„ e c * 1 N 0 9 ſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerstags u. Famſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 50 Pfg. monatlich einſchkeßl. Trägerlohn, kund chi Poſt Mk. 1.15 ata Ar. 53. Viernhei Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirk ſamſtes Auſertious-Grgan. mer Anzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Donnerſtag, den 5. Mai 1904. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Zum Rückzug der Nuſſen. London, 2. Mai. Wie der Daily Expreß aus Tokio berichtet, waren die japaniſchen Truppen, welche bei den vier⸗ tägigen Operationen engagiert waren, 40 000 Mann ſtark. Die Ruſſen mußten ſich am Sonnabend auf der ganzen Linie zurückziehen.— Daily Mail meldet aus Niutſchwang: In Foenghwangtſcheng, wohin ſich die Ruſſen nach der verlorenen Schlacht zurückzogen, ſtehen 10 000 Mann ruſſiſcher Infan⸗ terie, 5000 Koſaken und eine Artillerie⸗Brigade. Der Ort iſt ſtark befeſtigt. Ein Generalſtabs⸗Offizier berichtet, daß die Ruſſen große Vorräte in Tieling nördlich von Mukden auf⸗ häufen. Die Stadt wird als Proviant⸗Baſis bezeichnet. Ein neuer japaniſcher Erfolg bei Kinlientſcheng. Tofio, 2. Mai. Als die Japaner geſtern morgen zwiſchen Kiulientſcheng und Joſchoko einer ſich am rechten Ja⸗ luufer hinziehenden Hügelreihe bemächtigten leiſteten die Ruſſen zum zweitenmale auf einem Hügel nordöſtlich von Kiulien⸗ tſcheng Widerſtand. Die Japaner gingen auf drei Wegen vor und beſetzten die Linie zwiſchen Antung und Luiſchukari. Die kaiſerliche Garde umfaßte die Ruſſen von drei Seiten und nahm gegen 8 Uhr abends nach erbittertem Kampfe Mann gegen Mann die ruſſiſche Stellung. Die Japaner erbeuteten 20 Geſchütze mit Beſpannung und Munition und nahmen über 20 Offiziere und eine große Anzahl Soldaten gefangen. Die Ruſſen zogen ſich nach Föngwang⸗ tſcheng zurück. Wien, 2. Mai. Die hieſige japaniſche Geſandtſchaft veröffentlicht über den geſtrigen Hauptkampf am Jalu folgen⸗ den offiziellen Bericht: Am frühen Morgen des 1. Mai griff unſere erſte Armee den Feind an, der Kiulientſcheng beſetzt hatte und brachte das Feuer der feindlichen Artillerie um 7 Uhr früh zum Schweigen. Hierauf begannen alle unſere Di⸗ viſtonen den Vormarſch und bemächtigten ſich in der Zeit von 8 bis 9 Uhr Kiulientſchengs und der nördlich davon gele⸗ genen Höhen. Ein zweimaliger Gegenangriff des Feindes wurde nach erbittertem Kampfe zurückgeſchlagen, wobei wir 20 Geſchütze nebſt Pferden und Wagen erbeuteten und unge⸗ fähr 20 Offiziere ſowie mehrere Unteroffiziere gefangen nahmen. Am Kampfe nahmen teil ruſſiſcherſeits die dritte Schützendi⸗ viſion, das zweite Regiment der ſechſten Diviſion und die Ka⸗ valleriebrigade des Generals Miſchtſchenko mit 40 Geſchützen und 18 Maſchinengewehren. Der Feind floh in der Richtung nach Foengwengtſchoeng. Die Beurteilung der letzten Ereigniſſe in Condon. Condon, 2. Mai. Ansſchließlich Agenturtelegramme übermitteln bis jetzt die vollſtändigſten und überſichtlichſten Be⸗ richte über die Ereigniſſe am Jalu während der letzten Tage. Sie ſtellen nur den gedrängten Auszug der in Tokio und —— Japan einlaufenden Meldungen der hieſigen Zeitungen ſind nur Auszüge oder Umſchreibungen des Inhalts des Reuterſchen Berichts. Bei dem übrigens erklärbaren Widerſpruch zwiſchen der ruſſiſchen und japaniſchen Lesart hält hier die Kritik vor⸗ ſichtig mit ihrem Urteil darüber zurück, ob bereits ein ent⸗ ſcheidendes Ergebnis der Kämpfe anzunehmen ſei. Bei der Tatſache jedoch, daß die Ruſſen ſchwere Verluſte einräumen und von einem geordneten Rückzuge ſprechen, neigt die Kritik und das Publikum dazu, an einen japaniſchen Sieg zu glauben, was umſo mehr ins Gewicht fällt, da man von den Ruſſen in einer ſtarken, wohlvorbereiteten Verteidigungsſtellung Be⸗ deutendes erwartet hatte. Falls ſich der japaniſche Sieg da⸗ her als entſcheidend beſtätigen ſollte, wird er um ſo höher bewertet werden. Schon jetzt wird angeſichts der vorliegenden Darſtellung vielfach die Anſicht laut, die japaniſche Kriegführung ſei augenſcheinlich mehr vom Geiſte der Neuzeit durchdrungen als die ruſſiſche. Tokio, 2. Mai. Ein ruſſiſcher Offizier, welcher in japaniſche Gefangenſchaft geraten war, erklärte, das Artillerie⸗ Feuer der Japaner ſei Sonnabend und Sonntag den Ruſſen mörderiſch geworden. Petersburg, 4. Mai. Mit fieberhafter Eile wird der Bau eines großen Trockendocks in Port Arthur betrieben, an deſſen Fertigſtellung 2000 Chineſen arbeiten. Die Zufuhr von Proviant nach dem Jalu iſt ungemein erſchwert, da die Wege faſt unfahrbar ſind und die chineſiſchen Wagen täglich nicht mehr als 10 Kilometer zurücklegen. — Obgleich die letzten Meldungen beſagen, daß der Kampf am Jalufluß fortdauert, hat der Generalſtab der Preſſe keinerlei Mitteilungen zugehen laſſen. In der Stadt ver⸗ lautet, daß 2000 Ruſſen getötet ſeien. Das Schweigen des Generalſtabes ſowie die Privatnachricht, daß die Japaner eine bedeutende Uebermacht an Truppen, namentlich an Artillerie beſitzen, gibt den Gerüchten neue Nahrung. Faris, 4. Mai. Die Verteidigung Port Arthurs von der Landſeite bedingt einer Meldung des„New⸗Nork Herald“ zufolge die Entfernung der geſamten Civilbevölkerung aus den Vororten. Alexejew ordnete derer ſchleunige Beförderung nach Mukden an. Zweifellos rechnet Alexejew mit dem japaniſchen Plan einer Umſchließung Port Arthurs. Ferner meldet das genannte Blatt aus Petersburg, daß ſich das Publikum in voller Kenntnis der jüngſten Ereigniſſe durchaus nicht kleinmütig zeige, ſondern im Vertrauen auf Kuropatkin ver⸗ harre. Der Aufſtaud in Deutſch⸗Südweſtafrika. Aus dem Biwak Otjihaenena wird gemeldet: Wenn auch die Typhuserkrankungen der Kolonne Glaſenapp noch nicht zum Stillſtand gekommen ſind, nehmen dieſe in den letzten Tagen dank der beſſeren Gelegenheit zur Unterbringung der Kranken doch einen günſtigen Verlauf. Zurzeit liegen kranke. Der Chefarzt Dr. Wiemann erweiterte das Lazarett in Otjihaenea auf 50 Betten. Ein bei den Hereros bis zum 6. April feſtgehaltener Miſſionar erzählte, die Hereros ſeien über die ihnen am 3. April bei Okaharui vom Detache⸗ ment Glaſenapp zugefügten ſchweren Verluſte ſehr niedergeſchlagen geweſen. Wie das„B. T.