ö Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt —— 2 K Wirkſamſtes Inſertions-Organ. der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Samſtag, den 23. Juli 1904. Zur ruſſiſchen Piraterei im Roten Meere äußert ſich, wie aus London geſchrieben wird, eine der erſten engliſchen Autoritäten auf dem Gebiete des internationalen Rechts, der Oberrichter Sir Sherſton Baker dahin, daß die ruſſiſchen Freiwilligen-Kreuzer, vorausgeſetzt, daß ſie ein regel⸗ rechtes Patent als Kriegsſchiffe aufzuweiſen vermögen, allerdings berechtigt ſind, ein neutrales Schiff auf Kriegskontrebande, aber nie auf ihre Poſtſäcke zu unterſuchen. Dieſe Poſtſäcke dürfen nie geöffnet, geſchweige denn mit Beſchlag belegt, oder gar von Bord des ſie führenden Schiffes entfernt werden. Beſitzt das beſchlagnehmende oder nachſuchende Schiff kein regelrechtes Patent als Kriegsſchiff einer kriegführenden Macht, ſo handelt es einfach als Piratenſchiff und iſt als ſolches zu behandeln. Die deutſche Regierung hat das Recht, vollen Schadenerſatz für die Beſchlag⸗ und Wegnahme der Poſtſäcke auf dem„Prinzen Heinrich“ zu fordern.— Depeſchen des Feindes dürfen auf feindlichen Schiffen beſchlagnahmt werden. — Sehr übel ſpielen die Ruſſen den engliſchen Dampfern mit. Die„Malakka“, welche beſchlagnahmt wurde, erhielt die ruſſiſche Kriegsflagge, einen ruſſiſchen Kapitän, 4 ruſſiſche Offi⸗ ziere, 45 ruſſiſche Matroſen und ſogar einen ruſſiſchen Heizer. Der engliſche Kapitän proteſtierte entſchieden gegen dieſe Unter⸗ ſuchung. Es wurde ihm jedoch bedeutet, er würde, falls er ſich nicht ruhig verhielte, gefangen genommen werden. Mehrere andere engliſche Transportſchiffe ſollen gleichfalls der Beſchlag⸗ nahme verfallen ſein. Der engliſche Botſchafter in Petersburg richtete geſtern nachmittag an die ruſſiſche Regierung einen energiſchen Proteſt gegen die Beſchlagnahme des Dampfers„Malakka“ und ver⸗ langte die ſofortige Freigabe in Erwägung, daß der Hilfskreuzer „St. Petersburg“ nicht berechtigt war, die Beſchlagnahme vor— zunehmen, und daß die an Bord der„Malakka“ befindliche Munition der engliſchen Regierung gehöre und für die engliſche Flotte in den chineſiſchen Gewäſſern beſtimmt war; ferner, daß die Kiſten mit einem großen Pfeil ſigniert waren, der bekannt⸗ lich das offizielle Zeichen für engliſches Regierungseigentum iſt. Schließlich wird in dem Proteſt die ruſſiſche Regierung auf die ſchwerwiegenden Folgen aufmerkſam gemacht. Tondon, 21. Juli. Nach ſpät abends eingetroffenen Privatmeldungen wurde der Dampfer„Malakka“ bereits frei⸗ gegeben. Beſtätigt ſich das Gerücht, ſo hätte der ganze Zweſchenfall ſeine Schärfe verloren. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Condon, 21. Juli.„Daily Chronicle“ meldet aus General Kurokis Hauptquartier: Die Japaner hatten erwartet, daß am 9. Juli ein neuer Angriff auf dem Motienpaß ſtatt⸗ finde. Da die Ruſſen nicht angriffen, ergriffen auf dem äußerſten rechten Flügel die Initiative. Sie ſtießen 9 bei Zankau auf den Gegner. die Japaner e———P———————————— Die Ruſſen gingen hierauf zurück, erhielten aber Verſtärkung und der Kampf entbrannte aufs neue. Bei Abgang der Meldung wurde noch ge— kämpft. Tokio, 29. Juli. Der Dampfer„Takaſchima⸗Maru“ iſt heute mittag in Moronan eingetroffen, nachdem er vorher durch das ruſſiſche Wladiwoſtok⸗Geſchwader durchſucht worden war. Der Dampfer berichtet, die ruſſiſche Flotte Fahrt mit äußerſter Kraft nach Südoſten fort, als ob ſie nach Saigon fahren wollte. Möglicherweiſe iſt dies nur eine Liſt, um die japaniſchen Schiffe irre zu führen. Die militäriſchen Attachees der 2. Armee ſind heute abgereiſt und werden ſich morgen in Moji einſchiffen. Tokio, 20. Juli. Heute nachmittag ließ das Wladi⸗ woſtokgeſchwader den heute aufgebrachten japaniſchen Handels dampfer frei und dampfte, von der japaniſchen Torpedobootsflottille verfolgt, oſtwärts. Deutſchland. Berlin, 21. Juli. Wie der Börſen⸗Courier erfährt, kehrt Herr v. Witte heute aus Norderney nach Berlin zurück und wird ungefähr 8 Tage hier verweilen. Dieſer Aufenthalt hat aber nur rein perſönliche Gründe. Was die nunmehr augenſcheinlich beendeten Handelsvertrags- Verhandlungen in Norderney anlangt, ſo ſind ſie durch fleißige, bis ins einzel⸗ gehende Arbeiten ſoweit gefördert worden, daß man zu der Erwartung berechtigt iſt, die Unterhändler werden bereits einen vollſtändigen Vertrags⸗Entwurf nach Berlin mitbringen. — Die„Wiener Neue Freie Preſſe“ erhält aus Nor⸗ derney folgende Depeſche: Herr Meyſtowicz, Gehilfe in der ruſſiſchen Finanzagentur iſt von Berlin hier zur Schlußverhand— lung über den Zolltarif und Handelsvertrag eingetroffen. Eine Verſtändigung ſoll bereits erfolgt ſein. Rußland acceptiert die deutſchen Minimalzölle für Getreide, Deutſchland gewährt veteri— näre Erleichterungen im Viehverkehr. — Die Audienz der ſüdweſtafrikaniſchen Abordnung iſt nach der„N. Pol. Korr.“ von vornherein mit dem Bemerken bewilligt worden, daß der Kaiſer die Farmer nach der Rückkehr von der Nordlandreiſe empfangen wolle. Dieſe Beſtimmung lag, wie die genannte Korreſpondenz meint, durchaus im Intereſſe der Farmer, da ſich während des Hochſommers und bei Nichttagung des Reichstages kaum wirkſame Schritte zu ihren Gunſten tun ließen und die ſofortige Rückreiſe ihrerſeits auch nicht beabſichtigt war — Die Meldung von einer bevorſtehenden Weltreiſe des Kronprinzen iſt unrichtig geweſen. —— —— Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Nach Südweſtafrika gehen am 6. Auguſt von Münden bei Hannover weitere 590 Mann Truppenverſtärkungen ab, ferner am 20. Auguſt eine Kompagnie und 2 Batterien. .