaziergänger waren Zeugen der ſchauerlichen Tat. Gießen. Recht unpaſſende Aprilſcherze hat ſich ein Gießener Sarglieferant geleiſtet. Er ſchrieb am 1. April an zwei ſeiner Kollegen um Lieferung von Särgen und benutzte dazu Namen hieſiger angeſehener Bürger. Jetzt iſt der„Spaß⸗ vogel“ ermittelt und angezeigt worden. Wegen Urkunden⸗ fälſchung wird er ſich demnächſt zu verantworten haben. Dieburg, 20. April. Bei der vorgeſtern hier ſtatt⸗ gefundenen Bürgermeiſterwahl erhielt unſer ſeitheriger Bürger⸗ meiſter Herr A. Krausmann 556 Stimmen, Herr Val. Zintel 18 und Herr P. M. Schaub 48 Stimmen. Herr Bürger⸗ meiſter Krausmann iſt ſomit auf die Dauer von 9 Jahren zum Oberhaupte unſerer Stadt wiedergewählt. Wahlberechtigt waren 916, abgeſtimmt haben 624 Wähler. 2 Stimmen. Frankfurt, 20. April. Der in der Rothekreuzgaſſe wohnende Händler tötete geſtern abend zwei ſeiner Kinder, in⸗ dem er ihnen den Hals abſchnitt, und verletzte ein anderes Kind und ſeine Frau ſchwer. Die Frau und das ſchwer ver⸗ letzte Kind wurden nach dem Bürger-Hoſpital gebracht. Karlsruhe, 20. April. Die Mietzinſe für die Bahnwirtſchaften ſind je nach der Bedeutung der betreffenden Stationen ſehr verſchiedenartig bemeſſen. Den höchſten jährlichen Mietzins(30 000 Mk.) wirft zur Zeit die Bahnwirtſchaft in Heidelberg ab. Dieſer Wirtſchaft ſteht in Bezug auf die Höhe des Mietzinſes am nächſten die Bahnwirtſchaft in Karlsruhe mit 20000 Mk. Es folgen Offenburg und Freiburg mit je 15 000 Mk. Mannheim(Hauptbahnhof) und Appenweier mit je 12 000 Mk., Mühlacker mit 11 000 Mk., Bruchſal, Pforz⸗ heim und Baſel mit je 8000 Mk. uſw. Die Bahnwirtſchaft in Mannheim iſt kürzlich zu 28 000 Mk. neu verpachtet worden. Im ganzen wurden im Jahre 1902 an Mietzinſen für Bahn⸗ wirtſchaften 203 000 Mk. eingenommen. Waldshut, 19. April. Am brannte in Weilheim das zweiſtöckige, mit Stroh bedeckte Wohn⸗ und Oekonomiegebäude der Witwe Gamp, ſowie das zweiſtöckige Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Schreiners Alois Hilpert nieder. Dem Hilpert verbrannte eine Ziege, der Witwe Gamp 500 M. Bargeld. Wegen Brandſtiftung wurde der 17jährige Joſeph Hilpert in Haft genommen; er zündete der Witwe Gamp aus Rachſucht das Anweſen an. Freitag nachmittag Der Schaden beträgt etwa 20 000. M. kaum nennenswerten Meinungsverſchiedenheit er⸗ Ungültig waren Eigenſchaften möglichſt wenig auf den Organismus hervorgerufen werden ſollen. * Neunkirchen, 20. April. Sonntag abend fuhr ein mit 5 Herren beſetztes Automobil von der Weltersweilerſtraße durch die Flotowſtraße nach dem Oberort. An einer Biegung des Weges konnte der Lenker des Wagens, der in raſendem Tempo fuhr, nicht ſchnell genug wenden, und ſo fuhr der Wagen eine 3 Meter hohe Böſchung hinab. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und alle mehr oder weniger verletzt. Der Oberteil des Wagens iſt vollſtändig demoliert. In Merchweiler hantierte ein 13jähriger Junge mit einem Re⸗ volver, welcher losging. Die Kugel traf ein 1 1jähriges Schweſterchen des Jungen ſo unglücklich, daß es tot zuſammen⸗ ſtürzte. Koburg, 19. April. Das„Koburger Tageblatt“ meldet aus Fladungen: Auf der Lokalbahn Fladungen⸗Mellrich⸗ ſtadt gab in dem um 10 Uhr 5 Min. aus Fladungen abge⸗ gangenen Zuge der Lokomotivführer Grimm auf den Heizer Grötſch, welche