Rr rr Dee 3 1 ne 3 Viernheimer Anzeiger Er ſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ur. 90. Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Samſtag, den 6. Auguſt 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg Reklamen: 25 Pfg die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. — Wie ſteht es in Oſtaſien. In wenigen Tagen, am 8. Auguſt, wird ein halbes Jahr vergangen ſein, ſeit Japan dem diplomatiſchen Hin und Her mit Rußland kurz entſchloſſen ein Ende machte, indem es durch den Vorſtoß ſeiner Flotte gegen die zur Zeit noch immer belagerte Seefeſtung Port Arthur die Feindſeligkeiten eröffnete. Daß dieſe ſtark befeſtigte und durch eine für die vorhandenen Lebensmittelvorräte vielleicht zu zahlreiche Be⸗ ſatzung verteidigte Feſtung heute noch den Angriffen der Ja⸗ paner einen für dieſen unerwarteten Widerſtand leiſtet, kann als der größte, um nicht zu ſagen der einzige, ſtrategiſch be⸗ deutſame Erfolg bezeichnet werden, den die Ruſſen im bis⸗ herigen Verlauf des Krieges zu verzeichnen hatten. Im übrigen aber hat die Kriegsführung Rußlands bis- her in einer Kette von Mißerfolgen, vielfach zurückzuführen auf Fehler in der Leitung, beſtanden. Und dieſe Mißerfolge ſind um ſo ſchwerwiegender, da Rußland ſich in dieſen ſechs Monaten ganz ausſchließlich auf die Defenſive beſchränken und auf jede Offenſive verzichten mußte. Als General Kuropatkin den Oberbefehl uͤbernahm, da predigte er ja ſeinen Landsleuten Geduld, Geduld und nochmals Geduld, und er erklärte, daß er vor dem Juli nicht mit größeren Operationen gegen die Japaner beginnen wolle. Den erſten Teil ſeines Programms hat Kuropatkin ausgeführt: Geduld, Geduld und nochmals Ge⸗ duld haben die Ruſſen zeigen müſſen. Aber des Programmes 2. Teil iſt Kuropatkin ſeinen Landsleuten ſchuldig geblieben: der Juli iſt vorüber, aber die„größeren Operationen“ gegen die Japaner ſind ausgeblieben. Die Depreſſion in Rußland, das nach ſechs Monate langen Kämpfen gegen das„gelbe Pygmäenvolk der Japaner“ noch immer die Parole„Rückwärts, rückwärts Don Rodrigo“! befolgen muß, iſt denn auch außerordentlich ſtark, und die Mißſtimmung gegen Kuropatkin, den man allzu voreilig als den Sieger der Zukunft mit Vorſchußlorbeern geſchmückt hatte, iſt offenbar auch in der Umgebung des Zaren im Wachſen be⸗ griffen. Spricht man doch ſchon von einem angeblich bevor⸗ ſtehenden Wechſel im Oberkommando. Jedenfalls ſcheint es, als ob heute nur noch zwei Leute an die ſo reklamhaft ver⸗ kündeten Erfolge Kuropatkins glaubten. Der—— Andere iſt der mehrfach genannte preußiſche Oberſt a. D., der ſich als Kriegskorreſpondent eines Berliner Blattes bei der ruſſiſchen Armee in Inkau aufhält. In einem am 3. Auguſt veröffent⸗ lichten Kriegsbericht vom 4. Juli verkündete dieſer Berichter⸗ ſtatter wörtlich:„In 1½ bis 2 Monaten werden die ruſſiſchen Streitkräfte in der Mandſchurei derart angeſchwollen ſein, daß ſie die Eroberung Koreas im Rücken der bei Föngwangt⸗ ſchöng ſtehenden japaniſchen Macht unternehmen können, die ihrerſeits von weit überlegenen Maſſen feſtgehalten ſein wird.“ Es iſt kennzeichnend für die Kriegsberichterſtattung der Ruſſen, wenn militäriſche Beurteiler durch das amtliche Ver- tuſchungsſyſtem in ſolche Wahnvorſtellungen verſetzt werden, daß ſie zu einer Zeit, wo die ruſſiſche Armee ſich in unauf⸗ haltſamem Rückzug nach dem Norden der Mandſchurei befindet, von der Rückeroberung Koreas phantaſiert. Es iſt nicht min⸗ der abenteuerlich, wenn amtliche ruſſiſche Darſtellungen von der bevorſtehenden Offenſive Kuropatkins ſprechen, ſei es nun, um einen Verſuch zum Entſatz Port Arthurs zu machen, ſei es, um den Armeen Okus und Kurokis die ſeit Monaten an⸗ gekündigte Entſcheidungsſchlacht zu liefern. An eine taktiſche Offenſive kann Kuropatkin in abſehbarer Zeit überhaupt nicht denken, und die ganzen blutigen Kämpfen der letzten Wochen haben lediglich den Charakter von Arrieregardengefechten, welche der ruſſiſchen Taktik entſprechen, jede Stellung nur nach hart- näckigem Gefecht aufzugeben, auch wenn ſie von vornherein als hoffnungslos galt, eine Taktik, die bisher lediglich dem japaniſchen Gegner zugute gekommen iſt. Die derzeitige japaniſche Offenſipſtellung, welche ſich ihre Front der Linie Haitſchöng⸗Kaitſchou aufgebaut hat und im Norden wie im Süden die ruſſiſche Linie zu überflügeln ſucht, welche zur Zeit noch die Poſition bei Liaujang zu halten ſucht, verurteilt die ruſſiſche Armee zu einer reinen Defenſive, welche unter Umſtänden, in einen ſchnellen Rückzug ausarten wird, ſobald Kuropatkin befürchten muß, durch die japaniſchen Um⸗ gehungsbewegungen erdrückt zu werden. Der ſtärkſte Bundes⸗ genoſſe, den die Ruſſen in dieſer ſchlimmen Situtation haben, iſt noch die Regenzeit, die jetzt begonnen hat, und welche die japaniſchen Flankenbewegungen erheblich ſtören dürfte. Freilich haben die Japaner als Erſatz hierfür einen anderen Bundes- genoſſen, der noch ſtärker iſt als der Regen. Das iſt die wachſende Unzufriedenheit und Gährung in Rußland, die in dem jüngſten Attentat auf den Miniſter Plehwe ihren ſchaurig blutigen Ausdruck gefunden hat. Die immer mächtiger an⸗ ſchwellende Umſturzbewegung, die ebenſo wie von den unzu⸗ friedenen Elementen in Rußland ſelbſt, auch von den Finen, Polen, Armeniern uſw. geſchürt wird, iſt ein Faktor, deſſen Einwirkung auf die militäriſche Leiſtungsfähigkeit Rußlands ſchon jetzt feſtzuſtellen iſt, und die im weiteren Verlauf des Krieges, insbeſondere eines an Niederlagen reichen Krieges, immer ſtärkere Bedeutung gewinnen wird. