1 6 FFA A 11*—— WW 0——g—— 1 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 50 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 3 Ar. 60. Amtsblatt der Groß. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Mittwoch, den 25. Mai 1904. iernheimer Anzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile, Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. 20. Jahrgang. EAA HAHA HHG HHLA HRA HAN HHAIBW HE Sollen Liebe Dir bedeuten HA HEMA HAHA HEHIAu HRA HHLA Hl Und den herzlichſten Willkomm. Sprich in jedem Heiligtume Von der Demut, ihrem Lohn, Von der Kirche, ihrem Ruhme, Das verſtumme jeder Hohn. Sieh, vor Deiner Würde ſchweiget Stolzer Geiſter edler Streit, Sieh vor Deiner Bürde neiget Sich das Herz zur Dankbarkeit. Hör der Glocken mächt'ge Klänge, Schau den Schmuck der Straßen an. Sieh der Bürger froh Gedränge, Eng geſcharet Mann an Mann. Kommſt des Geiſtes Troſt zu ſpenden In der Firmung Sakrament, Was die Taufe will vollenden Und uns ſtärkt zum guten End. Willkommen-Gruß an den Hochwürdigſten Herrn Biſchof Ul. Georg Heinrich Kirſtein. Hörſt Du, Hirt, die Glocken läuten! Dieſe Töne lieb und fromm Wie die helle Sonne Roſen Lockt aus dürft'gem hartem Dorn, Spende Luſt den Freudenloſen Aus des heil'gen Geiſtes Born. Hoher Hirt, zu dieſer Stunde Nimm den Gruß von jedem Stand, Alles jauchzt mit Herz und Munde: Willkomm Dir, vom Herrn geſandt! Wie dem Hirten auf die Weide Schaf und Lämmlein folgen gern, Folgen wir mit Kinderfreude Treu Dir auf dem Weg des Herrn. Bring aufs neu die frohe Kunde Von dem Herrn und ſeiner Braut, Denn aus des Apoſtels Munde Klingt ſie anders lieb und traut. Stab und Inful Deine Würde, Jeſus Chriſtus gab ſie Dir; Stab und Inful Deine Bürde, Unſer Heil und unſ're Zier. Freude löſet alle Zungen, Grüße, Wünſche ohne Zahl, Tiefempfund'ne Huldigungen Bringen wir Dir allzumal. Möge drum Dein Herz ſich freuen, Wie ganz Viernheim heut ſich freut; Mög ſich Deine Kraft erneuen, Wie die Gnade ſich erneut! Herz und Hand woll'n wir erheben Heut in andachtsvollem Flehn, Daß dereinſt zum ſel'gen Leben Hirt und Herde froh erſtehn. . HEI HERE f . 8 8 5 . 5 8 5 5 5 . 0 8 0 8 5 . 5 5 8 1 UZI Verſunkene Millionen. Kriminal-Roman nach dem Franzöfiſchen von Burghard Aßmus. 84 Nachdruck verboten.) Während der Ueberfahrt, auf dem Rückweg von Braſilien, hatte der Irländer, welcher fich jeden Tag betrank, Morgan von dem Schatze des„Avanger“ erzählt, und von jener Stunde an war der Tod Roberts und Georgs beſchloſſene Sache ge⸗ weſen. Diego hatte vorgeſchlagen, ſich ihrer ſofort zu ent⸗ ledigen, aber ſein würdiger Genoſſe hatte ihm klar gemacht, daß es ſchwierig ſein würde, die Goldtonnen ohne die Bei⸗ hilfe eines geübten Tauchers zu heben, und ſie hatten dann einen teufliſchen Plan ausgeheckt. Sie beſchloſſen, vor allem Robert bei Seite zu ſchaffen, ſein Verſchwinden einem Unfall zuzuſchreiben, dann das Zu⸗ trauen Georgs zu gewinnen, um aus ſeinen Dienſten Nutzen zu ziehen, und ſpäter ihr Werk damit zu krönen, daß ſie den Sohn töteten, wie ſie den Vater getötet hatten. 1 10 hatte das Gelingen dieſes hölliſchen Romplotts zu⸗ gegeben. g Der arme Georg hatte, nachdem er lange geweint, ſeine Neigung auf jene Ungeheuer übertragen, die ihn mit heuch⸗ leriſcher Zärtlichkeit behandelten. Als Morgan und Diego ihre Matroſen bezahlt und ver⸗ abſchiedet hatten, waren ſie mit Georg nach den Sorellen gefahren und hatten, ihr Schiff im Stiche laſſend, nur das Seld mitgenommen, welches ſie aus dem Verkauf ihrer Neger gelöſt hatten. Der Irländer kam mit, weil er ihnen nützlich ſein konnte; im übrigen rechneten ſie darauf, einen ſo unbe⸗ deutenden Mitwiſſer ohne Mühe unſchädlich machen zu können. Sie hatten ſich zwei vollſtändige Taucherkoſtüme verſchafft, welche ſie in Malta, im Hafen von Valette, gekauft hatten, während der„Kaiman“ ſie im Süden der Inſel, in der kleinen Bucht von Merſa⸗ Scirocco, erwartete. Was ſich dann am Riff ereignete, Robert hatte es erraten. Georg und Diego, welche zuſammen tauchten, hatten die das Gold enthaltenden Fäßchen heraufgeholt. Bei der letzten Fahrt kam Diego allein an die Oberfläche. Morgan hatte die Luftleitungsröhre Georgs durchſchnitten, während ſein feiger Genoſſe den Körper des Unglücklichen in dem feuchten Grabe feſtband. Robert hatte dieſe duſtere Erzählung wortlos angehört, ohne daß eine Muskel ſeines Geſichts gezuckt hätte. Von Zeit zu Zeit blickte Paddy nach ihm auf, dieſe Ruhe erſchreckte ihn. Je weiter er in feiner Geſchichte kam, deſto mehr verwirrte er ſich, und mit flehender Stimme ſagte er zum Schluß: „Beim Namen des Allerheiligſten, Herr, ich wußte nicht, was ſie mit dem jungen Herrn thun wollten... der heilige Patrik von Irland ſoll mich beſtrafen, wenn ich lüge ich will verdammt ſein, wie der Schurke Morgan...“ Robert hielt ihn durch eine Handbewegung auf und ſagte ihm kalt, indem er ihn feſt anblickte: „Alles, was Du mir ſoeben ſagteſt, wußte ich. Du haſt an einem Verbrechen teilgenommen, das Gott mich beauftragt hat, zu beſtrafen, und, wenn Du willſt, daß ich Dir vergebe, ſo mußt Du mir helfen, die Mörder wieder aufzufinden. Wo find ſie? Was iſt aus den Schurken geworden, denen Du nach Neapel gefolgt biſt?“ „Den Schurken, Herr? Es giebt nur noch einen.“ „Was willſt Du damit ſagen?“ „Wie, Ihr wißt nicht; hat man Euch denn die Geſchichte vom Feuerberg nicht erzählt?“ „Sprich, ſo ſprich doch,“ rief Robert, der kaum ſeinen Zorn bemeiſtern konnte,„und hoffe ja nicht, mich zu belügen. Ich muß das Leben beider haben, und, wenn Du mich täuſcheſt, überliefere ich Dich den Gerichten. Du biſt ihr Mitſchuldiger; vergiß das nicht!