Err A.——— Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 60 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ur. 102. Viernheimer An Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Wirkſamſtes Inſertions-Hrgan. Dienſtag, den 6. September 1904. eiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaktene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Die Verlobung des deutſchen Kronprinzen oft ſchon angekündigt, immer wieder dementiert, iſt am geſtrigen Sonntage zur Tatſache geworden. Amtlich wird gemeldet: Gelbenſande, 4. Sept. Die ver⸗ lobung ſeiner kaiſerlichen Hoheit des dent⸗ ſchen Kronprinzen mit ihrer Hoheit der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg it offiziell bekannt gegeben worden. In ganz Deutſchland, und wo immer in der Welt Deutſche ihr altes Vaterland noch nicht vergeſſen haben, wird dies Ereignis mit den wärmſten Herzens⸗ wünſchen begleitet werden; ganz beſonders auch deshalb, weil es eine deutſche Fürſtentochter iſt, die dem Erben der Kaiſerkrone die Hand zum Lebens⸗ bunde reicht. In dieſer Beziehung ahmt der Kron⸗ prinz ſeinem Vater nach, deſſen Wahl ſeinerzeit auch von der einſtimmigen Billigung des deutſchen Volkes begleitet war. Fremdes Blut fließt freilich auch in den Adern der kronprinzlichen Braut: ihre Mutter Anaſtaſia, verwitwete Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, iſt eine geborene Großfürſtin von Rußland. Ihre jüngſte Tochter Cecilie Auguſte Marie iſt am 20. September 1886 ge⸗ boren, alſo jetzt 18 Jahre alt. Kronprinz Fried⸗ rich Wilhelm Viktor Auguſt Ernſt iſt am 6. Mai 1882 geboren. Der Bruder der Braut, Großherzog Friedrich Franz IV., iſt ſeit kurzem vermählt mit der Prinzeſſin Alexandra von Cum berland, deren älteſte Schweſter den Prinzen Max von Baden geheiratet hat. Die älteſte Schweſter der Braut, Herzogin Alexandrine, iſt mit dem Prinzen Ch riſtian von Dänemark, dem älteſten Sohn des däniſchen Kronprinzen ver⸗ mählt. Ein Onkel der Braut iſt der Prinz⸗Gemahl Heinrich der Nie derlan de. So ſchlingen ſich — hier neue Bande der Verwandtſchaft, die der deut⸗ ſchen Politik dereinſt noch von Nutzen werden können. Möge ein glücklicher Stern dem neu verloben Paare leuchten jetzt und immerdar! Der ruſſiſch-japaniſche Krieg. Petersburg. 3. Sept. General Kuropatkin meldet unter dem 2. Sept.: Am 1. September griffen die Japaner mit Eintritt der Dunkelheit unſere Stellungen bei Sikwantun an. Dieſer Angriff wurde nach heftigem Kampfe zurückgeſchlagen. In der Nacht wiederholten die Japaner den Kampf u. erzielten diesmal einen Erfolg, indem ſie ein Regiment in der Richtung auf Gſautun zurückwarfen. Der Rückzug dieſes Truppenteils veranlaßte andere Truppenteile ihre Stellungen zu räumen. Gegen Morgen rückten unſere Truppen allmählich vor, um die Stellung bei Sikwantun zurückzuerobern. Mit Tagesanbruch gingen wir zum Angriff gegen die Truppen des Generals Kuroki über. Gegen 12 Uhr mittags bahnten die Spitzen unſeres Korps einen Angriff auf die in der Nacht von den Japanern genommene Stellung an und der Vormarſch der Infanterie hat begonnen. Im Laufe der Nacht hatten die Japaner die eine Stellung bei Liaojang, die Stadt und die Eiſenbahn Station heftig beſchoſſen. Unſer Verluſte ſind unbe⸗ deutend(2) Soeben habe ich von dem Chef der Garniſon in Liaojang eine Depeſche, 10 uhr 35 Min. vormittags aufgegeben, erhalten, wonach die Japaner die im Zentrum der Stellung gelegenen Forts angegriffen haben, und unter ſehr großen Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen wurden. Bei dieſem Angriff fielen unſererſeits 8 Mann. Tokio, 3. Sept. Marſchall Oyama meldet, daß der auf dem linken Flügel und im Zentrum den japaniſchen Armeen gegenüberſtehende Feind