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Tſchifu, 4. Aug. Der dreitägige Sturm der Japaner, der hartnäckig gegen die vereinigten Verteidigungswerke im Norden und Oſten von Port Arthur gerichtet war, blieb er— folglos. Dſchunken, die aus Port Arthur hier angekommen ſind, berichten darüber: Am 26. Juli vor Tagesanbruch be— gannen die Japaner von Kowokao aus einen Angriff gegen die Küſtenforts. Die ruſſiſchen Vorpoſten wurden zurückge⸗ drängt. Admiral Togo beſchloß gleichzeitig die Forts aus weiterer Entfernung. Das Feuer der Forts zwang die Schiffe, ſich in ſicherer Entfernung zu halten und machten ſo das Zu⸗ ſammenwirken der japaniſchen Schiffe und der Landtruppen un⸗ möglich. Am Morgen des folgenden Tages, verließ die * Kollegiums folgte. ruſſiſche Flotte den Hafen unter dem Schutze der Batterien auf dem goldenen Hügel, eröffneten aber kein Feuer auf die Japaner und zogen ſich bald nach dem Ankerplatz zurück. Der Angriff im Norden von Port Arthur erfolgte am 27. Juli. Der linke Flügel der Japaner rückte gegen die Ruſſen bei Thiutſchiling vor, wurde aber zurückgeſchlagen. Die Dſchunken verblieben, nachdem ſie Port Arthur verlaſſen hatten, noch 3 Tage in der Nähe der Stadt, hörten aber kein Feuer mehr. Die Lazarette in Port Arthur ſind überfüllt, tauſende von Verwundeten ſind in Geſchäfts⸗ und Wohnhäuſern von Chineſen untergebracht, die ihre Häuſer dazu hergeben müſſen. Die Krankenpfleger pflegen die Verwundeten in Privathäuſern, die ärztlich beaufſichtigt werden. Tſchifu, 4. Aug. Der endgültige Angriff auf Port Arthur ſteht unmittelbar bevor. Schon ſind hier 200 Männer, Weiber und Kinder angekommen, welche am 1. Auguſt den Befehl erhalten hatten, Port Arthur ſofort zu verlaſſen. Sie berichten von einer ſchweren Schlacht am 1. Auguſt, bei der die Verluſte auf ſeiten der Japaner 15000 Mann, auf Seiten der Ruſſen 5000 Mann betrugen. Die Japaner rückten dann vor und nahmen zwei Forts auf der Landſeite ein. Nunmehr werden die Geſchütze weggeſchleppt, um die letzte Attacke vorzubereiten. Der weitere Rückzug der Ruſſen nach Norden. Liaujang, 4. Aug. Den Vormarſch nach der Schlacht bei Taſchitſchiao fortſetzend, behielten die Japaner Fühlung mit allen ruſſiſchen Streitkräften, die eine lange Linie, parallel zur Eiſenbahn bildeten. Zunächſt ſchien die feſte Abſicht zu be- ſtehen, dem bisherigen Zurückgehen ein Ende zu machen. Noch geſtern vollendete das Ingenieurkorps in aller Eile eine Ponton⸗ brücke über den Fluß bei Haitſchöng. Hamburg, 4. Aug. Das„Hamburger Echo“ erfährt, daß der Dampfer„Nikomedia“ der Hamburg-⸗Amerika⸗Linie von den Ruſſen in den Grund gebohrt worden ſei. Auf der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſelbſt hat man noch keine Beſtätigung dieſer Meldung.— Die„Nikodemia“ iſt ebenſo wie die „Arabia“ von der amerikaniſchen Portlandgeſellſchaft auf mehrere Jahre gechartet für die Reiſe zwiſchen Amerika und Japan. Sie wurde 1901 in England gebaut und hat 4371 Tonnen. Zum erſten Jahrestage der Wahl Papſt Pius X. Am 4. Auguſt jährte ſich zum erſtenmale der Tag, an welchem der Kardinal-Patriarch Sarto von Venedig durch die Wahl des Kollegiums der Kardinäle auf den päpſtlichen Stuhl erhoben wurde. Wohl war ſich der Erwählte der großen Ver- antwortlichkeit und ſchweren Bürde des apoſtoliſchen Amtes bewußt, als er erſt nach ſchwerem inneren Kampfe und nur auf das dringende Zureden ſeiner Wähler dem Rufe des Kardinal⸗ Und doch hat ſchon der Verlauf des erſten Bei Zonnenuntergang. Littauiſcher Roman von M. von Wehren. 14 Nachdruck verboten.) „Geht Dich nichts an, Dummkopf! Ich verbitte mir alle Bemerkungen! Bin ich erſt verheiratet, ſo ſchaffe ich mir die Blutſauger ſofort vom Halſe. Doch genug davon. Vor der Hand bin ich hier ſicher; wer ahnt hinter Kurt Wöge, dem Maler, den Leutnant von Vitztbum? Hahaha, der iſt gut angeführt! Aber nimm Dich in acht, Platte, verſprich Dich nie, Graf Gotter verſteht keinen Spaß und muß wohl ſeine Gründe haben, uns in Romberg und Wöge zu metamorphoſieren. Erzähle allen, die es hören wollen, daß wir beide Maler ſind, aus guter Familie, reich— Du kannſt des Guten nicht zu viel thun— beide aus Schleswig und hierhergekommen, um Stndien zu machen, im Walde zu jagen und Wölfe zu ſchießen, falls der Spaß ſo lange dauern ſollte. Dein Schade iſt es gewiß nicht, lieber Platte, der Herr Graf ſind für ſeine Getreuen ein ſehr freigebiger Herr. — Ja, ein Wild wollen wir jagen und mir ſcheint, mein Gebieter und Freund hat es ſchon aufs Korn genommen. Hoffentlich hält dieſe erſte Paſſion bei ihm nicht ſo lange vor, um uns alle Genüſſe der Reſidenz zu rauben, mir wäre wenig damit gedient.