“ aus gut unterrichteten militäriſchen Kreiſen hört, werden demnächſt 1500 Mann als Verſtärkungs⸗ Transport für Deutſch⸗Südweſtafrika abgehen. Dem Trans⸗ port wird auch Kriegsmaterial aller Art beigegeben werden. Unter anderem ſoll er zwei Batterien Feldgeſchütze mit nach der Kolonne nehmen. In Kreiſen, die die Kolonien kennen, iſt man überzeugt, daß der Aufſtand der Hereros nicht ſo bald niedergeſchlagen ſein wird wie Oberſt Dürr neulich ange⸗ kündigt habe. Man macht ſich darauf gefaßt, daß die Nieder⸗ werfung des Aufſtandes noch ein Jahr dauern kann. Scherl und die Jeſuiten Im Briefkaſten der„Tägl. Roſch.“ findet ſich folgendes: „Ob die Jeſuiten mit Kapital an den Scherlſchen Unter⸗ nehmungen(„Lokalanzeiger,“„Tag,“„Woche“ uſw.) beteiligt ſind, können wir ihnen nicht ſagen, halten wir auch für wenig wahrſcheinlich und jedenfalls nicht nachweisbar. Die„Welt am Montag“(21. März 1904) hat es,„von einwandsfreier Seite als verbürgt“ mitgeteilt, daß nicht nur die Berliner Handelsgeſellſchaft, ſondern auch die Jeſuiten mit Kapital bei Scherl beteiligt ſeien, ebenſo die„Hamburger Nachrichten“ (18. März 1904) und die„Wartburg“(22. April 1904). Eine Widerlegung vom Hauſe Scherl, das ja früher nachweis⸗ bar mit päpſtlichen Hausſegen Geſchäfte machte, iſt bisher nicht erfolgt.“ Man ſieht die Jeſuitenfurcht kann den Leuten die Köpfe verdrehen. Herr Aug. Scherl wird Lachkrämpfe kriegen, daß man auch ihm die Jeſuiten unterſchiebt. Ausland. Wien, 3. Mai. Mehrere Geſandten rieten dem König Peter von Serbien, anläßlich des Jahrestages ſeiner Thron⸗ beſteigung eine feierliche Seelenmeſſe für König Alexander ab⸗ halten zu laſſen. Hierdurch würde das völlige Ende der Herrſchaft der Königsmörder vor Europa bekundet werden. Es iſt noch unbekannt, wie König Peter ſich zu dieſem Wunſche ſtellen wird, zumal die Königsmörder jetzt behaupten, er habe, wenn auch indirekt, den Königsmord mit vorbereitet. Nah und Fern. * Viernheim, 4. Mai. Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Poſtpaketadreſſe iſt für die Zeit vom Sonn⸗ tag vor Pfingſten bis zum erſten Pfingſtfeiertage einſchließlich d. i. vom 15. bis 22. Mai verboten. Auch für den Auslandsverkehr empfiehlt es ſich im Intereſſe des Publi⸗ kums, zu jeder Sendung beſondere Begleitpapiere auszu⸗ Petersburg vorliegenden amtlichen Meldungen dar. Die aus von der Oſtabteilung in Windhoek 40 und hier 45 Typhus⸗ fertigen. wäre, erſchienen ihm die Ereigniſſe der Nacht. Sein Fluchtplan, Verſunkene Ulillianen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 74(Nachdruck verboten.) Kaum hatten ſeine von der Kälte erſtarrten Hände die Kraft, dieſes Seil zu umklammern, an dem jetzt ſein Leben hing; aber der Mut kam ihm gleichzeitig mit der Hoffnung wieder. Allmählich näherte er ſich dem Boot, und mit Hilfe einer Welle, die ihn hob, gelang es ihm, den Rand zu er⸗ greifen. Arme und Kniee halfen nach und endlich erſtieg er die Barke. Sie war leer. Das Steuer folgte dem Spiel der Wellen, und die an den Pflöcken feſtgeknoteten Ruder hingen längs der Seiten herunter. t Es war eine Art Landungskahn, der ſich in irgend einem Hafen der Balearen oder Korſikas losgeriſſen haben mußte und nun herrenlos auf hoher See umhertrieb. Robert hielt ſich nicht bei müßigen Vermutungen über deſſen Herkunft auf, ſondern war nur darauf bedacht, mit dieſer Rettungsplanke ſein Heil zu verſuchen. Schon färbte ſich im Oſten der Horizont. Der Tag brach an, und Robert err artete mit Ungeduld die Sonne, um ſich zu orientieren, denn er wußte nicht, wo er ſich befand. Endlich ging die Sonne auf und erleuchtete das ruhig 3 aber öde Meer. Kein Segel zeigte ſich in der erne. Nur im Norden hob ſich eine graue Linie vom Horizont ab, die Robert zuerſt für eine Wolke hielt. Bei ſorgfältigerer Prüfung glaubte er eine Bergkette zu erkennen. Täuſchte er ſich nicht, ſo war Land in Sicht. Die Küſte der Provence. Er ergriff die Ruder und holte mächtig aus. Die Freude hatte ihm ſeine ganze Energie wiedergeſchenkt und gleichzeitig mit den Kräften kam ihm auch das Gedächtnis wieder. Klar, wie wenn ein Schleier von ſeinem Geiſte gezogen ſein Fall, Morgans Betrunkenheit, ſeine ſchändlichen Reden, alles griff ineinander, alles erklärte ſich und durch dieſe Er⸗ innerung hindurch ſchimmerte das Bild von Georg. Der Gedanke an ſeinen Sohn, welcher allein in den Händen jener Verbrecher blieb, zerriß ſein Herz. Eine Erwägung machte ihn indes ſtutzig. Wenn Morgan eine Liſt angewandt hatte, um ſich ſeiner zu entledigen, ſo mußte er doch offenbar irgend einen Vorteil davon haben, daß er das Leben Georgs ſchonte. Wer hinderte ihn auch, falls er Vater und Sohn durch ſeine Banditen maſſakrieren oder ertränken laſſen wollte. Robert kannte ſie hinreichend, ihn und ſeinen würdigen Helfershelfer Diego, um zu wiſſen, daß ſie am hellen Tage nicht vor einem Ver⸗ brechen zurückſchrecken würden. Wenn ſie ſich die Mühe ge⸗ geben hatten, ihn durch Ueberraſchung unſchädlich zu machen, ſo wollten ſie zweifellos, daß ſein Verſchwinden auf Rechnung des Zufalles geſetzt werde. Niemand hatte ihn fallen ſehen, denn der Platz, wo er ſich aufſtützte, als man ihn hinunter warf, war ſehr weit von der kleinen Gruppe der an Deck eingeſchlafenen Matroſen ent⸗ fernt und der Schrei, den er etwa ausgeſtoßen hätte, wäre im Getöſe der Wellen verhallt. Der Stoß, der ihn in's Waſſer geſchleudert hatte, war jedenfalls jener Jaguarſtoß, von welchem Morgan zu Diego an dem Abend der Orgie geſprochen hatte. Der Schurke hatte Recht. Der Stoß gehörte zu den⸗ jenigen, die keine Spur hinterlaſſen. Alles