“ „Nun wohl,“ begann Paddy erſchreckt,„höret zu: Nach⸗ dem das Geſchäft auf den Sorellen beendet war, Ihr werdet mir verzeihen, nicht wahr, wenn ich Euch nochmals von dem jungen Herrn ſpreche— frug ich, weshalb Georg nicht mit uns zurückkäme. Ich hatte nur wenig von der Handhabung der Luftpumpen verſtanden und glaubte immer noch, er würde wieder in die Höhe kommen. Morgan ergriff eine Piſtole, ſetzte ſie auf meine Bruſt und ſagte:— Du wirſt ihn nicht mehr ſehen, dummes Vieh, und, wenn Du nur ein Wort ſchnaufſt, ſchicke ich Dich zu ihm. Als er ſah, daß ich wie Eſpenlaub zitterte, fügte er hinzu:— Dein Anteil vergrößert ſich, Schafs⸗ kopf, da wir nur noch zu Dreien ſind; aber ſchweige, ſonſt brenne ich Dir ein's in's Gehirn und werfe Deine irländiſchen Knochen den Fiſchen vor.— Der arme Paddy hat nur ein Leben auf der Welt, Herr. Ich hatte Furcht und ſchwieg. Noch denſelben Abend ſteuerten wir nach Neapel, und, zwei Tage darauf, waren wir vor der Bai von Santa Lucia. Ich blieb mit Morgan an Bord. Diego übernachtete am Land, aber am nächſten Morgen kam er zurück, gekleidet wie ein Lord; er ſprach mit Morgan lange in einer Sprache, die ich nicht verſtand, und kehrte dann in einem Boote, das er im Hafen gemietet hatte, nach Neapel zurück. Als er fort war, befahl mir Morgan den Anker zu lichten, und wir lavierten in dem Golfe, indem wir uns nach und nach der Spitze von Pauſilippi näherten. Bei Einbruch der Nacht lenkte Morgan, der am Steuer ſaß, das Schiff nach der Küſte, und wir landeten in einer kleinen Bucht, die ſich gegenüber der Inſel Niſida öffnet. Dort machte ich mich auf ſeinen Befehl daran, die Goldſäcke nacheinander an's Land zu ſchleppen. Ein be⸗ ſpannter Wagen erwartete uns auf der Straße, die ſich längs des Meeres hinzieht, und auf dem Bock erkannte ich Diego, als Kutſcher verkleidet. Er half mir, das Gold in den Wagen zu ſchaffen, und als dies beendet war, hieß er mich, meinen Seemannskittel und Hut fortzuwerfen, ſeine Livree anzuziehen und an ſeiner Stelle die Zügel zu nehmen. Unter ſeinen Kutſcherkleidern trug er den eleganten Anzug vom Vormittag. Auch Morgan vertauſchte ſeine Kleider gegen einen eleganten Anzug, den Diego mitgebracht hatte.“(Fortſetzung folgt.) ö 1 . 3 — 3* ——— ——— Der rulſiſch-jayaniſche Krieg. — Der Antergang der beiden japaniſchen Kriegs · ſchiffe, die beide in England gebaut waren, wird in London mit lebhafter Teilnahme beſprochen. Der Panzer Hatſuſe ge⸗ hörte zu den vier beſten japaniſchen Schlachtſchiffen und ſtellte eine Verbeſſerung des Typs der engliſchen Majeſtic⸗Klaſſe dar, die als gleichwertig mit der Implacable-Klaſſe galt. Das Panzerſchiff Hatſuſe vertrat die Flotte der Japaner in England bei dem Tode der Königin Viktoria und hatte damals an Offizieren und Mannſchaften 741 Köpfe Beſatzung. Die japaniſche Geſandtſchaft iſt ſchmerzlich berührt von dem Verluſt der beiden Kriegsſchiffe und erklärt dies für einen jener Un⸗ glücksfälle, die jeder Zeit möglich ſind, aber nicht für einen ruſſiſchen Sieg gelten können. Der Geſandte Baron Hayaſhi iſt ſeit dem Eintreffen der Nachricht krank und empfängt niemanden. Ueber den ſchweren Verluſt der japaniſchen Flotte liegen noch folgende Meldungen vor. Paris, 21. Mai. Der„Matin“ meldet aus Petersburg: Ein Generalſtabsoffizier erklärte, daß der eine der geſunkenen japaniſchen Kreuzer das einzige japaniſche Kriegsſchiff war, an deſſen Vord ſich 12zöllige Geſchütze befanden, die einzige Ge⸗ ſchützart, durch die eine wirkſame Beſchießung von Port Arthur möglich iſt. Der Verluſt des Schiffes ſei daher für die Japaner um ſo empfindlicher. Niutſchwang, 21. Mai. Die Nachricht von dem Rück⸗ zug der Japaner wird amtlich beſtätigt. Derſelbe beruht auf folgenden Umſtänden: Die Japaner trafen am Montag 60 Meilen weſtlich von Fönghwangtſchöng auf 32 000 Ruſſen in einer ſehr ſtarken Stellung und zogen ſich vorſichtigerweiſe ſehr ſchnell, aber in guter Ordnung zurück. Ein Bericht aus ruſſiſcher Quelle beſagt, daß zwar keine eigentliche Schlacht ſtattgefunden habe, aber die Koſaken die Flanken der japaniſchen Diviſion beunruhigt hätten, bis dieſe wieder zum Hauptkorps geſtoßen war. Die Verluſte während des Rückzuges waren auf beiden Seiten beträchtlich. Petersburg, 21. Mai. Um Mitternacht war das Ge⸗ rücht verbreitet, der Führer der erſten japaniſchen Armee, Kuro ki, ſei zurückgeworfen und habe große Verluſte gehabt. Eine amtliche Beſtätigung liegt noch nicht vor. Petersburg, 21. Mai. In Mukden beſtand hier vor⸗ liegenden Meldungen zufolge die feſte Ueberzeugung, die Japaner würden nicht nur nicht nach Mukden, ſondern auch nicht nach Liaojang vorrücken. Die Anſichten darüber haben ſich gegen⸗ wärtig geändert, ebenſo wie augenſcheinlich auch der ruſſiſche Operationsentwurf Abänderungen erfahren hat. Die anfängliche Abſicht, auch die Linie Mukden⸗Liaojang den Japanern preis⸗ zugeben, ſolange die Truppen aus dem europäiſchen Rußland noch nicht eingetroffen ſeien, ſcheint nunmehr aufgegeben zu ſein, Mukden und Liaojang werden aufs äußerſte verteidigt werden. Seit der Schlacht am Jalu hat die öffentliche Meinung in Rußland über Rußlands Kriegsbereitſchaft wie über die Kriegstüchtigkeit der Japaner eine weſentliche Aenderung er⸗ fahren. Mit Verwunderung erkennt man jetzt hier, daß Japan Rußland in militäriſcher Hinſicht in Oſtaſien überlegen iſt. Ein Verluſt des ruſſiſchen Wladiwoſtok-Geſchwaders. Tokio, 21. Mai. Im kaiſerlichen Hauptquartier iſt das Gerücht verbreitet, der ruſſiſche Kreuzer„Bogatyr“ ſei bei dichtem Nebel außerhalb des Hafens von Wladiwoſtok auf Grund geraten und geſunken.