——. Bei Zonnenuntergang. Littauiſcher Roman von M. von Wehren. 8¹(Nachdruck verboten.) „Gott, du Gerechter! Waih geſchrien! Was iſt das? Was haſt Du gebracht, Moſes? Willſt Du mich armen Jüd un⸗ glücklich machen mit ſolcher Ware? Soll ich doch tauſendmal verdammt ſein, wenn ich noch einen Schritt für Dich thue, ehe ich weiß, was Du in dem Packen haſt.“ „Möchteſt Du verſchwarzen mit Deiner Neugier“, ziſchte Moſes mit vor Aerger funkelnden Augen.„Was ſchreiſt Du ſo, willſt Du uns die Strasnicks auf den Hals laden? Trage das Kollo in das Haus und kehre Dich nicht an das Geſchrei, ich werde ſie ſchon ſtill bekommen, das unnütze Schickſel, und ſpäter ſollſt Du alles Nötige erfahren.“ ö Der Fiſcher faßte ſich wiederholt an ſein Käppchen und rückte es verängſtigt hin und her, dann ſtolperte er mit eiligen Schritten davon, ſeiner Frau entgegen, welche aus der Lichtung ihm entgegenkam. Im Fiſcherhauſe brannte ein helles Feuer, und durch die ver⸗ ſtäubten Fenſter drang die Sonne ſiegreich durch, die armſeligen Gegenſtände mit roſigem Schimmer beleuchtend. In der Kammer nebenan ſpielte ſich aber eine wirklich ergreifende Szene ab. Die kleine Magdalene lag auf dem Bett, bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Das Geſicht war zerkratzt, blutige Streifen liefen über das entblößte Hälschen und die runden Aermchen und die großen blauen Augen ſtarrten verängſtigt auf die ihr fremde ſchauerliche Umgebung. Aus den Decken gelöſt, tobte ſie furchtbar und erlangte nach Vater und Mutter. Dafür erhielt ſie von Moſes schläge mit der Riemenpeitſche, ungeachtet der Bitten der alten üdin, die ſchließlich ihrem Mann entgegenlief, damit er das ind aus den Händen des Wütenden rette. Jetzt lag es an⸗ heinend teilnahmslos da, aber eine entſetzliche Angſt verzerrte as ſonſt ſo liebliche Geſichtchen. Flehentlich hatte ſie ihren Peiniger gebeten, ſie zu ihren Eltern zurückzubringen, ſeine Kniee umklammert, ſeine Hände geküßt, dann, als dies erfolglos blieb, * Am ſetzte ihre enthüll weitere Eiſenbahntruppen. Dieſe Verſtärkungen gehen über das hinaus, was General v. Trotha gefordert hat. Zum Teil werden die neuen Truppen und Pferde auch zum Erſatz für die eingetretenen Abgänge dienen. Ausland. Rom, 21. Juli. Geſtern vormittag wurde in der Peterskirche für Leo XIII.(deſſen Todestag geſtern war) ein feierlicher Gottesdienſt abgehalten, dem der Papſt, die Neffen Leos III., das diplomatiſche Korps, zahlreiche Kardinäle und an 5000 Perſonen beiwohnten. Kardinal Agliardi zelebrierte die Meſſe. Der Papſt ſegnete den Katafalk und ſprach am proviſoriſchen Grabe Leos ein kurzes Gebet. Amſterdam, 21. Juli. Die Erſte Kammer wurde wegen der Ablehnung des Kuyperſchen Unterrichtsgeſetzes aufgelöſt. Die Neuwahlen finden am 3. Auguſt ſtatt. Allgemeines Kopfſchüttteln erregt das Vorgehen der preußigen Juſtiz im Königsberger Hochverratsprozeß. Ein ſo wenig oppoſitionelles Blatt wie die„Köln. Ztg.“ ſchreibt:„Heute ſchon kann man es ſich leider nicht verhehlen, daß die Anklagebehörde bei ſeiner Ein⸗ leitung nicht mit der nötigen Umſicht und Vorſicht vorgegangen iſt und ſich über Gebühr auf die Mitteilungen des ruſſiſchen Konſulats in Königsberg verlaſſen hat, die ſich jetzt in weſent⸗ lichen Punkten, um einen höflichen Ausdruck zu gebrauchen, als irrtümlich herausſtellen. Aber abgeſehen von dieſer man⸗ gelnden Begründung der Anklage iſt auch bei den bisherigen Verhandlungen nichts anderes herausgekommen, als daß an der ruſſiſch⸗-preußiſchen Grenze ein reger Schmuggel mit Schriftwerken getrieben wird, eine Tatſache, die auch vorher ſchon aller Welt bekannt war und zu deren Erhärtung das Aufgebot eines großen Prozeßverfahrens nicht nötig geweſen wäre.“ Die„Freie Dtſch. Preſſe“ meint:„In der Oeffent⸗ lichkeit erregt es allgemeines Aufſehen, daß die Vorausſetzungen für den Prozeß nicht ſchon vor der Eröffnung des Verfahrens einwandsfrei klargelegt worden ſind. Selbſt wenn die jetzt in Rußland eingeholte Antwort im Sinne der Anklagebehörde ausfällt, bleibt es doch abſonderlich, daß der Königsberger Ge⸗ richtshof erſt am 7. Tage der öffentlichen Prozeßverhandlung im Ausland Ermittelungen anſtellen läßt, ob die Vorausſetzungen für den Prozeß, über welchen ſchon eine volle Woche hindurch verhandelt worden iſt, wirklich gegeben ſind.“ Schärfer noch, aber leider nicht unberechtigt, urteilt der Berliner Vertreter der„Neuen Züricher Ztg.“:„Gleichgültig, ob der Königs⸗ berger Zarenprozeß wegen formaler Ungültigkeit der interna⸗ tionalen Rechtsgrundlage jämmerlich im Sande verlaufen, oder zu einer Verurteilung der Angeklagten führen wird, ſo hat der bisherige Prozeßverlauf doch ſchon eine Reihe toller Dinge t, die neben Reußners klaſſiſchem Gutachten über ruſſiſche ..——————— 222 ſich wie unſinnig geberdet, bis er ihr drohte, ſie mit dem langen Meſſer zu töten, welches er aus dem Gürtel zog und heftig gegen ſie zückte. Darauf war ſie verſtummt. Die kleine Bruſt aber arbeitete mächtig, als wollte ſie ihre Wandung ſprengen. Die Aufregung und Wut von Moſes hatte ſich durch den Widerſtand des Kindes noch geſteigert. Er ſchleppte ſie in die Kammer und warf ſie auf das Bett, dann ſtürzte er ins andere Zimmer. Selbſt für ſeinen Haß, ſeine Rachſucht wurde dieſer Anblick unerträglich. In dem großen Vorderraum wanderte er ruhelos auf und nieder. „Möcht ich verſchwarzen, daß ich ſie mir hab aufgeladen! Schmul hat recht, es giebt eine böſe Geſchichte. Als ich doch nicht geglaubt habe, daß der elende Wurm wird machen ſolchen Lärm;—— ſie thut mir eigentlich leid— warum aber iſt ſie mir in die Hände gelaufen? Wird mir eine große Laſt ſein, Gott, du Gerechter, und meine Kalle daheim!