an Bord mußte glauben, Robert ſei zufällig ver⸗ unglückt und gerade jetzt mußte vielleicht Georg die gleiß⸗ neriſchen Troſtesworte der Mörder ſeines Vaters anhören. Der arme Junge mußte ſich allein auf der Welt glauben und Robert ſchauderte bei dem Gedanken, daß er vielleicht einen dieſer Unmenſchen lieb gewinnen könnte, wie er ihn geliebt hatte. Vor Gott, der ihn noch einmal gerettet hatte, ſchwur Robert, ihn ihren Händen zu entreißen. Dieſen Schwur, er wagte ihn zu thun, verirrt auf freiem Meer in einem ſchwachen Kahn, ſterbend vor Hunger und Durſt und Ermüdung, ungewiß, ob er das Land erreichen könnte, noch ungewiſſer über das Los, welches ihm, nach einer Landung, bevorſtände. Die Sonne beleuchtete jetzt eine Gebirgsgruppe, deren ge⸗ zahntes Profil ihm ſehr bekannt war. Er befand ſich der Küſte viel näher, als er erſt vermutet hatte und die bewaldeten Höhen, welche er erblickte, gehörten zu der Kette der Maures. Einige Meilen vor ihm war Kap Camarat und zur Rechten ſah er den Eingang zum Golfe von St. Tropez. So führte ihn der Zufall, oder beſſer geſagt, die Vor⸗ ſehung gerade nach demjenigen Ufer, das in ihm ſo liebe und ſo grauſame Erinnerung wachrief. Dort war ehedem das Leben mit Ellen ſo ſüß geweſen; dort auch hatte mit der Ermordung Toms die lange Reihe ſeines Unglücks begonnen. Plötzlich tauchte bei dieſem Rückblick in die Vergangenheit eine Erinnerung auf und erweckte in ihm eine Welt von Ge⸗ danken, welche ſich durch ſein Hirn jagten und mit eigentüm⸗ licher Deutlichkeit verketteten. Hinter jenem Hügel in der Fichtenhaide war vielleicht noch das Gold Thomas Disneys unter dem Steine vergraben, wo es der Mörder verſteckt hatte. Mit jenem Gold, wenn er es wieder auffand, konnte ſich Robert Kleider verſchaffen, einen Paß für Italien, für den Orient, konnte das mittelländiſche Meer durchſuchen, bis er den „Kaiman“ gefunden und ſeinen Sohn gerettet. Er war höchſtens noch fünfzehn Seemeilen von der Küſte entfernt und konnte, bei kräftigem Rudereinſatz, noch am Vor⸗ mittage landen; aber es wäre nicht klug geweſen, es zu ver⸗ ſuchen.(Fortſetzung folgt.) N 1 0 1 g a — Kirchliche Nachrichten. Dompfarrer Goedecker wurde vom hochw. Herrn Biſchof zum Domkapitular ernannt; Herr Domkapellmeiſter und Dompräben⸗ dat Weber wurde geſtern vom Hochw. Domkapitel zum Dom⸗ kapitular gewählt. Herr Domkapitular Goedecker iſt am 16. Sept. 1843 in Mainz geboren und ward am 9. Auguſt 1868 zum Prieſter geweiht. Seit 1887 iſt er Dompfarrer und ſeit 1901 Dekan. Herr Domkapitular Weber iſt geboren zu Ober⸗Erlenbach am 25. Febr. 1838, Prieſter wurde er am 9. Aug. 1863, Dom⸗ kapellmeiſter am 9. Oktober 1866 und Dompräbendat am 4. Juni 1887. Darmſtadt, 9. Mai. Unter den für die hieſige Garniſon verbotenen Wirtſchaften und Läden befinden ſich, wie aus dem ſoeben erſchienenen„Militär⸗Wohnungsanzeiger für 1904“ ſich ergibt, bezeichnenderweiſe auch die Bierhalle des Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten Cramer, der Zigarrenladen von deſſen Ehefrau und die Buchhandlung des Landtagsabge⸗ ordneten Berthold. Guntersblum, 4. Mai. Als in der Sonntag⸗ nacht der Notariatsgehilfe Gries aus Guntersblum ſich von einer benachbarten Ortſchaft auf dem Nachhauſeweg befand, wurde er von mehrere Burſchen überfallen und durch Beilhiebe erheblich verletzt. Der Ueberfallene wurde mit einer ſchweren Armverletzung in das Rochushoſpital nach Mainz verbracht. Die Täter ſind bekannt.— Hier hat der Beſitzer Karl Graß⸗ mann in einem Anfalle von Geiſtesſtörung in einem Weinberge alle Reben ſamt Pfählen vernichtet. Der Schaden beläuft ſich auf mehrere Tauſend Mark. — Zum Frankfurter Raubmord. Nach der An⸗ gabe von Stafforſt iſt Hermann Lichtenſtein mit einem Zwei⸗ Kilo⸗Gewichtſtein erſchlagen worden, den die beiden Mörder kurz vor der Mordtat in einem Geſchäft in der Kaiſerſtraße gekauft hatten. Groß und Stafforſt nahmen, als der Mord geſchehen war, den Weg durch die Eckenheimer Landſtraße und gingen an dem Friedhof vorbei nach dem Günthersburgpark. In der Nähe des Friedhofs wurde, wie Stafforſt behauptet, die Mordwaffe weggeworfen. Man hat bekanntlich mehrmals nach ihr vergeblich geſucht. Die gerichtlichen Behörden legten und legen immer noch großen Wert auf ihre Herbeiſchaffung. Jetzt iſt ſie durch einen Zufall gefunden worden, und zwar durch den Wagnermeiſter Joſef Schmidt, der in der Nordend⸗ ſtraße wohnt. Der Fund erfolgte geſtern nachmittag kurz nach 6 Uhr auf einem Herrn Schmidt gehörigen Terrain an der Richard Wagner⸗Straße, wo er ſeine Werkſtatt hat. Dieſes Gelände wird von Kindern als Spielplatz benutzt und dient auch zur Ablagerung von Bauſchutt. Der Zweikiloſtein lag bei dem Schutt, etwa dreißig Meter von der Straße entfernt. Er ſteckte halb in der Erde. Er iſt ſcharfkantig und hat einen kugelförmigen Griff, der leicht in die Hand paßt. Herr Schmidt übergab den Fund ſofort der Polizei. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Gewichtſtück die ſeit Wochen geſuchte Mord⸗ waffe iſt. Flonheim, 4. Mai. Eine Millionenerbſchaft in Ausſicht zu haben, ſcheint ein ſeit 8 Tagen hier anweſender Herr, der den Stammbaum einer Familie Reinhardt feſtſtellen will. Das Geld ſoll aus Indien kommen, wo ein Junggeſelle gleichen Namens geſtorben iſt. Hoffentlich endigt die Geſchichte nicht mit einer Enttäuſchung, wie man dies in ähnlichen Fällen oft erlebt hat. Obertshauſen, 3. Mai. Auf der hieſigen Bahn⸗ ſtation ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſehr bedauerlicher Unfall, der einem braven Beamten in Ausübung einer edlen Rettungstat beinahe das Leben gekoſtet hätte. Als der um 5.27 Uhr nachmittags hier fällige, von Offenbach kommende Perſonenzug Nr. 952 in die hieſige Station einlief, lief ein 3 Jahre altes Kind von hier vor dem anbrauſenden Zuge auf das Geleiſe und wäre ſicher von der Lokomotive erfaßt und getötet worden, wenn nicht