1 . 00 n 1. = 21 l 2 e Desde — — — 22 Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich eiunſchließl. Trägerlohn, zurch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Us. 109. Amtsblatt Wirkſamſtes Juſertions-Organ. Dounerlag, den 22. Leptember 1904. der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die Ggeſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. 20. Jahrgang. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. London, 20. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Tſchifu vom 20. Sept.: Nach Briefen eines ruſſiſchen Offiziers in Port Arthur ſind die Marinegeſchütze in Fort Liauteſchan durch das fortwährende Schießen abgenutzt. Man unterminierte deshalb das Fort auf 4 engliſche Meilen im Weſten mit Schießpulver, um es ſprengen zu können. Ein Schiff, welches die Blockade brach, überbrachte ein Unterſeeboot, das mit Frei- willigen von dem Linienſchiff„Peresvjet“ bemannt wurde. Das Blatt ſagt weiter, daß die Rationen in Port Arthur knapp, aber immerhin ausreichend ſeien. Der Vormarſch der Japaner auf Muden. Berlin, 21. Sept. Das„Berl. Tagebl.“ erhielt folgende Depeſche aus Mukden: Das japaniſche Heer rückt langſam in breiter Front gegen Mukden vor, den linken Flügel an dem Liao, den rechten im Gebirge, etwa auf die Kohlen⸗ gruben von Fuſchun(40 Klm. öſtlich von Mukden gelegen). Den Gerüchten, daß am weſtlichen Liao Bewegungen der Ruſſen und der Japaner ſtattfinden, ſchenke ich keinen Glauben, weil dies eine Verletzung der chineſiſchen Neutralität wäre. In Mukden verhält ſich die Bevölkerung ruhig. Das Selbſtbewußt⸗- ſein der Truppen iſt zurückgekehrt. Die Verluſte der Japaner bei Liaojang werden auf 30 000 Mann geſchätzt, was ich auch für wahrſcheinlich halte. Tondon, 21. Sept. Nach einer Meldung aus Tokio machten die Ruſſen am Sonntag abend einen Ausfall auf Port Arthur, um die Höhen der Etzeſchan zurück zu erobern. 6 Bataillone nahmen an dem heftigen Anſturm teil, wurden aber von den Japanern mit ſchweren Verluſten zurückge⸗ ſchlagen. Der Aufſtand in Deutſch-Südweſtafrika. — Ueber die Strapazen, unter welchen Menſchen und Pferde unſeres ſüdweſtafrikaniſchen Expeditionskorps zu leiden haben, iſt ſchon in zahlreichen Privatbriefen berichtet worden. Wir fügen den nachſtehenden Paſſus aus der„Tgl. Roſch.“ noch hinzu:„Unſere Pferde fielen von Tag zu Tag ab. Sie können den Hafer nicht entbehren und ſich an das Gras nicht gewöhnen. Hier hat nämlich das Gras kleine Dornen und Widerhaken. Dieſe ſetzen ſich zwiſchen Zunge und Unterkiefer und in den Lippen feſt und verurſachen ſolche ſchweren Ver⸗ letzungen, daß die Pferde überhaupt nicht mehr freſſen und einfach verhungern. Anfangs regt ſich noch das Mitleid, aber ſchließlich ſtumpft man ab.“— Privatmeldungen zufolge wird aus der Tatſache, daß die Unſrigen in den letzten Gefechten mit den Hereros ſo gut wie keine Verluſte hatten, gefolgert, daß der Munitionsvorrat der Aufſtändiſchen im weſentlichen er⸗ ſchöpft ſei. Keine Aenderung in der Welfenfrage. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt an der Spitze einer ihrer letzten Nummern in offiziöſem Sperrdruck: Unter den mancherlei Ausſtreuungen, die neuerdings in der ſogenannten Welfenfrage durch die Blätter gegangen ſind, hat die Behaup⸗ tung, es ſeien zwiſchen Berlin und Gmunden Verhandlungen auf der Grundlage einer Abtretung hannoveraniſcher Landesteile an das welfiſche Haus im Gange, eine unverdiente Beachtung gefunden. Wir weiſen dieſerhalb dieſe Behauptung als völlig unbegründet zurück und fügen noch hinzu, daß in der ſoge⸗ nannten Welfenfrage überhaupt keine Verhandlungen geführt worden ſind oder geführt werden, weder mit noch geſchweitze ohne Kenntnis amtlicher Stellen. Deutſchland. — Wegen unerhörter Holdatenmißhandlungen wird ſich am Dienſtag vor dem Kriegsgericht in Ftraßburg der Unteroffizier Warchau vom 14. Fußartiklerie-Regiment zu ver- antworten haben. Es handelt ſich um nicht weniger als 290 Fälle von Soldatenmißhandlungen. Zu den kraſſeſten Vor⸗ kommniſſen gehört der Befehl des Unteroffiziers Warchau an Rekruten ſeiner Korporalſchaft, den Spucknapf auszutrinken. Ein Mann, der einen Heringskopf bereits in den Kohleneimer geworfen hatte, ſollte ihn wieder aufheben und verſpeiſen. Der Mann weigerte ſich, allein der Unteroffizier zwang ihn, den Mund zu öffnen, den aus dem Kohleneimer heraufgeholten Heringskopf zu kauen und dann hinunterzuſchlucken und ähn- liches mehr. Ausland. Genf, 