r ²˙1W« ͤͥŨ̃¾ l.. ⅛˙ ²-w M!.•æ1. ¼——Lß:V ̃«.-; V» A.......— ˙—i. ‚⏑KÜ—,—,— Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 20 monatlich einſchließl. Trägerlohn, 12 Poſt Mk. 1.15 viertelführlich. . Der ruſſiſch-japaniſche Krieg. Kiuntſchwang, 14. Mai. Räubenbanden plündern die Umgegend der Stadt. Mehrere reiche hieſige Eingeborene wurden fortgeſchleppt um ein Löſegeld zu erpreſſen. Man ver⸗ mutet, daß Bowolw, der Vertreter des Statthalters Alexejew in Peking, bemüht iſt, China zu überreden, die Verwaltung der hieſigen Gegend auf ſich zu nehmen. Japaniſche Kund⸗ ſchafter wurden geſtern abend 7 Meilen ſüdweſtlich von Hait⸗ ſchou geſehen. Ein Teil der japaniſchen Armee rückte in nord⸗ weſtlicher Richtung auf Suciran vor. Die Zahl iſt noch un⸗ bekannt, muß aber bedeutend ſein. Es ſind 2 Regimenter in jener Gegend, da der Reſt der Truppen, die ſich dort be⸗ finden, auf Mukden zu vorrückt. Man vermutet, daß die Ruſſen ihre Armee von Mukden nach Charbin marſchieren laſſen werden. Port Arthur iſt vollſtändig abgeſchloſſen, ſo⸗ wohl von der Eiſenbahn, wie vom Telegraphen. Die Behör⸗ den erklären jedoch, daß ſie täglich Drahtverbindungen und eine dreimal wöchentlich durch Kuriere haben. Ruſſen verbrannten auf ihrem Rückzuge die Bahnhöfe und alle Lebensmittel, welche ſie nicht fortſchaffen konnten. Sie haben zahlreiche Chineſen⸗ häuſer zerſtört. Die Chineſen fürchten, wenn die Ruſſen die Gegend gänzlich räumen, würden alle vorhandenen Gebäulich⸗ keiten zerſtört werden. Die in Niutſchwang in Cineſenhäuſern befindlichen Warenvorräte ſind die bedeutendſten in der Mandſchurei. Ihr Wert wird auf 50 Millionen Dollar Gold geſchätzt. Paris, 14. Mai. Nach Berichten aus Petersburg hält man im großen Generalſtabe eine radikale Aenderung des Kriegs⸗ planes von Kuropatkin für bevorſtehend. Kuropatkin ſcheint einzuſehen, daß es ein Fehler war, die Defilée zwiſchen Föng⸗ wantſchön und Ligoyang unbeſetzt zu laſſen und trifft Vorbe⸗ reitungen für eine Offenſive. Man dürfte alſo keineswegs überraſcht ſein von Abkommandierungen ſtarker Truppenteile aus der Haupt⸗Poſition bei Liaoyang zu vernehmen. Die Tandungen der Japaner. Söut, 14. Mai. Eine 70 000 Mann ſtarke japaniſche Armee verließ am 4. Mai Tſchemulpo auf 83 dichtbeſetzten Transportſchiffen; auf einem waren nicht weniger als 3800 Mann untergebracht. Nur eine Diviſion wurde auf der Halbinſel Liautang gelandet, die übrigen Truppen wurden bei Takuſchan ausgeſchifft. Die Japaner errichteten die Baſis für die Operationen ihrer Flotte in Port Lazarew und ſchützten die Hafeneinfahrt durch Minen. Tokio, 14. Mai. Ein japaniſches Torpedoboot wurde vorgeſtern beim Aufnehmen von Minen in der Kerrbucht nörd⸗ lich von Talienwan vernichtet. Verluſt: 7 Mann tot und 7 verwundet. dieſem Kriege verloren hat. Soeul, 14. Mai. Das ruſſiſche Geſchwader in Wladi⸗ woſtok iſt dort ſozuſagen eingeſperrt. Der Hafen wird beſtändig von einer Flotte japaniſcher Schiffe im Auge behalten. Es iſt dies das erſte Kriegsſchiff, das Japan in bach ſt Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Dienſtag, den 17. Mai 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. ———....—é2— 5 20. Jahrgang. f Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 14. Mai. Für den nächſten Truppen⸗Transport nach Deutſch⸗Südweſtafrika iſt der zur Hamburg⸗Amerika⸗Linie gehörige Dampfer Montevideo ſeitens der Wörmann⸗-Linie gechartet worden.— Die von verſchiedenen Blättern aufgeſtellte Behauptung, daß Prinz Joachim Albrecht, der zweite Sohn des Prinzregenten von Braunſchweig nach Südweſtafrika hinausgehen werde, entbehrt dem„Lokal⸗Anzeiger“ zufolge der Begründung. Verlin, 14. Mai. Die„Norddeutſche“ meldet: Auf eine Anfrage an den Gouverneur Leutwein wegen der ihm in einem Zeitungstelegramme aus Windhuk zugeſchriebenen Abſicht, bei dem Eintreffen des Generalleutnants v. Trotha nach Deutſchland zurückzukehren, erklärt Gouverneur Leutwein, in einer hier eingegangenen Meldung, er habe keine Aeußerung über die Abſicht ſeiner Rückkehr nach Deutſchland getan; er werde das in ihn geſetzte Vertrauen auch fernerhin zu recht⸗ fertigen ſuchen und v. Trotha redlich zur Seite ſtehen. Deutſchland. Mainz, 14. Mai. Der Landesausſchuß der heſſ. Zentrumspartei hielt am vergangenen Dienſtag eine Beratung über verſchiedene Parteiangelegenheiten des Landes ab. Bei der Erörterung der allgemeinen politiſchen Lage wurde auch das Verhältnis des Zentrums zu den übrigen politiſchen Parteien einer eingehenden Beſprechung unterzogen und hierbei konſtatiert, daß wie in allen anderen politiſchen Fragen ſo auch in dieſer Hinſicht abſolute Einigkeit im Landesausſchuß und in der Fraktion beſteht. Mit Rückſicht auf verſchiedene Preß⸗ äußerungen der letzten Zeit wurde insbeſondere feſtgeſtellt, daß in der Beurteilung des Verhältniſſes zwiſchen Zentrum und Nationalliberalen in der