— — — 00 * 9 Niernheimer An ö Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ur. 81. Amtsblatt Wirkſamſtes Inſertions-Organ. der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Samſtag, den 16. Juli 1904. eiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. — ꝓæ ¹ëA¹r;c.ññ˖ 20. Jahrgang. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Der Nückzug von Kaiping erfolgte, wie aus dem Briefe eines hohen ruſſiſchen Militärs in Petersburg hervorgeht, weil Kuropatkin ſich nicht nur einer ſeine Schätzungen weit überſteigenden Uebermacht gegenüberſah, ſondern auch gleichzeitig die Meldung erhielt, daß das 10. japaniſche Korps(Takuſchan) nur noch wenige Kilometer von Tatſchitſao und der Eiſenbahn ſtehe, und die Rückzugslinie der bei Kaiping konzentrierten Truppen bedrohe. Um Tatſchitſao ſelbſt werden in Eile weitere ſtarke Befeſtigungen, Erdwälle, Laufgräben und Redouten errichtet, aber es ſcheint, daß die Umgehungsbewegung des Feindes, heißt es in dem angezogenen Briefe weiter, gegen Ninkau und Niutſchwang ſchon zu weit vorgeſchritten iſt, und daß wir auch Tatſchitſao werden räumen müſſen. Dann kommt Haitſchoeng, wo Kuropatkin entſchloſſen iſt, den Beſitz der Eiſenbahnen um ſo teurer zu verkaufen, als ſie dem Feinde grade jetzt zu Beginn der Regen⸗ zeit von unberechenbarem Werte ſein würde. Aber eine große Schlacht wird er auch dort nicht liefern. Vielleicht nicht ein- mal vor Liaojang. Die Verlkuſte der Japaner vor Vort Arthur. Tondon, 15. Juli. Von der angeblichen Vernichtung von 30 000 Japanern durch eine Landmine bei Port Arthur weiß, wie der„Morning Poſt“ aus Waſhington gemeldet wird, die japaniſche Geſandtſchaft in Waſhington nichts, obwohl andere Unglücksfälle der Japaner, wie der Untergang der „Hatſuſe“, ſtets ſchnell in die dortige Geſandtſchaft gemeldet wurde. Da General Matſuſa, der Port Arthur belagert, nur 45000 Mann hat, iſt der Verluſt von 30000 Mann um ſo unwahrſcheinlicher. Tondon, 15. Juli. Wie der„Daily Mail“ aus Petersburg telegraphiert wird, zirkulieren dort Gerüchte, daß Port Arthur gefallen ſei. Die offizielle Meldung, daß die Japaner beim Sturme auf Port Arthur 30 000 Mann ver⸗ loren haben, hätte nur den Zweck gehabt, zu zeigen, wie teuer die Eroberung den Japanern zu ſtehen gekom⸗ men ſei. Tokio, 14. Juli. Die Generale Oyama und Kodama ſind geſtern in Dalny eingetroffen. Tokio, 15. Juli. Der ruſſiſche Oberbefehlshaber General Kuropatkin befindet ſich in Tatſchitſiao, wo ein entſcheidender Schlag erwartet wird. In ganz Japan iſt man feſt davon überzeugt, daß Port Arthur bald bezwungen ſein werde, da die militäriſchen Operationen derart vorgeſchritten ſeien, daß ſie notwendig mit dem Fall von Port Arthur und Liaojang gekrönt werden müſſen. 250 ruſſiſche Gefangene aus den Ge⸗ fechten um Tatſchitſiao ſind in Japan angekommen. Kugelſichere Bruſtpanzer für die ruſſiſche Infanterie. Mailand, 15. Juli. Die ruſſiſche Regierung hat bei der Geſellſchaft Monopolio Italiano par la Corazza Benedetti, nahmen, wollte Krüger die Vermittlung der europäiſchen Groß- die ein Aktienkapital von 150 000 Lire beſitzt, 100 000 der von ihr fabrizierten kugelfeſten Panzer beſtellt. Die Lieferung ſoll innerhalb des Monats Auguſt erfolgen. Die Geſellſchaft mußte bezüglich des Auftrages abſolutes Stillſchweigen ge⸗ loben. Die Panzer ſind aus einem bisher noch geheim ge— heim gehaltenem Gewebe hergeſtellt, das von Frauen angefertigt wird. Die Geſellſchaft hat die von dem Römer Benedetti ge⸗ machte und an ſie abgetretene Erfindung in allen Ländern patentieren laſſen, jedoch ſoll der eigentliche Herſtellungsprozeß noch Geheimnis ſein. Zu den Kunden der Geſellſchaft gehört auch die italieniſche Regierung, welche eine größere Anzahl Panzer für die Feldwächter, Poliziſten und Zollſoldaten beſtellt hat. Der Preis für die italieniſche Regierung iſt 36 Lire pro Stück; ob derſelbe Preis auch von der italieniſchen Re⸗ gierung bezahlt wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Der Zahlungstermin für letztere iſt bei Ablieferung der Ware. Die Panzer ſind für die ruſſiſche Infanterie beſtimmt und werden auf der Bruſt getragen, wo ſie mit Bändern um den Leib und über den Schultern befeſtigt werden. Sie ſind 17½ Zentimeter im Quadrat groß und wiegen 500 Gramm. Der Erfinder Benedetti hat dieſelben wiederholt vor Sachverſtändigen⸗ Kommiſſionen den ſtrengſten Proben unterworfen, indem er ſich den Panzer um den Leib band und dann mit Revolvern und Gewehren jeden Kalibers auf ſich ſchießen ließ. + Paul Krüger. Clarens(Kanton Waadt), 15. Juli. Der frühere Präſident von Transvaal, Krüger, iſt geſtern nacht ge⸗ ſtorben. Die Nachricht vom Tode des ehemaligen Präſidenten Krüger wird die noch nicht vernarbten Wunden, die der un⸗ ſelige Krieg dem Burenvolke geſchlagen hat, von neuem auf⸗ reißen. Auch die ganze ziviliſierte Welt, die an dem Schickſal der Buren und Ooms Paul ſo lebhaften Anteil nahm, wird wahrſcheinlich nocheinmal in die Erörterung der Folgen jenes blutigen Krieges eintreten. Paul Krüger iſt geboren am 10. Oktober 1825 im Diſtrikt Colesberg in der Kapkolonie. Im Alter von 16 Jahren war Krüger bereits Aſſiſtent eines Feldkornets Sein mächte anrufen. In Frankreich wurde er hochgefeiert, aber praktiſche Ergebniſſe hatte die Reiſe nicht. Auf dem Wege nach Berlin erhielt Krüger in Köln die Nachricht, daß ihn der deutſche Kaiſer nicht empfangen könne. Den Friedensſchluß, der am 30. Mai 1902 ohne ſeine Mitwirkung zuſtande kam, nahm er mit Ergebung hin. Genf, 14. Juli. Die Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur meldet aus Clarens: Expräſident Krüger war nur einige Tage krank. Bis Samſtag lag er ſeinen gewohnten Beſchäf⸗ tigungen ob. Am Samſtag fühlte er ſich unwohl, ſeine Kräfte nahmen ſehr raſch ab und in der letzten Nacht zwiſchen 8 und 4 Uhr trat der Tod ein, wie man glaubt, infolge einer Lun⸗- genentzündung.