21. Sept. Der italieniſche Konſul wurde vor⸗ geſtern bei einer Automobilfahrt im Kanton Waadt von zwei Italienern angegriffen und mißhandelt. Sein Zuſtand iſt be⸗ denklich. Paris, 20. Sept. Mattachich hat beſchloſſen, gegen den Hofrat Pierſon wegen der Erklärungen, die dieſer in einem Berliner Blatt abgegeben hat, bei den Berliner Gerichten die Beleidigungsklage anzuſtrengen. Pierſon hatte erſtens geſagt, Mattachich habe die Prinzeſſin aus pekuntären Gründen entführt, und ferner, die Prinzeſſin wäre jetzt in einem ſchlimmeren Ge⸗ fängnis als in Lindenhof. In beiden Bemerkungen ſieht Mattachich verläumderiſche Beleidigungen. Nah und Fern. * Viernheim, 22. Sept. Zum Sprechverkehr mit Viernheim ſind die nachſtehenden Orte neu zugelaſſen worden: Luſtadt, Niederhochſtadt und Oberhochſtadt. Die Gebühr für heims beträgt lt. Statiſtiſches Amt Ende Juli d. Is. 153 018 ein Geſpräch von 3 Minuten für jeden der angeführten Orte beträgt 25 Pfg. Mannheim, 21. Sept. Die eiuwohnerzahl Mann⸗ Seelen.— Glücklich abgelaufen iſt für einen Be⸗ trunkenen eine Kolliſion mit der Feudenheimer Nebenbahn. Im Rauſche taumelte er vorgeſtern abend in der Dunkelheit auf dem Geleiſe in der Nähe des Feudenheimer Bahnhofs herum, als plötzlich das Bähnle heranſauſte und der Mann unter der Lokomotive verſchwand. Der Lokomotibheizer hatte ihn wohl bemerkt, aber zu ſpät. Man glaubte ſicher einen Zermalmten unter den Rädern hervorholen zu müſſen, aber der Mann war wie durch ein Wunder verſchont geblieben, er lag aber ſo zwiſchen den Rädern, daß die Lokomotive mit Winden gehoben werden mußte, um den Verunglückten herausholen zu können. Der anſcheinend bewußtloſe Mann wies nur eine unbedeutende Kopfwunde auf. Mittels Sanitätswagen wurde er ins Allg. Krankenhaus gebracht, wo feſtgeſtellt wurde, daß er nicht bewußt⸗ los, ſondern total betrunken war. Der Grad ſeiner Trunken⸗ heit läßt ſich daraus erſehen, daß er, zwei Stunden nachher nach ſeinem Unfalle befragt, nicht wußte, daß er unter der Lokomotive gelegen hatte. Es iſt ein Zigarrenarbeiter namens Nik. Olzan aus Feudenheim. Ludwigshafen, 21. Sept. Ein ſchwerer Unglücks⸗ fall ereignete ſich vorgeſtern nachmittag. Als ein auswärtiges Bierfuhrwerk im Galopp durch eine Straße fuhr— der Kutſcher ſoll auf dem Wagen gelegen und geſchlafen haben— geriet das 2jährige Mädchen des Karl Göckler unter dasſelbe. Der Vater des Kindes hatte zwar verſucht, das Kleine zurückzureißen, doch war es nicht zu verhindern, daß ein Vorder- und ein Hinterrad über dasſelbe hinweggingen. An beiden Oberſchenkeln verletzt, ſtellte der herbeigerufene Arzt Dr. Runk eine ſchlimme Quetſchung feſt. Heute morgen 5 Uhr iſt das Kind ſeinen Verletzungen erlegen. Heidelberg, 21. Sept. Am Samſtag abend halb entgleiſte bei Neckargemünd ein Güterzug infolge Schienenbruchs. Die Maſchine lief noch etwa 50—100 Meter weiter und bohrte ſich dann tief in die Erde, 8— 10 Wagen ſind vollſtändig zertrümmert, 30 mehr oder weniger beſchädigt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Lokomotivführer, der Bremſer und ein anderer Fahrdienſtbeamter ſprangen von dem noch fahrenden Zug ab ohne Schaden zu nehmen. Der Materialſchaden wird auf 250000 Mk. geſchätzt. Das Gleis wird erſt in 1—2 Tagen wieder frei werden. Heidelberg, 21. Sept. Die Infantin Eulalia von Spanien, Gemahlin des Prinzen Anton von Orleans, weilt ſeit einigen Tagen hier, um ihre beiden Söhne Alfons und Louis in das Heidelberger Kolleg zu bringen. Die beiden Prinzen, 17 und 15 Jahre alt, ſollen hier in Heidelberg ihre Erzie- hung abſchließen. Prinz Alfons wird, wenn er mehr Deutſch verſteht, die Vorleſungen über Philoſophie an der hieſigen Univerſität beſuchen. Darmſtadt, 7 Uhr 20. Sept. Auch die geſtrige Vernehmung des Arbeiters Rupp, der als des Mordes an dem Architekten 1 ee Se worden war, ergab keine 3 Roman von Emmy v. Borgſtede. 140 achdruck verboten.) „Hermann—“ „Herr Graf!“ „Beſorgen Sie mein Gepäck in meine Wohnung. Fräulein Andraſſon wird bei meiner Schwägerin wohnen. Hier. die Adreſſe. Ich verlaſſe mich ganz auf Ihre Umſicht. Adien.“ Die Brüder ſtiegen die Treppe hinab, die Damen folgten. Reine hatte den Schleier über das verweinte Geſichtchen gezogen, Liſa wendete keinen Blick von dem lange erſehnten Wolf, der in einer ganzen ſtolzen Männlichkeit vor ihr herſchritt. „Welch ein ſchöner Mann! Und ſo ariſtokratiſch und vornehm! Was nur die Mama ſagen wird?