ſchnell Herr Halteſtellenaufſeher Meis, der den Dienſt gerade verſah, mit großer Geiſtesgegen⸗ wart hinzugeſprungen wäre und das Kind zur Seite geſchleudert hätte. Auf dieſe Weiſe wurde das Kind zwar gerettet; Herr Meis aber kam auf dem Geleiſe in der furchtbaren Aufregung Herr Dekan und; zu Fall und wurde, nachdem er noch glücklich etwas zur Seite gerutſcht war, von der Lokomotive heftig am Kopf und an den Händen getroffen, ſodaß er blutend von der Stelle gebracht wurde. Freiburg, 4. Mai. Nettes Früchtchen. ein 14 Jahre alter Uhrmacherlehrling verhaftet. anlaßte ſeinen Vater unter Vorhalten Herausgabe von Geld. Düſſeldorf, 4. Mai. Der Großherzog von Heſſen übernahm das Protektorat über den Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Plattling, 3. Mai. Geſtern nachmittag 3 Uhr ver⸗ unglückte der Schnellzug Paſſau⸗Nürnberg bei der Einfahrt in den hieſigen Bahnhof. Der Heizer verſtarb unter der Maſchine, der Lokomotivführer wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er ſtarb. Die Lokomotive und der Poſtwagen ſind zertrümmert. Von Verwundeten verlautet nichts. New⸗York, 4. Mai. Ein furchtbarer Hagelſturm hat die Stadt Fiskville in Texas verwüſtet. Die Schloſſen, die bis zu 10 Zoll(2) Umfang hatten, durchſchlugen die Dächer der Häuſer; die Kulturen wurden vernichtet. — Warum Verirrte im Kreiſe gehen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Leute, denen die Augen verbunden ſind, die in ſtarkem Nebel gehen und ſich in der Nacht oder in der Wüſte verirrt haben, ſtatt geradeaus zu gehen, ſich ſtets im Kreiſe bewegen. Das kommt daher, weil die beiden Beine des Menſchen nicht gleich ſind. Mit dem längeren Bein wird unbewußt ein größerer Schritt gemacht und dadurch, wenn die Neigung zur Abweichung nicht durch die Augen korrigiert wird, je nachdem das rechte oder linke Bein länger iſt, nach rechts oder links abgewichen. Dieſe Hypotheſe wird durch genaue Meſſungen, die an einer Anzahl von Skeletten vorgenommen wurden, beſtätigt. Sie ergaben, daß bei nicht weniger als 90 Prozent die Beine von ungleicher Länge waren, bei 35 Prozent war das rechte Bein länger, bei 55 Prozent war das Umgekehrte der Fall. Da demnach das linke Bein meiſt länger iſt, ſo geht die Abweichung am häufigſten von links nach rechts; dieſe Tatſache wurde durch eine Menge von Experimenten beſtätigt, die man mit Perſonen mit verbundenen Augen angeſtellt hat. — Welches war die blutigſte Schlacht des 19. Jahr⸗ hunderts? Die blutigſte Schlacht, d. h. jene, wo die größte Anzahl Toter und Verwundeter auf der Wahlſtatt blieben, war die Völkerſchlacht bei Leipzig mit einem Verluſte von zuſammen zirka 90 000 Mann. Dieſer zunächſt ſteht Aſpern mit 66 000, dann folgt Borodino mit 62000 Mann. Zum Vergleiche ſeien die größten Schlachten der neueſten Zeit, Königgrätz mit 32 000, Gravelotte mit 27 000 Mann, dagegengehalten. Die relativ blutigſte Schlacht, d. h. jene, in welcher es die höchſte Prozent⸗ Hier wurde Derſelbe ver⸗ eines Revolvers zur zahl an Toten und Verwundeten gab, war Aſpern mit einem Durchſchnitt von 38 Prozent der Geſamtſtreiter⸗ zahl. Dann kämen Borodino mit 26 Prozent, Eylau und Waterloo mit 24, Leipzig und Inkermann mit 21 Prozent. Hingegen betrug der durchſchnittliche blutige Verluſt bei Königgrätz 7½ Prozent, Wörth 13½, Mars⸗la⸗Tour 16, Gravelotte 8, Sedan 12, Plewna(III) 14 Prozent. Die großen Schlachten der letzten Kriege waren demnach weniger blutig als jene. Die hier angegebenen Prozentzahlen ſind Durchſchnittszahlen, und zwar für beide Gegner zuſammen. Nur in äußerſt ſeltenen Fällen ſind aber die prozentualen Verluſte auf beiden Seiten die gleichen, ſondern in der Regel verliert der eine mehr, der andere weniger. Es iſt nun von Intereſſe zu wiſſen, daß die höchſten Verluſte einer Armee in den großen Schlachten der jüngeren Zeit ein Viertel ihrer Stärke nirgends überſchritten haben.(Deutſche bei Mars⸗la⸗Tour 22 Prozent, Franzoſen bei Wörth 16, bei Sedan 19, Oeſterreicher bei Königgrätz, Ruſſen bei Plewna(III) 17 Prozent). Dieſe Daten ſind dem Buche„Die Zahl im Kriege“ des Generalſtabs⸗ Hauptmanns Otto Berndt entnommen. — In der Spargelernte. Der große wie der kleine Spargelzüchter hat jetzt alle Hände voll zu tun mit der Ernte, dem Stechen und mit der Verwertung, ſei es im Haus⸗ halt, ſei es, daß er zum Markt ſchickt.— Es ſind im letzten Jahrzehnt ſoviel Spargelanlagen entſtanden, beſonders in Braunſchweig, in den Provinzen Hannover und Brandenburg, aber auch in der Mainzer Gegend; viele Gutsbeſitzer, die weit ab von den großen Verbrauchsplätzen wohnen, bauen Spargel im Großen; ſo iſt der Abſatz, trotzdem die Konſervenfabriken ungeheure Mengen aufnehmen, von Jahr zu Jahr ſchwerer ge⸗ worden. Die Preiſe ſind beſonders in den großen Städten, wohin ſich die meiſte Ware zuſammendrängt, erheblich gefallen. Der Spargelzüchter muß daher immet ſuchen, ſeine Ware zu verbeſſern; er muß ſie vor allem ſorgfältig ſortieren. Wie das geſchieht, iſt in der neueſten Nummer des praktiſchen Ratgebers im Obſt⸗ und Gartenbau beſchrieben, die von unſern Leſern koſtenfrei vom Geſchäftsamt der Zeitſchrift in Frankfurt(Oder) bezogen werden kann. Wir erfahren dort auch, daß infolge beſter Sortierung die Preiſe gegenüber der ſchlechten Ware ge⸗ halten werden konnten und wie man den Spargel, der im Laufe des Tages geſtochen wird, bis zum Verkauf am beſten aufhebt, ohne daß er an Geſchmack und Güte verliert. —„Ich eſſe meine Huppe nicht!“ heißt es in der bekannten Struwelpetertragöͤdie. Wir können ja nicht wiſſen, welcher Art die Suppen waren, die damals dem Suppenkaſper ſerviert wurden. Jedenfalls dürfte der Spruch hinfällig ſein, ſeitdem man jede fade Suppe mit wenigen Tropfen von Magis Suppen⸗ und Speiſenwuͤrze außerordentlich verbeſſern kann. Die Verwendung iſt die denkbar einfachſte und ſparſamſte. Humoriſtiſches. Aus der Schule.