7506 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Jamſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich eiuſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ar. 108. Der rujſiſch-japaniſche Krieg. Die Japaner ergreifen die Offenſtve. Petersburg, 17. Sept. Die Ruſſ. Tel.-Ag. meldet aus Charbin vom geſtrigen Tage. In den letzten Tagen fanden nach den vorliegenden Meldungen keine Kämpfe ſtatt. Wie berichtet wird ſind Verſtärkungen der japaniſchen Vorhut auf der Jentai⸗Bageopuſy bemerkt worden. Es beſteht Grund zu der Annahme daß ſich das japaniſche Heer vorbereitet, die Offenſive zu ergreifen. Mulden, 8. Sept. Wie gemeldet wird, rücken ja⸗ paniſche Truppen von Oſten her gegen Mukden vor. Starke nuſſiſche Streitkräfte ſtehen bereit, ihnen entgegen⸗ zutreten. Petersburg, 17. Sept. Wie aus dem Hauptquartier mitgeteilt wird, ſind die ruſſiſchen und japaniſchen Führer, entſchloſſen, eine entſcheidende Schlacht in der Ebene des Hun⸗ Fluſſes zu liefern. Die Japaner hätten hierbei nicht die Frei- heit, die ſie bisher durch Beſchießung der Höhen hatten. Wie man glaubt, wird die Schlacht eine bedeutendere werden als die bei Ligoyang und für den Krieg ausſchlaggebend ſein. London, 17. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Tientſin vom 15. d. Mts.: Die Japaner laſſen über die Luiſen-Bay bedeutende Verſtärkungen zur Belagerungsarmee von Port Arthur ſtoßen. General Kuropatkin teilte angeb⸗ lich der Garniſon mit, daß ſie ſich noch einen Monat halten mü ſſe. Paris, 17. Sept. Der Korreſpondent des Newyork Herald in Petersburg berichtet: Wie er aus beſter Quelle er⸗ fahre, ſei die Lage des Generals Stöſſel in Port Arthur eine ſehr kritiſche. Es fehle ſowohl an Munition wie an Lebens⸗ mitteln. Er habe die letzte Inſtruktion erhalten und könne völlig unabhängig ſeine Beſchlüſſe faſſen. Tondon, 17. Sept.„Daily Mail“ berichtet aus Shanghai vom 16. Sept.: Nach zuverläſſigen Nachrichten aus Tokio hat Japan die Pläne für Organiſation einer Nationalarmee erſten Aufgebots aufgeſtellt. Alle Männer vom 32. bis zum 40. Lebensjahre werden dadurch dienſtpflichtig. Die meiſten von ihnen haben bereits gedient. Das Aufgebot ſoll acht Diviſionen von zuſammen 120 000 Mann ergeben. London, 17. Sept. Der„Times“ wird aus Tokio vom 15. September gemeldet: Die in Liaoyang erbeuteten Futter⸗ vorräte ſind genügend groß, um die Pferde von vier Di⸗ viſionen drei Monate hindurch zu unterhalten. Die zer⸗ ſtörte Eiſenbahnbrücke über den Liauho läßt ſich aus- beſſern. In Liagojang kamen 400 Nichtkombatanten ums Leben. Dum-Dum-Geſchoſſe. Petersburg, 17. Sept. Die Ruſſiſche Telegraphen⸗ Agentur meldet aus Charbin vom heutigen Tage: Die von Viernhei Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Anſertions-Organ. Dienzag, den 20. September 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. e den Ruſſen in den Verſchanzungen der Forts zurückgelaſſenen, allgemein bekannten Revolverkugeln ohne Spitzen werden irr- tümlich für Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe gehalten. Augenſcheinlich nimmt der japaniſche Oberbefehlshaber zu dieſen Uebertreibungen ſeine Zuflucht, um bei den Japanern den peinlichen Eindruck abzuſchwächen, der durch die wahrheitsgetreuen Schilderungen des letzten Kampfes erweckt wurde, zumal die Japaner weder Gefangene gemacht, noch nennenswerte Kanonen erbeutet und dennoch ungeheuerliche Verluſte erlitten haben. Der„Geheimvertrag“ jwiſchen Jeutſchland und Rußland. London, 17. Sept.„Daily Graphic“ iſt ermächtigt, formell kategoriſch feſtzuſtellen, daß die letzthin in die Oeffent⸗ lichkeit gedrungenen Gerüchte von einem geheimen Vertrage oder Abkommen zwiſchen Deutſchland und Rußland in Bezug auf den fernen Oſten vollſtändig erfunden ſind. Das Blatt ſagt, es würde viel Raum beanſpruchen, die verſchiedenen Be⸗ hauptungen und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen zu beſprechen aber es laſſe ſich leicht nachweiſen, daß dieſelben ſich meiſt widerſprechen, wo ſie nicht ſchlecht begründet ſind. In einem beſonderen Punkte muß doch ein ſcharfes Dementi ge⸗ geben werden. Es haben keine Verhandlungen zwiſchen der ruſſiſchen und der deutſchen Regierung über Kiautſchou ſtatt⸗ gefunden. Wir können hinzufügen daß die Geſchichte von dem angeblichen Vertrage nicht zum erſten Male auftaucht. Vor einigen Monaten erſchien ſie in der„National Review“, wurde aber ſofort autori-atib in unſeren Spalten beſtritten. Seit⸗ dem iſt kein Verſuch gemacht worden, ihre Richtigkeit zu beweiſen. In ruſſiſchen offiziellen Kreiſen mißt man ihr, was auch längſt bekannt iſt, nicht die geringſte Glaubwürdig⸗ keit bei. Zur Geburt des italieniſchen Thronfolgers. Rerlin, 16. Sept. Ueber den Eindruck, den die Ge⸗ burt des Thronfolgers im Vatikan gemacht hat, wird dem „Berl. Tagebl.