“— f„Wölfchen, Du ſchriebſt uns doch von einer Madame Bonant, wo haſt Du ſie gelaſſen?“ „Sie zog es nun doch vor, von Baden⸗Baden aus in ihre Heimat zurückzukehren. Uebrigens, was ſagſt Du zu Reine?“ 0„Ein entzückendes Geſchöpf“, des Grafen Augen glänzten jugendlich.„Baron L., den ich geſtern ſprach, ſchwärmte bereits in allen Tonarten von ihr.“ „Augenblicklich zeigt ſich die ſchöne Reine in einem etwas weniger günſtigen Licht, Axel. Sie beſtand durchaus darauf, in Baden⸗Baden, vor allem aber bei mir bleiben zu wollen, was ſich doch unmöglich einrichten lätzt.“ „Wölfchen, ſchöne Weiber haben ihre Launen, daran wirſt Du Dich gewöhnen müſſen.“ „Ich glaube kaum, Axel, Reine iſt auf dem beſten Wege, unſer harmonisches Verhältnis durch dieſes kindiſche Betragen zu zerſtören.“ „Man ſieht, daß Du noch kein Weib beſeſſen. Darüber mußt Du Dich hinwegſetzen, Wolf.“ „Kurt läßt Dich grüßen, Axel—“ Ab, Du ſahſt ihn?“ „Er war bei mir in Baden-Baden, fand leider keine Zeit mehr, nach Berlin zu fahren, um Deine Frau kennen zu lernen.“ „Hatte wohl wieder Schulden, der Teufelsbengel, welche der gütige Onkel bezahlen ſollte.“ „Uebrigens, Bruder, ich habe Dich und die Jungens an meinem Hochzeitstage ſchwer vermißt, ſchon um Amandas willen. Es ſah beinahe wie eine Kränkung aus.“ „Die es aber nicht ſein ſollte, Axel. ein möglichſt kleines Feſt.“ „Na, laß nur, Wölfchen, Du mußt jetzt ſehen, wie Du meine Frau gut ſtimmſt.“ „Werde ich beſtens beſorgen. Kurt war übrigens vierzehn Tage bei mir, gleich nach Kirys Sieg kam er an.“ „Ach ja, Kiry— das war famos! Amanda gab dem Siege zu Ehren ein nettes, kleines Feſt. Mach es bald wieder ſo, Wölſchen! Willſt Du mit Liſa fahren?“ Aber Wolfs Entſchluß blieb unausgeſprochen, denn Reine hing ſich an ſeinen Arm und ſagte bittend: „Onkel Wolf, ich möchte ſo gerne in der Droſchke neben Dir ſitzen“, ſodaz er nicht nein ſagen konnte und hinter ihr in den Wagen ſtieg. Auf dem Wege beſchrieb er ihr alles Sehenswerte und ſagte endlich: „Noch eins, Reine, Onkel Axel iſt Kurtis Vater. Es muß Dir alſo daran liegen, ſein Wohlwollen zu erringen, wenn Du an Kurt als Deinen zukünftigen Gatten denkſt. Thu mir alſo den Gefallen, ſei wann und heiter, ich verſpreche Dir auch, daß ich jeden Tag zu Dir kommen und für Deine Unter⸗ haltung in jeder Weiſe ſorgen will. Weun ich dann ſpäter wieder reiſe, werde ich Onkel Axel nach Lindenhof einladen uſw. Ich will Dein Beſtes, Reine, ſchon um Kurtis willen, ſei alſo verſtändig—“ „Ich will zu Irenen und Madame Bonant“, Mädchen auf,„oder Kurti ſoll kommen. Alle ſind abſcheulich gegen mich.“ „Du biſt müde, Reine— Du beſinnſt Dich noch——“ Du wollteſt doch ſelbſt ſchluchzte das anderen Menſchen — „Ich möchte tot ſein— kein Meuſch der lch lieb!“ „Närrchen— und alle thun, was Du haben willſt! Bitte. höre jetzt auf zu weinen. Wir ſind gleich an Ort und Stelle, was ſoll meine Schwägerin von Deiner Traurigkeit denken.“ „Es kann jeder wiſſen, daß Du ſchlecht und rückſichtslos gegen mich biſt.“ Als dann aber Amanda in einer elegauten Toilette dem Mädchen liebenswürdig entgegentrat, und ſich die reichen Ge⸗ mächer vor ihr öfineten, da fand ſie ihr Lächeln, ihr ſeeliſches Gleichgewicht wieder. Sie ſaß beim Mittageſſen neben Graf Axel, der in ſeiner gewinnenden Art auf ſie einſprach. Liſa war wenig geſprächig. Reines wundervolle Schönheit beängſtigte ſie. 1 Sie betrachtete Wolf bereits als ihr ausgemachtes Eigentum und eine Art Eiferſucht überkam ſie bei dem freundſchaftlichen Verkehr der beiden. Als Axel ſich zum Nachtiſch eine Orange von Reine zerlegen ließ, wurde dem jüngeren Grafen eine De⸗ peſche gebracht, die er galant in Amandas Hände legte, welche den Inhalt laut vorlas:„Willkommen in der Heimat. Kurti.“ „Es iſt mein Telegramm“, Irene erhob ſich mit glühenden Wangen und ausgeſtreckter Hand,„es iſt au mich gerichtet, es iſt von Kurtil“ und plötzlich brach ſie in leidenſchaftliches Schluchzen 1 0 8 aus und eilte ins Nebenzimmer. Die Herren ſahen ſich ratlos, Amanda und Liſa eigen lächelnd an, Andrea aber erhob ſich und 1 folgte dem Mädchen, welches zuſammengebrochen in einem der 1 Seſſel ſaß, das blonde Haupt auf die Lehne geneigt. 14 Andrea ſtrich ſchmeichelnd über die heißen Wangen und ſprach tröſtend auf die Weinende ein. Axel erſchien beſorgt in der Thür. „Onkel Wolf ſchickt mich, ob vielleicht zum Arzt geſandt werden ſoll.“* „Nein, lieber Papa, das iſt nicht nötig. Gegen Heimweh giebt es leine Medizin und daran leidet unſer lieber Gaſt. Vor⸗ läufig iſt Ruhe das beſte für Reine. Kommen Sie in mein Zimmer, dort ſind Sie ganz ungeſtört.