— London, 21. Mai. Der„Zentral News“ wird aus Tokio gemeldet: Der ruſſiſche Kreuzer„Bogatyr“ ging während eines dichten Nebels unter. Das Unglück geſchah wahrſcheinlich gleichzeitig mit der Verſenkung des Transportdampfers Kinſhiumaru. Petersburg, 21. Mai. Nach hier eingetroffenen Privat⸗ meldungen aus Charbin ſind in den letzten Tagen dort ſehr ſtarke Truppentrausporte namentlich Artillerie und Kavallerie eingetroffen, ſodaß Kuropatkin nunmehr entſchloſſen iſt, die Offenſive zu ergreifen. Die katholiſche Kirche und die Leichenverbrennung. Am Sonntag wurde von den Kanzeln ſämtlicher katho⸗ liſchen Kirchen in Karlsruhe folgendes bekannt gegeben:„Zur Verhütung großer Unannehmlichkeiten hält ſich die katholiſche Geiſtlichkeit der Stadt Karlsruhe⸗Mühlburg verpflichtet, ihren Pfarrangehörigen nachſtehendes aus den Dekreten des Heiligen Apoſtoliſchen Stuhles über die Leichenverbrennung zur gewiſſen⸗ haften Darnachachtung mitzuteilen: 1) Jedem katholiſchen Chriſten iſt es ſtrengſtens verboten, einem Feuerbeſtattungsverein, als Mitglied beizutreten und den eigenen Leichnam oder den eines anderen verbrennen zu laſſen. 2) Der katholiſche Prieſter muß jede Beteiligung bei einer Feuerbeſtattung, als insbeſon⸗ dere die Einſegnung des Leichnams, ſei es im Krematorium oder in der Friedhoftapelle, oder auch im Trauerhauſe, ab⸗ lehnen. 3) Einem Katholiken, der obigem Verbote unſerer Mutter, der heiligen katholiſchen Kirche, hartnäckig zuwider⸗ handelt, muß die Spendung der heiligen Sakramente verſagt werden.“ Deutſchland. Bad Nauheim, 21. Mai. Bei der geſtrigen Landtags⸗ wahl erhielt Rechtsanwalt Windecker(natl.) 19, Oekonomierat Schlenke(Bauernbund) 12 Stimmen. Erſterer iſt gewählt. Berlin, 21. Mai. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus Wind⸗ huk: Der Typhus beim Detachement Glaſenapp iſt bis jetzt nicht zum Stillſtand gekommen. Auf eine Verwendung des Detachements im Felde iſt nicht mehr zu rechnen und auch die Verwendung geſunder Mannſchaften in der Etappenlinie iſt wegen der Verſeuchungsgefahr ausgeſchloſſen. Die von Deutſch⸗ land beorderten 3600 Mann Verſtärkung werden vorausſichtlich in den Bezirken Gibeon und Keetmans hop verteilt, um die grundlos erregten weißen Anſiedler zu beruhigen. Die Einge⸗ borenen im Süden ſind bisher völlig ruhig. Frankfurt a. d. O., 21. Mai. In der Reichstags⸗ Ausland. Faris, 21. Mai. Den Blättern zufolge ergab die vom Generalſtab geführte Unterſuchung über die Angelegenheit Fragola erſtens, daß die Pläne von Toulon vollſtändig mehreren Mächten ausgeliefert worden ſind; zweitens, daß dieſe Schriftſtücke von den Plänen der Bauunternehmer kopiert worden ſind; drittens, daß die Pläne von Breſt und Cherbourg nur teilweiſe in Breſt von Spionen ſeien und die meiſten Pläne aus dem Jahre 1894 ſtammen. Der Bericht über die Unter⸗ ſuchung ſoll heute dem Kriegsminiſter vorgelegt werden. Brüſſel, 21. Mai. Die Verhandlung gegen die Anar⸗ chiſten Lambin, Gudifin, und Boutet, die im März das ver⸗ hängnisvolle Bombenattentat gegen den Kommiſſar Laurent und einen Anſchlag gegen den Kommiſſar Binet in Lüttich verübten, währte drei Tage. Lambin und Gudefin wurden zum Tode, Boutet, in deſſen Keller die Bomben fabri⸗ ziert worden waren, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver⸗ urteilt. Waſhington, 21. Mai. Nunmehr iſt als ſicher an⸗ zunehmen, daß Rooſevelt, die 742 Stimmen des republika⸗ niſchen Nationalkonvents erhält, die er braucht, um als repu⸗ blikaniſcher Kandidat für die Präſidentſchaft aufgeſtellt zu werden. 708 Delegierte wurden unter der Bedingung ge—⸗ wählt, daß ſie für Rooſevelt ſtimmen. Die Mehrzahl der anderen bereits gewählten, 218 Delegierten ſprach ſich gleich⸗ falls für die Kandidatur Rooſevelts aus. Die Wahl von 62 Delegierten ſteht noch aus. Nah und Fern. * Viernheim, 25. Mai. Einen überaus freudigen Empfang bereitete geſtern die geſamte hieſige Bürgerſchaft unſerem Hochwürdigſten Herrn Biſchof. Häuſer und Straßen hatten alle das Feſtkleid angelegt. Um 6 Uhr traf der Hochw. Herr in Weinheim ein. Die Gemeinde⸗Vertretung bewillkommte daſelbſt durch den Mund des Herrn Beigeordneten Kühlwein Se. Biſchöfl. Gnaden durch Worte herzlicher Begrüßung und fand alsdann der Empfang ſeitens der anweſenden Hochw. Geiſtlichkeit ſtatt. Die Ankunft in Viernheim erfolgte pro⸗ grammgemäß gegen 7 Uhr. In der Weinheimer Straße hatten ſich die Firmlinge(ca. 700 an der Zahl) und eine große Anzahl weißgekleideter Mädchen unter Führung der hieſigen Schulſchweſtern ferner ſämtliche hieſigen Vereine einge⸗ funden, um den Hochw. Herrn Biſchof das Ehrengeleite zur Kirche zu geben. Dort angekommen hielt der hohe Herr eine Anſprache, in welcher er der großen Freude über den ihm be⸗ reiteten herzlichen Empfang Ausdruck gab. Er nahm jedoch die ihm zu Teil gewordenen Ehrenbezeugungen nicht für ſeine Perſon ſondern in ſeiner Eigenſchaft als Nachfolger der Apoſtel an. Nach Bekanntgabe der Ordn ing für den heutigen Firmungs⸗ tag erteilte ſodann der Hochw. Herr den biſchöfl. Segen. * Viernheim, 24. Mai. Zum Submiſſionsweſen in Heſſen. Als einen ſehr erfreulichen Fortſchritt in der Um⸗ geſtaltung des Submiſſionsweſens iſt die in letzten Tagen erfolgte Bekantmachung des Großherzogl. Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Bauweſen, zu betrachten, in welcher die Handwerksmeiſter aufgefordert werden, ſich zur Beteilig⸗ ung bei Ausführung der Unterhaltungsarbeiten in ſtaatlichen Gebäuten zu melden. Es handelt ſich hierbei um ſolche Arbeiten und Lieferungen, für welche mit Rückſicht auf den Koſtenpreis die freihändige Vergebung zuläſſig iſt. Die Vergebung erfolgt nach Einlauf der Meldungen unter Einhaltung des hierzu neu eingeführten Verfahrens zu feſten Preiſen nach Maßgabe der nach Benehmen mit Vertretern des Handwerks amtlich feſtgeſtellten Preisverzeichniſſe, und zwar nach einzelnen Gebäudeloſen. Die Bedingungen für die Bewerbung um dieſe Bewerbungsarbeiten, ein Verzeichnis der Gebäude der laufenden Unterhaltung der betr Amtsbezirke mit ihrer Einteilung in Gebäudeloſen, die Preis verzeichniſſe nebſt den dieſen beigegebenen beſonderen techniſchen Ausführungsbedingungen ſowie die all⸗ gemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung der Uuter⸗ haltungsarbeiten liegen von dem von den Großherzogl. Hoch⸗ bauämtern bekannt zu gebenden Zeitpunkt an bei den genannten Behörden während der Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Nach Prüfung der Meldungen wird unter Mitwirkung einiger bei der Aufſtellung der Preisverzeichniſſe tätig geweſenen Vertrauens⸗ männer(von der Handwerkskammer vorgeſchlagene Handwerks⸗ meiſter) eine Ausloſung vorgenommen, welche die Reihenfolge feſtſtellt, wonach die Vergebung der betreffenden Gebäudeloſe an die Bewerber in den einzelnen Etatsjahren zu erfolgen hat. Dieſe Reihenfolge wird den Bewerbern bei der Zuſchlags⸗ erteilung mitgeteilt werden. Es muß lobend anerkannt werden, daß die heſſiſche Regierung in dieſer Sache einen großen Schritt vorwärts im Intereſſe des Handwerks tut, denn die Vergebung dieſer Unterhaltungsarbeiten zu feſten Preiſen, welche unter Mitwirkung von Handwerksmeiſtern hergeſtellt wurden, wie auch die Vergebung der Reihenfolge nach an die ſich dafür intereſſierenden Meiſter, bedeutet ein großes Entgegenkommen an den Handwerkerſtand. Lampertheim, 21. Mai. Herr Oberlehrer 1 P. H. Baumann, früher an unſerer Schule tätig, hat eine Pri⸗ vathandelsſchule in Bingen übernommen. Lampertheim, 21. Mai. Der Konflikt der Ge⸗ meinde mit den beiden hieſigen Aerzten iſt nunmehr beigelegt, da die Forderungen derſelben von der Gemeinde bewilligt wurden. Jeder erhält als Gemeinde- oder Armenarzt jährlich 750 Mk.— Ueber die Errichtung eines Waſſerwerkes der Stadt Worms wurde ebenfalls verhandelt. Das Kollegium einigte ſich nach längeren Auseinanderſetzungen dahin, daß von der Stadt Worms für Benützung der Gemeindewege zwecks Rohrlegung eine jährliche Entſchädigung von 1000 Mark und für Wegzug des Waſſers aus dem angrenzenden Gemeinde⸗ walde eine ſolche von ½ Pfennig per Kubikmeter zu bean⸗ Stichwahl wurde Baſſermann(natl.) mit 14 388 Stimmen gewählt. Braun(Soz.) erhielt 11882 Stimmen. tragen ſei. Weinheim, 21. Mai. Schweinemarkt. Zugeführt: Milchſchweine 212 Stück. Verkauft 190 Stück. Paar zu 12—26 Mk. Läufer wurden keine zugeführt. Aus Heſſen, 21⸗ Mai. Bei einem Schutzmanns⸗ poſten in Worms ſprach dieſer Tage ein Menſch vor mit dem Wunſche, verhaftet zu werden. Als der Schutzmann erwiderte, er wiſſe hierfür keine Veranlaſſung, ſtieß der Betreffende— ein ſeit kurzer Zeit dort beſchäftigter, jetzt ſtellenloſer, 30 Jahre alter Schriftſetzer aus Berlin— beleidigende Aeußerungen gegen den deutſchen Kaiſer aus. Daraufhin allerdings wurde ſeinem Erſuchen um Verhaftung entſprochen.— In Ober⸗ Beſſingen iſt Gaſtwirt A. Schmidt den ſchweren Verletzungen, welche ihm der in den Tod gegangene Brück aus Nonnenrot beibrachte, erlegen. 5 Mainz, 20. Mai. Vor der hieſigen Strafkammer ſpielte ſich geſtern und heute ein aufſehenerregender Prozeß gegen ſechs Weinkommiſſionäre ab, die angeklagt waren längere Jahre hindurch Treſter⸗ und überſtreckten Wein in Rheinheſſen aufgekauft und hauptſächlich an die Firma Oppenheimer Söhne und auch an andere Leute weiter verkauft zu haben. In der Sache ſelbſt wurden etwa 100 Zengen vernommen und heute nachmittag das Urteil geſprochen, daſſelbe lautet: Gegen Cä⸗ zilie Heumann in Guntersblum auf drei Wochen Gefängnis, Julius Heumann aus Guntersblum auf 500 Mk., Hermann Koppel aus Sprendlingen 1 Monat Gefängnis, 1000 Mk. Geldſtrafe, Hermann Feiſt aus Sprendlingen 1 Monat Ge⸗ fängnis 1000 Mk. Strafe, Simon Vollner aus Kallſtadt (Bayern) 2 Wochen Gefängnis 100 Mk. Strafe und Marie Koppel in Bingen zu einer Geldſtrafe. Frankenthal, 21. Mai. Einen ſchändlichen Auf⸗ zug, verſtößlich gegen einen kathol. Religionsgebrauch, führten am letzten Faſtnachtdienſtag der Taglöhner Daniel Kamb, 41 Jahre alt, Fabrikarbeiter Mathäus Sattel 20 Jahre alt und der Schmied Anton Kuhn, 26 Jahre alt, ſämtlich katholisch und in Schifferſtadt wohnhaft aus, indem ſie mit ſchwarz ver⸗ ſchmierten Geſichtern unter Mitführung eines Nachttopfes und Gläſerbürſte die Eiſenbahnſtraße durchſchritten und hierbei Waſſer unter den Worten„Dominus sanctus spiritus“ aus- ſprengten, was ſie auch bei der Begegnung mit 2 Kaplänen nicht unterließen. Jeder der drei erhielt heute von der Straf⸗ kammer 1 Woche Gefängnis. — Ein Landwirt von Buchsweiler bemerkte, daß eine ſeiner Kühe faſt keine Milch mehr gab. Alle zur Beſſe⸗ rung angewandten Mittel waren vergebens; alſo war die Kuh verhert. Der gute Mann verſuchte nun die Kuh zu ent⸗ hexen und mußte zu dieſem Zwecke nach dem Rate einer weiſen Frau beim Sonnenuntergang in den Stall. Da machte er nun die Entdeckung, daß ſein großer Hund ſich an dem Euter gütlich tat. Konſtanz, 21. Mai. Die Züricher Polizei verhaftete den von Darmſtadt aus wegen Unterſchlagung von 2000 Mk. verfolgten Kaufmann Kröll. Koburg, 21. Mai. Heute nacht traf Großfürſt Cyrill von Rußland hier ein.(Bekanntlich wird ſich Groß⸗ fürſt Cyrill demnächſt mit der geſchiedenen Großherzogin von Heſſen verheiraten.) — Verlobungs anzeige.