1 aͤn⸗ 80 N. ft 0 üer t der den r n 5 1 fo An 8 — , — Drrneee Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerstags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ——— Ar. 105. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Die Relagerung von Fort Arthur. CLonden, 10. Sept. Die„Times“ meldet aus nicht⸗ offiziöſer Quelle: Die Garniſon Port Arthurs ſei ſehr entmutigt. Die ruſſiſchen Schiffe im Hafen leiſteten den japaniſchen rekog⸗ noszierenden Schiffen keinen ernſten Widerſtand mehr. Das Panzerſchiff Sewaſtepol ſei vollſtändig kampfuntüchtig, während andere Schiffe mehr oder weniger beſchädigt ſeien. Die Anzahl der ruſſiſchen Ueberläufer nimmt zu. Am 2. September wurden mehrere Dſchunken mit Proviant und Munition für Port Arthur von einem ruſſiſchen Blockadeſchiff abgefangen. Die Ruſſen haben auch die Operation des Minenſuchens ein⸗ geſtellt, was darauf ſchließen läßt, daß die Ruſſen die Hoffnung aufgegeben haben, mit dem Reſt ihrer Flotte zu ent⸗ weichen. London, 10. Sept.„Daily Mail“ meldet vom 8. September aus dem ruſſiſchen Hauptquartier in Mukden, daß die während des Rückzugs eingetretene Unordnung aufgehört hat. Die letzten Truppen der ruſſiſchen Armee und die letzten Transportkolonnen hätten in guter Ordnung Mukden erreicht. Der ruſſiſche Rückzug ſei von den Japanern nur wenig beläſtigt worden. Mukden, 10. Sept. Die Verluste der beiden Armeen während der Kämpfe um Liaoyang ſind ungeheuer. Die Zahl von 50 000 Mann, welche von den Kriegskorreſpondenten an⸗ gegeben wurde, bleibt weit hinter der Wahrheit zurück.— Eine japaniſche Armee von 40 000 Mann ſoll ſich auf dem Wege nach Mukden befinden. Tondon, 10. Sept. Eine Meldung aus Mukden beſagt: Die Schlacht bei Liaojang erinnere an die blutigſten Schlachten des amerikaniſchen Sezeſſionskrieges. Die Ruſſen geben zu, daß ihre Stellungen bei Liaojang zu ausgedehnt waren, um ſie mit ihrer Armee zu halten. Während des Rückzugs der Ruſſen zeigten die Japaner wenig Unternehmungsluſt und erkannten die ernſte Lage des Gegners nicht. Der Geiſt der Truppen iſt auf eine harte Probe geſtellt worden. Die Japaner waren kaum in Ligojang eingezogen, als ſie die Bahnlinie entlang in großer Eile vordrangen. Beide Armeen narſchieren auf Tieling zu, werden aber durch Regen und Gewitter ſchwer verhindert. Petersburg, 10. Sept. Kuropatkin hat keine Nachricht über das Schickſal ſeiner Nachhut. Es heißt, daß das ſibiriſche Armeekorps von den Japanern größtenteils erdrückt worden ſei und alle Geſchütze eingebüßt habe. Condon, 10. Sept. Nach einer Depeſche aus Tokio werden neuerdings 2000 Mann und 35 Geſchütze zur Ver- ſtärkung der Truppen Oyamas eingeſchifft. 13 Dampfer mit Proviant gehen nach Niutſchwang. Petersburg, 10. Sept. Das baltiſche Geſchwader in Stärke von 40 Schiffen unter dem Kommando des Vizeadmirals Roſchdeſtwenski läuft morgen nach Oſtaſien aus. — Lehrjahre. 3 Roman von Emmy v. Borgſtede. Nachdruck verboten.) „Nun, ausnahmsweiſe—7, antwortete er zögernd, was mit einem Jubelruf beantwortet wurde—„ich muß aber bitten, 81 Baron, daß Sie meinem Töchterchen keine ſchlechten Sitten an⸗ gewöhnen.“ „Beſter Graf, ich bin der wohlerzogenſte Menſch unter der Sonne. Aber ſagen Sie ſelbſt, kann es etwas Entzückenderes geben, als das gnädige Fräulein, wenn es raucht?“ 5 1 nach ſeinem Geſchmack, Baron, mir iſt Irene ſo ieber!“ *„Gnädigſte“, lachte einer der anderen Herren,„wie können Sie ſo grauſam ſein, uns Ihr Wohlwollen zu entziehen. Ich bin auf Ihre ferne Freundin namenlos eiferſüchtigl“ „Das glaube ich garnicht, Sie kennen mich ja erſt ſeit heute!“ Der gewandte Weltmann ſchwieg überraſcht und wußte dieſer unſchuldigen Aeußerung gegenüber nichts zu erwidern, Lord S... aber entgegnete freundlich: l„Sie haben mich neugierig gemacht! Wenn zwei Frauen in inniger Freundſchaft einander zugethan ſind, müſſen ſie beide oder mindeſtens die eine von ihnen ganz hervorragende Geiſtes⸗ und Herzenseigenſchaften beſitzen.“ Irene Andraſſon ſah ihn leuchtenden Auges an und nickte bejabend mit dem blonden Haupt. „Sie baben recht. Mylord, Onkel Wolf will es zwar nicht glauben, aber meine Irene iſt ein Engel. Sie würden das auch finden, wenn Sie ſie kennen lernen könnten.“ Ich bin davon vollſtändig überzeugt, Lindberg iſt nämlich ein Weiberfeind ſchwärzeſter Sorte, ſonſt müßte er längſt ver⸗ heiratet ſein.“ „Wirklich! Gegen mich iſt Onkel Wolf ſehr gut und freundlich. Ich kann es mir eigentlich nicht denken!“— Amtsblatt Wirkſamſtes Inſertions-Organ. ———— Dienſtag, den 13. September 1904. Mernheimer An 6— Anzeigenpreis: 12 Pfg. die gespaltene Wetzt⸗ Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pig. Reklamen: 250 Pfg. die Zgeſpaltene Zelle. Bei mehrmaliger Aufgabe Nubalt 20. Jahrgang. Die Cage Kuropatkins. London, 10. Sept. Von unbedingt vertrauenswürdiger Seite will ein hieſiges Blatt folgendes erfahren haben: Auf Grund in Petersburg eingetroffener amtlicher Depeſchen erſcheint die Lage Kuropatkins nicht ſo verzweifelt, wie anfänglich ange⸗ nommen wurde. Das ſei hauptſächlich dem Erfolg des Generals von Meyendorf zu verdanken, der mit 42 000 Mann zweieinhalb deutſche Meilen von Mukden Kuroki aufhält. Kuroki unternahm wiederholt Angriff auf v. Meyendorfs Korps, die aber mit für die Japaner ſchwerem Verluſte abgewieſen wurden. Inzwiſchen hatte bereits die Hälfte der ruſſiſchen Nachhut Mukden ſicher erreicht. Ein ruſſiſches Korps von 12 000 Mann befindet ſich noch in ſehr gefährdeter Stellung ſüdlich von Mukden. Es iſt zweifelhaft, ob es dieſem gelingen wird, die beiden Abteilungen zu erreichen. Die ruſſiſche Armee iſt in 5 Heeresſäulen eingeteilt, deren erſte bereits Tieling erreicht hat, wo ſie ſich unter größten Schwierigkeiten verteidigt. Die zweite iſt auf dem Wege zwiſchen Mukden und Tieling; die dritte iſt bei Mukden, die vierte iſt das Korps Meyendorf, die fünfte (offenbar die 12 000 Mann) wird von drei Seiten von den Japanern hart bedrängt. Die Verluſte der Ruſſen bei Liao⸗ jang und auf dem Wege nach Mukden bezifferten ſich bis Mittwoch auf 29 600 Mann an Toten und Verwundeten, wozu noch die der Kavallerie auf dem öſtlichen Flügel kommen. Die Verluſte der Japaner bis zum gleichen Zeitpunkte betragen 33 000 Mann an Toten und Verwundeten. Der Aufſtand in Deutſch-Südweſtafrika. Zur Lage in Südweſtafrika wird dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ von wohlunterrichteter Seite geſchrieben: Es iſt nunmehr leider kein Zweifel, daß der große Auf⸗ wand von Zeit, Koſten und Mühe, mit dem unſere Truppen am Waterberg zuſammengezogen worden ſind, zu dem erhofften Erfolge nicht geführt hat. Der größte Teil der Herero iſt trotz aller Vorkehrungen nach Südoſten entkommen und ſchweift, in kleine Trupps geteilt, im Lande umher. Hierdurch war auch General v. Trotha gezwungen, ſeine Truppen in einzelne Detachements aufzulöſen, denen wohl ſo viel Selbſtändigkeit ge⸗ währt werden muß, daß für den General v. Trotha und ſeinen Stab nur noch wenig Funktionen übriggeblieben ſein dürften. Zum Glück kann man nach Anſicht der Sachverſtändigen ſich der ziemlich ſicheren Erwartung hingeben, daß die zerſtreut im Lande umherziehenden Hererohaufen ſchließlich durch den Hunger ſich zur Unterwerfung gezwungen ſehen werden; nur iſt leider die Annahme nicht von der Hand zu weiſen, daß die Häupt- linge und alle diejenigen, welche die deutſche Juſtiz zu fürchten haben, vorher auf engliſches Gebiet übergetreten ſein werden, wo ſie vor Auslieferung ziemlich ſicher ſein dürften. Dadurch wird ein Zuſtand geſchaffen, der keineswegs als Ruhe und Frieden für die Zukunft verbürgend angeſehen werden kann. ——-¼——— Was den Ovambo-Feldzug anlangt, der in kolonialen Kreiſen Am Abend, als die Damen ſich ſpät zurückzogen, ergriff Irene noch einmal Wolfs Hand. „Lieber, lieber Onkel, o, ich danke Dir! Es war zu ſchön! Ein bißchen Angſt hatte ich doch vor Dir und dieſem erſten Tage, obwohl Madame Bonant Irene versprochen hatte, mich wieder mit zurückzubringen, wenn ſie kein Vertrauen in Dich ſetzen könnte. Und noch eins, nenne mich Blondel, bitte. es iſt mir ſo viel vertrauter. Alle Menſchen, die es gut mit mir meinen, nennen mich ſo.“ „Gern, Kind“, Lindbergs Hand ſtrich freundlich über das blonde Köpfchen—„Schlafe ſchön und träume ſüß.