1 Viernheimer Anzeiger 8 Erſcheint dreimal wöchentlich Amtsblatt Anzeigenpreis: 5 Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. —(mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg⸗ ans H, 1 nονο.ug eee eee e, eee Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. der Großtzh. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Jnſertions-Organ. Lamfag, den 20. Auguſt 1904. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Tſchifn, 17. Aug. Die ruſſiſche Flotte iſt geſtern abend 9 Uhr nach Port Arthur zurückgekehrt. Ein Zuſammen⸗ ſtoß der japaniſchen Flotte erfolgte nicht. Tetersburg, 17. Aug. Ein Telegramm Kuropatkins an den Kaiſer vom 16. ds. meldet: Bei der Armee ſind keine beſonderen Veränderungen eingetreten. Es regnet fort- geſetzt. Ueberall machen ſich die Tunguſen ſehr bemerkbar. Wie gemeldet wird, erbauten die Japaner zwiſchen Föng⸗ wangtſchöng und Lianſchanguan eine ſchmalſpurige Eiſenbahn, wobei die Wagen von Menſchen gezogen werden. Condon, 17. Aug.„Daily Mail“ wird aus Tokio dom 15. gemeldet: Der ruſſiſche Kreuzer Nowik wurde in der Van Diemenſtraße in der Richtung auf Wladiwoſtok fahrend geſehen. Wieder Rampfbereit. Koburg, 17. Aug. Großfürſt Kyrill iſt nach Petersburg zurückgereiſt, um ſich von dort nach dem Kriegsſchauplatz zu begeben. Die Belagerung von Port Arthur. Tondon, 18. Auguſt. Reutermeldung aus Tokio vom 17. Auguſt. Wie verlautet, meldete der Kommandant der Belagerungsarmee, daß der Kommandant von Port Arthur die Aufforderung zur Uebergabe der Feſtung ablehnte, ebenſo wie mit Dank das Anerbieten des Kaiſers von Japan, die Nichtkämpfer aus der Feſtung abziehen zu laſſen. London, 18. Aug. Dem„Daily Telegraph“ wird aus Tſchifu gemeldet: Verſchiedene aus Port Arthur ange- kommene Hindus berichten, daß die Stadt heftig bombardiert wird. Zahlreiche Geſchäfte, auch die alte chineſiſche Bank und viele Häuſer ſind zertrümmert. Ueberall ſind bombenſichere Verſtecke in den Boden gegraben. Die Läden ſind geſchloſſen und die Hoſpitäler voll von Verwundeten. 5 Kriegsſchiffe — Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. 20. Jahrgang. Der Aufſtand in Deutſch-Hüdweſtafrika. Verlin, 17. Aug. General Trotha meldet aus Hamakari: Der Feind iſt nach dem Gefecht am 11. Auguſt in voller panikartiger Flucht unter Zurücklaſſung ſehr vielen Viehes und ſonſtiger Habſeligkeiten und zahlreicher Leichen hauptſächlich in öſtlicher Richtung zurückgegangen. Ich verfolgte ſtarke feindliche Streitkräfte mit den vereinigten Abteilungen Deimling und Mühlenfels mit einem Gewaltmarſche bis in die Gegend von Omitiatjewa, wo ein gänzlicher Mangel an Weide, Waſſer und Trennung des Feindes die Einſtellung der Verfolgung bedingte. Es wurde zahlreiches Vieh erbeutet. v. Eſtorff verfolgte von Norden umfaſſend und ſchlug heute am 15. Auguſt die Hererobanden, die den Omuramba abwärts zogen. Der Feind hatte große Verluſte. Diesſeits tot fünf Mann, ver- wundet Oberleutnant Biſchoff, Leutnant von Meien und fünf Mann. Berlin, 17. Aug. Der„Berl. Lok.-Anz.“ meldet aus Erindiongoahere: Zwiſchen dem Oſonojacheberg und dem Water⸗ berg wurde am 6. Auguſt eine Patrouille unter dem Befehle des Leutnants v. Bodenhauſen von den Herero überfallen. Leutnant v. Bodenhauſen und acht Mann ſind tot, zwei Mann werden vermißt. Dasſelbe Blatt meldet aus Ombuatjipiro: Nachdem das Hauptquartier am 9. Auguſt hier eingetroffen war, wurde am 10. Auguſt ein Erkundigungsritt auf Homalari unternommen. Hierbei wurde Leutnant Salzmann am rechten Unterſchenkel ungefährlich verwundet. Deutſchland. — Der frühere Chefredakteur des polniſchen Blattes „Praca“, Dr. Rakowski, ein ruſſiſcher Pole, ſoll nach Ver- büßung ſeiner Gefängnishaft im Zentralgefängnis zu Wronke von den preußiſchen Behörden an die ruſſiſchen Behörden aus- geliefert worden ſein. Aufklärung iſt dringend erwünſcht. Man Ausland. Teters burg, 18. Aug. Ein kaiſerlicher Erlaß verfügt die Abſchaffung der körperlichen Züchtigung in ganz Rußland. Das Los der Bauern ſoll beſſer geſtaltet werden. Zahlreiche Begnadigungen ſind erfolgt. Nah und Fern. * Viernheim, 19. Aug. Der ewig denkwürdige Tag der Schlacht von Gravelotte, an welcher unſere heſſiſche Diviſion ſo ruhmvollen Anteil genommen hatte, wurde geſtern wieder auch von unſerem Krieger⸗Verein in der feierlichſten Weiſe begangen. Um 8 Uhr morgens fand in der neuen Pfarrkirche der Dankgottesdienſt ſtatt, an welcher ſich die gesamte hieſige Kriegerſchaar beteiligte, um erneut dem Lenker der Schlachten für ihre glückliche Heimkehr aus dem Schlachtfelde den Tribut innigſter Dankbarkeit zu zollen.— Am Abend wurde das übliche Feſtbankett im Saale„Zum Engel“ abgehalten. Herr Präſident Mandel eröffnete gegen 9 Uhr dasſelbe und begrüßte die außerordentlich zahlreich er⸗ ſchienenen Feſtteilnehmer in herzlicher Weiſe.— Alsdann er- griff das Wort Herr Peter Mandel; er warf einen Rückblick auf die Jahre 1870/71, ſchilderte die Strapazen der deutſchen Armee auf Frankreichs Boden und hob beſonders das Mitwirken der heſſiſchen Diviſion und damit zugleich das⸗ jenige der Viernheimer Krieger am Tage von Gravelotte hervor. Die letzten hätten ſich ſtets als ehrenwerte deutſche Krieger und charaktervolle Männer gezeigt und darum gebühre ihnen auch die Ehre. Des Redners Hoch galt den Veteranen Viernheim's. — Herr Pfarrer Wolf rühmte das feſte Gottvertrauen, von welchem die deutſchen Soldaten in den ſchweren Kriegsjahren von 1870/71 immer beſeelt geweſen und durch welches ſie von Sieg zu Sieg geſchritten. Dieſes Gottvertrauen zeichne auch heut noch die Krieger Viernheim's aus. Redner toaſtierte auf die edle Geſinnung der letzteren.