“ aus Rom folgendes gemeldet: Die Nachricht von der Geburt des Kronprinzen wurde noch nachts nach dem Vatikan telephoniſch übermittelt, wo ſie eine lebhafte Bewegung hervorrief. Es wird im Vatikan dankbar begrüßt, daß der Kronprinz den Titel Prinz von Piemont führen wird und nicht Prinz von Rom. Dadurch ſind gewiſſe Verdächtigungen beſeitigt worden. Man hofft in vatikaniſchen Kreiſen, daß der Titel Prinz von Piemont für den Kronprinzen von Italien end⸗ gültig adoptiert wird, wie in England der Titel eines Prinzeu von Wales. Nom, 17. Sept. Der Papſt hat den Erzbiſchof von Turin telegraphiſch angewieſen, ſich zur Vollziehung der Taufe des neugeborenen Prinzen nach Schloß Racconigi zu begeben. Nom, 17. Sept. Die„Piazza Colona“ war geſtern abend von einer gewaltigen Menſchenmenge beſetzt. Die ſtädtiſche Muſikkapelle mußte wiederholt unter enthuſiaſtiſchen Kund. gebungen der Menge die Königshymne ſpielen ebenſo auch in⸗ mitten ſtürmiſcher Beifallskundgebungen die Garibaldi- und Montenegriniſche Hymne ſpielen. Es wurden ſodann andere patriotiſche Weiſen geſpielt. Nach Beendigung der Muſikvor⸗ träge begab ſich ein Zug mit mehr als 3000 Perſonen mit Fahnen nach dem Kapitol, wo ein Bürger über das Ereignis ſprach und ſtürmiſchen Beifall erntete. Aus allen Teilen des Landes melden Depeſchen Freudenskundgebungen und feſtliche Veranſtaltungeu. Werlin, 17. Sept. Die„Norddeutſche“ ſchreibt zur Geburt des italieniſchen Thronfolgers: Mit herzlicher Anteil⸗ nahme wird man in Deutſchland die Kunde von dem für das Herrſcherhaus Savoyen und für das dem deutſchen Reeiche be⸗ freundete und verbündete Königreich Italien hocherfreulichen Ereignis begrüßen. Möge die Geburt eines direkten Thron⸗ erben der Dynaſtie Savoyen und dem italieniſchen Volke neues Glück bringen! Möge der junge Prinz dereinſt dem Vorbilde des edlen Vorfahren nachſtreben, deſſen Name be⸗ trägt, zum Heil und Segen der Nation, die gleich dem deutſchen Volke ſich biunen einer kurzen Friſt von Jahren aus Zeriſſen⸗ heit und Ohnmacht zu unbeſtrittener Großmachtſtellung empor⸗ ringen konnte. Fürſt Herbert Bismarck. Friedrichsruh, 18. Sept. Fürſt Herbert Bismarck iſt heute vormittag 10¼ Ahr ſanft entſchlafen. 258 Im Alter von erſt 55 Jahren iſt Fürſt Herbert Bismarck nunmehr ſeinem vor 6 Jahren verſtorbenen Vater, dem Alt⸗ reichskanzler, im Tode gefolgt. Ein ſchweres Leiden, von dem der Fürſt nicht wieder geneſen ſollte, hatte ihn vor längerer Zeit aufs Krankenbett geworfen; vorgeſtern morgen ſtarb Fürſt Bismarck, der die letzten Tage hindurch bereits bewußtlos war, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, nach kurzem Todeskampfe.— Herbert Bismarck ſtudierte in Bonn und Berlin die Rechte. 1870 machte er den Feldzug mit, in welchem er bei Mars⸗la⸗Tour ſchwer verwundet wurde. In den Dienſt des Auswärtigen Amtes trat der Fürſt Weihnachten 1873, und wurde zuerſt bei den Geſandtſchaften in Dresden und München und ſpäter vielfach auch beim Reichskanzler direkt beſchäftigt. Sein diplomatiſches Examen legte der Fürſt 1876 ab, worauf er bei verſchiedenen Botſchaften tätig war, bis er Weihnachten 1884 in das Auswärtige Amt berufen hier nach wenigen Monaten Unterſtaatsſekretär wurde. 1886 erhielt Bismarck ſeine Ernennung zum Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes. Kaiſer Friedrich berief Fürſt Herbert Bismarck April 1888 als Staatsminiſter in das preußiſche Staatsminiſterium. Als jedoch I——. ũ'.üä ᷑˖́,—ͥ—.d—.——ĩð U——— ⁵———T—..—. B—F(— ir—᷑—-¼——-—:¼ Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 13(Nachdruck verboten.) „Eines Tages kam Irene hinzu. O, ich ſehe ſie deutlich vor mir ſtehen, ſtolz aufgerichtet, mit leuchtenden Augen, als ſie fragte:„Was geht hier vor?“ Und als ſie es erfahren hatte, legte ſie ihren Arm um mich und zog mich an ihre Bruſt. „Mein armes, liebes Kind“, o, ich weiß ihre Worte noch ganz genau, welche ſie damals ſprach,„ſehen Sie doch ein, daß eine unedle Handlung nur den Betreffenden, von dem ſie ausgeht, herabſetzt. Und zu Anna Petrowna ſich wendend, fuhr ſie fort: „Sie ſind tief in meiner Achtung geſunken, Fürſtin; da ſie ein Edelfräulein ſind, wäre es Ihre erſte Pflicht geweſen, eine Arme und Verlaſſene zu beſchützen.“ Seit dieſer Stunde nahm Irene ſich wie eine Mutter meiner an. Ich durfte ſie in ihrer Wohnung beſuchen und in den Ferien bei ihr bleiben, was Madame Bonant ſonſt nie geſtattet haben würde. Ich batte plötzlich eine Heimat bei Irenen.“ Reines Augen ſtanden voll Thränen und aufſchluchzend barg ſie das Geſicht an Wolfs Schulter. „Onkel, was geſchieht hier? Was haſt Du Fräulein Reine gethan?“ Des eintretenden Kurts Stimme klang heiſer vor Aufregung.„Du haſt ihr doch keine Vorwürfe gemacht, ſie nicht geſcholten oder gar angeklagt! Bei aller Pietät für Dich würde mich das maßlos empören.“ Reine reichte ihm ſtumm die Hand, die er mit heißer Leiden⸗ ſchaft an Stirn und Lippen preßte. „Sage mir, was Du willſt, aber trübe nicht den Himmel dieſes Engels.“ „Nun höre nur dieſen närriſchen Menſchen. Kleine“, lachte Wolf, gut gelaunt.„Was fällt Dir denn eigentlich ein, Kurti, Reine und ich ſind die allerbeſten Freunde, Du biſt der einzige, der mit Deiner Löwenſtimme unſere Harmonie ſtört. Iſt mir ſchon jemals ſolch ein wunderlicher Heiliger vorgekommen!“ „Aber weshalb denn dieſe Thränen?“ „Weiber weinen oft und wiſſen ſelbſt nicht, warum.“ „Ich dachte an Irene“, jetzt lächelte Reine wieder—„und daran, wie gut ſie gegen mich war. Habe ich Ihnen ſchon er⸗ zählt, daß Onkel Wolf ſie nach Berlin einladen will.“ „Nein, Reine, und wird ſie kommen?“ „Selbſtverſtändlich, daran iſt gar kein Zweifel.“ „Fräulein Reine, ich muß morgen abreiſen, muß in meine Garniſon zurückkehren, die mir recht tot und öde erſcheinen wird nach den himmliſchen Tagen hier. Werden Sie mich ein wenig vermiſſen?“ „Ich weiß nicht“,— Schelmerei blitzte aus ihren Augen—„die anderen Herren ſind ja auch alle ſehr nett gegen mich.“ „Wir reiſen übermorgen nach Berlin, Kurti. Was wird Papa ſagen, daß Du nicht zu ihm gekommen biſt?“ „Du wirſt mich hoffentlich entſchuldigen, Onkel.