„Sie konnten zu⸗ ſammen nicht kommen“ ſo wird dem„Berl. Tagebl.“ ge⸗ ſchrieben, nämlich die geſchiedene Großherzogin von Heſſen und der junge Großfürſt Cyrill von Rußland. Der Prinz war zwar der ſtändige Begleiter der ſchönen Fürſtin auf ſchnellen Autofahrten im Koburger Lande, wohin ſich die Großherzogin zurückzog, wenn ſie nicht in Nizza weilte, aber ſo oft das Ge⸗ rücht von einer ehelichen 8erbindung zwiſchen den beiden auftauchte, wurde es dementiert. Jetzt trägt uns aber ein freundlicher Wind folgende Nachricht zu: Die geſchiedene Großherzogin von Heſſen heiratet nun doch den Großfürſt Cyrill von Rußland. Der Zar, der bisher ſeine Einwilligung verſagte, hat endlich nachgegeben. Der Grund der Willensänderung ſoll in dem heldenhaften Benehmen des Großfürſten vor Port Arthur liegen, wo er ſich vor dem Untergange des„Petropawlowsk“ mit Mühe rettete. Zwiſchen Koburg und Darmſtadt ſchwebten längere Zeit Verhandlungen, da der Großherzog von Heſſen, falls ſich ſeine geſchiedene Gemahlin wieder verheiratet, keine Apanage mehr zahlen wollte. Die Großherzogin hat aber den Erfolg dieſer Verhandlungen nicht erſt abgewartet, ſie hat viel⸗ mehr auf die Apanage verzichtet. Aus dem Unterland, 21. Mai. Eine intereſſante Gänſegeſchichte paſſierte jüngſt in einem Orte des badiſchen Unterlandes. Hatte da ein Schulbube eine Gans geſtohlen, dieſelbe unter falſchen Vorſpiegelungen an einen Ortseinwohner verkauft und den Erlös mit einigen Kameraden verjubelt. Die Geſchichte kam jedoch an den Tag und der jugendliche Langfinger erhielt ſeine wohlverdiente Strafe. Die Art und Weiſe nun, wie der Dieb entdeckt wurde, iſt intereſſant genug, um der Mit⸗ und Nachwelt übermittelt zu werden. Die ge⸗ ſtohlene Gans war nämlich ein Gänſerich, und dieſer hatte eine Gefährtin, mit der er ſein idylliſches Daſein führte, bis der jugendliche Langfinger dem friedlichen Verhältnis ein Ziel ſetzte. Weit entfernt, in tatenloſem Hinbrüten ſich in ihr Schickſal zu ergeben, machte ſich die treue Gefährtin, ſobald ſie ins Freie gelaſſen wurde, auf den Weg, den geraubten Gemahl zu ſuchen; ſie lief Straß' auf und ab, unausgeſetzt in den zärtlichſten Tönen ſeinen Namen rufend. Und ſiehe da! ihre Bemühungen waren nicht vergeblich: aus einem der zahlreichen Gänſeſtälle des Dorfes antwortete ihr eine bekannte Stimme — ſie hatte„ihn“ gefunden. Alsbald begann ſie mit dem Gefangenen eine lebhafte Konverſation, tröſtete ihn über ſein herbes Mißgeſchick und verſprach, täglich wiederzukommen, was ſie auch getreulich hielt. Ihre Herrin, der die außergewöhn⸗ lichen Ausflüge allmählich auffielen, folgte einmal ihren Spuren, und das End vom Liede war, daß der verloren Ge⸗ glaubte im Triumph wieder in ſeine Heimſtätte zurückgebracht wurde, wo er fortan an der Seite ſeiner heroiſchen Gefährtin ſich eines ungetrübten Gänſeglückes erfreut. Würzburg, 21. Mai. Nach einem hierher gelangten Briefe iſt auf dem Truppenübungsplatz in Hammelburg die Genickſtarre ausgebrochen. Beim 2. Feldartillerie⸗Regiment, welches zur Zeit Schießübungen dort abhält, ſind fünf Mann erkrankt. Das — 3 Hat! ſo m Ia bre zl it eine hat, ſchel ode nic ſch. Li ſch. der gel Me un ge M. riſſen Cie Uran muß wiſſ ihr Löw ſchne weile gen. Don Daz Der weic ihm den eine Au, With bilde wehr Beſt kom fahre der bänd aufg bald auf oft n pferd die u halb! with, tro. Doe Tiere schrill Wil deutli hoben Nele 9 laſſu chick einer in eir — Daß die Dummen nicht alle werden, hat eine Frau bewieſen, die dieſer Tage vor der Strafkammer zu Nürnberg ſtand. Die Perſon, eine 70jährige Witwe, verſtand es, vom Geld anderer Leute zu leben. Man hat ihr nachgewieſen, daß ſie in 24 Fällen gegen 100 000 Mk. erſchwindelte, wofür ſie jetzt 3 Jahre und 4 Monate Gefängnis erhielt. Oldenburg. Eine regelrechte Eierſchlacht entſpann ſich dieſer Tage auf dem Heiligengeiſtwall zwiſchen zwei Bauersfrauen aus Bürgerfelde, die ihren Eiervorrat zum Verkauf uach dem Markte bringen wollten. Um einer gering⸗ fügigen Urſache willen gerieten ſie in Wortwechſel, der ſchließlich derartig heftig wurde, daß beide zu den Eiern griffen und ſich damit gegenſeitig bombardierten. Zahlreiche Zuſchauer verfolgten mit Intereſſe dieſen ungewohnten Kampf. Erſt als beide Körbe geleert waren, fand die Schlacht ein Ende; die Kämpferinnen boten einen recht erbaulichen Anblick. Allerlei. Ueber die Dreſſur wilder Tiere plaudert eine engliſche Wochenſchrift: Allgemein iſt beim Publikum der Glaube ver⸗ breitet, daß in der Gefangenſchaft geborene Tiere leichter zu zähmen ſind, als die in der Freiheit aufgewachſenen. Das iſt jedoch ein Irrtum. Viel lieber hat der Dompteur mit einer Beſtie zu tun, die die Freuden der Freiheit gekoſtet hat, als mit einer, die in der Menagerie oder im Zoologi⸗ ſchen Garten aufgewachſen iſt. Die Beſtie, die aus der Wüſte oder aus dem Dſchungel kommt, kennt den Menſchen noch nicht. Ihre Furcht iſt daher natürlicher, ihr Mißtrauen ſchärfer ausgeprägt und ihr Charakter bildungsfähiger. Ein Tiger⸗Junges, das in der Gefangenſchaft gehegt und gehät⸗ ſchelt worden iſt, wehrt ſich gegen den Schlag, der ihm bei der erſten Lektion zu Teil wird; die Beſtie aus dem Dſchun⸗ gel aber fühlt den Schmerz und duckt ſich zu den Füßen des Mannes, von dem ſie gezüchtigt worden iſt.