“ 1 (Fortſetzung folgt.) ů——ůrF———ů ů ——— —— ů—— ů—— Schuldmomente, vielmehr haben ſich die von Rupp gemachten Angaben als richtig erwieſen. Wenn die morgige Vernehmung mit einigen ueuen Zeugen ebenfalls reſultatlos verläuft, wird die Sache fallen gelaſſen werden. Schönberg bei Bensheim, 21. Sept. Der Oel⸗ fabrikant G. aus dem Stettbacher Tal bei Jugenheim karam⸗ bolierte geſtern abend auf ſeinem Motorzweirad in der Nähe von Wilmshauſen mit dem Lindenfelſer Poſtwagen. G. zog ſich neben anderen Verletzungen eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu, ſodaß er in Wilmshauſen verbleiben und dort in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Auch das Nebenpferd des Poſtwagens wurde erheblich verletzt. Eberbach i. O., 21. Sept. Als Beitrag zu den in der Neuzeit allerwärts auftauchenden„Submiſſionsblüten“ mag die Tatſache hier Erwähnung finden, daß für die Ausführung der Gartenanlagen am hieſigen Kreisamts gebäude unlängſt als Höchſtgebot 2100 Mark und als Mindeſtforderung 800 Mark eingelegt wurden. Die diesbezüglichen Offerten gingen von Firmen in Darmſtadt reſp. Babenhauſen aus. Aus dem Kreiſe Oppenheim, 21. Sept. Zurzeit werden durch das Kreisgeſundheitsamt die Schulen des Kreiſes einer Beſichtigung unterzogen und ſowohl Schulſäle als Lehrerwohnungen eingehend geprüft, ob ſolche den geſetzlichen Vorſchriften entſprechen. Beſonders aber werden Erhebungen über den Geſundheitszuſtand der Schulkinder angeſtellt. Alzey, 21. Sept. Ueber die nächſte Urſache des traurigen Familiendramas in Erbes⸗Büdesheim, bei welchem der Altbürgermeiſter Lebert, ein Mann von 83 Jahren, ſein Leben eingebüßt hat, wird jetzt allgemein bekannt, daß die Streitigkeiten zwiſchen Schwiegervater und Schwiegerſohn ihren Hauptgrund darin hatten, daß der hochbetagte Altbürgermeiſter im Begriffe ſtand, ſeine langjährige Haushälterin zu heiraten, was dem Schwiegerſohn, Baron von Lengerke, nicht genehm war, weshalb letzterer alles aufbot, das Heiratsprojekt zum Scheitern zu bringen. Gerade an dem Tage, an welchem die gegenſeitige Schüſſe gewechſelt wurden, wollte Lebert die Trau⸗ ringe kaufen. Klein⸗ Welzheim bei Seligenſtadt, 21. Sept. Die Larve der Kiefernblattweſpe verurſacht auch in den Wal⸗ dungen bei Mainflingen, Zellhauſen und Klein⸗Welzheim be⸗ deutende Verheerungen. Von den Schädlingen ſind vorzugs- weiſe die Waldes⸗Liſteren befallen. Das Zerſtörungswerk ge⸗ winnt immer ſtärkere Ausdehnung. Frankfurt, 19. Sept. Vorgeſtern vormittag gegen 6 Uhr begab ſich ein Schutzmann in die Wohnung des 31 jährigen Kaufmanns Heinrich Greiling in der Eſchenheimer⸗ ſtraße, um ihn zu verhaften, weil er ſich verſchiedener Betrü⸗ gereien ſchuldig gemacht hatte. Greiling lag noch im Bett und bat den Schutzmann, einen Augenblick vor der Türe zu warten, bis er ſich angezogen habe. Kaum hatte der Schutz⸗ mann den Rücken gewandt, als ein Schuß krachte und Grei⸗ ling zu Boden ſtürzte. Er hatte ſich aus Furcht vor der ihn erwartenden Strafe einen Schuß in den Kopf beigebracht und mußte ſchwerverletzt ins Spital gebracht werden. Aus dem Rheingau, 19. Sept. Das neuerbaute Hildegardiskloſter wurde vorgeſtern unter großer Beteiligung eingeweiht. Das kleine Oertchen Erbingen, in deſſen Nähe das Kloſter erbaut iſt, war feſtlich geſchmückt. Da das Kloſter noch nicht fertig, ſind nur 15 Nonnen der Beuroner Kongre⸗ gation eingezogen; nach der Fertigſtellung werden etwa ſechsmal ſoviel darin wohnen. Hanau, 21. Sept. Die allerneueſte Orthographie findet man an dem Briefkaſten der deutſchen Reichspoſt vor dem hieſigen Kreishaus. Dort ſteht groß und deutlich in Buchſtaben aus Eiſen zu leſen:„EINWUIRV“. Stuttgart, 21. Sept. Der König hat lt.„Schwäb. Merkur“ dem Hilfskomitee in Binsdorf ein warmes Beileids⸗ telegramm überſandt, in dem auch mitgeteilt wird, daß es dem Könige infolge neuralgiſcher Schmerzen nicht möglich ſei, ſein Vorhaben, den Brandplatz zu beſuchen, auszuführen. Das Generalkommands hat eine größere Zahl Pioniere zu Auf- räumungsarbeiten nach Binsdorf abgeſandt. Die Mannſchaften werden in dem benachbarten Dorfe Geislingen untergebracht. — 15 Albrecht hat für die Abgebrannten 500 Mark ge⸗ tiftet. Binsdorf, 21. Sept. Die Urſache des furchtbaren Brandes der in ſeinen Folgen an die kürzliche Brandkata⸗ ſtrophe in Ilsfeld erinnert, iſt bisher nicht ermittelt worden. 