Fraktion, namentlich auch zwiſchen den Herren Dr. Schmitt und v. Brentano, nicht die geringſte Meinungsverſchiedenheit beſteht. Es ergab ſich ferner, daß inbezug auf die Wahlrechtsvorlage alle Mitglieder des Landes⸗ ausſchuſſes mit der Fraktion darin einig ſind, daß die Fraktion für das Zuſtandekommen der Reform mit Einſchluß der Neu⸗ einteilung der Wahlkreiſe entſchieden eintreten möge trotz mancher ſchwerwiegender Bedenken, die aber gegenüber dem zu erreichen⸗ den Ziele zurückgeſtellt werden müſſen. Straßburg, 14. Mai. Biſchof Benzler in Metz zeigte dem Kaiſer ſchriftlich an, daß er das Interdikt über den Kirch⸗ hof in Fameck zurückgezogen habe. Franſifurt a. d. O., 14. Mai. Bei der geſtrigen Erſatzwahl im Reichstage erhielten Baſſermann(natl.) 11788, Dr. Braun,(ſoz.) 11 383, v. Jagwitz(B. d. L.) 2847 Stimmen. Die Stichwahl zwiſchen Baſſermann und Braun iſt auf den 20. Mai angeſetzt. Nah und Fern. h Viernheim, 16. Mai. Bei dem in Alten ⸗ attgefundenen Gebirgsturnfeſt zeichnete ſich der ä — r 3 2 hieſige Turnverein(Lokal deutſcher Kaiſer) ganz beſonders aus, errangen doch 6 ſeiner Mitglieder unter 320 Mitbewerbern Preiſe und zwar Herr Georg Hook den 4. Preis mit 45½ Punkten. Ferner die Herren Georg Bauer, Nik. Kühl⸗ wein, Jean Müller, Jean Kirchner n A d. Kirchner je einen Preis. Da eine offizielle Preis⸗ Verteilung nicht ſtattfand, ſo kann näheres nicht angegeben werden, den wievielten Preis letztgenannte Turner erhielten. Daß ſich um die fünf erſten Preiſe wieder ein heißer Kampf entſpann, geht daraus hervor, daß es zwiſchen dem 1. und 4. Preis nur 2 Punkte Unterſchied gab, der 5. ging mit 45 Punkten und der 1. mit 47 Punkten ab. Gut Heil! * Viernheim, 16. Mai. Von der Bergſtraße wird geſchrieben: Die Blüte der zahlreichen Kirſchenbäume an der Bergſtraße iſt dieſes Jahr bei dem ſchönſten Wetter verhältnis⸗ mäßig raſch von ſtatten gegangen, und man war infolgedeſſen zu der Hoffnung auf eine ergiebige Kirſchenernte berechtigt. Aber die Ausſicht hat ſich in kurzer Zeit ganz anders geſtaltet. Es hängen auf den Bäumen verhältnismäßig wenig Kirſchen, von denen ein ſehr großer Teil von den maſſenhaft auftretenden Raupen angefreſſen iſt und herunterfällt. Dieſe Raupen zer⸗ ſtören Frucht ſamt Laub. Die Ausſicht auf eine ergiebige Kirſchenernte iſt dadurch bedeutend geſunken. Alle anderen Steinobſtſorten, mit Ausnahme der Pflaumen, hängen ſich ſehr dünn, und Zwetſchen gibt es gar keine. Für die Traubenan⸗ ſätze iſt das naßkalte Wetter entſchieden nachteilig geweſen. * Viernheim, 16. Mai. Reichsgerichtsent⸗ ſcheidung. Die Vorherſehbarkeit bei Unfällen iſt ein ſehr dehnbarer Begriff und die Feſtſtellung dieſes wichtigen Tatbe⸗ ſtandmerkmals iſt ſchon manchem Angeklagten verhängnisvoll geworden, der da meinte, ſich keiner Schuld bewußt zu ſein. Dieſe Erfahrung mußte auch der jugendliche Fabrikarbeiter Stefan Alles von Heddesheim machen, der am 17. Dezember vor. Jahres vom Landgericht Mannheim wegen fahrläſſiger Tötung im Zuſammentreffen mit einer Uebertretung nach§ 366,10 St. G. B. zu einer Gefängnisſtrafe von einer Woche ſowie 3 Mk. Geldſtrafe verurteilt wurde. Er fuhr eines Tages mit einem Kameraden mit dem Rad von Heddes⸗ heim nach Mannheim, um ſeine Radfahrerlaterne, die er dort in Reparatur gegeben hatte, abzuholen. Da ſie aber den Handwerker nicht zu Hauſe antrafen, machten ſie einen Aus⸗ flug nach Ludwigshafen, teils per Rad und— da das eine etwas ſchadhaft war— teils per Bahn. Sie fuhren dabei wie es oft üblich iſt, auf der linken Seite der Straße, obwohl die Radfahrer ſich nach der Verordnung auf der rechten Seite halten ſollen. Auf der Rückfahrt fuhren ſie aber wieder auf der richtigen Seite und zwar beeilten ſie ſich etwas, da der Abend bereits hereinbrach und ſie ohne Laterne fuhren. Als es mittlerweile völlig dunkel geworden war, ſodaß man einen herannahenden Gegenſtand nicht mehr ſehen konnte, ſtieß der Angeklagte mit einem auf der verkehrten Seite fahrenden ent⸗ gegenkommenden Radler zuſammen. Infolge der Wucht des Zuſammenpralles flog der Angeklagte auf den Acker, während Verſunkene Millionen. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöſiſchen von Burghard Aßmus. 801(Nachdruck verboten.) Die offenen, ſtieren Augen ſchienen den Vater zu be⸗ trachten, ihm vorzuwerfen, daß er den Sohn nicht zu ver⸗ teidigen gewußt! Robert fiel, wie von einem Keulenſchlage getroffen, be⸗ ſinnungslos zu Boden. Als er wieder zu ſich kam, ſah er John, der über ihn gebeugt, ihm die Stirne mit Meereswaſſer netzte. Irren Auges blickte er um ſich.... da kam ihm auf einmal das Bewußtſein der ſchrecklichen Wirklichkeit zurück. „Wo iſt er!.. wo iſt er!.. ich will ihn ſehen!