5 * Uhr. 2 J 2 —— MDE 2 2 DiBa 1 — Viernheimer An Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerstags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Nr. 83. 5 Amtsblatt ————— Wirkſamſtes Inſertions-Organ. der Groß. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Donnerſtag, den 21. Juli 1904. —— eee 20. Jahrgang. Bülom und Witte. Die Torpedos, Kanonen und Kleingewehre der japaniſchen Flotte und Armee haben ihre Schuldigkeit getan: der ruſſiſche Bär iſt klein geworden und beanſprucht jetzt im Konzert der Völker keinerlei Sonderſtellung mehr, wenigſtens für den Augen⸗ blick nicht. Der Präſident des ruſſiſchen Miniſterkomitees, der kluge Herr v. Witte, hat ſich unter dem Drange der Verhält⸗ niſſe ſogar dazu verſtanden, höchſtſelbſt nach Deutſchland zu fahren, um mit unſerem Reichskanzler über die neuen Han- delsverträge zu verhandeln. Zwar hat unſere Reichsregierung neulich einmal ſehr auffällig betont, ſie werde alles vermei— den, was den Anſchein erwecken könnte, als wollten wir die Notlage dieſes„befreundeten“ Reiches bei den Handelsvertrags— verhandlungen ausnutzen; als Bülow ſeinerzeit dieſe Beteuerung im Reichstage ausſprach, da riefen die ruſſenfreundlichen Kon⸗ ſervativen im Reichstage ein lautes Bravo und aus ihrem da⸗ maligen Verhalten hätte die ruſſiſche Regierung ohne wei- teres den Schluß ziehen können, die Herren würden der Reichs⸗ regierung die Erlaubnis zugeſtehen, beim Abſchluß der Handels⸗ verträge in den ſpeziell für Rußland wichtigen agrariſchen Po⸗ ſitionen des Zolltarifs, vor allem beim Roggenzoll, dem von Japan verhandenen öſtlichen Nachbarn beſonders entgegenzu⸗ kommen. Aber:„Dicht bei einander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume ſtoßen ſich die Sachen.“ Wenn es ihm ans Portemonnaie geht, dann hört auch bei dem oſtelbiſchen Agrarier die Ruſſenfreundſchaft auf, gründlich auf. Das weiß Herr v. Witte ſehr wohl und dann hat er es für gut gehalten, zum erſten male in ſeiner Tätigkeit als ruſſiſcher Miniſter, die Höflichkeit zu einem diplomatiſchen Hilfsmittel zu machen und gleichſam als Bittenden in Deutſchland zu erſcheinen. Wenn man auch nur 10 Jahre zurückblickt und den Ge⸗ ſichtswinkel der Verhältniſſe jener Zeit aufſtellt, dann kommt es erſt einem recht zum Bewußtſein, was die Höflichkeit im Zuſammenleben der Völker doch für eine unzuverläſſige Waffe iſt. Früher hätte kein Menſch etwas darin gefunden, wenn Rußlands Vertreter zu uns gekommen wären, um bei uns günſtige Handelsverträge zu verhandeln. Heute ſchlägt alles die Hände überm Kopf zuſammen, heute vergißt alles, daß wir bei einem Handelsvertrage mit Rußland die Gebenden ſind. Wenn Rußland ſeinen Roggen nicht mehr nach Deutſchalnd ſenden kann, dann iſt es in drei Jahren abſolut bankrott. Unſere Induſtrie hingegen kann bis auf einige wenige Zweige den ruſſiſchen Export entbehren, ſie iſt auf jeden Fall in der Lage, ſich ſchnell Erſatz zu ſchaffen, was Rußland nicht kann. Merkwürdigerweiſe ſind es gerade die Verehrer des Altreichs⸗ kanzlers Bismarck, die jetzt ſo ungeheuere Quanten von Ver⸗ wunderung produzieren. Ahnen ſie nicht, daß ſie damit das Andenken ihres Helden ſchädigen? Gewiß war Bismarck be- müht, mit Rußland auf gutem Fuße zu leben, aber warum und unter welchen Umſtänden? Weil er durch und durch ruſſenfreundlich veranlagt war, wollte er ein Einvernehmen mit dieſer Macht, aber auf den der Gleichberechtigung. ... ˙» N 2 n 9 —— 2 ee Und Bülow? Er will Freundſchaft mit den Ruſſen mehr aus Angſt als aus Zuneigung und er tat bisher alles, was „Väterchen“ Zar und ſeine Schergen nur verlangten. Ein Königsberger Hochverratsprozeß, ein Fall Kugel, eine Aus⸗ weiſung ruſſiſcher Studenten und aller möglichen Ruſſen, da⸗ mit der Zar Soldaten bekomme, die er in Oſtaſien ins Feld ſtellen kann, das alles wäre unter Bismarck abſolut unmöglich geweſen. Dies alles mit ſamt dem ruſſiſchen Spitzeltum in Berlin iſt nur möglich, ſeit wir die Küraſſierſtiefel ausgezogen und uns mit bezaubernder Liebenswürdigkeit ausgeſtattet haben. Hoffentlich ſind wir nicht nicht die Sieger bei der Höflichkeits⸗ konkurrenz, die jetzt in Norderney vor ſich geht. Unſere Bauern und die am Zoll intereſſierte Induſtrie können es ſehr gut ver⸗ tragen, wenn dem Ruſſen einmal ein wenig die Daumſchrauben angeſetzt werden. Was will denn v. Witte eigentlich? Handelsverträge ab⸗ ſchließen! Das iſt heute tatſächlich keine einfache Sache mehr, ſeit die wirtſchaftliche Entwickelung immer neue Waren produ⸗ ziert, ſeit oft der wahre Wert eines Gegenſtandes zu ſeiner wirtſchaftlichen Bedeutung in gar keinem Verhältnis ſteht. Dieſe Schwierigkeit trifft aber die beiden leitenden Miniſter der beiden Länder nicht. Für ſie liegt die Schwierigkeit auf anderem Gebiete. Der Ruſſe weiß, daß wir ohne bedeutende Schwierigkeit ſein Getreide entbehren und unſern Bedarf an anderer Stelle decken können. Er weiß ferner, daß wir auf den Export nach Rußland nicht unbedingt angewieſen ſind, er weiß auch weiter, daß Rußland ohne die aus dem Verkauf des Roggens nach Deutſchland eingezogenen Gelder abſolut nicht in der Lage iſt, ſeinen finanziellen Verpflichtungen nach⸗ zukommen. Die Schilderungen berufener Schriftſteller aus dem ruſſiſchen Hungerdiſtrikte laſſen erkennen, daß die ruſſiſchen Kleinbauern, die den nach Deutſchland verkauften Roggen produzieren, ſelbſt Hunger leiden müſſen, daß ſie aber ver- kaufen müſſen, weil das„Väterchen“ Geld für die Armee, die Verwaltung gebraucht. Für Rußland liegt alſo ungeheuer viel. an dem Abſchluß eines günſtigen Vertrages, während wir gar nicht ſo ängſtlich aufzutreten brauchen, wie wir es uns im letzten Jahrzehnt angewöhnt haben. Wenn Graf Bülow dabei einen Erfolg ſeres heimiſchen Erwerbslebens erzielt, im Sinne un- daun kommt es ihm vielleicht auch zum Bewußtſein, daß auch auf anderen Gebieten etwas mehr Rückgratfeſtigkeit nicht ſchaden kann. Wir er⸗ weiſen nach der Anſicht aller unabhängigen Staatsbürger, die ſich ein Urteil über die Situation erlauben können, dem Zaren⸗ tum fortgeſetzt eine Reihe von Gefälligkeiten, welche die Hoch⸗ achtung des Auslandes vor Deutſchland nicht heben. Möge man doch endlich auch damit ein Ende machen! Berlin, 20. Juli. Witte, deſſen Abreiſe von Norderney offiziell für geſtern früh feſtgeſetzt war— es war auch ſchon der Eiſenbahnzug beſtellt hat die Abreiſe aufgeſchoben. Er bleibt vorläufig noch in Norderney. Daraus ſcheint her— vorzugehen, daß eine Einigung über die Handelsverträge oder über a die wichtigſten Grundlagen noch nicht erfolgt iſt. — 2 2 Sei Jonnenuntergang. Littauiſcher Roman von M. von Wehren. 