Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 40 Pf;. Ami Trägerlohn, ad die Poſt Mk. 1.15 diertelfhrlich ——.— Nr. 56. ————— — Zum Kommando⸗Wechſel in Südweſtafrika. Die Ernennung des Generalleutnants von Trotha zum Oberbefehlshaber in Südweſtafrika hat, wie vorauszuſehen war, auch im Schutzgebiete ſelbſt große Ueberraſchung hervorgerufen. Man giebt ſich dort ſogar der Befürchtung hin, daß das ge⸗ plante Zuſammenarbeiten von Trothas und Leutweins ſich als nicht durchführbar erweiſen und den definitiven Rücktritt des Gouverneurs zur Folge haben werde. Dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ wird gemeldet: Windhuk, 10. Mai. Wie ich aus abſolut ſicheren Quellen erfahre, hat Gouverneur Leutwein beſchloſſen, gleich nach Uebergabe der Geſchäfte an den General v. Trotha, der am 7. Juli in Swakopmund landen wird, nach Deutſchland zu gehen. Die Elite alter Afrikaner erblickt hierin eine eminente Gefahr für ganz Deutſch⸗Südweſtafrika, da ſein Fortgehen oder Rücktritt unbedingt den ſofortigen Abfall aller bisher treu ge⸗ bliebenen Stämme, einſchließlich derjenigen im Süden, bedeuten würde. Die Truppen verlören damit zugleich ihr unentbehr⸗ liches Treiber⸗ und Wächterperſonal, das von uns trefflich be⸗ waffnet iſt; es würde außerdem zu den ſchlimmſten Mord⸗ taten bereit ſein. Die Situation iſt demgemäß ſehr ernſt. Die hier geäußerten Befürchtungen ſollen auch in kolo⸗ nialen Kreiſen geteilt werden. Demgegenüber glaubt der „Lok.⸗Anz.“ darauf hinweiſen zu ſollen, daß der Rücktritt des Gouverneurs Leutwein an maßgebender Stelle überhaupt gar nicht in Frage kam, daß man im Gegenteil nach wie vor feſt auf ſeine Mitwirkung bei der Wiederherſtellung friedlicher und geordneter Zuſtände in Südweſtafrika rechnet. Es darf daher von dem bewährten Patriotismus Leutweins erhofft werden, daß er die Sache über die Perſon ſtellt und die ohnehin ſchon kritiſche Situation in Südweſtafrika durch ſeinen Rücktritt nicht noch ſchwieriger geſtaltet. Gouverneur Teutwein bleiht. Berlin, 11. Mai. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Ein in Südweſtafrika befindlicher Berichterſtatter meldete am .d. M. aus Windhuk, der Gouverneur Leutwein ſei ent⸗ ſchloſſen, ſogleich nach Uebergabe der Geſchäfte an General von Trotha nach Deutſchland zurückzukehren. Wir halten dieſe Meldung für durchaus falſch, denn ſie ſteht in unlösbarem Widerſpruch mit den Erklärungen, die Oberſt Leutwein aus freien Stücken ſeinen vorgeſetzten Behörden abgegeben hat. CLondon, 12. Mai. Zu den Unruhen in Deutſch-Süd⸗ weſt⸗Afrika meldet der„Standard“ aus Johannesburg: Die in den Randminen beſchäftigten Damarer laufen heimlich weg, um ſich dem Aufſtand der Herero anzuſchließen. Eine große Anzahl flüchtiger Damarer wurde an der Grenze der Karahari⸗ Wüſte feſtgenommen, die zu durchkreuzen ſie ſich anſchickten. Zahlreiche andere entkamen jedoch und haben ſich ohne Zweifel den Hereros angeſchloſſen. Berlin, 11. Mai. Gouverneur Leutwein meldet von geſtern:— ale iſt aus 0 3 1 eee Viernheimer Anzeiger Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Wirkſamſte Juſertians-Hrgan. Samſtag, den 14. Mai 1904. ——— im allgemeinen in nordöſtlicher, nördlicher und nordweſtlicher Richtung im Abzug. Starke Kräfte wurden in der Richtung auf Waterberg bemerkt. Samuel ſoll vier Tagesreiſen öſtlich von Omaruru ſitzen. Outjo, waren geſtern Patrouillengefechte. zogen ſich auf Pareseisberg zurück. Dieſſeits tot: Obermatroſe Swanke von der Maſchinengewehrabteilung, vermißt 2 Mann, verwundet Landwehrmann Paulus Witt. Die Nordabteilung iſt heute abgeſandt. v. Eſtorff befindet ſich in Onjatu. Berlin, 12. Mai. Gouverneur Leutwein meldet: Aus Outjo wird geblitzt: Oberleutnant Volkmann hatte am 28. April ein Gefecht mit 12 Reitern zehn Kilometer öſtlich von Okank⸗ mindi gegen verſprengte Herero aus dem Diſtrikt. Dieſſeits ein Kriegsfreiwilliger gefallen. Die Herero hatten 31 Tote. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Eine neue ſchwere Niederlage der Nuſſen. Paris, 12. Mai. Der„Matin“ meldet aus Peters⸗ burg: Hier iſt das Gerücht verbreitet, am Motienpaß habe eine Schlacht zwiſchen den Ruſſen und dem General Kuroki ſtatt⸗ gefunden. Die Ruſſen erlitten eine Niederlage und hatten ſchwere Verluſte. General Saſſulitſch ſei unter den Toten. Vort Arthur. Tokio, 12. Mai. Admiral Togo berichtet: Seit dem 6. Mai höre man von Port Arthur her viele Exploſtonen. Die Urſache derſelben ſei nicht feſtgeſtellt. Hier in Tokio neigt man der Anſicht zu, daß die Ruſſen an dem Erfolge einer Ver⸗ teidigung von Port Arthur verzweifelnd ihre Kriegsſchiffe zer⸗ ſtören, um dann die Feſtung zu räumen. Tſchifu, 12. Mai. Eine hier eingegangene nicht offizielle japaniſche Depeſche erwähnt ebenfalls das Gerücht, wonach die Ruſſen die Schiffe in Port Arthur zerſtörten. Condon, 11. Mai. Von der Wiederherſtellung des Bahnverkehrs mit Port Arthur fehlt jede ſichere Erklärung.— Nach einer Meldung des Bureau Reuter aus Petersburg waren die bei Pitzewo gelandeten japaniſchen Truppen entweder nicht ſtark genug, die Eiſenbahn zu halten oder ſie haben ſich oſt⸗ wärts bewegt, um ſich mit der Jalu⸗Armee zu vereinigen. Der Zar erhielt die Nachricht von der Wiederherſtellung des Bahn⸗ verkehrs am Montag und war ſehr erfreut. Eine Stunde früher war ihm aus Liaujang gemeldet worden, daß nach einer dort eingegangenen Taubenpoſt aus Port Arthur dort Alles wohl ſei. Die japaniſchen Tandungen bei Pitzewo. Tondon, 12. Mai. Nach einer Meldung der„Central News“ aus Liaujang kann die Landung der Japaner bei Pitzewo nur langſam vollzogen werden, da ein Taifun drei Tage währte. Die Vorhut der Japaner drang bis zur Station Palantien(Port Adams) vor, zog ſich aber nach Beſchädigung der e und der Stuten 3 ee 5 5 abe Bei Kauas, fünf Kilometer öſtlich von Bei Einbruch der Dunkelheit wurde Outjo heftig von den Herero beſchoſſen. Dieſe Anzeigenpreis: 12 Pfg. die Ggeſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. 1 ee en Die Ruſſen hatten beim Erſcheinen der Japaner dort die Vor⸗ räte und die Waſſerleitung zerſtört, ebenſo auf der Station Wanendjan. Tokio, 12. Mai. Ueber den vorgeſtrigen Angriff der Ruſſen auf Andſchu wird amtlich gemeldet: Am Morgen des 10. Mai griff ruſſiſche Kavallerie Andſchu an. Die japaniſche Beſatzung leiſtete hartnäckigen Widerſtand. Eine Kompagnie Verſtärkung traf nachmittags von Pingjang ein. Am Morgen des 11. Mai, als weitere japaniſche Verſtärkungen von Norden und Süden eintrafen, floh der Feind. Die Verluſte der Ja⸗ paner betragen vier Tote und ſechs Verwundete, die Verluſte der Ruſſen über 50 Mann. Ein gefangen genommener Unter⸗ offizier ſagte aus, daß die Koſakenabteilung, welche angriff, 500 Mann ſtark geweſen ſei. Toßtio, 12. Mai. Die amtliche Unterſuchung ergab, daß der Bericht Alexejews, die Eiſenbahnverbindung mit Port Arthur ſei wiederhergeſtellt, unrichtig iſt. Condon, 13. Mai. Ein Privat⸗Correſpondent meldet aus Petersburg: Hier geht das Gerücht herum, Alexander Alexejew habe an den Kaiſer telegraphiert, die Ruſſen hätten die Docks und die Quais von Dalny in die Luft geſprengt, vermutlich um den Japanern die Landung zu erſchweren.— Spätere Telegramme berichten, die ganzen Hafenanlagen von Dalny ſeien zerſtört. Japans Künftige Politik. Condon, 12. Mai. Ein Vertreter des Reuter'ſchen Bureaus hatte eine Unterredung mit dem hier weilenden ja⸗ paniſchen Staatsmann Baron Sujematſu, in deren Verlauf letzterer bezüglich der verſchiedentlich ausgeſprochenen Befürch⸗ tungen über Japans künftige Politik äußerte: Japans haupt⸗ ſächlichſtes Ziel iſt, Rußland ſoweit als möglich zurückzudrängen. Es ſoll Rußland unter keinen erdenklichen Umſtänden geſtattet werden, künftig den geringſten politiſchen und territorialen Teil in Korea anzufaſſen. Der Status Koreas werde der eines japaniſchen Aegyptens ſein. Was die Mandſchurei angeht, ſo wünſcht Japan dort keine anderen Rechte, als die welche alle Mächte gemeinſam genießen. Die Mandſchurei ſoll China zu⸗ rückgegeben werden. Doch werden Maßregeln zu treffen ſein, welche für die Zukunft jede Rückkehr zu den vor dem Kriege vorhandenen Verhältniſſen unmöglich