— Veteran Win ken b a ch Men! ſind im Hafen. Nahrung iſt reichlich vorhanden, aber es gebe ſollte meinen, von der Dienſtwilligkeit gegen Rußlaud habe die dankte dem Herrn Pfarrer für ſeine ſchönen Worte und brachte 92 keinen Branntwein mehr. Die Ruſſen behaupten, Port Arthur] Regierung einſtweilen genug. ein Hoch auf denſelben aus.— Herr Chriſt. Adler ge⸗ besitzt könne noch zwei Monate aushalten, geben aber zu, daß es Darmſtadt, 18. Aug. In einem Ausſchreiben des dachte der Frauen und Jungfrauen, die 1870/71 ebenfalls ihre einmal fallen müſſe.— 6 chineſiſche Dſchunken aus Port Miniſteriums der Juſtiz an ſämtliche Juſtizbehörden des volle Pflicht und Schuldigkeit getan; ſein Hoch galt den Arthur berichten, daß die Japaner den Hafen und die Leichter⸗ Landes veröffentlich dasſelbe ſoeben im Amtsblatt das Geſetz deutſchen Frauen und Jungfrauen.— Herr Pfarrer Bl u m kähne, die mit Kohlen beladen ſind, bombardierten und dadurch betreffend die Entſchädigung für unſchuldig erlittene Unter- von Ober⸗Abtſteinach, der als Gaſt in mitte der Feſtverſammlung furchtbare Brände verurſachen. Die Japaner ſind 4 engliſche] ſuchungshaft dom 14. Juli 1904 nebſt den, von dem Juſtiz- weilte, erhielt ſodann das Wort, um der Führer jener glorreichen Meilen entfernt.— Derſelbe Korreſpondent meldet von geſtern, miniſterium erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen. Taten im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege Kaiſer Wilhelm I. und a0. daß die Japaner durch 100 Belagerungsgeſchütze verſtärkt— Zur Entſchädigung der ſüdweſtafrikaniſchen Anſiedler. Großherzogs Ludwig III. zu gedenken. Redner ſchilderte in J — prüft. Viele eingeſchriebene und gewöhnliche Briefe fehlen. feſt, daß die große Mehrzahl der Anmeldungen das Bild Rede.— Herr Kaplan Jakobi widmete unſerem ſchönen Die Konſuln bereiten einen energiſchen Proteſt vor. einer ſehr erfreulichen und gewiſſenhaften Reellität darbietet. deutſchen Vaterlande ſeine Worte. Er forderte auf, ſtets den ä J 8 8* S. 2 Kreaturen gegeben, um ihn mit ihrem Haß zu verfolgen. Ich; einen langen Schlaf zu thun, ſehen Sie nur, wie verlockend das Bei Sonnenuntergang. wundere mich eigentlich, daß Herr von Kaltenborn nicht ſelbſt[Bett winkt.“ 8 15 W auf den Gedanken gekommen iſt; mir wenigſteus erſcheint ein„Ja, ich beneide Sie darum. Noch geſtern hat die Wald⸗ N fit Littauiſcher Roman von M. v. Webren. ſolcher Zuſammenhang nicht ſo unnatürlich.— Morgen werde roſe in dieſer Bettſtatt geruht, da können 8 5 Tenne 19) Machdruck verboten.) ich meine Wanderung direkt durch den Grenzforſt antreten. Unſere] wonnig ſein.“ „Warum nicht, Freund? Nons verrons. Doch bitte, weiter. Karten, finde ich, ſind ziemlich ungenau, es ſind darauf ſo viele„Laſſen Sie dieſe Manier, Wöge. Das unſchuldige Kind Die Zeit vergeht, es iſt beinahe Mitternacht und das Murmeln Sümpfe verzeichnet. Sie können hierbleiben, Wöge, und weiter ist mir heilig, um ihr auch nur in Gedanken wehe zu thun. des Baches erweckt ſo angenehme Schlummergedanken.“ nachſpüren. Des Abends treffen wir uns hier im Zimmer, um] Träumen und ſanft ſchlafen werde ich, weil es hier friedlich und „Wie mir ſcheint, wird der Schmuggelhandel mit der größten unſere Wahrnehmungen auszutauſchen. Ich nehme mein Mal- ſchön iſt. Gute Nacht! A revoir demain, mon ami! Schicken Offenheit betrieben, und ich fürchte, hier der Marktflecken und gerät mit und eine Piſtole in die Bruſttaſche.“ Sie mir einen Augenblick Platte!“ die ganze Gegend beteiligen ſich daran. Uunſer liebenswürdiger„Seien Sie nicht unvorſichtig, Freund, und dringen Sie nicht 1 0. Herr Gaſtgeber wohl auch“, ſetzte Wöge lachend hinzu,„denn zu weit vor“, bat der iunge Mann ängſtlich.„Ich weiß nicht, In der Bachmühle hatte nun ein ſehr angeregtes Leben 0 den herrlichen Tokayer, der ſicher aus polniſchen Kloſterkellern was mich überkommt— der Alp dieſer Nacht will noch immer begonnen. Das junge Mädchen war entzückt und dußerte dies 85 ſtammt, hat er gewiß nicht verzollt.“ nicht weichen“, flüſterte er und ein Schauer durchzog ſeinen] durch Jodeln und Singen den ganzen Tag über. Nur wenn die —„Kann ſein—“, meinte Romberg in tiefen Gedanken,„obwohl Körper.„In den littauiſchen Wäldern, von denen man ſo fremden Herren, wie dieſes zum Zwecke des Skizzierens ſehr oft ich dieſem Manne etwas Ungeſetzliches nicht zutraue.“ wenig kennt, kann man leicht zu ſchaden kommen. Mir iſt ſo] geſchah, tagelange Wanderungen unternahmen ſaß ſie ununter⸗ 4 Uebrigens ſoll es den Kerls garnicht darauf ankommen, eigentümlich zu Sinn, und Feigheit werden Sie mir doch nicht] brochen ſtill an ihrer Näharbeit, als kämen die Leinenſtücke nicht einen Mord zu begehen, wenn ſie auf Widerſtand ſtoßen. Vor vorwerfen.“ ſchnell genug in die beſtimmte Form. Mamſell Wilmſen ſah 1 kurzem hat man wieder einen Unterförſter im Wald tot auf⸗„Nein, Wöge; aber Sie träumen, haben Alpdrücken, wie ich ebenſo erſtaunt dieſe ſeeliſche Veränderung ihres Lieblings, wie gefunden und belaſtet damit das Konto dieſer Dunkelmänner.“ höre, ſehen Geſpenſter— hat Ihnen die Trennung von der Roſes plötzliche körperliche Entwickelung, die ſie erſcheinen ö „Ach was— Altweiberklatſch, weiter nichts. Der Jude thut] Geliebten das beſorgt?“ f f i ließ wie von einem Sounenſtrahl beleuchtet, der alles an ihr ſo etwas nicht, dazu iſt er zu feige. Mit dem Meſſer jemandem„Ach, Freund, fangen Sie von der nicht an,— Geliebte—— vergoldete. Nicht Minuten konnte ſie ſonſt bei einer Handarbeit den Garaus zu machen, wie die italieniſchen Briganten, davon großer Gott!