“ „Das Fräulein Braut bangte ſich gewiß auch ſehr, käme der Herr Baron— Wöge, wollte ich ſagen— nicht bald wieder und würde ſehr unzufrieden ſein“, meinte Platte. „Oh c'est tout égal; aber die kleine Olga und die anderen pol Corps de ballet, dann die hübſchen Abende in der Mauer⸗ ſtraße: den ganzen Winter ſoll ich ſie entbehren? Brr, mich friert bei dem Gedanken. Bringe meine Decken und verhänge die Fenſter, dann wollen wir weiter ſchlafen und träumen.—“ „Bon Fräulein Olga und den anderen“, ſchmunzelte Platte. „Du haſt recht, ich will es verſuchen; uff, wie mich gruſelt! Es war doch zu ſchrecklich, die Kleine mit den Lumpen, die Juden——“ Nack furzer Zeit ſchlief der Maler Wöge wieder, obwohl ängſtliche Laute und Stöhnen abwechſelten. Auch Platte ſuchte ſein Lager wieder auf.— Georg Romberg war nicht gleich auf ſein Zimmer gegangen. Ihn hatte der Wein merkwürdig erregt. Er wanderte wohl noch eine Stunde in den Straßen umher, kehrte wieder zur Mühle zurück, ſetzte ſich auf das Steingeländer und lauſchte auf das Gurgeln des Waſſers. Lange war ihm nicht ſo wohl geweſen, wie heute. Was bewegte ihn ſo froh in dieſer Waldeinſamkeit, weit ab von allem, was ihm von Jugend auf Gewohnheit ge⸗ worden? War es der Hauch der Freiheit, welcher ihn ſo glück⸗ ſtrahlend anwehte? Seine Ketten waren ja nur etwas verlängert und nur der Tod konnte ſie löſen. Was ſtimmte ihn dennoch ſo heiter und ließ ihn auf Augenblicke das große unbeſchreibliche Weh ſeines Lebens vergeſſen?„Wie ſchön iſt es hier! Ach könnte ich mich in dieſe Einſamkeit vergraben und friedlich meinen Kohl bauen, vereint mit einem Herzen, das mich liebt! Alle Pläne, alle weltenſtürmenden Gedanken möchte ich hingeben für Ruhe und Frieden. Was hat mir mein Schaffen, mein Thaten⸗ durſt eingebracht? Nichts als ein gebrochenes Leben und eine Leere, die ſich mir beim geringſten Konflikt öffnet und mir ihr Totenantlitz zeigt. Großer Gott, was verſprach das Leben dem Knaben und was hat es dem Mann gehalten?— Wie glücklich biſt Du, kleine Haideroſe, wie ſüß magſt Du träumen! Ich wünſchte, auch ein wenig von mir, dem Deine Unſchuld, Deine Kindlichkeit das ſtarre Herz geſchmolzen und es aufzucken läßt in bitterem Weh, dann wieder in Freude, daß es noch zucken kann. Schlafe ruhig weiter, kleine Roſe, und mögen Gottes Engel Dich behüten vor allen Täuſchungen, allem Leid des Lebens, auch vor mir! Fürchte mich wie die Sünde, denn Deinen Frieden möchte ich nicht ſtören, Du liebes herziges Kind. Mich aber, Gott mache ſtark, damit ich den unbewußten Lockungen dieſes liebreizenden Geſchöpfes widerſtehen kann. Laß mich nicht vergeſſen, daß ich ein armer Gefangener bin und klirrende Ketten trage!“ Er ſchüttelte ſich wie im Fieber!„Lieber ſterben, als mein— eidig werden!“ „Ach, einziges, trautes Tantchen, mein Herzensmütterchen, es war zu nett geſtern abend! Schade, daß Dein Kopfſchmerz Dich verhinderte, aufzuſtehen. Heute aber kommen ſie wieder, Onkel hat ſie zum Eſſen gebeten. Suſanne hat junge Hühnchen gerupft und ich ihr dabei geholfen. Dann bin ich in den Stachelbeeren geweſen und habe eine Menge zum Kompott beſorgt, ſo daß mir die Finger von den Stacheln noch gehörig ſchmerzen. Biſt Du zufrieden mit Deinem Kind, mein Tantchen?“ So plauderte Roſa am nächſten Morgen, während ſie auf einem Theebrett Verſchiedenes präſentierte. Sie hatte ſich zur größeren Bequemlichkeit auf die Bettkante geſetzt und ließ das Theebrett auf dem Schoße hin und her balancieren; da die kleinen Füße aber nicht einen Augenblick ruhig ſtanden, klirrten die Töpfe und Näpfchen recht bedenklich. Die Luft erfüllte ein durchdringender Geruch nach Kampfer und Kamillen, der auch den Duft jener ſchönen Blumen, die in einem Kelchglas auf der Kommode ſtanden, völlig verhüllte. Im Bett lag die Tante in einer altertümlichen Kattunjacke, mit Strichen und Falbeln beſetzt. Auf dem Kopf hatte ſie eine Art Haube, welche an die Dormöſen unſerer Großmütter er⸗ innerte. Alles an ihr war peinlich ſauber. Das Geſicht hatte etwas Charakteriſtiſches in ſeinen Linien, die ſcharfen blauen Augen waren nicht leicht zu täuſchen, wenn ſie auch unbeſchreibliche Gutmütigkeit bekundeten. „Kind, Kind, Du biſt ja ganz krieſelig und drückſt die Alte. Iſt das denn ſo etwas Außerordentliches, wenn zwei fremde Herren zu uns kommen? Wir haben doch oft genug Beſuch, ich habe aber bis jetzt nie bemerkt, daß Du derartig Notiz davon genommen. Das ſchickt ſich überhaupt nicht, meine ich, für ein ſo junges Ding. Du darfſt Dich nicht ſo lebhaft aufregen für ganz gleichgiltige Menſchen.“ „Aber Tante, ich werde doch in drei Monaten ſiebzehn Jahre, dann bin ich doch ſchon alt und kann wobl auch aus⸗ nahmsweiſe die Dame ſpielen.“ „Meinſt Du, Töchterchen?“ lachte die alte Frau;„ich zweifle ſtark daran.“(Fortſetzung folgt.) —— * — 2 Pontifikatsjahres gezeigt, welch vortrefflichen Papſt Gott ſeiner Kirche nach dem Tode Leo XIII. in Pius X. geſchenkt hat. So manche Reformen hat der neue Papſt mit glücklicher Hand an der Kurie und für die ganze Kirche eingeleitet und zum teil bereits durchgeführt. Deutſchland. Köln, 5. Aug. Der„Köln. Volksztg.