ſeit längerer Zeit in Feindſchaft leben, mehrere Schüſſe ab und ſpraug dann aus dem in voller Fahrt befind⸗ lichen Zuge. Der Heizer, welcher durch die Schüſſe am rechten Arm verwundet wurde, führte den Zug bis zur Endſtation Mellrichſtadt und begab ſich ſodann in ärztliche Behandlung. Der Lokomotivführer wurde ſpäter ſchwer verwundet im Walde aufgefunden. Die Verletzungen brachte er ſich in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht bei. Braunſchweig, 20. April. Auf Erſuchen der Staatsanwaltſchaft Hannover wurde der Hungerkünſtler Papuß durch die hieſige Polizei feſtgenommen und in Unterſuchungs⸗ haft abgeführt. Es entſtand nämlich der Verdacht, das Papuß, der ſich 8 Tage lang in eine Flaſche einſchließen ließ, durch einen erſt jetzt entdeckten Schlauch mit der Außenwelt in Ver⸗ bindung ſtand. Wanderungen der Eskimos. Prof. Fauſtini von der Univerſität Pavia hat neue Studien über die Wanderungen der Eskimos in den arktiſchen Gebieten von Nordamerika veröffentlicht. Er neigt zu der am meiſten verbreiteten An⸗ ſicht, daß die Eskimos urſprünglich von Aſien aus eingewan⸗ dert ſind, während einige Ethnologen zu dem Schluß ge⸗ langt ſind, daß ſie ſich von gewiſſen Gebieten Amerikas nach Oſten und Weſten verbreitet haben. Fauſtini ſtimmt auch gegen die Vermutung von Nordenſkjöld, daß die Eskimos Aſiens und Amerikas verſchiedener Abſtammung ſeien. Durch frühere Forſchungen ſind die Eskimos bis zur Baffins⸗ bai verfolgt, eber die ſie nach Roß bis in die Nachbarſchaft des Inglefield⸗Golfs gelangten. Dr. Fauſtini hat den Nach⸗ weis ihrer Wanderungen durch eine Sammlung von Nach⸗ richten über Eskimohütten und andere Ueberbleibſel aus den Schriften neuer Polaxforſcher vervollſtändigt. Die Nares⸗ Expedition fand keine Spuren von Eskimos nördlich vom Kap Beechey, dem öſtlichſten Punkt des Granatlandes, der nur 13 Seemeilen von der grönländiſchen Küſte entfernt iſt. Auf der entgegengeſetzten Seite des Robeſon⸗Kanals fand Kapi⸗ tän Hall von der Polaris viele Reſte von Sommerwohnun⸗ gen, und daher kann das Vorhandenſein von Eskimos ſüd⸗ wärts bis zum Humboldt⸗Gletſcher angenommen werden, der ihrem Vordringen eine Grenze geſetzt zu haben ſcheint. Die von Sabine vertretene Anſicht lautet, daß dieſer Zweig der nomadiſchen Eskimos ſpäter über das Inlondeis nach der Oſtküſte von Grönland überſetzte und daß die vom letzt⸗ genannten Forſcher vorgefundenen Eskimos auf einem nörd⸗ lichen Wege und nicht um das Kap Farewell herum dort⸗ hin gelangt ſeien. Es bleibt noch die Frage zu beantworten, ob die Eskimos der Weſtküſte unmittelbar vom Ellesmere⸗ Land oder einer anderen benachbarten Küſte das Meer über⸗ ſchritten haben, oder ob ſie ihrerſeits vom Kap Farewell ge⸗ kommen ſind. Demgegenüber iſt die Tatſache wichtig, daß die Ueberbleibſel der Eskimos an der Grönlandküſte von etwa demſelben Alter ſind wie die an der Gegenküſte der Baffinsbai, aber entſchieden neuer als die von Kap Beechey und der Offley⸗Inſel. — Eine intereſſante Notiz leſen wir in No. 8 des„Roten Kreuz“, Zeitſchrift der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz: „Oskar Liebreich betont in einem Aufſatz„Ueber den Nutzen der Gewürze für die Ernährung“(Therapeut. Monats⸗ hefte, Febr. 1904), daß bei Beurteilung der Nahrungsmittel nicht blos der