„Iſt ein Kind ungehorſam, ſo wird es beſtraft,“ ſagt Boſtock, der in letzter Zeit viel genannte Beſitzer des verſtorbenen„Konſul“, ein Mann, der ſelber gar oft in Gefahr war, von den Beſtien zer⸗ riſſen zu werden. Man muß Gewalt über die Beſtie haben. Sie muß es lernen, ihren Dreſſeur zu fürchten. Deswegen braucht man aber noch nicht grauſam zu ihr zu ſein. Man muß die Charaktereigenſchaften des Tieres genau kennen. Hat man es mit einer mürriſchen, bösartigen Beſtie zu tun, ſo muß man es ihr deutlich zu verſtehen geben, daß man ſolche Fehler nicht duldet. Sie mag den Dompteur fürchten, wiſſen aber muß ſie, daß der Dompteur keine Furcht vor ihr hat. Das erſte, das man bei der Dreſſur eines jungen Löwen oder Tigers zu tun hat, iſt ihm ſeine Tatzen zu be⸗ ſchneiden, damit er ſeinen Lehrer nicht verletzten kann. Bis⸗ weilen empfiehlt es ſich auch, ihnen einen Maulkorb anzule⸗ gen. Ein erwachſenes Tier iſt ſchwer zu zähmen. Der Dompteur muß mit ihm in beſtändigem Verkehr bleiben. Dazu benutzt man einen Käfig mit verſchiebbaren Wänden. Der Tiger oder der Löwe wird vor dem Wärter zurück⸗ weichen, und zwar ſoweit als möglich. Weiter aber, als es ihm die Wand erlaubt, kann er nicht. Betritt der Dompteur den Käfig, ſo nimmt er zu ſeinem Schutze ſeine Peitſche und eine mit Platzpatronen geladene Piſtole mit. Sicherer iſt es auch, für alle Fälle eine oder zwei mit Kugeln geladene Piſtolen zu ſich zu ſtecken. Gegen den Sprung des Tieres bilden die Beine eines Stuhles eine ausgezeichnete Schutz⸗ wehr, und die wuchtige Peitſche iſt ein Inſtrument, daß die Beſtie nicht gern mit ihrer Schnauze in nähere Berührung kommen läßt. Von der erſten Lektion an muß ſie es er⸗ fahren, daß der Dompteur ihr Herr iſt. Der Löwe iſt zwar der König der Tiere, die Erfahrung der meiſten Löwen⸗ bändiger geht aber dahin, daß der Löwe jeden Widerſtand aufgibt und ſich von ſeiner Zweckloſigkeit überzeugt hat, ſo⸗ bald er ſechs bis ſiebenmal mit ſeinen krallenloſen Tatzen auf ſeinen Bändiger losgegangen und dieſer ihn eben go oft mit ſeinem Knüttel ordentlich bearbeitet oder ihm die Nil⸗ pferd⸗Peitſche zu koſten gegeben hat, ſobald er mit der Kette, die um ſeinen Hals geſchlungen iſt und die von dem außer⸗ halb des Käfigs ſtehenden Gehilfen des Dreſſeurs gehalten wird, zurückgezogen und er durch auf ihn abgefeuerte Platz ⸗ patronen zu Tode erſchreckt worden iſt. Ein berühmter Dreſſeur legt auf die Stimme großen Wert. Er ſagt:„Meine Tiere hören ſämtlich auf ihren Namen. Aber nur. der eine ſchrille Ton im Namen iſt es, der mir ſo viele Mühe ſpart. Will ich mit„Leo“ ſprechen, ſo betone ich das„Le“ ſcharf und deutlich, und ebenſo bei„Romeo“ das„Ro“. Meine Löwen haben alle kurze Namen, und der kurze Namen mit ſeinem grellen Klange erſchreckt ſie und macht ſie mir willfähriger. Mehr Ruhe in den Hotels. Im Anſchluß an einige Aus- laſſungen der„Frankfurter Zeitung“ über dieſes Thema ſchickt dieſem Blatte ein Leſer in Heilbronn die Abſchrift einer wohlgemeinten gereimten„Mahnung“, die er etnmal in einem Alpenhotel zu Schruns in Montafons gefunden hat: Fremdling, der Du hier im Haus Ruh'ſt von Deiner Wanderung aus, Uns zu Nutz und Dir zur Lehr Schreib' ich dieſe Zeilen her! Erſtens: da man hier um Zehn Abends ſchlafen pflegt zu gehen, Sollſt mit Lärmen Du und Lachen Nicht, und Schreien, Unfug machen; Dir vielleicht erſcheint's erfreulich, Doch dem Nebenmenſchen greulich. Zweitens: ſtehſt zum Bergeslauf Morgens Du um vier Uhr auf, Bitte, alles Lärmen, Schrei'n Laſſe früh am Morgen ſein! Drittens: Stiefel, die zu ſchmieren, Poltre ſie nicht vor die Türen, Stell ſie nieder, ſacht und brav, Denn Dein Nebenmenſch liebt Schlaf. Viertens wär' noch was zu ſagen, Von dem lauten Türzuſchlagen, Das bekundet Stärke zwar, Aber ſchön iſt's nicht fürwahr. So Du tuſt, wie ich geſchrieben, Wird Dein Nebenmenſch Dich lieben. F Wer nicht nachlebt dieſen Regeln, 5 Der zählt wahrlich zu den Flegeln! Wie ſah Hamlet aus? War er mager oder fett? Das iſt wieder einmal die wichtigſte Frage, die gegenwärtig in einer amerikaniſchen Zeitſchrift mit großem Eifer erörtert wird. Ein hervorragender Shakeſpeare⸗Kenner zitiert in einem in⸗ tereſſanten Artikel die Urteile der bekannteſten Hamlet⸗Er⸗ klärer; dieſe Urteile gehen ſo weit auseinander, daß man ſie beim beſten Willen nicht mit einander in Einklang bringen kann. Ein Dramaturg, der von dem Leiter der Zeitſchrift ge⸗ fragt wurde, wie er ſich Hamlets Leibesbeſchaffenheit vorſtelle, erwiderte geiſtreich:„Hamlet war jung, unverheiratet und verliebt; in den Mußeſtunden brütete er über Rache⸗ und Selbſtmordgedanken; folglich war er mager!“ Ein hochmo⸗ derner Novellendichter, der zu ſeinem Vergnügen biologiſche Studien treibt, antwortete dagegen mit großer Entſchieden⸗ heit:„Hamlet war ein Lymphatiker, folglich war er fett!“ Ein anderer betrachtet Hamlets vermeinte Fettleibigkeit als einen... Druckfehler:„Shakeſpeare,“ ſagt er,„hat ſicher nicht„fat“(fett) geſchrieben, ſondern„faint“(ſchwach)“. Die merkwürdigſte Anſicht aber ſpricht ein geſchätzter Theater⸗ kritiker aus:„Shakeſpeare,“ meint er,„muß ſeinen berühm⸗ ten Menſchen als einen fetten, dicken Menſchen bezeichnet ha⸗ ben, denn die Hamlet⸗Rolle wurde zuerſt von dem Schau⸗ ſpieler Robert Burbage geſpielt, und der war dick.“ Hamlet wäre alſo, nach dieſer Anſicht, Herrn Robert Burbage ge⸗ wiſſermaßen„auf den Leib“ geſchrieben worden. Zwölf ſchnellfahreude Lokomotiven. Zu den Schnellfahr⸗ verſuchen mit Dampflokomotiven wird jetzt mitgeteilt, daß die badiſche Eiſenbahnverwaltung ſchon ſeit 1902 nicht weniger als 12 Schnellzuglokomotiven von Maffei in München beſitzt, die anſtandslos Züge mit 42 Achſen oder 305 To. hinter dem Tender mit 120 Kilometern in der Stunde befördert haben. Dieſe Maſchinen ſind 2—5 gekuppelte, vierzylindrige Ver⸗ bundlokomotiven. Die Triebräder haben nicht weniger als 2,1 Meter Durchmeſſer, die„kleinen“ Laufräder des vorderen Drehgeſtells 1 Meter, die der hinteren Laufachſe 1,2 Meter. Die Dampfſpannung beträgt 16 Atmoſphären, der Durch⸗ meſſer der Hochdruckzylinder 333 Zentimeter, der der Nieder⸗ druckzylinder 57 Zentimeter, der Kolbenhub nicht weniger als 62 Zentimeter, die Zugkraft 5500 Kilogramm. Wer Reiſen ſüdlich von Frankfurt a. M. gemacht hat, kennt die Rührig⸗ keit der badiſchen Eiſenbahnverwaltung. Auch ihre Wagen zeichnen ſich durch ihre Geräumigkeit, Bequemlichkeit und Aus⸗ ſtattung vor den meiſten der übrigen Verwaltungen aus. Die badiſche Verwaltung läßt ihre Wagen durch ganz Ober⸗ Italien bis an die franzöſiſche Grenze u. ſ. w. laufen, wo ſie von allen kundigen Reiſenden bevorzugt werden. 