— Waih geſchrien, daran hab ich noch garnicht gedacht! Die macht mich dalles mit ihrer Eiferſucht! Wäre es nicht am vernünftigſten, wenn ich ſie in den Wald, ins tiefe Buſchwerk zurückbrächte? Man kann ihr das Geſicht verbinden, ſie mit Opium betäuben, dann kann ſie da der Teufel holen. Aber nein, das geht nicht, ſie iſt klug! Wie mich ihre Augen unausgeſetzt anſtarren!— Kommt ſie davon — es iſt nicht gleich eine Beſtie da, die das Rächerwerk über⸗ nimmt——— und eigentlich“— er ſchüttelte ſich—„wäre es auch entſetzlich— dann erkennt ſie mich wieder und ich bin für immer geliefert. Ich glaub übrigens, ſie wird mir in der Nacht erſcheinen mit den verzweifelten Augen.“ In dieſes Selbſtgeſpräch miſchte ſich das Wimmern und Stöhnen des Kindes, deſſen Oberkörper ſich konvulſiviſch hob, indes die Händchen zum Gebet ſich falteten: „Mutter, liebe Mutter, hilf mir doch! Wo biſt Du denn geblieben? Willſt Du nie mehr Dein Lenchen wiederhaben. Vitte, bitte, nimm mich doch und laß mich nicht dem abſcheulichen Juden, den Väterchen tüchtig durchhauen muß.“ „Warte, Kröte! Alſo ſo denkſt Du, elendes Geſchöpf?“ ſchrie Moſes erboſt und ſprang ins andere Zimmer und wie ein Raub⸗ „Ich hatte noch Mitleid mit Dir, aber zertreten will ich Dich wenn Du mir noch einmal vor Augen kommſt. Sagſt Du jetzt noch ein Wort, dann ſperre ich Dich in den Keller und laſſe Dich verhungern.“ Sein Blick war furchtbar, als er mit geballten Fäuſten zurück⸗ trat und die Thür ſchmetternd zuwarf. Eben erfchienen die beiden Fiſchersleute. Nach einer längeren Rückſprache mit ihnen, oft unterbrochen durch das Jammern und Weinen der alten Jüdin, wurde ein Vertrag geſchloſſen, worin David ſich verpflichtete, das Kind zu behalten, es die erſte Zeit zu verſtecken und wenn die Kleine ſich eingelebt, ſie für das Kind ſeines in Rußland lebenden Bruders auszugeben. Anfangs ſträubte ſich der Mann ſehr gegen dieſe neue Laſt und Verheimlichung, denn er war eigentlich eine grundehrliche Haut. Die Frau aber gab den Ausſchlag. Sie fühlte tiefes Mitleid mit dem gemarterten Kinde und beurteilte auch den Charakter des Schmugglers ganz richtig, dem es ſicherlich nicht darauf ankam, an dem kleinen Mädchen ein Verbrechen zu be⸗ gehen, wenn ſie ihm läſtig wurde. Außerdem blieben ſie in der Hand des Schmugglers, er konnte ihnen den Erwerb entziehen, ſie möglicherweiſe für ſeine Thaten verantwortlich machen. Wo ſollten ſie hin, während er mit ſeinen reichen Mitteln ſich leicht in Sicherheit brachte. Auch hoffte die Frau, die Kleine einſt ihren Eltern zurück⸗ geben zu können, und erwog, daß, wenn der rachſüchtige Jude Magdalene tiefer nach Rußland ſchleppe, ihr Elend noch größer und ihre Befreiung noch um ſo ſchwieriger ſein würde. Moſes durchſchaute wohl die Abſicht der Alten, und um ſie einzuſchüchtern, ſtieß er die ſchwerſten Drohungen aus, verſchwor ſich, bei den geringſten Andeutungen über das Kind die Fiſchers⸗ leute entweder zu töten, oder Feuer in die alte Bude zu legen. Dadurch furchtbar erſchreckt, willigten beide in alles, was er von ihnen verlangte. „Wenn nun aber der arme Wurm ſtirbt, was dann?“ fragte der Fiſcher,„traurig genung iſt ſie zugerichtet.“ (Fortſetzung folgt.) tier auf ſein Opfer los. Rechtloſigkeit, dieſem preußiſchen Liebesdienſte für ruſſiſche Knutenherrſchaft eine peinliche Berühmtheit ſichern werde. Im Königsberger Prozeß zeigte ſich, ſo meint die Nationalzeitung, ein unbegreiflicher Mißgriff amtlicher ruſſiſcher Stellen. Mir ſcheint, noch größer und noch unbegreiflicher iſt der Mißgriff der preußiſchen Stellen, denn bei uns handelt es ſich um Juſtizzuſtände eines Kulturlandes, die durch ſolchen poli- tiſchen Jammerprozeß wie den Königsberger nicht an Anſehen gewinnen. Ein ſenſationeller Vorfall ereignete ſich vorgeſtern in der bayeriſchen Kammer. Dr. Heim interpellierte nämlich, lt.„Augsb. Poſtztg.“, den Kriegsminiſter über die Duellaffäre Seitz⸗ Pfeiffer. Der Major Seitz in Augsburg ſtand mit der Frau des Oberleutnants Pfeiffer in intimen Beziehungen. Der Ehemann erfuhr dies und kriti- ſierte das Benehmen ſeines Kameraden aufs abfälligſte. Seitz forderte darauf den Oberleutnant zum Duell heraus, allein dieſes wurde durch den Regimentskommandeur, Oberſt Killinger, beigelegt, indem er die Sache dem Ehrengericht zuführte, wel— ches den Majar Seitz der Verfehlung gegen die Standesehre ſchuldig erklärte, worauf deſſen Penſionierung erfolgte. Nun griff der Kriegsminiſter mit einem Erlaß ein, infolgedeſſen das Duell trotzdem ſtattfand und wobei Seitz erſchoſſen wurde. Abgeordneter Dr. Heim fragte nun den Kriegsminiſter, ob ein ſolcher Erlaß erfolgt ſei. Kriegsminiſter Frhr v. Aſch erklärte auf das beſtimmteſte, daß ein diesbezüglicher Erlaß nicht er⸗ folgt ſei. Darauf verlas Abg. Dr. Heim den Wortlaut des Erlaſſes mit dem Datum vom 7. Dezember 1899 in der Journalnummer des Kriegsminiſteriums. In dieſem Erlaß er⸗ klärt der Kriegsminiſter, daß der vorliegende Fall einer der⸗ jenigen ſei, in welchem die Austragung mit den Waffen unver- meidlich erſcheint. Hätte Oberleutnant Pfeiffer den Zweikampf gewollt, ſo wäre derſelbe wohl auch zuſtande gekommen, was vom Standpunkte des Offiziers