7(Nachdruck verboten.) Schmul gehorchte zitternd. Er war ein armer Geſell. Moſes unterhielt ihn und ſeine blinde Mutter, was würde aus ihnen, wenn er ſeinen Herrn un den Zollinſpektor verriet? Der andere nahm unterdeſſen das kleine Mädchen, welches leiſe Bewegungen des Erwachens machte, und tröpfelte auf ſeine Lippen einige Tropfen eines narkotiſchen Trankes, von welchem er den ruſſiſchen Grenzſoldaten, wenn er ſie unſchädlich machen wollte, dem Brannt⸗ wein zumiſchte. Sie ſchlürfte gierig davon und fiel ſofort in ihre Bewußtloſigkeit zurück. Darauf ſtreifte er mit fieberhafter Haſt einen zerriſſenen Futterſack dem Kinde über den Kopf, wickelte es jn einen Woilach und umſchnürte das ganze mit Stricken. Während er den unförmlichen Packen zum Wagen trug, erſchütterte ein jammervolles Aechzen den Kindesleib. Ein roher Aufſchrei, indes ſeine Hand nach dem Meſſer griff und mit einem Blick, der etwas Grauſiges hatte, nach dem Sumpf ſehend, rief er, das Pferd anpeitſchend: „Still, Chriſtenſchickſel, reize mich nicht, oder Deine Zeit hier auf Erden iſt um!“ Als ahne die Verlaſſene ihr Schicksal, verſtummte bald jeder Laut, und nur das Knarren des Gefährts tönte noch einige Sekunden durch die dunklen Bäume; dann war alles ſtill. ** * Auf der anderen Seite des Sees, in Polen, hauſte ein alter jüdiſcher Fiſcher. Sein kleines Anweſen am Rand des Waldes, wo ſich die Stämme buſchartig gegen den See verkleinerten, war uralt und verfallen. Mit ſeinen grauen, moosbewachſenen Steinen, ſeinen halb eingeſunkenen Dächern hob es ſich von der hinter ihm ſanft anſteigenden Hügelwand mit nüanciertem Grün maleriſch genug ab und erhöhte die Romantik der düſteren Waldſtaffage. Durch eine mit Nägeln beſchlagene offene Bohlenthür blickte man in den Hintergrund einer rauchgeſchwärzten Küche; ein intenſives 1 Ob die geplante Abreiſe Witte's im Sinne des Inhalts der Verhandlungen zu ſuchen iſt, iſt hier nicht bekannt. Frankreich und der Vatikan. Paris, 20. Juli. Der Berichterſtatter des„Figaro“ telegraphiert ſeinem Blatte aus Rom: Die Nachrichten aus Paris über den bevorſtehenden Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen dem Vatikan und der franzöſiſchen Re- gierung haben, obwohl man letzteres Ereignis vorausſah, hier einen ſehr lebhaften Eindruck gemacht. Papſt Pius X. wird aber vor der Drohung des Bruchs nicht zurückweichen und ſeine an die Biſchöfe von Laval und Dijon ergangenen Be⸗ fehle, in Rom zu erſcheinen, aufrechterhalten. Sein Befehl ſtellt nur einen Akt päpſtlicher Gerichtsbarkeit dar, dem kein Biſchof der Welt ſich entziehen kann. Dem Berichterſtatter wurde„von hoher Stelle“ verſichert, daß, falls die franzöſiſche Regierung, wie ſie angedroht habe, vorgehe, der Hl. Stuhl alsbald die fremden Mächte davon in Kenntnis ſetzen und über die widerſpenſtigen Biſchöfe die große Exkommunikation ver⸗ hängen werde. Es handle ſich darum, die Autorität und die Rechte des Papſtes auf ſeine Gerichtsbarkeit zu wahren. Der Vatikan hat das volle Recht auf ſeiner Seite, da es ſich um eine Sache der inneren Disziplin handle und die Biſchöfe durch ihren Eid zum Gehorſam verpflichtet ſeien. Hinſichtltch des Konkordats habe der Papſt ſchon früher erklärt, daß er es als zu günſtig für den Staat anſehe, und daß er nichts tun werde, um ſeine Aufhebung zu hindern. Auch ein klerikaler Abgeordneter, der kürzlich in Rom war, beſtätigte dem„Figaro“ den im obigen Artikel geſchildeten Hergang der Dinge auch in dem Punkte, daß der Nuntius Lorenzelli auch an den Biſchof von Dijon ein Schreiben gerichtet habe. Der Abgeordnete meinte, es ſei ſicher, daß Pius X. nicht zurückweichen werde; nur bezweifle er, daß Delcaſſé die Frage ſo brutal geſtellt habe, wie Combes ſie in den Zeitungen habe verbreiten laſſen. Todestag Papſt Leo XIII. Nom, 20. Juni. Heute vor Jahresfriſt iſt Papſt Leo XIII. in die Ewigkeit eingegangen, nachdem die längere Zeit andauernde Krankheit wochenlang die Welt in Spannung gehalten hatte. Wenn die Regferungszeit Leos XIII. auch nicht wie die ſeines Vorgängers ausgezeichnet war durch tief einſchneidende politiſche Ereigniſſe oder Umwälzungen, ſo war ſie dennoch hervorragend durch die bedeutſamſten Erfolge auf den Gebieten des Geiſteslebens in der Kirche ſelbſt wie auch nach außen im Verkehr mit den irdiſchen Machthabern und in der Hebung der Stellung gegenüber anderen Relionsgenoſſen⸗ ſchaften. Obwohl der weltlichen Macht beraubt, wußte Papſt Leo XIII. mit Gottes Beiſtand das Anſehen der katholiſchen Kirche und des Papſttums zu einem ſolchen zu bringen, von dem die Gegner der Kirche oft behaupteten, daß der Katholi⸗ CCC ͤÄV. ĩ˖». r Holzfener brannte auf dem Herde und vor dieſem, auf dreieckigen Holzſchemeln von vorweltlicher Form, ſaßen zwei wunderlich aus⸗ ſehende alte Leute. Er im ſchmierigen Kaftan und mit kleinem Käppchen, unter dem die Seitenlocken das Judengeſicht hervor⸗ treten ließen; ſie in einem ſchlampigen Madresrock gehüllt, einen Shawl turbanartig um den Kopf geſchlungen, ſodaß keine Spur ihres geſchorenen Haares fichtbar war. Neben ihnen am Boden ein ſtruppiger Hund in tiefem Schlaf. Auch die beiden Leute nickten vor ſich hin und die Vorbereitungen zum Frühimbiß ſchienen noch im weiten Felde, obwohl das Holz tief herunter⸗ gebrannt war und das Brodeln im eiſernen ſchwarzen Keſſel das Verkochen des Waſſers bekundete. Plötzlich knurrte der Hund und erhob ſich, gleichzeitig auch die beiden Eheleute, die erſchreckt aufſprangen. „Die Zeit iſt da, Du mußt an den See, David, ſonſt iſt der Moſes wieder ungehalten; viel Geduld hat er nicht und nun habe ich das Frühſtück vertrödelt, Alter. Zanke tüchtig mit mir, bin ich doch ein unnütziges Weib! Ja, ja, man wird alt und ich habe keinen, der mich unterſtützt.“ „Nun fange nur nicht an zu ſchmuſen, Mutterleben, wir beide kommen ſchon allein miteinander aus. Bete Dein Morgengebet, ich gehe an den See und thue ebenſo: dann komme geſchwinde nach, damit die Kollis beſorgt ſind, ebe wir mit Moſes zuſammen das Frübbrot nehmen, der gewiß ärgeren Hunger baben wird als wir.