2 Schatzgräberei auf Martinique. Ein neuer Erwerbs⸗ zweig hat ſich in letzter Zeit auf der Inſel Martinique aus⸗ gebildet. Die Inſelbewohner meinen, daß vom Monte Pelé vorläufig nichts mehr zu befürchten ſei, und graben daher mit größtem Eifer in den Ruinen von St. Pierre nach Wert⸗ gegenſtänden, beſonders gemünztem Geld und Edelſteinen. Es ſollen nach der„Frankf. Ztg.“ ſchon recht gute Funde ge⸗ macht worden ſein, was nicht zu verwundern iſt, da ja in einer Stadt, die 25 000 Einwohner zählte und einen blühen⸗ den Handel trieb, viele Tauſende in Bar und Schmuckſachen aller Art vorhanden ſein 5 5 Unzweifelhaft wird die Suche nicht eingeſtellt werden, ehe nicht der Schutt drei⸗ bis viermal umgekehrt worden iſt. Der Vulkan trägt wieder das frühere Gepräge, das die Einwohner der unglücklichen Stadt in Sicherheit gewiegt, denn er ſtößt kaum noch hier und da ein dünnes Rauchwölkchen aus. Dieſe Stätte, an der ſich eines der größten Trauerſpiele, das die Welt je geſehen, ab⸗ geſpielt hat, wird jetzt von Tauſenden von Vergnügungs⸗ reiſenden beſucht. Das kind erloſe England. Frankreich iſt nicht mehr das einzige Land, das durch ſein Zweikinder⸗Syſtem von ſich re⸗ ben macht. Wenn man den Ausführungen des Biſchofs von Ripon Glauben ſchenken darf, ſo ſteht es in anderen Ländern und beſonders in England nicht beſſer um die Zunahme der Bevölkerung. Der Biſchof, der eine flammende Philippika gegen die Kinderloſigkeit hielt, teilte darüber folgende inrer⸗ ꝛſſante Tatſachen mit:„In Skandinavien iſt die Zahl der Ge⸗ burten ſeit den letzten 20 Jahren um 4 Prozent geſunken, in Frankreich um 14 Prozent, in Großbritannien um 15 Pro⸗ zent, in England und Wales, ohne Schottland und Irland, um 17 Prozent und in Auſtralien um 30 Prozent. In Lon⸗ don allein ſteigt die Anzahl der Heiraten beſtändig, während die Anzahl der Geburten andauernd ſinkt. Es wird geſchätzt, daß in England in jeder Woche etwa 500 Kinder zu wenig geboren werden. Unter den Reichen und Wohlhabenden iſt dieſer Uebelſtand in England am meiſten verbreitet. Letzte Nachrichten. Varis, 23. Mai. Der Temps berichtet aus Petersburg: General Stöſſel habe einen ſiegreichen Ausfall aus Port Arthur gemacht. Bei dem ſich entwickelnden Gefecht hätten die Ja⸗ paner über tauſend Mann an Toten und Verwundeten verloren, während auf ruſſiſcher Seite ſich die Verluſte nur auf 150 Mann beliefen. Der Ausfall war unternommen worden, um einen Proviantzug, der dem General Stöſſel mittelſt drahtloſer Telegraphie angezeigt worden war, zu ſichern. Der Kampf war kurz aber von großer Heftigkeit. Hierauf zogen ſich die Ruſſen nach Port Arthur zurück.(Eine Beſtätigung dieſer unwahrſcheinlichen Nachricht fehlt noch. D. Red.) Aiutſchwang, 22. Mai. Die Ruſſen haben die Stadt mit ziemlich ſtarken Abteilungen von Artillerie und berittener Infanterie wieder beſetzt. CLondon, 24. Mai. Das Reuterſche Bureau erfährt aus Petersburg, die Ruſſen hätten den bei Wladiwoſtok ge⸗ ſcheiterten Kreuzer Bogatyr in die Luft geſprengt, da es un⸗ möglich geweſen ſei, das Schiff wieder flott zu machen. Tondon, 22. Mai.„Daily Chronicle“ meldet aus Tokis: Bei dem Untergang des Kreuzers„Yoſhino“ und des Linienſchiffes„Hatſuſe“ ſind insgeſamt 900 Offiziere und Mannſchaften umgekommen. Von der Tromm, 23. Mai. Noch niemals dage⸗ weſen dürfte wohl ſein, daß ein Selbſtmörder ſelbſt den Tages⸗ blättern eine Mordtat berichte. Tatſächlich iſt dies aber letzte Woche hier bei uns oben vorgekommen. Der 42jährige, ledige Schreiner A. Rothermel hat ſich am Mittwoch morgen in ſeiner Werkſtätte erſchoſſen, während ſchon am Dienſtag die Notiz in den Blättern zu leſen war, daß ſich R. aus Schwer⸗ mut wegen eines unheilbaren Leidens erſchoſſen habe. Es iſt nun feſtgeſtellt worden, daß R. dieſe Notiz ſelbſt ſchrieb und am Montag an die Blätter ſandte. Die Dienſtags⸗Blätter kommen aber bei uns oben erſt Mittwochs in der Frühe an. R. zeigte nun am Mittwoch große Unruhe. Fortwährend ſah er nach dem zu erwartenden Blätterträger ſodaß dem alten Vater dies auffällig erſchien. Als endlich Rothermels Blatt ankam, durchſtöberte es haſtig und begab ſich in die Werk⸗ ſtätte, wo ſofort der tötliche Schuß fiel. Später entdeckten Nachbarsleute, daß der bereits ſoeben ſtattgehabte Selbſtmord in dem Blatte zu leſen ſei. Frankenthal, 23. Mai. Lebendig verbrannt iſt geſtern nachmittag dahier die etwa 80 Jahre alte Witwe Nöbel. Die bei einem von ihren Sohn und deſſen Angehörigen unternommenen Ausflug allein in der Wohnung zurückgebliebene Greiſin wurde bei der Rückkehr der Genannten in der zur Wohnung gehörigen Küche mit furchtbaren Brandwunden be⸗ deckt tot aufgefunden. Vermutlich ſind die Kleider der Ver⸗ unglückten, als ſie ſich an einem Spirituskochapparat zu ſchaffen machte, in Brand geraten. Zur Düngung der Brache. Durch die wiſſenſchaftlichen Forſchungen iſt der Beweis geliefert, daß bei richtiger Bearbeitung im Boden große Mengen von Stickſtoff⸗bildenden