75 ſcheint aber, daß ſpielende Kinder das Unheil angerichtet abeu. Rottweil, 21. Sept. Durch Einſtürzen eines im Umbau begriffenen Hauſes wurden 3 Arbeiter getötet, einer ſchwer, zwei leichter verletzt. Eine Frau verlor durch den Schrecken die Sprache. Bensberg, 20. Sept. Vorgeſtern abend ereignete ſich auf der Station Feersbach ein ſchwerer Unfall. Eine in geſegneten Umſtänden befindliche Frau, die ſich in Begleitung ihres Mannes und ihrer drei Kinder befand, wollte auf einen bereits in Bewegung geſetzten, nach Köln abgehenden Perſonen⸗ zug ſteigen, kam dabei zu Fall und geriet ſo unglücklich unter die Räder des Zuges, daß der Kopf vollſtändig zermalmt wurde. In dem Augenblick als die Frau ſtarb, gab ſie einem Kinde das Leben, das nach dem Kölner Bürgerhoſpital gebracht wurde und ſich wohlauf befindet. — Als eine Menſchenquälerei hat es der Kaiſer bezeichnet, daß ein Lehrer 70 Schüler unterrichten muß. Ge- legentlich ſeiner Anweſenheit in Kadinen begab ſich der Kaiſer in Begleitung des Landrats von Etzdorf in die Lehrerwohnung, wo er ſich einige Zeit mit der Frau des Lehrers unterhielt. Hierbei erkundigte ſich der Kaiſer über die Schülerzahl, und als ihm die Auskunft wurde, daß 58 Schüler zu unterrichten ſeien, äußerte der Monarch ſich dahin, daß der Lehrer bei ſolcher Schülerzahl vermutlich viel Scherereien habe. Als der Landrat v. Etzdorf darauf aufmerkſam machte, daß bei Erreichung einer Schülerzahl von 70 Köpfen ſeiner Meinung nach ein zweiter Lehrer angeſtellt werden müßte, meinte der Monarch, daß es wohl eine Menſchenquälerei ſein müßte, eine ſo hohe Schülerzahl zu unterrichten. Hamburg, 21. Sept. Bei der Einquartierung in dem Dorfe Rolfshagen fand man einen Soldaten erhängt auf. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß ihn ein Bauernſohn aus Eiferſucht erſchlagen und dann aufgeknüpft hat. Heiligenbeil, 21. Sept. Der„Heiligeubeiler Ztg.“ zufolge brach Sonntag abend in dem Inſthauſe des Gutsbeſitzers Ullrich in dem Dorfe Haſſelpuſch Feuer aus, wobei ein alter Mann und zwei Kinder in dem zuſammenſtürzenden Hauſe begraben und getötet wurden. Bei dem Rettungswerke erlitt ein Inſtmann ſchwere Brandwunden. Salzburg, 21. Sept. Der Chauffeur des verun⸗ glückten Barons Erlanger, Otto, wurde wegen Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens zu 3 Monaten ſchwerem Arreſt ver⸗ urteilt. Petersburg, 21. Sept. Den beiden Aerzten, welche die Entbindung der Zarin geleitet haben, Dr. Ott und Dr. Hirſch, iſt nach einer Mitteilung des„Britiſh Medical Journal“ aus Anlaß der Geburt eines Thronfolgers ein beſonderer Ehrenſold von 100(00 Rubel(216 000 Mk.) gezahlt worden. Das ge⸗ wöhnliche Honorar beträgt 25000 Rubel. — Die letzten unverſöhnlichen Buren. gefangenenlager auf Ceylon iſt im Auguſt 1903 abgebrochen worden, aber von den 5000 Kriegsgefangenen waren noch immer 5 übrig geblieben, die den Eid der Treue verweigerten, und anderswo als nach Südafrika zu gehen ebenfalls ablehnten. Sie wurden infolgedeſſen auf der Inſel ſelbſt in Freiheit geſetzt und ihnen erklärt, daß die Regierung zu jeder Zeit bereit ſei, ihnen die Ueberfahrt nach irgend einem Teil der Erde zu ermöglichen, mit Ausnahme von Südafrika oder ſelbſt dahin, wenn ſie ſich bereit erklärten, den Eid der Treue zu ſchwören. Zwei der erwähnten Kriegsgefangenen willigten endlich in dieſe Bedingung ein und wurden ſofort repatriiert. Einer ſtarb auf Ceylon, die beiden letzten aber ziehen noch immer die freiwillige Gefangenſchaft jedem anderen Schritte vor. — Einen für die Praxis ſehr wichtigen dreijährigen Wieſen⸗Düngungsverſuch führte Herr Lehrer Brockerhoff⸗ Das Kriegs⸗ zelle. 1 — Serm auf dem Gute von Sohmanns Erben in Mündelheim am Rhein aus. Von den 3 Verſuchsparzellen, in welche die Wieſe eingeteilt war, blieb die erſte ungedüngt, während die 2. in jedem Jahre mit Thomasmehl, die 3. aber mit Thomas⸗ mehl und Kainit gedüngt wurde. Sowohl die Thomasmehl⸗ wie auch die Kainitgabe betrug im erſten und 3. Jahre je 800 Kg. pro ha, während im 2. Jahre 1600 Kg. ausge⸗ ſtreut wurden. Im erſten Verſuchsjahr 1902 konnte nur ein Schnitt genommen werden, trotzdem bewirkte die Thomasmehl⸗ düngung einen Mehrertrag gegen ungedüngt von 756 Kg. die Zugabe von Kainit jedoch ſteigerte denſelben auf 864 Kg. Bei Zugrundlegung der gewöhnlichen Marktpreiſe von den an⸗ gewandten Düngemitteln und des Heues brachte die Thomas⸗ mehldüngung ſomit nach Abzug der Düngungsunkoſten einen Reingewinn