“ rief er mit ſchluchzender Stimme. Sein alter Freund hielt ihn in ſeinen Armen und zeigte auf die Umriſſe einer menſchlichen Geſtalt, die ſich unter einem, gleich einem Bahrtuche ausgebreiteten, Segel zeichnete. Roberts Mut entſchwand und kraftlos ſank er auf den Boden der Barke zurück. Große Thränen tropften von den wettergebräunten Wangen des alten John und an der Bewegung ſeiner Lippen ſah man, daß er betete. Wie viel Stunden liefen ſo dahin? Robert hat es nie⸗ mals gewußt; aber, als er aus der Vernichtung, in die ihn der Schmerz geworfen hatte, erwachte, war die Sonne dem Untergehen nahe. Zu dem niederdrückenden Schmerz geſellte ſich allmählich das einzige Gefühl, welches noch in ihm leben konnte: das der Rache. i So alſo hatte das Scheuſal ſein Werk gekrönt! Er, der ſeit zwanzig Jahren Roberts Angehörige einen nach dem andern um's Leben gebracht hatte, er hatte auch deſſen Kind getötet. Der Mörder von der Baſtide, der Mörder von St. Ouen, war auch der Mörder von den Sorellen, und wenn Robert ihm entkommen war, ſo hatte Gott wenigſtens gewollt, daß ein Mann auf der Erde bliebe, um ſo viele Greuelthaten zu be⸗ trafen. Robert begriff in jenem Augenblicke, daß er mit einer heiligen Aufgabe betraut war und daß er nicht das Recht hatte, zu ſterben, ſo lange noch der feige Mörder eines Greiſes, eines Kindes und eines Weibes unter den Lebenden weilte. Ruhig und ungebeugt erhob er ſich, und Johns Hand in der ſeinen, that er auf dem zu ſeinen Füßen hingeſtreckten Leichnam Georgs den Schwur, ſeine Toten zu rächen. Und ſeltſam! Von dieſem feierlichen Momente an kehrte ſeine Kalt⸗ blütigkeit und ſein Mut wieder zurück. Die furchtbare Leidenſchaft, welche ſein ganzes Sein ge⸗ packt hatte, machte ihn hart wie Marmor, und ohne ſchwach zu werden, beſchäftigte er ſich mit den traurigen Sorgen, welche ihm übrig blieben. Er hatte genug Gold beiſammen, um ſeine Rache zu ſichern; verächtlich ließ er den ungeheuren Schatz zurück, welcher den Nachſuchungen von Georgs Mördern entgangen war und fuhr von der Klippe ab. So raſch als möglich wollte Robert an's Land kommen und ſich unter dem Schutze der Nacht ausſchiffen, um Georgs Leiche heimlich beſtatten zu können. John führte das Steuer und in der folgenden Nacht landeten ſie, zwei Meilen von Calle, in einer kleinen Bucht. Er kannte dieſen Ankerplatz von früher und wußte, daß ihn die Fiſcher nur ſelten beſuchten. Nachdem ſte ſich vergewiſſert hatten, daß die Küſte ver⸗ laſſen war, trugen Robert und Slough den Körper nach einer Stelle, die ſie ausgeſucht hatten. Es war ein bewaldeter Hohlweg, der ſich einige hundert Schritte vom Ufer entfernt öffnete. Dort, am Fuße eines gewaltigen Johannisbrodbaumes, grub John ein Grab, tief genug, um die teuren Ueberreſte vor dem Heißhunger der Hyänen und Schakale zu ſchützen. Die Arbeit dauerte lange. Während ſie vor ſich ging, ſaß Robert neben dem Leich⸗ nam ſeines Sohnes. Er wollte ihn bis zum letzten Augenblicke betrachten. Das Mr rhält DToten. verändert. er Vei rug, afen. Trübe blickte dec Mond auf das traurige Bild. In der Ferne brüllte ein Löwe. Als die Stunde des F ecpns herannahte, bettete Rober⸗ mit eigenen Händen das Kad, das er ſo geliebt hatte, zur letzten Ruhe und half dann John das Grab ausfüllen. Ar dem Hügel pflanzte er ein Kreuz aus Myrtenreiſern und lange lange lag er vor ihm im Gebet. Noch vor Tagesanbruch lief die Barke wieder im Hafer von Calle ein und der Zollwächter, welcher auf dem Quai auf und ab ging, hatte keine Ahnung, welches Vermögen das unan⸗ ſehnliche Fahrzeug in ſich barg, denn er ließ es unbeanſtandet paſſieren. Robert hatte beſchloſſen, keinen einzigen Tag zu verlieren, um ſich auf die Suche nach Morgan und Diego zu begeben und machte gemeinſchaftlich mit John einen Feldzugsplan. Schwer mußte der Kampf werden, denn die Verbrecher waren im Beſitze eines Vermögens, das ihnen faſt Strafloſig⸗ keit zuſicherte; aber Robert faßte kaltblütig die Lage in's Auge und verzweifelte nicht. Auch er hatte Gold, und außerdem beſaß er einen großen Vorteil. Gegen Tote hegte man kein Mißtrauen und die Elenden, welche ihn über Bord geworfen hatten, waren ſicherlich nicht auf die Rache eines Mannes vorbereitet, den ſie ſeit langem ertrunken glaubten. Was war aus ihnen geworden, wie ſollte man ihre Spur finden? Die Erkundigungen, welche Robert geſammelt hatte, ließen ſehr viel zu wünſchen übrig. Sehr wahrſcheinlich ſchien Robert die Vermutung, daß Morgan und Diego, in dem Drange, ihre Reichtümer zu ge⸗ nießen, ſich nach einer großen Hauptſtadt, vielleicht nach Paris gewandt hätten. Freilich ließen andrerſeits die Erzählungen der Küſtenfiſcher glauben, daß ſie ſich noch vor ſehr kurzer Zeit in der Nähe Afrikas gezeigt hatten. Gortſ. folgt.) Georgs Züge waren kaun 4 9 der andere auf die Straße geſchleudert wurde; davon trug derſelbe einen Schädelbruch davon, der binnen wenigen Stun⸗ den den Tod des Verunglückten herbeiführte. Der erſte Richter ſtellte dabei ausdrücklich feſt, daß der Verunglückte auf der falſchen Seite fuhr, während die beiden jungen Leute die richtige Seite einhielten.