Kalorienwert, d. h. die Fähigkeit, Wärme zu entwickeln, ſondern u. a. auch der vorbereitende Chemismus innerhalb des Verdauungskanals berückſichtigt werden müſſe. Jener aber hänge in hohem Maße von dem Geſchmack, mit anderen Worten, von den Gewürzen ab, welche den Speiſen beigefügt ſind. Dieſe haben demnach nicht die Be⸗ deutung von bloßen Lux 18zutaten, ſondern von wirklich un⸗ entbehrlichen Beimengungen. Unter den Gewürzen nun führt Liebreich neben dem Senf als eines der wirkſamſten Maggis Würze auf. Er ſchickt als Forderung voraus, daß von einem zweckmäßig anzuwendenden Gewürz neben den appetitanregenden oder gar keine Nebenwirkungen Dieſe Be⸗ dingung erfüllt Maggis Würze durchaus, denn ſie ließ bei den nach allen Richtungen hin vorgenommenen Unterſuchungen keinerlei ungünſtige Einwirkung auf den Körper erkennen. In Uebereinſtimmung mit Vorſtehendem wurde auch ge⸗ legentlich einer Diskuſſion in der Geſellſchaft für öffentliche Geſundheitspflege von Geheimrat Baer die große Wichtigkeit und günſtige Wirkung der Gewürze betont, die ſich ſchon daraus nachweiſen laſſe, daß ſeit der Einführung nicht blos die Ausnützung der Nahrungsmittel eine viel intenſivere, ſondern auch die Eßluſt eine regere ſei und die Zahl der Magenkrank⸗ heiten abgenommen habe.“ — Humoriſtiſches. — Oberſt(zu ſeinem Freunde), Deine Jungen machen Dir wohl Freude? Der eine iſt doch Offizier und der andere Bankier!“ Freund:„Ja, aber ſie haben den falſchen Beruf er⸗ griffen; denn der Offizier ſchreibt Wechſel und der Bankier reitet!“ — Ganz einfach.„Wenn ich nur wüßte, wie ich es anfangen ſoll, meinen Mann mehr zu Haus zu halten!“ —„Kaufen Sie ihm ein Automobil!“—„Aber dann iſt er ja noch mehr draußen!“—„Doch nicht! Mein Mann hat ſich neulich eins angeſchafft, und der Arzt meinte, er müßte mindeſtens drei Mouate zu Hauſe bleib!“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Vieruheim. — 88 Hel U 9 den Agen ö Ne⸗ ge⸗ liche glei S——— Programm Primiz- Feier Herrn Primizilanten Franz Joseph Kempf Sonntag, den 24. April 1904 vormittags 9 Uhr. Aufſtellung des Zuges vor der neuen Kirche um 9 Uhr zur Ab⸗ holung des Primizianten von der elterlichen Wohnung. Zug- Ordnung: 1. Krenz und Fahne „Schulkinder der 4 oberen Ala ſſen „ Jünglings-Sodalität mit Fahne „Kath. Männer-Verein mit Fahne . Muſikchor „Kirchenchor mit Fahne Gemeinde-, Kirchen- und Schul-Vorſtand Primiziant Die hochw. Geiſtlichkeit 10. Anverwandte des Primiziauten 11. Feuerwehr, welche ſpalierbildend den Zug begleitet. Nach Abholung des Primizianten bewegt ſich der Zug zurück zur neuen Pfarrkirche, woſelbſt der feierliche Gottesdienſt ſtattfindet. Nach Beendi⸗ gung desſelben geleitet der Zug in der gleichen Ordnung den hochw. Herrn Primizianten in die elterliche Wohnung. Das Festkomitee. B Hausfrauen 631 Ne Zur Saison 1904 eingetroffen alle Sorten Erfurter Gemüſe⸗ und Blumen⸗Samen dohann Schreiber. Vollkommenste Zabnpffege durch Prof. Dr. med. Jul. Witzel's KoS on Zahnbürsten, M. 1.53 u. M. 72851 87 5 Mundwasser, Fl. M. 1. 50, Doppelfl. M. 3— Zahn-Creme, 6 Pf. Deberalſ zu haben. 7 nach Benutzung von Mühlenbergs Möbelpolitut wenn dieſelben matt und glanz⸗ los geworden ſind. 178 Niederlage bei: Karl Marbach, Flora-Drogerie, Rathausſtr. 15. 422 Prima Sauerkraut per Pfd. 5 Pfg. hat zu verkaufen 591 * Nik. 