von Mk. 9.58, während ſich in dieſem Jahre die Zugabe von Kainit nicht ganz bezahlt machte. Bei Beobachtung der Reſultate der folgenden Jahre jedoch ſtellt ſich die Sache ganz anders. Der Mehrertrag der Thomasmehlparzelle betrug 1903 2436 Kg. Heu und derjenige der Thomasmehl⸗ und Kainitparzelle 4992 Kg. Das ergiebt einen Reingewinn von 74,90 Mk. zugunſten der alleinigen Thomasmehldüngung und Mk. 165,76 zu Gunſten der Kalidüngung in Verbindung mit Thomasmehl. Von der Ernte 1904 liegt augenblicklich nur das Ergebnis des erſten Schnittes vor. Es wurden bei dieſem durch Thomasmehl allein 1780, durch Thomasmehl und Kainit aber 2420 Kg. mehr geerntet als von der ungedüngten Par- Die Summierung der Ergebniſſe der 3 Jahre ergibt ſomit bis jetzt für die alleinige Thomasmehldüngüng pro ha einen Reingewinn von 150,46 Mk., während Kainit denſelben bis auf 237,28 Mk. ſteigerte. Der Verſuch zeigt ſo recht deutlich, wie wichtig die Kainitdüngung neben einer ſolchen mit Phosphorſäure für die Wieſenländereien iſt und daß häufig die Beobachtung non einjährigen Verſuchsergebniſſen nicht genügt, um ein richtiges Bild über die Wirkung der angewandten Düngemittel zu erhalten. — Drahtloſes Telephon. Eine neue An- wendung der Elektrizität hat ein römiſcher Naturforſcher, Pro⸗ feſſor Majorana, gefunden, das drahtloſe Telephon. Wie die Telegraphie ohne Draht geſtattet, Depeſchen durch bloße Er⸗ ſchütterung der Aetherwellen zu übermitteln, ſo iſt es dieſem Gelehrten gelungen, das menſchliche Wort ohne Vermittlung eines Dritten in die Ferne zu entſenden. Wie uns das Internat. Patenbureau von Heimann und Co. in Oppeln des näheren berichtet, war der Aufang der Erfindung Marconis „Detector“, der die radiotelegraphiſchen Zeichen hörbar macht, ſelbſt auf Entfernungen, wie von den Inſel Maddalena nach Rom. Dies führte auf den Gedanken, auch das menſchliche Wort zu transmittieren. Majorana hat den„Detector“, ver- mittelſt deſſen die Depeſche mit dem Ohr aufgefaßt werden kann, in der Weiſe ausgeſtaltet, daß in einer Sekunde bis zu 10 000„Tics“ hervorgebracht werden. Wenn man nun in einen ſo arbeitenden„Detector“ hineinſpricht, ſo werden unter dem Einfluß der Schallwellen dieſe„Ties“ moduliert, ihr Faden zerreißt ſozuſagen in Stücke von Wortlänge und die Worte als ſolche werden hörbar. Der Erfinder meint, man werde bis auf 100 Kilometer im Minimum gehen können. Die Erfindung würde den großen Vorteil gewähren, daß man eine zehn mal ſchnellere Transmiſſion erzielen kann als mit dem Telegraphen ohne Draht, da das geſprochene Wort viel ſchneller läuft als der Papierſtreifen.(Obengenanntes Bureau erteilt den Leſern unſeres Blattes koſtenlos Rat in allen Patentangelegenheiten.) Literatur. — Die höchſte Abonnentenzahl von ſämtlichen deutſchen Blättern hat mit einer Auflage von 275 000 das unüber⸗ treffliche, über die ganze Welt verbreitete Monatsblatt„Kinder⸗ garderobe“, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35 Und in der Tat, dieſer Erfolg iſt nicht unverdient! Bietet es den Kindern doch eine Gemüt und Geiſt bildende Lektüre, ſowie eine vorzügliche Anleitung, ſich anregend zu beſchäftigen. Daß r —.———————— gtmͤ% ͤ Uũr Ü r ⅛ Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 15 Nachdruck verboten.) Reine erhob ſich willenlos und ließ ſich fortführen. Sie fühlte ſich zum Sterben elend und könnte in Thränen vergehen. Andreas großes, kühles Zimmer übte jedoch eine beruhigende Wirkung auf ſie aus. Es erinnerte ſie mit ſeinen vielen Büchern ſo ſehr an Irenes Gemach, nur war dasſelbe freundlicher. Andrea küßte das Mädchen auf die Stirn und ging in ihrer leiſen Art hinaus. „Was macht das arme Ding?“ fragte Axel teilnehmend, als Andreas Geſtalt unter der Thür erſchien—„haſt Du es be⸗ ruhigt verlaſſen?“ „Nein, lieber Papa, ſo ſchnell dürfen wir das nicht ver⸗ langen. Die arme Reine leidet an einer langwierigen Krankheit — an Heimweh. Sie jammerte nach einer Irene, vielleicht weiß der Herr Graf“, und Fräulein Brachmöller wandte ſich zu Wolf —„wer ſie iſt?“ „Gewiß, mein gnädiges Fräulein, doch möchte ich vor allen Dingen bitten, mich als Onkel Wolf in die Zahl Ihrer Ver⸗ wandten einzureihen“, er ſtreckte ſeine feine Hand aus und um⸗ fing Andreas Rechte mit warmem Druck. „Sie haben doch nichts dagegen, gnädige Frau Schwägerin?