“ Der Fiſcher David lebte ſchon viele Jahre an dieſer Stelle und verſorgte die ruſſiſchen Honoratioren in W., beſonders die jüdiſchen, mit Fiſchen, ſeine Frau mit Schwämmen und Beeren. Außerdem brachte ihm der Schmuggelhandel ein ſchönes Stück Geld ein, da in dem alten verfallenen Hauſe ſich der Hauptverſteck für die geſchmuggelten Waren befand. Die ruſſiſchen Grenz⸗ beamten wußten nicht, daß der immer demütige Jude mit dem gutmütigen Geſicht der tüchtigſte Kundſchafter für ſeine Stammes⸗ genoſſen und die übrigen Schmuggler war. Sie kauften ihm gern die vorzüglichen Fiſche ab und lietzen dabei häufig Reden fallen, die der Alte in ſeinem Herzen bewahrte und zu rechter Zeit benutzte. Das Haus, ſo baufällig es von außen ſchien, hatte außer der Küche große Räume, beſonders vorzügliche Keller Ein unterirdiſcher Gang, ziemlich bequem angelegt, führte zu einem verſteckten Ausgang in dicht zuſammenſtehendem Tannengebüſch. Steine verdeckten die ſchmale Oeffnung und wurden nur dann bei Seite geſchoben, wenn es galt, geſchmuggelte Waren ſchnell fortzuſchaffen. In der verräucherten Stube mit ihrem dürftigen Mobiliar und den erblindeten Fenſterſcheiben webten die Spinnen ungeſtört ihre Netze. In einer großen Kammer nebenan ſtand das unförmige Ehebett, das ſo unſauber wie möglich ausſah. Hierher wollte Moſes, als er im Morgengrauen über den See fuhr, außer den Waren auch das Kind bringen. Schmul und Rubens fuhren mit dem leeren Wagen längs des Sees nach W. zurück. Noch einmal hatte ſich Moſes mit verſtärkten Drohungen Schmuls Schweigen erkauft. Beim Landen am jenſeitigen Ufer, wo der See die ruſſiſchen Forſten beſpült, ging eben die Sonne auf. Obgleich dunkles Gewölk über ſie hinzog und einige Wind⸗ ſtöße übers Waſſer fuhren, war der See noch blau und klar und nur auf der Oberfläche von kleinen Wellen gekräuſelt. Am entfernten Ufer nach Süden zu tauchte wie im Nebel die Judenſtadt W. auf, während in den undurchdringlichen Waldgründen noch tiefe Schatten mit der Sonne kämpften. Der alte Fiſcher hatte ſeinen Gebetskaſten umgeſchnallt und war im Begriff, ſein Boot zum See zu befördern, als er den Schmuggler vor ſich bemerkte. Nachdem ein raſcher Umblick ihn belehrt, daß kein Ueberfall zu befürchten, ſtieg er ins Waſſer und half, den Kahn in das Rohr und von da in die Nähe einer Hängebirke bringen. Moſes begann die Sachen auszuladen, indes ſein Gefährte geduldig ins Dickicht trollte und wieder zurück, um dieſelben zunächſt ſicher zu bergen. Eben erſchien er wieder unter der Birkengruppe, als er ein leiſes Jammern aus dem unförmlichen Packen vernahm, den der Jude ihm hinreichte, und mit Entſetzen ſah, wie darin etwas zuckte und ſich bewegte. Die Arme ſanken dem Alten am Leibe nieder, und einen Augenblick ſtand er wie verſteinert. (Fortſetzung folgt.) eiger — zismus es früher nicht beſeſſen habe. Jedenfalls paßte das auf Papſt Leo angewandte Wort lumen in coelo— Licht am Himmel— auf den Entſchlafenen voll und ganz. Un⸗ vergeßlich werden die 25 Jahre ſeines Pontifikates ſein, die ſo viel Großes ſchufen zum Heile der Kirche, zum Nutzen der Menſchheit. g Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Vetersburg, 20. Juli. Die ruſſiſche Telegraphen⸗ Agentur meldet: Auf Anfragen in Liaujang über die Verluſte der Japaner am 11. Juli vor Port Arthur wird uns gemeldet, daß poſttive Nachrichten nicht vorliegen. Unſer Berichterſtatter in Liaujang erhielt aus Port Arthur folgenden Brief: Wir vertrauen hier Stöſſel. Seine Zuverſicht auf Sieg teilt ſich allen Truppen und der Bevölkerung mit. General Flock, der gegenwärtig auf den vorderen Poſitionen trotz des Andranges der Japaner aushält, ſchiebt dadurch auf lange Zeit die Blockade Port Arthurs hinaus. General Kondratjew befeſtigt Port Arthur mit jedem Tag ſtärker. Auf den Bergen, wo unlängſt noch Befeſtigungen für unmöglich gehalten wurden, ſind jetzt Batterien und Schanzen errichtet und Geſchütze großen und kleinen Kalibers aufgeſtellt. Das Zuſammenwirken der Gene- rale macht Port Arthur zu einer unzugänglichen Feſtung. Der Brief eines anderen Offiziers lautet noch zuverſichtlicher. Petersburg, 20. Juli. General Kuropatkin berichtet über das Gefecht vom 17. ds. bei Janzelli zwiſchen den Truppen des Generals Keller und Japanern folgendes: Die Ruſſen hätten die Japaner angegriffen, mußten ſich aber vor den überlegenen Streitkräften zurückziehen. Alsdann griffen die Japaner an. Die Ruſſen leiſteten fünf Stunden lang energiſchen Widerſtand, wobei über 1000 Mann getötet oder verwundet wurden. Toſtio, 20. Juli. General Kuroki berichtet, daß am 17. gegen 3 Uhr morgens der Kommandeur eines ruſſiſchen Armeekorps, General Graf Keller, mit über zwei Diviſionen unter dem Schutze dichten Nebels einen heftigen Angriff auf den Motienlingpaß und die benachbarten Stellungen zu machen begann, die von einem Teil der japaniſchen Armee beſetzt, waren. Die Japaner leiſteten hartnäckigen Widerſtand, warfen den Feind überall zurück und verfolgten ihn bis Kunkeapaol zu. Ueber die Verluſte werden Erhebungen angeſtellt. Petersburg, 20. Juli. Zur Beſchlagnahme der für Japan beſtimmten Poſtſachen auf dem Lloyddampfer„Prinz Heinrich“ verlautet von amtlicher hervorragender Quelle, daß die Rechtsfrage in der Unterſuchung der Angelegenheit aufs ſorgsfältigſte behandelt werden ſoll. Es werde beabſichtigt, Deutſchland in jeder Weiſe gerecht zu werden Sollte ſich er⸗ geben, daß ruſſiſcherſeits unberechtigterweiſe vorgegangen iſt, ſo werde die ruſſiſche Regierung alles aufbieten, den Vorfall in gebührender Form auszugleichen. Tondon, 20. Juli. Die engliſche Preſſe erhebt in energiſchen Artikeln Proteſt gegen die Beſchlagnahme, welche die Dampfer der ruſſiſchen Freiwilligenflotte in den letzten Tagen vorgenommen haben. Die Blätter fordern ſtürmiſch die Regierung auf, zu handeln, da Rußland durch ſein Vorgehen das internationale Recht außer acht gelaſſen habe. Der Mord von Agdſchakent. Agdſchakent(Transkaukaſien), 20. Juli. Der Mord⸗ anſchlag auf den Vizegouverneur Andrejew wurde auf der Promenade verübt, auf der Sonntags infolge des Konzertes eine große Anzahl von Spaziergängern weilt. Andrejew, der in der letzten Zeit viele Drohbriefe erhalten hatte, pflegte ſtets in der Begleitung eines Dieners auszugehen, den er vorgeſtern jedoch zur Beaufſichtigung ſeiner Wohnung zurückgelaſſen hatte. Als der Vizegouverneur von der erſten Kugel getroffen war, ſank er zu Boden; dann wurden noch fünf Schüſſe auf ihn abgefeuert, ſodaß er ſofort tot war. Der Mörder, vermutlich ein Armenier, entfloh und lud wieder den Revolver. Von einigen Spaziergängern wurde er vergeblich verfolgt. In der Nacht wurde ein der Tat dringend Verdächtiger ver— haftet. Zur Angelenheit des Freiherrn von Mirbach, Oberhofmeiſters unſerer Kaiſerin, veröffentlicht die„Köln. Ztg.