machen; vielleicht werde eine Art Pufferſtaat unter chineſiſcher Souveränität in der Mandſchurei zu ſchaffen ſein. Was China betrifft, ſo kann kein Zweifel über Japans Sorge beſtehen, daß die Neutralität Chinas gewahrt werden ſoll. Die Hauptgefahr liegt bei Ruß⸗ land ſelbſt, denn die Ruſſen unternehmen Dinge, welche die Chineſen erregen und auf dieſe Weiſe zu einem Bruche der Neutralität Chinas hinleiten können. Auf keinen Fall lege ich den auf dem Feſtlande geäußerten Befürchtungen Wert bei, daß irgend ein Wechſel in der Haltung Chinas eine kontinentale Hauptmacht in die Streitfrage hineinziehen würde. Welches immer die Erfolge der Japaner ſein mögen, ſo iſt die Haupt⸗ e* 1 eue 855 0 Ee in Oſt⸗ ee Millianen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöfiſchen von Burghard Aß mu. 79(Nachdruck verboten.) Das Schiff war ſtark geneigt, das Hinterteil ragte in die Höhe und es koſtete Robert viele Mühe, ſich auf dem glatten Abhang aufrecht zu halten. Bald gelangte er an den Bruch, bei welchem ſich die Fregatte in zwei Teile geſpalten hatte und ohne Unfall legte er den einige Meter breiten e zurück, welcher ihn von der Kajüte des Kapitäns rennte Die Kajütenwand war verſchwunden und der Fußboden wit Holztrümmern wie beſal, Erſtaunt bemerkte Robert unter ihnen Reife und Dauben, welche von zerbrochenen Fäßchen herzurühren ſchienen. Er ver⸗ mutete, das Meer habe vielleicht einige von ihnen zerſchmettert und ſchritt weiter. Bei der dichten Dunkelheit, welche in der Kajüte herrſchte, konnte er die Gegenſtände nur ſchwer er⸗ kennen und mußte ſich deshalb durch Taſten zurechtfinden. Oft bückte er ſich und tappte im Finſtern nach den Fäßchen, aber er hatte ſchon den ganzen Umkreis des Zimmers durch⸗ meſſen, ohne auf etwas anderes als Möbel zu ſtoßen, als plötzlich ſeine Hände einen runden und länglichen Körper er⸗ faßten. Er kniete gerade vor dem unbekannten Gegenſtand, der ſich vor ihm erhob. Im erſten Augenblicke glaubte er, eine jener Säulen vor ſich zu haben, welche in den Schiffen als Stützen des Verdecks dienen; aber, als er ſorgfältiger taſtete, fühlte er, daß die angebliche Säule dem Druck der Hand nachgab. Entſetzt wich er plötzlich zurück: der Gegenſtand, den er ergriffen hatte, war das Bein eines Menſchen. So ſehr auch Robert an ſolch ſchreckliche Begegnungen gewohnt war, erfüllte ihn doch dieſe da mit Furcht und Ekel. Er ſtand auf und ſah ſich einem menſchlichen Körper gegen- über, der in ſeinem langſamen Schwanken einen ſeltſamen An⸗ blick boi. Bei dem Halbbunkel b bemerkte er, Leichnams ein metalliſcher Schein erglänzte. Als er wieder ſeinen Mut zuſammennahm und ſich der ſchrecklichen Er⸗ ſcheinung näherte, um genauer ſehen zu können, ſtieß er mit der Stirne gegen eine Glasplatte und ſeine Arme umfaßten eine weiche, ſchlüpfrige Maſſe: der Menſch, welcher ihm hier im Reiche des naſſen Todes begegnete, war ein Taucher in Helm und Rüſtung. Die erſtarrte Hand hielt noch die Lebens ſchnur und der Arm war ausgeſtreckt, als wollte er das Zeichen zur Auffahrt geben. Durch die Glasplatte hindurch glaubte Robert die großen Augenhohlen eines Skelettes zu erkennen. Man war ihm alſo zuvorgekommen und der Unglückliche, welcher den Schatz bereits beſucht hatte, hatte dabei ſein Leben eingebüßt. Wahrſcheinlich war der Schlauch geriſſen doch weshalb hatten die Genoſſen des Tauchers ſeinen Abrper nicht fortgenommen? Robert ſchöpfte Verdacht. Er zog den Schlauch, welcher über dem Haupte des Toten wogte, an ſich und unterſuchte ihn auf das Genaueſte. Er war in ziemlicher Höhe durchſchnitten und der Schnitt war nicht das Reſultat eines Unglücksfalles, ſondern zeigte eine ſo glatte Fläche, daß er nur von Menſchenhand gemacht ſein konnte. Nun bückte ſich Robert und bemerkte, daß der Tote um die Mitte des Körpers an eine Säule feſtgebunden war. Jeder Zweifel mußte vor dieſem Argument ſchwinden: der Unglückliche hatte ſeinen Tod gefunden, ein Opfer der Rache oder der Habgier ſeiner Gefährten. Robert hatte geglaubt, das Verbrechen habe aufgehört, ihn zu verfolgen; hier traf er es