“ „Ach ja, das will ich. Gute Nacht! Einmal muß ich Dich noch ganz genau anſehen, damit ich Dich Irenen beſchreiben kann. Haare blond, nein goldig, Augen blau“, und die zarte Geſtalt war hinter der hohen Flügelthür verſchwunden, und Wolf börte noch einmal das ſilberhelle Lachen. Ein Gefühl der Verantwortlichkeit gegen dieſes Kind, welches plötzlich in ſein Leben getreten war, bemächtigte ſich das Grafen. Ein warmes, brüder⸗ liches Empfinden wuchs in ſeinem Herzen empor. Ja, er wollte ſie beſchirmen und behüten, bis einſt ein anderes Auge über ſie wachen würde, das Auge des Gatten. Er ſchrieb an Axel und bat um Amandas Schutz für Irene, welche er in einiger Zeit nach Berlin ſenden würde. Mit Madame Bonant verabredete er andern Tags, daß dieſelbe noch einige Zeit zu des Mädchens Schutz in Baden-Baden bleiben ſollte. In ſeiner großmütigen Art ſtellte Wolf der Matrone ſeine Börſe zur Verfügung, von welchem Anerbieten die Dame in Irenes Intereſſe beſchränkten Gebrauch machte. So erſchien Fräulein Andraſſon am Tage des Rennens in einer einfachen aber vornehmen Toilette an der Seite des Grafen und wieder war ſie der Mittelpunkt eines be⸗ wundernden Kreiſes. Prinzeß Thea hob ihr langſtieliges Lorgnon an die Augen und unter dem engen Mieder klopfte ihr Herz in raſenden Schlägen. Sie winkte einen ihrer getreueſten Verehrer herbei und fragte leiſe:„Kennen Sie das ſchöne, blonde Weib an Graf Lindbergs Seite? Ich wußte nicht, daß er eine Schweſter hatte.“ 7 als politiſche Notwendigkeit betrachtet wird, ſo dürfte ſeine Ausführung wohl auf das nächſte Jahr verſchoben werden. Die dann vorausſichtlich faſt vollendete Otavi⸗Bahn wird für dieſe Operation von allergrößtem Werte ſein. Der Zuſtand des verſandeten Hafens von Swakopmund dürfte in erſter Linie durch Ausbaggerung einer Fahrrinne zu heben ſein. Deutſchland. Die Erkrankung des Oberhofmarſchalls der Kaiſerin, Freiherrn von irbach, ſoll, wie von unter⸗ richteter Seite verlautet, ſo ernſter Natur ſein, daß man in den Mirbach naheſtehenden Kreiſen die andauernde Wiederauf⸗ nahme ſeiner dienſtlichen Funktionen als Oberhofmeiſter für höchſt unwahrſcheinlich hält.(Von uns längſt als wahrſcheinlich be⸗ zeichnet. D. R.) — In der Unterredung eines Vertreters des„Berliner Lok.-Anz.“ mit dem Miniſter Freiherrn v. Hammerſtein erklärte letzterer, er denke gar nicht daran, ben Abſchied zu nehmen, weil nicht der geringſte Grund dazu vorliege. Hera, 10. Sept. Ueber das Befinden des Fürſten Herbert Bismarck in Friedrichsruh erfährt die„Geraer Ztg.“ aus zuverläſſiger Quelle, daß der Fürſt ſehr ſchwer erkrankt iſt und hoffnungslos darniederliegt. Profeſſor Schwenninger iſt fortgeſetzt um den Kranken bemüht. Ein Hamburger Arzt hat ſeinen ſtändigen Aufenthalt in Friedrichsruh genommen. Die Aerzte verſchweigen, daß es Magenkrebs ſei. Anſchwellungen in der Magengegend bereiten dem Kranken viele Schmerzen. Nückeburg, 10. Sept. Bei der geſtrigen Reichstags⸗ Stichwahl im Fürſtentum Schaumburg⸗Lippe erhielt der wild⸗ konſervative Dr. Brunſtermann 4517 und der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Klingenhagen 2657 Stimmen. Dr. Brunſter⸗ mann iſt ſomit gewählt. Ausland. Konſtantinopel, 10. Sept. Die Pforte „Frkf. Ztg.“ beunruhigt darüber, rung der Einfahrt ſeiner Häfen am Schwarzen Meer bei Burgas und Warna, in Fiume und Frankreich eine größere Anzahl Torpedoboote beſtellt hat. Die bulgariſche Regierung teilte ihr jedoch mit, daß es ſich nicht um Torpedoboote handle, ſondern nur um Hafentropillen. London, 10. Sept. Nach einer Meldung des Bureaus Reuter aus Lhaſſa hört man nichts vom Dalai Lama, der weit nach der Mongolei unterwegs zu ſein ſcheint. Die tibetaniſchen Beamten betonten, daß dieſe Flucht einer Abdankung gleich⸗ komme. Man glaubt, daß Taſchi Lama von Schugatſe als religiöſes Oberhaupt anerkannt werde. Alle Vorbereitungen zur Rückkehr der engliſchen Expedition ſind beendet. London, 10. Sept. Wie das Reuterſche Bureau aus iſt nach der daß Bulgarien zur Siche⸗ Lhaſſa meldet, iſt der engliſch⸗tibetaniſche Vertrag unterzeichnet worden. —. 5 2— „Lord S. ſprach von einer Pflegetochter, einem Mündel—“ „So“, Theas Atem ſtockte faſt—„Genaues wiſſen Sie nicht?“ „Nein, Durchlaucht.“ ** * Kiry hat geſiegt! Stolz und glücklich ſtand Irene neben dem Grafen, der gleichmütig die Gllickwünſche der übrigen Sports⸗ lente und der bekannten Damen entgegennahm. Ihre Wangen brannten, ihre Augen leuchteten. Es war doch prachtvoll trotz aller Angſt und Aufregung! Und wie das Pferd gefeiert wurde! Wie eine richtige Siegerin begrüßte es Jubelgeſchrei, die Damen winkten mit den Tüchern, die Herren klatſchten in die Hände. „Onkel Wolf, ich glaube, Du freuſt Dich garnicht einmal?“ fragte Irene, erſtaunt zu dem Mann emporblickend, deſſen Antlitz kaum ein Lächeln zeigte,„höre doch nur, wie die Menſchen jubeln, wie freundlich ſie Dich begrüßen.“ „Und möchten mich im Grunde ihres Herzens vergiften.“ „Du verdirbſt mir alle Freude, wenn Du ſo ſprichſt.“ „Kindcheu, freue Dich immerhin, aber ein klein wenig Wermut in Deinem Freudenbecher ſchadet nichts. Nachher ſtoßen wir mit Sekt auf Kirys Wohl an, nicht wahr?“ „Ach ja, Champagner! O. wie ich mich freue! Guter Onkell“ Wolf Lindberg kam ſich dieſem Mädchen gegenüber, dem das Leben und ſeine Genüſſe ein Buch mit ſieben Siegeln war. wie ein Gott vor, auf deſſen„Werde“ eine Welt emporſteigt. Zum erſten Mal freute ihn ſein Reichtum und ſeine Macht. Freude zu bereiten. Das Abendeſſen ſollte ſo reich wie möglich ausfallen, damit Irene überraſcht würde. Inzwiſchen näherte ſich Prinzeß Thea mehr und mehr der Gruppe, ſodaß Wolf nichts anderes übrig blieb, als ſie anzureden: „Wollen Sie die Gnade haben, mir Glück zu wünſchen, Prinzeſſin?“ Die grauen Augen blitzten ihn halb zornig, halb leiden— ſchaftlich an, dann legte ſie die Hand in dem hellgelben Hand— ſchuh in die ſeine.(Fortſetzung folgt.) eiger — Aleber das Schickſal des Mörders des Winiſters Flehwe macht der Moskauer Korreſpondent der„Morning Poſt“ ſeltſame Mitteilungen, die auf der Erzählung eines Petersburger Gendarmerieoffiziers beruhen und auch eine Er⸗ klärung für das Gerücht bieten, Saſonow, der Mörder, ſei im Krankenhaus geſtorben. Wie der Gendarmerieoffizier er⸗ zählt, erſchien vor etwa 14 Tagen ein Mann in der Uniform eines Gendarmerieoberſten, begleitet von einem Militärarzt und einem Gendarmen, in dem Krankenhauſe und zeigte dort einen vom Juſtizminiſter Murawiew unterzeichneten Befehl vor, Saſonow ſolle, wenn er transportfähig ſei, dieſem Gendarmerie⸗ oberſten, ausgeliefert werden. Der den Oberſt begleitende Arzt unterſuchte Saſonow und erklärte ihn für trans portfähig, worauf er weggeſchafft wurde. Man hörte nichts mehr von ihm. Der von dem angeblichen Gendarmerieoberſten vorgezeigte Ausweiſungsbefehl erwies ſich jedoch als eine Fälſchung und die Meinungen ſind jetzt geteilt, ob man es hier mit einem Unternehmen der Freunde Saſonows zu tun hat, um ihn zu befreien, oder ob die gefürchtete„Dritte Abteilung“ der politi⸗ ſchen Polizei Saſonow auf dieſe Weiſe völlig in ihre Macht gebracht hat. Bonifatius-Fammel-Verein. Dem Rechenſchaftsbericht pro 1903/04 des genannten Vereins entnehmen wir Nachſtehendes: Die Geſamteinnahme beträgt, einſchl. 954 Mk. 62 Pfg. Kaſſenvorrat am 31. März 1903, 2724.70 Mk. Nach den einzelnen Dekanaten verteilen ſich die Barablieferungen wie folgt: 1. Dekanat Mainz⸗Stadt 597.02 Mk. 2..„ Land 66.66„ 3„ Alzey 12.—„ 4.„ Bensheim 51.60„ 5.„ Bingen 48.50„ 6„ Darmſtadt 5.—„ 7„ Dieburg 30.62„ 8.„ Friedberg 114.27„ 9.„ Gau⸗Bickelheim 4.60„ 10.„ Gießen S 11.„ Heppenheim 56.40„ 12.„ Nieder⸗Olm 2110 18„ Ober⸗Ingelheim 50.—„ 14.„ Offenbach 10.„ 15.„ Oppenheim 16.50„ 16.„ Oſthofen 5222„ 8„ Seligenſtadt 31.ä—„ 18.„ Vilbel 40.50„ 19.„ Worms. 