Bakterien entſtehen, und daß ein üppiges Gedeihen dieſer Bakterien gerade durch die Düngung mit Thomasſchlacke, alſo Phosphorſäure und Kalk, ſehr gefördert wird. Beſonders in der Brache tritt bei ent⸗ ſprechender Bearbeitung ein lebhaftes Wachstum dieſer be⸗ fruchtenden Bakterien ein. Dies iſt auch ein Hauptgrund dafür, daß man da, wo der Boden ſich nicht von Natur aus in einem entſprechenden Fruchtbarkeitszuſtande befindet, wieder mehr zur Brachbearbeitung zurückgreift; denn die Brache namentlich in Verbindung mit einer Düngung mit Thomas⸗ ſchlacke hat ſich als ein außerordentlich wirkſames Mittel er⸗ wieſen, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. Der Ankauf des Thomasſchlackenmehls bis Ende Juni, alſo dem eigentlichen Brachemonat, gewährt dieſes Jahr auch inſofern Vorteile, als im erſten Halbjahr die Preiſe bekannt⸗ lich 1 Pfg. per Kg. Proz. Phosphorſäure billiger ſind, wo⸗ durch z. B. bei Ware mit 16 Proz. Phosphorſäure eine Erſparnis von Mk. 16,.— per 10 000 Kg. erzielt wird. Außerdem erfolgt für Junt⸗Lieferung eine Extravergütung von Mk 5,— per 10 000 Kg. für alle bis zum 25. Jun eingehenden Abrufe. Ferner iſt darauf hinzuweiſen, daß ſich im erſten Quartal ein recht empfindlicher Waggonmangel bemerkbar ge⸗ macht hat. So konnten, wie wir hören, die Thomasphos⸗ phatwerke im erſten Vierteljahr infolge ungenügender Wagen⸗ ſtellung viele Hunderte von Waggons nicht rechtzeitig liefern. Bei der weſentlich ſtärkeren Nachfrage im Herbſt iſt beſtimmt zu erwarten, daß durch den gleichzeitigen ſehr ſtarken Verſand anderer Maſſenguͤter, wie auch durch die bekanntlich um dieſe Zeit ſtattfindenden größeren Militärtransporte, Thomasmehllieferungen nur dann rechtzeitig an Ort und Stelle eintreffen werden, wenn die Beſtellung längere Zeit vorher, am beſten alſo ſchon jetzt, erfolgt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Verkäufer, Platzagent 2 geſucht!? 3 Solides Raten⸗ u. Bargeſchäft in religiöſen Bildern, Spiegeln, Uhren, Decken ete. Hohe Proviſion und dauernd. Nur ſolide Familie mit guten Zeugniſſen nimmt an Adam Marſchall, udwigs⸗ hafen. Dauernde Exiſtenz für Invaliden oder kränkl. Mann. mit Siefert“ Weinſubſtanzen bereitet man einen vorzüglichen und billigen Haustrunkl (beſten Erſatz für Obſtmoſt.) Bei allereinfach ter Bereitung 5 1 daben dann ihre Schr ecken verloten, der Trank in Güte und Haltbarkeit 1 wenn die inge Hara frau S- i. unübertroffen S Balda d en Gin geh begreife Volkstrunk. Ein Pak. f. 100 Str.— 3 i 9— 98 verſendet, ohne Zucker, zu Mk. 4.— m bfolnt dauer: d ver · franko geg. Nachn. mit Anweiſung. EE leiht„ unbegrenzte. Rrima Weinzucker liefere auf Deshalb i and 5 dt bete Verlangen, u. billigſt 8„ 3 N N al 4. S. Sowas. Wilh. 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Wir machen hiermit die Handwerker der verſchiedenen Handwerkszweige aufmerkſam, daß die öffentliche Aufforde⸗ rung zur Beteiligung bei Ausführung der Unterhaltungsar⸗ beiten in den ſtaatlichen Gebäuden des Hochbauamsbezirks Bensheim in den Kreisblättern der Kreiſe Bensheim(Nr. 60) und Heppenheim(Nr. 80) bekannt gegeben worden iſt. Die Einſichtnahme der Bedingungen und die Mel⸗ dungen haben vom 24 Mai bis 7. Juni 1904 bei uns zu erfolgen. Bensheim, den 21. Mai 1904. Gr. Hochbauamt Bensheim: Plock. Bekanntmachung. betreffend: Hauptkörungen. Unter Bezugnahme auf unſer Ausſchreiben vom 23. v. Mts., Kreisblatt Nr. 66, machen wir bekannt, daß die dies⸗ jährige Hauptkörung wie folgt ſtattfindet: Am Freitag, den 10. Juni, vormittags 9 Uhr zu Viernheim. Die zur Körung bei dem Vorſitzenden der Körkommiſſion angemeldeten Tiere ſind im Faſelhof der Körkommiſſion vor⸗ zuführen, andernfalls die Körung nicht vorgenommen werden! kann. Heppenheim, 19. Mai 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. 796 797 Heppenheim, 19. Mai 1904. Betreffend: wie oben. Das Großherzogliche Kreisamt Heppenheim an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Wir beauftragen Sie, vorſtehende Bekanntmachung orts⸗ üblich zu publizieren, den Faſelhaltern an den genannten Tagen die Koͤrſcheine einzuhändigen und dieſelben anzuweiſen, ſich an den vorſtehend feſtgeſetzten Tagen zur Vorführung der Gemeindefaſeltiere(Faſel, Eber und Ziegenböcke ber eit zu halten. von Hahn. Bekanntmachung. Betreffend: Die Maß⸗ und Gewichtsreviſionen. Wir bringen zur Kenntnis der Intereſſenten, daß von der nach unſerer Bekanntmachung vom 1. v. Mts.— Kreisbl. Nr. 53— gegebenen Gelegenheit zur Vorprüfung der Maße und Gewichte bis jetzt erſt ſehr wenig Gebrauch gemacht worden iſt. Wir richten deshalb die Aufforderung an die Gewerbetreibenden, die Vorreviſion der Maße und Gewichte pp. durch das Eichamt alsbald vornehmen zu laſſen, um ſowohl die andernfalls zu gewärtigende Ueberlaſtung des Aichmeiſters in der Zeit kurz vor Beginn des lokalen Re⸗ viſtonsgeſchäftes als auch die in deren Gefolge auftretenden Klagen über Verzögerung in der Abfertigung einzelner In⸗ tereſſenten zu vermeiden. — Heppenheim, den 6. Mai 1904. 729 Fa: Großh. Kreisamt Heppenheim. . J. V.: Hammann. Panorama Mannheim Nen ausgeſtellt! Kolossalrundgemälde über 1000 qm Bildfläche 228 Schlacht bei Lützen Dioramen: Burenkrieg. Täglich geöffnet. Eintritt 50 Pf⸗ Militär und Kinder 30 Pf. Nach mehrjähriger specialistischer Ausbildung in Bonn und Berlin, zuletzt Assistent bei Herrn Prof. Dr Mendel, habs ich mich als 798 Nervenarzt hier niedergslassen. Meine Wohnung befindet sich 1, 3, 1. Treppe, Breitestrasse, Werktags 10—12, 8-5 Uhr. Sonntags 10—11 Uhr. Dr. med. Fritz Wertheimer. 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