wieder auf dem Grunde des Meeres. Zu dem Gefühl des Schauders, welches ſich ſeiner be⸗ mächtigte, trat bald eine unbeſtimmte Beforgnis. Wer in aller Welt konnte ſich zu dem Stelldichein des Todes auf dieſer Klippe eingefunden haben? Wer hatte das Geheimnis vom Schatze des„Avenger“ erraten? Trotz des Widerſtrebens, das er empfand, löſte Robert mit ſeinem Tauchermeſſer die Stricke, welche den Leichnam wie am Kopfe des Auel beſeſtgd ihn an einem Tau, ſchuppte in bis zum Verdeck und gab das zur Auffahrt verabredete Zeichen. Als er die Barke erreicht und ſich ſeines Helmes entledigt hatte, erſchrak John heftig über ſeine Bläſſe und fragte ihn, ob ihm etwas zugeſtoßen ſei. Robert war ſo ver⸗ wirrt, daß er kaum die Kraft beſaß, zu erzählen, was er ge⸗ ſehen hatte. Während dieſes Berichtes verdüſterte ſich John Sloughs Antlitz mehr und mehr. Es war, als hätte ein aber⸗ gläubiſcher Schrecken den alten Seemann befallen. Robert und er blickten ſich beide an, ohne es zu wagen, ihre Gedanken auszuſprechen; aber dieſelbe tödliche Ahnung hatte ſich beider bemächtigt. Die Ungewißheit war zu grauſam. Robert raffte ſich zu einer furchtbaren Anſtrengung auf und befahl John, das Tau einzuziehen, an welchem das unbekannte Opfer eines ſcheußlichen Verbrechens befeſtigt war. Der alte Slough gehorchte und kalter Schweiß feuchtete Roberts Schläfen, als er den ſteifen Körper, wie eine ſchreck⸗ liche Erſcheinung, aus dem Waſſer emportauchen ſah. Blendend beleuchtete die Sonne dieſes ſeltſame Bild, ihre Strahlen blitzten in dem Helmvifier des Toten wie in einem Spiegel. Robert war zu ſehr erregt, als daß er John beim Herein⸗ ziehen des Körpers hätte helfen können und während der alte Seemann den Apparat löſte, der das Geſicht des Toten ver⸗ barg, ſtand Georgs Vater wie verſteinert da, die Hand feſt auf ſeine Bruſt gepreßt. Plötzlich ſtieß Slough einen erſchütternden Schrei aus: „Wendet Euch ab, Herr; ſeht nicht hin, um des Himmels willen!“ Gleichzeitig verſuchte er, ihn abzuhalten, über die Leiche beugte. Aber Robert ſtieß ihn zurück und fiel neben ihm auf die Kniee. Georgs, ſeines geliebten Sohnes, ihm da. bleich und eutſtellt. indem er ſich teures Haupt lag vor (Fortſetzung folgt.) aſtien zu ſichern. Keine weſtländiſche Macht braucht die ge⸗ ringſte Beſorgnis zu hegen, daß Japan möglicherweiſe in⸗ folge des gegenwärtigen Kampfes an Größenwahnſinn leiden werde. Petersburg, 11. Mai. In der Kaſſen⸗Verwaltung dez ruſſiſchen Roten Kreuzes wurden bedeutende Unterſchlagungen entdeckt. Der Hauptſchuldige, General Schwedow, ein Günſt⸗ ling der Kaiſerin⸗Mutter, hat über eine Million Rubel im Börſenſpiel verloren, welche er aus der Kaſſe entnahm. Um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden, hat die Kaiſerin aus eigenen Mitteln die Verluſte gedeckt.— Fürſt Galitzin und Graf Lanzky haben ſich ebenfalls Unregelmäßigkeiten zu Schulden kommen laſſen. — Recht intereſſante Dinge erzählt ein Warſchauer Blatt von einem großen Armeelieferungsſchwindel. Es ſchreibt: Der Militärkommiſſionär Sacharow machte bei einem hieſigen Schuhwarengroßhändler eine Beſtelluug auf hohe Stiefel im Betrage von 10 000 Rubel. Die Beſtellung wurde zum vereinbarten Termin von Warſchau nach Irkutsk abgeſandt. Vor einigen Tagen kehrte ein Teil des Trans⸗ ports nach Warſchau zurück, da es ſich herausgeſtellt hatte, daß die Stiefel nicht genäht, ſondern nur zuſammengeklebt waren und ſchon beim Anprobieren auseinander gingen. Die Firma verweigerte die Zurücknahme des Transports, indem ſie angab, daß die Stiefel bereits gebraucht worden wären. Ebenſo verweigerte ſie die Rückzahlung der als Handgeld empfangenen 1500 Rubel. In Rußland iſt alles möglich, auch derartige Schwinde⸗ leien in ernſter Stunde. Ausland. London, 11. Mai. Der Afrikareiſende Stanley iſt geſtern früh 6 Uhr geſtorben. Condon, 11. Mai. Der Tod Stanleys trat infolge Bruſtfellentzündung ein. Stanley war ſchon einige Monate krank. In ſeinem Befinden traten gelegentlich Beſſerungen ein. Er ſtarb umgeben von ſeinen Angehörigen in ſeiner Landwohnung in Whitehall