78.46„ Summa 1286.45 Mk. Durch Verkauf der Sammelgegenſtände ſeitens des Oekonomen Herrn Joſ. Gerſter in Mainz, Höfchen 2 wurden 488 Mk. 63 Pfg. erlöſt. Die Ausgaben des Vereins betragen 2286 Mk. 49 Pfg. Dieſelben beſtehen außer 496 Mk. 49 Pfg. für Porto, Druck⸗ ſachen und Sammelkoſten zunächſt in Unterſtützungen, welche an arme Kinder der Diaspora gelegentlich der erſten hl. Kommunion oder periodiſch im Laufe des Jahres gegeben wurden. Solche Zuweiſungen erhielten nicht weniger als 12 Gemeinden. Ferner wurden den Anſtalten in Drais, Klein⸗ Zimmern und Neuſtadt je 200 Mk. überwieſen. Der Bonifatus⸗ Verein erhielt für die Schulen in Engelthal und Vielbrunn b. Neuſtadt 500 Mk. Beſondere Aufmerkſamkeit verdient noch der Bonifatius⸗Frauen⸗Verein zu St. Chriſtoph in Mainz, welcher allein 308 Mk. 64 Pfg. aufgebracht und ſomit ein weſentliches Verdienſt an den angeführten Unterſtützungen ſeitens des Bonifatius⸗Sammel⸗Vereins hat. In der Tat eine ſegensreiche und nachahmungswerte Einrichtung. Nah und Fern. * Viernheim, 12. Sept. Strafbare falſche Altersangabe der Kinder auf der Eiſenbahn. Bekanntlich genießen Kinder auf der Eiſen⸗ bahn in der Weiſe eine Fahrpreisermäßigung, daß ſolche unter 4 Jahren frei befördert werden, wenn für ſie ein beſonderer Platz nicht beanſprucht wird, während ältere, aber noch nicht 10 Jahre alte Kinder zum halben Fahrpreiſe befördert werden. Es kommt nun nicht ſelten vor, daß Eltern das Alter ihrer mitreiſenden Kinder zu gering angeben, um eine ihnen nicht mehr zuſtehende Fahrpreisermäßigung zu erzielen, und dadurch einige Groſchen zu erſparen. Welche unangenehme Folgen einer Handlungsweiſe, die ſich im Sinne des Strafgeſetzbuchs als Betrug charakteriſiert, nach ſich ziehen kann, mußte kürzlich eine den beſſeren Ständen angehörende Dame, Gattin eines ziemlich vermögenden Kaufmannes aus D., erfahren: Sie reiſte mit ihrem 10½ᷣjährigen Töchterchen, für welches ſie nur ein Kinderbillet gelöſt hatte. Auf die Frage des Schaffners nach dem Alter des Kindes gab ſie dieſes auf 9/ Jahre an. Der Schaffner hegte jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieſer Angaben und ſtellte daher die Perſonalien der Dame feſt, ließ ſie jedoch unbehelligt weiterreiſen. Die Dame legte dem Vor- falle, nachdem ſie an ihrem Reiſeziel angelangt war, keine weitere Vedeutung bei, erſtaunte daher nicht wenig, als ſie nach einiger Zeit eine Vorladung vor das Schöffengericht er⸗ hielt, um ſich wegen Betrugs zu verantworten. Dort wurde ſie dann zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Tagen verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es, mit Rückſicht auf den Bildungsgrad und die Vermögensverhältniſſe der Angeklagten ſei von einer Geldſtrafe abgeſehen und auf Gefängnis erkannt worden. Gegen dieſes Urteil legte die Angeklagte— lediglich wegen des Strafmaßes— Berufung ein und beantragte, es bei einer Geldſtrafe zu belaſſen. Die Berufung wurde jedoch von der Strafkammer des Landgerichts, welche ſich vollkommen auf den Standpunkt des Schöffengerichts ſtellte, verworfen. Die Strafe iſt allerdings hart. * Heddesheim, 12. Sept. In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es hierſelbſt zu einer größeren Schlägerei, in welcher Meſſer und Revolver die Hauptrolle ſpielten. Es gab eine größere Anzahl Verletzungen, darunter auch einige ſchwere; auch einige nicht am Streit beteiligte Perſonen wurden verletzt. Wie es heißt, ſollen Viernheimer Burſchen die Prügelei provoziert haben und zwar wegen eines Heddesheimer Mädchens. Mannheim, 10. Sept. Eine eigenartige Dieb⸗ ſtahlsaffäre wird von der Rheinau berichtet: Als vor einigen Tagen der Beſitzer eines dort vor Anker liegenden Schiffes auf dasſelbe zurückkehrte, fand er das Neſtchen leer, ſeine Frau hatte das Weite geſucht, gleichzeitig war eine Summe von 1000 Mark verſchwunden; eine Kaſſette mit 20 000 Mk. Wertpapieren war dagegen unberührt geblieben. Als der Mann ſich behufs Anſtellung der nötigen Recherchen wieder an Land begab, war auch die Kaſſette nicht mehr vorhanden. Seitens der Gendarmerie erfolgte nun die Verhaftung zweier Matroſen, die im Verdacht der Mithilfe bzw. der Beihilfe an dem Diebſtahle ſtehen. Weinheim, 10. Sept. Schweinemarkt. Zugeführte Milchſchweine 228 Stück, verkauft 112 Stück, das Paar zu 8—19 Mark. Läufer waren 8 Stück zugeführt, dieſelben wurden verkauft, das Paar zu 24— 26 Mark. Worms, 10. Sept. Wie ſich die„Augsb. Poſtzlg.“ aus Oberſtdorf im Allgäu berichten läßt, hat Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim in den letzten drei Jahren das ganze früher 11 Hausnummern zählende 1150 Meter über dem Meere ge— legene Dörfchen Gerſtruben zuſammengekauft, nebſt Teilen der Gemarkung Spielmannsau. Die ganze Fläche beträgt reichlich 3000 Hektare, von denen der weitaus größte Teil Wald, Weide und Gartenland iſt. Der Käufer beabſichtigt aus dieſem Grundbeſitz ein„Freiherr von Heyl zu Herrnsheimſches Fa⸗ milienfideikommis Gerſtruben“ zu errichten und hat den betr. Antrag bereits beim Kgl. Oberlandesgericht Augsburg ein⸗ gereicht. Damit hat der Freiherr zugleich die beſte Gemſen⸗ jagd in den Allgäuer Bergen erworben. Mainz, 10. Sept. Das voraus ſichtliche Deſizit des Feuerwehrtages wird nicht 12 000 Mk., wie das Gerücht hier ging, ſondern nur 1200 Mk. betragen. Wieblingen, 10. Sept. Vom Heuboden ſtürzte geſtern nachmittag gegen halb 4 Uhr der bei ſeiner Schweſter, Landwirtin Merkes wohnende blinde Heinrich Wacker, Derſelbe verrichtete, obwohl er ſchon ſeit 30 Jahren das Augenlicht verloren hat, allerlei Hausarbeiten und iſt heute nachmittag auf den Heuboden geſtiegen, um wahrſcheinlich Futter herunter⸗ zuwerfen. Dabei hat er den richtigen Tritt verfehlt und das Unglück iſt geſchehen. Wie es heißt, iſt die Schädeldecke zer⸗ trümmert, da aus der Wunde, Gehirn hervorgequillt ſei. Der allgemein beliebte Mann, der unverheiratet war und in den 50er Jahren ſtand, dürfte kaum mit dem Leben davon⸗ kommen. Frankenthal, 10. Sept. Vorgeſtern nachmittag wurden im nahegelegenen Lambsheim drei Kinder des Arbeiters Andreas Schörtel von einem mit Kalk beladenen Laſtfuhrwerk überfahren. Eins der Kinder, ein Knabe von 4 Jahren, blieb auf der Stelle tot; einem anderen, einem Mädchen von 3 Jahren, wurde ein Arm abgefahren und ein Bein ſtark ge⸗ ſchädigt. Das dritte Kind, ein Mädchen im Alter von etwa 8 Jahren, wurde ebenfalls ſchwer verletzt unter dem Wagen hervorgezogen. Die Schuld an dem Unfall wird dem mit der Leitung des Fuhrwerks betraut geweſenen Knecht beige⸗ meſſen, der die Pferde zeitweiſe unbeaufſichtigt gelaſſen haben ſoll. Freinsheim, 10. Sept. Vorgeſtern abend 10 Uhr erſtach der 17jährige Jean Förſter den 19 Jahre alten Bäckerburſchen Albert Hauſer im Streite. Der Täter iſt ver⸗ haftet. — Kleine Nachrichten aus Baden. In Oberdielbach(A. Eberbach) iſt das Anweſen des Polizeidieners Neureuther abgebrannt.— Der Z33jährige geiſtesſchwache Taglöhner Sauer in Eichel(A. Wertheim) erhängte ſich im Haagholz. Der Unglückliche war ſchon mehrmals in Anſtalten. — In Aglaſterhauſen(A. Mosbach) iſt Bürgermeiſter Brunn, der faſt 34 Jahre ſeiner Gemeinde als Oberhaupt diente, ge- ſtorben.— In Neſſelwangen(A. Ueberlingen) ſtürzte der 80jährige Beſitzer Frei von einem Obſtbaume herab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb.— Eine Scharlachepidemie graſſiert ſchon den ganzen Sommer in Schries⸗ heim unter den Kinder. Auch die Schule mußte deswegen einige Zeit geſchloſſen werden.— Auf dem Pleikartsförſterhof geriet der 20 Jahre alte Ludwig Stern mit der rechten Hand in die Dreſchmaſchine. Die Hand wurde dem Unglücklichen vollſtändig abgeriſſen. Borbeck, 10. Aug. Bankdirektor Hollmann jr. von der Borbecker Spar⸗ und Kreditbank, der nach bedeutenden Unterſchlagungen im April d. Is. flüchtete, iſt in Paris ver- haftet worden. Die Auslieferungsverhandlungen ſind einge⸗ leitet. Metz, 10. Sept. Heute nacht iſt an den Baracken des Inf.⸗Regts. Nr. 98 am Deutſchen Tore der 49 Jahre alte Invalide Julius Huber aus Vellatres von einem Unter⸗ offizier der 8. Kompagnie des genannten Regiments durch einen Schuß aus einem Infanteriegewehr tötlich verwundet worden. Huber ſtand dort mit noch zwei anderen Männern und war mit dem Unteroffizier, der ihn aufforderte ſich zu entfernen, in einen Wortwechſel geraten. Nachdem er 30 Schritte weit gegangen war, fiel plötzlich ein Schuß aus dem Bretterzaune des Lagers und Huber ſtürzte getroffen nieder. Seine Begleiter liefen davon. Nach einer halben Stunde fan⸗ den ihn Laternenauslöſcher und ſchafften ihn ins Hoſpital. Der Schuß war ihm in die Weichteile eingedrungen und am Rückgrat wieder herausgekommen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Schlecht eingeſchenkt! Hier München, 10. Sept. Tehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 91(Nachdruck verboten.) „Eine alte Freundin, wie ich, hätte wohl erwarten dürfen, daß Sie etwas mehr Zeit hätten, ſich ihr zu widmen“, ſagte die weiche, gedämpfte Stimme des mit raffinierter Gefallſucht ge⸗ kleideten jungen Weibes.