“ fragte er dann, ſich zu Amanda neigend. Die blühende Frau in der hochmodernen Toilette errötete erfreut und verſetzte ſchnell: „Es kann mir nur eine Freude ſein, die Verwandten meines Mannes zu den unſrigen zu machen. Wenn Sie den Töchtern die Anrede„Onkel“ geſtatten, iſt es wohl nicht unbeſcheiden von mir, wenn auch ich um ein„Du“ bitte.“ Wolf küßte galant die weiße, beringte Hand. Er war zu⸗ frieden, Frau Amanda ſo paſſabel zu finden. Axel hatte doch, wenn man es recht betrachtete, in allen Dingen ein großes Glück, ſo auch mit ſeiner dritten Ehe. Unter dem Pantoffel ſchien er bereits gehörig zu ſtehen. „Bitte“, wandte ſich Wolf nun an ſeine neugewonnene Nichte „ietzt ſtehe ich zu Dienſten. Alſo dieſe Irene! Sie iſt Reines Freundin, nein, das iſt zu wenig geſagt— Ideal iſt das richtige Wort— und gehört zu jenen unausſtehlichen Weibern, die gelehrt ſind, wie ein Profeſſor.“ „Wölfchen, um Himmels willen!“ lachte Axel laut auf,„Du redeſt Dich um Deinen Kopf. Hier, unſere Andrea iſt ebenfalls eine ſolche Gelehrte und alle Hochachtung vor ihrem Wiſſen.“ „Bruderherz, erſtens ſind die Anweſenden ſtets ausgeſchloſſen und zweitens keine Regel ohne Ausnahme.“ „Sollte dieſe Irene wirklich ſo unleidlich ſein, wie Du ver⸗ muteſt?“ fragte Andrea lächelnd,„ich kann mir in dieſem Fall Reines Bewunderung und Begeiſterung kaum erklären.“ „Liebes Kind“, kam Arel ſeinem Bruder zu Hilfe,„Du haſt keine Ahnung von den Schrullen eines Junggeſellen. Es iſt einfach unglaublich.“——— Reines Geſundheitszuſtand beſſerte ſich keineswegs ſo ſchnell, wie Lindbergs hofften. Ihre Gemütsverfaſſung war nun ſeit Wochen eine troſtloſe, ſo viele Mühe ſich alle gaben, ſie auf⸗ zuheitern und zu zerſtreuen. Der zu Rate gezogene Arzt zuckte mutlos die Schultern und ſagte dann zu Wolf: „Ich kann nur raten, Herr Graf, wenn Fräulein Andraſſon irgend einen Lieblingswunſch hat, denſelben ſchleunigſt zu er⸗ füllen und wenn derſelbe auch nicht nach Ihrem Sinn ſein ſollte. Derartige Seelenzuſtände von Heimweh und Kummer können geradezu gefährlich werden, beſonders bei ſo jungen Menſchen, wie unſere Kranke.“ Beſtürzt begab ſich Wolf zu ſeinem Bruder. „Ich möchte über Reine mit Dir ſprechen, Axel. Du hörſt, was der Doktor wünſcht, bitte, thu mir den Gefallen, ſuche durch Deine Damen zu erfahren, wen die Kleine mehr herbeiſehnt Deinen Kurt oder Irene Mainau.“ „Meinſt Du nicht, Wölfchen, daß die Sache mit Kurti— offen geſtanden, lieb wäre es mir nicht, wenn mein Aelteſter keine andere Heirat machte. Vielleicht vergeſſen die Kinder noch.“ „Die Hoffnung hege ich zwar nicht, doch können wir es ja zuerſt mit Fräulein Mainau verſuchen. Willſt Du an die Dame ſchreiben?“ „Das würde, glaube ich, einen ſonderbaren Eindruck machen, da Du nun einmal offiziell bei Reine die Vaterſtelle übernommen haſt. Telegraphiere doch einfach.“ Reine hatte ſich, trotzdem ſie meiſtens ſtill und traurig war, im Brachmöllerſchen Hauſe ſchuell alle Herzen durch ihre Kindlichkeit gewonnen. Selbſt Frau Amanda trat, da Reine langes Ruhen verordnet war, in das reizend ausgeſtattete Stübchen und leiſtete dem blonden Mädchen Geſellſchaft. Reine ſchwärmte für Axel Lindsbergs Frau. Zärtlich hatte ſie eines Tages mit dem Finger über die leicht gepuderte Wange der Dame geſtrichen und geſagt: „O wie ſchön, weich wie Sammet.“ Seit dieſer Stunde ſtammte ihre Freundſchaft. Kindlich bewunderte ſie alles an Amanda. Ihren hellſeidenen Schlafrock, ihren Schmuck, die ganze Wohnung. Das alles war ihr etwas Neunes. Bei Madame Bonant gab es dergleichen nicht, auch nicht bei Irene. Frau Amanda ſaß auch heute neben Reines Lager und trank ihre Chokolade, während das Mädchen mit den bunten Schleifen ihres Negligees ſpielte. Dabei forſchte die Dame ganz vorſichtig nach Wolf Lindberg und ſeinem Auftreten in Baden-Baden. Harmlos erzählte Reine alles. N „Später darf Irene herkommen und Kurti auch, Onkel Wolf hat es erlaubt“, planderte ſie dann,„alle Damen ſind furchtbar nett gegen ihn, aber deshalb kann er ſie nicht leiden, ſagte Kurti. Er kann es nicht ausſtehen, wenn man ihm den Hof macht.“ „Sag mal, mein Goldchen, iſt Dein Kurti ein hübſcher Mann?“ „Mein Kurti“, jauchzte Reine,„wie nett das klingt. Ach. ich glaube, Onkel Wolf iſt ſchöner. Aber Du kannſt Dir nicht denken, wie er mich immer angeſehen und behütet hat. Einmal iſt Onkel Wolf darüber ganz heftig geworden. Onkel Axel ge⸗ fällt mir aber auch ſehr, wie gut und freundlich er immer iſt, nicht wahr? Wie ein richtiger Graf.“ 5 „Deshalb habe ich ihn mir auch ausgeſucht, meine Kleine.