“ zufolge iſt zum Nachfolger des Biſchofs Anzer als apoſtoliſcher Vikar von Süd⸗ ſchantung Pater Auguſt Hennighaus vom Miſſionshauſe in Steyl ernannt worden. Er wirkt gegenwärtig als Lehrer am Miſſionsſeminar in Yentſchoufu und war lange Zeit die rechte Hand des Biſchofs Anzer. Oſtrowo, 5. Aug. Eine ſchwere Grenzverletzung hat ſich ein ruſſiſcher Poſten zu Schulden kommen laſſen. Mehrere ruſſiſche Deſerteure waren, nachdem ſie die Prosna durchſchritten hatten, über die Grenze entkommen. Der ruſſiſche Grenzſoldat ſetzte ihnen nach und ſchoß auf preußiſchem Boden zwiſchen Senielow und Oſiek auf die Flüchtlinge. Einer wurde getötet, ein anderer ſchwer verletzt. — Der„Lokal⸗Anzeiger“ bezeichnet die Nachricht eines Leipziger Blattes, daß Freiherr von Mirbach eine Zuſage für eine Standeserhöhung der Braut des Prinzen von Sayn- Wittgenſtein gegeben habe, als unwahr. Ausland. Nom, 4. Aug. Der geſtrige Kardinalrat beſchloß, die Nachricht von dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der Kurie und Frankreich heute amtlich bekannt zu geben. Tondon, 5. Aug. Ueber die Lage in Deutſch⸗Südweſt⸗ frika meldet der Kapſtädter Korreſpondent des„Daily Telegraph“ auf Grund authentiſcher Nachrichten aus Damaraland, daß die Deutſchen im Kampfe gegen die Hereros auf unerwartete Schwierigkeiten geſtoßen ſeien. Der Bau eines Wellenbrechers in Swakopmund, von dem man großes erwartet hatte, habe die Verſchlammung des Hafens zur Folge gehabt. Vor 14 Tagen hätten infolgedeſſen 14 Schiffe im Hafen gelegen, die ihre Ladung nicht löſchen konnten. Die Zufuhren an Pferden ſeien unge nügend und die Beförderungsmittel unzureichend. Die ganze Streitmacht der Hereros habe ſich am 20. Juli beim Waterberg verſchanzt. Die Hereros ſeien entſchloſſen, bis zum äußerſten zu kämpften. Wenn ſie gezwungen ſein ſollten, den Waterberg preiszugeben, dann würden ſie ſich auf ihre natürliche Veſte im Oſten zurückziehen. Nachträgliches zum Kilſe-Prozeſi. Nerlin, 5. Aug. Der„Vorwärts“ macht Mitteilung über folgenden Erlaß, der aus Anlaß des Prozeſſes Bilſe durch Vermittlung des Militärkabinetts an den kommandierenden General des 16. Armeekorps unter dem 1. Dezember 1908 ergangen und allen Armeekorps bekannt gegeben worden ſei. Derſelbe lautet: „Ich habe mit Befremden aus den in der Preſſe ent⸗ haltenen Berichten über die in Metz ſtattgehabte kriegsgericht⸗ liche Hauptverhandlung gegen den Leutnant Bilſe im Train⸗ bataillon Nr. 16 erſehen, daß das Kriegsgericht unter Außerachtlaſſung meiner Ordre vom 28. Dezember 1899, deren Vorausſetzungen vollkommen gegeben waren und entgegen dem wiederholten Antrage des Vertreters der Anklage von dem Ausſchluſſe der Oeffentlichkeit in einem Umfange Abſtand ge⸗ nommen hat, der nicht verfehlen konnte, die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit in noch erhöhtem Maße auf die ohnehin bedauerlichen Vorgänge in Forbach zu lenken und das Anſehen meiner Armee und im Beſonderen das Offizierkorps in weiten Kreiſen des In⸗ und Auslandes zu beeinträchtigen. Ich ſpreche den Mit- gliedern des Kriegsgerichtes mein ernſtes Mißfallen aus, daß ſie meiner in der Verordnung vom 28. Dezember 1899 zum Ausdruck gebrachten Willensmeinung direkt zuwider gehandelt und es nicht verſtanden haben, die Intereſſen ihres Standes beſſer zu wahren. Ich beauftrage Sie, das den Mitgliedern des Spruch- gerichts unter entſprechenden Erläuterungen perſönlich zu eröffnen. Den übrigen Offizieren, Sanitätsoffizieren, Kriegsgerichtsräten iſt dieſe Ordre in vertraulicher Weiſe zur Kenntnis zu bringen und für die Folge alljährlich einmal ins Gedächtnis zu rufen.“ Nah und Fern. * Viernheim, 6. Aug. Das Verlöbnis iſt einem Vertrage gleich zu erachten, ſo entſchied das Reichsgericht in einer Klageſache. Ein junges Mädchen war mit einem Unternehmer verlobt, dieſer ließ die Braut aber ſitzen. Letztere war inzwiſchen Mutter geworden und klagte auf 10000 Mk. Schadenerſatz. Das Landgericht wies ſie ab, dagegen hielt das Oberlandesgericht den Anſpruch für berechtigt und auch das Reichsgericht ſchloß ſich dieſer Auffaſſung an. * Viernheim, 6. Aug. Eine ſehr vernünftige Maßregel hat die württembergiſche Regierung in Sachen der Rechtſchreibung der Ortsnamen ergriffen. Da auch jetzt, nach Einführung der neuen vereinfachten Rechtſchreibung, in Ortsnamen das„h“, bei Zuſammenſetzungen mit„roth“,„thal“ u. ſ. w., zum Teil noch geſchrieben wird, während radikalere Reformer, es analog der ſonſtigen Schreibweiſe dieſer Worte weggelaſſen, und ſomit ein Gemiſch in die Schreibart ſolcher Ortsnamen kommt, aus dem man ſich überhaupt nicht mehr herausfindet, ſetzte die Regierung eine Kommiſſion ein, durch die eine end⸗ giltige Regelung der Rechtſchreibung ſolcher Ortsnamen herbei— geführt werden ſollte. Auf eine Umfrage in den beteiligten Gemeinden entſchieden ſich nur wenige für die Beibehaltung des„h“. Die Kommiſſion ordnete daher an, daß das neue Staatshandbuch die betr. Namen ohne„h“ zu verzeichnen hat. Außerdem ſoll auch noch eine amtliche Bekanntmachung über die neue Schreibweiſe bevorſtehen.