und war bis zuletzt bei vollem Bewußtſein. Noch bis zum letzten Lebenstage unterhielt er ununterbrochene Beziehungen zu zahlreichen afrikaniſchen Häuptlingen. Henry Morton Stanley, der eigentlich James Rowland hieß, war 1841 in Wales geboren, als Sohn eines Farmers. Im Armenhauſe erzogen, ward er erſt Schiffsjunge, dann Freiwilliger der Nordarmee im amerikaniſchen Bürgerkriege, endlich Zeitungskorreſpondent. Für den„New⸗York Herald“ machte er 1869 den Feldzug der Engländer in Abeſſinien mit, ſuchte und fand dann den in Afrika verſchollenen Livingſtone (1871), machte 1874— 76 eine große Entdeckungsreiſe zu den Nilquellen und zum Kongo und half 1878 den Kongo⸗ ſtaat gründen. Von 1881—84 war er am Kongo tätig und übernahm 1887 die Leitung der Expedition zum Entſatze Emin Paſchas, der garnicht entſetzt werden wollte. Quer durch Afrika, den Kongo und Aruwini aufwärts, drang er bis zum Albert Nyanſa durch, wo er anfangs 1889 eintraf, und Emin halb wider deſſen Willen nach Bagamojo in Deutſch⸗ Oſtafrika führte. 1892 ließ Stanley ſich in England nieder und wurde ins Unterhaus gewählt. Der Wiſſenſchaft hat Stanley unſchätzbare Dienſte geleiſtet, und bewundernswert bleibt die eiſerne Energie des Mannes, wenn er auch durch Rückſichtsloſigkeit und Härte nicht ſelten verletzte. Den Deut⸗ ſchen war er zeitlebens feindlich geſinnt und von ihm ſtammt das hiſtoriſche Wort auf den Sanſibar⸗Vertrag und die Abtre⸗ tung Helgolands. Da habe England für einen Hoſenknopf einen ſchönen Anzug eingetauſcht; was leider den Tatſachen entſprach. D. Red. New- Vork, 12. Mai. Der„New⸗QNork Herald“ berichtet in einem Telegramm aus Rio de Jeaneiro, daß nach Mel⸗ dungen aus Manaos die Braſilianer bei dem Chaudlesfluſſe, einem Nebenfluſſe des Purus, die Peruaner vollſtändig ge⸗ ſchlagen haben. Sir Henry Nah und Fern. * Viernheim, 14. Mai. Das hl. Sakrament der Firmung wird am Dienſtag nach Pfingſten dahier ge⸗ ſpendet werden. Unſer Hochw. Herr Biſchof kommt bereits Pfingſtmontag nachmittags nach hier. Geſtern abend fand eine Sitzung der Vereinspräſidenten ſtatt, in welcher über die Empfangsfeierlichkeiten u. ſ. w. beraten wurde. * Viernheim, 12. Mai. Der hieſige Geſangverein „Säugerbund“, welcher ſich an dem am verfloſſenen Sonntag in Sandhofen abgehaltenen Preiswettſingen beteiligte, erhielt in Abteilung A, 2. Klaſſe, mit 41½ Punkten den 6. Preis. * Viernheim, 13. Mai. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der am 21. Jan. vom Schwurgericht in Mannheim zum Tode verurteilte Landwirt Johann Knapp von Heddes⸗ heim vom Großherzog zu lebenslänglichem Zuchthaus begna⸗ digt worden. Der Verteidiger des Knapp, Herr Rechtsanwalt Dr. Jordan, reichte vor einiger Zeit ein Begnadigungsgeſuch für den zum Tode Verurteilten ein, dem ſich auch ſämtliche Geſchworene der damaligen Schwurgerichtsſitzung anſchloſſen. Daraufhin genehmigte der Großherzog die Begnadigung. Weinheim, 11. Mai. Erzbiſchof Dr. Nörber iſt auf ſeiner Firmungsreiſe geſtern abend hier eingetroffen und wurde von der hieſigen katholiſchen Gemeinde feſtlich empfangen. — Der Lithograph Sommer, der Führer der hieſigen So⸗ zialdemokraten, wurde wegen Unterſchlagung bei der Kohlen⸗ Kaſſe und dem Medizinalverband verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis nach Mannheim überführt. Maunheim, 13. Mai. Wie notwendig das In⸗ ſtitut der Wohnungskontrolle war, zeigt der erſte Rapport des Wohnungskontrolleurs und der einſchlägigen Kommiſſion über die Ergebniſſe der Kontrolle in den Vororten Käferthal und Waldhof. Obwohl in letzterem Vorort faſt nur neugebaute Häuſer zu finden ſind, ergaben ſich bei 247 Gebäuden 70 Beanſtandungen, in Käferthal bei 487 Gebäuden 98 Bean⸗ ſtandungen. Sandhofen, 13. Mai. Am Sonntag abend ſprang die 55jährige Wittwe Piroſch in den Floßhafen, um frei⸗ willig den Tod zu ſuchen und zu finden. Die Leiche wurde alsbald geländet. Der Beweggrund zu dieſer bedauernswerten Tat iſt unbekannt.