am 2. Sept. ſeinen Rückzug auf das rechte Ufer des Taitſefluſſes fortſetzte, mit Ausnahme eines Teiles, der die von Süden nach Nordweſten von Liaojang ſich hinziehenden Verteidigungswerke und die Höhen nordöſtlich von Mutehang beſetzt hielt. Die japaniſche Armee ſetzte die Angriffe fort. Der rechte Flügel der Japaner beſetzte in der Frühe des 2. Sept. einen Teil der Höhen weſtlich von Hei⸗ jingtai. ſarſchall Oyhama meldet ferner, daß um 9 Uhr vormittags der Ueberreſt des zurückgeworfenen feindlichen Heeres außerhalb Ligojang immer noch einigen Widerſtand leiſtete. Das Zentrum und der linke Flügel des japaniſchen Heeres griffen ihn an. — Der deutſche Marine-Attache Hentſchel von Gilgen⸗ heimb und der franzöſiſche Attache de Euverville, die Port Arthur in Dſchunken verlaſſen hatten, gelten jetzt als verſchollen. Kapitän Hopmann vom Kanonenboot„Tiger“ kehrte von ſeiner Suche nach der vermißten Dſchunke nach Tſingtau zurück. Es wurde keine Spur von der Dſchunke entdeckt, ſo daß man in Tſingtau alle Hoffnung auf Rettung. der Offiziere aufgegeben hat. Ritter Hentſchel v. Gilgenheimb war den neueſten Stellenbeſetzungen für die Marine zufolge wieder zum Admiralſtab des oſtaſtatiſchen Kreuzergeſchwaders kommandiert. Dieſer Um⸗ ſtand hatte zu der Annahme geführt, daß er nach ſeiner Ab⸗ reiſe aus Port Arthur das Flaggſchiff des Geſchwaders, den „Fürſt Bismark,“ glücklich wieder erreicht habe. Das ſcheint nun leider ein voreiliger Schluß geweſen zu ſein. Fehlende ruſſiſche Kanonen. Der Spezial-Korreſpondent des„Matin“ meldet aus Tſchifu: Von den Geſchützen, welche nach den Plänen des ruſſiſchen Generalſtabes in der Mandſchurei ſein ſollten, fehlten jüngſt 300. Man hatte die Mannſchaften, aber nicht die Kanonen. Die letzten entdeckte man endlich in einem Arſenal in Petersburg. Der Aufſtand in Deutſch-Südweſtafrika. Berlin, 2. Sept. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Swakopmund: Nach einer Depeſche aus Bethmannshoop plün⸗ derte der Hererobaſtard Morengo, der jüngſt den weißen Anſtedlern, die Waffen abnahm, geſtern die Farmen Groendorn, Müller und von Beweck, ſowie die von Hahnemann und Ulrich. Ein Teil der Abteilung des Majors Lengerke iſt bereits unter- wegs, um Morengo aufzuſuchen. Berlin, 3. Sept. Generalleutnant v. Trotha meldet: Die Kompagnie Ritter von der Abteilung Eſtorff und Baſtards fingen am 31. Auguſt und am 1. September eine Anzahl Hereros und 100 Stück Vieh in der Gegend von Okoſonduſu. Dort und bei Otjumpepeenda wurden in und bei den Waſſer⸗ ſtellen viele Hundert Stück totes Vieh gefunden. Salatil und ſehr viel Vieh ſoll bei Otjomaſo, Samuel mit Tjetjo und Michael bei Okahandja⸗Okowindombo ſein und auch Otjimbinde beſetzt haben. Oeſtlich von Otjoſundju⸗Epata iſt kein Weißer mehr. Ein Vorgehen Eſtorffs, von Okoſundju auf Otjomaſo über Otjomboja-Kutuſe nach Otiſontjo zu kommen, iſt nicht möglich. Die Abteilung Volkmann, der bei Eſtorff iſt, rückt auf Okamatangara, Reitzenſtein von Okjekongo in der Richtung auf Okamea⸗Pehi und Meiſter auf Okahandja. Wahlen, wo Deimling ſich befindet, hat Gonbahemne, 10 Km. öſtlich von Karidona, erreicht und wird auf Okahandja⸗Okowindombo vor⸗ rücken. Er ſetzt die Aufklärung auf Epukiro fort. Die Linie Karidona⸗Oparakane iſt vom Feinde bisher nicht überſchritten. Heydebrecks Vormarſch auf Epukiro wird beſchleunigt. Fiedler bleibt bei Waterberg. Hauptquartier iſt Otjoſondu, ſpäter bei der Abteilung Meiſter. Deutſchland. Altona, 4. Sept. Heute abend fand bei den Maje⸗ ſtäten für die Provinz Schleswig⸗Holſtein Tafel ſtatt. Bei der Tafel im Kaiſerhofe brachte der Oberpräſident v. Wil⸗ Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 81 Nachdruck verboten.) Graf Lindberg II öffnete ſeine ſchönen, blauen Augen ſehr groß und erſtaunt und ſagte dann endlich: „Wenn ich nicht ein ſo wohlerzogener Menſch wäre, würde ich Dir einige:„Du biſt wohl wahnſinnig geworden!