“ „Gewiß, mit unaufſchiebbaren Geſchäften, Kurti, mit Minne⸗ dienſt.“ „Wir reiſen, Onkel Wolf?“ fragte Reine traurig—„ach, ich möchte hier bleiben, ſchöner als hier iſt es auf der ganzen Welt nicht. Nach Berlin mag ich nicht.“ „Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, Kleine. Oder willſt Du ohne mich hier bleiben?“ „Ja, nach Berlin will ich nicht.“ Wolfs Stirn umwölkte ſich. „Eigenſinnig, Kind?“ fragte er ernſt,„das ſteht Dir nicht!“ „Ich brauche auch nicht immer hübſch zu ſein, ich will es garnicht!“ Reine warf ſich in einen Seſſel und ſtützte das Köpfchen in die Hand. Kurti näherte ſich ihr und neigte ſich über ſie: „Liebe Reine, möchten Sie nicht meine Verwandten kennen lernen. Mein Vater wird Ihnen ſicher gefallen. Er iſt ſehr liebenswürdig und gütig.“ „Ich will hier, ich will bei Onkel Wolf bleiben. Die anderen Menſchen ſind mir ganz gleichgültig.“ „So darfſt Du nicht ſprechen, Irene, auf keinen Fall, Du wirſt mit dieſen Menſchen leben müſſen“, mahnte Graf Lindberg, .([(—— unangenehm berührt von dem Trotz des Mädchens.„Du mußt Dich meiner beſſeren Einſicht fügen. Du kennſt die Welt und ihr Urteil nicht, meine Pflicht aber iſt es. Dich vor jeder Miß⸗ deutung zu bewahren.“ „Ich möchte wiſſen, was die Leute von mir ſagen ſollten?“ „So mancherlei, Reine. Wir ſind beide zu jung, um als Vater und Tochter zuſammen zu hauſen.“ Er legte freundlich die Hand auf ihr Haar. Das Mädchen aber ſtieß ſeine Rechte heftig zurück. „Kurti iſt viel beſſer zu mir und giebt meinen Bitten ſtets nach. Ich mag nichts mehr von Dir wiſſen, Onkel Wolf.“ „Du wirſt Dich noch beſinnen, Reine! Unartige Kinder läßt man am beſten allein.“ Der Graf verließ das Gemach, Kurt aber blieb zurück und ſich über die Schmollende neigend, ſagte er leiſe und zärtlich: „Reine, liebe, ſüße Reine, fühlen Sie nun, daß Sie mein Beſtes ſind auf der Welt, daß ich Sie namenlos liebe?!“ Das blonde Köpfchen ſank an ſeine Schulter, und die roten Lippen flüſterten: „Ich will nicht nach Berlin! bleiben.“ Ich will in Baden⸗Baden ** * Graf Axel und Liſa empfingen die Reiſenden auf dem Bahn⸗ bof. Beim Herannahen des Zuges ſchwenkte Lindberg be⸗ willkommend ſeinen Strohhut. „Wolf, Bruderherz, ſchön, daß Du da biſt! Ach, Dein Pflegetöchterchen! Willkommen, Reine, ich darf doch ſo ſagen. Meine Tochter Liſa. Ich hoffe, die Damen werden ſich ver⸗ ſtändigen.“ Die Herren ſchüttelten ſich die Hände, und Wolf nahm Axels Arm. „Wir können gehen, Hermann beſorgt das Gepäck.“ „Du kommſt natürlich erſt mit mir“, bat Axel,„Amanda er⸗ wartet Dich bereits. Sei nett, Wölfchen, ſie iſt ſo neugierig, Dich kennen zu lernen. Du würdeſt mir einen ſpeziellen Ge⸗ fallen thun.“ Fortſetzung folgt.) mer Anzeiger am 20. März 1890 ſein Vater von ſeinen Aemtern zurücktrat, nahm auch er wenige Tage darauf ſeine Entlaſſung und zog ſich auf das Schloß Schönhauſen zurück, deſſen Verwaltung er übernahm. Am 21. Juni 1892 vermählte ſich Herbert Bismarck mit Gräfin Marguerite Hoyos, aus welcher Ehe zwei Söhne und zwei Töchter hervorzingen. Nach dem Tode ſeines Vaters folgte er dieſem im Beſitz des Fürſtentitels und der Herrſchaft Friedrichsruh. Als Staatsmann machte ſich der verſtorbene Fürſt um die Vorbereitung des deutſch-engliſchen Abkommens von 1885 über die Abgrenzung der Kolonialgebiete verdient wie ſpäter um die Samoakonferenz, welcher er 1889 in Berlin präſidierte. Dem Reichstag gehörte er 18811886 als Ver⸗ treter(des Wahlkreiſes Lauenberg an, 1893-1898 als Ver- treter des Wahlkreiſes Jerichow.— Die Beiſetzung des Verſtorbenen findet kommenden Mittwoch im Mauſoleum zu Friedrichsruh ſtatt. Unter den bisher eingelaufenen zahlreichen Beileidstelegrammen befindet ſich auch eines vom Kaiſer und dem König von England. Ausland. Madrid, 17. Sept. Die hieſigen Blätter melden, daß die Prinzeſſin Luiſe von Koburg zu mehrtägigem Aufenthalt hier eingetroffen iſt. Ciſſabon, 17. Sept. Die Abendblätter melden, daß die Prinzeſſtin Luiſe von Koburg und Mattachich unter dem Namen Wolsky mit dem Dampfer, Bishop“ in Liſſabon anlangten. Einer Madrider Meldung des„Berliner Tagebl.“ verlautet dort, die Prinzeſſin in Begleitung Dr. Stimmers habe unter dem Namen einer Gräfin Colberg drei Tage in einem dortigen Hotel ſich aufgehalten und ſei am Donnerſtag nach Frankreich zurückgekehrt. Schweiz. Die internationale Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels nahm geſtern, ſo wird aus Zürich berichtet, nach einem Referat des Majors a. D. Wagener eine Reſolution an, in welcher für alle Länder die ſchärfſten geſetzgeberiſchen Maßnahmen gegen die Zuhälter und ihr Gewerbe verlangt werden. aus den Neſchlüſſen des Gemeinderats zu Viernheim in der Kitzung vom 16. September 1904. 1. Es wird beſchloſſen, am neuen Schulhauſe die ausge⸗ tretenen Treppen durch Lavabaſaltſteine zu erneuern und die defekt gewordenen Gänge mit Cement ausbeſſern zu laſſen. Die Fenſter am ganzen Schulhauſe ſollen innen und außen zweimal mit Oelfarbe angeſtrichen werden. Gemeindebauaufſeher Adler hier erhält Auftrag, dieſe Arbeiten zu veranſchlagen und den Voranſchlag vor Vergebung der Arbeiten, welches im Submiſſionswege zu geſchehen hat, dem Gemeinderat zur Genehmigung vorzulegen. 