(Hoffentlich findet das Vorgehen Württembergs in andern deutſchen Staaten Nachahmung. Mannheim, 4. Aug. Der in J 4 wohnhafte, ver⸗ heiratete Schuhmacher H. Königsſtädter machte geſtern vormittag einen gräßlichen Selbſtmordverſuch, indem er ſich mittels Schuſterkneipe den Leib aufſchlitzte und ſich außerdem noch einen tiefen Stich in den Hals beibrachte. In lebensgefährlichem Zuſtande wurde Königsſtädter nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus überführt. Als Motiv der Tat darf wohl geiſtige Störung angenommen werden.— Geſtern morgen wurde bei Friedrichs⸗ feld der Bahnarbeiter Nikolaus Sebold von einer Flaſche, welche aus einem in voller Fahrt begriffenen Schnellzuge geworfen wurde, am Kopfe getroffen und ſo ſtark verletzt, daß er in das akademiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Dieſer, wie früher ähnliche Fälle mögen den Reiſenden wiederholt zur Warnung dienen, das gefährliche Hinauswerfen feſter Gegen⸗ ſtände aus fahrenden Zügen zu unterlaſſen. — Ales ein Zeichen der Zeit dürfte es anzuſehen ſein, daß in einem Darmſtädter Blatt zwei Wohnungen zur Vermietung ausgeſchriben ſind, in denen der Vermieter dem Mieter Erſtattung der Umzugskoſten zuſichert. — Die drei heſſiſchenLehrerſeminarien ſind zur Zeit von insgeſamt 437 Schülern beſucht, was gegen das verfloſſene Schuljahr ein Mehr von 44 Schülern bedeutet. Die ſtärkſte Frequenz weiſt Friedberg mit 181 Zöglingen auf; ihm folgt Alzey mit 143 und Bensheim mit 113 Schülern. Die beiden erſten Seminare beſitzen Parallelklaſſen. Der Konfeſſion nach ſind 310 evangeliſch und 127 katholiſch. Während hiernach der Prozentſatz der katholiſchen Schüler weſentlich zurückbleibt(28,4 ſtatt 34 Prozent), überwiegt der Prozentſatz der katholiſchen Seminariſtinnen im Lehrerinnen- ſeminiar zu Darmſtadt um ein geringes das normale Verhält⸗ nis. Letztere Anſtalt weiſt zurzeit eine Frequenz von 132 Schülerinnen auf, wovon 86 der evangeliſchen und 46 der katholiſchen Konfeſſion angehören. Die Geſamtzunahme der Schülerzahl im Lehrerinnenſeminar zu Darmſtadt iſt gegen das Vorjahr ganz bedeutend, nämlich 132 in 1904 gegen 87 in 1903, alſo ein Mehr von 45 Schülerinnen. Guntersblum, 5. Aug. Man iſt hier allgemein geſpannt auf den Ausgang der Unterſuchung, die gegen den hieſigen Metzgermeiſter und Wirt Phil. Hof ſchwebt. Vor einigen Tagen fand auf die Anzeige eines Metzgerburſchen hin bei dem Genannten eine Reviſion durch den Kreistierarzt Dr. Eberhard, den Tierarzt Dr. Weißheimer, den Bürgermeiſter Schätzel und die beiden hier ſtationirten Gendarmen ſtatt, wo⸗ bei etwa 6 Zentner Fleiſchwaren in einem derartigen Zuſtand gefunden wurden, daß ſie der Waſenmeiſterei übergeben werden mußten. Ob die Waren aus nicht ladenreinem Fleiſch herge⸗ ſtellt oder ſpäter verdorben ſind, iſt bis jetzt noch nicht feſtge⸗ ſtellt. Auch eine Anzahl Gefäße, in denen das Fleiſch enthal⸗ ten war wurden vernichtet. Groß ⸗Umſtadt, 5. Aug. Vor über hundert Jahren vernichteten am 1. Auguſt ſchwere Hagelwetter die Erzeugniſſe mehrerer Gemarkungen unſerer Umgegend. Am ſchrecklichſten hauſte das Unwetter in der hieſigen Gemarkung. Die da⸗ malige Bevölkerung gelobte die Einſetzung eines Feiertages zur Abwendung einer Wiederholung des Schreckenstages. Dieſer gelobte„Hagelfeiertag“ wurde von den kommenden Geſchlechtern getreulich am 1. Auguſt alljährlich begangen. Auch vorgeſtern reſpektierte man das Gelöbnis unſerer Vor⸗ fahren durch einen allgemeinen Ruhetag mit den üblichen Feierlichkeiten. In mehreren Nachbargemeinden wird gleich⸗ falls alljährlich, wenn auch an verſchiedenen Daten, ein„Hagel⸗ feiertag“ als frommes Vermächtnis den Voreltern begangen. Mainz, 5. Aug. Die Kontoriſtin Elſe Fretwurſt, die ihrem Prinzipal 4„000 Mark unterſchlug, hat ſich Donnerstag, den 25. Auguſt, vormittags halb 10 Uhr vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Es ſind nur zwei Zeugen und ein Sachverſtändiger geladen. Von dem unter⸗ ſchlagenenen Gelde fanden ſich in den Koffern der Fretwurſt noch 36 000 Mark vor, die ihrem geſchädigten Prinzipale mit ihrer Zuſtimmung ausgeliefert wurden. Der wiederholt vertagte Prozeß gegen die„Mainzer Volkszeitung“ wegen Ver⸗ öffentlichung der Kretſchmann⸗Briefe kommt nunmehr am 26. September vor der hieſigen Strafkammer zur Verhandlung. Gimbsheim 4. Aug. Von großem Glück war vor⸗ geſtern morgen der Fuhrmann A. von hier begünſtigt. Er fuhr während eines Gewitters auf der Landſtraße von Groß⸗ Gerau nach Mörfelden, als in ſeiner nächſten Nähe der Blitz in einen Baum ſchlug. Vor Schrecken fiel der Mann zu Boden und blieb eine zeitlang bewußtlos liegen, während das Pferd durchging und bei Mörfelden eingefangen wurde. Alſenborn, 5. Aug. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich vorgeſtern auf der Straße zwiſchen Kaiſerslautern und Enkenbach. Der Landwirt Karl Schuck jun. und deſſen Dienſtknecht Johannes Fuchs, beide von hier, kehrten mit ihrem Fuhrwerk von einer Fahrt nach Kaiſerslautern hierher zurück. Der voranfahrende junge Schuck merkte, daß das Gefährt des Fuchs dem ſeinigen führerlos folgte. Er lief zurück und fand alsbald den Fuchs ſchwer verletzt an der Straße liegen. Sämtliche Rippen waren ihm eingedrückt, ein Bein war ge— brochen und die Hirnſchale war ſtark zuſammengedrückt. Seinen ſchweren Verletzungen erlag Fuchs geſtern abend. Villingen, 5. Aug. Wie vorſichtig man gegen⸗ wärtig im Wurſtgenuß ſein muß, beweiſt hier ein Fall, indem eine Familie infolge verdorbener Leberwurſt ſchwer an Ver⸗ giftung erkrankte. Die Familienglieder ſind bis auf den Mann ſo ziemlich wieder hergeſtellt; letzterer liegt jedoch noch beſorgnis⸗ erregend darnieder. Konſtanz, 5. Aug. Beim Baden im See ertranken Emil und Karl Mauch aus Emmigshofen, 13 und 12 Jahre alt. Sie gingen vorgeſtern mittag zum Baden an einer freien Stelle des Sees und gerieten jedenfalls in eine durch Aus⸗ baggerung entſtandene Tiefe. Heute früh wurden die Leichen gefunden. Der bedauernswerte Vater, Packer in Emmigshofen, der ſchon vor einiger Zeit zwei Kinder verlor, holte heute vor⸗ mittag die Leichen ſelbſt ab. Straßburg, 5. Aug. In Sillesheim, Kreis Mühl⸗ hauſen, brach geſtern nacht ein Großfeuer aus, dem 10 Ge⸗ bäude zu Opfer fielen. In Thann iſt der Typhus aus⸗ gebrochen. Die Zahl der Erkrankten beträgt bisher 56. In Biſchweiler und Geishauſen wurden je 8 Typhusfälle konſtatiert. ————— Rottweil, 5. Aug. In Villingendorf ſind vor⸗ geſtern nachmittag das Wohn⸗ und das Oekonomiegebäude des Beſitzers Haas niedergebrannt. Zwei Knaben von fünf und ſieben Jahren, die ſich im Hauſe verſteckt hatten, kamen in den Flammen um. . Berlin, 5. Aug. In dem benachbarten Weißenſee ſchoß ein Heizer der Pumpſtation auf ſeinen vorgeſetzten Maſchinenmeiſter und verwundete ihn ſchwer. Dann ſchoß er auf die zu Hilfe eilende Frau des Maſchinenmeiſters und ver⸗ wundete ſie. Schließlich richtete er die Waffe gegen ſich und trug ſchwere Verletzungen davon. Der Grund ſei angebliche Zurückſetzung im Dienſt. Letzte Nachrichten. Fetersburg, 5. Aug. General Sacharow ſchätzt in ſeinem Bericht die ruſſiſchen Verluſte in den Kämpfen vom 30. und 31. Juli auf 29 Offiziere und über tauſend Mann. Tetersburg, 5. Aug. Infolge der hier eingelaufenen Hiobspoſten vom Kriegsſchauplatze iſt die Stimmung äußerſt erregt. In militäriſchen Kreiſen iſt man erſtaunt über die Dispoſitionen Kuropatkins und man ſpricht bereits von einem bevorſtehenden Wechſel in der oberſten Leitung der mand- ſchuriſchen Armee. Verlin, 5. Aug. Nach einer Meldung aus Charbin verläßt der größte Teil der Zivil-Bevölkerung dieſe Stadt. Alexejew traf dort während ſeines Verweilens Anſtalten, um für die Armee Kuropatkins Winterquartiere vorzubereiten. Gegenwärtig befindet ſich Alexeſev in Mukden, wo er eine neue Unterredung mit Kuropatkin haben ſoll. Condon, 5. Aug. Der Standard berichtet aus Odeſſa: Gerüchtweiſe verlautet, daß es den Japanern gelungen ſei, eine ſo große Breſche in die Befeſtigungswerke von Port Arthur zu legen, daß es den Ruſſen unmöglich ſei, ſie auszubeſſern. Tokio, 5. Aug. Auf die Nachricht von dem allgemein en Rückzug der Ruſſen, die Beſetzung Haitſchengs und Niut⸗ ſchwangs haben hier patrioliſche Kundgebungen in Form von Laternenprozeſſionen ſtattgefunden. In Tokio werden bereits für den Fall Port Arthurs große Vorbereitungen getroffen. Tondon, 4. Ang. Die Tochter des bekannten Peters⸗ burger Arztes Mies zejewsky wurde dem„Daily Chronicle“ zufolge in der Feſtung Schlüſſelburg wegen des Verſuches, die Truppen in Oſtaſien zur Verletzung der Disziplin zu ver⸗ leiten, durch den Strang hingerichtet. Nom, 5. Aug. Der„Oſſervatore Romano“ veröffent⸗ licht den diplomatiſchen Schriftwechſel mit Frankreich, im Ganzen 28 Dokumente in lateiniſcher, franzöſiſcher und italieniſcher Sprache. Nom, 5. Aug. Anläßlich des Jahrestages der Papſt⸗ wahl erhielt der Papſt zahlreiche Telegramme, u. A. von ſämtlichen Staatsoberhäuptern mit Ausnahme des Präſidenten Loubet. Der Papſt war beſonders erfreut über das in herz⸗ lichen Worten abgefaßte Telegramm Kaiſer Wilhelms. Heppenheim, 5. Aug. fundenen Stadtratswahl ſtimmten von ca. 1100 Wahlberech⸗ tigten 740 ab. Es machten alſo ca. 66% der Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Nachſtehende Herren ſind gewählt: Nikolaus Dorn 4., Stadtrat 608 Stimmen, Ph. Schmutter⸗ maier 2., Stadtrat 497 Stimmen, Jakob Hellriegel, Stadtrat 475 Stimmen, Johann Gremm 4., 306 Stimmen, Georg Tuger 1., Stadtrat 265 Stimmen. Weiter erhielten Stimmen: Herr Poſtmeiſter Wiegand 239, Herr Dreſchmaſchinenbeſitzer Peter Schneider 235, Herr Stadtrat Luley 226, Herr Stein⸗ hauer Martin Graber 97 und Herr Buchbinder Martin Koob 80.