“ an den Kopf werfen, ſo aber möchte ich nur bitten, in dieſer un⸗ angenehmen Sache keinen Scherz zu treiben!“ „Bei Gott, Wolf, mir war nie ernſter zu Sinn! Darin beruht eben meine Bitte, die Du hören mußteſt. Du mußt mich retten! Es wäre ja nicht das erſte Mal, Wolf! Was iſt denn ſchließlich ſo furchtbares dabei. Du wirſt Pflegevater eines ſchönen Mädchens, bei Deiner Unabhängigkeit kümmert das niemand etwas. Unter Umſtänden kann Deine Situation ganz angenehm werden.“ „Ich ſehe nur Mißhelligkeiten, ſoweit ich blicke“, entgegnete Lindberg gereizt.„Ich könnte ſo ruhig, ſo ſorglos, alſo glücklich leben, wenn Du nicht fortgeſetzt Aufregung und Aerger in mein Daſein brächteſt, Axel. Weshalb habe ich dieſe unbegreifliche Schwäche für Dich, daß ich Dir kein„Nein“ ſagen kann.“ „Mein alter, lieber Wolf, weil Du trotz Deiner kühlen Außenſeite das beſte, goldenſte Herz von der Welt haſt und keinen Menſchen leiden ſehen kannſt.“ „Ich fühle ſo gar keine Luſt und Befähigung in mir, der Hüter eines jungen Mädchens zu ſein. Himmel und Hölle, dann hätte ich ja längſt ein Weib und Erben haben können, wenn ich mich nach ſolchen ſehnte.“ „Du biſt heute entſchieden ſchlechter Laune, ſonſt müßteſt Du doch einſehen, daß es mir hauptſächlich darum zu thun iſt. daß Amanda nichts von dieſer Sache erfährt. Im übrigen ſteht mein Rat Irenen jederzeit zur Verfügung: Du übernimmſt gar 3 Verantwortung. Wolf, wenn Du mir dieſen Dienſt er⸗ weiſt.“ „Nun, darüber wollen wir uns nicht ſtreiten. kurz, klar und bün dig, was ich thun ſoll.“ „Alſo zuerſt, Wölfchen, daß Du an die Vorſteherin ſchreibſt und ihr mitteilſt, daß Du ganz ihrer Anſicht ſeieſt und bereit wäreſt. Irene kommen zu laſſen. Und dann, daß ich meiner Braut von Deiner Pflegetochter erzählen und ſie um ihren Schutz bitten darf.“ „Aber nicht eher, lieber Axel, bis ich Frau Amanda kennen gelernt haben werde. Ich bin nicht gewillt, mir zu einer un⸗ ſympathiſchen Pflegetochter auch noch läſtige Verpflichtungen gegen eine Dame aufzubürden, die mir vielleicht wenig zuſagt.“ „Wie Du wünſcheſt, aber erzählen darf ich doch.“ „Meinetwegen, aber ich weiß in der That nicht, wie ich abermals dazu komme, für Dich die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen.“ „Zergliedere doch nicht, weshalb Du wer hilfſt, Wolf, mir genügt der Umſtand, daß Du es thuſt, vollſtändig. Ich atme, wie von einer Bergeslaſt befreit. Ich ſteckte in einer ſcheußlichen Klemme. Du ſchreibſt doch bald, nicht wahr, damit die Geſchichte ins Geleiſe kommt.“ „Von Baden⸗Baden aus.“ „Ich danke Dir, Wolf— tauſendmal und von Herzen. Vielleicht kann ich Dir doch eines Tages meine vielfachen Schulden in irgend einer Weiſe abtragen.“ „Darüber mache Dir keinen Kummer, Alterchen! Eins wird mein beſter Dank ſein, wenn Du weiſe biſt und den ſicheren Hafen, in den Du Dich zu flüchten gedenkſt, nicht durch eigene Schuld zu einem gefahrbringenden und ſturmvollen machſt. Es ſind eherne Feſſeln, mit welchen Du Dich bindeſt, das bedenke wohl. Zweimal hat der Tod Dich befreit, Frau Amanda könnte langlebiger und ausdauernder ſein. Deine Chancen ſind ſomit zu Ende. Es iſt am beſten. Du wirſt ſehr vernünftig und ſolide, eine rechte Zierde der ehreufeſten Firma Brachmöller und Schulze. Wie wäre es, wenn Deine Heirat Dein letzter Jugendſtreich iſt? Großväter ſollen ſtets mit gutem Beiſpiel Sage jetzt vorangehen!“ ⸗Du haſt recht, Wolf, manchmal drücken ſolche Ketten wund. Glücklicherweiſe habe ich ein gewiſſes Talent darin, dem Leben ſeine angenehmſten Seiten abzugewinnen.