2. Eine Beſchwerde betr. die Abgabe des Lehrerbeſoldungs⸗ holzes ſeitens 2 definitiv angeſtellter Lehrer vom 8. Aug. l. J. wird dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Es wird be⸗ ſchloſſen, dieſe Angelegenheit dem Gr. Kreisamt Heppenheim vorzulegen und anzufragen, ob die betr. Lehrer rechtlichen An- ſpruch auf Herausgabe des früheren Beſoldungsholzes haben oder mit dem Beſchluß des Gemeinderats vom 21. Okt. 1904 zufrieden ſein müſſen. Gewährung von Rezeßbauholzvergütung pro 1905,06 werden der Konſequenz wegen zurückgewieſen und die Geſuchſteller auf die nächſtjährige Anmeldefriſt verwieſen. 4. Die Plätze zur Aufſtellung eines Karouſſels und einer Stimmung machen, wie oft ertönt nicht. dies Wort. Gerade da, wo es ſo viel gebraucht wird, iſt für die Geſundheit am wenigſten zu haben; nur zu oft ſind die beſten Gäſte auch die erſte Beute des Todes, der namentlich um die Herbſtzeit— der berüchtigten und gefürchteten Uebergangszeit von der heißen zur warmen Jahreszeit— ſeinen Beutezug hält. Auch von dem eigenen Verhalten iſt des Menſchen Gut, Geſundheit“ nach den berechtigten Lehren der Naturwiſſenſchaft abhängig. Darum hat jeder— kräftige Menſch die Pflicht für ſein leib⸗ lich Wohlergehen, durch Maßhalten in Speiſe und Trank zu ſorgen. Wo ſchwächliche Organe nicht mittun wollen, müſſen ſie durch eine naturgemäße Pflege und durch Uebung geſtärkt werden. Weil unſer eigenes Verhalten auf die Geſundheit von ſo großem Einfluß iſt, hat jeder denkende Menſch die ſittliche Pflicht, nach beſtem Wiſſen für ſeine Geſundheit durch Beachtung der Regeln einer natürlichen verſtandsgemäßen Lebensweiſe zu ſorgen. Fragen wir nach den Mitteln zur Erhaltung und zur Erlangung der Geſundheit, ſo ſteht obenan die„Arbeit.“ Ruhe und Arbeit im Wechſel verhindern eine einſeitige Entwickelung und wirken außerdem vorteilhaft auf das Befinden ein. Reine Wäſche, reine Hände vor den Mahlzeiten, wiederholtes tägliches Spülen des Mundes, ge⸗ paart mit oft wiederholten Bädern oder Ganzwaſchungen des Körpers, tragen zu ſeiner Geſunderhaltung viel bei. Lüftet die Wohnungen. Laßt den Sonnenſchein ins Zimmer, wo die Sonne hinkommt, iſt der Arzt unentbehrlich, lautet ein oft ge⸗ brauchtes Wort. Meidet Ueberanſtrengungen an der Arbeit haltet Maß in Speis und Trank. Wer von früher Jugend an hiernach handelt, dem bleibt viel Kummer und Ungem ach erſpart.„Ein geſunder Leib iſt mehr wert, als Silber und Gold“ ſagt ſchon ein Wort der Bibel, lerne unſere Zeit darnach handeln und die rechte Zufriedenheit wird unter dem Sieges⸗ —5 der„Geſundheit“ ihren verheißungsvollen Einzug alten. Weinheim, 17. Sept. Die Lokomotive, die vor⸗ geſtern abend auf dem Bahnhofe in Birkenau entgleiſte, wieder⸗ holte dieſes Spiel geſtern mittag auf dem hieſigen Bahnhof. Da die Maſchine auch voriges Jahr in der Nähe der Leinkugel⸗ ſchen Fabrik aus dem Geleiſe ſprang, ſo darf man dieſe dreimalige Entgleiſung wohl der Konſtruktion der Maſchine zu- ſchreiben und dürfte eine gründliche Reparatur und wenn nötig eine Außerdienſtſtellung dieſes„bockbeinigen“ Dampfroſſes recht empfehlenswert erſcheinen. Weinheim, 17. Sept. Schweinemarkt. Zugeführte Milchſchweine 268 Stück, verkauft 154 Stück, das Paar zu 24— 32 Mk. Läufer waren 8 Stück zugeführt, 7 wurden verkauft, das Paar zu 24—32 Mk. Sandhofen, 17. Sept. Trotz aller Warnungen und vielfach vorgekommener Unglücksfälle läßt man immer wieder Kinder mit Feuer umgehen. Dieſe Woche hat ſich hier ein ſolcher Fall zugetragen, indem Kinder, die Kaffee kochen wollten, auf den brennenden Spiritus aus der Flaſche neuen aufgießen wollten, wobei der 7jährige Sohn des Herrn Georg Winkler ſich ſo ſchwere Brandwunden zuzog, daß an ſeiner Wiedergeneſung gezweifelt wird. Bensheim, 17. Sept. Von einem ſchweren Unfall wurde der Zimmermann Ludwig Marquardt betroffen. Er ſtand auf einem Gerüſte, das an einem Neubau angebracht war, als es plötzlich einſtürzte. M. fiel aus beträchtlicher Höhe herab auf einen Zementboden und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und ſonſtige ſchwere Verletzungen, ſodaß 3. Zwei Anſprüche auf nachträgliche Genehmigung zur Gefahr für ſein Leben beſteht. Schwetzingen, 17. Hept. Die Ehefrau des Land⸗ wirts Jakob Werner, welche ſich durch Herunterfallen einer Petroleumlampe ſehr ſchwere Brandwunden zugezogen hatte, iſt geſtern nachmittag 4 Uhr unter gräßlichen Schmerzen ihren Schießbude während der hieſigen Kirchweihe pro 1904 ſollen im Submiſſionswege vergeben werden. Die Ausſchreibung hat im„Komet“ zu erfolgen und die diesbezüglichen Offerten ſind bis längſtens 15. Okt. l. J. bei der Bürgermeiſterei einzureichen. 5. Es wird beſchloſſen, zur Düngung der gemeinheitlichen Wieſen 700 Ztr. Kainit und 700 Ztr. Thomasmehl mit Lieferfriſt bis Ende Oktober l. J. anzukaufen. Offerten hierauf ſind bis längſtens 1. Okt. d. Is. auf dem Bürgermeiſterbüreau abzugeben. 6. Verſchiedene Unterſtützungs⸗, Darlehens⸗ und Friſtge⸗ ſuche wurden teils genehmigt und teils wegen mangelnden Be⸗ dürfniſſen abgelehnt. Nah und Fern. Viernheim, 20. Sept. Die Verpflichtung und feierliche Einführung unſeres neugewählten Herrn Bürger⸗ meiſters Kühlwein in ſein Amt fand geſtern Vor- mittag halb 11 Uhr durch Herrn Kreisrat v. Hahn im Bei⸗ ſein des Gemeinderats auf dem Rathauſe ſtatt. Herr Bürger⸗ meiſter Kühlwein hat mit dem geſtrigen Tage ſein verant⸗ wortungsreiches Amt definitiv angetreten. Es iſt bekannt, daß unſer Herr Bürgermeiſter von dem dringenden Wunſche beſeelt iſt, den Frieden und die Eintracht in der Gemeinde auf jede Weiſe zu fördern und zu pflegen. Doch wie ſchwer hält es oft, das Richtige zu finden, wenn ſich Intereſſen gegen Intereſſen gegenüber ſtehen, Allen es immer recht zu machen, iſt einem Menſchen einfach unmoglich. An den Bürgern iſt es, ihrem Bürgermeiſter immer mit Vertrauen zu begegnen, wenn ſie wiſſen, daß ſein ganzes Streben darauf gerichtet iſt, in jedem Falle nach beſtem Wiſſen und Gemiſſen Recht zu tun und Gerechtigkeit walten zu laſſen. Herr Buͤrgermeiſter Kühlwein hat dieſes Verſprechen bereits vor ſeiner Wahl ge⸗ geben und die Bürgerſchaft darf davon überzeugt ſein, daß er es auch halten wird.