— Bekanntlich wurde unlängſt der 15jähr. Adam Dör⸗ ſam aus Unter-Scharbach wegen Einbruchs in das Stations⸗ gebäude zu Wahlen zu drei Wochen Gefängnis verurteilt und einer Zwangserziehungsanſtalt überwieſen. Neuerdings wurde in dasſelbe Dienſtgebäude abermals eingebrochen. Zum allge⸗ meinen Erſtaunen wurden jetzt als Täter die beiden Brüder des vorgenannten Einbrechers ermittelt. Es ſind die beiden 10 und 13 Jahre alten Bübchen Peter und Georg Dörſam, die dem Beiſpiele ihres Bruders folgten und vorausſichtlich nun auch deſſen Schickſal teilen müſſen. Ilsfeld, 4. Aug. Hier wütet eine furchtbare Feuersbrunſt. Es ſtehen bis jetzt 150 Häuſer in Flammen und ſind zum Teil ſchon abgebrannt. Die Häuſer auf der linken Seite der alten Heidelberger Straße ſind ein Raub der Flammen. Kirche, Pfarrhaus, Rathaus, die größten Geſchäfts⸗ häuſer, die Gaſthäuſer„zur Krone“ und„zum Hirſchen“ ſind verloren. Es verlautet, daß ein Kind verbrannt ſei, doch konnte dies noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt werden. Von Heilbronn rückte um 5 Uhr abends die Feuerwehr nach Ils- feld ab; außerdem iſt in 2 Transporten Militär von Heidel⸗ berg auf dem Brandplatz eingetroffen. Von allen umliegenden Ortſchaften ſind die Feuerwehren zur Stelle, doch ſtehen ſie dem rieſigen Feuer faſt machtlos gegenüber. Glücklicherweiſe herrſcht kein Waſſermangel. Ilsfeld, 5. Aug. Bei dem Brande der geſtern nachmittag ausgebrocheg iſt, ſind von 560 Häuſern 310 ein- geäſchert. Ein Mann, iſt in den Flammen umgekommen. Ein Kind wird vermißt. Bei dem Einſturz von Häuſern und den Rettungsarbeiten wurde eine größere Anzahl von Menſchen Vei der geſtern ſtattge⸗ — 0— — Jen 1 che een gert die nem fh. ea: kite n org —— 2 8 8 rer e —————ẽ—ꝛ verletzt. Sehr viel Vieh und Geflügel iſt verbrannt. Das Feuer entwickelte eine ſo große Hitze, daß ſelbſt die Holzkreuze auf dem Kirchhof Feuer fingen. Nur am Eingang und am Ende des Dorfes ſtehen noch Häuſer. Eine weitere Aus⸗ breitung des Feuers gilt jetzt als ausgeſchloſſen. Der Urheber des Brandes iſt ein ſiebenjähriger Knabe, der mit einem Spirituskocher in einer Kammer, in welcher ſich Stroh befand, Aepfel braten wollte; der Kocher fiel um und ſetzte das Stroh in Brand. Kaſtel, 4. Aug. Der Heizer Auguſt Batteiger, ge bürtig aus Weſtheim in Bayern, früher dahier wohnhaft, ein junger Mann von 24 Jahren, wurde geſtern mittag unweit der Curve zu Amöneburg von einer Lokomotive mit zwei An⸗ hängewagen überfahren; der Verunglückte dem beide Beine abgefahren wurden, kam in das Hoſpital nach Biebrich, wo er alsbald infolge der erhaltenen Verletzungen ver⸗ ſtorben iſt. Meßkirch, 5. Aug. Der Sohn des Landwirts Zacharias Schmid in Worndorf, Fridolin, welcher als Unter⸗ lehrer an der Bürgerſchule zu Neuſtadt angeſtellt iſt, wurde auf Gemarkung Worndorf vom Blitze erſchlagen. Der bedauerus⸗ werte Mann weilte in Ferien zu Worndorf. München, 5. Aug. In der Nähe von Wolfrats⸗ hauſen wurde der Holzhändler Iſidor Pauli in einem Walde ermordet aufgefunden. Uhr und Kette ſowie eine Brieftaſche mit etwa 3000 Mark fehlten. Es liegt zweifellos Raub⸗ mord vor. München, 5. Aug. Hier wurde der Graf La Roche aus Paris in Haft genommen, der auf der Straße Landshut⸗ München mit ſeinem Automobil ein ſo raſendes Tempo fuhr, daß bei Freyſing die Pferde eines Fuhrwerks ſcheuten und beim Sturze des Wagens eine Arbeitersfrau, die Mutter von fünf Kindern war, den Tod fand. Der Graf fuhr weiter, ohne ſich um die Verunglückte zu kümmern. Auch ſein Chauffeur wurde verhaftet. Funkentelegraphie auf der Eiſenbahn. Mit drahtloſer Telegraphie auf fahrenden Eiſenbahnzügen hat der Direktor Biscan des ſtädtiſchen Elektrotechnikums in Teplitz, der be⸗ reits während der Induſtrie⸗Ausſtellung in Auſſig eine drahtloſe telegraphiſche Verbindung zwiſchen Teplitz und Auſſig errichtete und in Betrieb ſetzte, nach der„N. Fr. Pr.“ jest auf der Auſſig⸗Teplitzer Bahn weitere Verſuche angeſtellt. In einer Station wurden die Apparate in einem Häuschen untergebracht und in einem fahrenden Zug befanden ſich die Inſtrumente auf einem Tiſche eines angehängten Ausſichts⸗ waggons. An beiden Stellen wurden ſowohl Gebe: wie Em⸗ pfangsapparate eingerichtet, damit ein Depeſchenwechſel er⸗ folgen konnte. Hierbei hat Direktor Biscan eine ſinnreiche Idee zur Anwendung gebracht, welche tatſächlich geeignet er⸗ ſcheint, das Problem eines telegraphiſchen Verkehrs mit fah⸗ renden Eiſenbahnzügen befriedigend zu löſen. Zur Fort⸗ pflanzung der ausgeſendeten elektriſchen Wellen gebrauchte er nämlich den an der Strecke ſich hinziehenden Tele raphen⸗ draht. Auf eine weitere Strecke als zwiſchen zwei Stationen konnten jedoch die Verſuche aus dem Grunde nicht fortgeſetzt werden, weil an jeder Station ein Blitzableiter neben dem Telegraphen ſich befindet, welcher die Wellen ablenkt, was an den überſpringenden Funken wohl zu bemerken war Direktor Biscan erklärt nun, daß ein einfacher Draht, die Bahnlinie entlang gezogen, es ermöglichen würde, auf dieſe Weiſe auch nach den entfernteſten Strecken mit einem fah⸗ renden Zuge in telegraphiſcher Verbindung zu bleiben. Zu bemerken wäre noch, daß während dieſer Benützung des Tele⸗ graphendrahtes keinerlei Störung im gewöhnlichen telegra; phiſchen oder telephoniſchen Dienſt ſich zeigte.— Wie aus Madrid berichtet wird, gelang es der ſpaniſchen Militärbe⸗ hörde, bei Verſuchen mit fahrbaren Feldſtationen für draht⸗ loſe Telegraphie, eine einwandsfreie Verbindung auf 1 Kilometer in bergigem Gelände zu erzielen. Die Hebt wurden nach dem Syſtem„Telefunken“ derart vorgenommen daß eine Station in Madrid blieb, während eine zweite ſich über die Sierra Guadarrama nach Arévalo begab. Bei 130 Kilometer wurden noch trotz des datzwiſchen liegenden bewal⸗ deten Gebirges von ca. 2000 Meter Höhe fehlerloſe Depeſchen gewechſelt. Der König und eine Anzahl hoher Offiziere wohnten den Verſuchen bei. Die definitive Einführung des 5 2 Syſtems in der ſpaniſchen Armee ſcheint nunmehr Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. 