“ im Anſchluß an ihre Publikation des Briefwechſels zwiſchen dem Staatsrat Budde und dem Frhrn. v. Mirdach einen Artikel, der viel bemerkt worden iſt. Das Blatt fordert darin die Staatsanwaltſchaft zur ſofortigen Verhaftung der beiden ehe⸗ maligen Direktoren der Pommernbank, Schultz und Romeick, auf, damit dieſe Auskunft über den Verbleib der unterſchlagenen 325,000 Mark geben, ehe ſie Gelegenheit finden, ſich dieſer Auskunftserteilung durch die Flucht zu entziehen. Das Blatt drückt ferner ſein höchſtes Befremden darüber aus, daß ein Mann wie Mirbach, dem es obgelegen hat oder noch obliegt, für allerhöchſte Perſonen Vermögensgeſchäfte zu regeln, der alſo entweder eine gewiſſe Geſchäftserfahrung beſitzt oder mangels derſelben für ſeinen Poſten unfähig iſt, unter ſo merkwürdigen Umſtänden über die große Summe von 325,000 Mark abquittiert hat, ohne ſie zu bekommen. Dieſes Geſchäfts⸗ gebahren iſt ein ſo außerordentliches, ſagen wir einmal unvor⸗ ſichtiges, daß es ſelbſt bei einem geſchäftsunkundigen Manne ſehr auffallen müßte, und Zweifel daran erregen müßte ob er in der Lage wäre, ſein eigener Vermögensverwalter zu ſein. Auszug aus den Veſchlüſſen des Gemeinderats zu Viernheim in der Sitzung vom 16. Juli 1904. 1. Von einer Verfügung Gr. Kreisamtes Heppenheim vom 22. Juni l. J. betreffend die Abrechnung der Gemeinde mit der Kreiskaſſe nimmt der Gemeinderat Kenntnis. 2. Nach Kenntnisnahme von dem Baugeſuche des Peter Jakob hier erteilt der Gemeinderat dem Geſuchſteller die Er⸗ laubnis ſein zu erbauendes Wohnhaus an der Ringſtraße hinter die feſtgeſetzte Straßenfluchtlinſe zu erſtellen mit der Auflage, daß Jakob die Beſtimmungen des§ 19 Abſ. a.— e. * des O. B. St. vom 24. Mai 1902 hierbei obachten hat. 3. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von einer kreis⸗ amtlichen Verfügung vom 7. Juli l. J. betr. Bahnbau Wein⸗ heim⸗Lampertheim⸗Worms a. Rh. und beſchließt die auf einer von Gr. Kreisbauinſpektion Heppenheim vorgelegten Lichtpauſe dargeſtellten Straßenprojekten zu genehmigen. 4. Zufolge Verfügung Gr. Kreisamtes Heppenheim vom 8. Juli l. J. betr. die Feſtſetzung der ortsüblichen Taglöhne beſchließt der Gemeinderat, daß die in dieſer Verfügung an⸗ gegebenen ortsüblichen Taglöhne gewohnlicher Tagearbeiter in hieſiger Gemeinde der Wirklichkeik auch jetzt noch entſprechen und deshalb fernerhin beibehalten werden ſollen. 5. Die Tränke am Sandhöferweg ſoll demnächſt von Schlamm etc. gereinigt werden. Dieſe Arbeit iſt losweiſe zu verſteigern. 6. Die dem Verein Radfahrer⸗Club Viernheim in der Sitzung vom 22 Juni l. J. erteilte Erlaubnis wird auf Nachſuchen des cit. Vereins auf Sonntag, den 7. Aug l. J. ausgedehnt. 7. Verſchiedene Unterſtützungs⸗, Darlehens⸗ und Friſtge⸗ ſuche wurden teils genehmigt und teils wegen mangelnden Be⸗ dürfniſſen abgelehnt. genau zu be⸗ Nah und Fern. * Viernheim, 20. Juli. Wie es beim Schneefall und Froſt im Winter heißt: Gedenket der hungernden Vögel, ſo möge jetzt, wo die große Hitze herrſcht, die Mahnung all- ſeitig beherzigt werden:„Vergeßt die ſchmachtenden Tiere nicht!“ Wer ſich einen Labetrunk geſtattet, der beſinne ſich auch zu gleicher Zeit, ob auch ſein Haustier oder ſein ihm an- vertrautes Arbeitstier ordentlich verſorgt iſt. Leider wird in dieſer Beziehung manchmal ſchwer geſündigt; man muß ja oft genug die Wahrnehmung machen, daß angeſchirrte Zugtiere längere Zeit bei größter Sonnenhitze vor dem Wirtshauſe ſtehen müſſen, während ſichs drinnen der Fuhrleiter nach Herzensluſt behaglich macht. Man ſorge aber auch, daß die angeketteten Hofhunde ſtets friſches Trinkwaſſer haben und daß ſolches in den Geflügelhöfen ebenfalls vorhanden iſt und täglich nochmals erneuert wird. — Einen ſchlechten Scherz hat ſich am Sonntag irgend jemand erlaubt, indem er einen Ludwigshafener, in Mannheim wohnhaften Fabrikanten ohne weiteres am Hitzſchlag ſterben ließ. Die Nachricht wurde in Ludwigshafen alsbald eifrigſt kolportiert und der betreffende Fabrikant ſoll ſogar zwei Kranz⸗ ſpenden erhalten haben, die er angeſichts ſeines ausgezeichneten Wohlbefindens mit größtem Vergnügen in ſeiner Fabrik 9 und Rahmen ſtellen ließ, als Produkt der großen itze! Worms, 20. Juli. Sonntag morgen wurden unweit der Rheiniſchen Hobel⸗ und Sägewerke die Kleider des Lackierers Friedr. Breth, geboren 1883 zu Leiſelheim, am Rheinufer ge⸗ funden. Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß Breth an der erwähnten Stelle gebadet hat und dabei ertrunken iſt. Gegen 9 Uhr ertrank der bei dem Landwirt Konrad Schwind bedienſtete Knecht Hermann Butterfaß, geb. 1884 zu Pfifflig⸗ heim, im Floßhafen. Er hatte das Pferd ſeines Dienſtherrn in die Schwemme geritten, wo das Pferd den Knecht jedenfalls abwarf. B. wurde zwar alsbald aus dem Waſſer hervor⸗ gezogen, doch waren die angewendeten Wiederbelebungsverſuche nicht von Erfolg. Heidelberg, 20. Juli. Beim Baden in dem ſog. „Kiesloch“ ertranken der 19 Jahre alte Joſef Frick und der 20 Jahre alte Karl Lamade, beide von Rohrbach.— Zwei Maurerlehrlinge, die mit Kalklöſchen beſchäftigt waren, fielen in die Grube. Der 16 Jahre alte Fath aus Waldhilsbach iſt ſeinen erlittenen Brandwunden bereits erlegen. An dem Auf⸗ kommen des im gleichen Alter ſtehenden zweiten Maurerlehrlings wird gezweifelt. Schwetzingen, 19. Juli. Vorgeſtern nachmittag 3 Uhr entſtand im Hardtwalde bei Hockenheim vermutlich infolge eines Feuerfunkens der Lokomotive ein Brand, dem 15 ha jungen Tannen⸗ und Forlenſchlags zum Opfer fielen. Der Schaden beträgt 810 000 Mk.