— In ſeiner Reviſion gegen das Urteil rügte der Angeklagte, der Kauſalzuſammenhang ſei ein anderer. Insbeſondere würde auch dann der unglückliche Zu⸗ ſammenſtoß nicht vermieden worden ſein, wenn auch der Ange⸗ klagte ſein Rad vorſchriftsgemäß beleuchtet gehabt hätte, da ja der entgegenkommende Verunglückte auf der falſchen Seite und mit großer Geſchwindigkeit fuhr. Dieſer trägt ſelbſt die Schuld an dem Unfalle.— Der Reichsanwalt bezeichnete die Beſchwerden für unzutreffend, da ohne Rechts irrtum tatſächlich feſtgeſtellt ſei, daß der Angeklagte hätte vorausſehen müſſen, daß an dem Tage, ebenſs wie er ſelbſt kurz vorher noch auf der verkehrten Seite gefahren ſei, auch andere Perſonen noch den in jener Gegend üblichen Mißbrauch üben würden. Wäre aber der Angeklagte, obzwar er jetzt richtig fuhr, mit brennen⸗ der Laterne gefahren, ſo hätte der ihm auf der falſchen Seite entgegenkommende Verunglückte zweifellos ihn rechtzeitig er⸗ kennen und ausweichen können.— Der erſte Strafſenat erkannte entſprechend dieſen Ausführungen und nach dem Antrage des Reichsanwalts auf koſtenpflichtige Verwerfung der Reviſion des Angeklagten. Weinheim, 16. Mai. Schweinemarkt. Zugeführt: Milchſchweine 129 Stück. Verkauft 129 Stück. Das Paar zu 15—30 Mk. Läufer wurden keine zugeführt. Birkenau, 14. Mai. Seit einiger Zeit graſſieren die Maſern, meiſt bei Kindern unter ſechs Jahren hier. An⸗ fangs zeigte ſich die Krankheit leichter Natur, ſeit kurzem jedoch hat ſie, begleitet von Lungenentzündung u. ſ. w. einen ſehr bösartigen Charakter angenommen, ſo daß ihr täglich Kinder zum Opfer fallen. Die Beſorgnis der Eltern iſt ſehr groß. In dem benachbarten Niederliebersbach herrſcht der Keuchhuſten, ebenſo in Weiher, während bei den Erwachſenen die Influenza auftritt. Heppenheim, 14. Mai. Nachdem die Arbeiten an der hieſigen Kirche, dem Dome der Bergſtraße, ziemlich vollendet ſind, und der Grundſtein zu der neuen Kirche in Kirſchhauſen gelegt worden iſt, ſoll nunmehr mit dem Bau einer neuen Kapelle in Ober⸗Laudenbach begonnen werden, alſo dem dritten kath. Gotteshauſe in derſelben Pfarrei. Seckenheim, 17. Mai. Der letzte Ferkelmarkt war mit 112 Stück befahren und wurden 100 Stück zum Preiſe von 16 bis 22 Mark pro Paar abgeſetzt. Darmſtadt, 14. Mai. Der ſeit dem Jahre 1900 hier bedienſtete Lazarettinſpektor Otto Kitte, 41 Jahre alt, hat ſich in ſeiner Wohnung im Garniſonlazarett, Alexanderſtraße 27, vergiftet.— Ein Straßenraub, der wohl mit dem im Polizei⸗ bericht erwähnten identiſch iſt, wird uns von anderer Seite wie folgt geſchildert: Durch den Kriminalbeamten Ludwig wurden heute zwei verheiratete Bahnarbeiter feſtgenommen. Am Himmel⸗ fahrtstage hatten dieſelben einen gemeinſchaftlichen Ausflug unternommen und auf dem Rückwege in einem Wagenabteil 2. Klaſſe einen Einjährig⸗Freiwilligen der Artillerie getroffen. Bald reifte in Beiden der Plan, denſelben ſeines Handkoffers zu berauben. In Beſſungen angekommen, veranlaßten ſie den Einjährig⸗Freiwilligen, ihnen den Koffer zum Tragen zu über⸗ laſſen. Hinter den alten Kohlenlagern an der Main⸗Neckar⸗ Eiſenbahnſtrecke griffen ſie nun gemeinſchaftlich den Soldaten an, mißhandelten ihn und verſuchten, ihn ſeines Geldes zu be⸗ rauben. Als der Einjährig⸗ Freiwillige Unterſtützung von mehreren Dragonern erhielt, ergriffen die Beiden die Flucht. Einer von ihnen hat ſich nun durch den Zuruf„Guten Abend, Hannes“ einem Bahnwärter gegenüber verraten und konnte ſo nunmehr deſſen Identität und die ſeines Kollegen feſtgeſtellt werden. Oppau, 14. Mai. In Lebensgefahr verſetzt wurden vorgeſtern nachmittag gegen 7 Uhr in der Nähe der Einmün⸗ dung des Frankenthaler Kanals in den Rhein drei Ruderer aus Mannheim oder Ludwigshafen. Die auf der Rückkehr von einer ſtromabwärts unternommenen Rheinfahrt begriffenen“ jungen Leute ruderten in einem kleinen Nachen an einem eben⸗ falls ſtromaufwärts fahrenden großen Dampfer vorbei, wobei das kleine Fahrzeug durch den von dem Dampfer verurſachten ſtarken Wellenſchlag derartig hin⸗ und hergeſchaukelt wurde, daß es umkippte und die Inſaſſen in den Rhein geworfen wurden. Nur dem ſchnellen und tatkräftigen Eingreifen eines Schiffers iſt es zu danken, daß die mit den Wellen um ihr Leben Kämpfen⸗ den in einem größeren Nachen eingeholt und gerettet wurden. Der von den Verunglückten benutzte Nachen wurde ſpäter von dem mit der Bedienung der Frankenthaler Rhein⸗Kanal⸗Schleuße betrauten Fährmann aufgefunden und geborgen. Rendel i. Oberh., 14. Mai. Zu einer recht ſchlimmen Schlägerei kam es in der vorletzten Nacht auf der von hier nach Groß⸗Karben führenden Landſtraße. Eine ganze Anzahl Burſchen von hier und Groß⸗Karben gerieten in Streit, bei welchem mehrere ſehr ſchwere Verletzungen davontrugen. Be⸗ denklich iſt namentlich der Zuſtand eines der