auch erklärlich geweſen wäre. Der Herr Kriegsminiſter Frhr. v. Aſch verfärbte ſich, gab aber auf die Mitteilung des Wortlautes des Erlaſſes keine Ant⸗ wort. Die Sache erregt in parlamentariſchen Kreiſen außer⸗ ordentliche Senſation. Ob der Kriegsminiſter, der unter Umſtänden die Ehre mit der Piſtole repariert wiſſen will, nach dieſem Zwiſchenfall noch im Amt bleiben wird, bleibt abzuwarten. Von der früheren Kronprinzeſſin von Sachſen. Dresden, 21. Juli. Von zuſtändiger Seite wird gegen⸗ über dem mehrfach umlaufenden Gerüchte, daß die Gräfin Mon⸗ tignoſo demnächſt eine Begegnung mit ihren Kindern hat, mitgeteilt, daß eine ſolche überhaupt nicht in Frage kommt und alſo auch nicht während des Aufenthalts des Kronprinzen Fried⸗ rich Auguſt von Sachſen und ſeiner Kinder in Bad Ems er⸗ wartet werden kann. Nah und Fern. * Viernheim, 23. Juli. Geſtern nachmittag gegen 5½ Uhr entſtand in dem Anweſen des Herrn Spezereihändlers Georg Knapp 4. in der Luiſenſtraße ein Schadenfeuer, welchem die Scheuer mit Stall zum Opfer fiel. Das Wohn- haus, ſowie ein direkt daran anſtoßender Nebenbau wurden ebenfalls durch das Feuer beſchädigt, jedoch verhinderte das tatkräftige ſchnelle Eingreifen unſerer Feuerwehr und anderer hilfsbereiter Hände die Vernichtung derſelben. Die Entſtehungs⸗ urſache des Feuers iſt noch unbekannt. * Viernheim, 23. Juli. Vo m Losholz— bezug. Es wird der„D. Ztg“ geſchrieben: Eine am 15. d. Mts. ergangene Entſcheidung des Verwaltungsgerichts⸗ hofs, betreffend den Losholzbezug der Ortsbürger in der Stadt Heppenheim, iſt von grundſaͤtzlichem Intereſſe auch für andere Gemeinden. Seither bezogen in Heppenzeim 1000 Ortsbürger eine beſtimmte ortsſtatutariſch feſtgeſetzte Holzmenge. Mit Rückſicht auf den ſteigenden Geldwert dieſes Holzbezuges hatte nun die Verwaltungsbehörde in Ausſicht geſtellt, dieſe Wertſumme ein für allemal zu fixieren und nur Holz in dieſem Werte unter die Ortsbürger zu verteilen. Dies hätte zur Folge gebabt, daß jetzt ſchon nur 850 Orts⸗ bürger ſtatt 1000 Losholz hätten erhalten können bei weiterer Erhöhung der Holzpreiſe hätte die Zahl der bezugsberechtigten Ortsbuͤrger noch mehr herabgeſetzt werden müſſen. Es iſt demgegenüber von Wichtigkeit, daß der Verwaltungsgerichts⸗ hof auf den von der Stadt Heppenheim eingelegten Rekurs nunmehr ausgeſprochen hat, daß es bel dem ſeitherigen Los⸗ holzbezug ſein Bewenden habe, daß alſo den Ortsbürgern, deren Zahl ſeit 1872 nicht geſtiegen iſt, ohne Rückſicht auf den inzwiſchen geſtiegenen Holzwert dauernd dieſelbe Holz- quantität als Losholz zu verabfolgen iſt, auf die ſie damols bereits Anſpruch hatten. Das Geſetz von 22. Nov 1872, die Gemeindeausgaben betreffend, hat nämlich zwar die ſeit⸗ herigen Rechte der Ortsbürger auf den Genuß am Gemeinde⸗ vermögen anerkannt, eine fernere Ausdehnung dieſer Nutzungs rechte zum Nachteil der Steuerpflichtigen dagegen unterſagt. Die Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofs hat nunmehr feſigeſtellt, daß in einer bloßen Wertserhöhung des Losholzes eine unzuläſſige Ausdehnung der Nutzungsrechte nicht zu finden iſt. * Viernheim, 23. Juli. Ein reiches Haſen⸗ jahr erwartet man in Jägerkreiſen. Der erſte Satz, die ſo⸗ genannten Märzhafen, haben infolge des zeitigen Frühjahrs ſich außerordentlich gut entwickelt. Für die Erträgniſſe der Haſenjagd iſt dies ſehr wichtig, da dieſer erſte Nachwuchs noch während des Sommers anfängt, ſelbſt zu ſetzen. Auch der 2. Satz im Mai war vom Wetter außerordentlich begünſtigt, ſo⸗ daß die Hoffnungen auf eine reiche Jagdbeute an Haſen ſehr wohl berechtigte ſind. * Viernheim, 22. Juli. Die Ernte hat in dieſem Jahre zeitig beginnen können, durch die recht heißen Tage in der letzten Zeit, wodurch die Reife des Getreides beſchleunigt wurde. Die Ernte beſonders hat ja mit dem Wetter zu rech⸗ nen, von dem nicht nur ihre Dauer ſondern auch ihre Er⸗ giebigkeit abhängig iſt. Hat doch ſchon ein einziges Hagel⸗ wetter die ſtolzeſten Hoffnungen des Landmanns vernichtet und ihm den Lohn ſeiner Arbeit entriſſen. Andauernder Regen kann die reifen Körner zum Keimen bringen und ſie dadurch vollſtändig entwerten. Darum wünſcht der Landmann nichts ſehnlicher als gutes Wetter zur Erntezeit. Wohl koſtet es manchen Schweißtropfen mehr bei der Arbeit, wenn die Sonne ihre glühenden Strahlen unverhüllt zur Erde niederſchickt. Aber der Landmann achtet es nicht.„Von der Stirne heiß rinnen muß der Schweiß!“ kann jetzt als ſein Wahlſpruch gelten. Während der Städter gerade jetzt Ruhe und Erholung ſei es am Meeresſtrand oder im Gebirge ſucht, beginnt für ihn die Zeit angeſtrengteſter Arbeit. Vom frühen Morgen bis in die ſinkende Nacht muß er die Hände fleißig regen, ſoll es ihm und auch dem Städter nicht an Brod mangeln. Da⸗ für ſollte letzterer etwas mehr Achtung jenem Stand ent— gegenbringen, der im wahrſten Sinne des Wortes der„Nähr⸗ ſtand“ iſt. Von der Bergſtraße, 21. Juli. großen Dürre bleibt ebenſo die Hackfrüchte. Infolge der der zweite Klee im Wachstum zurück, Die Kartoffeln haben nur wenig Knollen angeſetzt, das Kartoffelkraut beginnt gelb zu werden. Mit Bohnen und Gurken ſteht es traurig. Auch dem Obſt ſchadet die Trockenheit ſehr, die Früchte fallen ab, die Blätter werden dürr. Hafer und Gerſte ſind etwas kurz geblieben, ver⸗ ſprechen aber einen guten Körnerertrag. P.