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Blattes. 622 Ein braver Junge, welcher Luſt hat, die Bäckerei zu erlernen, findet ſofort Lehrſtelle bei 614 Gg. Mich. Kühlwein Bäckermeiſter, Blauhutſtraße. Schönheit ist Macht!! Diese erzielt jeder in kurzer Zeit, der täglich die Indische Wunderseife&. „PANAX“ benützt. Panax entferntsommersprossen Leberflecken, Mitesser etc. Erfolg sicher!— 1 Dose 1 Mark. Graue Haare oder Bart erhalten sofort die ursprüngliche Naturfarbe wieder nur mit Vitek's Nuein gesetzl geschützt(Nussextrakt) 1 Flacon mit Anweisung IMk. Ideales Haarfärbemittel, garant. unschädlich, färbt dauernd, ist nicht fett, färbt nicht ab. Seit Jahren mit Erfolg in Oesterreich und Deutschland eingeführt. En gros-Versandt: FR. VITEK& Co., PRAG. Zu haben bei: Karl Marbach in Viernheim. 6 giebt 0 Wunderbaren Ganz. Zu haben in den einschlägigen Geschäften. Kaffee! 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Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis zu drei Tagen Mittelarreſt und mit Verſetzung in die nächſtjüngere Jahresklaſſe beſtraft werden, auch verliert er den Anſpruch auf die Landwehr⸗Dienſtauszeichnung. Die Arreſtſtrafen können geſetzlich nicht in Geld⸗ ſtrafen umgewandelt werden. Wer durch Krankheit oder dringende Geſchäfte von der Teilnahme an der Kontrollverſammlung abgehalten wird, hat rechtzeitig bei dem Meldeamt Heppenheim unter Vorlage eines den Grund beſcheinigenden und von der Ortsbehörde beglaubigten Atteſtes um Befreiung nachzuſuchen oder bei unvorhergeſehenen, nicht aufſchieb⸗ baren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Kontrollplatze abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Kontrollverſammlung ſtattfindet, als im aktiven Dienſt befindlich zu betrachten haben, und daß etwa vorkommende Ungehörigkeiten gegen gleichzeitig mit ihnen zur Kontroll⸗ verſammlung einberufenen Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubtenſtandes und Gendarmen vor, während und nach den Kontrollverſammlungen, nach den Militär⸗ geſetzen beſtraft werden. Da an den Mannſchaften Fußmeſſungen vorge⸗ nommen werden, haben dieſelben mit reinen Füßen und ſauberer Fußbekleidung zu erſcheinen. Der Appell findet ſtatt zu Viernheim(im Hofe des neuen Schulhauſes) Sonnabend, den 23. April 1904, vormittags 9 Uhr für: a. alle Reſerviſten(auch die nur Garniſondienſtfähigen), b. die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften, , alle Dispoſitionsurlauber für die Bürgermeiſterei Viernheim. Nachmittags 2½% Uhr für ſämtliche Wehrleute 1. Aufgebots(auch die nur Garniſondienſtfähigen) und ſämtliche Erſatz Reſerviſten der vorgenannten Bürger⸗ meiſterei. Erbach i. O., den 11. März 1904. 539 Groſh. Bezirks-Kommando Erbach i. G gez. von Alvensleben Oberſtleutnant z. D. und Bezirks⸗Kommandeur. Polizei⸗Verordnung. Betreffend: Die Vertilgung der Maikäfer. Unter Zuſtimmung des Kreis⸗Ausſchuſſes und mit Ge⸗ nehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 6. v. Mts zu Nr. M. J 5910 wird in Gemaͤßheit des Art. 78 des Geſ. vom 12. Juni 1874, die innere Ver⸗ waltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen betr. für den Kreis Heppenheim verordnet was folgt: 31 S Jeder Beſitzer eines Grundſtücks iſt gehalten, innerhalb eines von der Ortspolizeibehörde zu