Geſtochenen, des Sohnes eines Rangiermeiſters Wied zu Frankfurt. Der am meiſten verdächtige Meſſerheld Baß von Groß-Karben wurde bereits verhaftet. Villingen, 14. Mai. Vorgeſtern während des Haupt⸗ gottesdienſtes ſpielten einige Kinder, deren Eltern in der Kirche waren, mit einer Dynamitpatrone, die ein Knabe angeblich von zu Hauſe weggenommen hatte. Trotz Warnung durch einen Kame⸗ raden ſpielte einer derſelben, ein 12jähriger Knabe, an der Patrone mit einem Draht und ſuchte dieſelbe zu öffnen. Sie explodierte und riß dem Knaben 3 Finger der linken Hand und 1 Finger der rechten Hand total weg. Auch im Geſichte trug er Verletzungen davon. Zwei Aerzte legten dem Unvor⸗ ſichtigen die erſten Verbände an. Konſtanz, 11. Mai. 19 000 Italiener wurden im Februar, März und April von Bregenz mit Extraſchiffen und Trajektbooten nach Konſtanz befördert, die meiſten kamen von Arlberg her. Dortmund, 14. Mai. Nach dem Genuſſe von Heringsſalat erkrankte eine Ingenieurfamilie. Die Frau iſt nach kurzer Zeit qualvoll geſtorben; der Mann ſchwebt in Lebensgefahr. Eſſen(Ruhr), 14. Mai. Zur Stilllegung der Kohlen⸗ zechen. Hier hat vorgeſtern eine Bergarbeiterkonferenz ſtattge⸗ funden, um über die Stilllegung der Zechen im Ruhrtal zu beraten. Die Verſammlung war von allen Belegſchaſten des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriebezirks beſchickt worden. In einer von den Vertretern von mehr als 50 000 organiſierten Bergarbeitern angenommene Reſolution heißt es: Um der Macht des Kohlenſyndikats ein Gegengewicht zu geben, fordern wir vom Staate zunächſt die Beſchlagnahme der noch freiliegenden, unverrückten Kohlenfelder zwecks Ausbeute durch den Staat im allgemeinen Intereſſe. Sodann fordern wir die Staatsregierung auf, unverzüglich Vorberatungen für die Verſtaatlichung des ganzen Bergbaues in Angriff zu nehmen. — Der Erbgroßherzog von Luxemburg leidet ſeit einigen Monaten an einer heftigen Entzündung der Hornhaut auf einem Auge und befindet ſich in ärztlicher Behandlung ſeines Schwagers, des Herzogs Karl Theodor in Bayern. In dem hartnäckigen Leiden iſt in der letzten Zeit eine Beſſerung ein⸗ getreten. Der greiſe Großherzog hatte ſeinen Sohn vor zwei Jahren zum Statthalter ernannt. Der Erbgroßherzog iſt der einzige Thronerbe; ſeiner Ehe entſtammen bisher nur 5 Prin⸗ zeſſinnen, aber kein Prinz. — Eine Verlobungsgeſchichte in 3 Kapiteln. 1.(Tel⸗ tower Kreisblatt vom 28. Februar).„Als Verlobte empfehlen ſich:„Ottilie Beckmann, Berlin— Franz Henſchel, Teltow“, — 2. Kreisblatt vom 6. März.„Die Nr. 50 des„Kreis⸗ blattes“ enthielt meine Verlobungsanzeige. Ich erkläre hiermit, daß ich mich mit Ottilie Beckmann nicht verlobt und betreffendes Inſerat nicht aufgegeben habe. Franz Henſchel.“— 3. Kreis⸗ blatt vom 13. März.„Als Erwiderung auf die Annonce des Franz Henſchel im„Kreisblatt“ vom 6. d. Mts. bezüglich unſerer Verlobung, erkläre ich hiermit, daß unſere Verlobung am 30. November 1903 durch Ringwechſel und Abſendung gedruckter Anzeigen ſtattfand. Ich betrachte mich daher auch noch als verlobte Braut, da bis heute noch keine Auseinander⸗ ſetzung ſtattgefunden hat. Ottilie Beckmann.“ Letzte Nachrichten. London, 16. Mai. Aus Port Arthur erfährt der Korreſpondent der„Daily News“, es ſeien zwar 25 000 Japauer nördlich von Port Arthur gelandet, aber die Garniſon ſei un⸗ beſorgt. General Stöſſel habe genügenden Proviant für wenigſtens 9 Monate und die Garniſon zähle 15000 Mann und 30 000 Kulis. Die japaniſchen Bombardements hätten wenig Wirkung gehabt. Die bewohnten Teile der Stadt ſeien etwas beſchädigt, das Arſenal und die Werft aber unbeſchädigt. Vom Geſchwader ſei nur der„Retwiſan“ dauernd unbrauchbar. Der„Askold“ werde repariert. Nicht eine Kanone der Batterien ſei unbrauchbar geworden. Die Hafeneinfahrt ſei frei. Zwei Kreuzer und zwei Torpedojäger dampften letzten Sonntag hinaus. Innerhalb von 20 engliſchen Meilen im Radius von Port Arthur hätte die Garniſon alle guten Stellungen beſetzt. Letzten Sonntag rückte ein Bataillon Japaner von der Kintſchoubay vor, wurde aber durch ſchwere Artillerie und Koſaken zurückge⸗ trieben. Die Japaner ließen 85 Tote zurück. Kuropatkins Politik ſei, Port Arthur zu halten, alle anderen Küſtenſtädte außer Wladiwoſtok zu räumen. Vor Ende Juli werde die e Armee nördlich vom Jalu nicht zur Offenſive übergehen önnen. Ein zweites japaniſches Schiff durch Minen zerſtört. Tokio, 16. Mai. Der japaniſche Aviſo„Milopo“ ſtieß geſtern in der Kerrbucht auf eine Mine und wurde zerſtört. 