— Zwangsmittel, ſagen Sie lieber.— Im Gegenteil, ß aushalten, und nun vertiefte ſie ſich förmlich in ſie. Daun die babe ich noch nie gehört. Und die Handhabung der Flinte keunt fich fühle mich leicht wie der Vogel, der ſeinem Käſig ent⸗ vielen Bücher, welche Herr Romberg kommen ließ, darin ſie ſo nur der Littauer und ſogar ausgezeichnet. Ein Jude befaßt! flohen iſt. viel las und lerute! Und die Sprachſtunden bei ihm, die das ſich damit garnicht. Die Littauer aber ſehen rabiat genug Die Sehnſucht nach ihr hat mich noch keinen Augenblick Kind mit hellem Jubel begrüßte!— aus, ſind wilde Menſchen, ein gefährliches Volk, wenn ſie aus meiner Ruhe gebracht.“— Die Stimme des jungen Maunes„Ob das man gut wird, Mamſell!“ meinte eines Tages die auch gereizt werden und wie verſeſſen auf das Wild. Was man dem klang unſäglich bitter.„Das kommt wohl ſpäter und daun alte, dem Hauſe ſchon viele Jahre dienende Köchin, als das junge 1 all Schmmagler alles in die Schuhe ſchiebt, hat gewiß ein Wilddieb] gründlich.— Uebrigens ſpotten Sie ſo viel Sie wollen, meine Mädchen wie ausgetauſcht ſtudierte und ihrer Umgebung nicht die 2 beſorgt.“ Warnung bitte ich aber zu beachten. Der Menſch täuſcht ſichgeringſte Beachtung ſchenkte. „Der Anführer Moſes ſoll aber ein ſchlechter Patron ſein,ſelten in ſeinen Ahnungen.“ Mamſell Roſe iſt iz bleich von all dem Sitzen und Bücher⸗ 9 eit den ſeine eigenen Glaubensbrüder fürchten.“„Manchmal doch“, meinte der Gefährte leichthin. Und wenn? zeug; das welſche Splachen mit dem Herrn, wohin wird das 1 „Ein Engel iſt er nicht. das unterſchreibe ich gern“, lachte]— Ich bin an andere Kämpfe gewöhnt und die Schmnggler⸗ führen! Unſer zunger Herr kann es nicht brauchen, der liebt ſie Romberg,„und mit dem vevſchwundenen Kinde ſteht er vielleicht bande ſoll wohl meiner Mutter Sohn nichts anhaben. Doch auch ohne das Lernen ſchon genung. Wenn er ſich nur nicht 0 auch in engſter Beziehung. Mir ſcheint das nicht unmöglich,] nun Schluß für beute: ich will doch lieber in der Frühe ſchreiben, immer ſo fürchtete, es ihr zu ſagen.“ 1 denn Av laß genug hat der Zollinſpektor den niedrig denkenden! da ich wirklich von der langen Reiſe abgeſpannt bin. Ich denke worden ſind, und daß die Stadt ein langes, ſchweres Bom⸗ bardement nicht aushalten kann. Nagaſaki, 19. Aug. Die auf dem Dampfer„Prinz Heinrich“ im Roten Meer durch die Ruſſen beſchlagnahmten Poſtſäcke ſind hier eingetroffen und wurden in Gegenwart des deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Konſuls geöffnet und ge⸗ In einem Vortrage, gehalten am 2. Juli in der Kolonial⸗ Abteilung zu Windhoek, glaubte der Anſiedlungskommiſſar Dr. Rohrbach die Summen, welche zur Entſchädigung unbedingt notwendig ſind, wie folgt feſtſtellen zu können: für die Farmer 3½ Millionen, für kleinere Verluſte etwa 600 bis 700 000 Mk. Dr. Rohrbach ſtellte dabei in ſeinen Ausführungen —— formvollendeter Rede die Herrſchertugenden dieſer großen Heer⸗ führer und betonte, wie auch unſer jetziger Kaiſer Wilhelm II. und Großherzog Ernſt Ludwig beſtrebt ſeien, in friedlicher Arbeit das deutſche Volk groß und glücklich zu machen. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf beide Fürſten ſchloß Herr Pfarrer Blum ſeine mit großem Beifall aufgenommene (Fortſetzung folgt.) :. ———— echten chriſtlich deutſchen Sinn zu pflegen und die Einigkeit hochzuhalten. Nur der Einigkeit in allen Lebenslagen verdanke heute unſer deutſches Vaterland ſeine Größe und Machtſtellung, gehe den chriſtlich deutſchen Männern die Einigkeit verloren, ſei alles verloren. Das brauſende Hoch auf die deutſche Einigkeit bewies, daß dieſelbe bei den patriotiſchen Männern Viernheim's noch vorhanden.— Herr Andr. Stumpf, Präſident des Militär⸗Krieger⸗Vereins„Haſſia“, gedachte der gefallenen und geſtorbenen Kameraden; zum ehrenden Andenken an dieſe er⸗ hoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen.— Herr Lorenz Roos dankte im Namen des Militär⸗Vereins„Germania“ für die freundliche Einladung und widmete dem Krieger⸗Verein ein Hoch.— Herr Präſident Mandel ſprach ſodann den beideneſangvereinen, Cäcilien⸗Verein“ und, Harmonie“ den Dank aus für ihre ſchönen Liedervorträge und ließ beide Vereine hochleben.— Der Feſt⸗Abend, in deſſen Verlauf Veteran Nik. Bugert noch eine Anſprache hielt, befriedigte ſämtliche Feſtteilnehmer vollauf. In harmoniſcher Unterhaltung und bei den ſchönen Muſik⸗ und Geſangsvorträgen entſchwanden die Stunden nur zu ſchnell, um die meiſten Anweſenden dann erſt nach Mitternacht zum Aufbruch zu mahnen! * Viernheim, 18. Aug. Reſerviſten ſeien bei den jetzt wieder bevorſtehenden großen militäriſchen Uebungen darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie für die Monate, in denen ſie zu dieſem Zweck eingezogen ſind, von allen perſönlichen Steuern entbunden bleiben. Wenn auch nur ein einziger Uebungstag in den betreffenden Monat fällt, ſo iſt der ganze Monat ſteuerfrei. Da jedoch ohne beſonderen Antrag eine Steuerbefreiung nicht erfolgt, ſo müſſen die Eingezogenen ſich unter Vorlegung oder Einſendung des Militärpaſſes bei der Gemeindebehörde ihres Wohnortes melden. Käferthal, 17. Aug. Heute nachmittag kurz nach 12 Uhr brach dahier im Anweſen der Marie Herrmann Wwe., Wormſerſtraße 36, Feuer aus, das mit raſender Schnelligkeit die mit reichen Erntevorräten gefüllte Scheuer in Aſche legte; auch ein anſtoßender Schuppen und ein kleineres Gebäude haben durch den Brand ſtark gelitten. Der raſch herbeigeeilten