— Krüger hat den Wunſch ausgedrückt, in Transvaal beerdigt zu werden. Die engliſche Regierung wird um die Erlaubnis angegangen. Wenn dieſe verweigert werden ſollte, wird Krüger in Holland beigeſetzt. Proviſoriſch wird die Leiche in Clarens beigeſetzt. Genf, 14. Juli. Die Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur meldet weiter: Expräſident Krüger fühlte ſich am Samſtag un⸗ wohl. Am Montag wurde eine Lungenentzündung feſtgeſtellt, die eine Folge ſeines Herzleidens war. Krüger verlor das Bewußtſein und erlangte es bis zu ſeinem heute nacht er- folgten Tode nicht wieder. An ſeinem Krankenbette wachten abwechſelnd die Tochter Krügers, deren Gatte, der Arzt und der Sekretär. Krüger hat verſchiedene Male den Wunſch aus⸗ geſprochen, an der Seite ſeiner Frau in Transvaal beigeſetzt zu werden. Die Leiche wird heute aufgebahrt und in der Leichenhalle aufgeſtellt, bis die Anordnungen zur Beerdigung getroffen ſind. Seit ſeiner Ankunft in Clarens am 27. Mai war Krüger ein einziges Mal im Wagen ausgefahren. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Aus den Ausſagen gefangener Herero teilt die„Dtſch.⸗ Südweſtafr. Ztg.“ mit: Die Otjimbinguer Baſtards werden nachts von den Herero feſtgemacht und tagsüber ſtreng be⸗ wacht, ebenſo die Bergdamara und Hottentotten, die ſich im Hererolager befinden. Die Gewehre ſind dieſen Leuten ſchon längſt abgenommen; ſie werden mit Keulen bewaffnet ins Ge⸗ fecht geſchickt. ganzes Leben hindurch diente er ſeinem Vaterlande in bürger⸗ lichen oder militäriſchen Aemtern. In dem 1880 ausbrechenden Kriege gegen die Engländer war er die Seele des Wider⸗ ſtandes. 1883, 1888, 1893 und 1888 wurde er zum Prä⸗ ſidenten der Transvaalrepublik gewählt, die unter ihm einen großen Aufſchwung nahm. Krüger, der mit der Charakter⸗ feſtigkeit und Frömmigkeit eines echten Buren die Gewandtheit eines europäiſchen Staatsmannes verbindet, hielt unbeugſam an der alten Verfaſſung. Dem Einfall Jameſons im Jahre 1896 trat er mit Kraft entgegen und obwohl er die Rädels⸗ führer begnadigte, ſpitzten ſich die Verhältniſſe mit England immer mehr zu. Der Krieg fand das Land wohlgerüſtet. Als die Ereigniſſe eine ſchlimme Wendung für die Buren 3— Bei Sonnenuntergang. Littauiſcher Roman von M. von Wehren. 5,(Nachdruck verboten.) „Kannſt Du, Moſes“, meinte, höhniſch lachend, Schmul. „Schau Dir mal den kleinen Balg genauer an; ich müßte mich ſehr irren, wenn es nicht Zollinſpektors Lenchen iſt, die kleine Umbertreiberin. An jenem kannſt Du Rache nehmen, wenn Du dieſe hier liegen läßt und recht ſchnell fortgehſt; oder Du nimmſt ſie auch mit und erhältſt eine grauße Belohnung. Er wird dann gewiß auch bei Deinen Sachen ein Auge zudrücken, denn ſie iſt ſein Liebling. Aber Stuß, es iſt nur Spaß, laß uns ſchnell fortgehen, ſonſt kommen wir in Gefahr.“ Er zog die Riemen ſeiner Packe feſter um die Bruſt, ſtieg von der Böſchung und bog in den Weg ein, den er vorhin ge⸗ kommen. Moſes hörte nicht; über das Kind gebeugt, ſchienen ſeine ſmſteren Augen das kleine Mädchen förmlich zu verſchlingen. „Schmul, haſt recht, es iſt die Lene, jetzt erkenn ich ſie“, murmelten ſeine Lippen.„Wie oft hat mir ihr Vater, der Hallunke, nachgeſpürt, mir mein bischen Armut genommen. Durch ihn allein ſitzt mein Bruderleben im ſchwarzen Loch auf faulem Stroh und ſein Weib, ſeine Kinder ſchreien umſonſt nach dem Vater und müßten verhungern, wenn ich nicht wäre. Verflucht ſei der elende Kerl! Ich will mich rächen an dem Chriſtenhund, jetzt iſt die Gelegenheit da und ich wäre ein alberner Narr, wollte ich ſie nicht benutzen. Das Kind muß mit fortgebracht werden und ich will es ſo gut verſtecken, daß er es ſuchen kann, bis ſeine Haare weiß ſind. Seine junge Kalle, ſein Abgott, ſoll nicht mehr lächeln, ſo wahr mir Gott helfe!— Komm zurück, Schmul. und ſchnalle mir noch Deinen Packen auf meinen Rücken, ich werde mir das Kreuz nicht daran zerbrechen, Du aber nimm den Wurm leiſe auf, damit er nicht ſchreit, und dann fort, ſo ſchnell wir können. Unterwegs will ich Dir meinen Plan mitteilen!“ A—— f Einige wollten im Gefecht bei Oviumbo über⸗ gehen, wurde aber durch das fortgeſetzte Feuern von deutſcher Seite davon abgehalten. Es mangelt bei den Herero ſehr an Reis, Kaffee, Tabak und Kleidern. Samuel habe bei On- ganjira 5 und bei Oviumbo 3 ſeiner eigenen Leute, die nicht mehr zum Sturm vorgehen wollten, erſchoſſen.— Dieſer Feig⸗ ling, der ſich ſelbſt ſtets hinten hält, und ein geſatteltes Pferd zur Flucht zu ſeiner Verfügung hat. Die Mirbachiade, ſo wird die Angelegenheit des Oberhofmeiſters unſerer Kaiſerin, des Frhru. v. Mirbach, kurz bezeichnet, wirbelt noch immer viel Staub auf. Die Angriffe hageln nur ſo von rechts und links auf das Haupt des hochgeſtellten Mannes nieder. Mit Nachdruck wird jetzt namentlich gefordert, daß die r ſ. Zt. von — 2 9 ä— Der Knecht bemühte ſich vergebens, den Entſchluß ſeines Herrn zu bekämpfen. Dieſer blieb unbeugſam; mit zitternden Händen nahm nun Schmul die Pferdedecke, welche er um ſeinen Packen geſchnürt hatte, und wickelte die Kleine behutſam ein. Leiſe, im Traum, flüſterte das Kind: „Ihr Englein fein, Kommt ſchnell herein, Will auch ein artig Kind ſtets ſein.“ Dann legte ſie die Aermchen um den Hals des Juden, drückte den Kopf an ſeine Bruſt und mit einem ſeligen Lächeln auf dem verängſtigten Geſichtchen hauchten ſchlaftrunken die Lippen: „Da biſt Du ja, gute Mutter, Lenchen iſt müde, will ſchlafen.“ Zugleich ſtreckte ſich der Körper und ſie ſchlief feſt in tiefer Ermattung weiter. Der Jude war zuſammengezuckt. Ein wunderbares Gefühl hatte ſich ſeiner bemächtigt und ihm das Herz weich gemacht. Er dachte an das erblindete Judenweib, ſeine ſteinalte Mutter, die ihn ſo liebte, deren erloſchene Augen ihn zu fixieren ſuchten, deren zabnloſer Mund glücklich lächelte, wenn er heimkehrend ſeine Hand in die ibre legte. Wie in einem Spiegel ſah er ſich als Kind betend auf dem Schoß ſeiner Mutter, hörte, wie ſie ihn vor jeder Sünde warnte— und jetzt war er ein Mann! Er hatte manches gethan, wofür es im Geſetz keine Rechtfertigung gab: in ſeinen Augen war es keine Sünde. Warum hatten die Könige den Zoll ſo hoch gemacht? Die kleinen Leute und die Schmuggler wollten auch leben! Der Zollinſpektor war rauh und hart mit ſeinen Leuten, ihm gönnte er ſchon ein wenig Aerger und Gram. Seine Frau aber, der blonde Engel