8 Tote. * Viernheim, 17. Mai. Der Hochw. Herr Biſchof kommt nicht wie zuerſt gemeldet am Pfingſtmontag, ſondern erſt am Dienſtag den 24. Mai nach hier. Die Ankunft des Hochw. Herrn in Weinheim erfolgt abends 6 Uhr und wird derſelbe ſodann gegen 7 Uhr in Viernheim ein⸗ treffen. Die Firmung findet am Mittwoch Vormittag in der neuen Pfarrkirche ſtatt. Seckenheim, 16. Mai. Ein raffinierter Einbruch⸗ diebſtahl wurde in der Nacht vom Freitag auf Samſtag im hieſigen Stationsgebäude der Nebenbahn verübt. Der Täter, welcher jedenfalls eine größere Geldſumme zu finden hoffte, benutzte als Eingang zu ſeinem nächtlichen Streifzuge das nach der Bahnhofſtraße zu gelegene Fenſter, erbrach mittelſt eiſernen Werkzeugs, die am Boden angeſchraubte Kaſſette. Er fand jedoch außer einem kleinen Geldbetrag(4.95 Mk.) nichts als einige Impreſſen vor. Mit dieſem Funde nicht zufrieden, durchſuchte er noch Pult und Schreibtiſch, aber auch hier war nichts zu finden. Der Täter muß viel Zeit gehabt haben, denn er hat die feſtgeſchraubte Kaſſette losgemacht und fortge⸗ ſchleppt. Im nahen Felde wurde dieſelbe von Gendarmen, welche eifrig auf der Suche nach dem Individuum, mit den Impreſſen gefunden. Frankfurt, 16. Mai. Unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Fleiſchmann begann heute früh um 9 Uhr die Verhandlung gegen die Raubmörder Bruno Groß und Friedrich Stafforſt, die am 26. Fearuar d. Is., den Klavier⸗ händler Lichtenſtein in der Mittagsſtunde in ſeinem Geſchäfts⸗ lokal ermordeten und beraubten. Die Verhandlung begann mit der Vernehmung Stafforſts, der in wohlgeſetzter Rede ſein Geſtändnis ablegte und dabei beteuerte, daß er nur den erſten Schlag gegen Lichtenſtein ge⸗ führt habe. Sodann wurde Groß vernommen, der ſich nach Möglichkeit zu entlaſten ſuchte und die Hauptſchuld dem Stafforſt zuſchieben wollte. Heute nachmittag 3 Uhr beginnt die Zeugenvernehmung. Die Verhandlung dürfte mehrere Tage dauern. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim Verſunkene Milli den. Kriminal⸗Roman nach dem Franzöfiſchen von Burghard Aßmus. 811(Nachdruck verboten.) Uebereinſtimmend beſchroſſen Nobert und John, auf dem öſtlichen Küftenſtrich ihre Nachforſchungen zu beginnen. Ihre Fiſcherbarke genügte für's erſte vollkommen und das Gold war in dem unſcheinbaren Boote ſo ſicher wie nur möglich. Wer ſollte auch auf den kühnen Gedanken kommen, in dem arm⸗ ſeligen Fahrzeug ein Vermögen zu ahnen? Von großer Wichtigkeit war es, daß ſie bei ihrem Auf⸗ bruch von Calle keinen Verdacht erregten und keine Spur hinter- ließen. Das einfachſte war wohl eine Abfahrt ohne Wieder⸗ kehr, wie es bei dem Nomadenleben der Korallenfiſcher häufig vorkommt. Niemand würde ſich über ihr Los beunruhigen; man würde annehmen, daß die beiden Engländer ihre Unter⸗ nehmungen nach Malta oder Sizilien verlegt hätten und ſie bald vergeſſen. Die Unterhaltungen, welchen Robert auf dem„Kaiman“ beigewohnt hatte, hatten ihn belehrt, daß Morgan ſeine Mann⸗ ſchaften zwiſchen Tunis und Alexandrien anwarb. An jener Küſte hatte er alſo die meiſten Ausſichten auf Auskunft; aber äußerſte Vorſicht war geboten, wollte man in den Häfen kein Auffallen erregen. Wenn auch Roberts Geſichtszüge und ſeine Kleider ver⸗ ündert waren, ſo mußte man doch befürchten, in Tunis oder Tripolis, irgend welchen von Morgans Freibeutern zu be⸗ gegnen und Slough, der ihnen ja gänzlich unbekannt war, degab ſich deshald allein an's Land, um Erkundigungen ein⸗ zuziehen. In Tunis ſelbſt erfuhr man nichts. Auch rechnete Robert wenig darauf, denn der Hafen von Goulette iſt zu ſehr be⸗ ſucht, als daß Morgan darauf verfallen konnte, dort einzulaufen. 125 dem kleinen Hafen Sonſa, an der Oſtſeite des Golfes, war ihm der Zufall günſtiger. Mitten in der faſt öden Bucht, welche hie und da arabiſchen Barken als Zufluchtsort dient, lag ein großes Schiff vor Anker und Robert erkannte ohne Mühe den„Kaiman“. Er war vollſtändig abgetakelt und ſchien in ſehr ſchlechtem Zuſtande. Der wurmſtichige Rumpf ragte ſehr hoch aus dem Waſſer hervor, ein Zeichen, daß er leer war und kein Matroſe zeigte ſich an Bord. Offenbar war das Schiff völlig verlaſſen. Robert beeilte ſich, Genaueres zu hören. Ein Jude, der am Hafen ein kleines Kaffeehaus hielt, gab ihm bereitwilligſt Auskunft. Der„Kaiman“ war in Sonſa vor etwa drei Monaten eingelaufen. Damals befehligten ihn drei Europäer, welche ihre arabiſchen Matroſen verabſchiedeten und dann auf einer ägyptiſchen Schebeke, die ſie kauften, nach unbekanntem Ziele abfuhren. Seither hatte man nichts mehr von ihnen gehort und der Kommandant des kleinen Forts, welches Sonſa be⸗ ſchirmt, hatte bereits nach Tunis geſchrieben und ſeiner Regie⸗ rung von der Herrenloſigkeit des bedeutenden Fahrzeugs Mel⸗ dung gemacht. Jeden Augenblick erwartete er den Befehl, von ihm, im Namen des Bey, Beſitz davon zu ergreifen. Aus der Schilderung, welche der Jude von den drei Europäern machte, erkannte Robert ſofort Morgan, Diego und Georg wieder. Er erfuhr außerdem, daß ſie auf ihrer Schebele nur einen einzigen Matroſen, auch einen Europäer, mitgenommen hatten. Dies konnte nur Kaſſan, der Irländer, ſein. Was die Bemannung des„Kaiman“ betraf, ſo hatten ſich die Freibeuter nach