„.. Was iſt z. B. ein Menſch, der das Herz auf der Zunge hat?“—„Ein Feinſchmecker!“ —„Unſinn! Oder weißt Du vielleicht, was ein Menſch iſt, der von der Leber wegredet?“—„Ein Bauch⸗ redner!“ Modernes Mutterglück.„Nun, wie ent⸗ wickelt ſich denn Ihr Töchterchen?“—„O prächtig! Es kann ſchon den Zigarettenrauch durch die Naſe blaſen!“ Der Pedant Ein Raͤuber fällt einen in Gedan⸗ ken verſunkenen Gelehrten an:„Geld oder das Leben!“— „Aber Menſch, warum denn immer und immer daſſelbe?! Wählen Sie doch einmal einen anderen Ausdruck!“ Der Bankiersſohn.„Denk' Dir, Moritz, der kleine Junge vom Portier, der ebenſo alt iſt, wie unſerer, lacht ſchon!“—„Merkwürdig! Unſerer hätt' doch viel eher Grund dazu!“ Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Arbeitskalender für den Monat Mai. A. Obſtgarten. Alle im Frühjahr verpflanzten Bäume müſſen häufig und durchdringend gegoſſen werden. Treibt ein friſch gepflanzter Baum noch nicht und iſt deſſen Rinde noch grün, ſo wird er herausgenommen, 24 Stunden in Waſſer gelegt, die Wurzeln friſch angeſchnitten und wieder gepflanzt. Er treibt dann meiſt ſofort. Bei den Formbäumen beginnt das Pincieren d. h. die Seitentriebe werden bei den Birnen über dem 8., bei den Aepfeln über dem 6. Blatt abgekniffen. Verlängerungen der Leitzweige werden bei den Spalierbäumen angeheftet; ebenſo die Triebe der Veredelungen. Zur Kräftigung zu dünner, langer Zweige der Formbäume wende man Längsſchnitte an. B. Gemüſegarten. Gepflanzt werden: Kohlrabi, Weiß⸗ und Rotkraut, Wirſing, Blumenkohl, Salat, Sellerie, Porrel(Lauch), Majoran, Thy⸗ mian, Tomaten, Sommer⸗Endivien, Kohlrüben. Man legt nun Gurken, Kürbiſſe, Bohnen. Zweite oder dritte Ausſaat von Radieschen, Salat, Spinat, Carrotten, Zwiebeln ete. Fleißig hacken und jäten. Stehen die Saaten von Carotten, Zwiebeln ꝛc. zu dicht, ſo müſſen ſie verdünnt werden. C. Blumen garten. Die abgeblühten Geſträuche und Gehölze, Flieder, Schnee⸗ ball ꝛc. werden unter der Blüte beſchnitten. Die Zwiebeln von Hyacinten, Tulpen, Crocus ꝛc. werden ſobald die Blattſpitzen Verſunkene Millionen. Kriminal⸗RKoman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 750(Nachdruck verboten.) Als Robert über Bord geworfen worden war, hatte ſich der Mantel, den er über der Schulter trug, beim Sturze ver⸗ loren. Der Unglückliche war nur noch mit einer groben Lein⸗ wandhoſe und einem ſchlechten Strohhut bekleidet. In dieſem Aufzuge mußte er jedermann verdächtig vorkommen und ihm lag daran, jede Art von Unannehmlichkeit zu vermeiden. Er beſchloß daher, die Nacht für ſeine Landung abzuwarten. Der Wind hatte ſich völlig gelegt und das Meer war faſt ſpiegelglatt. Es war anfangs September. Der Himmel zeigte eine wolkenloſe Klarheit und die Sonne, ſchon ſehr hoch, ſchoß ihre heißen Strahlen wie im Mittſommer. Robert ruderte langſam, um ſeine Kräfte zu ſchonen und auch, um ſich nicht allzu ſehr der Küſte zu nähern. Die Strömung trieb nach dem Lande zu und er konnte zu jeder ſelbſtgewählten Stunde anlegen. Vom Hunger litt er noch nicht und außerdem war er entſchloſſen, ihn den Tag über auszuhalten. Nichts konnte ihn alſo verhindern, bis Sonnenuntergang auf offenem Meere zu bleiben. Aber Robert hatte ſeine Rechnung ohne den Durſt ge⸗ macht. Auf die eiſige Kälte, welche ihn noch vor Kurzem er⸗ ſtarrte, war ein brennendes Fieber gefolgt, das ſeine Kehle vertrocknete. Eine dörrende Hitze ſenkte ſich bleiſchwer vom Himmel und der letzte Lufthauch war eingeſchlafen. Er machte den Verſuch, einige Schluck Meerwaſſer zu trinken, aber ſeine Leiden wurden dadurch nur vergrößert. Bald wurde ſein Kopf ſchwer, ſeine Ohren ſummten, ſein Blick wurde trüb. Er fühlte, daß bei längerem Warten, der Schmerz ihn verrückt machen müſſe. Um niemandem zu begegnen, war die Mittagsſtunde faſt ebenſo günſtig als die Nacht, beſonders bei der entſetzlichen Hitze und dazu in einem Lande, wo alle Welt um die Mitte des Tages ſchläft. Wenn Robert unbemerkt ſeinen Durſt an jener Quelle, die er auf dem Felsvorſprung kannte, zu löſchen vermochte, ſo ſtand nichts im Wege, daß er mit ſeinem Boot das offene Meer wieder gewann, um dort das Anbrechen der Nacht ab⸗ zuwarten. Er beſchloß alſo zu landen und war gegen halb zwölf Uhr auf feſtem Boden. Der lange Sandſtreifen, welcher an jener Stelle die Meeresküſte begrenzt, war verlaſſen und auf der Höhe, welche ſie beherrſcht, verriet nicht die geringſte Bewegung die An⸗ weſenheit eines lebenden Weſens. Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Robert ſprang an's Land, lief, ſo ſchnell ihn ſeine Füße trugen, nach dem Vorſprung und trank gierig das kühle Waſſer, welches in ihm die Lebensgeiſter wieder weckte. Voll von Hoffnung und Mut, wollte er ſein Boot wieder aufſuchen, als zwei im Gebüſch verborgene Männer ſich erhoben und ihn ergriffen. Die Zollbeamten, denn ſolche waren es, hielten ihn offen⸗ bar für einen Schmuggler. Vergeblich verteidigte ſich der Unglückliche; er wurde zu Boden geworfen, gefeſſelt und ins Gefängnis geführt. a Dort wurde er wie ein verdächtiger Landſtreicher verhört. Aber Robert wollte keine Antwort geben. Hätte er Rede geſtanden und ſeine ſeltſamen Erlebniſſe erzählt, würde man etwa an die Unſchuld des Sklavenhändlers wider Willen, des Gefährten Morgans, geglaubt haben? Er hätte die Verbrecher, welche Georg zurückhielten, an⸗ zeigen können, um fich zu rächen, aber damit war vielleicht auch das Todesurteil ſeines Sohnes ausgeſprochen, denn Morgan und Diego hätten bei einer Bedrohung ihrer Sicherheit keinen Augenblick gezögert, einen Zeugen bei Seite zu ſchaffen, deſſen Ausſage ſie vernichten konnte. Robert beharrte bei ſeinem Stillſchweigen. Man zog ihn vor Gericht, und als man ihm das Urteil verlas, welches ihn für ein ganzes Jahr ſeiner Freiheit beraubte. hatte er Er⸗ gebung und Selbſtbeherrſchung genug, um dem Gerichtshof nicht entgegenzurufen:„Ich ſelbſt bin ja das Opfer der Verbrechen, deren man mich beſchuldigt!