Feuer⸗ wehr, welche ſofort von drei Seiten ihre Waſſerſtrahlen auf das verheerende Element richtete, gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Die Beſchädigte iſt verſichert. Käferthal, 19. Aug. Am 18. l. Mts. nachmittags zwiſchen 12 und 5 Uhr verfertigten mehrere Knaben aus Käferthal auf dem freien Felde beim ſog. Goldfiſchteich dort⸗ ſelbſt aus Bordſtücken eine Hütte, trugen Dachpappe, Stroh und Reiſig hinein und zündeten es an. In unmittelbarer Nähe der Hütte hatte der 13 Jahre alte Johann Gallei einen Kinderwagen aufgeſtellt, worin ſich ſein ihm zum Hüten an⸗ vertrautes 1⅝ Jahre altes Schweſterchen befand. Durch den herrſchenden ſtarken Wind wurde die ganze Hütte ſofort vom Feuer ergriffen, welches ſich auch dem Kinderwagen mitteilte. Während die übrigen Knaben die Flucht ergriffen, nahm Gallei das Kind aus dem ſchon brennenden Wagen. Er ſowohl wie ſein Schweſterchen erhielten hierbei ſchwere Brandwunden, denen das letztere heute nacht erlegen iſt, während erſterer in Lebens— gefahr ſchwebt. Mannheim, 18. Aug. Herrliche Submiſſionsblüten zeitigte nach der Meldung eines auswärtigen Blattes das Ausgebot für den Umbau des Mannheimer Kaufhauſes, für welchen geſtern die eingelaufenen Offerten eröffnet wurden. Das höchſte Angebot auf dieſe Arbeiten— ausſchließlich Material⸗ lieferung— bezifferte ſich auf Mk. 73 141, das niederſte auf—— Mk. 25 943. Ladenburg, 17. Aug. Ein ſchönes Feſt liegt hinter uns, nicht wie die Pfalz allſonntäglich faſt ein Dutzend Feſte feiert mit Singſang und Tingtang, ſondern ein erhebendes, lediglich in der religiöſen Sphäre verlaufenes Feſt: die Primizfeier des hochw. Kapuzinerpaters Arſenius, deſſen bürgerlicher Name Hermann Günther war. Mehrere Umſtände heben das Intereſſe an dieſer Feier. Es iſt ſchon mehr als ein Dezenium verfloſſen, ſeitdem Ladenburgs kathol. Gemeinde das Glück gehabt, einen jungen Mann aus ihrer Mitte mit der prieſterlichen Würde geſchmückt an den Altar treten zu ſehen; umſo mehr mußte ſie die Wiederkehr dieſes Glückes ſchätzen. Dazu kam, daß der Neugeweihte in dem bei dem ſchlichten Volke ſo beliebten Kapuzinerkleide erſchien. Sein Lebenslauf hatte überdies nicht direkt, wie es ſonſt zu geſchehen pflegt, in humaniſtiſchen und theologiſchen Studien, durch Gymnaſium und Univerſität ins Heiligtum geführt, ſondern war durch die Bürgerſchule, die Anfänge des Aktuardienſtes, durch die definitive begehrenswerte Stellung eines Regiſtrators beim Juſtizminiſterium in Karlsruhe, dann die mittleren und höheren Schulen des Ordens gegangen, bis der Neugeweihte nach dieſen etwas langen Umwegen, 39 Jahre alt, an ſeinem Ziele anlangt. Die Feier verlief in einfacher, würdiger Weiſe, wie es eines Ordens- mannes angemeſſen iſt. Am Vorabend holte eine kleine Depu- tation den Ankommenden vom Bahnhofe ab. Am Feſte ſelbſt geleiteten eine Anzahl weißgekleideter Mädchen, die Geiſtlichen und Verwandten den hochw. Herrn zur Kirche. Ein Ordens⸗ genoſſe, Pater Arnulphus(der frühere Pfarrer Üdry von Owingen), hatte die Feſtpredigt übernommen. Mögen die be- geiſterten und kraftvollen Worte desſelben ihren Weg in die Herzen gefunden haben und nachhallen nach manchem Jahre. Der Geſang unſerer„Cäcilia“ begleitete würdig das levitierte Amt.— Mittags verſammelte ſich eine ſtattliche Verwandten⸗ ſchar und eine ſchöne Anzahl Gäſte in der„Roſe“ um den Primizianten zu einfachem, aber recht befriedigendem Mittags- mahle. Während desſelben wurden demſelben die herzlichſten Glückwünſche in gebundener und ungebundener Rede ausge⸗ ſprochen, Reflexionen angeſtellt und der Dank erwidert. Erwähnt ſei beſonders, daß ein früherer Amtsgenoſſe des Herrn Primi⸗ zianten eigens von Karlsruhe herbeigeeilt war und mit ſeinen Wünſchen auch ſolche von Miniſterialrat Hübſch und Ober- rechnungsrat Hund, Vorgeſetzte des ehemaligen Regiſtrators Günther, überbrachte; gewiß ein Zeichen, welche Achtung und Wertſchätzung derſelbe bei ſeiner Behörde wie bei ſeinen Kollegen genoß.— Dem nunmehrigen Kapuzinerpater rufen wir nun zu: Geſegnete Wirkſamkeit, auch bald in der Heimat! dem Grunde nach einer Leiche abzuſuchen. Wie der„G.⸗A.“ hört, ſoll ſeit längerer Zeit ein mit Geld reichlich verſehener Matroſe, deſſen Schiff hier vor Anker lag, abgängig ſein, ohne daß man weiß, wohin er gekommen ſein ſoll. Dagegen kam ein anderer Matroſe, der mit dem Vermißten verkehrte, in den Beſitz von Barmitteln, von denen er nicht anzugeben wiſſen ſoll, auf welchem Wege er ſich dieſelben beſchafft hat. Ob ein Verbrechen vorliegt, iſt erſt nachzuweiſen; vorläufig iſt alles nur Vermutung. — Radfahrende Felddiebe. Schon ſeit einiger Zeit werden in der Gemarkung Feudenheim Felddiebſtähle in größerem Maßſtabe hauptſächlich Obſt, Kraut und Kartoffeln ausgeführt. In der Nacht von Sonntag auf Montag veran⸗ ſtaltete nun die Feudenheimer Gendarmerie, unterſtützt von der Ortspolizei, eine Razzia, die von ungeahntem Erfolg war. Die Patrouille fing mehrere Radfahrer, die fleißig am Ein⸗ heimſen waren, ab und verbrachte dieſelben nach dem Gemeinde⸗ arreſt. Die Verhafteten waren teils aus Mannheim und Neckarau. Auch den Söhnen des Gemeinderats Back gelang es in der gleichen Nacht, einige Obſtdiebe abzufangen und der Polizei einzuliefern. Ober⸗Abſtein ach, 16. Aug. In unſerem ſonſt ſo ſtillen Orte herrſchte am geſtrigen Tage lauter Jubel und innige Freude. Galt es doch den Tag in würdiger Weiſe zu begehen, an dem ein neugeweihter Prieſter, Jo ſ. Blum aus Seligenſtadt, zum erſten Male das Opfer des neuen Bundes, die erſte hl. Meſſe, feiern ſollte. Iſt Herr