-A. Worms, 22. Juli. Am 13., 14. und 15. Auguſt feiert die Worm fer Freiwillige Feuerwehr ihr 50 jähr. Jubiläum. Das Feſtprogramm wurde wie folgt feſtgelegt: Samſtag, den 13. Auguſt: Von vier Uhr nachmittags Empfang der auswärtigen Gäſte, abends halb 9 Uhr Zapfenſtreich und Feſtkommers in der Feſthalle auf dem Barbaroſſaplatz mit Anſprachen, turneriſchen Aufführungen der Turngemeinde und Geſangsvorträgen; ferner Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr. Sonntag, den 14. Auguſt: 6 Uhr vormittags Weckruf, von 8 Uhr ab Empfang der auswärtigen Wehren; um halb 11 Uhr Schul⸗ und Angriffsübungen auf dem Marktplatz; anſchließend im Feſthausgarten Frühſchoppen⸗ konzert. Um 1 Uhr Feſtbankett im Feſthausſaal, nachmittags 3 Uhr Feſtzug nach dem Feſtplatz, daſelbſt Begrüßung der Gäſte und Doppelkonzert. Am Montag, den 15. Auguſt: nachmittags Volksfeſt und abends Feuerwerk. Vom Preßaus⸗ ſchuß wird eine Feſtſchrift ausgegeben, welche an die Feuer⸗ wehrleute gratis verteilt wird. Die Feſtſchrift wird verfaßt von Herrn Prof. Dr. Weckerling. Eine künſtleriſche Aquarell⸗ Feſtpoſtkarte hat Herr Kunſtmaler Fritz Muth entworfen. Auf dem Feſtplatze werden 2 Kapellen konzertieren und wurde hierzu bereits als erſte unſere Regimentskapelle engagiert. Worms, 22. Juli. Die ſeit längerer Zeit zwiſchen der Stadt Worms und der Gemeinde Lampertheim geführten Unterhandlungen betr. die Erlaubnis ſeitens der Gemeinde Lampertheim, wonach die Stadt Worms gegen eine angemeſſene Entſchädigung an die Lamperthe mer Gemeindekaſſe die zur Rohrleitung notwendigen Wege der Lampertheimer Gemarkung benutzen darf, haben geſtern wiederum eine Verſammlung des dortigen Gemeinderates zur Folge gehabt, unter Anweſenheit des Herrn Kreisrats Eckſtein⸗ Bensheim, der Sachverſtändigen Herren Lorbacher ſenior und Bürgermeiſter Huba in Lorſch, Bürgermeiſter Heß-Groß-Rohrheim, des Herrn Rechtsanwalts Juſtizrat Maſſoth in Darmſtadt als Vertreter der Gemeinde Lampertheim, ferner des Herrn Beigeordneten Dr. Wevers und Rechtsanwalts Juſtizrat Dr. Stephan in Worms als Vertreter der Stadt Worms. In der Verſammlung wurde nochmals eine gütige Vereinbarung zwiſchen Worms und Lampertheim erſtrebt, doch gelang dieſes nicht. Das Enteignungs verfahren wird nunmehr, als endgültig beſchloſſen, durchgeführt werden. Worms, 21. Juli. Trotz des Verbotes,„im freien Rheine zu baden“, haben geſtern wiederum einige Handwerks⸗ burſchen in der Nähe der Dampfziegelei ein Bad genommen, wobei der Schloſſer F. Peller aus Bottrop bei Eſſen vor den Augen ſeiner Kollegen in den Fluten verſchwand und nicht mehr zum Vorſcheine kam. Oppenheim, 22. Juli. In dem Orte Biedesheim hat ein Knabe auf eigentümliche Art ſein Leben eingebüßt. Er ſtand dicht am Ufer des Rheins, als ein Dampfboot große Wellen an das Ufer warf. Der Knabe wurde von ſolcher Welle weggeſpült und ertrank. Mainz, 21. Juli. Vorgeſtern mittag wurde durch Mannſchaften des 118. Regiments ein Deſerteur vom In⸗ fanterieregiment Nr. 117. eingebracht, der ſchon wiederholt fahnenflüchtig geworden war und bereits im 13. Jahre dient. Vor einiger Zeit war er in Mainz aus dem zweiten Stocke des Militärlazaretts entſprungen und nach ſeiner Ergreifung geſtern in die Wormſer Kaſerne eingeliefert, von wo er aber— mals entfloh. Er wurde von einer größeren Anzahl Perſonen verfolgt, denen es gelang, ihn im Felde feſtzunehmen. — Gewerbe-Akademie Friedberg i. H. Am 21. Juni d. J. fanden an hieſiger Gewerbe-Akademie unter dem Vorſitz des Geheimen Baurats Schlichting abermals Prüfungen ſtatt, welche ein günſtiges Reſultat ergaben. Von den 14 Kandidaten, welche ſich zu dieſer Prüfung gemeldet hatten, konnte die Prüfungskommiſſion 5 das Prädikat„ſehr gut be— ſtanden“, 7 das Prädikat„gut beſtanden“ und 1 das Prädikat „beſtanden“ geben, während 1 Kandidat die Prüfung nicht be⸗ ſtand. Die nächſte Prüfung wird vorausſichtlich im November d. J. ſtattfinden können. Das Winterſemeſter beginnt am 26. Oktober d. Is. — Kleine Mitteilungen aus Baden. wurde geſtern vormittag die In der Alb unbekleidete Leiche des 8 Jahre alten Sohnes eines Blechners und Inſtallateurs aus Karlsruhe gefunden. Der Junge, welcher ſeit dem 18. ds. vermißt wurde, iſt jedenfalls beim Baden ertrunken.— In Rohrbach wurde Gemeinderat Heinrich Kaltſchmitt 3., in Petersthal Maurermeiſter und Gemeinderat Joh. Jung zum Bürgermeiſter gewählt. Am Dienſtag fanden Leute von Nußbach bei Triberg im Hirz⸗ walde eine männliche Leiche, mit einem Garbenbinder aufgeknüpft an einem Baume hängend. Die Leiche mag 3—4 Wochen gehangen ſein und iſt bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Wer der Verſtorbene iſt, weiß man nicht, da keine Ausweispapiere — vorgefunden wurden.— Huſenſtein bei Konſtanz unbekannten Fremden. Aus der Pfalz, 21. Juli. Oppau die Scheune des Georg Fick, ſowie ein Stallgebäude des Bäckers David Stephan ab. Das Feuer entſtand auf der Giebelſeite der anfangs dieſer Woche abgebrannten Scheune. — In Frankenthal ſtürzte geſtern nachmittag ein Arbeiter des Spenglermeiſters Georg Hartmann aus einer beträchtlichen Höhe eines Neubaues des Maurermeiſters Krautſchneider am Kanal herab und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er nun ſchwer darniederliegt.