„Aber freilich, Sie ſind jetzt ſo ſehr in Anſpruch genommen—“ „Nicht mehr als ſonſt. Ich zeige meinem Mündel Baden⸗ Baden.“ „Sie erwähnten ihrer nie.“ „Sie war bis jetzt ein Kind, nun aber wird es Zeit, ſie der Penſion zu entziehen und in die Welt einzuführen.“ „Ich glaube, die Kleine wird Ihnen eine ſtandesgemäße Verſorgung nicht ſchwer machen bei ihrer bezaubernden Schönheit.“ „So, finden Sie Irene ſo ſchön?“ „Aber Graf— Sie ſpotten! Sie ſind natürlich ſamt allen anderen Herren derſelben Meinung und liegen ihr zu Füßen, vielleicht—“ „Erbarmen! Verheiraten Sie mich nicht wieder, Prinzeſſin! Ich bin nun einmal unverbeſſerlich!“ Irene war begeiſtert von der vornehmen, eleganten Dame, die ſie mit Güte überſchüttete und für morgen zu einer Fahrt in ihrem Wagen aufforderte. Ihr Entzücken wuchs in dem Reſtaurant mit ſeinen Marmortreppen, ſeinen Sammetvorhängen und Kronleuchtern. Es war dem Mädchen, als ſei ſie in ein Märchenland verſetzt. O, und der Sekt mit ſeinem prickelnden Schaum und dem Feuer, welches er durch alle Adern goß. „Nein, Blondel, Du darfſt nicht mehr trinken! Du kennſt die Macht des Champagners nicht“, wehrte Lindberg lächelnd und ſchob das Händchen bei Seite, welches ihm bittend das Glas entgegenhielt.„Sei vernünftig, Kind, es geht nicht!“ „Nur einen einzigen Tropfen noch, Onkelchen!“ und wirklich rann das duftende Naß in den emporgehaltenen Kelch. Madame Bonant ſeufzte leiſe. „Ich fürchte, Herr Graf, Sie werden Irene ſehr verziehen“, ſagte die Dame dann warnend.„Es wird Fräulein Mainau ebenfalls ſehr beunruhigen, wenn ich ihr das mitteile.“ Etwas wie Streitluſt regte ſich in Wolf gegen dieſe Irene welche das Urbild aller Tugenden zu ſein ſchien. Er empfand etwas wie Freude darüber, ihre Erziehungspläne zu durch⸗ kreuzen. „Irene wird Fräulein Mainau ſeiner Zeit einladen und ſich ihr als ſehr wohlerzogene, junge Dame präſentieren“, ſagte er ein wenig ſpöttiſch,„vielleicht haben Sie die Güte, gnädige Frau, dieſe Botſchaft der Gelehrten auszurichten.“ Auch um Madame Bonants Lippen ſpielte ein mokantes Lächeln, während ſie ihr Erdbeereis löffelte. Und dieſes Lächeln verſtärkte ſich, als ſie daran dachte, wie Graf Lindberg erſtaunen wird bei Irene Mainaus Anblick, die für eines der ſchönſten Mädchen des Kantons galt. Dann ſagte ſie: „Ich werde Ihre Botſchaft mit Vergnügen ausrichten, Herr Graf, und ich zweifle nicht, daß Fräulein Mainau Ihrer Ein⸗ ladung Folge leiſten wird.“ „Onkel Wolf! Du willſt meine Irene einladen! Iſt das wirklich, wirklich wahr? Du ſcherzeſt gewiß nur! So gut kannſt Du garnicht ſein!“ jauchzte Irene ohne Rückſicht auf ihre Um⸗ gebung. In ihren groß zu ihm aufgeſchlagenen Augen ſtanden Thränen des Glücks. Es war dem Grafen kaum Ernſt geweſen mit ſeinen Worten, nun aber konnte er nicht mehr widerrufen. Im Gegenteil, er erfaßte des Mädchens Hand und ſagte gütig: „Weißt Du, Blondel, laß Fräulein Mainau bitten, nach Berlin zu kommen. Das iſt eine gute Gelegenheit, Deine ganze Umgebung auf einmal kennen zu lernen.“ „Was giebt es, Hermann?“ wandte er ſich an den ein⸗ tretenden Diener. „Ein Telegramm für den Herrn Grafen.“ Neugierig ſchaute Irene über Lindbergs Schulter in das Blatt. „Komme morgen. Kurt“, las ſie halblaut. „Wer iſt Kurt, Onkel Wolf?“ „Mein Neffe, Blondel! Bruder Axels Sohn, Premier⸗ leutnant im X. Ulanen⸗Regiment.“ „Was will er hier in Baden-Baden?“ „Mir Glück wünſchen und vielleicht noch etwas anderes, Kleine.“ „Was iſt dies andere?“ „Kleine Neugier, das iſt mein Geheimnis.“ „Aber ich möchte es ſo ſehr, ſehr gerne wiſſen.“ „Nein, Blondel, diesmal mußt Du Geduld haben. Eine Vermutung zu äußern, wäre Klatſch.“ Schmollend wandte ſich Irene zur Seite, Lindberg winkte Hermann heran. „Beſtellen Sie für meinen Neffen ein Zimmer. Wenn bei uns alles beſetzt ſein ſollte, im Hotel Weißhut. Ich kann mich doch auf Sie verlaſſen.“ „Jawohl, Herr Graf!“ Hermann verneigte ſich ein wenig tiefer als gewöhnlich. Er hatte auf Kiry geſetzt und glänzend gewonnen, was ſeine Ehrerbietung vor ſeinem Herrn bedeutend erhöbte. 1 Am andern Tage traf Kurt Lindberg pünktlich ein. Seine ſchlanke Geſtalt ſteckte in einem eleganten Civilanzug und Irene hatte ſich ſo ſehr auf ſeine Uniform gefreut. Madame Bonant ſah mit gemiſchten Gefühlen, wie des jüngeren Grafen Augen bei Irenes Anblick aufflammten, wie ſeine Lippen leidenſchaftlich zuckten. g „Mein Pflegetöchterchen, Kurti“, ſagte Wolf vorſtellend— „Fräulein Irene Andraſſon.“ Zutraulich reichte das blonde Mädchen dem Mann die Hand, welche dieſer an ſeine Lippen führte. Dann lachte ſie fröhlich auf: „Kurti, wie nett das klingt! Als ob Onkel Wolf zu einem kleinen Buben ſpricht! Nun müſſen Sie auch recht, recht artig ſein und alles thun, was wir haben wollen!“ „Das kann ich Ihnen gegenüber bereits verſprechen.“ (Fortſetzung folot.) n „ 13 J den den de hier tte 1 del het⸗ He, 0 chte ler: urch 55 al. Ib ier ler al wurde die Gründung eines Vereins zur Bekämpfung des ſchlechten Biereinſchenkens getroffen.(Eine neue Blüte der Vereinsmeierei.) — Wenn es ſich um Bier handelt, regt ſich im Bayer die Tatkraft des Herkules. Einen großen Bierſkandal gab es dieſer Tage in Haidhauſen bei München. In einem Gaſthauſe wurde ſchlecht eingeſchenkt, die Gäſte empörten ſich und ſetzten den Zapfer, arg zerbläut, kurzerhand auf die Straße. Dem Wirt wurde mit dem Verlaſſen des Lokals ge⸗ droht, wenn er den Mann wieder annehmen ſollte. Berlin, 10. Sept. Man hatte ziemlich beſtimmt damit gerechnet, daß die Einwohnerzahl Berlins in dieſem Jahre noch auf 2 Millionen ſteigen würde. Die Ausſichten dazu ſcheinen indeſſen nicht mehr ſehr günſtig zu liegen, denn einſtweilen zählt die Bevölkerung nach der letzten Feſtſtellung des ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Amtes von Anfang Auguſt 1 969 874 Perſonen. Da ein größerer Zufluß nur noch am nächſten Quartalserſten, alſo am 1. Oktober zu erwarten iſt, iſt es nicht ſehr wahrſcheinlich, daß die zweite Million im Jahre 1904 noch voll wird. Kottbus, 10. Aug. Geſtern nachmittag erſchoß in Mockow bei Lieberoſe der Jag daufſeher Kuhney aus Berlin, der von Berliner Pächtern der Gemeindejagd des Dorfes mit der Jagdaufſicht betraut war, nach einem vorausgegangenen Streit in einer Gaſtwirtſchaft, auf der Straße den Schuh⸗ macher Konzak aus Mockow, der ihn ohrfeigte, darauf verübte er Selbſtmord. n Hamburg, 10. Sept. Laut Mitteilung der Polizei- behörde ergab die Unterſuchung der auf dem Dampfer„Bis⸗ kopfgate“ gefundenen Ratten, daß einige von ihnen mit Peſt⸗ keimen behaftet ſind. Die Ausräucherung des Schiffes mit dem Rattentötungsapparat iſt bereits beendet. Die Löſchung der Ladung wird unter behördlicher Aufſicht fortgeſetzt; Men⸗ ſchen ſind nicht erkrankt, es liege nicht der geringſte Grund zur Beunruhigung vor. — Zur Düngung der Winterſaaten. Die Düngung der Winterſaaten mit Kunſtdänger führt ſich mit Recht immer mehr ein. Der Stallmiſt wird beſſer von Rüben oder Kartoffel verwertet, ſodaß man die frühere Art des Baues von Roggen oder Weizen in einer friſchen Miſt⸗ düngung allmählig aufgibt. Wer freilich mehr Dung hat, als er zu Hackfrüchten braucht, der ſoll und wird ihn gern zu Korn verwenden und zwar unter Beigabe von Kunſtdünger, die ihn in ſeiner Wirkung ergänzen. Man hat bisher haͤufig bei ſolcher Kunſtdüngerbeigabe zu Salpeter oder auch Thomas⸗ mehl gegriffen, doch vom Kali nimmt man Abſtand, in der falſchen Annahme entweder, daß der Boden kalireich genug ſel, oder daß Roggen oder Weizen überhaupt ein geringes Bedürfnis für Kall hätten. Sehen wir uns ein Verſuchs⸗ reſultat an, das in einwandfreier Weiſe von der Landwirt⸗ ſchaftskammer in Caſſel 1903 feſtgeſtellt und veröffentlicht wurde. Das Rittergut Abgunſt bei Trendelburg hat einen kalireichen Boden und trotzdem wurde durch die Düngung von 2 Ctr. Kainit neben Thomasmehl und Salpeter 2 Ctr. Roggenkörner pro Morgen mehr geerntet als da, wo nur Phosphorſäure und Stickſtoff gegeben waren. Ebenſo betrug der Strohmehrertrag 2 Ctr. Durch cirka 2,30 Mark fur Kainit hat man demnach für den Morgen verdient: 13 Mark für Korn und 4 Mark für Stroh— Mark 17,00, ein Gewinn, der doch ſicherlich die Mühe verlohnt; die Landwirtſchaftszkammer ſagt auch in ihrem Bericht:„Nach dieſem Erntereſultat wird man nicht umhin können, dem Kali einen weſentlichen Einfluß zuzugeſtehen.