— Möge denn die ſoeben begonnene neunjährige Amtsperiode unſeres Herrn Bürgzermeiſters eine glückliche und von Gott geſegnete für unſere Gemeinde ſein, ſodaß ihm nach Beendigung derſelben eine einſtimmige Wiederwahl auf weitere Jahre in ſicherer Ausſicht ſteht. Das walte Gott! Geſundheit. Im r. Viernheim, 20. Sept. wenn luſtig Krug und Becher Kreiſe fröhlicher Zecher, Verletzungen erlegen. Darmſtadt, 17. Sept. Die Kellnerin und Proſtituierte Ida Auguſte William, die Geliebte des Rupp, der geſtern unter dem Verdachte, am 10. Juni in der Nähe der Ludwigshöhe bei Darmſtadt den Architekten Behring ermordet zu haben, verhaftet wurde, iſt heute vormittag hier vernommen worden. Von der Bergſtraße, 17. Sept. Im Tode vereint. Zu Gronau wurde der Präſident des dortigen Kriegervereins, Maurermeiſter Philipp Weiß, Kriegsveteran von 1870,71, mit militäriſchen Ehren zur letzten Ruhe beſtattet. Vor dem Fried⸗ hofe ſtürzte die Gattin des Verſtorbenen plötzlich zuſammen und verſchied bald darauf in den Armen ihrer beiden Kinder. Der unerbittliche Tod vereinte das hochgeachtete Elternpaar. Eberbach, 17. Sept. Unter den Opfern, die die Erhebung der Eingeborenen gegen die Miſſionen in Neupommern gefordert hat, befindet ſich auch die 25 Jahre alte Schweſter Sophia(Anna Schmitt) aus Mülben(A. Eberbach). Sie trat am 2. Febr. 1902 in die Genoſſenſchaft der Miſſionsſchweſtern ein und reiſte am 2. Febr. d. J. nach Neupommern ab, wo ſie hauptſächlich in der Krankenpflege tätig war. Reiffelbach, 17. Sept. Große Aufregung herrſcht in unſerem Orte wegen Unterſchlagungen, die ſich der kürzlich verſtorbene Rechner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe zu Schulden kommen ließ. Herr Lehrer Haas von Roth iſt gegenwärtig mit der Durchſicht der Bücher beſchäftigt und hat bis jetzt ein Defizit von 6000 Mk. feſtgeſtellt. Aus der Pfalz, 17. Sept. Zeichen der Zeit. Um die erledigte Stelle eines Bezirksbaumeiſters in Frankenthal haben ſich nicht weniger als 400 Bewerber gemeldet. Zweibrücken, 17. Sept. Beerdigung mit Hinder⸗ niſſen. Im benachbarten Einöd ſollte vorgeſtern nachmittag der nach längerer Krankheit verſtorbene Ackerer Eis beerdigt werden. Alles war ſchon hierzu verſammelt, als bekannt wurde, daß die Leiche erſt nach Ergebniſſen einer gerichtsärztlichen Unterſuchung bez raben werden dürfe. Hierüber war alles erſtaunt, die Sache klärte ſich jedoch dahin auf, daß der Ackerer Gravius, ein Schwiegerſohn des Verſtorbenen, durch eine anonyme Denunziation beim Unterſuchungsrichter beſchuldigt worden war, deſſen Tod durch Mißhandlungen herbeigeführt zu haben. Die Sektion ergab jedoch keine Anhaltspunkte hierfür und konnte dann die Be⸗ erdigung ſtattſinden. Straßburg, 17. Sept. Der„Straßburger Bürger⸗ zeitung“ zufolge ſchlug vor einigen Tagen dem Hauptmann der 11. Kompagnie des Infanterie-Reziments Nr. 138 auf dem Manöverfelde bei Urweiler eine ſcharfe Patrone dicht am Ohr vorbei. Sofort wurde das Manöver auf ſeinen Befehl abge⸗ brochen. Bei der vorgenommenen Unterſuchung der Gewehre wurde jedoch der Scharfſchütze nicht ausfindig gemacht. Eine bei Ankunft der Kompagnie in Pfaffenhofen gemachte zweite Unterſuchung erwies ſich ebenfalls als erfolglos. In Nieder⸗ Rödern wurde nunmehr ein Einjähriger vom Artillerie⸗Regiment Nr. 51, der einem Kameraden eine ſcharfe Patrone zeigte, ver⸗ haftet und nach Straßburg abgeführt. Göttingen, 5. Sept.„Das Ganze halt!“ Eine unliebſame Unterbrechung erlitt am vergangenen Freitag das Manöver der 20. Diviſion zwiſchen Gieboldehauſen und Boden⸗ ſee. Als mehrere Regimenter gerade einen vom Feind beſetzten Höhenzug erſtürmten, und der Sieg den Anſtürmenden unbe⸗ ſtritten zugekommen wäre, wurde plötzlich„das Ganze halt“ geblaſen. Die Befehlshaber ſahen einander erſtaunt an und konnten, da ſie den Befehl zu dieſem Signal nicht gegeben hatte, keine Erklärung für den Zwiſchenfall finden. Man forſchte und ſiehe da— ein Kuhhirte, der ehemals Trompeter geweſen, befand ſich mit ſeiner Herde am nahen Berg. Er hattezdas ihm wohlbekannte Signal gegeben, das von den Trompetern der verſchiedenen Regimenter ſofort erwidert wurde. Nach einſtündiger Pauſe wurde dann der Berg er⸗ ſtürmt, worauf ſich die feindliche Armee nach Oſterode zurück⸗ zog. Gegen den ſignalkundigen Kuhhirten iſt Strafantrag ge⸗ ſtellt worden. Hanau, 16. Sept. Ein neuer Kaſpar Hauſer. In einem Gehöft in Biſchofsheim wurde am Samſtag Abend ein etwa 7— Fjähriger Junge aufgefunden, der angeblich von ſeinem Vater dorthingebracht iſt. Ueber ſeinen Namen und ſeine Herkunft weiß der Knabe keine Auskunft zu geben. Luzern, 17. Sept. Vom Blitz erſchlagen. Vor- geſtern nachmittäg wurde auf dem Rigi ein Pfarrer aus dem Elſaß vom Blitz erſchlagen. Rom, 17. Sept. Der ſtellvertretende Sekretär des Miniſters des königlichen Hauſes, Dr. Roncali, wurde unter dem Verdacht, ſeine Gattin ermordet zu haben, ver— haftet. Paris, 17. Sept. Die Polizei verhaftete den ſteck⸗ brieflich verfolgten Bankier Hollmann, genannt Hellwig, aus Baden⸗Baden. — Altweiberſommer nennt der Volksmund wenig ge⸗ galant die feinen, weißen Gewebe, die an ſchönen September⸗ tagen in der Luft zu hängen ſcheinen und uns beim Spazier⸗ gange plötzlich anfliegen. Es fallen einem unwillkürlich aller⸗ hand Sagen ein, die den Urſprung jener Fäden poetiſch erklären. Da iſt die Schickſalsgöttin, die den Lebens faden ſpinnt, eine der drei Parzen, und wirklich ſagt man oft: „Das Leben dieſes Menſchen hängt nur an einem Faden.