“ „Alſo, lebe wohl, Axel, und laß bald Näheres von Dir hören. Verzeihe, daß ich Dich bitte, zu gehen, aber meine Reiſe nach Baden-Baden iſt unaufſchiebbar. Du thuſt mir augenblicklich den größten Gefallen, wenn Du mich verläßt. Ich habe noch manches zu ordnen und nichts iſt mir fataler, als wenn hinterher die Hälfte des Notwendigſten vergeſſen worden iſt. Noch eins, wenn Kiry ſiegt, telegraphiere ich.“ „Schön, Bruderherz, alſo fahre wohl und auf Wiederſehen.“ „Auf Wiederſehen!““ Bis zur Flurthür gab Wolf dem Bruder das Geleit, dann kehrte er in ſein Wohnzimmer zurück und ſtand lange ſinnend am Fenſter. Ja, Mira Andraſſon war ſchön, von einer wilden, dämoniſchen Schönheit und maßlos leidenſchaftlich. Wenn Irene ihr gliche? Er iſt ſo viel geſucht und umworben worden, wird noch ſo viel begehrt, trotzdem laſſen die Frauen ihn kalt, blonde und braune. Dann trat er raſch an ſeinen Schreibtiſch, um einen wichtigen Brief ſeines Verwalters zu beantworten. Das Erbgut der Lindbergs iſt jetzt in ſeinem Beſitz und wird auch aus der Ferne thatkräftig von ihm bewirtſchaftet. „Herr Graf“, Hermann ſtand plötzlich vor ihm— ganz Ehr⸗ erbietung und Unterwürfigkeit—„die Koffer ſind gepackt.“ „Gut, nun dieſen Brief in den Kaſten und dann beſorgen Sie zwei Droſchken.“ „Zu Befehl, Herr Graf.“ (Fortſetzung folgt.) ————— ä———¾ ——— ——————— mowski einen Trinkſpruch auf dis Majeſtäten aus. Der Kaiſer erwiderte mit einer Anſprache, die mit einem Hurrah auf die Provinz Schleswig⸗Holſtein ſchloß. Gegen Ende der Tafel teilte der Kaiſer die Verlobung des Kronprinzen mit der Her⸗ zogin Cecilie von Mecklenburg mit. Die Worte des Kaiſers wurden mit großem Jubel und mit Hochrufen auf⸗ genommen. — Die Sozialdemokratie im Heere. Der„Reichsanz.“ veröffentlicht eine erneute Bekanntmachung des Kriegsmini⸗ ſteriums. Danach iſt den Unteroffizieren und Mannſchaften, den zu Uebungen eingezogenen und den für die Kontrollver⸗ ſammlungen einberufenen Perſonen dienſtlich verboten: Jede Beteiligung an Vereinigungen, Verſammlungen, Feſtlichkeiten und Geldſammlungen ohne dienſtliche Erlaubnis; jede Betäti⸗ gung revolutionärer oder ſozialdemakratiſcher Geſinnung, Halten und Verbreitung derartiger Schriften, ſowie Einführung der⸗ ſelben in Kaſernen oder in ſonſtige Dienſtlokale. Sämtlichen aktiven Soldaten iſt befohlen von dem Vorhandenſein ſolcher Schriften in Kaſernen und Dienſtlokalen ſofort Anzeige zu erſtatten. Zum Berliner Kindermord. Berlin, 3. Sept. Heute nachmittag wird die Leiche der Margarethe Koſchorek nach der Leichenhalle des Gemeinde⸗ kirchhofes in Neuweißenſee gebracht, von wo aus morgen, Sonntag, die Beerdigung erfolgt. BVerkin, 3. Sept. In der Franſeckiſtraße fanden geſtern abend Zuſammenrottungen von Menſchen ſtatt. Es hieß, der Mörder der kleinen Koſchorek werde gegen 9 Uhr vou Kriminalbeamten nach ſeiner Wohnung transportiert werden, um dort bei einer amtlichen Lokalbeſichtigung über den Verlauf des Verbrechens genaue Arskunft zu geben. Die Erregung der Volksmenge bedingte die Heranziehung eines ſtarken Auf- gebots von Schutzleuten, zumal vielfach Drohungen in der Richtung laut wurden, daß man den Verbrecher lynchen wolle. Als jedoch von dieſem bis gegen 10 Uhr nichts zu erblicken war, zerſtreute ſich die Menge. Die Werkſtatt v. Buſſes wurde heute auf Veranlaſſung der Frau desſelben geſchloſſen und der Geſelle entlaſſen. Nah und Fern. Weinheim, 3. Sept. Ein hieſiger Samenhändler und Gärtner, ein junger verheirateter Mann, iſt mit einer ſchönen ſchwarzgelockten dunkeläugigen Putzmacherin bei Nacht und Nebel verduftet. Man vermutet, das Reiſeziel des jungen Pärchens ſei Paris, um ſich dorten die bevorſtehende Herbſtmode in Damenhüten anzuſehen! Wer's nicht glaubt, zahlt einen Taler. — Der Makler Martin Stephan, ein Menſch ohne feſten Wohnſitz, eignete ſich im vorigen Herbſt in Lampert⸗ heim eine Uhr an, die er ungeniert trug. Er wurde vom Schöffengericht Lorſch zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt, was ihn ſo aufregte, daß er ſich erdroſſeln wollte. Eine ärztliche Unterſuchung desſelben ergab, daß derſelbe zur Zeit der Tat unzurechnungsfähig war. Daher ſprach ihn heute das Gericht frei. Mit den Worten„Adieu, meine Herren, halten Sie ſich geſund!