Begehung der ſchrecklichſten Exzeſſe zerſtreut. Alle waren reichlich mit Geld verſehen; ſie ſprachen offen von dem Feldzug, den ſie gemacht hatten und hofften noch öfters unter dem Befehl des Kapitäns Bou-eif— der Mann mit dem Säbel—, wie ſie Morgan nannten, in See zu ſtechen. Noch vor Jahresfriſt erwarteten ſie ihn in Tripolis oder Dernah wieder zu ſehen. Aus dieſen Nachrichten erhellte nur eine Thatſache deut⸗ lich: Die Fahrt nach den Sorellen war ohne die Hilfe der Mannſchaft des„Kaiman“ unternommen worden und nach Georgs Ermordung waren Morgan und Diego die alleinigen 9——— Herren ihres Geheimniſſes und ihres Goldes geblieben. Des Irländers, als eines gefährlichen Mitwiſſers, hatte man ſich zweifelsohne entledigt. Nach welcher Richtung hin mußte man ſie verfolgen? Robert verſuchte, durch Schlußfolgerung die wahrſcheinliche Geſchichte ihrer Handlungen ſeit dem Verbrechen bei den Sorellen wieder herzuſtellen. Es war nicht anzunehmen, daß ſte ſich direkt nach Frank⸗ reich begeben hatten, denn die Ausſchiffung ihrer Millionen hätte, in Anbetracht ihrer ſchlechten Schebeke, Verdacht erregt. Sie hatten vor allem ein Land gewinnen müſſen, wo die Ueberwachung eine weniger ſcharfe iſt, um dort feſten Fuß zu faſſen und ſich eine glaubwürdige Exiſtenz zu ſchaffen. Außer⸗ dem mußten ſie eine Vergangenheit zu erzählen, einen Auß⸗ gangspunkt anzugeben haben, damit ihre plötzliche Rücklehr in's Pariſer Leben nicht zu ſehr bemerkt würde. ö g Das Sicherſte war alſo, die Nachbarländer wie Spanien und beſonders Italien zu durchforſchen. Uebrigens mußte ihr Vermögen Robert bei ſeiner Ent⸗ deckung behilflich ſein. Man verbirgt ſich ſehr ſchwer, wenn man viel Gold zum Ausgeben hat. ö John teilte die Anſicht ſeines Herrn, und ſie entſchieden ſich, mit Sizilien den Anfang zu machen. Malta wollte Robert vermeiden, denn dort konnte man ihn wiedererkennen, und aus ganz anderen Gründen, wie die Mörder Georgs, war er genbtigt, ſeine Perſon und ſeinen Reichtum zu verbergen. Auch er mußte einen Hafen finden, wo er ſein Gold un⸗ behelligt von indiskreten Fragen ausſchiffen konnte, und er wußte, daß die italieniſchen Zollwächter ſich ſtets den Fremden, welche eine freigebige Hand haben, gefällig erweiſen. Er ſegelte alſo nach Sizilien; indes beſuchte er Katania, Meſſina und Palermo der Reihe nach, ohne die geringſte Spur zu entdecken. Bevor er Calle verließ, hatte er vor⸗ ſichtigerwetſe einige Muſter von Korallen mitgenommen und dachte auch jetzt nicht daran, ſeine Molle aufzugeben.(Fortſ. folgt.) e e re . die ze in 4* Bekanntmachung. Mittwoch, den 1 d. Mts., omi f, Uhr wird auf dem Rathauſe hier das Erſtellen von zwei Ehren⸗ pforten wenigſtnehmend verſteigert. Glei wird ca. 520 qm. Gelände am Kirſ eg links meiſtbietend auf 1 Jahr Pacht ver⸗ ſtetgert. 5 Gleichzeitig werden einige hundert Meter Fichten⸗ kränze losweiſe an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 17. Mai- 1904, a 759 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim“ Kühlwe n, G-Aalgarbaatak. Bekanntmachung. Nächſten Mittwoch, den 18. Mai l. Is., morgens 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier der diesjährige Grasertrag von dem Land- Bannholz⸗, Schwar⸗ zen⸗ und Berlichsgraben, Ufern am Kies loch, Berlichsgraben im Vaudenfeld, Lachegewann, Beigraben und Sandhöferweg⸗ tränke öffentlich meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 16. Mai 1904. Großh. err Viernheim. V. d. B. J. V. d. Kühlwein, Großh. Beigeordneter. 760 Sehenswert für Brautpaare ſind nachſtehende 3 Mmohnungs einrichtungen wegen enormer Preiswürdigſeit! 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Geeignete Bewerber wollen ſich bis längſtens 21. ds. Mts. abends 6 Uhr auf unſerem Büreau melden. Viernheim, den 16. Mai 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr.: Das Ober⸗Erſatz Geſchäft pro 1904. Wir machen die Militärpflichtigen nochmals darauf aufmerkſam, daß ſie zu dem in den Ladungen bezeichneten Termin ſämtlich pünktlich zu erſcheinen haben. Viernheim, den 17. Mai 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. d. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Wohnungs⸗Aufſicht s⸗Geſetzes. Diejenigen Perſonen, welche in Ausführung des rubr. Geſetzes die vorgeſchriebene Anzeige über ihre vermieteten Wohnungen und Schlafſtellen trotz unſerer Aufforderung bei uns bis jetzt unterlaſſen haben, werden hiermit nochmals auf⸗ gefordert, ſolche bis länzſtens 20. ds. Mts. auf unſerem Büreau zu erſtatten. Nach Art. 11 des Geſetzes können in eine Strafe bis zu 30 Mark alle diejenigen Vermieter genommen werden, welche die rechtzeitigen Anzeigen unterlaſſen, oder bei den⸗ ſelben wiſſentlich unrichtige Angaben machen. Viernheim, den 13. Mai 1904. Großh. 