“ Gelundheitspflege. Der gute Appetit, der zumeiſt im Gefolge von Somatoſegenuß auftritt, hat ſchon vielen Leidenden über die kritiſchen Stadien ihres Leidens hinweggeholfen. Als appetit⸗ anregendes Mittel, das die Verdauung gleichzeitig günſtig beeinflußt, ſteht die Somatoſe oben an und wird auch ärztlicher⸗ ſeits als ſolches anerkannt. Somatoſe iſt aus Fleiſch hergeſtellt, enthält über 90 0% leicht verdauliches Eiweiß, ferner die zum Körperaufbau nötigen Nährſalze und ermöglicht durch ihre appetitanregende Wirkung, daß die Patienten ſchon nach kurzem Gebrauch von Somatoſe wieder zu gemiſchter Koſt übergehen können. Von den Körper⸗ ſäften ſchnell aufgeſaugt, trägt ſie ganz weſentlich zur Hebung der Kräfte, des Allgemeinbefindens und beſſerem Ausſehen bei. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Nachſtehend bringen wir die unterm 10. September 1904 bei der Zentralſtelle fur Obſtverwertung in Frankfurt a. M. er⸗ zielten Durchſchnittspreiſe: Aepfel per Zentner Mk. 6—10 Birnen 4 7„ 6—10 Pfirſiche 1 7 17 10 45 Preißelbeeren 5 5„ 20—25 Mirabellen 7.„ 9—12 Zwetſchen 0 1 17 5—8 Moſtäpfel„ 3½—4 * 1 Die Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Lieferung. Bensheim, 12. September 1904. Letzte Nachrichten. Ausſchreitungen Eingeborener auf Deutſch- Neu-Guinea. Brisbane, 12. Sept. Hier iſt aus Deutſch⸗Neu⸗ Guinea eine Nachricht eingelaufen, nach welcher eine Abteilung von Eingeborenen die katholiſche Miſſion angegriffen und die Prieſter Mathias Raſchen und Heinrich Ruttar, die Brüder Joſef Bley, Eduard Plarſchaert und Schellekeus und die Schweſtern Anna, Sofie, Agathe, Aques und Angelia getötet habe. 36 Eingeborene wurden gefangen genommen und von dieſen 16 für dieſes Verbrechen hingerichtet. Die Abſicht war, alle Weißen zu ermorden, das Vorhaben gelang jedoch nicht. Berlin, 12. Sept. Nach einem heute über Macaſſer (Celebes) eingegangenen Telegramm des kaiſerlichen Gouverneurs in Herbertshöhe(Neu-Guinea) ſind am 13. Aug. die Miſſions⸗ ſtationen St. Paul und Macharumep auf der Kapellenhalbinſel durch Eingeborene überfallen worden. Dabei wurden getötet: Die Paters Raſcher und Rutten, die Brüder Bley, Plasſchaert und Schellekens, ſowie die Schweſtern Holler, Balka, Utſch, Schmied und Rath. Die Polizeitruppe nahm ſofort die Ver⸗ folgung der Feinde im Gebirge auf. Ein ſpäter gleichfalls am heutigen Tage über Brisbane eingetroffenes amtliches Tele⸗ gramm des Gouverneurs von Neu⸗Guinea berichtet, daß in den Bainingbergen die Ruhe wieder hergeſtellt ſei. 15 Eingeborene ſeien in dem Kampf erſchoſſen und 21 gefangen genommen worden. Die Verfolgung dauert fort. Der Krieg. Conden, 12. Sept. Die„Daily Mail“ wird aus Simminting vom 11. Sept gemeldet: Kuropatkin kehrte nach der Inſpizierung der Befeſtigungen von Tielin, die eiligſt hergeſtellt werden, nach Mukden zurück. Gefährliche und koſtſpielige Anſtrengungen werden gemacht, das japaniſche Vorrücken zu verzögern. Der Zar befahl Kuropatkin Liaojang wieder zu nehmen. Das iſt leichter zu befehlen als auszu⸗ führen. D. Red.) Köln, 12 Sept. Der„Köln. Ztg. wird aus Peters⸗ burg vom 12. Sept. gemeldet: In der in Port Arthur jüngſt entdeckten geheimen Niederlage, welche vor dem chineſiſch⸗ japaniſchen Kriege angelegt war, wurden 60 bis 100 000 Granaten, einige Hundert alte Krupp'ſche Geſchütze, noch taugliche große Mengen Pulver von guter Beſchaffenheit und angeblich auch Gewehre und Patronen in großer Menge gefunden. Tondon, 11. Sept. Privatmeldungen aus Tokio be— ſagen, daß Kuroki Mukden 30 Kilometer öſtlich umgangen hat und direkt auf Tienling marſchiert. Okus Armee ſteht weſtlich, Nodzu ſüdlich von Mukden. Eine große ſtrategiſche Bewegung iſt in Vorbereitung, aber ihre ſofortige Ausführung unmöglich, weil die Truppen der Raſt und Erholung bedürfen und der Zuſtand der Wege eine kurze Unterbrechung bedingt. Melbourne, 12. Sept. Auf den Neuen Hebriden wurden 4 franzöſiſche Matroſen ermordet. Ferner ermordeten Eingeborene der Neuen Hebriden auf einem anderen franzöſiſchen Schiffe den Kapitän und einen Matroſen. Birkenau, 12. Sept. Der 18 jährige Lederarbeiter Franz Hoffmann von hier wird ſeit 6. September vermißt. Man vermutet einen Selbſtmord. Die Behörden fahnden nach ſeinem Verbleibe. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Die Haupt- und Schlußziehung der 4. Heſſiſch⸗Thüringiſchen Staatslotterie beginnt bereits am 20. September d. Js. Intereſſenten wollen die rechtzeitige Loserneuerung nicht ver⸗ ſäumen. 1303 Samfliche Neuheiten Anzugs-Stoffen für Herbst und Winter ſind eingetroffen und ladet freundlichſt zum Beſuche ein 1304 Hans Schumacher. Bernſtein- und Spiritus-FJußboden Lacke erſterer in einigen Stunden letzterer ſo fort trocknend in diverſen Farben. Jußboden Farben(ſtrichfertig) ſowie sämtliche Farben trocken oder feinſt in Leinöl abgerieben. Staubanziehendes Fußboden-Oel Emaille Lacke empfiehlt 1296 Karl Marbach, Lflora⸗Drogerie Rathausſtraße 15. Große Auswahl in 994 Herren-, Knaben, Frauen und Mädchenhemden. 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Wie der Gendarmerieoffizier er⸗ zählt, erſchien vor etwa 14 Tagen ein Mann in der Uniform eines Gendarmerieoberſten, begleitet von einem Militärarzt und einem Gendarmen, in dem Krankenhauſe und zeigte dort einen vom Juſtizminiſter Murawiew unterzeichneten Befehl vor, Saſonow ſolle, wenn er transportfähig ſei, dieſem Gendarmerie⸗ oberſten, ausgeliefert werden. Der den Oberſt begleitende Arzt unterſuchte Saſonow und erklärte ihn für trans portfähig, worauf er weggeſchafft wurde. Man hörte nichts mehr von ihm. Der von dem angeblichen Gendarmerieoberſten vorgezeigte Ausweiſungsbefehl erwies ſich jedoch' als eine Fälſchung und die Meinungen ſind jetzt geteilt, ob man es hier mit einem Unternehmen der Freunde Saſonows zu tun hat, um ihn zu befreien, oder ob die gefürchtete„Dritte Abteilung“ der politi⸗ ſchen Polizei Saſonow auf dieſe Weiſe völlig in ihre Macht gebracht hat. Bonifatius-Sammel-Verein. Dem Rechenſchaftsbericht pro 1903/04 des genannten Vereins entnehmen wir Nachſtehendes: Die Geſamteinnahme beträgt, einſchl. 954 Mk. 62 Pfg. Kaſſenvorrat am 31. März 1903, 2724.70 Mk. Nach den einzelnen Dekanaten verteilen ſich die Barablieferungen wie folgt: 1. Dekanat Mainz⸗Stadt 597.02 Mk. 2 1„ Land 66.66„ 3„ Alzey 12.—„ 4.„ Bensheim 51.60„ 5.„ id 48.50„ 6„ 5.—„ 7„Dieburg 30.62„ 8. 5 Friedberg d 114.27 9.„ Gau,-Bickelhemm 4.60„ 10.„ Gießen..—.—„ 11.„ Heppenheim 56.40„ 12.„ Nieder⸗Olm 21.40 13.„ Ober⸗Ingelheim 50.—„ 14.„ Offenbach 10. 15.„ Oppenheim 16.50„ 16.„ Oſthofen 522„ .„ Seligenſtadt 31.ä—„ 18.„ Vilbel 40,50„ 19.„ Worms. 78.46„ Summa 1286.45 Mk. Durch Verkauf der Sammelgegenſtände ſeitens des Oekonomen Herrn Joſ. Gerſter in Mainz, Höfchen 2 wurden 488 Mk. 63 Pfg. erlöſt. Die Ausgaben des Vereins betragen 2286 Mk. 49 Pfg. Dieſelben beſtehen außer 496 Mk. 49 Pfg. für Porto, Druck⸗ ſachen und Sammelkoſten zunächſt in Unterſtützungen, welche an arme Kinder der Diaspora gelegentlich der erſten hl. Kommunion oder periodiſch im Laufe des Jahres gegeben wurden. Solche Zuweiſungen erhielten nicht weniger als 12 Gemeinden. Ferner wurden den Anſtalten in Drais, Klein⸗ Zimmern und Neuſtadt je 200 Mk. überwieſen. Der Bonifatus⸗ Verein erhielt für die Schulen in Engelthal und Vielbrunn b. Neuſtadt 500 Mk. Beſondere Aufmerkſamkeit verdient noch der Bonifatius⸗Frauen⸗Verein zu St. Chriſtoph in Mainz, welcher allein 308 Mk. 64 Pfg. aufgebracht und ſomit ein weſentliches Verdienſt an den angeführten Unterſtützungen ſeitens des Bonifatius⸗Sammel⸗Vereins hat. In der Tat eine ſegensreiche und nachahmungswerte Einrichtung. Nah und Fern. ** Vier hn. pt fired falſche Altersangabe der Kinder auf der Eiſenbahn. Bekanntlich genießen Kinder auf der Eiſen- bahn in der Weiſe eine Fahrpreisermäßigung, daß ſolche unter 4 Jahren frei befördert werden, wenn für ſie ein beſonderer Platz nicht beanſprucht wird, während ältere, aber noch nicht 10 Jahre alte Kinder zum halben Fahrpreiſe befördert werden. Es kommt nun nicht ſelten vor, daß Eltern das Alter ihrer mitreiſenden Kinder zu gering angeben, um eine ihnen nicht mehr zuſtehende Fahrpreisermäßigung zu erzielen, und dadurch einige Groſchen zu erſparen. Welche unangenehme Folgen einer Handlungsweiſe, die ſich im Sinne des Strafgeſetzbuchs als Betrug