“ verließ er vergnügt den Saal. — Patronendiebſtahl. Vorgeſtern wurden in Ludwigs⸗ hafen einem Fuhrknecht von ſeinem Wagen zwiſchen Ludwigs⸗ ſtraße und Frieſenheimerſtraße 300 ältere Militärgewehrpatronen entwendet. Geſtern brachte ein Knabe 14 Patronen auf die Polizeiwache, mit der Angabe, ſie am Rhein gefunden zu haben. Ludwigshafen, 2. Sept. Ein bedeutenden Uhren⸗ diebſtahl wurde verfloſſene Nacht verübt. Aus dem Auslege- fenſter des Uhrmacher Gg. Deutſch, Ludwigſtraße 10, wurden 75 ſilberne Herren- und 2 ſilberne Damenuhren entwendet. Der oder die Täter haben ſich offenbar ſchon abends einge- ſchlichen und ſich im Hauſe verſteckt gehalten, haben dann die hintere Tür mittelſt Nachſchlüſſels geöffnet und ſind von da in den Laden eingedrungen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Der Wert der geſtohlenen Uhren beträgt ungefähr 9000 bis 1000 Mark. Worms, 3. Sept. Ein junges Liebespaar aus Kaiſers⸗ lautern— ein Gymnaſiaſt von 18 Jahren und ein junges Mädchen von 16 Jahren— fiel geſtern der Polizei in die Hände. Das Paar flüchtete vor einigen Tagen aus Kaiſers- lautern, um gemeinſchaftlich zu ſterben, da die Eltern ihm den Verkehr unterſagt hatten. Vielleicht ſchreckten beide vor dem Tode zurück, ſo lange die Exiſtenzmittel reichten. Als dieſe geſtern ausgegangen waren, der Mut, ſich das Leben zu nehmen, aber immer noch fehlte, ſtillten die jungen Leute ihren Hunger mit fremdem Obſt, wobei ſie der Feldſchütz ertappte und zur Polizeiwache führte. Dort ſchritt der wachhabende Beamte zur Vernehmung. In dem Augenblick, als das Mädchen zum Einzelverhör in ein Nebenzimmer geführt wurde, fiel ein Schuß. Der junge Mann hatte einen Revolver gezogen und ſich in die rechte Schläfe geſchoſſen. Schwer verletzt wurde er in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Erbach i. O., 2. Sept. Patienten der Ernſt⸗Ludwig⸗ Heilſtätte zu Sandbach entdeckten auf einem Waldſpaziergang im Diſtrikt„Scheuerberg“ bei Sandbach die Leiche einer älteren Frau. Dieſelbe wurde als die 65jährige, ſeit einigen Tagen vermißte Johann Heinz Witwe aus Sandbach erkannt. Die altersſchwache Frau wurde beim Brombeerenſammeln von einem jähen Tode überraſcht. — Ein badiſches 2 00 „Ueberpferd“. Als des Berliner „Klugen Hans“ Kollege im Abnormen macht ein fleiſchfreſſender Gaul in Freiburg von ſich reden. Früher der Artillerie zugeteilt, ſteht dieſer Auserwählte ſeines Geſchlechts jetzt im Stalle des Metzgermeiſters Rieger. Seine Leibſpeiſen ſind Blutwurſt und Schweinefett warm. Heu und Hafer rührt er nur an in Fällen, in denen der Teufel Fliegen zu freſſen pflegt. Wenn die Emanzipation der Roſſe ſo weiter geht, kann's noch gut werden! Sollte es ſich nicht um eine Blutwurſt und Schweinefett vertilgende Ente handeln? Zweibrücken, 2. Sept. Einer Wildererbande ſcheint die hieſige Gendarmerie auf die Spur gekommen zu ſein. Seit einigen Tagen vernahm man im Bann von Niederauerbach immer gegen abend Schüſſe. Geſtern nun ertappte der Jagd⸗ hüter drei Wilderer auf friſcher Tat. Sie heißen Frdr. Lauer, Rob. Veith und Guſt. Sutter von Niederauerbach und wurden heute dem Landgerichtsgefängniſſe hier zugeführt. Bei ſofort vorgenommener Hausſuchung fand man bei