— Die Leiche, welche am 4. Mai d. Js. im Neurhein geländet wurde, iſt als diejenige des Tagners Jakob Grimm, 55 Jahre alt und aus Frankenthal, agnosziert worden. Es liegt Selbſtmord vor. — Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern nachmittag in Seckenheim. Der 8 Jahre alte Sohn des Landwirts Karl Seitz ſpielte mit gleichalterigen Kameraden Verſteckens; dabei ſtieg der Innge auf das en der elterlichen Scheune, ſtürzte herab und war ſo⸗ ort tot. Friedrichsfeld, 11. Mai. Die Gemeinderatswahl vom 27. April wurde geſtern vom Bezirksrat in Schwetzingen einſtimmig für ungiltig erklärt. Vom ſüdlichen Odenwald, 12. Mai. Die Heidelbeeren haben gewonnen, ihre Blütezeit iſt glücklich be⸗ endet, eine ſehr ergiebige Ernte erſcheint geſichert. Jetzt nur noch 8 bis 10 froſtfreie Nächte und vom Obſt kann daſſelbe geſagt werden. Obſtbaumzüchter verſichern, ſich keines Früh⸗ jahrs zu erinnern, das inbezug auf Blütenfülle dem heurigen gleiche. Ebenſo ſteht der erſte Futterſchnitt. Die Anfänge zu einem in jeder Beziehung geſegnetem Jahre ſind da, möchte ein entſprechender Fortgang die geweckten Hoffnungen erfüllen Groß⸗Gerau, 12. Mai. Schon wieder iſt aus der hieſigen Zuckerfabrik ein Unglücksfall zu melden. Ein dort⸗ ſelbſt beſchäftigter junger Mann aus dem benachbarten Dorn⸗ heim fiel aus einer Höhe von neun Meter in einen Keſſel mit ſiedendem Syrup, aus dem der Bedauerns werte ſtark verbrüht herausgezogen wurde. Er liegt jetzt im hieſigen Krankenhaus ſchwer erkrankt darnieder. Bodenheim, 12. Mai. Von einer„grauſigen, un⸗ heimlichen“ Geſchichte wiſſen auswärtige Blätter zu berichten. Darnach iſt ein neunjähriger Junge unter zuſammenrollende Holzſtämme geraten, mußte weinend und wimmernd 25 Minuten unter einem Stamme liegen, der ihm ſicher beide Beine quetſchen mußte. Die Sache iſt nicht ſo ſchlimm. Der Junge war zwiſchen die Holzſtämme geklettert und blieb dort ſtecken. Freilich hätte ihm durch nachrollendes Holz bei ſeiner Befreiung Schaden zugefügt werden können. Allein der Junge wurde völlig unverſehrt hervorgeholt. Ein Beweis für die Unverſehrtheit des Waghalſes iſt der Umſtand, daß ihm ſein Befreier ſofort! eine Tracht Prügel verabfolgte, die ſpäter vom eigenen Vater in verbeſſerter Auflage wiederholt wurde. Amöneburg, 12. Mai. Ein in den hieſigen chemiſchen Werken an der elektriſchen Leitung beſchäftigter Arbeiter geriet an einen ungeſchützten Leitungsdraht, wodurch der Mann ſofort getötet wurde. Mainz, 11. Mai. Geſtern nachmittag wurde in Biſchofsheim der Streckenarbeiter Georg Kolb aus Trebur bei Groß⸗Gerau von einem Rangierzug überfahren. Beide Füße wurden ihm abgedrückt. Hirſchhorn, 12. Mai. Der ganze ſübliche Oden⸗ wald iſt gegenwärtig mit dem Abſchälen der Eichenlohrinde beſchäftigt. Dabei ereignete ſich geſtern zu Neckargerach ein grauenhafter Unglücksfall, dem leider ein jugendliches Menſchen⸗ leben zum Opfer gefallen iſt. Die 14jährige Bertha Eiffler arbeitete nämlich im„Hackwald“ an ſteiler Bergeshalde, als plötzlich ein ins Rollen gekommener Felsblock niederſauſte, das überraſchte Mädchen niederwarf und derart verletzte, daß es nach wenigen Stunden verſchied. Babenhauſen, 11. Mai. Von einem gräßlichen Unglücksfall wurde vorgeſtern vormittag die Familie des hieſi⸗ gen Landwirts Chriſtian Schroth betroffen. Das 11 Jahre alte Töchterchen deſſelben wollte gegen 11 Uhr ſeiner Mutter, die krank zu Bette lag, am Kochherd etwas Milch heiß machen. Hierbei kam das bedauernswerte Mädchen mit ſeinen Kleidern dem Feuer ſo nahe, daß dieſelben in Brand gerieten und das Kind alsbald in hellen Flammen ſtand. Das Kind ſchrie jämmerlich um Hilfe. Die Nachbarsleute eilten zwar auch ſofort hilfsbereit herbei und erſtickten die Flammen. Auch war ſehr ſchnell ein Arzt in der Perſon des Herrn Militär⸗ oberarztes D. Eiſenhut zur Stelle. Doch waren die Brand⸗ wunden derart ſchwer, daß das arme Kind nach 5 ſtündigen, gräßlichen Schmerzen am Nachmittag verſchied. Vom Main, 12. Mai. Ein ſchreckliches Unglück er⸗ eignete ſich vorgeſtern in dem Dorfe Herdorf bei Retzdorf. Während eines Gewitters fuhr nämlich ein Blitzſtrahl zwiſchen eine Anzahl beiſammenſitzender Kinder und erſchlug auf der Stelle 3 derſelben. Alzey, 12. Mai. Die„Frkftr. Ztg.