mit den beſtrickenden Augen und dem ſüßen Geſicht, ſie war ſo gut zu allen, ob Jude oder Chriſt. Wie herzlich hatte ſie oft über ſeine Erzählungen gelacht, ihm die kleinen Töchter auf den Arm gegeben und nun ſollte er ibr ein ſo entſetzliches Leid anthun? Schmul war gut, aber ſchwach, feige, verſchüchtert und auch in ibm haftete die Leiden⸗ ſchaft nach Geld und Reichtum. Er gelobte fich, das Chriſtenkind nicht aus den Augen zu laſſen, es zu behüten und alles Ueble von ihm abzuwenden. Mußte er jetzt auch gehorchen, es kam wohl bald eine Stunde, wo er, von ſeinem Herrn unbewacht, der jungen Mutter Mitteilung machen konnte, vorausgeſetzt, daß ſich ihm großer Gewinn dafur in Ausſicht ſtellte. O Schweigend trug er das Kind und folgte ſeinem Herrn. Dieſer ging voran und die tief hängenden Zweige zur Seite ſchiebend, bewegte er fich ſo ſicher mit ſeiner ſchweren Laſt, als wäre er zu Hauſe. Einige Minuten knackten und rauſchten die Büſche, dann wurde es wieder ſtill, denn die Vögel ſaßen noch ſchlaftrunken in den Zweigen. Nur die Waldblumen flüſterten ſich zu, daß die kleine Menſchenblume fort ſei, um nie wiederzukehren. Im Graben lag unbeachtet das blaue Schürzchen neben einem Himbeerzweig. Gegen Morgen erhob ſich der Wind, die zertretenen Gräſer richteten ſich auf und die Schürze, ein dünnes Gewebe, flog von einer Stelle zur andern, erſt weit ab im Gebüſch einen Ruhe⸗ platz findend. In und unter den Bäumen wurde es allmählich lebendig. Die Vögel machten Morgentoilette und ſchrieen und jubilierten um die Wette: mancherlei kleines Getier dräugte ſich durch die Buſchpartien, das Hochwild aber, aufgeſtört von Menſchenſtimmen, die ſich immer mehr verſtärkten, eilte, ſich ins undurchdringliche Dickicht zu verbergen. Eine ganze Poſtenkette zog wie zu einer Treibjagd durch den Wald, um die Tochter des Zollinſpektors zu ſuchen; voran der unglückliche Vater. Einzelne Rufe— Aufſchreie, gaben ihm kurze Hoffnung, aber es war alles Täuſchung: das Kind fand ſich nicht; nur die Schürze, welche indes keinen Anhalt für ihren Verbleib bot. War ſie in den großen Sumpf geraten, welcher von der Längsſeite an den See ſtieß und die Grenze zwiſchen Preußen und Polen bildete? Oder hatte ſie auf andere Weiſe einen qualvollen Tod gefunden? Ein Gedanke, der die Herzen all der Männer, die um den verzweifelten Vater ſtanden, erbeben liez vor Weh und Grauſen.— (Fortſetzung folgt.) ——— ———.— 3 n 6 der Pommernbank übergebenen 600,000 Mark ſofort zurück⸗ gezahlt werden. Befände ſich der Kaiſer in Berlin und nicht auf der Nordlandreiſe, dann wäre die Entſcheidung über Gehen oder Bleiben des Freiherrn v. Mirbach gewiß ſchon gefällt, ſo aber dürften darüber nach einige Wochen vergehen. Anzu⸗ nehmen, die Sache würde in Vergeſſenheit geraten, wäre nicht recht getan. Tritt Freiherr v. Mirbach nicht zurück, dann wird die Stimmung nur noch gereizter und die auf den Herbſt vertagte Beſprechung der die Mirbachangelegenheit betreffenden Interpellation nur noch heftiger werden. Ausland. Brüſſel, 15. Juli. Sämtliche Spinnereien von Dol⸗ chai, Limbourg und Umgegend ſind geſtern geſchloſſen worden, wodurch Hunderte von Arbeitern ohne Brod ſind. Infolge dringender Beſtellungen verlangten die Arbeitgeber daß von 5 ½ Uhr morgens bis 8 Uhr abends gearbeitet werde, worauf die Arbeiter nicht eingingen. Nah und Fern. * Viernheim, 14. Juli. Die Gewitter, welche geſtern abend unſeren Ort eigentlich nur geſtreift haben, ſind in der Pfalz ſtellenweiſe ſehr heftig aufgetreten. In Ruchheim wurden dem Landwirt Jakob Keßler auf freiem Felde 2 Pferde im Werte von 2000 Mark vom Blitze erſchlagen. Der Sohn, der neben den Pferden ſtand, kam mit dem Schrecken davon.— In Landau regnete es ſo ſtark, daß die meiſten Straßen unter Waſſer geſetzt wurden und nicht mehr paſſier- bar waren. In vielen Kellern ſtand das Waſſer über einen Meter hoch. * Viernheim, 15 Juli. Der Höhepunkt des Jahres liegt hinter uns und die Tage werden wieder kür⸗ zer. Die Dämmerung, die ſeit 20. Mai es nie ganz Nacht hat werden laſſen, hält noch bis zum 20. Juli an. Von dieſem Termine ab wird es um Mitternacht wieder vollkommen finſter. Am 25. Juli tritt die Sonne in das Zeichen des Löwen und damit beginnen die Hundstage. — Das Große Los der Straßburger Reiter-Lotterie kam an ein älteres Fräulein nach Hockenheim i. B. und wurde bereits am Samſtag vom General⸗Agent J. Stürmer, Straß⸗ burg i. Elſ. ausbezahlt.— Bereits am 23. Juli kommt die letzte Straßburg-Neudorfer Wohltätigkeits-Geld⸗Lotterie zur Ziehung. Obſchon auch dieſe Loſe nur 1 Mark 11 Loſe 10 Mark koſten, ſo ſind dennoch 15.000 Mk., 6000 Mark bar ohne Abzug zu gewinnen. Wer ein edles Werk unterſtützen will, der möge dies bald tun, bei dieſer Lotterie gewinnen alle, welche ein gutes Werk unterſtützen wollen, wenn auch nicht alle mit barem Gelde bedacht werden. Jeder Spieler hat das Be- wußtſein, ſein Schärflein für ein ſchönes Werk beigetragen zu haben und dies iſt kein Verluſt. Es iſt aber auch ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß die Glücksgöttin diesmal ſolche Spieler bezw. jüngere Damen bedenkt, welche nicht in Hockenheim wohnen. Bei dieſer Lotterie kommen ca. 2500 nur Geldgewinne ohne jeden Abzug im Betrag von Mk. 41000 zur Verloſung und muß daher als ſehr chancenreich bezeichnet werden.— Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß obige Loſe gegen Ge— winn⸗Loſe der Straßburger Roten Kreuz⸗Lotterie bis zum 13. Juli, an welchem Tage dieſe verfallen und gegen Gewinn⸗Loſe der Straßburger Reiter- Lotterie von den Losverkäufern und vom General⸗Agent J. Stürmer, Straßburg i. Elſ. in Zahlung genommen werden. Rimbach i. O., 15. Juli. Die kürzlich in ver⸗ ſchiedenen Blättern verbreitete Nachricht, die hieſige höhere Bürgerſchule würde eingehen, wird von dem Kuratorium genannter Bildungsanſtalt als„freie Erfindung“ bezeichnet. Nieder⸗Ingelheim, 15. Juli. Am Montag wurde in dem Hauſe des Herrn Heinrich Strauß die Leiche eines neugeborenen Kindes in einem ſchon längere Zeit unbe- nutzten Brunnen aufgefunden. Als der Tat verdächtig wurde das Dienſtmädchen verhaftet. Es hat das Delikt bereits ein— geſtanden. Mainz, 15. Juli. Bei einer Kahnpartie badete geſtern früh mit einigen Kollegen der Kellner Guſtav Seifert von dem hieſigen Cafe Bauer im offenen Rhein an der Mainmündung, wobei er ertrank. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht ge⸗ funden werden. a Aus Rheinheſſen, 14. Juli. In Monzernheim geriet der Arbeiter Julius Kraus aus Becherbach bei Kuſel in die Trommel der Dreſchmaſchine. Bis zur Unkenntlichkeit ver- ſtümmelt kam er wieder ans Tageslicht. Er war 26 Jahre alt und hinterläßt Frau und Kind. Offenbach a. M., 14. Juli. Hier gerieten zwei Schneidergeſellen während der Arbeit in Streit. Plötzlich fuhr der eine dem Gegner mit dem glühend heißen Bügeleiſen über das Geſicht. Der Mann mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Aus dem Kreiſe Dieburg, 14. Juli. Ein ſchweres Sittlichkeitsverbrechen wurde am hellen Tage an einem ſiebzehnjährigen Mädchen aus Hering auf dem Otzberge verübt. Das Mädchen befand ſich beim Beerenſuchen im Walde, als es in der Nähe des dortigen Pflanzgartens von einem vagabundierenden Menſchen überfallen und vergewaltigt wurde. Trotz eifriger Nachforſchung durch die Polizei gelang es bisher nicht, eine Spur von dem Verbrecher zu finden.— In Dieburg verunglückte vorgeſtern ein Knecht beim Pfuhl⸗ fahren. An der Gundernhauſer Chauſſee kam ſein Fuhrwerk unweit des Bahnübergangs zu nahe an die Straßenböſchung und ſtürzte mit dieſem den Abhang hinunter. Er geriet hier- bei unter den Wagen und zog ſich außer einem Beinbruch auch ſchwere innere Verletzungen zu. Neuſtadt a. H., 14. Juli. Im Hofe der Wirtſchaft Reitmeyer ſtürzte vorgeſtern abend der 13jährige Maurersſohn Vetter vom Speicher auf das Pflaſter. Er zerſchmetterte ſich die Hirnſchale und war alsbald tot. Karlsruhe, 15. Juli. In der geſtrigen Verhand⸗ lung des Verwaltungsgerichtshofes wurde die Friedrichsfelder Gemeinderatswahl für gültig erklärt und die Einſpruchsleger abgewieſen. Letztere haben die Koſten zu tragen. Lambrecht, 14. Juli. Allgemeines Aufſehen erregt hier der Ueberfall des Arztes Dr. Bertololy auf ſeinen Kollegen Dr. Kullmer. an der Wohnung des Dr. Bertololy vorbeifuhr, hieb dieſer plötzlich mit einer Hundspeitſche auf Dr. Kullmer ein, während Frau Dr. Bertololy mit einem Stilet(Stockdegen) auf Dr. Als bei eingetretener Dunkelheit Dr. Kullmer Kullmer einhieb, ſo daß dieſer bös zugerichtet wurde. der Stirne hat er eine ſchwere Wunde. Die Behörde hat be⸗ reits Unterſuchung eingeleitet. Die beiden Aerzte ſind ſeit längerer Zeit mit einander verfeindet und haben wiederholt zuſammen vor Gericht geſtanden. i Straßburg, 15. Juli. In Gerardmer wurde der „Reichsl. Korreſp.“ zufolge durch einen Blitzſchlag die aus 4 Köpfen beſtehende Familie des Landwirts Valentin getötet und ein den Induſtriellen Garlier und Thiebout gehöriges Arbeiter⸗ viertel in Brand geſetzt. Koburg, 13. Juli. Bei einer Schlägerei zwiſchen Muſikanten in Steinach wurde ein Muſikant totgeſchlagen. Einem anderen Muſikanten wurde ein Bein gebrochen. Zwei wurden verhaftet. Breslau, 15. Juli. Geſtern morgen erfolgte der „Schleſ. Volks⸗Ztg.“ zufolge in dem hieſigen Dome eine Ex⸗ ploſion, als ſich der Glöckner mit brennendem Licht in eine neben der Sakriſtei liegende Kammer begab, aus welcher Gas⸗ geruch drang. Der Glöckner wurde im Geſicht ſchwer verletzt. Die ſchwere Sakriſteitür und die Fenſter wurden zertrümmert. Budapeſt, 15. Juli. Die große Gemeinde Bodony in Nordungarn iſt geſtern ein Raub der Flammen geworden. 242 Wohnhäuſer und 700 Nebengebäude ſind zerſtört. Fünf Perſonen ſind in den Flammen umgekommen, 150 verletzt. Der Schaden beträgt über eine Million Kronen. New⸗Nork, 15. Juli. Drei reiche Brooklyner fuhren in einem Automobil mit einem Expreßzug der Long Island⸗ bahn um die Wette und ſuchten in einem ſpitzen Winkel über die Geleiſe zu kommen. Indeſſen hatten ſie die Differenz falſch berechnet. Die Lokomotive zertrümmerte das Automobil und die Inſaſſen wurden zermalmt. Chicago, 15. Juli. Bei Glenewood ſtieß ein Zug der Chicago ⸗Caſtern und Illinoisbahn mit Mitgliedern von Kirchengemeinden, welche von einem Jahresausflug nach Mo⸗ mencen zurückkehrten, auf einen Güterzug. 18 Ausflügler ſind getötet, 68 verletzt. Ueber Humoriſtiſches. —(Telegramm aus einem Kurort.) Lieber Mann! Rheuma, Geld, Töchter— alles los geworden. Emilie. —(Abgehärtet.) Direktor eines Auskunfts⸗Bureaus: „Wir ſuchen jemand, der alle Fragen beantworten kann und ſich nie verblüffen läßt!“— Bewerber:„Dann paſſ' ich für Sie,— ich hab' acht Kinder!“ — Wielſagend.)„Denken Sie denn auch, Herr Graf, zuweilen an mich?“— Auf Ehre— mein einziger Zivil- gedanke!“ —(Neues Wort.) Bad entſchloſſen?“ noch ſo herum!“ —(Eerechte Entrüſtung.) Herr(der ſich im Auskunfts⸗ Bureau über ſich ſelbſt erkundigt hat):„So eine Gemeinheit! Bis zu 300 Mark ſoll ich gut ſein, und kein Menſch pumpt mir was!“ —(Zu wenig.)„Nun, Emilie, hat Dir der Aſſeſſor endlich einen Heiratsantrag gemacht?“—„Gott bewahre! Der ſchwört mir nur immer ewige Liebe und Treue!“ —(Frauenlogik.) Er(empört):„.. Aber, Eliſe, Du haſt ja gar nichts bezahlt!“.. Dem Fleiſcher und Bäcker biſt Du allein 400 Mark ſchuldig geblieben?!“— Sie:„Dafür hab' ich mir aber vom Haushaltungsgeld den ganzen Land⸗ aufenthalt erſpart!“ Letzte Nachrichten. Der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg. Vetersburg, 15. Juli. Ueber den Sturm auf Port Arthur am 10. und 11. Juli liegen noch keine Einzelheiten vor, nur weiß die„Nowoje Wremja“ zu berichten, daß der Sturm glänzend zurückgeſchlagen wurde. General Fock verfolgte den Feind bis Nonalin. Die Verluſte der Japaner ſind enorm. Die Ruſſen verloren 1000 Mann. CTondon, 15. Juli. In Söul nimmt man an, daß Port Arthur in den nächſten 24 Stunden fallen werde und die Japaner Ende dieſes Monats in Mukden einrücken.(Bei dem Sturm auf Port Arthur haben die Japaner anſcheinend 2800 Mann und nicht 30 000 verloren.) Haitſcheng, 15. Juli. Die Abteilung des Generals eiſchtſchenko beſtand ein glänzendes Gefecht ſüdlich von Hai— tſcheng bei den Schwarzen Bergen. Die Japaner befeſtigten die Stellungen, welche ſie acht Werſt von Taſchitſchao innehaben. Die Hitze ſtieg auf 25 Grad Celſius. Der Geiſt der Truppen iſt außerordentlich gehoben durch die Nachricht von dem zurück- geſchlagenen Angriff auf Port Arthur. Der Sturm auf Port Arthur. Petersburg, 15. Juli. Die Ruſſ. Telegr.