Lauer ein Jagdgewehr mit Patronen, ferner bei den beiden andern friſchgeſchoſſene Feldhaſen und Haſenpelze. Bückeburg, 2. Sept. Die geſtrige Reichstags- Erſatzwahl in Schaumburg⸗Lippe, die durch den Tod des nationalliberalen Abgeordneten Deppe erforderlich geworden iſt, ergab folgendes Reſultat. Es erhielten: Dr. Brünſtermann (konſ.) 3586, Klingenhagen(Soz.) 2191 und Dr. Crüger(frſ. Bp.) 1452 Stimmen. Es findet alſo Stichwahl zwiſchen Brünſtermann und Klingenhagen ſtatt. Danzig, 5. Sept. Zur Einweihung der Techniſchen Hochſchule, die nunmehr auf den 3. Oktober feſtgeſetzt iſt, iſt die perſönliche Teilnahme des Kaiſers beſtimmt zu erwarten. Meuſelwitz, 3. Sept. Seit heute abend 8 Uhr ſtehen die Tagesanlagen des Ottoſchachtes der hieſigen „Friedensgrube“ in Flammen. Das Feuer iſt infolge Keſſel⸗ exploſion ausgebrochen. Der Dampfkeſſel hat ſchwere Eiſen⸗ ſtücke und Steine viele Hundert Meter weit geſchleudert. Es liegt die Gefahr weiterer Keſſelexploſionen vor. Die große Dampfeſſe iſt eingeſtürzt. 3 Mann werden vermißt. Die 3 iſt machtlos. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. — Der Segen der Eltern. Wenn früher in der guten alten Zett ein Sohn das Elternhaus verließ, um als Student oder als Soldat in die Stadt zu ziehen; wenn der Handwerksburſche oder die Braut von Vater und Mutter Ab⸗ ſchied nahmen, dann knieten ſie noch nieder, und der Vater und die Mutter legten ihnen die Hand aufs Haupt, beteten für ſie, langten herauf nach Weihwaſſer, zeichneten ihnen drei Kreuze auf die Stirn und ſprachen dabei:„Es ſegne Dich Gott der Vater, der Sohn und der heilige Geiſt. Der Segen Deines Vaters(Deiner Mutter) begleite Dich und ſchütze Dich vor der Sünde und vor allem Unglück!“ So war es früher. Jetzt hält man meiſtens einen Abſchiedsabend, ißt und trinkt bis ſpät in die Nacht, ſtößt mit den Gläſern an und ruft„Hoch“ dazu. Früh ſteht man mit ſchwerem Kopf auf; jetzt ſchnell fort! Vielleicht ſagt der Vater und die Mutter nicht einmal ein andächtiges:„Behüt Dich Gott!“ Arme Zeit, die du an Stelle des elterlichen Segens den Sinnengenuß geſetzt. Iſt es denn ein Wunder, wenn die jungen Leute draußen im Strudel des Lebens zu Grunde gehen? Sie haben ja vom Hauſe gar keinen edlern, höheren, geiſtigen, religiöſen Halt mitbekommen. Nicht einmal beim Abſchied hörten ſie ein aus höherer, heiliger Liebe kommendes Wort, kein Gebet für ſie, keinen frommen Segenswunſch. Möchten wir doch zurückkehren zu den alten frommen Sitten und zu einem chriſtlichen Familienleben. — Die Gemüſe ſind ſehr teuer. Die umſichtige Haus⸗ frau wird deshalb froh ſein zu wiſſen, daß ſie bei der Zube- reitung derſelben wenigſtens die koſtſpielige Fleiſchbrühe ſparen kann, wenn ſie an deren Stelle kochendes Waſſer nimmt und das Gemüſe dann beim Anrichten mit einigen Tropfen der alt⸗ bewährten Maggi's Würze durchzieht. — Familienleben in beſchleunigtem Verfahren. Beſonders intereſſant iſt die diesmonatliche Bekanntmachung des Standes⸗ amts in Joachimstal in der dortigen Zeitung. Es heißt da für den Monat Juli: Aufgeboten am 2. Juli: der Maler- meiſter W. Stegemann mit Karoline Kaſſube, beide in Joachimstal. Eheſchließungen am 16 Juli: der Malermeiſter W. Stegemann mit der Schneiderin Karoline Kaſſube, beide in Joachimstal. Geboren am 18. Juli: dem Malermeiſter W. Stegemann in Joachimstal ein Zwillingspaar, Lina und Meta. Geſtorben am 18. Juli: Lina Stegemann, vier Stunden alt, Meta Stegemann, fünfzehn Stunden alt, in Joachimstal. New⸗Nork, 5. Sept. Der japaniſche Farmer Gerſon Marx wurde unter dem Verdacht verhaftet, auf ſeiner Farm eine Mördergrube eingerichtet zu haben. Er erſchlug angeblich ſeine Arbeiter ſobald ſie Lohn verlangten. Hauſierern und Händler gab er vergifteten Schnaps und verſcharrte dann die Leichname. Vier Mordtaten ſollen ihm ſchon nachgewieſen ſein. Die Umgrabung des ganzen Terrains verſpricht ein weiteres Material zutage zu fördern. Marx hat 27 Kinder. Humoriſtiſches. — Ein Vorſichtiger. Bauer:„Ein vorzügliches Quell⸗ waſſer haben wir hier, verſuchen Sie mal!