“ meldet: Auch bei unſerer Ortskrankenkaſſe haben die Aerzte einen Sieg er⸗ rungen. Die Kaſſenärzte hatten ihren Vertrag mit der Orts⸗ krankenkaſſe auf den 1. Mai gekündigt und es konnte trotz Verhandlungen eine Einigung mit den Kaſſenärzten, wegen den von denſelben geſtellten Forderungen, nicht erzielt werden. Daraufhin beſtellte die Kaſſe einen anderen Arzt nebſt deſſen Aſſiſtenten; am Tage der Uebernahme der Kaſſenarztſtelle teilte aber auch dieſer Arzt mit, daß er die Stelle nicht übernehmen werde. Das Kreisamt verfügte hierauf, daß bis zum 3. Mai für genügende ärztliche Hilfe geſorgt ſein müſſe und obwohl der Vorſtand der Ortskrankenkaſſe einen Aufſchub erhielt, gelang es doch nicht, der Verpflichtung des Kreisamts nachzukommen, ſo daß dasſelbe nunmehr die Verwaltung ſelbſt übernommen und mit den alten Kaſſenärzten einen neuen Vertrag abge⸗ ſchloſſen und eine weſentliche Erhöhung der Honorare auf die Dauer von fünf Jahren feſtgelegt hat. Lambsheim, 11. Mai. Der Bahnwart Peter Knoll, der zur Strafe wegen einer Unregelmäßigkeit im Dienſt ein halbes Jahr als Streckenarbeiter verwendet werden ſollte, geriet hierüber ſo in Aufregung, daß er ſich in ſeiner Wohnung durch einen Schuß tötete. Knoll ſtand in den 50er Jahren und hinterläßt eine große Familie. Gedern, 11. Mai. Von einem ſchweren Unglücksfall wurde die Familie des hieſigen Zimmermanns K. Gerlach be⸗ troffen. Dieſe beſaß ein Zwillingspärchen von 6 Jahren. Das Mädchen dieſes lieben Pärchens machte ſich am verfloſſenen Samſtag am Feuerherde zu ſchaffen. Plötzlich fingen die Kleider Feuer, ſodaß das Kind in Flammen ſtand. Die auf das —.————— jämmerliche Schreien des Kindes herbeieilende Mutter konnte zwar die Flammen erſticken, allein das Kind erhielt ſolche Brandwunden, daß ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Vorgeſtern morgen iſt jedoch das unglückliche Kind ſeinen furchtbaren Qualen erlegen. — Der Weinhändler Moſes Serſon in Kreuznach ahmte das Wunder von Kanaan nach und machte aus purem Waſſer Wein. Während andere Weinfabrikanten wenigſtens einen gewiſſen Teil Naturwein oder noch Apfelwein verwenden verzichtete Gerſon auf ſolche halbe Arbett. Waſſer, mit etwas Kryſtallin, Glyzerin und noch ein paar Chemikalien nebſt Sprit genügten ihm. Er hätte eigentlich einen Preis von ſeiten der Abſtinentenvereine verdient. Statt deſſen erhielt er 1000 Mt. Geldſtrafe. — Aus dem Zuchthauſe in Bruch ſal entlaſſen, nachdem ſie 26 volle Jahre darin zugebracht, wurden infolge guter Führung der Bierbrauer Alb. Wetzel und der Schreiner Ortlieb von Bermatingen(Amt Ueberlingen). Sie hatten ge⸗ meinſam die Frau Wetzel vergiftet und Ortlieb außerdem das Anweſen Wetzels in Brand geſteckt, weshalb ſie ſ. Z. vom Schwurgericht zum Tode und zu 15 Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt wurden. Beide wurden jedoch vom Großherzog zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus begnadigt. Konſtanz, 12. Mai. Infolge Genuſſes von Kuchen aus einer Bäckerei ſind in mehreren Familien Erkrankungen mit Vergiftungserſcheinungen aufgetreten. Die Urſache wird darin geſehen, daß der Lieferant einer hieſigen Drogerie Wein⸗ ſtein mit Brechweinſtein verwechſelt habe. — Unfreiwilliger Humor. In den Leipziger Neueſten Nachrichten(Nr. 107) wird angezeigt:„Alter Gaſt⸗ hof Gautzſch.“ Schönſter Ausflugsort von Leipzigs Umgebung. Garten, Kolonnaden, Ausſpannung, Radfahrerſtation. Von 4 Uhr an Ballmuſik. Spezialität: ff Landkäſe und ſel bſt⸗ gelegte Eier. Um gütigen Zuſpruch bittet Rich. Lahl.“ — Poeſie und Proſa. Aus dem Fremdenbuche der Schutzhütte auf dem Renneckenberg bei Wernigerode. Der Gegenſatz von Poeſie und Proſa wird vortrefflich in Verſen dargeſtellt. Dem Zitat eines Touriſten. Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang, Der bleibt ein Narr ſein Leben lang, ſetzte ein alter Praktiker folgende Zeilen entgegen: Hätteſt du meinen Apfelwein gekannt, Und mein Weib dein eigen genannt, Und wären ihre Weiſen an dein Ohr geklungen: Lieber Freund, du hätteſt ganz anders geſungen. Literatur. „Von der Frau für die Frau“ iſt das Leitmotiv, unter dem der ſoeben zur Ausgabe gelangte erſte Jahrgang von „Hillgers illuſtriertem Frauen⸗Jahrbuch“ erſchienen iſt.