beſtimmenden und öffent⸗ lich bekannt zu machenden, geeigneten Zeitraums ſämtliche auf dem Grundſtück befindlichen Bäume und Gebluͤſche täglich morgens bis ſpäteſtens 8 Uhr durchſchütteln bezw. durchſuchen und die geſammelten Maikäfer auf geeignete Weiſe vernichten zu laſſen. Von den Waldungen unterliegen dieſer Beſtimmung nur die mit Laubholz beſtockten Beſtandsränder längs der Felder, Wieſen, Kulturflächen, Blößen, Schneiſen und Wege. 2 In jeder Gemeinde beſtimmt der Gemeinderat alljährlich eine oder, wenn erforderlich mehrere Kommiſſionen von je 3 Mitgliedern, welche ſich davon zu überzeugen haben, daß die in§ 1 angeordneten Maßregeln befolgt werden. Finden die⸗ ſelben, daß bei einzelnen Beſitzern dies nicht oder nicht in genügender Weiſe der Fall iſt, ſo kann auf deren Antrag die Polizeibehörde das Sammeln der Maikäfer auch gegen den Willen der Verfuͤgungsberechtigten auf deren Koſten vornehmen laſſen. Bezüglich ſämtlicher Waldungen fällt die vorſtehende einer Kommiſſion überwieſene Aufgabe der Staatsforſtver⸗ waltung zu. 83 Zuwiderhandlungen gegen die in§ 1 getroffenen An⸗ ordnungen werden auf Grund des Art. 78 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 die innere Verwaltung etc. mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. beſtraft. § 4. Vorſtehendes Reglement tritt mit dem Tage der Ver⸗ kuͤndigung im Kreisblatt in Kraft. Heppenheim, den 9. April 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. 636 J. V.: Dr. Rohde. s Sämtliche Verbandſtoffe, Watten und Binden empfiehlt Karl Marbach Flora- Drogerie Rathausſtr. 15. EAAHHHAHHA HAHN zur Errichtung eines Krieger⸗Denkmals. Drei Jahrzehnte ſind dahin ſeit jenem ebenſo glorreichen wie furchtbaren Waffengange 1870/71, der das Fundament bildete zu unſeres lieben Vaterlandes Macht und Anſehen, herzerſchütternden Ereigniſſen, die uns ein einiges deutſches Reich erſtehen ließen. was beinahe ein Jahrhundert laug ein Traumbild eines Einigkeit und Größe. 100 000 deutſche Heldenſöhne uns erkauft, jeden deutſchen Mannes war: Deutſchlands Wie dankbar ſchlugen den heimkehrenden glorreicher Waffentat zurückkehren ein ſichtbarer Ausdruck gegeben: zum Andenken, den zurückgekehrten Tapferen Generation zum ſteten Wahr⸗ und Mahnzeichen, zu halten und zu wachen über Deutſchlands Ehre, Macht und Zu den Hunderttauſenden, die berufen waren, mit blutigem eiſernen Griffel das Zeugnis deutſcher Kraft in das Buch der Weltgeſchichte zu ſchreiben, zählten auch 120 heimatliche Erde nicht mehr ſehen ſollten. Ein Denkmal, das unſeren Mauern nicht errichtet worden. Noch iſt es Zeit, das uns, lebendige Zeugen jener großen Zeit. Anf denn und Hand aus Werk zur das dem gegenwärtigen und kommenden Geſchlechte ein ſtetes Fürſt und Vaterland. Das unterzeichnete Komitee, denkmals zur Verwirklichung zu führen, iſt darin einig: das an planmäßig ſchöner Ausführung eines unſrer Gemeinde zur Zierde gereicht. Wohl iſt bereits in den 70er Jahren zum am Lorſcher Weg erſtanden, das die nach wie vor ſeine hohe religiöſe ſoll gleichſam eine Ergänzung des alten fühlen Rechnung tragen ſoll. das ſich gebildet Bedeutung für So richten wir denn an die geſamte Einwohnerſchaft Viernheims die dringende und durch milde Gaben den bereits exiſtierenden Fonds dahin zu in dieſem Jahre, ſo doch ſicher 1905 ein Feſt feiern können, gereicht. Wenn am Sonntag, den 1. Mai die vom Türen klopfen, dann wird ſich wohl in jedem Hauſe ein offener Sinn und eine offene Hand finden. Trage jeder ſein Scherflein bei, auf daß ſich ein jeder auch ich die Hand geboten.