charakteriſiert, nach ſich ziehen kann, mußte kürzlich eine den beſſeren Ständen angehörende Dame, Gattin eines ziemlich vermögenden Kaufmannes aus D., erfahren: Sie reiſte mit ihrem 10½ jährigen Töchterchen, für welches ſie nur ein Kinderbillet gelöſt hatte. Auf die Frage des Schaffners nach dem Alter des Kindes gab ſie dieſes auf 9/ Jahre an. Der Schaffner hegte jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieſer Angaben und ſtellte daher die Perſonalien der Dame feſt, ließ ſie jedoch unbehelligt weiterreiſen. Die Dame legte dem Vor- falle, nachdem ſie an ihrem Reiſeziel angelangt war, keine weitere Vedeutung bei, erſtaunte daher nicht wenig, als ſie nach einiger Zeit eine Vorladung vor das Schöffengericht er⸗ hielt, um ſich wegen Betrugs zu verantworten. Dort wurde ſie dann zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Tagen verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es, mit Rückſicht auf den Bildungsgrad und die Vermögensverhältniſſe der Angeklagten ſei von einer Geldſtrafe abgeſehen und auf Gefängnis erkannt worden. Gegen dieſes Urteil legte die Angeklagte— lediglich wegen des Strafmaßes— Berufung ein und beantragte, es bei einer Geldſtrafe zu belaſſen. Die Berufung wurde jedoch von der Strafkammer des Landgerichts, welche ſich vollkommen auf den Standpunkt des Schöffengerichts ſtellte, verworfen. Die Strafe iſt allerdings hart. * Heddesheim, 12. Sept. In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es hierſelbſt zu einer größeren Schlägerei, in welcher Meſſer und Revolver die Hauptrolle ſpielten. Es gab eine größere Anzahl Verletzungen, darunter auch einige ſchwere; auch einige nicht am Streit beteiligte Perſonen wurden verletzt. Wie es heißt, ſollen Viernheimer Burſchen die Prügelei provoziert haben und zwar wegen eines Heddesheimer Mädchens. Mannheim, 10. Sept. Eine eigenartige Dieb⸗ ſtahlsaffäre wird von der Rheinau berichtet: Als vor einigen Tagen der Beſitzer eines dort vor Anker liegenden Schiffes auf dasſelbe zurückkehrte, fand er das Neſtchen leer, ſeine Frau hatte das Weite geſucht, gleichzeitig war eine Summe von 1000 Mark verſchwunden; eine Kaſſette mit 20 000 Mk. Wertpapieren war dagegen unberührt geblieben. Als der Mann ſich behufs Anſtellung der nötigen Recherchen wieder an Land begab, war auch die Kaſſette nicht mehr vorhanden. Seitens der Gendarmerie erfolgte nun die Verhaftung zweier Matroſen, die im Verdacht der Mithilfe bzw. der Beihilfe an dem Diebſtahle ſtehen. Weinheim, 10. Sept. Schweinemarkt. Zugeführte Milchſchweine 228 Stück, verkauft 112 Stück, das Paar zu 8—19 Mark. Läufer waren 8 Stück zugeführt, dieſelben wurden verkauft, das Paar zu 24— 26 Mark. Worms, 10. Sept. Wie ſich die„Augsb. Poſtzlg.“ aus Oberſtdorf im Allgäu berichten läßt, hat Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim in den letzten drei Jahren das ganze früher 11 Hausnummern zählende 1150 Meter über dem Meere ge— legene Dörfchen Gerſtruben zuſammengekauft, nebſt Teilen der Gemarkung Spielmannsau. Die ganze Fläche beträgt reichlich 3000 Hektare, von denen der weitaus größte Teil Wald, Weide und Gartenland iſt. Der Käufer beabſichtigt auß dieſem Grundbeſitz ein„Freiherr von Heyl zu Herrnsheimſches Fa⸗ milienfideikommis Gerſtruben“ zu errichten und hat den betr. Antrag bereits beim Kgl. Oberlandesgericht Augsburg ein⸗ gereicht. Damit hat der Freiherr zugleich die beſte Gemſen⸗ jagd in den Allgäuer Bergen erworben. Mainz, 10. Sept. Das vorausſichtliche Deſtzit des Feuerwehrtages wird nicht 12 000 Mk., wie das Gerücht hier ging, ſondern nur 1200 Mk. betragen. Wieblingen, 10. Sept. Vom Heuboden ſtürzte geſtern nachmittag gegen halb 4 Uhr der bei ſeiner Schweſter, Landwirtin Merkes wohnende blinde Heinrich Wacker, Derſelbe verrichtete, obwohl er ſchon ſeit 30 Jahren das Augenlicht verloren hat, allerlei Hausarbeiten und iſt heute nachmittag auf den Heuboden geſtiegen, um wahrſcheinlich Futter herunter⸗ zuwerfen. Dabei hat er den richtigen Tritt verfehlt und das Unglück iſt geſchehen. Wie es heißt, iſt die Schädeldecke zer⸗ trümmert, da aus der Wunde, Gehirn hervorgequillt ſei. Der allgemein beliebte Mann, der unverheiratet war und in den 50er Jahren ſtand, dürfte kaum mit dem Leben davon⸗ kommen. Frankenthal, 10. Sept. Vorgeſtern nachmittag wurden im nahegelegenen Lambsheim drei Kinder des Arbeiters Andreas Schörtel von einem mit Kalk beladenen Laſtfuhrwerk überfahren. Eins der Kinder, ein Knabe von 4 Jahren, blieb auf der Stelle tot; einem anderen, einem Mädchen von 3 Jahren, wurde ein Arm abgefahren und ein Bein ſtark ge⸗ ſchädigt. Das dritte Kind, ein Mädchen im Alter von etwa 8 Jahren, wurde ebenfalls ſchwer verletzt unter dem Wagen hervorgezogen. Die Schuld an dem Unfall wird dem mit der Leitung des Fuhrwerks betraut geweſenen Knecht beige⸗ 95 der die Pferde zeitweiſe unbeaufſichtigt gelaſſen haben oll. Freinsheim, 10. Sept. Vorgeſtern abend 10 Uhr erſtach der 17jährige Jean Förſter den 19 Jahre alten Bäckerburſchen Albert Hauſer im Streite. Der Täter iſt ver⸗ haftet. — Kleine Nachrichten aus Baden. In Oberdielbach(A. Eberbach) iſt das Anweſen des Polizeidieners Neureuther abgebrannt.— Der Z33fjährige geiſtesſchwache Taglöhner Sauer in Eichel(A. Wertheim) erhängte ſich im Haagholz. Der Unglückliche war ſchon mehrmals in Anſtalten. — In Aglaſterhauſen(A. Mosbach) iſt Bürgermeiſter Brunn, der faſt 34 Jahre ſeiner Gemeinde als Oberhaupt diente, ge- ſtorben.— In Neſſelwangen(A. Ueberlingen) ſtürzte der 80jährige Beſitzer Frei von einem Obſtbaume herab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb.— Eine Scharlachepidemie graſſiert ſchon den ganzen Sommer in Schries⸗ heim unter den Kinder. Auch die Schule mußte deswegen einige Zeit geſchloſſen werden.— Auf dem Pleikartsförſterhof geriet der 20 Jahre alte Ludwig Stern mit der rechten Hand in die Dreſchmaſchine. Die Hand wurde dem Unglücklichen vollſtändig abgeriſſen. Borbeck, 10. Aug. Bankdirektor Hollmann jr. von der Borbecker Spar⸗ und Kreditbank, der nach bedeutenden Unterſchlagungen im April d. Is. flüchtete, iſt in Paris ver⸗ haftet worden. Die Auslieferungsverhandlungen ſind einge⸗ leitet. Metz, 10. Sept. Heute nacht iſt an den Baracken des Inf.⸗Regts. Nr. 98 am Deutſchen Tore der 49 Jahre alte Invalide Julius Huber aus Vellatres von einem Unter⸗ offtzier der 8. Kompagnie des genannten Regiments durch einen Schuß aus einem Infanteriegewehr tötlich verwundet worden. Huber ſtand dort mit noch zwei anderen Männern und war mit dem Unteroffizier, der ihn aufforderte ſich zu entfernen, in einen Wortwechſel geraten. Nachdem er 30 Schritte weit gegangen war, fiel plötzlich ein Schuß aus dem Bretterzaune des Lagers und Huber ſtürzte getroffen nieder. Seine Begleiter liefen davon. Nach einer halben Stunde fan⸗ den ihn Laternenauslöſcher und ſchafften ihn ins Hoſpital. Der Schuß war ihm in die Weichteile eingedrungen und am Rückgrat wieder herausgekommen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. München, 10. Sept. Schlecht eingeſchenkt! Hier Tehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 91 Nachdruck verboten.) „Eine alte Freundin, wie ich, hätte wohl erwarten dürfen, daß Sie etwas mehr Zeit hätten, ſich ihr zu widmen“, ſagte die weiche, gedämpfte Stimme des mit raffinierter Gefallſucht ge⸗ kleideten jungen Weibes.„Aber freilich, Sie ſind jetzt ſo ſehr in Anſpruch genommen—“ „Nicht mehr als ſonſt. Baden.“ „Sie erwähnten ihrer nie.“ „Sie war bis jetzt ein Kind, nun aber wird es Zeit, ſie der Penſion zu entziehen und in die Welt einzuführen.“ „Ich glaube, die Kleine wird Ihnen eine ſtandesgemäße Verſorgung nicht ſchwer machen bei ihrer bezaubernden Schönheit.“ „So, finden Sie Irene ſo ſchön?“ „Aber Graf— Sie ſpotten! Sie ſind natürlich ſamt allen anderen Herren derſelben Meinung und liegen ihr zu Füßen, vielleicht—“ „Erbarmen! Verheiraten Sie mich nicht wieder, Prinzeſſin! Ich bin nun einmal unverbeſſerlich!“ Irene war begeiſtert von der vornehmen, eleganten Dame, die ſie mit Güte überſchüttete und für morgen zu einer Fahrt in ihrem Wagen aufforderte. Ihr Entzücken wuchs in dem Reſtaurant mit ſeinen Marmortreppen, ſeinen Sammetvorhängen und Kronleuchtern. Es war dem Mädchen, als ſei ſie in ein Märchenland verſetzt. O, und der Sekt mit ſeinem prickelnden Schaum und dem Feuer, welches er durch alle Adern goß. „Nein, Blondel, Du darfſt nicht mehr trinken! Du kennſt die Macht des Champagners nicht“, wehrte Lindberg lächelnd und ſchob das Händchen bei Seite, welches ihm bittend das Glas entgegenhielt.