Neu⸗ prieſter Blum auch kein Sohn unſerer Pfarrei Ober⸗Abſteinach, ſo war die Freude dennoch eine überaus große, weil die Be⸗ wohner in hieſiger Pfarrei in ihrer noch gläubigen Geſinnung die hohe Ehre und das große Glück zu ſchätzen wiſſen, wenn ein neugeweihter Prieſter in ihrer Mitte zum erſten Male an den Altar zur Feier des heiligen Meßopfers tritt. Aus dieſem Grunde ließ es darum Ober⸗Abſteinach wohl angelegen ſein, dieſe innere Geſinnung nach außen hin kund zu tun. Ober⸗ Abſteinach hatte reichen Kranz⸗ und Flaggenſchmuck angelegt. Um 9.30 Uhr wurde der Primiziant vom Pfarrhauſe— Herr Blum iſt ein Bruder unſeres beliebten Herrn Pfarrers, ein Grund mehr zu einer würdigen Feier— abgeholt und in Prozeſſion mit weißgekleideten Mädchen nach der feſtlich ge⸗ ſchmückten Pfarrkirche geleitet, wo er alsdann unter Aſſiſtenz ſeines Bruders und der Herren Rektor Brück aus Bensheim und Kaplan Ille von hier ſeine erſte heil. Meſſe begann. Ueberaus zahlreich hatten ſich die Gläubigen aus der Pfarrei und aus Nachbargemeinden eingefunden, ſo daß dir Kirche bis auf das letzte Plätzchen beſetzt war. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer Wolf aus Viern heim. Nach Erteilung des Primizſegens wurde der Herr Primiziant ins Pfarrhaus zurück⸗ geleitet. Nachmittags 3 Uhr war feierliche Vesper und noch⸗ malige Erteilung des Primizſegens. In ihrer Weiſe ebenſo ergreifend und wohlgelungen wie die kirchliche Feier war die Ovation am Abend des Primiztages, welche dem Primizianten von den Vereinen der Pfarrei dargebracht wurde. Ein viel— ſtimmiges, begeiſtert geſungenes:„Großer Gott wir loben Dich“, welches in den Bergen wiederhallt, brachte die Feier zum Abſchluß. Gernsheim, 18. Aug. Eine Meſſeraffäre ſpielte ſich in der Wirtſchaft des Herrn Hähnchen in der vorletzten Nach ab. Ein Gaſt benahm ſich ſo unartig, daß ihn der Wirt vor die Tür ſetzen mußte. Der ſchlimme Patron nahm aber das Meſſer, und ſtach es dem Gaſtwirt Hähnchen in die Bruſt, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. Fürth i. O., 17. Aug. Der Weinhändler Ruppling hatte ſich dieſer Tage wegen Weinfälſchung vor dem hieſigen Schöffengericht zu verantworten. In der betreffenden Sitzung wurde feſtgeſtellt, daß R. in letzter Zeit den Wein aus Be ſtandteilen, die das Geſetz vom 24. Mai 1901 verbietet, ge- werbsmäßig hergeſtellt und ihn dann verkauft hat. Der An⸗ geklagte wurde mit Rückſicht auf ſein Geſtändnis, ſowie in anbetracht ſeines guten Rufes und ſeiner Unbeſtraftheit in eine Geldſtrafe von 80 Mark, ſowie in die Koſten des Verfahrens verurteilt. noch vorhandenen gefälſchten Weines verfügt. Aus dem ſüdlichen Odenwald, 18. Aug. Trotz der energiſchſten Verfolgungen der Wildſchweine will die Aus- rottung dieſes verheerenden Wildes nicht gelingen. Immer noch begegnet man Exemplaren von mitunter erſtaunlicher Stärke. Forſtwart Peter Schötſch aus Zwingenberg erlegte beiſpielsweiſe dieſer Tage ein Exemplar eines Rieſenkeilers im Nettogewichte von 216 Pfund. Schon ſeit langen Jahren wurde ein ſo ſchweres Exemplar in den diesſeitigen Waldungen noch nicht erbeutet.— Zwei junge Mädchen aus Schwarzach, welche amerikaniſchen Mädchenhändlern in die Hände gefallen waren, kehrten in der Vorwoche wieder in die Heimat zurück. Die Mädchen waren bereits bis nach London gekommen, wo- ſelbſt den Mädchenhändlern auf telegraphiſche Reklamation der Heimatbehörde von den Polizeiorganen die beiden Opfer wieder abgejagt wurden. Darmſtadt, 18. Aug. In einer der letzten Nächte hat ſich infolge Lebensüberdruſſes der Bahnarbeiter Bieri er⸗ ſchoſſen. Bieri, Franzoſe von Geburt, kämpfte im deutſch⸗ franzöſiſchen Feldzuge in einem Zuaven⸗Regiment, wurde bei Metz gefangen und ging nach Verbringung in die Gefangen⸗ ſchaft nicht mehr nach Frankreich zurück. Er gründete ſich eine neue Heimat. Er wollte, wie er kurz vor ſeinem Tode ſagte, an dem Tage der Schlacht bei Gravelotte begraben werden. Karlsruhe, 18. Aug. Ueber das rätſelhafte Verſchwinden eines Mannes vor 11 Jahren geht dem„Volks⸗ freund“ eine Darſtellung zu, der wir folgendes entnehmen: Der aus Schallſtadt(Amt Freiburg) gebürtige, damals 56 Jahre alte Johann Kaiſer hielt ſich vorübergehend bei ſeinem Schwiegerſohue auf. Am 21. Oktober betr. Jahres nahm er im Gaſthaus zum„Hohenthiel“ hier eine kleine Erfriſchung zu ſich. Als er bezahlte, ſaß ihm gegenüber ein Mann, anſcheinend ein Italiener, welcher ſein Augenmerk ſcharf auf das geſpickte Portemonnaie des Kaiſer gerichtet haben ſoll. Auch wurde be⸗ obachtet, daß der Betreffende gleich nach Kaiſer die Wirtſchaft Ludwigshafen, 18. Aug. Ein Taucher iſt zur Zeit am unteren Rheinufer damit beſchäftigt, den Rhein auf 333 verließ, während K. beim Verlaſſen der Wirtſchaft der Wirtin 1 gegenüber erklärte, noch einen kleinen Spaziergang machen zu Auch wurde die Einziehung und Vernichtung des wollen. Von dieſer Stunde an iſt K. nicht mehr geſehen worden und konnte auch trotz privater und polizeilicher Nach⸗ forſchungen nichts ermittelt werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß an dem Manne ein Verbrechen verübt wurde. K. war ein unterſetzter, mittelgroßer Mann mit blonden Haaren und trug einen Knebelbart. Bodenheim, 17. Aug. Eine furchtbare Nachricht erhielten geſtern die Eheleute Johann Kasper von hier. Ihr 22jähriger Sohn, der auf einem Güterzuge Mainz⸗Frankfurt bedienſtet war, wurde in Frankfurt tot gefahren. Der Kopf ſoll ihm vollſtändig vom Rumpfe getrennt worden ſein. Der Fall iſt für die Familie um ſo bedauerlicher, als erſt vor einigen Wochen eine 19jährige