“ Eine andere Geſchichte erzählt von der ſtolzen Königstochter Arachne, die fich vermaß, mit den Frauen das Olymp um die Wette ſpinnen zu wollen und die zur Strafe für ihren Dünkel in eine garſtige Spinne verwandelt wurde. Im Mittelalter, wo die Verehrung der Jungfrau Maria dem Volke ganz in Fleiſch und Blut übergegangen war, nannte man die kleinen duftigen Gewebe„Mariengarn“ oder„Frauenſommer“ und bildete manche ſinnige Legende um ihre Entſtehung. Heute wiſſen wir, daß die Feldſpinne, um ſich in der Luft raſch weiterverbreiten zu können, den„Altweiberſommer“ erzeugt. Wenn wir ihn ſehen, ſo ſollten wir uns freuen, nicht nur an der Geſchicklichkeit, mit der er geſponnen wurde, ſondern auch deshalb, weil dieſe Fäden ſtets als Vorboten eines ſchönen, warmen Tages gelten. Der Inſtinkt der Spinne iſt hier faſt immer untrüglich. — Im letzten Jahre ſind im Großherzogtum Heſſen eine ganze Anzahl Wieſendüngungsverſuche durchgeführt, welche den betreffenden Verſuchs⸗Anſtellern Klarheit über die paſſendſte Kunſtdüngergabe geben ſollten. Da die Reſultate auch für weitere Kreiſe von Intereſſe ſein dürften, laſſen wir einige derſelben folgen: Auf einer Wieſe mit Lehmboden des Herrn Corell zu Lenſel blieb von 4 unter ſich gleichen Verſuchsflächen die erſte ungedüngt, die zweite erhielt pro ha 800 Kg Kainit, die dritte 80 kg Thomasmehl und die vierte 800 kg Kainit und 800 kg Thomasmehl. Kainit allein bewirkte gegenüber der ungedüngten Fläche einen Mehrertrag von 1863% kg Heu. Thomasmehl allein gab nur 1025 Kg und die vereinigte Gabe von Kainit und Thomasmehl 45262/ kg Heu pro ha mehr als ungedüngt. Bei Annahme von 5 Mk. für den Doppelzentner Heu erübrigte der Verſuchsanſteller nach Abzug der jeweiligen Düngerkoſten durch die alleinige Kainitdüngung 75,57 Mk., durch Kainit und Thomasmehl 121,14 Mk. pro ha, während Thomasmehl allein nur einen Reingewinn von 13,65 Mk. er⸗ gab. Herr G. Stamm in Endorf erntete auf einer moorigen Wieſe pro ha durch Thomasmehl 1153 ½ kg Heu mehr als auf einer ungedüngten aber ſonſt gleichen Fläche. Thomasmehl in Verbindung mit 800 kg Kainit brachte ſogar einen Mehr⸗ ertrag von 4141 kg. Nach Abzug der Düngerkoſten ſtellte ſich der Reingewinn bei Thomasmehldüngung allein nur auf 20,08 Mk., bei einer Düngung mit Thomasmehl und Kainit jedoch auf 151,88 Mk. Man ſieht aus dieſen Beiſpielen, daß unſere Böden eine Kalidüngung in hohem Maße lohnen. Der Moorboden im letztangeführten Verſuch iſt ja von Natur arm an Kali, aber auch die übrigen Bodenarten verarmen infolge einſeitiger Düngungen mit Phosphorſäuren mehr und mehr an Kali, wie der Lehmboden des erſten Beiſpiels zeigt. Es iſt daher an der Zeit, um unſere Böden vor einer Verarmung an Kali zu ſchützen, denſelben außer ſonſtigen Nährſtoffen ſtets eine entſprechende Menge Kali zuzuführen. Ein weites Alsfeld. Sulz a. N., 18. Sept. Sonntag mittag/ 12 uhr brach im Städtſchen Bins⸗ dorf in einem Holzſchuppen— nach anderer Meldung in einer Scheune— in der Nähe des Pfarrhofs auf bis jetzt un⸗ aufgeklärte Weiſe Feuer aus, das infolge des herrſchenden Waſſermangels und des ſtarken Windes mit ſo raſender Schnelligkeit um ſich griff, daß um 3 Uhr bereits 40, eine halbe Stunde ſpäter ſchon 60 Häuſer eingeäſchert waren. 11 10 Die Feuer wehr ſtand dem verheerenden Element machtlos gegenüber... 7 Allerlei... N Vernſtein⸗ und Bis um 4 Uhr waren 70 Gebäude eingeäſchert, darunter i 828 g das Rathaus und das Schulhaus. Die aus maſſivem Sand⸗ Der wartende Kutſcher. Sir William Draggs iſt ſelbſt Spiritus- Fußboden-CLacſdie ſtein erbaute Kirche ſtand um dieſe Zeit noch, ebenſo das im Lande des Spleens als ſehr erzentriſch bekannt. Im hinter der Kirche ſtehende Pfarrhaus. Erſt heute vormittag vorigen Herbſt wollte er auf ſeiner neuen Jacht eine kleine erſterer in einigen Stunden konnte das Feuer eingedämmt werden. Im Hun W 3 8 115 7 5 e e a 19 letzterer ſo fort trocknend ä ört. ini ernt ſtehende Häuſer wurden[dem Hafen von righten ren, Ja 255 e 5 2 nicht ver⸗[„Warten Sie hier,“ ſagte er zum Kutſcher, und ließ ſich dann in diverſen Farben. ſichert ſollen, wurden während der Nacht teils in den wenigen, nach ſeinem Eibe r Fußboden Jarben trichfertig vom Feuer verſchonten Häuſer, teils in benachbarten Gemeinden 3 1e u ee frisch 3 1 500 untergebracht. Der König hat zur Linderung der erſten Not wohl 2 Bord, daß er beſchloß, gar nicht e nd 1 noch geſtern abend 500 Mark überſandt. Das Vieh ſoll gehen, ſondern gleich um die Welt zu fahren. Und der 8 sämtliche Farben 8 gerettet ſein. Dagegen iſt, wie verlautet, der größte Teil Kutſcher am Strande von Brighton? Was tat der? Er ö e i det n i des Inventars und der Ernte- und Futtervorräte vernichtet wartete. Den folgenden Tag, die Tage darauf rückte und rocken 9. . rührte er ſich nicht. Nur bat er um die Erlaubnis, eine Art N 2 4 eee abend E Der ah verge der deen fen ed aueh. Staubanziehendes Fußboden- Gel von demſelben tückiſchen Schickſal betroffen wurde, wie die un⸗ Das Jahr verſtrich. Der Kutſcher wartete; er ſaß auf der glücklichen Ilsfelder, liegt im Oberamt Sulz, 15 Kilometer Türſchwelle ſeiner Hütte, 1 ſeine bee und 3 Emaille- Jacke •„kul,f ili!!! 1225 lingen, als bei Sulz. In der Nähe efindet ſich das Stä hen ie Jacht des Sit William Draggs im f 1 Roſenfeld, auf der entgegengeſetzten Seite die hohenzollerſche Hafen n Eis ichrte von ihrer Weltumſegelung Rarl Marbach, Aora⸗Progtrie er, Grenze. Das Städtchen zählt nicht viel über 800 Einwohner, zurück. Die erſte Perſon, die Sir William vors Geſicht be⸗ nic iſt alſo um mehr als die Hälfte kleiner als Ilsfeld; mit ge- kam, als er ans Land ſtieg, war der wartende Roſſelenker, Rathaus ſtraßße 18. 