— Verhaftet wurde in Pirmaſens der Fabrikſchuſter Ch. Müller wegen ſchwerer, an ſeinem 5jährigen Stiefſohne Johann Kölſch begangenen Mißhandlungen. Bei der ärztlichen Unterſuchung wurden nicht weniger als 17 Ver⸗ letzungen alter und neuerer Natur am Körper des Knaben feſt⸗ geſtellt. Darunter befanden ſich lebensgefährliche Verletzungen, ſodaß eine Operation notwendig wurde. Der Körper des Knaben war dermaßen zugerichtet, daß der behandelnde Arzt ſelbſt erklärte, daß er in ſeiner langjährigen Praxis einen der⸗ artigen Zuſtand noch nicht angetroffen hat. Der Rabenvater gibt auch zu, den Knaben mehrmals mit einem Reibholz— ſchweres Schuhmacherwerkzeug— mißhandelt zu haben, weil er unartig geweſen ſei. Freiburg, 21. Juli Zum Raubmord im Mooswald hat ſich der hieſigen Staatsanwaltſchaft ein wichtigen Zeuge zur Verfügung geſtellt, deſſen Ausſagen zur Entdeckung des Täters führen können. Als derſelbe morgens früh(vor Ent- deckung des Verbrechens) an der Mordſtätte vorbeifuhr, ſah er einen kleinen unterſetzten Mann mit ſchwarzem Schnurrbart auf der Landſtraße vor ſich her und dann nach der Breiſacher Bahn zu nordwärts gehen. Dieſer, der mutmaßliche Täter, trug einen dunklen Filzhut und einen dunklen Sonntagsanzug, wie ihn inländiſche ſtädtiſche Arbeiter zu tragen pflegen, einen Ruck⸗ ſack und einen Stock. Er ſchob mit dem rechten Arm ein Fahrrad neben ſich her, vermutlich das Fahrrad, welches dem ermordeten Wittmer abgenommen wurde. Das Wittmer'ſche Rad wurde am Montag abend zwiſchen Zähringen und Gundel⸗ fingen in einem Kornacker gefunden, alſo in der Richtung, die der obengenannte mutmaßliche Täter eingeſchlagen hat. Freiburg, 21. Juli. Bei Denzlingen überfuhr der Schnellzug ein Langholzfuhrwerk. Zwei Knechte ſind tot. München, 21. Juli Aus Landshut in Niederbayern wird gemeldet: Ein frecher Raubmordverſuch am hellen Tage iſt geſtern in einem benachbarten Walde an dem Ver⸗ ſicherungsbeamten Orſteneichner aus Landshut. der ſich auf einer Geſchäftsreiſe befand, verübt worden. Der Inſpektor wurde von einem Individium von rückwärts vom Fahrrade herabgeſchlagen und durch 18 Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Der Verbrecher entkam. Innsbruck, 22. Juli. In Mitternlang im Puſter⸗ tal ſind zweiunddreißig Bauernhöfe abgebrannt Ein Kind kam in den Flammen um. Ravenna, 21. Juli. In einer hieſigen Kirche feuerte ein unbekanntes Individuum auf einen die Meſſe leſen⸗ den Prieſter mehrere Revolverſchüſſe ab. Er verletzte den⸗ ſelben ſowie eine weitere Perſon ſchwe und flüchtete als⸗ dann. Mailand, 22. Juli. In der Ortſchaft Sabbiai in der Provinz Novarra iſt nachts durch einen Blitzſchlag ein Brand entſtanden, der 30 Bauernhöfe zerſtörte. Zwei alte Leute verbrannten — Deutlich. Unteroffizier X. in Schwaben erzählt ſeinen Soldaten von der furchtbaren Wirkung der modernen Geſchütze mit den Worten: Wenn oim ſo a Kanonakugel in de Bauch nei fährt, no iſt er halbe hin.— Ueber die Folgen der Deſertion ſagt derſelbe:„Wenn einer deſſertiert, no kriegt er ällerhand Schwulitäte net bloß in dem Leba, ſondern au dort drübe im ewige Leba.“— Er gibt einmal einen falſchen Befehl, dann ſagt er ſich ſelbſt korrigierend, zu ſeinen Sol- daten:„Eigentlich iſch umkehrt, aber Euch Rindviecher muß ies ſo ſage, ſonſt verſtandet Ihrs erſt recht net.“ — Der Gemeinderat auf dem Pegaſus. In einer Gemeinde des Taubergrundes, badiſches Unterland, findet ſich an einem Privatwege eine Warnungstafel mit fol⸗ gender Unterſchrift.: „Es wird hiermit darauf hingewieſen, Daß jeder, der noch einmal dieſen Privatweg ſich zu gehen erfrecht, Fürs erſte mal drei Reichsmark blecht, Im Wiederholungsfall wird immer Die Strafe um drei Mark ſchlimmer! Für ſtreng reelle Innehaltung Wird garantiert— die Ortsberwaltung.“ Letzte Nachrichten. Tondon, 22. Juli.„Daily Telegraph“ ſchreibt zur „Malakka“⸗Frage: Es iſt nicht mehr an den Ernſt der Ge⸗ ſpanntheit zwiſchen England und Rußland zu zweifeln. Der Zwiſchenfall ließe ſich vielleicht für beide Nationen ohne Ver⸗ letzung ihrer Würde beilegen, wenn nicht die ſchwierige Frage bliebe, welcher Charakter den Schiffen von der Klaſſe„Peters⸗ burg“ zuerkannt werden müſſe. Wir verſtehen, daß dem Kaiſer von Rußland erklärt wurde, daß auf dieſe Schiffe der ruſſiſchen Flotte geſchoſſen würde, wenn ſie verſuchen ſollten, engliſche Schiffe anzuhalten oder zu durchſuchen, daß man ſie als See⸗ räuber in den Grund bohren wird, wenn ſie von ihrem Ver⸗ halten nicht ablaſſen ſollten. Wir verſtehen ferner, daß die ottomaniſche Regierung Schritte tun wird, um die Durchfahrt ſolcher Schiffe durch die Dardanellen zu verhindern. Die Frage ſoll abſolut nichts mit dem Kriege in Oſten zu tun haben. Erſchoſſen fand man geſtern früh beim einen in den 60er Jahren ſtehenden Heute früh brannten in Toudon, 22. Juli. Der„Standard“ ſchreibt: Die Abreiſe der„Malakka“ von Port⸗Said unter ruſſiſcher Be⸗ wachung verſchärfte die Kriſis bedeutend. Unſere Würde und Selbſtachtung verlangt, daß der Dampfer frei gegeben wird, 88 ä 333 8 8 nnn“ ehe er im baltiſchen Meere ankommt. Der Admiral der Mittelmeerflotte hat Inſtruktionen erhalten, wenn die„Malakka“ fl tel 01 0 gut ne — nacht iich M der belt 100 Dent lloni M dem Lerh ſtatfff 10 1 Grof den Off kan ale Nauf beſuc heim von Graf Naul Der Heir ſeine ſeines den bam ber hi 16 verſtn eine! ind As m legerer gabe wie der 7 Vater Nahr Stun 1 U i 1 Schah irſache N Nau li in ein alle zahlt nicht freiwillig ausgeliefert wird, wird ſie abgefangen werden, bevor ſie die Straße von Gibraltar paſſieren kann. Ein ſiegreicher Kampf der Japaner? Petersburg, 22. Juli. Das Moskauer Blatt„Rußky Liſtok“ veröffentlicht eine Depeſche vom 22. Juli, nach welcher General Kuroki den linken Flügel der ruſſiſchen Armee durch⸗ brochen habe und die Japaner auf Mukden losmarſchierten. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht von anderer Seite liegt nicht vor. Tondon, 22. Juli. Dem„Daily Telegraph wird aus Mukden vom 19. Juli gemeldet, daß ſeit zwei Tagen ein noch anhaltender, heftiger Kampf tobe. Die Japaner griffen mit überlegenen Streitkräften und mit großer Tapferkeit die Ruſſen an. Letztere verteidigen ſich vorzüglich. Die Umgehung der Ruſſen durch die Japaner in öſtlicher Richtung ſei die eigent⸗ liche Urſache des Rückzuges der Ruſſen. Es werden ſchwere Verluſte gemeldet. Das Blatt fügt hinzu, das Telegramm ſcheine durch die Zenſur ſtark verſtümmelt zu ſein. Eine wirtſchaftliche Kriſe in Rußland. Poſen, 23. Juli. Warſchauer Blätter melden: Wegen der wirtſchaftlichen, durch den Krieg hervorgerufenen Depreſſion beträgt die Zahl der Arbeitsloſen in Warſchau 36 000, in Lodz 10000, im Bezirk Kaliſch 8000. Die Lebensmittel ſteigen rapid. Selbſtverwaltung der Trans vaalkolonie! Berlin, 22. Juli. An der Börſe liegen lt.„Frkf. Ztg.“ Depeſchen vor, wonach die engliſche Regierung der Transvaal⸗ kolonie das Selfgouvernement eingeräumt haben ſoll. Königsberg, 22. Juli. Ein Nachſpiel zum Bilſe⸗Prozeß. Nach der„Hartungſchen Allgem. Ztg.“ wird gegen den aus dem Bilſe⸗Prozeß bekannten Oberleutnant Witte die Haupt⸗ Verhandlung wegen Meineid am 29. und 30. ds. in Metz ſtattfinden. Frankfurt a. M., 22. Juli. Heute morgen halb 10 Uhr entſtand in den Farbwerken in Mühlheim am Main Großfeuer, welches in einer Mühle ſeinen Anfang nohm und den ganzen Mahlraum in Aſche legte. Die Feuerwehren aus Offenbach, Dietesheim und Mühlheim waren mit der Be⸗ kampfung des Feuers beſchäftigt, welches gegen 1 Uhr be⸗ endet war. Bad Nauheim, 22. Juli. Ein junger Graf aus Nuſſiſch⸗Polen, der ſich ſtudienhalber in Deutſchland aufhält, beſuchte aus g ſundheitlichen Rückſichten auch das Bad Nau⸗ heim und lernte hier zufällig ein einfaches Bürgermädchen von auffallender Schönheit kennen und lieben. Der junge Graf wurde von einer ſolchen Leidenſchaft zu der ſchönen Nauheimerin erfaßt, daß er kurzer Hand einen Heiratsantrag machte, den das Mädchen nach einigem Zögern auch annahm. Der Graf reiſte nach Poſen zurück, um ſich wegen dieſer Heirat, die er mit allen Mitteln zu ibeſchleunigen ſuchte, mit ſeiner Familie auseinanderzuſetzen. In Poſen traf er mit ſeinem Vater zuſammen, welcher der beabſichtigten Verbindung den ſchärfſten Widerſtand entgegenſetzte. Inzwiſchen waren dem Vater des Mädchens doch auch einige Bedenken wegen der Heiratspläne ſeiner Tochter aufgeſtiegen und er reiſte nach Poſen, um ſich ſelbſt mit der Familie des Grafen zu verſtändigen. Es fand dann dort in der Penſion des Grafen eine Unterredung ſtatt, an der außer dem gräflichen Vater und ſeinem Sohne auch der Nauheimer Burger teilnahm. Als nun der Vater des jungen Grafen, trotz der Bitten des letzteren, kategoriſch ſeine Einwilligung zur Heirat unter An⸗ gabe ſehr triftiger Gründe verweigerte, zog der junge Graf, wie Poſener Blätter berichten, plötzlich einen Revolver aus der Taſche und erſchoß ſich vor den Augen ſeines entſetzten Vaters. Zell am Harmersbach, 22. Juli. Geſtern Nachmittag um 6 Uhr brach hier Feuer aus, welches in drei Stunden 17 Häuſer einäſcherte, darunter die Gaſthäuſer zum „Hirſch“, zum„Löwen“ und die Brauerei Schwarz. Der Schaden beträgt zirka eine halbe Million. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch nicht ermittelt. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Die Ziehung 4. Klaſſe der 4. Heſſiſch⸗ Thüringiſchen Staatslotterie findet am 26. Juli d. J. ſtatt. Intereſſenten mögen die Loserneuer⸗ ung nicht verſäumen. 1112 2 N Dalma Hechi nur in Versiegelten grunen fachen a 80 u. 50 N Töfef sicher alle Insecten sammt Brut. Millionenfach bewährt gegen Fliegen, Schnaken, Schwaben, Russen, Wanzen u. S. W. Wird von Militärbehörden schon seit Jahren bezogen. In Viernheim in der Apotheke. 862 2 A Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und genauer Darnachachtung. Viernheim, den 22. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr.: Die Verhütung von Waldbränden. Mit Rückſicht auf die zur Zeit beſtehende trockene Witterung ſind wir veranlaßt, die Angehörigen des Kreiſes dringend davor zu warnen, ohne ausdrückliche Geneh⸗ migung der zuſtändigen Oberförſterei in oder an Waldungen Feuer anzuzünden. Namentlich ermahnen wir die Eltern, ihre Kinder nicht unbeaufſichtigt in Wäldern umherlaufen zu laſſen. Die hier einſchlagenden Strafbeſtimmungen ſind außer den die vorſaͤtzliche Brandſtiftung betreffenden folgende: Reichsſtrafgeſetzbuch§S 309:„Wer durch Fahrläſſigkeit einen Brand der in§§ 306 und 308 bezeichneten Art (Auch Inbrandſetzung von Waldungen) herbeiführt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 900 Mark beſtraft.“ § 368 Ziffer 6:„Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft wer an ge⸗ fährlichen Stellen in Wäldern Feuer anzündet“ Forſtſtrafgeſetz Art. 66:„Iſt ein mit oder ohne Er⸗ laubnis der Forſtbehörde angezündetes Feuer verlaſſen worden, ehe ſolches gänzlich ausgelöſcht war, ſo trifft den Schuldigen blos darum eine Strafe von 1.80 Mark.“ War das Feuer in jungen, unter 40 Jahre alten Schlägen angezündet, ſo tritt eine Strafe von 6.90 Mk. ein. Unter Umſtänden haben auch die Eltern, Vormünder, Dienſtherrn u. ſ. w. für die Handlungen ihrer Untergebenen zu haften. Auf Grund des Artikels 79 der Kreis⸗ und Provinzial⸗ ordnung wird das Rauchen in Waldungen außerhalb der Staatsſtraßen, Kreisſtraßen und chauſſierteu Ortsver⸗ bindungswege verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Ver⸗ bot werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mark beſtraft. Die Schulvorſtände werden erſucht, die Kinder durch die Lehrer im Sinne gegenwärtiger Bekanntmachung eindring⸗ lich belehren und verwarnen zu laſſen. Heppenheim, 23. März 1904. 