Schweſter geſtorben iſt. Der getötete Kasper erlitt voriges Jahr ſchon einmal beim Dienſt eine ſchwere Verletzung an der Hand, von welcher er aber wieder vollſtändig geheilt war. Frankfurt a. M., 18. Aug. Heute vormittag wurde vor dem Eſchersheimer Tor ein Radfahrer vor der der Lokalbahn⸗Eſchersheim Frankfurt überfahren und getötet. Frankfurt, 18. Aug. Ein ſeltſamer Zufall fügt es, daß gegenwärtig in Frankfurt zu gleicher Zeit zwei Häuſer dem Erdboden gleichgemacht werden, in denen am helllichten Tage Raubmorde verübt wurden. Das Haus Zeil 39, in dem der Klavierhändler Lichtenſtein ermordet wurde, iſt bereits bis auf die Grundmauern niedergelegt. Dem Straßendurchbruch in der Altſtadt fällt das Haus Domplatz 7 zum Opfer, in dem vor 30 Jahren, nachmittags 4 Uhr, die Haushälterin Katharina Johanna Frey ermordet und beraubt wurde. Das Verbrechen blieb ungeſühnt. Frankfurt, 18. Aug. Das geſtern morgen in der Nähe der Gasfabrik in Offenbach ermordet aufgefundene Mädchen iſt die 24 Jahre alte Fabrikarbeiterin Henriette Katharina Reiß aus Gelnhauſen, die in der Glockenſtraße in Offenbach wohnte. Der Tod wurde durch einen Stich in den Hals herbeigeführt; die anderen Verletzungen waren nicht lebensgefährlich. Den Bemühungen der Polizei iſt es bereits gelungen, den Täter zu verhaften. Es iſt ein Mord aus Eiferſucht. Die Reiß hatte ein Liebesverhältnis mit dem 18 jährigen Karl Lutz aus Offenbach, der in Bürgel in Arbeit ſteht. Lutz ſoll geſtern abend unvermutet in die Wohnung ſeiner Braut gekommen ſein und dort— das Mädchen war nicht zu Hauſe— Briefe und Poſtkarten, die„Hans“ unter⸗ zeichnet waren, gefunden haben. Das ſoll ihn in Wut geſetzt haben. Bis jetzt iſt ermittelt, daß Lutz ſpäter am Abend mit der Reiß einen Spaziergang am Main unternommen hat. Die Tat geſchah zwiſchen der Bergſchen Baumſchule und der Gasfabrik. Zwiſchen den beiden hat vermutlich ein heftiger Kampf ſtattgefunden; eine ſtark zertretene Stelle deutet daranf hin, daß das Mädchen ſich zur Wehr geſetzt hat. Die Ge⸗ ſtochene hat ſich weitergeſchleppt, denn blutige Stellen am Fußboden waren noch auf eine Strecke von 150 Metern ſicht⸗ bar. Lutz wurde lt.„Frkft. Ztg.“ heute nachmittag kurz nach 5 Uhr in Offenbach verhaftet. Als er dem Kommiſſar Becker vorgeführt wurde, erwiderte er auf die Frage, was er denn gemacht habe, er wiſſe es nicht. Es iſt faſt ſicher, daß er aus Eiferſucht gehandelt hat. In ſeiner Wohnung in Bürgel hat er heute morgen die blutbefleckte Kleidung gegen eine andere umgetauſcht und zu ſeiner Wirtin, die glaubte, ihr Mieter ſei in einer Schlägerei verwickelt geweſen, bemerkt: „So, jetzt geh'n wir nach Frankfurt und ſuchen den Hans!“ Im Beſitz des Lutz fand man das Meſſer, mit dem die Tat verübt wurde. Ilbesheim b. Landau, 17. Aug. Gefälſchter Wein. Unter Aufſicht der Gendarmerie wurden am letzten Mittwoch hier bei dem Winzer und Wirt Jakob Frey 5000 Liter und bei dem Winzer Auguſt Weiler nahezu 9000 Liter beſchlagnahmten„Weines“ dem kühlen Schoß der Erde anvertraut. Straßburg, 18. Aug. Der Hagenauer Wald wurde von einem rieſigen Brand heimgeſucht. Das Feuer, das erſt nach viertägiger Dauer bewältigt werden konnte, er⸗ ſtreckte ſich über eine Fläche von über 100 Hektar. Der Schaden iſt ſehr erheblich. Als Urſache des Brandes werden Funken bezeichnet, die von einem durchfahrenden Schnellzug in den Wald fielen. — Wirkliche Glücks ſchweine. In dem lothringiſchen Orte Schweix hatte ein Bürger über Nacht ſeine Schweine in die Scheune eingeſperrt. Dieſelben wühlten den Boden nuf und förderten dadurch einen Topf, der 800 Gulden in deutſchem und franzöſſiſchem Gelde enthielt ans Tageslicht. Das Geld iſt wahrſcheinlich im Kriege 1870 dort vergraben worden. Trier, 18. Aug. Vorgeſtern iſt das 7jährige Söhnchen des Zimmermanns Merten aus Fayen, als es Holz ſammelte, von einem unbekannten Manne erſchoſſen worden. Die Kugel iſt dem Kinde ins Herz gedrungen. An derſelben Stelle iſt am Sonnabend eine alte Frau überfallen worden. München, 18. Ang. Ein origineller Hausverkauf kam dieſer Tage in dem baheriſchen Dorfe Untergriesbach zu⸗ ſtande. Der Bauer Wandl von Erzfelden verkaufte ſein An⸗ weſen um den Preis von einem Zentner Taler an einen Vieh⸗ händler! Der Bauer glaubte ein äußerſt gutes, ſchlaues Ge⸗ ſchäft gemacht zu haben. Nach ſachkundiger Schätzung hatte ſein Anweſen einen Wert von 16,000 M. Vergnügt fuhr er ſeinen Sack voll Silber nach Hauſe und machte ſich alsbals ans Zählen. Er machte jedoch bald ein gar enttäuſchtes Ge⸗ ſicht, denn ſein Zentner Silber macht genau die Summe von 8400 Mark aus, mithin hatte der Schlaumeier 7800 Mark Verluſt. — Merkwürdige„Enthüllungen“ hat der niedritze Waſſerſtand der Ströme und Flüſſe herbeigeführt. Als die Waſſer der Elbe ſich verliefen, wurden nicht nur Bierflaſchen, Konſervenbüchſen, alte Stiefel u. ſ. w. auf dem Grund ſicht⸗ bar, ſondern auch ein richtiger eiſerner Kochherd und ein— Klavier ohne Beine, jedenfalls das Inſtrument der„Elb⸗ töchter,“ das dieſe imſtiche laſſen mußten, als das Waſſer immer mehr ſank. Bei Metz hatte die Waſſerarmut der Nied ein Faß Bier zutage gefördert. Dieſes war im September 1902 einer Kompagnie des 4. Bayeriſchen Inf.-Reg. vom 7 G 75 * . W 9 wurd getölt Auw. etöte 10 2 ſteht Tol 11 77 vu e Mathon tücht, wunden erſchl Mutt ſabt olg fd! Perso i ll — Sch 0 Nl anfang der G. das 2 kleine und ar ſtinket, ſein! Gnad'n ern 78 den nag Stadt we Nui zu im Gr Under dee W, ase unſer „Salon Mitarb unſerem allez an Zale g Hen 11 — hellichtn in ben deits iz fg in A den Nathan berbrchen werden nellzug dell. Glb⸗ aſet Med ber bol Hauptmann geſpendet worden. Eben wollte man es anzapfen — da rollte das Faß davon in den Fluß. Die Bergungs⸗ verſuche blieben damals ohne Erfolg. 