8 ringen Ausnahmen, etwa 40 Perſonen, ſind ſeine Einwohner] Der Sir zeigte keine Spur von Ueberraſchung:„Alright!“ katholiſch. ſagte er,„wie viel machts?“ Der andere zog eine ſorgſam r—— N Binsdorf, 19. Sept. Nach amtlicher Angabe ſind geführte Rechnung hervor. Sie belief ſich auf etwa 50 000 lm 104 Gebäude abgebrannt. 500 Perſonen ſind obdachlos. Francs. Ohne eine Miene zu verziehen, riß Sir William ein col S ane f 2 Blatt aus ſeinem Scheckbuch füllte es aus und reichte es 85 Der Schaden an Gebäuden wird auf etwa 500 19 15 3 Kutſcher. Dann ließ er ſich zu ſeinem Hotel fahren und Große Auswa U unn geſchätzt. An Mobiliar und Vorräten 300,000 Mark. Der wollte hineingehen. Doch der Kutſcher hielt ihn zurück;. 1 Miniſter des Innern von Piſcheck beſichtigte 1 155 Brand-„Und die Fahrt?“„Ach, richtig“ und er gab ihm noch zwei in 994 10 platz und verſprach raſche und durchgreifende Hilfsaktion. l 1 8 Herren-, Knaben, Frauen. und 9 5 5 ö ie Herbſtzeitloſe. Sehr früh hebt in ieſem Ic 22 den Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtr aße Herbſt 5 Auf 2 Wieſen ſprießen schon darch Mädchenhemden. i en Herbſtzeitloſe 88 0 und das angrenzende Gebiet. Wen Schafe n die ade der Nan Träger-, Hund-, und Rinderſchürzen luer Nachſtehend bringen wir die unterm 17. September 1904 bei iſt ſehr bezeichnend für die Spätherbſtpflanze 525 giftig iſt, Bubenbluſen etr. 15 der Zentralſtelle für Obſtverwertung in Frankfurt a. M. er- weiß jedermann, aber die Gefährlichkeit des Giftes wird 155 Alles nur ſelbſtgefertigte Artikel, aus prima Stoffen. zielten Durchſchnittspretſe: meiſt unterſchätzt. Alle Teile der Pflanze, alſo auch 5 80 Garantie für dauerh. Arbeit in denkbar bikigen Freiſen. ec Aepfel per Zentner Mk. 8—12 ſchen krokusartigen Blüten, enthalten das verderbliche Kolchi⸗ 1s epfe 2 N 6—12 zin, das beſonders auf die Verdauungsorgane und die Nieren M. Dobhan, Waſſerſtr. Birnen 1 1 6 2 wirkt und Lähmungen des Zentralnervenſyſtems hervorrufen t Pfirſiche 1 1 28 kann. Die Folgen des Genuſſes der Pflanze ſind in der * Preißelbeeren„ 1„ 20-25 Giftwirkung jedoch auch Durchfall und Erbrechen, Magen 3 Zwetſchen„„ 5 und Darmentzündungen und ſonſtige Krankheitserſcheinun⸗ 2 Zwetſchen in Waggonldg.„„„ 2½—3 en. Dieſe böſe Wirkung können wir vornehmlich bei den f 4 Moſtäpfel 1„ 3—3½ Rühen wahrnehmen, die, ieee e e 5 das Cieblingsblalt von 100, doo deutschen 0 je Prei fi ö er P. ein paar Herbſtzeitloſen mitfreſſen. Deswegen ſo 255 2 f N den Die Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Lieferung. das Vieh 85 555 Dune auf die Wieſe gehen laſſen; denn 8 e duusfrauen ist Pele ef: Bensheim, 18. September 1904. wenn die Tiere ſchon ein wenig Futter im Magen haben, 1 5 en. fällt es ihnen gar nicht ein, die Giftpflanze auch nur anzu⸗ eutsche r Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. rühren. Ihren Hauptſtandort hat die Zeitloſe in feuchten 1 Wieſengründen. Auf den Bergwieſen des Harzes trifft man 5 f 8 ie in beſonders ßen Mengen. G Flächen bedeckt ſie 1 2 j N Uerbrechleh Hocbelastisch! Rostfrei!“. ure d f Alltenbender. fi oden-Seitung. übſche Abwechslung bieten. Aber auch auf den Wieſengrün⸗ 1 S. E. S hr Frauen wollt Thr sieher gehn, en des Taunus, des Odenwaldes uſw. fühlt ſie ſich wohl— 3 1 e l e mist Iur anf den Namen sehn: zum Schrecken des Landwirts, der die Pflanze aus dem„ eee 0 ur„Herkules“ heisst die Parob, Grummet ſorgſam ausleſen muß wenn er ſein Vieh und ehe fate dung cute— kin solch Corset will Euer Wohl! 1348 ſich vor Schaden bewahren will. Auf den Wieſen des Rieds eee eee 1 wiſchen Odenwald und Rhein wurden in früheren Jahren— 1 die Schulkinder an Mittwoch⸗ und Samstagnachmittagen bauen nter ggg it Fig 1.. ·˙mꝛm ̃˙ L hinausgeſchickt, die e zu 3 um 1 1 4 2 0 5= i f breitung Einhalt zu tun. Wenn man mehrere Jahre hin⸗ 0 l 5 heutigen Nummer unſeres Blattes 2 durch die Stengel, die Schäfte der Pflanze ausreißt, ſo ver⸗ 1 der Preis⸗Courant des Eugros⸗Verſandthauſes Gebr. J. faulen die Wurzelzwiebeln, beſonders wenn Witterung und . u. P. Schulhoff in München bei, welches ſeine Artikel[ Wieſen große Feuchtigkeit beſitzen. Ferner ſind künſtliche 2 Lum an r Dana 0 IA. 5 5 a egelmäßige Bewäſſerung und ſtarke Düngung der Wieſen⸗ 3 0 der Weiß-, Woll⸗ Schnitt⸗, Kurz⸗ und Spielwarenbranche be⸗ finde erbte Mittel zur Vernichtung der Herbſtzeitloſe Die beſte, billigſte und auswahlreichſte 1171 10 ſonders Wiederverkäufern empfiehlt Eine neue Maſchine. Die großen Werkſtätten zur Fabri⸗ il 1 d e. ³¹¹ 1 ˙ kation von Maſchinen und Werkzeugen in Buffalo, die mit. U 35 un fir einem Teil der von den Niagarafällen gelieferten Kraft*. b ͤm—— ³¹w¹]- ˙² arbeiten, haben jetzt eine neue Maſchine hergeſtellt die aus⸗— 2— 1 ſchließlich zur Herſtellung von Konſervenbüchſen aus Blech rf 9 In 25— I. que E 8 0 Reparaturen beſtimmt iſt. Sie verfertigt 1 5 5 8 9— 2 1 10 und demnach mit zehnmal größerer Geſchwindigkeit als ner 4.