⸗Ag mel⸗ det aus Mukden vom 14. d. Mts.: Nach hier eingegangenen Meldungen gingen unſere Truppen am 3. und 4. Juli bei Port Arthur auf der rechten Flanke der Verteidigungslinie zum Angriff vor, drängten die Japaner zurück und beſetzten die weſtlichen Ufer des Lunwanghetaten und am 6. Juli eine den gleichnamigen Paß beherrſchende Höhe. Unſere Verluſte waren bedeutend. Die Japaner verloren mehr als 2000 Mann. Seit Beginn der Belagerung haben die Japaner noch keine poſitiven Reſultate zu verzeichnen. „Hat ſich Ihre Frau ſchon für ein „Noch nicht— ſie ohnmachtelt vorläufig Tondon, 15. Juli. Zum Tode Krügers ſprechen ſich die meiſten engliſchen Blätter in ruhiger und dem Augen⸗ blicke angemeſſener Weiſe aus. Sie widmen dem ehemaligen Oberhaupt der Transvaal-Republik ſympathiſche Leitartikel und erkennen an, daß er perſönlich ein lauterer Charakter war und ein großer Patriot, dem Südafrika unendlich viel verdankt. Ob der Herzenswunſch Krügers, in Transvaal begraben zu werden, in Erfüllung gehen wird, iſt fraglich, da man noch im PP.... ³˙¹¹ AA Soldonstoffo Zweifel iſt, ob die engliſche Regierung nicht fürchtet, daß es bei der Beiſetzung zu unliebſamen anti⸗engliſchen Demonſtrationen kommen wird. — Keine Erhöhung der Tabakſteuer. Zu der Aeußer⸗ ung des Finanzminiſters Frhrn. v. Rheinbaben, der Tabak ſei bei uns noch nicht in dem Maße, indem es möglich, zur Be⸗ ſtreitung der öffentlichen Ausgaben herangezogen, wird dem „Hann. Cour.“ aus Berlin geſchrieben.„Von einem derartigen Plan iſt in keiner Weiſe die Rede. Weil namentlich in Bayern der Gedanke Unbehagen weckt, es könne doch früher oder ſpäter zu einer neuen Regelung der Brauſteuerverhältniſſe innerhalb der norddeutſchen Brauſteuergemeinſchaft kommen, durch die auch die Bierverhältniſſe Bayerns in Mitleidenſchaft gezogen werden möchten, verſucht man von der Iſar aus, von Zeit zu Zeit eine ſtärkere Belaſtung des Tabaks in empfehlende Er- innerung zu bringen. In Norddeutſchland wird die Nötigung zur Eile, derartiger ſüddeutſcher Lockung zu folgen, umſo weniger dringlich empfunden, als ſich in einzelnen Gebieten, wie bei— ſpielsweiſe in Weſtfalen, die Verhältniſſe der Arbeiter in der Tabakinduſtrie derart entwickelt haben, daß es nicht empfehlens- wert erſcheint, in manches, was ſich auch in ſozialer Be⸗ ziehung befriedigend anläßt, ohne Not mit rauher Hand ein⸗ zugreiſen.“ Neckarau, 15. Juli. Schäfer Andr. Schantz, in Dienſten bei Wilh. Rohl in Neckarbiſchofsheim, wollte geſtern in einem Rheinſporen ein Bad nehmen und iſt hierbei ertrunken. Seine Herde weidete friedlich unweit des Sporens. Heidelberg, 15. Juli. Der 7jährige Volksſchüler Wilhelm Bommer von Schlierbach geriet vorgeſtern nachmittag etwa 300 Meter oberhalb der Schlierbacher Fähre beim Baden in Gefahr, zu ertrinken. Oberrealſchüler Klingmann, Gymnaſiaſt Oskar Martus und Volksſchüler Wetzel ſchwammen beherzt über den Neckar und zogen den bereits untergeſunkenen und bewußtlos gewordenen Jungen aus dem Waſſer. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren glücklicherweiſe von Erfolg gekrönt.— Vorgeſtern nachmittag wollte ſich der in Neuenheim wohnhafte Schuhmacher Karl Tränkle durch Oeffnen der Pulsader das Leben nehmen. Der Lebensmüde wurde ins Akademiſche Krankenhaus geſchafft.— Bei der Heidelberger Zementwaren⸗Induſtrie ſtürzte heute ein Arbeiter beim Ausbe⸗ tonieren ab und mußte in die Klinik verbracht werden. Heidelberg, 15. Juli. Der Kunſtgewerbeverein des Pfalzgaues erläßt einen Aufruf zur Erhaltung der Heidel- berger Schloßruine in ihrem gegenwärtigen Zuſtande. Darmſtadt, 15. Juli. Wie das„Darmſt. Tagbl.“ erfährt, iſt der Strafantrag gegen die„Mainzer Volkszeitung“ wegen Beleidigung, betr. die angebliche Plünderung der Heſſen in Sens, nicht zurückgezogen worden, da die Mehrzahl der Antragſteller ſich dagegen erklärt hat und die Unwahrheit der Beſchuldigungen durch gerichtliches Urteil für alle Zeiten feſtge⸗ ſtellt wünſcht. Vom Odenwald, 15. Juli. Dienſtag abend be- gegnete auf der Landſtraße von Unter⸗Oſtern nach Reinheim 3 junge Leute einem mit 2 Pferden beſpannten Wagen, an dem ſie ruhig vorbeifuhren. Der Kutſcher verſuchte aber, ſie einzuholen, jagte ihnen nach und fuhr dem einen jungen Manne ins Rad hinein, das vollſtändig demoliert wurde. Der Rad⸗ fahrer erlitt erhebliche Verletzungen. Die Pferde raſten weiter und fielen ſchließlich ſamt dem Wagen und den Inſaſſen einen Berg hinab, wobei ſich einer der Beteiligten, namens Trautmann aus Unter⸗Oſtern, gräßliche Verletzungen zuzog. Frankfurt a. M., 15. Juli. Geſtern abend wurde die in Ober⸗Hoechſtadt wohnende Frau Anna Durian, die von ihrem Manne getrennt lebt, auf der Chauſſee nach Cronberg von dieſem, dem Schreiner Durian, überfallen und durch mehrere Stiche in den Rücken mit einem Stemmeiſen lebens⸗ gefährlich verletzt. Der Täter wurde verhaftet. Frankfurt a. M., 15. Juli. In Wieſeck bei Gießen wurden geſtern mittag durch eine Feuersbrunſt 8 Gebäude ein- geäſchert, Es wird Brandſtiftung vermutet. Hanau, 15. Juli. Geſtern nachmittag badeten an einer gefährlichen Stelle in der Kinzig eine größere Anzahl Schulknaben. Hierbei geriet der 13jährige Jakob Henzler an eine tiefe Stelle und ertrank vor den Augen ſeiner Kame⸗ raden, deren Rettungsverſuche vergeblich waren. Landau, 15. Juli. Die hieſige Strafkammer verur⸗ teilte den Weinhändler und Gutsbeſitzer Jakob Kehrt von Birk⸗ weiler wegeu Weinpantſcherei zu 14 Tagen Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe. Kehrt hatte mit Roſinen, Tamarinden, Glycerin, Bernſteinſäure, Weinſteinſäure und Zuckermaſſen große Quantitäten Wein hergeſtellt und dieſen in den Handel und Verkehr gebracht. Die von Kehr hergeſtellte Brühe wurde für 133 bis zu 380 Mark verkauft.