— In Alt-Lußheim brach vorgeſtern in der Scheune des Landwirts Stephan Schmidt Feuer aus, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff, ſo daß binnen kurzer Zeit 4 nachbarliche Wohnhäuſer und 4 weitere Scheunen in Aſche lagen. Der Gebäudeſchaden wird allein auf gegen 100 000 Mk. geſchätzt. Mainz, 19. Juli. Ein vergeſſener Damenhut hat vorgeſtern viel Heiterkeit erregt. Auf dem Bahnhofplatz fiel eine ſehr elegant gekleidete Dame auf, die wohl einen feinen Spitzenſchleier vor dem Geſicht trug, dagegen keinen Hut auf hatte. Nach und nach ſammelte ſich eine zahlreiche Menſchen⸗ menge an, die der Dame folgte, bis ſie endlich merkte, wo es ihr fehlte. Im Nu war ſie zum Bahnhof zurückgeſtürmt, und kam gerade noch recht, um den Zug abfahren zu ſehen, in dem ſich ihr vergeſſener Hut befand. Jetzt hielt ſie es aber doch für beſſer, ihr Hotel mit einem Wagen aufzuſuchen.— Die Familie des Eiſenwarenhändlers Prömpeler in Alzey wur⸗ de durch Verluſt ihres 13jährigen Sohnes in tiefe Trauer ver⸗ ſetzt. Vor ungefähr acht Tagen aß der Junge unreifes Obſt und trank gleich Waſſer darauf. Die Folge davon war, daß er ſchwer erkrankte und trotz aller ärztlicher Hilfe nicht zu retten war. Der bedauernswerte Knabe wurde geſtern nach— mittag von ſeinen Schmerzen durch den Tod erlöſt.— Eine verhängnisvolle Aehnlichkeit hat einem hier bei Verwandten zu Beſuch weilenden Herrn große Unannehmlichkeiten bereitet. Kurz hintereinander wurde er zweimal auf der Straße ver— haftet und auf die Polizeiwache gebracht. Dort legte man ihm einen Steckbrief und die Photographie eines Verbrechers vor, der ihm allerdings überraſchend ähnlich ſah. Glücklicher⸗ weiſe hatte der Feſtgenommene die nötigen Legitimationspa⸗ piere bei ſich, ſo daß jedesmal ſeine ſofortige Freilaſſung er⸗ folgen konnte. Mainz, 19. Juli. Während vorgeſtern in der Ge⸗ gend von Bingen ein heftiger Regenfall niederging, leidet das übrige Rheinheſſen unbeſchreiblich unter der fortwährenden Hitze. Der reiche Beſtand der Felder und der üppige Behang . 2 der Obſtbäume droht, wenn nicht ſehr bald reichlicher Regen fällt, zu verdorren. Die Hitze erforderte in ganz Heſſen zahl⸗ reiche Opfer an Hitzſchlägen. In Mainz ſind in den letzten 24 Stunden allein 5 Hitzſchläge vorgekommen. Bingen, 19. Juli. Vorgeſtern abend löſte ſich das Geſimſe eines Fenſters im 3. Stockwerk eines hieſigen Waren⸗ hauſes und fiel auf das vor dem Schaufenſter ſtehende Publi⸗ kum. Einer Frau wurde der Schädel zertrümmert. Das übrige Publikum blieb unverletzt. Nieder-Ramſtadt, 18. Juli. Vorgeſtern nach⸗ mittag gegen 7 Uhr braunten die Oekonomiegebäude des Landwirts Wilh. Neumeiſter total nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Waſſerleitung hatte ſich trefflich bewährt. Aus mehreren Schlauchleitungen wurde das Großfeuer glücklich niedergekämpft. Mainflingen b. Seligenſtadt, 19. Juli. Das 12 jährige Söhnchen des Landwirts Andreas Wißler dahier geriet vorgeſtern nachmittag beim Baden im Maine in eine Tief ſtelle und verſchwand in den Wellen, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Trotz eifrigen Suchens konnte ſeine Leiche bis jetzt noch nicht geborgen werden.— In Seligenſtadt wur- de ein junger Schloſſerlehrling beim Baden im Maine von einem Gerichtsbeamten vom ſicheren Ertrinkungstode glück⸗ lich gerettet. Frankfurt a. M., 19. Juli. Wie ein Berichter- ſtatter meldet, wurde Unterſuchung gegen eine hieſige Frau eingeleitet, die Kinder diskreter Geburt von ſogenannten beſſe⸗ ren Leuten in Pflege nahm und ſich dafür gut bezahlen ließ. Wiederholt ſoll es vorgekommen ſein, daß die Kinder bald er⸗ krankten und ſtarben. Erſt geſtern ereignete ſich ein ſolcher Todesfall. Die Leiche des verſtorbenen Kindes wird gerichtlich ſeziert. — Kleine Mitteilungen aus Baden. Zu dem Selbſtmord in Karlsruhe wird noch mitgeteilt, daß die von dem von Graben kommenden Zuge überfahrene Selbſt⸗ mörderin wie ſich jetzt herausſtellt, die 31 Jahre alte Frau eines in der Südſtadt wohnenden Schloſſers iſt. In einem zurückgelaſſenen Brief, den die Unglückliche bei ſich trug, gibt ſie an, das Opfer böſer Zungen geweſen zu ſein.— Im Dürrheimer Weiher ertranken 4 junge Männer beim Baden. Sie waren an eine tiefe Stelle geraten.— In Villingen hat ſich Sonntag früh die 56jährige Frau des Werkſtättevorſtehers a. d Schmieg mit Petroleum begoſſen und ſelbſt angezündet. Nach einigen Stunden erlag die Frau ihren Leiden. Freiburg, 19. Juli. Ueber den am Sonntag ver⸗ übten Raubmord berichtet die„Freib. Ztg.“ folgendes: Vor⸗ geſtern, Sonntag, durcheilte abermals die Kunde von einem ſchweren Verbrechen unſere Stadt. In der Frühe um halb 5 Uhr wollte der 36 Jahre alte Machiniſt Karl Wittwer, der ſeit 1899 in Dienſten der Firma J. u. B. Hegner Söhne, Parkettfabrik in Hasloch, ſteht, wie ſchon oft, mit einem Fahr⸗ rad nach Bahlingen fahren, um der Einladung eines dort wohnenden guten Bekannten zur Jagd Folge zu leiſten. Er wurde nach 4 Uhr, als er an der Artilleriekaſerne vorbeſfuhr, von dem Poſten geſehen. Bald nachher hörte der Artilleriſt drei Schüſſe fallen, die auch ſin Betzenhauſen gehört wurden. Als der Waldhüter auf ſeinem Gange durch das ſeiner Auf— ſicht unterſtehende Gelände begriffen war, fand er am Eingange in den Mooswald im Gebüſche neben der Straße eine Leiche mit Schußwunden. Es war die des Machiniſten Wittwer. Das Jagdgewehr lag in der Nähe des Toten am Boden, das Fahrrad war verſchwunden. Der Tote war beraubt, Uhr und Geld waren fort. Der Täter hat das Fahrrad offenbar mit⸗ genommen bezw. ſich darauf entfernt oder er hat es in einen noch nicht entdeckten Verſteck untergebracht. Alle Anzeichen deuten auf einen Raubmord. Zur Stunde hat man vom Täter noch keine Spur. Der Ermordete ſtammt aus Mühlhauſen i. Elſ., iſt 1869 geboren, verheiratet und Vater von 2 Kindern. Für die Entdeckung des Mörders ſind 500 Mark Belohnung ausgeſetzt. Aus der Pfalz, 19. Juli. Im Homburger Bahn- hofe bemerkte man ſchon ſeit einigen Tagen, daß das Waſſer dort mit einem ekelhaften Geruche behaftet war und eigentüm⸗ lich ſchmeckte. Nachforſchungen ergaben, daß in dem nicht verſchließbaren Waſſerreſevoiere ein bereits in Verweſung über⸗ gegangener Haſe lag, der nur durch ruchloſe Bubenhand dort⸗ hin gekommen ſein kann. Durch das Homburger Waſſerwerk wurde die Leitung kräftig ausgeſpült, ſo daß das Waſſer wieder rein iſt. Limburg a. d. L., 19. Juli.(Pallottiner Miſ⸗ ſionshaus.) Herr Wilhelm Giani aus Aachen, ein eifriger Förderer der Miſſion, ſtarb im Miſſionshauſe.