“— Herr Süffel Der jetzt 80jährige den Finger ins Glas tauchend, und an die Lippen führend: „O ja, es ſcheint gut zu ſein!“ — Ein Feſtag. A:„Warum iſt denn der Herr Meier heute ſo fidel?“— B.:„ Seine Frau iſt mit dem Buch⸗ halter nach Amerika durchgegangen und da feiert er nun das Nimmerwiederſehen!“ — Vorſichtig. Mutter[die mit ihrer Tochter in Be⸗ gleitung mehrerer lediger Herren, eine Kahnpartie unternimmt]: „Daß Du mir ja nicht ſingſt, Roſa, ſonſt holt Dich nachher keiner heraus, wenn Du ins Waſſer fällſt..“ — Die Politiker. Hiesl im Wirtshaus]:„Ja, ja“!— Jackl:„Hm, hm!“— Wirt:„Geh', hört doch mit Eurem Politiſieren auf!“ — Ein pünktlicher Kunde. Inſeratenſammler:„Wollte mal anfragen wegen der Geburtsanzeige für dieſes Jahr, Herr Oberlehrer? Bis jetzt haben ſie doch immer ſo um Weihnachten herum einen kräftigen Jungen annonziert!“ — Vorzug. Erſter Dichter:„Die Redaktion hat mir meine Gedichte einfach zurückgeſchickt!“ Zweiter Dichter [ſtolz!:„Mir auch, aber eingeſchrieben!“ — Schwer belaſtet.„Hör mal Ede, man ſieht Dich nur noch in Vorſtädten. Haſte ſchon wieder Angſt vor der Schmiere, oller Haſenfuß?“—„Angſt? Na hör Fritze, überfahr' mal Du in der Nacht ohne Laterne uff verbotenem Weg in ſtrafbarem Tempo mit eenem geſtohlenem Motorrad unvorſichtigerweiſe eenen Schangdarm!“ 1 — Letzte Nachrichten. Petersburg, 3. Sept. Ein Telegramm Kuropatkins an den Kaiſer von heute beſagt: In der Nacht zum 3. Sept. ging der Feind zum Angriff über und bemächtigte ſich des größten Teiles der von uns bei Sikwantun beſetzt gehaltenen Stellungen. Unſere Truppen, die dieſe Stellungen beſetzt hielten, zogen ſich auf eine Nachhutſtellung auf der Linie der Dörfer Tſchanſutun⸗Chitſchentin auf dem halben Wege zwiſchen Liaojang und Sikwantun zurück. In derſelben Nacht zog ſich das erſte ſibiriſche Armeekorps, das in den letzten 5 Tagen ſchwere Verluste erlitten hat und dem die Gefahr drohte, von überlegenen feindlichen Kräften umgangen zu werden, um mehrere Werſt weſtwärts zurück. Unter dieſen Umſtänden habe ich den Befehl gegeben, Ligojang zu räumen und nach Norden zurück- zugehen. Toſio, 4. Sept. Uhr Liaojang beſetzt. Tokio, 4. Sept., nachmittags. Oyama telegraphiert: Nach dem Kampf, welcher dieſer Nacht und heute früh ſtatt⸗ fand, fiel Liaojang um 9 Uhr vormittags uns vollſtändig in die Hände. Unſere Verluſte ſollen ſehr groß ſein. Ueber die Lage auf dem rechten Ufer des Taitſeho habe ich keinen Bericht erhalten. Condon, 5. Sept. Die im Laufe des geſtrigen Tages aus Tokio und aus der Mandſchurei eingetroffenen Telegramme laſſen die Niederlage der Ruſſen viel größer erſcheinen, als dies in amtlichen japaniſchen Meldungen der Fall iſt. Offenbar will die japaniſche Regierung aus diplomatiſchen und ſtrategiſchen Rückſichten ihre tatſächliche Ueberlegenheit verdunkeln, bis das von ihr erſtrebte Ziel, die allgemeine Aufhebung der Armee Kuropatkins gelungen iſt. Kuropatkin hat ſich bereits am Samstag mit etwa 60 000 Mann der Umklammerung entzogen und ſeinen Rückzug nach Mukden angetreten. Wahrſcheinlich trifft er Montag dort ein und es dürfte ihm gelungen ſein, dieſen Teil ſeines Heeres zu retten. Dagegen dürften die übrigen zwei Drittel ſeiner Truppen verloren anzuſehen ſein. Ein Telegramm des„Sundi Spezial“ aus Niutſchwang behauptet, daß ſchon am Samſtag vormittag gegen 18 000 Ruſſen von dem rechten ruſſiſchen Zentrum die Waffen