“ Im Zentralgefängnis des Departements Hérault, wohin man ihn übergeführt hatte, begann für Robert die harte Lehr⸗ zeit des Gefangenenlebens, ohne daß ſein Entſchluß auch nur einen Augenblick wankte. Die Wahrheit wollte er nicht ſagen, und die Tüge war ihm von Herzen zuwider. Aller Neugierde und den ihm geſtellten Fallen ſetzte er ein abſolutes Schweigen entgegen und ſchließlich that auch die Zeit das ihre, um das Intereſſe an ſeiner geheimnisvollen Lage zu verwiſchen. Sein Syſtem der Auskunftverweigerung war geglückt, ſein Fall wurde vergeſſen. Roberts Sanftmut und gutes Betragen erwarben ihm bald die Zuneigung ſeiner Wächter, und das Gefängnis wäre ihm erträglich erſchienen, hätte ihn nicht eben dieſer Aufenthalt gezwungen, unter verworfenen Menſchen zu leben. Indes der Menſch, welcher in ſich einen feſten Entſchluß trägt, kann ungefährdet die härteſten Prüfungen durchmachen. Sein Streben nach einem Ziel bewahrt ihn bei gefährlicher Berührung und erhebt gleichzeitig ſein Herz über alle Pein. Das Jahr, welches Robert im Gefängnis zubrachte, diente dazu, ſeine Pläne zu zeitigen und die Mittel für die Rettung ſeines Sohnes zu kombinieren. So viel ſtand beinahe unzweifelhaft feſt: Georg mußte Morgan und Diego, deren Verbrechen er nicht ahnte, auf ihren gefährlichen Wegen gefolgt ſein. Robert hatte alſo genügende Spuren, um ſich auf die Suche zu begeben. Wohl war ein ſolches Unternehmen ſchwierig und gefährlich, aber ſeine Ausführung war wenigſtens möglich, und mehr bedurfte es nicht, um Roberts Hoffnung zu ent⸗ flammen. Die erſte Bedingung alles Gelingens hieß Geld. (Fortſetzung folgt.) 7 5 4 7 J —— behaif nd A wage fal e daß lin gen 907, dürft ies „do fach geuin —— een. denz daten wurd funde ſind, ihre nom liege Chro den! veich. welt. Naeh der ruſſi Stan daß zurüc alle alls Toth And „Oran 15 V0 gezwun U Soize in den ſchife 2 Ur Von Iwel der! Die ginge Min ſiſche Mart und d „Seba 0 90 deoßer Tun Nah Sperr auf mit We denne Negen währe gesch 1 ber be ſtaf Mor dent hre 7 3 1 90 viel taße 5 iter id et zeln eit b, die len der chens anger fing, Thh⸗ in t von leißig ler; 1 izen „ ihn Er. dicht dchen, yohin ahr ⸗ 1 agen, erke igen das Sein Fal ihn wärt uhalt I chel. licher Pein. diente tung n 515 hn dit ierig lich, ent gelb werden, aus der Erde genommen. Gepflanzt werden zu⸗ erſt Levkojen, Nelken, Phlox, Aſtern, Scabioſen, Verbenen ꝛc., ſpäter Heliotrop, Pelargonien, Lobelien, Georginen, Canna, Begonien ꝛc. Clematis und ſonſtige Schlingpflanzen müſſen häufig nachgeſehen und aufgebunden werden. Zimmerpflanzen können Ende des Monats ins Freie gebracht, dürfen aber zu⸗ erſt nicht der vollen Sonne ausgeſetzt werden. Der Raſen iſt ſtets kurz zu halten. Ueberall ſuche man Käfer, Raupen, Blatt⸗ läuſe ꝛc., die jetzt an den Blüten und Blättern viel Schaden tun, zu vertilgen. Die beſten Gehilfen ſind dabei die Vögel, die man ebenſo wie ihre Neſter, in jeder Weiſe im Garten ſchützen und hegen ſoll. Ein Vögelchen leiſtet im Vertilgen von Ungeziefer viel mehr, wie all unſer Beſpritzen, Beſtreuen und Abſuchen. Deshalb ſuche man alle in den Gärten herum⸗ ſtreifenden Katzen, als die ſchlimmſten Feinde der Vögel, un⸗ ſchädlich zu machen. Die Katze gehört ins Haus und auf den Hof, nicht in den Garten. Ebenſo ſind die Würger und Neun⸗ töter als arge Neſträuber wegzuſchießen. Gegen Erdflöhe hilft Ueberſtreuen der Pflanzen mit Tabaksſtaub. Die Pilzkrank⸗ heiten werden mit Schwefel oder Bordelaiſer Brühe(Kupfer⸗ viktriol und Kalk) bekämpft. Literatur. — Ein Meiſter der Weltliteratur, wie Doſtojewski, bedarf eigentlich keiner Empfehlung mehr, und es hieße Eulen und Athen tragen, wollte man eine Schöpfung, wie den groß angelegten„Raskolnikoff“ loben oder gar kritiſieren. So ſoll auch nur an dieſer Stelle darauf hingewieſen werden, daß Kürſchners Bücherſchatz“(Hermann Hillger Verlag, Ber⸗ lin W. 9) die gewaltige Schöpfung in ſeine Sammlung auf⸗ genommen hat und ſie dort ſoeben als Doppelbändchen Nr. 397, 398 erſchienen iſt. Auch in dieſer neuen Uebertragung durfte der„Raskolnikoff,“ dieſes bedeutendſte Werk Doſto⸗ jewskis, der ſich der„Auferſtehung“ von Tolſtoi und den „Toten Seelen“ von Golgeu ebenbürtig zur Seite ſtellt, viel⸗ fach geleſen werden und ſich zu den alten neue Bewunderer gewinnen. Letzte Nachrichten. Die Kämpfe am Za lu. Tondon, 4. Mai. Nach einer Meldung des Reuter⸗ ſchen Bureaus aus Soeul ſollen 28 Schnellfeuergeſchütze, 20 Feldgeſchütze erobert und 30 ruſſiſche Offiziere und 500 Sol⸗ daten gefangen genommen worden ſeien. Viele der letzteren wurden ſpäter von den Japanern in Gebüſchen verſteckt ge⸗ funden. Die Angabe, daß 800 Ruſſen getötet und verwundet ſind, wird für zu niedrig gehalten. Die Japaner begruben ihre Toten, pflegten ihre Verwundeten und beſetzten das ein⸗ nommene Gebiet gründlich. Vorpoſten wurden auf die um⸗ liegenden Höhen geſchickt. London, 4. Mai. Nach einer Depeſche der„Daily Chronicle“ aus Tokio iſt die Schlacht am Jalu verzögert wor⸗ den wegen der Schwierigkeit, die Ariſakakanonen über die durch—⸗ weichten Straßen zu transportieren. Die Kanonen hätten auch event. den Rückzug decken ſollen. Die gefangenen ruſſiſchen Offiziere ſchreiben den japaniſchen Sieg hauptſächlich der Wirkung der Ariſakakanonen zu. Die Japaner halten jetzt auch die ruſſiſche Stellung in Fönghwangtſcheng für unhaltbar. Der Standard⸗Korreſpondent in Petersburg will erfahren haben, daß Kuropatkin die Truppen auch aus der Gegend von Genſan zurückrufe, da er keine kleinen Gefechte wolle. Er ziehe darum alle kleinen Garniſonen ein. Neuer Sperrverſuch von Port Arthur. Petersburg, 3. Mai. Die Ruſſ. Telegr.