“ Die kleinſte wohlmeinende Gabe des Armen wird mit demſelben und der Goldfuchs des beſſer Situierten. Das K Baus Joſ., Vorſitzender des Geſ.⸗Vereins Harmonie Gemeinderat Vergmann, Vorſitzender der Krankenzuſchußkaſſe Eintracht Vingener, Buchdruckereibeſitzer Brückmann Joſ., Vorſitzender des Geſ⸗V. Sängereinheit. Edelbauer, Pfarrverwalter Haas Nik., Gemeinderat Gr. Forſtmeiſter Hein, Vorſitzender des Komitees Heckmann Joh. 3., Gemeinderat Helbig Joh. Jal., Gemeinderat Hofmann Adam 3., Kommandant Hofmann Joh. 9., Gemeinderat Hoock Gg. Val. 2. Gemeinderat Gemeinderat Jöſt, Vorſitzender des Jöſt M., Gemeinde⸗Einnehmer Lehrer Kalt, Vorſitzender des Geſ.⸗V. Sängerbund Kempf Jak. 4., Vorſitzender des Milttärvereins Teutonia Kühlwein, Beigeordneter Kühner Joh. Ja., Gemeinderat. Cahres Phil., Vorſitzender des Radfahrervereins Wanderer der Freiw. Feuerwehr Männergeſangvereins NEN HAHNAH RHEINE Auftu durften an den heimatlichen Herd. Heere, dankbar jede einzelne Gemeinde ihren heldenmütigen Bürgerſöhnen. Ein Kriegerdenkmal nach dem andern erhob ſich, die Namen der tapferen Viernheimer Krieger der Nachwelt verkündet, iſt bis jetzt in Verſäumte nachzuholen, denn noch wandeln 72 biedere Veteranen unter Viernheim muß ſeinen Kriegern ein Denkmal errichten, religiöſe Idee in ſinnigſter Weiſe verkörpert. ſein, indem es dem nationalen Gedanken und den patriotiſchen Ge⸗ drei Jahrzehnte, ſeit jenen herzerhebenden und Mit ihrem Herzblute haben über Kriegern alle Herzen entgegen, als ſie im Mai 1871 nach Dankbar war ganz Deutſchland ſeinem ruhmgekrönten Bald wurde dem Dank all erorts den teneren Gefallenen zum Danke, der gegenwärtigen und zukünftigen das koſtbare Vermächtnis unſerer tapferen Söhne in Ehren Größe. Bürgerſöhne Viernheims, von denen ſieben die Errichtung eines Kriegerdenkmals, eines Denkmals, Mahnzeichen ſein ſoll, getreulich auf dem Poſten zu ſein für hat, um die nicht mehr zurückzudämmende Idee eines Krieger⸗ Ortes von nahezu 8000 Seelen würdig iſt und Danke für die glückliche Wiederkehr der Krieger ein Denkmal Dieſes Denkmal ſoll die Krieger behalten. Das neu zu errichtende Denkmal herzliche Bitte, verſtärken, daß wir, wenn auch nicht das unuſerm Orte zur ſtändigen Ehre Komitee beauftragten Herrn Sammler zum erſtenmale an den „Zu dem ſchönen edlen Werke habe ſagen kann: Danke angenommen wie der blinkende Taler omitee: Mandel Ad. 10., Vorſ. der Turngenoſſenſchaft Germania Mandel Joh. 17., Direktor der Pfennigſparkaſſe Martin Zoſ. 3., Gemeinderat Mayr, Hauptlehrer düller Sebaſtian, ſtellv. Vorſ. der Krankenkaſſe Bruderſchaft J. Renz Georg, Vorſ. des Turnvereins enz Mich. 1., Ehrenmitglied Rohrbacher Joh., Vorſitzender des Gewerk-⸗Vereins Noos Corenz, Vorſ. des Militärvereins Germania Schalk Jakob, Vorſ. des Radfahrervereins Germania Lehrer Schröder, ſtellv. Vorſ. des Geſangvereins Liederkranz und Vorſitzender des Gewerbe⸗Vereins Stumpf Andreas 3., Vorſ. des Militärvereins Haſſia Weidner Nik. 2., Vorſ. der Krankenkaſſe Alte Bruderſchaft Weißmann Herm., Vorſtand der isr. Gemeinde Weitzel, Vorſ. der Radfahrervereinigung Winkenbach Ad. 3., Gemeinderat Winkler Ad. 7., Gemeinderat Winfiler Val., Gemeinderat Zöller Joſ. 1., Schriftführer Lammer Teonhard, Vorſitzender des Geſ.