— Der Gutsbeſitzer und Bürger⸗ meiſter Richard Braun von Ranſchbach, der Treſterwein fabri⸗ zierte und dieſen zu verkaufen ſuchte, erhielt wegen Vergehens gegen das Weingeſetz 300 Mark Geldſtrafe. Außerdem wurde auf Einziehung von 6900 Liter Wein erkannt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. bezieht man zu Fabrikpreisen aus der E Hohensteiner 3 1 1 Hoflieferant, Hohenstein-Er. Seidenweberei„Lotze J i. Sa. Hochmoderne Dessins in schwarz, weiss und farbgi. Versand meter- und roben- weise an Prixate. Man verlange Muster. Aecht nur in versiegelten grünen Pagen à 80 u. 50 Pfg. Töfet sicher alle lnsecten sammt Bruf. Milliogenfach bewährt gegen Fliegen, Schnaken, Schwaben, Russen, Wanzen u. s. W. Wird von Militärbehörden schon seit Jahren bezogen. In Viernheim in der Apotheke. 862 —— 1 1 3 0 10 u 0 109 ſon det eil 90 nic en 8 St uul fl eine tler hal ha 1 lenz hat den dele Der ſprte ſind E Gr unt Pe bde tag ande le folg den über kuh N l un Be am. Her liter sch erſtt, Utz feln darm dern cberein Hodel. geldel⸗ bl.“ fung heſſen hl der it her eie J be⸗ heim , aN fie ch Rad⸗ veitet ſaſſen nens . * die bon ubelg 50 bels Jeßen - an Mahl ler ume⸗ Bekanntmachung. Betr.: Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Schweinepeſt(Schweineſeuche). Wegen der zur Zeit vorliegenden Gefahr der Verbrei⸗ tung der Schweinepeſt(Schweineſeuche) werden unter Auf⸗ hebung unſerer Bekanntmachung vom 13. Juni 1903— Kreisblatt Nr. 71—, unter Bezugnahme auf die Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 8. September 1898, die An⸗ zeigepflicht für die Schweineſeuche betr.(Reichsgeſetzblatt S. 1039) und unter Hinweis auf die Strafbeſtimmungen in 8 66 Ziffer 4 des Reichsgeſetzes betr. die Abwehr und Unterdrückung re 23. Juni 1880 7 f 5 von Viehſeuchen vom I. fat 180. und in 5 328 des Neichs⸗ ſtrafgeſetzbuchs mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern, Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege, die nach⸗ ſtehenden Anordnungen. 1. Alle von Schweinehändlern zum Einſtellen von Zucht-, Einlegeſchweinen und Ferkeln benutzten Stallungen und Räume unterliegen der Beaufſichtigung durch den Kreisveterinärarzt ( 17 des Reichsgeſetzes) und ſind dieſem und der Ortspoli⸗ zeibehörde anzumelden. § 2. a. Die in das Großherzogtum eingeführten Zucht, Ein⸗ legeſchweine und Ferkel unterliegen einer Quarantäne in be⸗ ſonderen Räumen, nach denen ſie von der Grenze oder von der Eiſenbahnſtation ab, an der ſie zur Ausladung kommen, auf kürzeſtem Weg in Wagen zu verbringen ſind. Hiervon iſt der Ortspolizeibehörde und dem Kreisveterinäramt alsbald Mitteilung zu machen. Erſt dann, wenn die Schweine 12 Tage nach ihrer Einführung in das Landesgebiet in Quaran⸗ täne gehalten und während dieſer Zeit frei von der Seuche geblieben ſind, dürfen ſie in landwirtſchaftliche Betriebe ein⸗ geſtellt werden. Bei Schweinen, die in Transporten von mehr als 50 Stück mit der Eiſenbahn ankommen, iſt die 12tägige Friſt auf eine fünftägige herabzuſetzen, vorausgeſetzt, daß dieſe Schweinetransporte vollzählig in einem und demſelben Gehöft untergebracht werden. Sind in einem zur Quarantäne beſtimmten Gehöft neu eingeführte Schweine eingeſtellt worden, bevor die früher ein⸗ geſtellten daraus entfernt ſind, ſo unterliegen die letzteren von da ab von neuem der zwölf⸗, bezw. fünftägigen Qua⸗ rantäne. b. Perſonen, die in das Großherzogtum eingeführte Zucht⸗, Einlegeſchweine und Ferkel zum Zweck des Feilbietens oder Verkaufs oder in Erfüllung eines Ueberlieferungsver⸗ trags transportieren oder transportieren laſſen oder einer andern Perſon zum Transport übergeben, müſſen mit einem amtlichen Zeugnis verſehen ſein, durch das der Nachweis er⸗ bracht wird, daß die Schweine der unter a vorgeſchriebenen Quarantäne unterlegen haben. o. Schweinetransporte, welche in das Großherzogtum eingeführt und innerhalb 2 Tagen aus dieſem wieder aus⸗ geführt werden, unterliegen den Beſtimmungen unter a und b nicht, wenn ſie während dieſer zwei Tage nicht in Gehöfte eingeſtellt werden, in denen andere Schweine ſich befinden. Solche Schweinetransporte müſſen unter Angabe von Ort und Zeit der Einführung der Ortspolizeibehörde desjenigen Orts angemeldet werden, indem ſie zur Einſtellung kommen ſollen. Ueber die erfolgte Anmeldung hat die Polizeibehörde eine Beſcheinigung zu erteilen, in die außer den Namen des Einführenden und Ausführenden die Zahl der zu transpor⸗ tierenden Schweine ſowie der Ort und die Zeit der ſtattge⸗ habten Einführung und der beabſichtigten Ausführung ent⸗ halten ſein muß. 8 Von den Vorſchriften unter§ 2 a und b iſt befreit, wer durch amtliche Zeugniſſe nachweiſt, daß die in das Groß— herzogtum eingeführten Schweine direkt und ohne Zwiſchen⸗ handel aus unverſeuchten Gehöften und Orten eingeführt wor⸗ den ſind. Die Prüfung dieſer amtlichen Zeugniſſe liegt dem Kreis⸗ veterinäramt ob, ohne deſſen Viſa ſie keine Gultigkeit haben. Der Vorſchrift unter§ 2 a und b iſt inſolange zu ent⸗ ſprechen, als die vorgelegten Zeugniſſe nicht für guͤltig erklärt ſind oder unter den eingeführten Schweinen ſich verdächtige Erſcheinungen zeigen. 84. Zucht⸗, Einlegeſchweine und Ferkel, welche aus in dem Großherzogtum befindlichen, unverſeuchten Zuchten ſtammen, unterliegen Beſchränkungen im Transport nicht, doch müſſen Perſonen, welche dieſe Schweine zum Zweck des Feilbietens oder Verkaufs oder in Erfüllung eines Ueberliefer ungsver⸗ trags transportieren oder transportieren laſſen oder einer andern Perſon zum Transport übergeben, mit einem amt⸗ lichen Nachweis über die Herkunft der Schweine verſehen ſein. § 5. Die unter§ 2 bis 4 vorgeſchriebenen Zeugniſſe müſſen folgenden Anforderungen entſprechen: a die gemäߧ 2 b verlangten Zeugniſſe ſind durch den Kreisveterinärarzt auszuſtellen und müſſen ſtets Angaben über Zahl, Alter und Herkunft der Schweine ſowie darüber enthalten, wann, wo und durch wen dieſe in das Großher⸗ zogtum eingefuhrt worden ſind und wo ſie der Quarantäne unterlegen haben. b. die nach§ 3 zur Befreiung von den Vorſchriften unter§ 2 berechtigenden Zeugniſſe müſſen von zuſtändigen Behörden der Herkunftsorte der Schweine ausgeſtellt ſein, den amtlichen Stempel der ausſtellenden Behörde tragen, und den