1112 Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Bekanntmachung. Die Anlieferung von 2 Schubkarren— Wagner⸗ und Schmiedarbeit getrennt— ſoll im Submiſſions wege vergeben werden. Diesbezügl. Offerten ſind bis längſtens 26. d. Mts., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen woſelbſt ein Voranſchlag über dieſe Arbeiten von heute an zur Einſicht be⸗ reit liegt. Viernheim, den 20. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. . d Kühlwein, Gr. Beigeordneter. 1097 Bekanntmachung. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Kenntnisnahme der Intereſſenten. Viernheim, den 19. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. B. d. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betr.: Maßregeln zur Förderung bes Obſtbaues hier den Inſektenfanggurtel„Einfach“. In den nächſten Tagen werden die beſtellten Inſekten⸗ fanggürtel zur Verſenduug gelangen Jeder Sendung liegt eine Beſchreibung und Gebrauchsanweiſung bei, auf die wir beſonders aufmerkſam machen. Wir empfehlen das Anlegen der Fanggürtel in der nachſtehend beſchriebenen Weiſe alsbald vorzunehmen. Der Gürtel beſteht aus einem Streifen beſonders prä⸗ parierten, waſſer- und fettdichten Papiers, welches der Länge nach in zwei ungleiche Hälften zu falten iſt, ſodaß der einge⸗ klebte Streifen Wellpappe auf beiden Seiten von dem Papier bedeckt iſt. Nachdem man von der Papierrolle ungefähr 1 em. mehr abgeſchnitten hat, als für den zu umgürtenden Baum notwendig iſt, legt man das Stück um denſelben, ſteckt die Enden ineinander und befeſtigt es etwa 5 em. vom oberen Rand entfernt mit einer dünnen Schnur feſt um den Baum. Eine zweite Schnur legt man um das unter der Wellpappe hervorſehende Papier etwa 2—3 em. oberhalb des unteren Randes, damit die Inſekten ſich nicht zwiſchen Papier und Stamm verkriechen, ſondern die Wellpappe als Schlupfwinkel benutzen. Der Guͤrtel wird etwa in Bruſthöhe um den Baum⸗ ſtamm gelegt und es empfiehlt ſich, wenn die Rinde ſehr rauh iſt, dieſelbe zunächſt mit der Baumkratze etwas zu glätten. Beim Anlegen ſind beſonders ſtark mit Früchten behangene Bäume(Aepfel⸗, Birn⸗ und Zwetſchenbäume) zu bevor⸗ zugen. Im Monat Dezember oder Januar werden die Gürtel abgenommen und ſogleich an Ort und Stelle verbrannt. Heppenheim, den 16. Juli 1904. Der Vorſitzende des landw. Bezirksvereius. von Hahn. 1096 Bekanntmachung. Die Anlieferung eines Schutzdeckels aus Zink auf den Turnbarren im neuen Schulhauſe ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Diesbezügl. Offerten ſind bis längſtens 26. d. Mts., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen, woſelbſt ein entſprechender Voranſchlag zur Einſicht der Intereſſenten von heute an bereit liegt. Viernheim, den 20. Juli 1904. Großh. W N W r Viernheim. J. B. d. 8 Kühlwein, Großh. Beigeordneter. Bekanntmachung. Alle diejenigen Ortsbürger, welche Anſprüche an Bau⸗ und Reparaturholz reſp. Vergütung dafur pro 1904 zu er⸗ heben gedenken, wollen ihre Anmeldungen davon vom 1. bis 15. Auguſt auf der Großh. Bürgermeiſterei dahier machen und bei den vorkommenden Neubauten auch zugleich die Pläne über dieſe Bauten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten ꝛc. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, fuͤr welche aber, weil nicht zur richtigen Zeit angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden konnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Großh. Kreisamt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bau⸗ vergütungen mehr gewährt werden dürfen, welche nicht recht⸗ zeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervorgehen⸗ den Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 16. Juli 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. .d B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. 1099 1095 2 Schimmel L wird bei eingemachten Früch⸗ * 1 ten verhindert durch Ha. Dr. Oetker's mitt Salicyl à 10 9, a genügt für 10 Pfd. Früchte Javol. Recepte grat. von den Firmen, welche führ. r. Oetker'sgackpuluver. Das Rheumatismus u. Beste Aſihma⸗ Kranke, fur die act bein c feen Haare. 00. kommen zu laſſen. 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Unterzeichneter wurde von einem hieſigen Radler, einem Tüncher, welcher nur aus achtbarer Familie ſtammt, jedoch in Unglücksjahren aus dem Regen in die Traufe gekommen iſt, in jüngſter Zeit angezeigt, weil ich wirklich auf dem Fußweg in der Waldſtraße mit meinem Fahrrad gefahren bin. Ich mache es in dem„Vieraheimer Anzeiger“ bekannt, um der korpulenten Frau 8 Schw. Zeit zu ſparen, damit ſie nicht im Dorfe von Haus zu Haus gehen muß, um dieſe Heldentat zu verbreiten. N Das Sprichwort heißt, welches ſchon gilt aus uralter Zeit: Der größte im ganzen Land Iſt und bleibt der Denunziant. Behüt' dich Gott, es wär ſo ſchön geweſen, Behuͤt' dich Gott, es hat ja müſſen ſein. „ Jakob Friedel 1. Hans Schumacher, Santnrage Tager in Manufaktar-, Kurz-, Meiß⸗ und Wollwaren Spezialität in farbigen und ſchwarzen Kleiderſtoffen. Alpacca's Satin's u. Kaltunen Anzugsstoffen Reſte werden zu noch nie dageweſenen Preiſen verkauft. üU§—— Mannheim D 4,6 Planken. oz& fofbach 9 Schirm- u. 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