⸗Ag. meldet aus Port Arthur. Um 1 Uhr nachts wurden fünf japaniſche Torpedoboote bemerkt. Gegen ſie wurde ſofort von den Batterien und den Kriegsſchiffen„Jiljak“(Kanonenboot von 960 Tonnen), „Granjaſchtſchi“ und„Otwaſchni“(Panzerkanonenboote von 15 000 Tonnen, das Feuer eröffnet. Die Torpedoboote wurden gezwungen, auf die hohe See zurückzugehen. Dann wurden am Ho⸗ rizont japaniſche Schiffe bemerkt, die vom Süden kamen. An der Spitze fuhr ein Sperrſchiff gegen den Hafeneingang. Es wurde in den Grund gebohrt. Um 15 Uhr gingen noch zwei Sperr⸗ ſchiffe vor. Auch dieſe wurden in den Grund gebohrt. Um 2 Uhr 25 Min. näherten ſich nochmals vier Sperrſchiffe, wo⸗ von drei durch ruſſiſche Minen in die Luft geſprengt wurden; zwei ſanken ſofort. Die beiden anderen wurden durch das Feuer der Batterien und Schiffe wiederum in den Grund gebohrt. Die„Askold“ nahm am Kampfe teil. Um 2 Uhr 40 Min. gingen wiederum drei Sperrſchiffe vor. Eines ſtieß auf eine Mine, das zweite ſank am Ufer. Das dritte ging durch ruſ⸗ ſiſche Geſchoſſe verloren. Am Anfang des Kampfes begab ſich Alexejew mit dem Chef des Generalſtabes, dem Flaggkapitän, und dem Generalſtab auf einer Schaluppe des Dampfers „Sebaſtopol“ an Bord der„Ootwaſchni.“ Den Japanern liegt außerordentlich viel daran, den Reſt des Port⸗Arthur⸗Geſchwaders einzuſchließen, um einen möglichſt großen Teil ihrer eigenen Flotte frei zu bekommen, teils um Transporte zu decken, teils wohl, um das Geſchwader von Wladiwoſtok unſchädlich zu machen. Diesmal haben ſie zehn Sperrſchiffe auf einmal an den Verſuch geſetzt, die Hafeneinfahrt „zuzuſtöpſeln“. Alle 10 Schiffe ſind geſunken, aber wo und mit welchem Erfolge läßt ſich aus der ruſſiſchen Meldung nicht erkennen. Auffällig iſt, daß Admiral Alexejew den Kampf gegen die Japaner nur mit drei kleinen Kanonenbooten aufnahm, während ſich von den Linienſchiffen und Kreuzern nur der geſchützte Kreuzer Askold am Gefecht beteiligte. 5 Kiel, 4. Mai. Durch Kabinettsordre vom 3. Mai wird Oberſt Dürr von ſeiner Stellung als Führer des nach Süd⸗ weſtafrika entſandten Marine⸗Expeditionskorps enthoben und Major von Glaſenapp unter Belaſſung in ſeinem bisherigen Dienſtverhältnis mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Führers des Marineexpeditionskorps beauftragt. Berlin, 4. Mai. Die Meldung der„Trierſchen Ztg.“, daß General von Trotha zum Kommandeur der Truppen in Südweſtafrika ernannt wurde, wird beſtätigt. Mannheim, 4. Mai. Ein weiteres neues Waren⸗ haus ſoll hier bald erſtehen. Eine belgiſche Geſellſchaft, welche den im Bau begriffenen Grand⸗Bazar in Frankfurt a. M. ge⸗ gründet hat, ſteht hier in Unterhandlungen zwecks Ankaufs eines geeigneten großen Grundſtückkomplexes. In Süddeutſch⸗ land ſollen vorerſt außer in Mannheim noch in Stuttgart und Nürnberg Bazare errichtet werden. Das Gleiche wird auch in mehreren Großſtädten Norddeutſchlands geplant. Seckenheim, 4. Mai. Der geſtrige Ferkelmarkt war mit 82 Stück befahren und wurden 80 Stück zum Preiſe von 20 bis 24 Mark pro Paar abgeſetzt. Flomborn, 4. Mai. Der Landwirt Böhner fuhr geſtern nachmittag mit ſeinem Knecht auf einem Pflugkarren auf das Feld. Unterwegs ſcheute das Pferd und beide wurden ſo unglücklich abgeworfen, daß ſie bewußtlos liegen blieben. Als der Knecht wieder zu ſich kam, fand er ſeinen Herrn blut⸗ überſtrömt und ſchwer verletzt ein paar Aecker weiter, noch be⸗ wußtlos liegen. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle, doch iſt der Verletzte heute früh ohne das Bewußtſein erlangt zu haben, geſtorben. Dem Unglücklichen war die Naſe durch die Egge vollſtändig abgeriſſen. Worms, 4. Mai. Vor drei Wochen entfernte ſich der hieſige Friſeur Heinr. Lehwald mit dem Bemerken, er gehe zur Poſt und ſei bald wieder da. Bis jetzt iſt er noch nicht zu ſeiner Familie zurückgekehrt und es konnte noch keine Spur von ihm entdeckt werden. Eſſen a. R., 4. Mai. Wegen Beleigigung des Ma⸗ rineoffizierkorps, begangen durch eine Plauderei in der„Eſſener Volksztg.“ über den Prozeß Hüſſener wurde Redakteur Kupper zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viern heim Bekanntmachung. Betreffend: Die Unfall- und Krankenverſicherung der in land⸗ und forſtwirtſchaften Betrieben beſchäftigten Perſonen; hier die Aufſtellung der Umlage⸗ kataſter. Infolge der durch Art. 11 des Geſetzes vom 10. Mai 1902(die Ausfuhrung der Unfall und Krankenverſiche⸗ rung der in land- und forſtwir tſchaftlichen Betrieben beſchäf⸗ tigten Perſonen betreffend), Reg.⸗Bl. Nr. 27, eingetretenen Aenderung, nach welcher die Beiträge zur forſt⸗ und landwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft nicht mehr von den Betriebs⸗ unternehmern, ſondern von denjenigen zu erheben ſind, welchen die fixierten Reinerträge bei der Veranlagung zu den Ge⸗ meindeumla gen in Anſatz zu bringen ſind, iſt die Aufſtellung der ſog. Antragsregiſter weggefallen. Nach der an Stelle der Verordnung vom 11. Juli 1888(Reg.⸗Bl. Nr. 21) getretenen Verordnung vom 31. Mai 1902(Reg.⸗Bl. Nr. 32) fordern wir gemäߧ 8 letzter Abſatz der letztgenannten Verordnung die Beitragspflich⸗ tigen hiermit auf, die vorliegenden Befreiungsgründe von der Beitragspflicht(§ 8 Abſ. 2) inſoweit ſie ſich der amt⸗ lichen Kenntnis entziehen, der Buͤrgermeiſterei behufs Be⸗ freiung von der Beitragspflicht bei Meidung der Nichtberüͤck⸗ ſichtigung bis zum 1. Juli l. Is. anzuzeigen. Außerdem werden die Betriebsunternehmer nach§ 9 der erwähnten Verordnung aufgefordert, bei Meidung einer Geldſtrafe bis zu 100 Mk. behufs Einſchätzung der Neben⸗ betriebe, der Betriebsbeamten und lechniſch gebildeten Arbeitern, ſowie der außerhalb des Großherzogtums gelegenen zu einem inländiſchen Betrieb gehörigen Grundſtücke durch den Ge⸗ noſſenſchaftsvorſtand nach Maßgabe der Beſtimmungen des Genoſſenſchaftsſtatuts den Büͤrgermeiſtereien gleichfalls bis zum 1. Juli l. Is. die erforderliche Auskunft zu er⸗ teilen. Der genannte§ 8 iſt nachſtehend abgedruckt. Heppenheim, 25. April 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. § 8. In die Spalte 4 des Umlagekataſters ſind die Steuerkapitalien derjenigen in den Grundſteuerkataſtern, be⸗ ziehungsweiſe Gütergeſchoſſen eingetragene Objekte aufzunehmen, von welchen ein Beitrag zur Berufsgenoſſenſchaft nicht zu er⸗ heben iſt.