Herkunftsort und die Beſitzer angeben, denen die Schweine vor ihrer Ausführung angehört haben. Die durch das Kreis- veterinäramt vorzunehmende Prüfung dieſer Zeugniſſe hat ſich auf die Prüfung der Erfuͤllung dieſer Anforderungen zu erſtrecken. e. Die nach§ 4 verlangten Zeugniſſe ſind von der Ortspolizeibehörde des Herkunftsortes der Schweine auszu⸗ ſtellen und müſſen Ort und Zeit des Erwerbs der Schweine, deren Alter und Zahl und die Namen der Beſitzer angeben, deren Zuchten ſie entſtammen. „ Die aus der Durchführung der§§ 1 bis 5 erwachſen— den Koſten fallen, ſoweit es ſich um die Ueberwachung von Schweinetransporten und um die Ausſtellung von Zeugniſſen handelt, dem Beſitzer zur 17 2 51. Die nach Maßgabe dieſer Bekanntmachung auszuſtellen⸗ den Zeugniſſe ſind, inſoweit ſie ſtempelpflichtig ſein ſollten, auf Grund des Art. 10 des Urkundenſtempelgeſetzes vom 12. Auguſt 1899 mit Ruͤckſicht auf das hierbei vorliegende veteri⸗ närpolizeiliche Intereſſe für ſtempelfrei erklärt. Heppenheim, den 4. Juli 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Heppenheim, den 4. Juli 1904. Betr.: Wie oben. 5 Das Großherzogliche Kreisamt Heppenheim an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Indem wir Sie auf vorſtehende Bekanntmachung zur Nachachtung beſonders hinweiſen, beauftragen wir Sie, die— ſelbe alsbald wiederholt ortsüblich veröffentlichen zu laſſen, ſo⸗ wie die Schweinehändler in Ihren Gemeinden auf dieſelbe be⸗ ſonders aufmerkſam zu machen. Falls die Schweinepeſt oder die Schweineſeuche in Ihrer Gemeinde auftritt oder ſeuchenverdächtige Erſcheinungen Ihnen bekannt werden, ſo iſt dies ſofort zur Kenntnis Großherzog⸗ lichen Kreisveterinäramts zu bringen und uns darüber Bericht zu erſtatten. Wir erwarten Ihre energiſchſte Mitwirkung dazu, daß es gelingt, eine beſchleunigte Unterdrückung der etwa einge⸗ geſchlichenen Seuche mit allen geſetzlich zu Gebote ſtehenden Mitteln herbeizuführen. 1057 von Hahn. Heppenheim, den 4. Juli 1904. Betr.: Wie oben. Das Großherzogliche Kreisamt Heppenheim an die Gr. Gendarmerie des Kreiſes. Auf vorſtehende Bekanntmachung machen wir Sie zwecks ſorgfältiger Ueberwachung des Befolgs derſelben aufmerkſam. von Hahn. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß gemäß kreisamtlicher Verfügung vom 11. Juli l. J., für in Viernheim eingeführtes Klauenvieh, welches nach Baden wieder ausgeführt werden ſoll, die durch Verordnung Großh. Kreisamtes Heppenheim vom 27. April l. J. angeordnete ſiebentägige Quarantäne aufgehoben iſt. Der Handel im Umherziehen bleibt bis auf Weiteres verboten. Viernheim, den 12. Juli 1904. 1056 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. B. d. 9. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Gemäß Verfügung Gr. Kreisamtes Heppenheim vom 4. Juli l. Is. ſoll die Anlieferung von 57 Waiſenbüchſen zur Aufſtellung in den Viernheimer Wirtſchaften auf Koſten der Landeswaiſenkaſſe Darmſtadt in Viernheim auf dem Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Diesbezügliche Offerten ſind bis längſtens 25. d. Ms., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen woſelbſt auch über die Art und Beſchaffenheit der Waiſenbüchſen Näheres zu erfahren iſt. Viernheim, den 12. Juli 1904. 1069 Großh. mann Viernheim. J. V. d 7 Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Es wird darauf hingewieſen, daß das 3. Ziel direkte Steuer, die Brandverſicherungsbeiträge(ſog. Brandſteuer) und das 1. Ziel Tilgungsrenten im Monat Auguſt zuſammen erhoben werden. Viernheim, den 15. Juli 1904. 1070 Großh. Untererhebeſtelle. Jöſt. Gemeindekaſſe. An Zahlung des 1. und 2. Zieles Kommunalſteuer pro 1904 wollte ich hiermit erinnern.— Die Beiträge zur land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft kommen gleichzeitig zur Erhebung 1071 Jöst. Haus Sch umacher, Schulſtraße. Lager in Manufaktur-, Kurz-, Meiß⸗ und Wollwaren Spezialität in farbigen und ſchwarzen Kleiderſtoffen. Alpacca's Hatin's u. Kattunen Anzugsstoffen Reſte werden zu noch nie dageweſenen Preiſen verkauft. ahrräder nur erſtklaſſige Fabrikate und 888 Ersatzteile empfiehlt zu äußerſt billigen Konkurrenzpreiſen L d 1 K Lorscher- udwig Krug, See. —— 5 2 Molz& Forbach N Schirm- u. Stock-Fahrik 0 J, 6 Planken. Reparatur-Werkstätte. 4 0— ———„— ——— Flammers Seifr berühmt durch Güte und Billigkeit, iſt die beſte für wäſche und Haus. Jeder ſtändige verbraucher erhält eine [Tasrchenuhr wertvolle, gut gehende Remontoir, D mſt Sprungdeckel 2 in ſchwarzem Stahl mit Goldrand, Igesrhenkt. Die geſammelten Einwickelpapiere berechtigen zum Empfang: man weiſe daher uneingewickelte Stücke im eigenen Intereſſe zurück. Krämer& Flammer, Heilbronn a. N. Im letzten Jahre kamen 4635 Uhren Zur Verteilung. Große Auswahl in 994 Herren-, Knaben-, Frauen- und Mädchenhemden. Träger-, Bund-, und Kinderſchürzen BZubenbluſen etc. Alles nur ſelbſtgefertigte Artikel, aus prima Stoffen. 1 a un. heller 1 3 à 1000= 3000 2 stets 5 ackpulver 425 zus. 9500 Dr. Vanliſin-Zucker 2060 zus.— 7500%[Oetker's n Fun f M(edv, ber Fructin 2 Strassburg LE eturmer, Lang ff. Garantie für dauerh. Arbeit zu denkbar billigen Preiſen. M. Dobhan, Wa ſſerſte. Verkaufe mein Fahrrad zu jedem annehmbaren Preis. Karl Peter Wunder, 1082 Lorſcherſtraße. Sie kaufen Ahren& Goldwaren am beſten u. billigſten bei Jos. Adam, Weinhandlung ſucht einen tüchtig. Vertreter für Viernheim und Um⸗ gegend bei ſehr guter Pro⸗ viſion. 1039 Schriftliche Offerten zu rich⸗ ten unter Nr. 100 an die Expedition d Blattes. N ähmaſchinen repariert Uhrmacher. C. Schammeringer. banchem 1 5.„ Fahnen 0 D Aeinecke, Hannover. Deutsche erstklassige Roland- N 15 N unsch auf Te g.* g— K Gelegenheitskäufe 2 2 a räder 25-50 f 7 e 1 2 lch. i 7 Laren an Kleiderſtoffen, Hörtells Kolessa! billig. Man vorzüglichen verlange umsonst Preisliste. Ooiand„ Herrenſtoffen, —— gaumwollwaren kauft man vorteilhaft bei J. Lindemann, Mannheim, F 2, 7. Lene Mobätgtels- Geld- Lotterie] d. Strassburg-Neud. Arbeiterheims Ziehung sicher a. 23. Juli Nur Baar Geld! 2490 Ge. ohne Abzug 5 M. 41000) L: Joh. Schweikart, Buchhandlung. versendet d. General-Debit 1 Pfd. für 45 Pfg. giebt 600 gramm feinsten Tafel-Honlg. Millionenfach bewährte Rezepte gratis von den besten Geschäften. — — rr——— ‚⏑——....