„Sei vernünftig, Kind, es geht nicht!“ „Nur einen einzigen Tropfen noch, Onkelchen!“ und wirklich rann das duftende Naß in den emporgehaltenen Kelch. Madame Bonant ſeufzte leiſe. Ich zeige meinem Mündel Baden⸗ „Ich fürchte, Herr Graf, Sie werden Irene ſehr verziehen“, ſagte die Dame dann warnend.„Es wird Fräulein Mainau ebenfalls ſehr beunruhigen, wenn ich ihr das mitteile.“ Etwas wie Streitluſt regte ſich in Wolf gegen dieſe Irene' welche das Urbild aller Tugenden zu ſein ſchien. Er empfand etwas wie Freude darüber, ihre Erziehungspläne zu durch⸗ kreuzen. „Irene wird Fräulein Mainau ſeiner Zeit einladen und ſich ihr als ſehr woblerzogene, junge Dame präſentieren“, ſagte er ein wenig ſpöttiſch,„vielleicht haben Sie die Güte, gnädige Frau, dieſe Botſchaft der Gelehrten auszurichten.“ Auch um Madame Bonants Lippen ſpielte ein mokantes Lächeln, während ſie ihr Erdbeereis löffelte. Und dieſes Lächeln verſtärkte ſich, als ſie daran dachte, wie Graf Lindberg erſtaunen wird bei Irene Mainaus Anblick, die für eines der ſchönſten Mädchen des Kantons galt. Dann ſagte ſie: „Ich werde Ihre Botſchaft mit Vergnügen ausrichten, Herr Graf, und ich zweifle nicht, daß Fräulein Mainau Ihrer Ein⸗ ladung Folge leiſten wird.“ „Onkel Wolf! Du willſt meine Irene einladen! Iſt das wirklich, wirklich wahr? Du ſcherzeſt gewiß nur! So gut kannſt Du garnicht ſein!“ jauchzte Irene ohne Rückſicht auf ihre Um⸗ gebung. In ihren groß zu ihm aufgeſchlagenen Augen ſtanden Thränen des Glücks. Es war dem Grafen kaum Ernſt geweſen mit ſeinen Worten, nun aber konnte er nicht mehr widerrufen. Im Gegenteil, er erfaßte des Mädchens Hand und ſagte gütig: „Weißt Du, Blondel, laß Fräulein Mainau bitten, nach Berlin zu kommen. Das iſt eine gute Gelegenheit, Deine ganze Umgebung auf einmal kennen zu lernen.“ „Was giebt es, Hermann?“ wandte er ſich an den ein⸗ tretenden Diener. „Ein Telegramm für den Herrn Grafen.“ Neugierig ſchaute Irene über Lindbergs Schulter in das Blatt. „Komme morgen. Kurt“, las ſie halblaut. „Wer iſt Kurt, Onkel Wolf?“ „Mein Neffe, Blondel! Bruder Axels Sohn, Premier⸗ leutnant im X. Ulanen⸗Regiment.“ „Was will er hier in Baden⸗Baden?“ „Mir Glück wünſchen und vielleicht noch etwas anderes, Kleine.“ „Was iſt dies andere?“ „Kleine Neugier, das iſt mein Geheimnis.“ „Aber ich möchte es ſo ſehr, ſehr gerne wiſſen.“ „Nein, Blondel, diesmal mußt Du Geduld haben. Eine Vermutung zu äußern, wäre Klatſch.“ Schmollend wandte ſich Irene zur Seite, Lindberg winkte Hermann heran. „Beſtellen Sie für meinen Neffen ein Zimmer. Wenn bei uns alles beſetzt ſein ſollte, im Hotel Weißhut. Ich kann mich doch auf Sie verlaſſen.“ „Jawohl, Herr Graf!“ Hermann verneigte ſich ein wenig tiefer als gewöhnlich. Er hatte auf Kiry geſetzt und glänzend gewonnen, was ſeine Ehrerbietung vor ſeinem Herrn bedeutend erhöbte. 1 Am andern Tage traf Kurt Lindberg pünktlich ein. Seine ſchlanke Geſtalt ſteckte in einem eleganten Civilanzug und Irene hatte ſich ſo ſehr auf ſeine Uniform gefreut. Madame Bonant ſah mit gemiſchten Gefühlen, wie des jüngeren Grafen Augen bei Irenes Anblick aufflammten, wie ſeine Lippen leidenſchaftlich zuckten. 5 „Mein Pflegetöchterchen, Kurti“, ſagte Wolf vorſtellend— „Fräulein Irene Andraſſon.“ Zutraulich reichte das blonde Mädchen dem Mann die Hand. welche dieſer an ſeine Lippen führte. Dann lachte ſie fröhlich auf: „Kurti, wie nett das klingt! Als ob Onkel Wolf zu einem kleinen Buben ſpricht! Nun müſſen Sie auch recht, recht artig ſein und alles thun, was wir haben wollen!“ „Das kann ich Ihnen gegenüber bereits verſprechen.“ (Fortſetzung folot.) e — ꝶ J zer 1 den her i N hte let; ich At wurde die Gründung eines Vereins zur Bekämpfung des ſchlechten Biereinſchenkens getroffen.(Eine neue Blüte der Vereinsmeierei.) — Wenn es ſich um Bier handelt, regt ſich im Bayer die Tatkraft des Herkules. Einen großen Bierſkandal gab es dieſer Tage in Haidhauſen bei München. In einem Gaſthauſe wurde ſchlecht eingeſchenkt, die Gäſte empörten ſich und ſetzten den Zapfer, arg zerbläut, kurzerhand auf die Straße. Dem Wirt wurde mit dem Verlaſſen des Lokals ge⸗ droht, wenn er den Mann wieder annehmen ſollte. Berlin, 10. Sept. Man hatte ziemlich beſtimmt damit gerechnet, daß die Einwohnerzahl Berlins in dieſem Jahre noch auf 2 Millionen ſteigen würde. Die Ausſichten dazu ſcheinen indeſſen nicht mehr ſehr günſtig zu liegen, denn einſtweilen zählt die Bevölkerung nach der letzten Feſtſtellung des ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Amtes von Anfang Auguſt 1 969 874 Perſonen. Da ein größerer Zufluß nur noch am nächſten Quartalserſten, alſo am 1. Oktober zu erwarten iſt, iſt es nicht ſehr wahrſcheinlich, daß die zweite Million im Jahre 1904 noch voll wird. Kottbus, 10. Aug. Geſtern nachmittag erſchoß in Mockow bei Lieberoſe der Jag daufſeher Kuhney aus Berlin, der von Berliner Pächtern der Gemeindejagd des Dorfes mit der Jag daufſicht betraut war, nach einem vorausgegangenen Streit in einer Gaſtwirtſchaft, auf der Straße den Schuh⸗ macher Konzak aus Mockow, der ihn ohrfeigte, darauf verübte er Selbſtmord. ö Hamburg, 10. Sept. Laut Mitteilung der Polizei- behörde ergab die Unterſuchung der auf dem Dampfer„Bis⸗ kopfgate“ gefundenen Ratten, daß einige von ihnen mit Peſt⸗ keimen behaftet ſind. Die Ausräucherung des Schiffes mit dem Rattentötungsapparat iſt bereits beendet. Die Löſchung der Ladung wird unter behördlicher Aufſicht fortgeſetzt; Men⸗ ſchen ſind nicht erkrankt, es liege nicht der geringſte Grund zur Beunruhigung vor. — Zur Düngung der Winterſaaten. Die Düngung der Winterſaaten mit Kunſtdaänger führt ſich mit Recht immer mehr ein. Der Stallmiſt wird beſſer von Rüben oder Kartoffel verwertet, ſodaß man die frühere Art des Baues von Roggen oder Weizen in einer friſchen Miſt⸗ düngung allmählig aufgibt. Wer freilich mehr Dung hat, als er zu Hackfrüchten braucht, der ſoll und wird ihn gern zu Korn verwenden und zwar unter Beigabe von Kunſtdünger, die ihn in ſeiner Wirkung ergänzen. Man hat bisher haufig bei ſolcher Kunſtdüngerbeigabe zu Salpeter oder auch Thomas⸗ mehl gegriffen, doch vom Kali nimmt man Abſtand, in der falſchen Annahme entweder, daß der Boden kaltreich genng ſei, oder daß Roggen oder Weizen überhaupt ein geringes Bedürfnis für Kall hätten. Sehen wir uns ein Verſuchs⸗ reſultat an, das in einwandfreier Weiſe von der Landwirt⸗ ſchaftskammer in Caſſel 1903 feſtgeſtellt und veröffentlicht wurde. Das Rittergut Abgunſt bei Trendelburg hat einen kalireichen Boden und trotzdem wurde durch die Düngung von 2 Ctr. Kainit neben Thomasmehl und Salpeter 2 Etr. Roggenkörner pro Morgen mehr geerntet als da, wo nur Phosphorſäure und Stickſtoff gegeben waren. Ebenſo betrug der Strohmehrertrag 2 Ctr. Durch cirka 2,30 Mark fur Kainit hat man demnach für den Morgen verdient: 13 Mark für Korn und 4 Mark für Stroh= Mark 17,00, ein Gewinn, der doch ſicherlich die Mühe verlohnt; die Landwirtſchaftskammer ſagt auch in ihrem Bericht:„Nach dieſem Erntereſultat wird man nicht umhin können, dem Kali einen weſentlichen Einfluß zuzugeſtehen.“ Gelundheitspflege. Der gute Appetit, der zumeiſt im Gefolge von Somatoſegenuß auftritt, hat ſchon vielen Leidenden über die kritiſchen Stadien ihres Leidens hinweggeholfen. Als appetit⸗ anregendes Mittel, das die Verdauung gleichzeitig günſtig beeinflußt, ſteht die Somatoſe oben an und wird auch ärztlicher⸗ ſeits als ſolches anerkannt. Somatoſe iſt aus Fleiſch hergeſtellt, enthält über 90% leicht verdauliches Eiweiß, ſerner die zum Körperaufbau nötigen Nährſalze und ermöglicht durch ihre appetitauregende Wirkung, daß die Patienten ſchon nach kurzem Gebrauch von Somatoſe wieder zu gemiſchter Koſt übergehen können. Von den Körper⸗ ſäften ſchnell aufgeſaugt, trägt ſie ganz weſentlich zur Hebung der Kräfte, des Allgemeinbefindens und beſſerem Ausſehen bei. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Nachſtehend bringen wir die unterm 10. September 1904 bei der Zentralſtelle für Obſtverwertung in Frankfurt a. M. er⸗ zielten Durchſchnittspreiſe: Aepfel per Zentner Mk. 6—10 Birnen„ 5„ 6—10 Pfirſiche 1 7 1 10 45 Preißelbeeren 1 505„ 20—25 Mirabellen 7 5„ 9—12 Zwetſchen 1 2 1 5—8 Moſtapfel„„ 3½—4 15 Die Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Lieferung. Bensheim, 12. September 1904. Letzte Nachrichten. Ausſchreitungen Eingeberener auf Deutſch- Neu-Guinea. Brisbane, 12. Sept. Hier iſt aus Deutſch⸗Neu⸗ Guinea eine Nachricht eingelaufen, nach welcher eine Abteilung von Eingeborenen die katholiſche Miſſion angegriffen und die Prieſter Mathias Raſchen und Heinrich Ruttar, die Brüder Joſef Bley, Eduard Plarſchaert und Schellekeus und die Schweſtern Anna, Sofie, Agathe, Aques und Angelia getötet habe. 36 Eingeborene wurden gefangen genommen und von dieſen 16 für dieſes Verbrechen hingerichtet. Die Abſicht war, alle Weißen zu ermorden, das Vorhaben gelang jedoch nicht. Berlin, 12. Sept. Nach einem heute über Macaſſer (Celebes) eingegangenen Telegramm des kaiſerlichen Gouverneurs in Herbertshöhe(Neu⸗Guinea) ſind am 13. Aug. die Miſſions⸗ ſtationen St. Paul und Macharumep auf der Kapellenhalbinſel durch Eingeborene überfallen worden. Dabei wurden getötet: Die Paters Raſcher und Rutten, die Brüder Bley, Plasſchaert und Schellekens, ſowie die Schweſtern Holler, Balka, Utſch, Schmied und Rath. Die Polizeitruppe nahm ſofort die Ver⸗ folgung der Feinde im Gebirge auf. Ein ſpäter gleichfalls am heutigen Tage über Brisbane eingetroffenes amtliches Tele⸗ gramm des Gouverneurs von Neu-Guinea berichtet, daß in den Bainingbergen die Ruhe wieder hergeſtellt ſei. 15 Eingeborene ſeien in dem Kampf erſchoſſen und 21 gefangen genommen worden. Die Verfolgung dauert fort. Der Krieg. Conden, 12. Sept. Die„Daily Mail“ wird aus Simminting vom 11. Sept gemeldet: Kuropatkin kehrte nach der Inſpizierung der Befeſtigungen von Tielin, die eiligſt hergeſtellt werden, nach Mukden zurück. Gefährliche und koſtſpielige Anſtrengungen werden gemacht, das japaniſche Vorrücken zu verzögern. Der Zar befahl Kuropatkin Liaojang wieder zu nehmen. Das iſt leichter zu befehlen als auszu⸗ führen. D. Red.) Köln, 12 Sept. Der„Köln. Ztg. wird aus Peters⸗ burg vom 12. Sept. gemeldet: In der in Port Arthur jüngſt entdeckten geheimen Niederlage, welche vor dem chineſiſch⸗ japaniſchen Kriege angelegt war, wurden 60 bis 100 000 Granaten, einige Hundert alte Krupp'ſche Geſchütze, noch taugliche große Mengen Pulver von guter Beſchaffenheit und angeblich auch Gewehre und Patronen in großer Menge gefunden. Tondon, 11. Sept. Privatmeldungen aus Tokio be- ſagen, daß Kuroki Mukden 30 Kilometer öſtlich umgangen hat und direkt auf Tienling marſchiert. Okus Armee ſteht weſtlich, Nodzu ſüdlich von Mukden. Eine große ſtrategiſche Bewegung iſt in Vorbereitung, aber ihre ſofortige Ausführung unmöglich, weil die Truppen der Raſt und Erholung bedürfen und der Zuſtand der Wege eine kurze Unterbrechung bedingt. Melbourne, 12. Sept. Auf den Neuen Hebriden wurden 4 franzöſiſche Matroſen ermordet. Ferner ermordeten Eingeborene der Neuen Hebriden auf einem anderen franzöſiſchen Schiffe den Kapitän und einen Matroſen. Birkenau, 12. Sept. Der 18 jährige Lederarbeiter Franz Hoffmann von hier wird ſeit 6. September vermißt. Man vermutet einen Selbſtmord. Die Behörden fahnden nach ſeinem Verbleibe. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Die Haupt- und Schluſtziehung der 4. Heſſiſch⸗Thüringiſchen Staatslotterie beginnt bereits am 20. September d. Js. Intereſſeuten wollen die rechtzeitige Loserneuerung nicht ver⸗ ſäumen. 1303 Sämtliche Neuheiten Anzugs-Stoffen für Herbst und Winter ſind eingetroffen und ladet freundlichſt zum Beſuche ein 1304 Hans Schumacher. Bernſtein ⸗ und Spiritus- Jußboden Lacke erſterer in einigen Stunden letzterer ſo fort trocknend in diverſen Farben. Fußboden ⸗Jarben(ſtrichfertig) ſowie sämtliche Farben trocken oder feinſt in Leinöl abgerieben. Staubanziehendes Fußboden Oel Emaille- Lacke empfiehlt 1296 Karl Marbach, Kora Drogerie Rathausſtraße 15. Große Auswahl Herren:, Knaben-, Frauen- und Mädchenhemden. Träger-, Bund-, und Kinderſchürzen Bubenbluſen etc. Alles nur ſelbſtgefertigte Artikel, aus prima Stoffen. Garantie für dauerh. Arbeit zu denkhar billigen Preiſen. M. Dobhan, Waſſerſtr. I ANN Sd. 2 2 N NN NN SSS Buch- und Perlags-Druckerei Wilh. Bingener empfiehlt sieh zur Anfertigung von Druck ſachen aller Art n Schwarz-, Bunt- u. Copior-Druck. 1 N 58 2 DDr 1305 Bekanntmachung. Bedingungen der Heſſiſchen Landes ⸗Hypotheken⸗ bank in Darmſtadt für ihre vom 7. September 1904 an bis auf weiteres zu erteilenden Zuſagen. Bei Hypothek⸗Darlehen an Private beträgt der Zinsfuß 3/0 /. Bei Kommunal⸗Darlehen beträgt der Zinsfuß nach Wahl der Anleiher entweder 3,70% für die ganze Dauer des Darlehnsverhältniſſes oder 8.75% für die erſten 10 Jahre und 3,625% vom 11. Jahre an. Die an die Bank zu entrichtende einmalige Ver⸗ gütung von Geldbeſchaffungskoſten beträgt 1,75% und erhöht ſich infolge von Zinsverluſten, die der Bank bei ſpäterer Abhebung erwachſen, um 0,20%, für diejenigen Beträge, die nicht innerhalb 4 Wochen nach der Zuſage abgehoben werden. In beſonderen Fallen kann ein Teil der einmaligen Vergütung in der Weiſe geſtundet werden, daß die eigent⸗ liche Tilgung erſt nach der völligen Begleichung des geſtun⸗ deten Reſtes beginnt. Es werden nur Tilgungsdarlehen gewährt, welche von der Bank niemals gekündigt werden können. Ebenſowenig kann der Zinsfuß geſteigert werden. Dem Anleiher wird dagegen ein Kündigungsrecht eingeräumt. Bekanntmachung. Die Gemeinde ſucht fuͤr arme Familien zwei Wohn⸗ ungen beſtehend aus je einem Zimmer und Küche oder Vorraum. Vermieter wollen bis längſtens 15. d. Bureau melden. Viernheim, den 12. September 1904. Groſth. N Viernheim. ich unter Angabe der Mietpreiſe ts. abends 6 Uhr auf unſerem 1306 Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Die Gemeinde beabſichtigt, die Lieferung der im Winter 1904/05 für Schul⸗ und Rathaus erforderlich werdenden Kohlen etc. als: 1000 Ztr. Nußkohlen 950„ ͤ Coaks und 600„ Saarkohlen auf dem Wege der Submiſſion zu vergeben. Diesbezügliche Offerten find bis 15. September l. Js., abends 6 Uhr bei uns einzureichen, woſelbſt auch die Lieferungsbedingungen zur Einſicht der Intereſſenten von heute an bereit liegen. Viernheim, den 29. Auguſt 1904. Großh. Wegen Viernheim. 1247 Kühlwein, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß in der Gemeinde Viernheim an der Waldſtraße ein Armenhaus erbaut werden ſoll. Die Maurer⸗, Zimmer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Speng⸗ ler⸗, Tüncher⸗ und ſonſtigen Arbeiten und Lieferungen ſollen! im Submiſſionswege vergeben werden. Diesbezügliche Offerten ſind bis längſtens 17. d. Mts., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen, woſelbſt Plan und Voranſchlag von heute an zur Einſicht der In⸗ tereſſenten bereit liegt. Viernheim, den 7. September 1904. 1290 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 8 Kühlwein, G. Beigeordneter. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnahme, daß ein Plan über die Anlage einer einſeitigen Straße nächſt dem neuen Bahnhöfe hier von Freitag, den 26. d. Mts. an vier Wochen auf unſerem Bureau zur Einſicht der Gemeinde⸗ angehörigen offen liegt. Während dieſer Zeit können Einwendungen hiergegen unter gehöriger Begründung ſchriftlich oder mündlich bei uns vorgebracht werden. Viernheim, den 23. Auguſt 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B. Kühlwein, Großh. Beigeordneter. 1234 Verloren ging von Sonntag auf Montag Nacht ein Teppich beim Durchfahren der Weinheimer⸗ und Mannheimerſtraße. Der redl. Finder wird gebeten, den⸗ ſelben gegen Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben. Samſtag nacht wurden bei mir 1308 2 Stallläden ausgehängt. Um Rück⸗ gabe bittet Nik. Neuhäuser Waſſerſtr. Twotschen hat billigſt zu verkaufen Bern. Oppenheimer. eite Milchschweine hat zu verkaufen 1310 Bäcker Brechtel Bürſtädterſtr. Reife Milchschweine hat zu verkaufen 1311 Gg. Mich. Kühner. Schimmel s wird bei eingemachten Früch ten verhindert durch Dr. Oetker's Salicyl à 10 g, genügt für 10 Pfd. Früchte Recepte grat. von den Firmen, welche führ. UrOekter sgackpulver. Für den hies. gross. Bezirk such wir per sofort einen recht fleissig. Vertreter zur Einführung unserer weltbek Pferdeschoner geg sehr hohe Prov. u Spesenvergũtung. Reisende, Kaufl, Händler, Sattler, Schmiede, u. 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