— 5 4 an 112⁰ geübteſte Arbeiter. Die Blätter von Eiſenblech werden in 8 Mannheims 5 i paſſenden Maßen geſchnitten und der Maſchine durch eine l 3. 8 55 Uhren U. Goldwaren Kette ohne Ende zugeführt, deren Bewegung in beſtimmten, 8 iſt nur. uberall bekannte und bewährte 5 . 0 8 2 Zwiſchenräumen ſelbſttätig unterbrochen wird. Während J 5 0 werden in meinem Geſchäft if ſolchen Pause biegt die Maschine zunächſt die Ränder 1 0 am Platze unter des Blechs zuſammen, die eine Naht bilden ſollen. Durch J E 1 N— Aran I. 4 4. eine andere Vorrichtung werden dieſe Ränder miteinander E— n 45 f 5 verbunden. Der ſo entſtandene Zylinder wandert dann weiter e 2 1 für gute und ſolide Arbeit zu einem Rad, das die zunächſt loſe übereinander gelegten 8 H, 6 Ittiteſtraße., 5 10 5 promt und billig ausgeführt. Ränder feſt zuſammenpreßt. In einem ſpätern Stadium der itshüt à Mt.— 5 Verarbeitung erfolgt dann die Lötung, entweder auf ge⸗ 5 Hochzei ahü e von an— Ug, Uhrmacher. wöhnliche Weiſe 12 der Hand oder durch die Maſchine e Herren · Filzhüte von Mk. 1 20 an 0 ſelbſt, indem von dieſer aus die geſchmolzene Lötmaſſe Trop⸗ Gegenwärtig wird mit 10— 15 Prozent Preis⸗ 0 1 e e g 3 ge 9 Prozeut Preis- 0 0 8 e auf die beſtimmte Stelle des Zylinders 25 abſchlag verkauft, machen Sie ſich das zu Nutzen i Ein rief ale Doutſch⸗Ofafeike. Der golſſekretär Wey indem Sie Ihre Hüte bei mir taufen. . U in Bautzen hat olgenden Brief, der für ſich ſelber ſpricht, aus N Mohorro erhalten: Ich bin Lehrer in Mohorro mein Name PD 2 8 U Schirm- u. Stock-Fahrik 0 45 6 heißt Zuberbi. Ich bin 18 Jahre alt ich bin 1886 geboren. 10 4 Sein Sohn Mey Kommune Mohorro iſt ſehr mein Freund. 7 3 feparatur-Werkestätte. Planken. Jedes mall ich frage Herr Mey: Dein Vater iſt geſund? 1 Herr Mey hat mir geſagt: Ja mein Vater, meine Mutter, r D eee Schweſter und mein Bruder ſind alle geſund. Herr 0 Mey hat eure Bilder mir gezeigt, ich habe ſehr gefreut. ö—— iſt eine kleine Stadt; Ich ſchreibe dir einen Brief. 11 U 4 teſer Brief wenn du ihn bekommſt, hole mir ſchnell deinen ute illigkeit, iſt die U Brief! Weil ich werde ſehr freuen. Ich lehre 80 Schüler,. 1 5 0 I Ich wurde Schule in Tanga gelehrt. Jetzt hier Mohorro, 2 er ſtändige verbraucher erhält eine ich lerne Deutſch Sprechen. Jetzt ich kann es nur ein wenig Deutſch zu ſprechen. Aber nachher ich werde ſehr können. ein Vater, meine Mutter, meine Schweſter, meine Brüder in . und meine Frau(h, alle find geſund: Mein Herr, ich werde Anzugs-Sto Ol ſehr freuen, wenn du einen Brief von mir bringen. Deine TCasrhynuhir. wertvolle, gut gehende Nemontoir, wit Sprungdechel 2 in ſchwarzem Stahl mit Goldrand, Freunde, deine Frau, und deine Kinder ich habe ſie ſehr ge Et 8 a grüßt. Ich frage dir, mein Herr, wirſt du Afrika kommen PST Pn 0 fur Herbst und Winter ſind eingetroffen und ich ich liebe ſehr in Bautzen kommen. Aber ich habe keine 5 EI ee ee e, ne, ladet freundlichſt zum Beſuche ein 1804 Zeit. Von 19. Juni bis 19. Juli meine Schüler haber 2 8 9 man weiſe daher uneingewickelte Stücke im eigenen Intereſſe zurück. Krümer& Flammer, Heilbronn a. N. Im letzten Jahre kamen 4635 Uhren zur Verteilung. Ferien bekommen. In dieſen Tagen ich habe keine Arbeit ruß. Der Lehrer, der Kommunalſchule in Mohorro Zu— berbi. Mohorro, fi 9 Juli 1904. Fans Schumacher. 1 Die Rechnung der kath. Kirche Viernheim pro 1903004 liegt vom 18. d. Mts. acht Tage zu Jedermanns Ein⸗ ſicht in dem Pfarrhauſe offen. Für den Kirchenvorstand: 1335 Wolf, Pfarrer. Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. Morgen abend halb 9 Uhr Versammlung im Vereinslokal.— Der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten. 1342 Der Vorſtand. Arbeiterinnen finden fortwährend bei bekannt gutem Verdienſt dauernde Beſchäftigung. Ebenſo eine Anzahl Jungens von 14 bis 17 Jahren bei Marr Maier Station Käferthal-Wohlgelegen. Machen U Handarbeit suchen 1334 Eg.& Herm. Herbst Corsetfabrik, Mannheim. Unentgeltlich erhält Jedermann ein Probe- Exemplar der Neuen Badischen Landes⸗JZeitung Mannheimer Zeitung, Mannheimer Anzeiger u. Handelsbl. pro Monat September, um ſich von dem ſehr reichhal⸗ tigen und gediegenen Inhalt dieſer Zeitung ſelbſt zu überzeugen. Die„N. B. 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Handels hl. 1843 0887 5 Derjenige, der vor längerer Zeit einen Obſtbrecher mit ca. 4 Met. langer Stange und einem Beutel bei mir entliehen, aber bis zur Stunde noch nicht zurückgebracht hat, wird an baldige Rücklieferung erinnert. Ehrhardt, Rentmeiſter 1 Wohnung beſtehend aus zwei Zimmern und Küche, ſofort beziehbar, zu vermieten. 1344 Heinr. Jost, Bismarkſtr. 25. elfe Müchsehweing hat zu verkaufen 1345 Mich. Neudörfer. ſteife Milchschweine hat zu verkaufen Philipp Mandel, Polizeidiener. eite Muchschweine hat zu verkaufen 1324 Johann Lammer Waldſtr. 17. S Scher ben haben dann ihre Schr ecken verloren, wenn die kluge Haus frau, Sowas“ vorrätig häſt.„So was“ iſt ein unverwüſtlicher Kepe raturkit für Hausgeräte leder Art; er kitte t Geſchirre, Gläſer, 4 1 ete. aus Con, Glas, Porzellan und ähnlichen Maſſen abſolut dauerhaft und ver · leiht 810 unbegrenz te Haltbarkeit. Deshalb iſt und bl ibt der beſte Freund der Hausfrau wie des Dienſtperſonals: Sowas. 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