— Aus dem Pallottinerinnen⸗Miſſionſſhauſe reiſten wieder 2 Schweſtern nach Kamerun ab. Köln, 19. Juli. Der Rhein iſt in den letzten Ta jen anhaltend gefallen. Heute zeigte der hieſige Pegel 1,96 Meter gegen 2,02 geſtern. Infolge des niedrigen Waſſerſtan⸗ des muß der Verkehr mit den Seehäfen mit Leichtern betrieben werden. Cluſes(Dep. Haute Savrie), 18. Juli. Als aus⸗ ſtändige Uhrmacher, die heute mit Erlaubnis des Maires einen Umzug veranſtalt ten, bei der Uhrenfabrik von Crettiez vor⸗ überkamen, fielen plötzlich Schüſſe, durch welche drei Aus⸗ ſtändige getötet und 15 verwundet wurden, darunter mehrere ſchwer. Die Ausſtändigen ſchleuderten hierauf Stein e gegen die Fabrik und legten Feuer an. Die Bevölkerung iſt gegen die Söhne des Eigentümers der Fabrik Crettiez äußerſt er⸗ bittert, weil man annimmt, daß ſie dieſe Schüſſe abgegeben haben Cluſes, 19. Juli. Wie nunmehr feſtgeſtellt iſt, haben die Söhne des Uhrenfabrikbeſitzers Crettiez die Revolverſchüſſe abgegeben. Die Zahl der Getöteten iſt noch um eine geſtiegen: es ſind alſo drei Manner und eine Frau getötet und 15 Per⸗ ſonen teils leicht, teils ſchwer verwundet worden. Die Soͤhne des Fabrikanten ſind verhaftet und in Gewahrſam nach Bonne- ville gebracht. Unter der Bevölkerung berrſcht große Er⸗ regung. Auf Befehl des Präfekten wurden mehrere Kom⸗ pagnien Infanterin und eine Schwadron Dragoner entſandt. — Ein Mann mit zwei Herzen. Zwei Herzen und zwei Rippen mehr als gewöhnliche Sterbliche ihre dine dete digte. 1. el heſſe⸗ fun dieß bal ez u ſolcher gerichtlich gen hat tehersz gepürdet. lag ber⸗ 9. Mr⸗ einem halb 5 er, det Sbhle, em Fahr⸗ Bahn- Waſſet entüm⸗ licht g über⸗ d dort⸗ ſerwerk vieder hat, wie einem engliſchen Blatt berichtet wird, der 23jährige Giuſeppe de Maggio aus Lecci in Italien. Die Tatſache wurde bei einer ärztlichen Unterſuchung feſtgeſtellt. Die Herzen liegen in beiden Hälften der Bruſthöhle; das auf der rechten Seite iſt geſund, das andere leidet an Athrophie. Ein amerikaniſches Muſeum hat dem Maggio 32000 Mark geboten, wenn er ihm ſeinen Körper nach dem Tode hinter läßt, und zwar ſoll die Hälfte ſofort ausbezahlt werden, der Reſt aber, wenn er 45 Jahre alt iſt. Paris, 19. Juli. Die durch die große Hitze verur⸗ ſachten Todesfälle ſind ſehr zahlreich. Die Temperatur ſtieg geſtern auf 37 Grad, ſtellenweiſe 38 Grad Zelſius im Schatten. Dieſe Höhe wurde hier zuletzt am 16. Juli 1900 erreicht. Im vorigen Jahrhundert ſtieg die Temperatur vier⸗ mal über 36 Grad. Paris, 19. Juli. In Cherbourg wurden an Bord eines fränzöſiſchen Dampfers zwei der raffinierteſten Maͤd⸗ chenhändler verhaftet. — Erprobtes Rezept. Bratenreſte mit Rührei. Verſchiedene Bratenreſte reſp. Fleiſchreſte werden in feine Streifen geſchnitten und mit übriger Bratenſauce und einigen Eßlöffeln ſaurem Rahm(Sahne) durchgedüſtet. Unterdeſſen quirlt man 6—8 Eier mit einem Eßlöffel Milch, dem nöti⸗ gen Salz und Pfeffer ab, gibt dies in eine flache Pfanne, in der man ein gutes Stück Butter heiß werden ließ, rührt gut auf, bis die Eier eine leichte lockere Maſſe bilden, mengt die Bratenreſte darunter, fügt 10—15 Tropfen Maggis Würze hinzu, ſchüttelt alles durch und richtet auf einer er— wärmten Platte an. Zubereitungszeit/ Stunde. Letzte Nachrichten. Köln a. Rh., 20. Juli. Der„Köln. Ztg.“ zufolge iſt auf die von der deutſchen Regierung erhobene Beſchwerde we— gen der Beſchlagnahme der Poſtſendungen auf dem Lloyd— dampfer„Prinz Heinrich“ ſeitens der ruſſiſchen Regierung vor⸗ läufig die Antwort erteilt worden, daß der letzteren über den Vorfall nicht das geringſte bekannt ſei und daß ſie den eingehenden Bericht des Kommandanten der Smolensk ab— warten müſſe, ehe ſie in dieſer Angelegenheit Beſchlüſſe faſſe. Wien, 20. Juli. Die ſpät eingetroffene Nachricht, daß der engliche Handelsdampfer Malakka, von ruſſiſchen Offizieren kommandiert, in Suez eingetroffen iſt, wird angeſichts der Tat⸗ ſache, daß die engliſche Mittelmeerflotte nach Alexandrien ab— dampfte, um zu verhindern, daß engliſche Schiffe aufgehalten werden, ſehr ernſt beurteilt. Man befürchtet, daß keine Seite zur Nachgiebigkeit geneigt ſei, und England werde ſicher Satis— faktion verlangen, um ſomehr, als es ſich um ein Schiff der freiwilligen Flotte handelt, gegen die in England ohnedies Erbitterung herrſcht. —— Nom, 20. Juli. Der Pariſer Nuntius Lorenzelli wurde geſtern vom Papſte in zweiſtündiger Audienz in Gegen- wart des Kardinal-Staatsſekretäkss empfangen. Dem Ver⸗ nehmen nach wird der heilige Stuhl ſeinen Standpunkt zum franzöſiſchen Biſchofs⸗Konflikt in einer verſöhnlichen aber die Rechte und Pflichten des Vatikans mit Entſchiedenheit wahren⸗ den Note niederlegen. Paris, 20. Juli. In Petersburg herrſcht Beſorgnis über das Schickſal der von den Generalen Kaſchtalinski und Keller nach deren verunglückten Angriff bei Janſelin zurück⸗ geführten Truppen. Man befürchtet, daß der Rückzug, welcher ſich in guter Ordnung vollzog, nicht zu einer ſicheren neuen Aufſtellung führte, daß viel mehr die Meldung weiterer Ver⸗ luſte zu erwarten ſei. Von den im ganzen 17 ruſſiſchen Ba⸗ taillonen, welche bei der Affäre beteiligt waren, hat die Mehr⸗ zahl furchtbar gelitten. Man weiß nicht, ob die 12 ruſſiſchen Kanonen gerettet werden konnten. Tokio, 20. Juli. Nach hier eingetroffenen Meldungen griffen 10 000 Japaner 5000 Ruſſen an, welche 15 Kilometer vor Taſchitſchiao ſich auf den Anhöhen feſtgeſetzt hatten. Der Kampf dauerte von früh 4 Uhr bis 1 Uhr mittags. Die Ruſſen erhielten zwar Verſtärkungen, wurden aber ſchließlich aus ihren Stellungen vertrieben. Paris, 20. Juli. Der„Matin“ meldet aus Niutſchwang: Am Sonntag fand ein Gefecht mit den Truppen Kurokis ſtatt. Das Reſultat iſt noch unbekannt. General Oku erhielt in Kaiping Verſtärkungen, welche unter dem Schutz von 7 Kreuzern eintreffen ſollen. Truppenlandungen werden ſofort nördlich von Port Arthur vorgenommen. Man erwartet wichtige Er⸗ eigniſſe noch in dieſer Woche. Wald-Michelbach, 20. Juli. Die Ernte geht leider mit dieſer Woche zu Ende. Heidelbeer⸗ Der quantitative Ertrag entſpricht infolge der großen Hitze nicht den Erwartungen. Dahingegen haben die Leute doch viel Geld verdient; denn die Preiſe ſtanden durchweg zwiſchen 8 und 12 Pfg. pro Pfund. Hier und in allernächſter Umgegend wurden mindeſtens für 20 000 Mk. Heidelbeeren verkauft, ohne die großen Quanti⸗ täten, welche die Pflücker in ihrem eigenen Haushalte ver⸗ wandten. Bayreuth, 20. Juli. Großfürſt Kyrill von Rußland weilt ſeit vier Tagen hier und logiert im tiefſten Inkognito im Bahnhofshotel. Er kam vor einigen Tagen mit der ehemaligen