(Her⸗ mann Hillger Verlag, Berlin W. 9.) Was das bereits im ſiebten Jahrgang erſchienene rühmlichſt bekannte„Kürſchners Jahrbuch“ als wertvoller Beſtandteil ſeiner Bibliothek für den Mann iſt, das ſoll„Hillgers Frauen⸗Jahrbuch“ für die Frau werden, ebenſo nützlich, ebenſo unentbehrlich! Die hervor⸗ ragendſten Vertreterinnen und Führerinnen der Frauenbewe⸗ gung ſind durch wertvolle Beiträge vertreten und bieten ein überſichtliches, klares Bild über dieſe, ſeit Jahren die ganze Menſchheit bewegende Frage. Jedoch nicht nur für die An⸗ hänger der Bewegung, ſondern auch für die Gegner derſelben bietet„Hillgers Frauen⸗Jahrbuch“ eine Fülle des Intereſſanten und Lehrreichen. Trotz des Umfanges von ca. 500 Seiten iſt der Preis nur 1 Mark, gebunden 1½ Mark. Wir können das Buch auf das Wärmſte empfehlen. 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Mts. auf unſerem Büreau zu erſtatten. Nach Art. 11 des Geſetzes können in eine Strafe bis zu 30 Mark alle diejenigen Vermieter genommen werden, welche die rechtzeitigen Anzeigen unterlaſſen, oder bei den⸗ ſelben wiſſentlich unrichtige Angaben machen. Viernheim, den 13. Mai 1904. Großh. n Viernheim. Kühlwein, Gr. etendvetkr. Bekanntmachung. Montag, den 16. Mai l. Is., vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathaus dahier ein untauglich gewordener Faſeleber an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: 739 Montag, den 16. ds. Mts., vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathauſe hier das Erſtellen von zwei Ehren⸗ pforten wenigſtnehmend verſteigert. Gleichzeitig wird ca. 520 qm. Gelände am Kirſchenweg links meiſtbietend auf 1 Jahr in Pacht ver⸗ ſteigert. Viernheim, den 14. Mai 1904. Großgh. Weg Je.. Viernheim. 740 Kühlwein, Gr. Beigeordneter. allgemeinen Nachſtehendes belngen wir hiermit zur Kenntnisnahme. Viernheim, den 14. Mai 1904. Großh. i Viernheim. 8 Kühlwein, Groß Beigeordneter. Bekanntmachung. Die Beitreibung von Forderungen der öffentlichen Sparkaſſen. Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 15. April 1904— Kreisbl. Nr. 60— bringen wir hierdurch weiter zur öffentlichen Kenntuis, daß der Vollziehungsbe⸗ amte Dörr zu Rimbach auf Grund des Art. 7 des Geſetzes über die öffentlichen Sparkaſſen vom 8. Auguſt 1902 von Gr. Kreisamt Bensheim beauftragt worden iſt, die Dienſtgeſchäfte eines Vollziehungsbeamten in Gemäßheit des Geſetzes vom 30 September 1893 und der Verordnung vom 7. März 1894 betr. das Verfahren der Zwangsvoll⸗ ſtreckung im Verwaltungswege in der zum Bezirk der Spar⸗ kaſſe Lorſch gehörigen Gemeinde Viernheim wahrzu⸗ nehmen. Heppenheim, den 3. Mai 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Hammann. Zur Firmung empfehle ieh einen großen Poſten rein woll. Kleiderſtoffen von 90 Pf. per Meter bis zu den feinsten Qualitäten. Hans Schumacher Schulſtraße. 741 Betr.: 742 Molz& Forbach J Wannheim Schirm- u. 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Großz⸗ goooooοοοοοοοο οοοο? eee ee, O e Seſſſgen Drage dieses Zu zahlreichem Beſuche ladet Freunde und Gönner Von 10 Uhr nachts ab..: 50 Pfg. a Perſon. 5 N 5 A * hoͤflichſt ein 22 0 Letzte Bahnzüze: gage 10 Uhr 22 Mu. — 0 8 der Vorstand. OOO O00 O00 O00 οο 0 O reichung der Geſellenbriefe an die Prüflinge, ſowie] T Nr. 24, Kaſſer Nikolaus II. von Nußland §Ganhaus zur Harmonie. 5 r dee e ene e eee ee eee Am Sonntag, den 15. d. Mts., abends Wir laden aus dieſem Anlaß verehrl. Gemeindevor⸗ f G ee e 75 88 1 25s Uhr, veranſtaltet der Cither Club Viernheim in ſtand, die Eltern und Meiſter der Pruͤflin e ſowie die Mit⸗ 1 N tel. O obigem Lokale ein glieder des Ortsgewerbevereins und alle Intereſſenten zu Das Konzert findet in drei Haupt- Abteilungen, Ui U U f dieſer 1 5 2 12 9 113 jedoch in den einzelnen Sälen ab wech ſelnd, N f g ununterbrochen ſtatt. 3* 0 J 0 U 0 0 I 8 fir. 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