8 Dalma ech! nur in versizgelten grünen Packelen à 30 u. 50 Pfq TJötet sicher alle lnsecten sammt Brut. Millionenfach bewährt gegen Fliegen, Schnaken, Schwaben, Russen, Wanzen u. 8. W. Wird von Militärbehörden schon seit Jahren bezogen. In Viernheim in der Apotheke. 862 Wer Gurken liebt möge bedenken, daß man auf je 5 Liter des Eſſigs oder des Salzwaſſers 1 Päckchen Dr. Oetker sSalicyl à 10 Pfg. giebt. 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M. d. J. 6628 hinſichtlich der Ver⸗ wendung von Schulkindern beim Kegelſpiel für den Kreis Heppenheim verordnet, was igt: Schulpflichtige Kinder dürfen in Wirtſchafts⸗ und in Vereinslokalitäten zum Aufſetzen der Kegel nur unter Zu⸗ ſtimmung des Ortsſchulvorſtandes und während der von dieſem für geeignet erachteten Zeit verwendet werden Die Erlaubnis iſt vom Ortsſchulvorſtand ſchriftlich zu erteilen. Den zu vorſtehendem Zweck verwendeten Kindern dürfen geiſtige Getränke nicht. werden. 2. Wer der erteilten Erlaubnis zuwider oder ohne eine ſolche Schulkinder zum Kegelaufſetzen verwendet, oder den Beſtimmungen des§ I letzten Abſatzes zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 5 beſtraft. Dieſe Verordnung tritt am 1. Mai 1898 in Kraft. Heppenheim, den 5. April 1898. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Grancy. Saiſon⸗Ausverkauf! Herren- u. Anaben-, 5 Stroh- u. 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Bürgermeiſterei dahier machen und bei den vorkommenden Neubauten auch zugleich die Pläne über dieſe Bauten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten ꝛc. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für welche aber, weil nicht zur richtigen 50 angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden onnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Großh. Kreisamt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bau⸗ vergütungen mehr gewährt werden dürfen, welche nicht recht⸗ zeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervorgehen⸗ den Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 16. Juli 1904. Großh.. Viernheim. V 5 1095 Kühlwein, Gr. Beigeordneter. 4. Heſſiſch⸗Chüring. Staatslotterit. An Einlöſen der 1167 Loſe 5. Klaſſe bis zum 14. d. Mts. wird hiermit gefl. erinnert. Ziehung am 16. Auguſt. Die Verkaufsſtelle: M. Neuhäuſer 3. Kathol. Männer Verein. Sonntag, den 7. d. Mts., nachmittags halb 4 Uhr findet im Gaſthaus„zum Fürſten Alexander“ Monars ere ſtatt.— Bei dieſer Verſammlung wird der Hochw. Herr Pfarrer einen Vortrag halten und wäre es erwünſcht, daß ſich die Mitglieder recht zahlreich beteiligen. Desgleichen ſind die Mitglieder der Jünglings⸗ Sodalität zu der Verſammlung freundlichſt eingeladen. für den Porſtand: n Heckmann. Freiwillige Feuerwehr. N Nächſten Sonntag, den 7. Auguſt 9 7 morgens halb 6 Uhr Uebung. Anentſchntdiger Fehlen wird beſtraft. Signal 5 Uhr. Das Kommando. Id. Limburger per Pfd. 25 Pfg. fa. neue Holl. Vodhäringe 1159 per Stück 6 Pig. Filiale H. Feitler Sohn Viernheim. 7 1. Gewerbe Akademie olytechnisches Institut, für Maschinen-, Elektro-, Bau- In Hessen, Ingenieure und Architekten. Friedberg dei Frankfurt à. m. o akad. Kurse. CCCCCͤã ²ĩͤv Technikum(nituere Programme kostenfrei. Prüiungskommissar. Tacbscheie Ane Elektrotechniker. 4 Kurse. Kirchen⸗Auſage. Kvang. Gemeinde Hiernheim. Sonntag, den 7. 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Aufſtellung am Gaſthaus„Zum goldenen Ritter“ am Mannheimer Weg; von hier bewegt ſich der Korſo durch folgende Straßen: Rathaus⸗, Stein⸗, Mann⸗ heimer⸗, Holz-, Rathaus⸗, Büͤrſtädter⸗, Luiſen⸗, Blauhut⸗ Weinheimer Straße zum Feſtplatz im neuen Schulhof. Hierauf Feſt⸗Akt 1. Begrüßungsrede 2. Geſangsvortrag 3. Feſtrede mit Ueberreichung der zeſtifteten Fahnenſchleife 1: Preisverteilung Die Zwiſchenpauſen werden durch Muſik⸗Vorträge ausgefüllt. Abends 9 Uhr: Feſt⸗Ball im Saalbau„zum Weißen Roß“. Eintritt zum Festplatz pro Perſon 20 Pfg. An die geehrte hieſige Einwohnerſchaft beſonders diejenige der den Preis⸗ Korſo paſſierenden Straßen richten wir die freundliche Bitte, unſer Feſt durch Be⸗ flaggung und Schmuck der Häuſer verſchönern zu helfen. Wir laden die werte hieſige Einwohnerſchaft zu zahlreicher Beteiligung an unſerem Feſte auf dem Feſtplatze hierdurch höfl. ein 1163 Das Fest-Komitee. aN A EA AHNAHNAMAAH UHH Abends 8 Uhr: TTT Seeed ieee dee lib BUL * eröffnet habe. 5 bitte, zeichne ———— Geſchäfts⸗ Eröffnung u. Empfehlung. 1 Teile der geehrten bieſigen Einwohnerſchaft mit, 4 daß ich mit dem heutigen Tage in meinem neuer⸗ bauten Hauſe in der Lorſcherſtraße ein N Schuh⸗ u. Stiefell ager f Indem ich um geneigten Zuſenng Leonhard Knapp 4 1 —— Nur im Hauſe der Badeanſtalt— 40 Pfg. per Bad. 1 Die beſte, billigſte und auswahlreichſte 1171 Filz⸗ und Zylinder-Hutquelle Mannheims iſt nur die überall bekannte und bewährte Hutfirma Zeumer HI, 6 Breiteſtraſßhe H, 8 DHochzeitshüte von 3 Mk. an 3 Achtungsvoll Arbeiterinnen geſucht. 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