Großherzogin von Heſſen im Automobil hier an. Die Groß⸗ herzogin iſt dann weitergereiſt, Großfürſt und Automobil ſind hier geblieben. Der Großfürſt wird jedenfalls den Feſtſpielen beiwohnen. Düſſeldorf, 20. Juli. In der Nacht zum Sonntag haben die drei Gebrüder Geſchwandner ihren Onkel, den Maurer Becker, in ſcheußlicher Weiſe ermordet. Sie lockten den alten Mann, der den rohen und ſämtlich mit jahrelangem Gefängnis vorbeſtraften Burſchen Vorhaltungen gemacht hatte, ans Fenſter, zogen ihn auf die Straße und zerfetzten ihn buchſtäblich mit ihren Meſſern. Einer der Mörder wurde am Tatort von einem Vizefeldwebel feſtgenommen, die beiden anderen von der Polizei im Laufe der Nacht verhaftet. Trotz ihrer mit Blut getränkten Hände und Kleider hatten ſie zuerſt die Frechheit, die Tat zu leugnen. Bern, 20. Juli. Am Montblanc bei dem Argentiere⸗ Gletſcher wurde ein junger Kaufmann namens Miot mit ſeiner Braut und deren Schweſter von einer plötzlich herabſtürzenden Eismaſſe verſchüttet und ein Miot und ſeine Braut ſind tot, ſchwer berletzt. Benediktbeuren. ſpurlos verſchwunden. Berlin, 20. Juli. Stück weit hinuntergeſchleudert. die Schweſter der Braut iſt Von hier unternahmen 2 Tou⸗ riſten einen Aufſtieg zu der Benediktenwand. Eine Hilfsexpedition wurde abgeſandt. Der bekannte Seitdem ſind ſie Prinz Prosper Arenberg hat durch einen Grafen Dohna dem Wiener Schrift— ſteller Heinrich Wenden eine Duellforderung zugehen laſſen, weil er ſich durch deſſen Roman„Tropenkoller“ beleidigt fühlt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. Die Anlieferung eines Schutzdeckels aus Zink ouf den Turnbarren im vergeben werden. neuen Schulhauſe ſoll im Submiſſionswege Diesbezügl. Offerten ſind bis längſtens 28. d. Mts., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen, woſelbſt ein entſp rechender Voranſchlag zur Einſicht der Intereſſenten von heute an bereit liegt. Viernheim, den 20. Juli 1904. 1099 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. . d. B Kühlwei 15 Großh. Beigeordneter. Bezirksſparkaſſe Lorsch. Es ſoll hier nochmals darauf aufmerkſam gemacht wer⸗ den, daß die Ausſtände der Bezirksſparkaſſe Lorſch laut neuerer, geſetzlicher Beſtimmungen in derſelben Weiſe zur Beitreibung kommen, wie die Gemeindeausſtände.— Die Zahlungs⸗ pflichtigen erhalten mithin für die Folge Anforderungszettel, Mahnzettel und etwa notwendige Pfändungen werden durch den Gemeindepfandmeiſter vorgenommen. Viernheim, den 15. Juli 1904 1081 Jöst, Agent. Gemeindekaſſe. An Zahlung des 1. und 2. Zieles Kommunalſteuer pro 1904 wollte ich hiermit erinnern.— Die Beiträge zur land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft kommen gleichzeitig zur Erhebung 1071 Jöst. Bekanntmachung. Es wird darauf hingewieſen, daß das 3. Ziel direkte Steuer, die Brandverſicherungsbeiträge(ſog. Brandſteuer) und das 1. Ziel Tilgungsrenten im Monat Auguſt zuſammen erhoben werden. Viernheim, den 15. Juli 1904. 1070 Großh. Untererhebeſtelle. Jöſt. Weinhandlung ſucht einen tüchtig. Vertreter für Vieruheim und Um⸗ gegend bei ſehr guter Pro⸗ diſion. 1039 Schriftliche Offerten zu rich⸗ ten unter Nr. 100 an die Expedition d Blattes. 100 Gebund Strohſeile von zweijährigem ganz weißem Stroh, Frühklee⸗ und Rüb⸗ ſamen empfiehlt 1044 Georg Mich. Adler, Fliegenfänger Eihtes Inſektenpulver Schnakenpulver Schnaken-Kerzehen Stinköl Chat Maphtalin banda Naphtalin- Camphor empfiehlt 920 Karl Marbach Flora- Drogerie Rathausſtr. 15. eee Linſen, Bohnen, Erbſen per Pfund 15 u. 16 Pfg. Gemüſenudeln per Pfd. 25, 30, 35 Pfg. Maccaroni per Pfund 30 u. 35 Pfg 2 per ½ Ltr. 35 Pfg. Feinſtes Mohnöl per ½ Ltr. 48 Pfg. Eſſig per Ltr. 8 Pfg. Nik. Werle. i 8 Schönheit ist Macht!! Diese erzielt jeder in kurzerzeit, der täglich ie Indische Wunderseife „PANAX“ benützt. Panax entferntsommersprossen Leberflecken, Mitesser ete. Erfolg sicher!— 1 Dose 1 Mark. Graue Haare oder Bart erhalten sofort die ursprüngliche Naturfarbe wieder nur mit Vitek's Nuein gesetzl geschützt(Nussextrakt) 1 Flacon mit Anweisung IMk. Ideales Haarfärbemittel, garant. unschädlich, färbt dauernd, ist nicht fett, färbt nicht ab. Seit Jahren mit Erfolg in Oesterreich und Deutschland eingeführt. En gros-Versandt: FR. VITEK& Co., PRAG. Zu haben bei: Karl Marbach in Viernheim. Tötel Sure Nallen Eshal geschnappt Nur echt in Packungen à 50 Pfg., 1.—, 3.— u. 5.— Mk. In Viernheim bei Karl Marbach, Flora-Droge rie. MI 1 + stets meràlwWassef isch Gerolsteiner Sprudel Emser Kkränchen Apenta Ofener Bitter wasser Hungady Janos, Saxlehner Bitter wasser Karlsbader Mühlbrunnen— Karlsbader Schlossbrunnen Fachinger— Apollinarisbrunnen Königl. Selters— Vichy empfiehlt 927 Kerl Marbach, Flora-Drogerie Rathausstr. 15. Billigkeit! Sohnellinkelz 2 Solidität! Diese 3 Haupterfordernisse eines Fahrrades besitzt „Sfrmvoge!““ Fahrräder, Nähmaschinen, Motorräder. Deutsche Fahrradwerke Sturmvogol Gebr. Grüttner Berlin-Hlalensee 32. Sun. 7 Jas Beste für die Fasrel Schwarze Flasche: mit Fettgehalt. Weisse Flasche: ohne Fettgehalt. Flasche M. a—, Doppelfl. M. 3.30, Reisefl. M. a. a8. In Viernheim bei Karl Marbach Flora-Drogerie. Nik. Werle, Friseur Große Auswahl in 994 Herren-, Knaben, Frauen- und Mädchenhemden. Träger-, Zund-, und Kinderſchürzen Bubenbluſen etc. Alles nur ſelbſtgefertigte Artikel, aus prima Stoffen. Garantie für dauerh. Arbeit zu denkhar billigen Preiſen. M. Dobhan, Waſſerſtr. Citronensaft natürlich, rein und haltbar la. 1903er Himbeersaft empfiehlt 773 Karl Marbach, Flora⸗Drogerie, Rathausſtraße 15. Fahrräder nur erſtklaſſige Fabrikate und 888 Ersatzteile empfiehlt zu äußerſt billigen Ludwig Krug Konkurrenzpreiſen Lorscher- Strasse. 88S Molz& Forbach f Wensbein Schirm- u. Stock-Fabrik 0 J. 6 ſteparatur-Werkstätte. planken. 22 Saiſon⸗Au Sverkauf! Herren- u. Knaben-, Stroh- u. Stoffhüte, Sommer-Mützen zu äußerſt billigen Preiſen ſolange Vorrat reicht Hutgeſchäft Adler. 2801 — Bekanntmachung. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Ker ninisnahme der Intereſſenten. Viernheim, den 19. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr. Maßregeln zur Förderung bes Obſtbaues hier den Inſektenfanggürtel„Einfach“. In den nächſten Tagen werden die beſtellten Inſekten⸗ fanggürtel zur Verſendung gelangen Jeder Sendung liegt eine Beſchreibung und Gebrauchsanweiſung bei, auf die wir beſonders aufmerkſam machen. Wir empfehlen das Anlegen der Fanggürtel in der nachſtehend beſchriebenen Weiſe alsbald vorzunehmen. Der Gürtel beſteht aus einem Streifen beſonders prä⸗ parierten, waſſer⸗ und fettdichten Papiers, welches der Länge nach in zwei ungleiche Hälften zu falten iſt, ſodaß der einge⸗ klebte Streifen Wellpappe auf beiden Seiten von dem Papier bedeckt iſt. Nachdem man von der Papierrolle ungefähr 1 em. mehr abgeſchnitten hat, als für den zu umgürtenden Baum notwendig iſt, legt man das Stück um denſelben, ſteckt die Enden ineinander und befeſtigt es etwa 5 em. vom oberen Rand entfernt mit einer dünnen Schnur feſt um den Baum. Eine zweite Schnur legt man um das unter der Wellpappe hervorſehende Papier etwa 2—3 em. oberhalb des unteren Randes, damit die Inſekten ſich nicht zwiſchen Papier und Stamm verkriechen, ſondern die Wellpappe als Schlupfwinkel benutzen. Der Gürtel wird etwa in Bruſthöhe um den Baum⸗ ſtamm gelegt und es empfiehlt ſich, wenn die Rinde ſehr rauh iſt, dieſelbe zunächſt mit der Baumkratze etwas zu glätten. Beim Anlegen ſind beſonders ſtark mit Früchten behangene Bäume(Aepfel⸗, Birn⸗ und Zwetſchenbäume) zu bevor⸗ zugen. Im Monat Dezember oder Januar werden die Gürtel abgenommen und ſogleich an Ort und Stelle verbrannt. Heppenheim, den 16. Juli 1904. Der Vorſitzende des landw. Bezirksvereins. von Hahn. 1096 Die Anlieferung 2 bis 30 laufende Mster gäule mit geſchw. Sitz und Rücklehne ſollen an den Wenigſt⸗ nehmenden vergeben werden. Näberes bei Herrn Lehrer Goldſchmidt, wo auch Angebote mit Zeichnung abzugeben ſind. Der Vorſtand der iſrael. Beligions⸗Gemeindt. 1098 Lehe Mobläbgteln- Geld- Lotterie N. d. Strassburg-Neud.Arbeiterheims SEiehung sicher a. 28. Juli Nur Baar Geld! 3 2490 Gew. ohne Abzu M. 41000 14 Mk. 15000 1 à Mk. 6000 3 4 1000 3000 425 zus.- 9500 2060 zus.— 7500 11 L 10 Mk. lose l 1 l. 0 Porto Fa 25 P andl versendet d. General-Debit. J.Sturmer, Lager-. Fahnen Reinecke, Hannover. 8 Hfer: Jol. Schweikart, B Bekanntmachung. Die Anlieferung von 2 Schubkarren— Wagner⸗ und Schmiedarbeit getrennt— ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Diesbezügl. Offerten ſind bis längſtens 26. d. Mts., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen woſelbſt ein Voranſchlag über dieſe Arbeiten von heute an zur Einſicht be⸗ reit liegt. Viernheim, den 20. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigcordneter. Bekanntmachung. Freitag, den 22. Juli l. J, vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Ausputzen der Tränke am Sandhöferweg an den Wenigſtnehmenden losweiſe verſteigert. Viernheim, den 18. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 85 J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. S Bekanntmachung. Freitag, den 22. d. Mts, vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier der vorhandene Dung im Faſel⸗ ſtall an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 18. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Alle diejenigen Ortsbürger, welche Anſprüche an Bau⸗ und Reparaturholz reſp. Vergütung dafür pro 1904 zu er⸗ heben gedenken, wollen ihre Anmeldungen davon vom 1. bis 15. Auguſt auf der Großh. Bürgermeiſterei dahier machen und bei den vorkommenden Neubauten auch zugleich die Plaͤne über dieſe Bauten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten ꝛc. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für welche aber, weil nicht zur richtigen Zeit angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden konnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Gryßh. Kreisamt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bau⸗ „een mehr gewährt werden dürfen, welche nicht recht⸗ verguiunn dune gekommen ſind, und daß die in der zeitig zur Anmeldung 5 5e daraus hervorgehen⸗ 1097 1094 87 Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die ewa den Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 16. Juli 1904. N 5 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. d. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. 1095 1. Gewerbe Akademie für Maschinen-, Elektro-, Bau- Ingenieure und Architekten. Peabeg Institut, 2: in Hessen, akad. Kurse. Friedberg e Tasia 2. m.. Programme kostenfrei. Prüfungskommissar. Fachschule) für Maschinen- u. 7 7 mit Siefert Weinſubſtanzen bereitet man einen vorzüglichen und billigen Haustrunk (beſten Erſatz für Obſtmoſt.) Elektrotechniker. 4 Kurse. Bei allereinfachſter Bereitung iſt 8 der Trunk in Güte und Haltbarkeit unübertroffen und ſeit Jahren ein ſehr beliebter Volkstrunk. Ein Pak. f. 100 Ltr. verſendet, ohne Zucker, zu Mk. 4.— franko geg. Nachn. mit Anweiſung. r'ma W inzucker liefere auf Verlangen, u billigſt berechnet. Wilh. Siefert, Jes. 1 Kaute Dung abzugeben ſowie einige zu verpachten. Neue Kartoffeln verkauft Allmend⸗Grundſtücke 1086 Iſaak Kaufmann. 1078 Valentin Helfrich, Schuhmacher. TTT Sommertheater Viernheim. Gaſthaus„zum Freiſchütz“. Abonnements Vorſtellung. Donnerſtag, den 21. Juli 1904 Lustspiel-Vorstellung „Das Neueſte vom Allerneueſten.“ Brillauter durchſchlagender Erfolg. ine bezähmte Widerspenstige. 1091 Luſtſpiel⸗ Schwank. Einlass 7% Uhr. Anfang 8½ Uhr. Billets im Theaterlokal und Zettelausträgern zu haben. Preiſe bekannt. Die Direktion. FCC Louis L 9 1, 1 Beſte und ieee andauer, Mannheim Breitestrasse 21, billigſte Bezugsquelle für: Fertige Betten, Bettwaren 5 Federn und Daunen. Fertiges Belt für Mk 45.— ö dazu gehörig: 1 Bettſtelle nußbaum lackirt Mk. 12.— 1 Strohmatratze 4— 1 Seegrasmatratze mit Keil 9.— 1 Deckbett 15.50 1 Kiſſen 4.50 Beſonders preiswert 1 Fertiges Bett für Mk. 70.— dazu gehörig: 1 Bettſtelle prima Bei meinen Betten kommen nur federdicht. Barchend und doppeltgereinigte Federn zur Verwendung. nußb. lackirt 18.— 5 1 Bettroſt 18.— Saͤmtliche Matratzen und! dreiteil. Seegras⸗ Bettröͤſte ſind eigenes Fabrikat matratze mit Keil 1 55 een. 5 1 Deckbett 15.5 aus ſolideſtem Drell und beſten 1 Kiſſen 4.50 Zuthaten hergeſtellt. zuſammen M. 45.— zuſammen Mi. 70. Damen- l. Kinderronfection, Kleiderstoffe u. Baumwoflwaren 2 hervorragend billig! 1 62 N * e.. NN SSS Buch- und Werlags-Druckerei FJC ˙ AA K 28 0 Die 2 n Wilh. Bingener empfiehlt sich zur Anfertigung von Druck ſachen aller n Schwarz-, Bunt- u. Copier-Druck. n. 2 Art 1 2 4 Dr rr 10 rr 1— ˖—————— W vu I ſic an 1 M N N. 105 ich cpi 48 day tit