—— 3— 2—— 2 CFC TTT Danksagung. Zurückgekehrt von dem Grabe unſerer lieben, nun in Gott ruhenden Tochter und Schweſter Margaretha ſagen wir für die uns bewieſene herzliche Anteilnahme an dem uns betroffenen herben Verluſt, ferner für die zahlreiche Betelligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz- und Blumenſpende unſeren tiefgefühlten Dank. Viernheim, den 14. Juli 1904. 1072 Die trauernde Familie: Anton Winkenbach. Turngenoſſenſchaft Germania. Gut 5 Heil! 1 den 17. Juli d. J., nachmittags 3 Uhr halt unſer Verein am„Ochſenbrunnen“ ein 1073 Waldfest ab, verbunden mit turneriſchen Vorführungen. Die aktiven und paſſiven Mitglieder mit ihren Familien⸗ angehörigen ſowie alle Freunde und Gönner unſerer Sache ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Eintritt frei! Der Vorstand. OOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Hans Schumacher, eat empfiehlt einen großen Poſten in engl. Leder-Hoſen, blaue leinene Hoſen und Jacken. Ferner empfehle ich eine große Auswahl in ſelbſt augefertigten Manns-, Frauen- und Kinder-Hemden. Manns- Blusen in verſchiedenen Größen. 1074 i T Iſayer- piace andlung& Hobel werk Mannheim. 1034 Gehobelte Pitchpine⸗, Rodpine- u. Nord. Tannen-Fussboden- *——.——— 28 Trockenanlage. 2 Kohlrabi-Setzüinge hat zu verkaufen 1075 Adam Heibel. fue Sſrohseile hat zu verkaufen 1076 Martin Fetsch Kühnerſtraße. Relte Michschwoine hat zu verkaufen 1077 Jakob Gärtner, Lampertheimerſtr. Neue Kartoffeln verkauft 1078 Valentin Helfrich, Schuhmacher. 1 Hofraite mit Grabgarten iſt wegen Geſchaͤftsveränderung zu ver⸗ kaufen. 1019 Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. e i Rheumatismus u. Aſthma⸗ Kranke, welche Heilung ſuchen, ſollten nicht verſäum en, ſich ſofort die Broſchüre über ſichere Hei ung dieſer Krankheit kommen zu laſſen. Dieſelbe wird auf Ver⸗ langen an Jedermann um- sonst und portofrei geſandt. W. Heinrichs& Co., Klingenthal, Sa. Den 1 ROT BAND Allein echt zu haben bei: Joſef Brückmann, Joh. Bar⸗ gert 5., Barb. Hanf. Joh. Heckmann 3., Gg. Knapp 4. Mich. Koob 1., Adam Kirch⸗ ner 2., Nik. Neudörfer, Pet. Schloſſer, Peter Weidner, Konrad Winkenbach, Georg Winkenbach. 882 unwittelbar am Bahnhofe. „um Landgrafen von Hessen“ Heppenheim a. d. Bergstr, Sonntag, den 17. Juli 1904 Anfang 3 Ahr nachmittags, Ende 2 Großes Militär⸗Konzert des 2. Groß. Heſſ. Feldartillerie⸗Regiments Nr. 61, in (Kapellmeiſter Max Weber). Eintrittspreiſe(einſchließlich Programm, Wein- u. Speiſekarte) 25 Pfg. a Perſon. Es ladet freundlichſt ein der Besitzer: Hermann Ludwig l. unmittelbar am Bahnhofe. Ahr nachts Uniform, 1079 Krankheiten ſoll man nicht einreißeu laſſen; ſie führen ſonſt zu dauerndem Siechtum. Die Urſache vieler Krankheiten iſt die Llutarmut. Die Kennzeichen der Blutarmut ſind meiſt: Bleiche Geſichtsfarbe, Blaſſe Lip⸗ pen, Kopfſchmerzen, Er⸗ mü dung beigeringſter An⸗ ſtrengung, Appetitmangel und Uebelkeit, Schwin⸗ del, Ohnmachtenetc. Zeigen ſich dieſe, ſo zögere man nicht, ein zuverläſſiges Heilmittel zu ge⸗ brauchen. Als ſolches hat ſich trefflich bewährt der ſeit 1565 medieiniſch bekannte Lamſchei⸗- der Stahlbrunnen. Bei Ner- venſchwäche, Magen- und Ver⸗ dauungsſchwäche, Blaſen und Nierenleiden, Schwächezuſtänden aller Art iſt der Lamſcheider Stahlbrunnen gleichfalls ein hervorragendes Heil- und Kräf⸗ tigungsmittel, und ärzlich wärm⸗ ſtens empfehlen. Trinkkuren im Hauſe ohne Berufsſtörung. Aus⸗ führliche Mitteilungen über Ge⸗ brauch der Kur und Heilerfolge erteilt koſtenlos 1080 Camſcheider Stahlbrunnen, Düſſeldorf. Wer liebt ein zart., rein. Gesicht? roſ jugend⸗ fr. Aussehen! weiße, ſammetweiche Haut! u. blendend ſchönen Teint: Der gebrauche nur Radebeuler Steckenpferd- Lilienmilch-Seife von Bergmannu. Co., Radebeul meecht. Schutzm rke: Steckenpferd à St. 50 Pf. bei: Otto schmidt, Karl Marbach, Drogerie. Die beſte Würze aller Speiſen iſt und bleibt. Nee Sehr ausgiebig, daher billig im Gebrauch. In Originalflaſchen und nachgefüllt beſtens empfohlen von Joſ. Brückmann, Schulſtr. 4. Bezitksſpatkaſſe Lorſch. Es ſoll hier nochmals darauf aufmerkſam gemacht wer⸗ den, daß die Ausſtände der Bezirksſparkaſſe Lorſch laut neuerer, geſetzlicher Beſtimmungen in derſelben Weiſe zur Beitreibung kommen, wie die Gemeindeausſtände.— Die Zahlungs⸗ pflichtigen erhalten mithin für die Folge Anforderungszettel, Mahnzettel und etwa notwendige Pfändungen werden durch den Gemeindepfandmeiſter vorgenommen. Viernheim, den 15. Juli 1904 1081 l, Agent. Radfahrer⸗ Verein„Amicitia“ Viernheim. Am Sonntag, den 17. Juli, nachmittags 1 Uhr findet im Vereinslokale„zur alten Pfalz“ eine 1082 Mitglieder-Verſammlung ſtatt.— Wir erſuchen die Mitglieder wegen wichtiger An⸗ gelegenheiten um vollzähliges Erſcheinen. 3 Der Vorſtand. J. Heſſiſc⸗Thüring. Staatslotterie. An Einlöſen der Loſe 4. Klaſſe bis zum 24. Juli nächſthin wird hiermit gefl. erinnert. Ziehung am 26. Juli. Die Verkaufsſtelle: N. Jeuhänſer 3. 5 7 I. Gewerbe ⸗ Akademie olytechnisches Institut, für Maschinen-, Elektro-, Bau- 7 in Hessen, Ingenieure und Architekten. Friedberg en anti Z. m. o ekkad. Kurse. u. Technikum(mittlere Programme Lostenfrei. Fzkommie issar. pachschule) für Maschinen- u. Fiektrotechniker. 4 Kurse. 1083 ————— eee eröffnet habe. Fäſſer verkäuflich Um geneigten Zuſpruch bittet 9% 2200 Teile einer geehrten Einwohnerſchaft von 205 ergebenſt mit, daß ich am Nüferei Empfehle mich in ſämtlichen Bellerarbeiten, ſowie Faßreinigen, Abfüllen und Abſtechen. Es ſümtliche Flickarbeiten ſowie neue Arbeit ſchnellſtens und beſtens zu beſorgen. Portugieser Roten zu 38 Yfg. pro Liter Weiss-Weine in den Preislagen von 40 PYfg. bis Sämtliche Weine ſind rein und entſprechen den Anforderungen des neuen Geſetzes. Geschäfts- Eröffnung und Empfehlung. hieſigen Platze eine Ferner empfehle ich Mö. 1.20 pro Liter. Nicolaus Renz, Küferei u. Weinhandlung. eee wird mein Beſtreben ſein, — Weingrüne neue und alte 2 2 2 40 K 2 2 2 5 2 4 2 2 2 5 2 9 der ruf allen un dont dich