2 Hamburg, 18. Aug. Die Frau eines Schiffers fiel am Hochzeitstage im Freihafen über Bord und ertrank. Der Ehemann erhängte ſich. Bayreuth, 18. Aug. Das Dorf Linenlas, Bezirk Bayreuth, iſt vollſtändig niedergebrannt, nur die Schule und ein Rathaus blieben erhalten. Es herrſcht große Not. Breslau, 18. Aug. Bei der geſtrigen Feuersbrunſt in Ratiborhammer, bei welcher 107 Gebäude eingeäſchert ſind, wurde die ganze Ernte und das geſamte Mobiliar ein Raub der Flammen. In Pawlau ſind 12 Gebäude niedergebrannt. Klagenfurt, 18. Aug. Ueber Moline im Vleims⸗ tal ging ein furchtbares Unwetter nieder. Durch Blitzſchlag wurden verſchiedene Gebäude vernichtet und fünf Perſonen getötet. In den Regyel⸗Bergen verurſachte ein ſchreckliches Unwetter großen Schaden, wobei ebenfalls mehrere Menſchen getötet wurden. Bei Malborhet hat eine Waſſerkataſtrophe die Bahnſtrecke an vier Stellen beſchädigt. Ein Perſonenzug ſteht zwiſchen zwei Abrutſchſtellen. Ehriſtiana, 17. Aug. Wie die Abendblätter aus Tromſoe melden, iſt Kapitän Kraemer der die vielbeſprochene Flaſchenpoſt auf der Inſel Moffen bei Spitzenbergen fand, dort eingetroffen. Derſelbe teilt mit, die Flaſche ſei von der Nathorſtſchen Expedition ausgeworfen worden; das Ge⸗ rücht, es ſei eine Flaſchenpoſt Andrees, ſei vollſtändig er⸗ funden. Trient, 17. Aug. Der Bauer Tavernini in Levico erſchlug bei einem häuslichen Streite ſeinen Vater und ſeine Mutter und flüchtete dann. Budapeſt, 17. Aug. In der Ortſchaft Kiſſutz-⸗Neu⸗ ſtadt(Komitat Trencſin) brach geſtern Mittag Feuer aus, das infolge Waſſermangels große Ausdehnung annahm. Insgeſamt ſind 300 Häuſer mit Nebengebäuden niedergebrannt. Sechs Perſonen ſind in den Flammen umgekommen. Die Bevölkerung iſt obdachlos. Humoriſtiſches. — Radler⸗Gedanken. A.:„Heute habe ich mein erſtes Schrifſteller⸗Honorar verdient für einen Artikel: Schädlichkeit des Radfahrens.“— B.:„Und was wirſt Du mit dem Gelde anfangen?“—„A.: Ein Fahrrad kaufen. — Wie wahr! In ger Klaſſe wird geübt, Sätze aus der Gegenwart in die Vergangenheit zu erheben. Es kommt das Beiſpiel:„Der Menſch denkt und Gott lenkt.“ kleine Elli bildet:„Der Menſch dachte und Gott lachte.“ — Praktiſch. Mein dan Bub'n laß i Metzger wern'n und an andern Wildprethändlen. Werd' an Metzger's Fleiſch ſtinket, nacha verkauft' der Wildprethändler ums doppelt. — Protzenſtandpunkt.„Und dös woll'n G. ſchäftsleut ſein! Bei der erſten Flaſche Schampes hoaß'n ſ' mi Euer Gnad'n und bei der ſechſten Flaſch'n ſchmeiß'n ſ' mi naus!“ Die Für Geiſt und Herz. Verſuch dein Glück! So rufen die Lotterien Zieh, doch bedenk: du kannſt auch Nieten ziehen, Viel ſich'rer geht, wer, ſtatt zu ſpielen, ſchafft; Drum folg' dem Ruf: Verſuche deine Kraft. * Schick' nicht in's Leben ſpähend deine Blicke, Das Glück erwartend mit der Sehnſucht Pein— Bau dir zum Glück mit eigner Hand die Brücke; Beglücke du, ſo wirſt du glücklich ſein. Allerlei. — Wenn beim Redakteur Taufe iſt. In dem magyariſchen Wochenblatt einer kleineren ſiebenbürgiſcheu Stadt war, dem„N. H.“ zufolge, kürzlich folgende drollige Notiz zu leſen:„Taufe. Die vorige Nummer iſt aus folgen⸗ dem Grunde nicht erſchienen: Es iſt allgemein bekannt, daß unſer Redakteur einen kleinen Buben, Julius, erhalten hat. Na, alſo am vorigen Sonnabend wurde Julius getauft und unſer geliebter, verantwortlicher Redakteur holte ſich einen „Salonſpitz“, unſer Hilfsredakteur war bekneipt und unſer lieber Mitarbeiter ſternhagel voll. Es iſt zwar richtig, daß all das unſerem Leſerkreiſe wohl bekannt iſt, wiſſen wir doch gut, daß alles auf der denkwürdigen Taufe zugegen war. In jedem Falle aber melden wir den Vorfall unſerem Publikum und bitten um Nachſicht. Die Redaktion.“ Letzte Nachrichten. Die Velagerung von Port Arthur. Tokio, 19. Bug. Ein ruſſiſches Kanonenboot vom Typ Otwaſchni ſtieß auf eine Mine und ſank in der Nähe von Liaotiſchan am Donnerſtag abends 8 Uhr. Tſchifu, 19. Aug. Führer von ODſchunken, die in der vergangenen Nacht Port Arthur verlaſſen haben, berichten, daß am 14. und 15. Auguſt vor Port Arthur Kampfe von großer Ausdehnung ſtattgefunden haben, die am 17. Auguſt erneuert worden ſeien. Die Japaner ſollen über 20 000 Mann(2) verloren haben. Der Hauptangriff habe ſich gegen den linken Flügel der Ruſſen gerichtet. Die Japaner hatten die von ihnen genommenen Forts auf dem Liauteſchan⸗ Hügel und bei Palungtſcheng, ſowie zwei der inneren Fort ſtark befeſtigt.(Wenn die chineſiſchen Berichte wahr wären, waͤre von der Belagerungsarmee kein Mann mehr übrig. D Red.) Petersburg, 19. Aug. Aus ruſſiſcher Quelle wird mitgeteilt, daß ſich die Verluſte der Japaner vor Port Arthur auf 33,000 Mann belaufen. Newyork, 19. Aug. Der ruſſiſche Botſchafter Caſſini erklart den Weltfrieden durch die Retſchtelny⸗-Affäre für be⸗ droht.(Dabei haben andere Machte auch noch ein Wort mitzureden. D. R) Japan verſuche die Neutralität Chinas zu brechen, wodurch der Krieg eine ungeahnte Ausdehnung nehmen werde. Rußland werde Japan ſo lange bekämpfen, bis es endlich Sieger bleibe. Ruſſiſche Stimmungen. Petersburg, 19. Aug. Die fortdauernden ungüͤnſtigen Nachrichten über die Seeſchlacht vom 10. Auguſt und die ſchweren Beſchädigungen des Wladiwoſtokgeſchwaders ſowie uber die Lage in Port Arthur haben hier eine hochgradige Entmutigung verurſacht, auf die diesmal auch die Boͤrſe rea⸗ gierte, die allerdings durch die neue innere Anleihe verſtimmt iſt. Selbſt die Preſſe ſtimmt ſichtlich ihren Ton herab. Die „Nowoje Wremja“ hält es ſogar für angebracht, vorſichtig auf den Fall von Port Arthur vorzubereiten. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Dalma e Aecht nur in versiegelten grünen Paketen à 80 u. 50 Pf Tötet sicher alle Insecten sammt Bruf. Millionenfach bewährt gegen Fliegen, Schnaken, Schwaben, tussen, Wanzen u. s. W. Wird von Militärbehörden schon seit Jahren bezogen. In Viernheim in der Apotheke. 898 Bitte um Gaben! Ein Brandunglüͤck von ſeltener Ausdehnung hat am 4. und 5 Auguſt die Gemeinde Ilsfeld Oberamts Beſigheim betroffen: 180 Wohnhäuſer und viele Nebengebäude ſind dem verheerenden Element zum Opfer gefallen. Die Kirche, hauſer liegen in Trümmern. 150 Familien find ob⸗ dachlos; die reichen Ernte und Futtervorräte ſind verbrannt, das Vieh entbehrt der Unterkünfte. Wohl hat ſich die Privat⸗ wohltätigkeit der Nachbargemeinden alsbald der augenblicklich⸗ ſten Not in dankenswerter Weiſe angenommen; aber größere und wirkſamere Hülfe iſt dringend von Nöten um den Abge⸗ brannten durchzuhelfen, bis ſie wieder in den Beſitz eines eigenen Heims gelangt ſein werden. Wir glauben daher keine Fehlbitte zu tun, wenn wir an die ofterprobte Woh tätigkeit unſerer Mitbürger in Stadt und Land uns wenden, und be⸗ merken, daß raſche Hilfe beſonders nottut. Gaben für die Abgebrannten nehmen neben der Ge⸗ meindepflege Ilsfeld, der Oberamtspflege in Beſig⸗ heim und dem Kaſſenamt der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins in Stuttgart in Empfang die Mitglieder des Hilfskomitees für die Abgebrannten in Ilsfeld: Oberamtmann Zimmermann, Beſigheim. Dekan Knapp, Beſſigheim. Hofrat Dr. Lang, Beſigheim. Oberamtsrichter Jahn, Beſſigheim. Fabrikant Schumacher, Bietigheim. Stadtpfarrer Mayer, Bietigheim. Stadtpfarrer Helbling, Bietigheim. Privatier Rinck, Bönnigheim. Landtagsabgeordneter Schmid, Großingersheim. Stadtſchultheiß Lehner, Lauffen a. N. Gemeinderat Eberbach, Lauffen a. N. Pfarrer Hartmann, Ilsfſed. Schultheiß Theurer, Ilsfeld. Gemeindepfleger Kreh, Ilsfeld. Gemeinderat Decker, Ilsfeld. Bürgerausſchußmitglied J. M. Schäfer, Ilsfeld. Miniſterialrat v. Scharpff, Stuttgart. Oberregierungsrat Falch, Stuttgart. Liebesgaben, beſon ders von Lebens⸗ und Futtermitteln, ſind an das„Hilfskomitee für die Ab gebrannten in Ilsfeld“ zu adreſſieren und werden, wenn ſie im Fracht- brief als ſolche bezeichnet ſind, auf den Württ. Staatseiſen⸗ bahnen frachtfrei befördert. VCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCTCTCTCTCTCT(T(TCT(T(TCT(TTbTbTbTbTbT Reparaturen 1120 Uhren u. Goldwaren werden in meinem Geſchäft am Platze unter Garantie für gute und ſolide Arbeit promt und billig ausgeführt. 1 Kr ug, Uhrmacher. das Rathaus, Pfarrhaus, ein Schulhaus und viele Geſchäfts⸗ Bekanntmachung. Am 26. Auguſt 1904 vormittags von 9 bis 12 Uhr und von nachmittags von 3 bis halb 8 Uhr wird die Wahl von 6 Gemeinderatsmitgliedern der Gemeinde Viern⸗ heim vorgenommen werden. Die Wahl findet ſtatt im unteren Rathausſaale. Die Stimmberechtigten haben 6 Gemeinderatsmitglieder, davon braucht jedoch keiner dem höchſtbeſteuerten Drittteil der Wählbaren anzugehören, zu wählen. Alle Stimmberechtigten werden daher eingeladen, an dem gedachten Termin ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimmen abzugeben. Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die⸗ jenigen, welche mit der Entrichtung ihrer Kommunal⸗Steuer zur Zeit der Wahl länger als 2 Monate im Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher alle Diejenigen, welche bis zum 23. Anguſt 1904 mit der Entrichtung von Kommunalſteuer länger als 2 Monate im Ruͤckſtande waren, nur dann zur Abſtimmung zugelaſſen wer⸗ den können, wenn ſie den Rückſtand noch bis zur Wahl ab⸗ führen und daß ſolches geſchehen, der Wahlkommiſſion durch Vorzeigung ihrer Steuerquittung nachweiſen. Viernheim, den 16. Auguſt 1904. Der Bürgermeiſter: J. V 1201 J. B. Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekauntmachung. Betreffend: Den Automobilverkehr. Nach den§§ 18, 19 und 22 der Verordnung, die Fahrräder und Automobile betreffend vom 10. Oktober 1899 haben Fuhrwerke(mit Ausnahme der Laſtfuhrwerke) den Au⸗ tomobilen, welche von hinten an ihnen vorbeifahren wollen und dies durch ein Signal anzeigen, genügend nach rechts ausweichen und, wenn nicht gerechtfertigte Veranlaſſung zu einem anderen Verhalten gegeben iſt, überhaupt de rechte Seite der Fahrbahn der Straßen oder Wege einzuhalten. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrift werden, ſofern nicht nach anderen Strafbeſtimmungen höhere Strafen verwirkt ſind auf Grund des§ 366 Ziffer 10 des Reichsſtrafgeſetz⸗ buchs mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Heppenheim, den 12. Auguſt 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Hammann. 2 e Schönheit Rheumatismus U. verleiht ein zartes, reines Gesicht, Alhma⸗Kranke, 2 I wie aan ge Kat en weiße, ſammetweiche Haut und welche Heilung ſuchen, ſollten blendend ſchöner Teint. Alles dies nicht verſäumen, ſich ſofort bewirkt nur: Radebeuler 268 die Broſchüre über ſichere 6 b Steckenpferd- Heilung dieſer Krankheit Lilienmilch- Seife von Bergmann& Co., Radebeul mit echter Schutzmarke Steckenpferd à St. 50 Pf. bei: Otto Schmidt, Karl Marbach, Drogerie. Flic genfänger Echtes Inſektenpulver Schnakenpulver Sohnaken-Kerzchen eee e, il per 3 Pfg. Na aer lin Feinſtes Mohnöl Naphtalin- Camphor 1202 kommen zu laſſen. 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