1 nn Viernheim. V. d. B.: 761 762 739 Kühl wei n„Gr. Beigeordneter. Bekauntmachung. Betr.: Gefahr durch das vermehrte Auftreten der Maul⸗ und Klauenſeuche in verſchiedenen Gegenden des Deutſchen Reiches. Als an Maul- und Klauenſeuche am 15. l. Mts. ver⸗ ſeucht ſind im Reichsanzeiger eine großere Anzahl nicht Heſſiſcher Gebiete aufgeführt. Wir ſehen uns deshalb ver⸗ anlaßt, unter Aufhebung der bezügl. Polizeiverordnung vom 5. l. Mts.— Kreisblatt Nr. 54— die nachſtehende Polizei⸗ verordnung zu erlaſſen. Der Handel mit Klauenvieh im Umherziehen bleibt bis zum 1. Juli l. Is. unterſagt. Heppenheim, den 27. April 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. 689 v. Hahn. Betreffend: Maßregeln zur Unterdrückung der Maul und Klauenſeuche. Volizei- Verordnung. Auf Grund der 98 19—29 und 66 des Reichsgeſetzes betr. die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen vom 13. Juni 1880 und 1. Mai 1894 und der Entſchließung Gr. Miniſteriums des Innern vom 3. Juli 1897 zu Nr. M. d. J. 15 655 wird für den Kreis Heppenheim mit Aus⸗ nahme von Kürnbach verordnet wie folgt: 8 1 81. Wiederkaͤuer und Schweine, welche aus nicht Heſſiſchen Gebieten in den Kreis eingeführt oder auf Viehmärkten, insbeſondere auf Schlachtviehmärkten angekauft und nicht zum Zwecke ſofortiger Schlachtung unmittelbar in ein öffentliches oder Privatſchlachthaus uͤbergeführt werden, muͤſſen an dem⸗ jenigen Standorte, an welchem ſie nach ihrer Einführung in den Kreis Heppenheim, mit Ausnahme von Kürnbach, oder nach ihrer Wegbringung von dem Viehmarkte zuerſt eingeſtellt werden, mindeſtens 7 Tage verbleiben und dürfen deuſelben innerhalb der nächſten 14 Tage(nach Ablauf der 7tägigen Quarantäne) nur verlaſſen, wenn ſie innerhalb jener i nach dem Zeugnis des Kreisveterinärarztes keine ſeuchen⸗ verdächtigen A gezeigt haben. 2 Alle Tiere der in§ 1 genannten Art, welche mit den der Contumaz unterſtehenden Tieren während der Zeit der⸗ ſelben zuammen in einem Gehöft untergebracht ſind, ſind denſelben Vorſchriften unterworfen. 3 Alle Tiere, welche den in§ 1 und 2 angeordneten Maßnahmen unterworfen ſind, ſind unverzüglich der Orts⸗ polizei anzumelden. 8 4. Wird zur Ausführung eines der Quarantäne unter⸗ worfenen Tieres ein kreisveterinärärztliches Zeugnis(§ 1) verlangt, ſo hat die Requiſition des Kreisveterinärarztes durch die Ortspolizeibehörde zu erfolgen. 5 Die Tagegelder ſür die Reiſen des Kreisveterinärarztes, welche durch die vorſtehenden Anordnungen veranlaßt werden, werden auf die Polizeikaſſe übernommen, die Hälfte derſelben ſind aber von den Beſitzern wieder zu erſetzen. Fuͤr die Ausſtellung des Zeugniſſes iſt keine Gebühr zu entrichten. § 6. Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft wird, ſofern nicht nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, beſtraft, wer den vorſtehen⸗ den Veſtimmungen der 8 1—4 zuwiderhandelt. 7 Vorſtehende Polizeiverordnung tritt ſofort in Kraft. Heppenheim, den 27. April 1904. Groſßh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. 8 u i 1135 mäſtet Schweine koloſſal! Zahlreiche Schweinezuͤchter be⸗ ſtätigen es. Packet 50 Pfg. 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Bei der weiten Entfernung einer größeren Anzahl von Gemeinden des Kreiſes Heppenheim von den Eichämtern Bens⸗ heim und Erbach iſt die Eichung von nicht transportablen eichpflichtigen Gegenſtänden mit höheren Koſten verknüpft. Mit Rückſicht hierauf iſt, wenn es ſich um Nacheichungen von Wagen handelte, die Zuziehung eines badiſchen oder württem⸗ bergiſchen Eichmeiſters wiederholt genehmigt worden. Es wird ſolches auch fernerhin geſchehen, vorausgeſetzt, daß die Inte⸗ reſſenten in jedem Falle die Genehmigung der Gr. Eichungs⸗ Inſpektion zu Darmſtadt vorher einholen und derſelben ein Bedenken nicht entgegenſteht. Für die Ausführung der erſten Eichung bei neu aufgeſtellten ſtationären Wagen muß aber unter allen Umſtänden darauf beſtanden werden, daß dieſelbe durch den zuſtändigen heſſiſchen Eichmeiſter erfolgt. Eine ſehr weſentliche Herabminderung der Koſten, ins⸗ beſondere der Tagegelder und Trarsportkoſten läßt ſich durch den Zuſammenſchluß mehrerer Wagenbeſitzer behufs Vornahme der Nacheichungen an einem Termin unſchwer herbei⸗ fuhren. Das Gr. Bad. Obereichungsamt hat ſich bereit erklärt, auf Erſuchen der Gr. Eichungsinſpektion zu Darmſtadt, den badiſchen Eichmeiſtern Nacheichungen in heſſiſchen Orten von Fall zu Fall zu geſtatten. Heppenheim, den 16. Dezember 1903. Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Von wem, zu erfragen in der Exped. ds. Blattes. 1 und gewähre a 5 Mannheim. Uhrmacher und Juwelier. IAM ABAHAHAH AH EHE EHE Reeller Ausverkauf! 1 Wegen Verlegung meines Geſchäftes nach 0 P l, 3, im Adelmann'schen Hause 5 unterſtelle ich mein ganzes Lager ab 1. Mai einem Reellen Ausverkauf 1 uf die ſeitherigen bekannt billigen Preiſe einen Extra⸗ f 769 5 Rabatt von 10 Prozent. N NB. 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