(Art. 12 Ausf.⸗Geſ.) Dies ſind: a. Grundſtücke, welche zu einem land⸗ oder forſtwirtſchaft⸗ ſchaftlichen Betriebe überhaupt nicht gehören; b. alle Gebäude nebſt zugehörigen Hofraäumen; 0. Grundſtücke von Betrieben, deren Sitz außerhalb des Landes gelegen iſt; d. ſteuerpflichtige Grundſtücke, deren land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftliche Benutzung dauernd eingeſtellt iſt, ſei es, daß jede Nutzung aufgehört hat, ſei es, daß an Stelle der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen eine gewerbliche Benutzung getreten iſt(z. B. Verwandlung eines Ackers in einen Steinbruch, Bebauung eines Grundſtücks); e. die mit einem gewerblichen Betrieb verbundenen Grund⸗ ſtücke, wenn die Verſicherung gemäߧ 28 des Ge⸗ werbeunfallverſicherungsgeſetzes zufolge Statuts bei einer gewerblichen Berufsgenoſſenſchaft zu erfolgen hat. Die unter lit a bis d fallenden Grundſtücke mit ihren Steuerkapitalien ſind bei Aufſtellung des Umlagekataſters ſo⸗ weit möglich von Amtswegen zu ermitteln. Soweit ſich das die Befreiung rechtfertigende Verhältnis der amtlichen Kenntnis entzieht, bleibt es den beitrags⸗ pflichtigen überlaſſen, die Befreiung bei der Bürgermeiſterei derjenigen Gemarkung, in welcher das Grundſtück gelegen iſt, längſtens bis 1. Juni bei Meidung der Richtberückſichtigung, zu beantragen, zu welchem Zweck ſeitens der Kreis⸗ ämter alljährlich vor Aufſtellung des Umlageka⸗ taſters öffentliche Aufforderung zur Anmeldung eingetretener Befreiungsgründe von der Beitrags⸗ pflicht zur Genoſſenſchaft zu erlaſſen iſt. Die hierauf eingehenden Anträge, inſoweit ſie von den Bürger⸗ meiſtereien als richtig beſcheinigt ſind, ſind von dieſe n alsbald an den Genoſſenſchaftsvorſtand einzuſenden, welcher die eingegangenen Anträge nach Prüfung an die zu⸗ ſtaͤndige Behörde zur Wahrung im Umlagekataſter abzu⸗ geben hat. 70⁵ Achtung! 2 Strohhüte enorm billig! Frauen⸗Feldhüte 68 Pfg. Herren⸗ 6 50„ prima Qualität Knabenhüte von 45„ an„. M. Dobhan. 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Beigeordneter. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß das Nachtragsregiſter über Erhebungen von Gemeindeum⸗ lagen pro 1904/5 mit Wirkung vom 6. ds. Mts. ab acht Tage lang auf unſerem Bureau zu jedermanns Ein⸗ ſicht offen liegt. Etwaige Beſchwerden hiergegen können innerhalb 2 Wochen vom Ablauf der Offenlegungspflicht an gerechnet, bei Großh. Kreisamt Heppenheim ſchriftlich oder mündlich vorge⸗ bracht werden. Viernheim, den 4. Mai 1904. f Großh. Bürgermeiſterei Viernheim J. V. d. B. 699 Kühlwei 1 g Gr. Beigeordneter. Gemeinde⸗Kaſſe. Das 5. und 6. Ziel Gemeindeſteuer pro 1903/04 kann bis Montag, den 9. d. Mis. ohne Pfand ⸗ koſten bezahlt werden. Viernheim, den 2. Mai 1904. 696 Jöst. Freiwillige Feuerwehr. Nächſten Sonntag, den 8. d. Mts., morgens 5 Uhr Uebung. Zuſammenkunft am Spritzenhaus. Signal halb 5 Uhr. 700 e 2 Das Kommando. Polizei⸗Verordnung. Betreffend: Die Vertilgung der Maikäfer. Unter Zuſtimmung des Kreis⸗Ausſchuſſes und mit Ge⸗ nehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 6. v. Mts. zu Nr. M. J. 5910 wird in Gemaͤßheit des Art. 78 des Geſ. vom 12. Juni 1874, die innere Ver⸗ waltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen betr. für den Kreis Heppenheim verordnet was folgt: 5 Jeder Beſitzer eines Grundſtücks iſt gehalten, innerhalb eines von der Ortspolizeibehörde zu beſtimmenden und öͤffent⸗ lich bekannt zu machenden, geeigneten Zeitraums ſämtliche auf dem Grundſtück befindlichen Bäume und Geblüſche käͤglich morgens bis ſpateſtens 8 Uhr durchſchütteln bezw. durchſuchen und die geſammelten Maikaͤfer auf geeignete Weiſe vernichten zu laſſen. Von den Waldungen unterliegen dieſer Beſtimmung nur die mit Laubholz beſtockten Beſtandsränder längs der Felder, Wieſen, Kulturflaͤchen, Blößen, Schneiſen und Wege. 8 2 In jeder Gemeinde beſtimmt der Gemeinderat alljährlich eine oder, wenn erforderlich mehrere Kommiſſionen von je 3 Mitgliedern, welche ſich davon zu überzeugen haben, daß die in§ 1 angeordneten Maßregeln befolgt werden. Finden die⸗ ſelben, daß bei einzelnen Beſitzern dies nicht oder nicht in genügender Weiſe der Fall iſt, ſo kann auf deren Antrag die Polizeibehörde das Sammeln der Maikäfer auch gegen den Willen der Verfügungsberechtigten auf deren Koſten vornehmen laſſen. Bezüglich ſämtlicher Waldungen fällt die vorſtehende einer Kommiſſion überwieſene Aufgabe der Staatsforſtver⸗ waltung zu. 983 Zuwiderhandlungen gegen die in§ 1 g troffenen An⸗ ordnungen werden auf Grund des Art. 78 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 die innere Verwaltung eic. mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. beſtraft. 84. Vorſtehendes Reglement tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündigung im Kreisblatt in Kraft. Heppenheim, den 9. April 1894. Großh. Kreisamt Heppenheim. 636 J. V.: Dr. Rohde. Wir empfehlen: 1000 Stück garnierte elegante Damen⸗-Hüte Preislage von 15 Mark bis zu 85 Pf. 1500 Stück garnierte Kinder-Hüte in allen Preislagen, Florentiner garnirt von 1.95 Mk. Hüte, auch ſolche, die bei uns nicht gekauft, werden umgeündert. Billigste Bezugsduelle Mannheim's. Mannheim Lois Stein Söhne 61, 1 vis-à-uis dem ZBernhardushof. Amen-Hüte Neu Prima junges Kuhfleiſch? per Pfund zu 50 Pfg. verkauft ſo lange Vorrat Metzger Hook. Ein möbliertes Zimmer ſowie 1 Wohnung iſt zu vermieten. Ferner ein faſt noch neuer Herd ſteht zu verkaufen Exped ition d. Blattes. 2—3 Tüncher von 484 in Weinheim. Breitestrasse 2 1, 1 7 A E — — Beſonders preiswert: Bei meinen Betten kommen nur federdicht. Barchend und doppeltgereinigte Federn zur Verwendung. 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