geſtreckt hatten. Der übrige Teil der Ruſſen, etwa 25 000 Mann ſei nach Südweſten gedrängt worden und habe keine Ausſicht, nach Norden durchzubrechen. Sodann wird dem„Evening Standard“ aus Pecking gemeldet, daß die chineſiſche Regierung eilige An⸗ ordnungen getroffen habe, um die nach Weſten gedrängten Truppen des ruſſiſchen rechten Flügels beim Uebertritt auf das chineſiſche Gebiet zu entwaffnen. Kuroki verfügt auf dem rechten japaniſchen Flügel über weit ſtärkere Truppenmaſſen als bisher angenommen wurde. Auf der Oſtſtellung der Japaner ſtehen mindeſtens 100 000 Mann, von denen etwa 50 000 gleich Beginn der Entſcheidungsſchlacht nach Norden verſchoben wurden. Augenblicklich befindet ſich dieſe Abteilung ebenfalls in eiligem Abmarſch gegen Mukden. Hierdurch wird es wahrſcheinlich, daß Kuropatkin in Mukden ſofort zur Annahme des letzten Kampfes gezwungen wird. Die Japaner haben heute morgen 9 Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Nur im Oauſe der Badeanſtalt— 40 Pfg. per Bad. 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Mts. ab 8 Tage lang auf dem Rathauſe zur Einſicht der Intereſſenten offen. Etwaige Einwendungen hiergegen ſind innerhalb dieſer Friſt bei uns vorzubringen. Wir fordern insbeſondere diejenigen Allmendbeſitzer, bei denen ein Wechſel der Allmendgrundſtücke im laufenden Jahre ſtattgefunden hat, auf, ſich durch Einſicht des Auflage⸗Regiſters von der Richtigkeit der denſelben angeſetzten Auflage⸗Beträge zu überzeugen, da ſpäter hiergegen vorgebrachte Beſchwerden keine Berückſichtigung mehr finden. Viernheim, den 29. Auguſt 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. . Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Die Gemeinde beabſichtigt, die Lieferung der im Winter 1904/05 für Schul⸗ und Rathaus erforderlich werdenden Kohlen ete. als: 1000 Ztr. Nußkohlen 950„ Coaks und 600„ Saarkohlen auf dem Wege der Submiſſion zu vergeben. Diesbezügliche Offerten ſind bis 15. September l. Js., abends 6 Uhr bei uns einzureichen, woſelbſt auch die Lieferungsbedingungen zur Einſicht der Intereſſenten von heute an bereit liegen. Viernheim, den 29. Auguſt 1904. Großh. N Viernheim. V 1249 1247 * Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Von Montag, den 29. Auguſt J. Is. und an den folgenden Tagen wird die Aufnahme des zur Vergütung ange⸗ meldeten receßmäßigen Bauholzes pro 1905/06 vorgenommen. Die Intereſſenten wollen ſich deshalb zu Hauſe aufhalten. Auch müſſen alle diejenigen, welche bei der Anmeldung von Neubauten keine Baupläne hierzu abgegeben haben, ſolche bei der Aufnahme bereit halten. Viernheim, den 24. Auguſt 1904. Großzh. ee Viernheim. V. d Kühlweln, Gr. Beigeordneter. 1236 Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß das Nachtragsregiſter über Erhebungen von Gemeinde⸗ Umlagen pro 1904/05 mit Wirkung vom 41. d. Mts. ab acht Tage lang auf unſerem Bureau zu jedermanns Ein⸗ ſicht offen liegt. Etwaige Beſchwerden hiergegen können innerhalb vier Wochen vom Ablauf der Offenlegungsfriſt an gerechnet, bei Großh. Kreisamt Heppenheim ſchriftlich oder mündlich vorge⸗ bracht werden. Viernheim, den 29. Aug. 1904. Großgh. e Viernheim. V. d Kühl w 5. G. Beigeordneter. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnahme, daß ein Plan über die Anlage einer einſeitigen Straße nächſt dem neuen Bahnhofe hier von Freitag, den 26. d. Mts. an vier Wochen auf unſerem Bureau zur Einſicht der Gemeinde⸗ angehörigen offen liegt. Während dieſer Zeit können Einwendungen hiergegen unter gehöriger Begründung ſchriftlich oder mündlich bei uns vorgebracht werden. Viernheim, den 23. Auguſt 1904. Großh. e Viernheim. 1248 1234 Kühlwein, Großh. 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