⸗V. Cäcilia Unter Bezugnahme auf vorſtehenden Aufruf veröffentlichen wir nachſtehend die Namen derjenigen Herrn, welche in dankenswerter Weiſe das Einſammeln von Beiträge Baus Joſ., Hofmann, Gemeinderat, Mandel Joh. 17., Martin, Gemeinderat, Müller Seb 2. 626 HN EHAHEMAMHEHTINB AHR H NAH Hofmann Ad. 3., n zum Kriegerdenkmalfonds übernommen haben: Kühlwein Michael, Lahre⸗ Phit., Mandel Ad. 10., aſtian, Noos Torenz, Stumpf And. 3., Zöſter Joſeph. A. des Komitees: Hein. Bekanntmachung. Zur Fütterung des gemeinheitl. Faſelviehs ſollen 20 Ztr. Gerſte und 20„ ͤ Welſchkorn angekauft werden Diesbezügliche Offerten ſind unter Vorlage von Muſtern 1 25. d. Mts. abends 6 Uhr bei uns einzu⸗ reichen. Viernheim, den 20. April 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. V. d. B. 627 Kühlwei n, Großh. Beigeordneter. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis nahme, daß gemäß eines Schreibens Großb. Kreisveterinäramts Bensheim vom 19. l. Mts. in Viernheim am Mittwoch, den 27. I. Mis., vormittags 8 ½ Uhr beginnend, gegen Schweine⸗ rotlauf geimpft werden ſoll. e Ein Impfzwang kann ſelbſtverſtändlich nicht ausgeübt werden, jedoch wird bei nichtgeimpften Tieren bei Rotlauffällen eine Entſchädigung nicht geleiſtet. Die Anmeldungen zur Impfung haben bei uns bis längſtens Montag, den 25. d. Mts. zu erfolgen. Viernheim, den 20. April 1904 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. Wide Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Veraccordierung von Waldarbeiten. Montag, den 25. April 1904, vormittags 8 Uhr wird auf hieſ. Rathauſe das Zuſammenrechen und Aufſetzen von Moos⸗ und Nadelſtreu in Haufen à 5 ebm losweiſe an die Wenigſtnehmenden vergeben. Die Streunutzungsflächen, 6 Loſe, befinden ſich in Diſtrikt VII Freie Heide Abt. 33, 34, 39, 40 und 43 ſowie Diſtrikt v Rennſchlag Abt. 4, 5, 8, 9, 10 und 11 längs der Eiſenbahnlinie. 628 Viernheim, den 18. April 1904. 629 Großh. erkenne Viernheim. Hein. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“. Sonntag, den 24. d. Mts., nachmittags 3½ Uhr wird bei Kamerad Rohrbacher Gaſthaus„z u m Och ſe n“ eine General-Versammlung abgehalten. Die Tagesordnung wird daſelbſt bekannt gegeben und iſt dieſelbe für jeden Kamerad von großem Intereſſe. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. 63 Für den Vorſtand: A. Stumpf, Präſident. Aufforderung. Alle Diejenigen, welche noch Zahlungen, namentlich aus der Verſteigerung, an den Nachlaß des verſtorbenen hochw. Herrn Pfarrers Molitor zu machen haben, werden hierdurch aufge⸗ fordert, ſolche bis ſpäteſtens Dienſtag, den 26. April bei Uiterzeich ietem zu entrichten. Ferner ſind noch etwaige Forderungen an den Nachlaß des Obengenannten ebenfalls bis zu vorſtehendem Termin bei Vermeidung der Nichtberückſichtigung bei Unterzeichnetem einzu ⸗ reichen. Balentin Hofmann 6. Glöckner. Empfehlung. Kopfſalat, Wirſing, Weißkraut Oberkohlrabi-Setzlinze 0,30 M. pro 100 St. Nelken»der Grasblumen 6,0 Mk. pro Stück. pense oder Stiefmütterchen 3 pro Stück 4 Pf. Hochachtungsvoll Otto Seiberlich 1 Gärtner in der Jäger ſchen Gärtnerei. ä