“ (Fortſetzung folgt.) bega Jqpa del dit Art dus! allge wirkt auf bebor an. ſich Dine her harte knech berlet anzug des 2 wurde zu 9 nießb und daran ltr loch ſc runſt Nachba schlugen deb Jan mit unt Nachba wirt und 5 ſich hi einzige Roden, waren, e nase Ziegen Nahe 0 nden! die I — Redak auch die Mütter bei dem Blatt nicht zu kurz kommen, dafür bürgt wohl die Mitteilung, daß faſt ſämtliche Abonneutinnen ihren Bedarf an Kinderkleidung ſelbſt herſtellen, dafür bürgen ferner die unentbehrlichen Beilagen„Der Kinderarzt“, von einem namhuften Arzte geleitet,„Winke für Mütter“, von einer bekannten Pädagogin, und„Die praktiſche Hausfrau“. Jede Nummer weiſt jetzt 6 Gratisbeilagen auf. Von unbe⸗ zahlbarem Vorteil iſt der jedem Bogen beiliegende, muſtergültige Schnittbogen, während die„Jugendbeilage“ und„Im Reiche der Kinder“ der kleinen Welt Unterhaltung jeder Art im reichſten Maße bieten. Außerdem bringt jede erſte Quartals⸗ nummer ein prächtiges Kindermoden⸗Kolorit. Kurzum alles, was das Auge der Mütter und Kinder erfreut, findet ſich ver- eint in dem großen Gebrauchsblatt„Kindergarderobe“. Um Verwechslungen zu vermeiden, achte man genau auf Titel und den Quartals⸗Abonnementspreis von nur 60 Pfg. Abonne- ments zu nur 60 Pfg. pro Quartal bei allen Buchhandlungen und Poſtanſtalten. den Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35. Nachtgedanken! Was nützt mich mein Sparen, Was nützt mich mein Sorgen, Undank, iſt ja doch mein Lohn! Wär ich in Noth und Gefahren, Niemand nähm ſich meiner an. Wenn ich einmal werde ſterben, Dann legt man mich aufs Stroh; Es kommen meine Erben, Die ſind aus Mitleid— herzlich froh! Fort mit Thränen, fort mit Weinen, Freudenlieder ſtimmt jetzt an! Denn geſtorben iſt der Eine, Der uns nie genug getan. Viernheim. Konrad Winkenbach. Letzte Nachrichten. Tſchifn, 20. Sept. Nach zuverläſſigen Meldunzen begann geſtern bei Tagesanbruch ein allgemeiner Angriff der Japaner auf Port Arthur, der bis zum Einbruch der Dunkel⸗ heit fortgeſetzt wurde. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Japaner verſchiedene Hanptforts im Nordoſten von Port Arthur zu nehmen verſuchten. Tondon, 20. Sept. Dem Reuterſchen Bureau wird aus Schanghai gemeldet: Bei dem geſtern wieder aufgenommenen allgemeinen Angriff auf Port Arthur habe die Flotte mitge- wirkt. Die Japaner hätten heute morgen zwei wichtige Forts auf der Seite nach Shinſiying erobert. Mukden, 21. Sept. Eine Schlacht ſteht unmittelbar bevor. Die Japaner rücken in Stärke von 8 bis 9 Diviſionen an. Das hohe Getreide iſt überall gemäht und es bietet ſich daher ein weites Schußfeld über der flachen Ebene. Direkt vor der Front der ruſſiſchen Stellungen befindet ſich der Hunfluß. f Heppenheim a. d. B., 21. Sept. Im benach⸗ barten Zell kam es geſtern zu Streitigkeiten, wobei der Dienſt⸗ knecht Bub aus Bensheim durch Meſſerſtiche lebensgefährlich verletzt wurde. Der Verwundete vermochte den Täter nicht anzugeben. Vom Neckar, 21. Sept. Gratis⸗Probenummern durch erſtere und 8 4 Schimpfreden geführt. 0 f ſchlüſſig daſtand, ſei ſie in den Oberſtock gelaufen und habe [Nordnordweſt und Oſtnordoſt gerichtet ſind. f wa 145 Kilometer l nd bis zu 140 Kilometer breit. Das berſicherte Uaveſen iſt etwa Hometer lang und bis z ometer breit des Tünchermeiſters und Landwirts Schumacher zu Neunkirchen wurde durch ein Schadenfener vernichtet.— Im Gemeindewalde zu Horſthauſen ſuchten 5 Kinder einer Familie vermeintlich ge⸗ nießbare Schwämme, die von der ahnungsloſen Mutter zubereitet und von der Familie mit Wohlbehagen verzehrt wurden. Bald darauf waren die beiden Kinder verſchieden und einige Stunden ſpäter folgte ihnen die Mutter im Tode, während der Vater noch ſchwer erkrankt darniederliegt. Ober⸗Roden, 20. Sept. Eine furchtbare Feuers⸗ brunſt richtete in der vorigen Nacht großen Schaden in unſerer Nachbargemeinde Meſſenhauſen an. Gegen 10 Uhr abends ſchlugen plötzlich die Flammen aus der reich gefüllten Scheune des Landwirts Malſi vor. Das verheerende Element ſprang mit unheimlicher Geſchwindigkeit bei geringem Winde auf die Nachbargebäude der Landwirte Mehl, Weckeſſer und des Gaſt- wirts Heberer über. Im ganzen fielen dem Brande 3 Hofraiten und 5 Scheunen zum Opfer. Als eine wahre Kalamität erwies ſich hierbei der ſtets herrſchende große Waſſermangel. Nur ein einziger Brunnen ſtand den Wehren, die aus Urberach, Ober⸗ Roden, Nieder⸗Roden und Dietzenbach ſchleunigſt zu Hilfe geeilt waren, zur Verfügung. So kam es auch, daß das Feuer ſich ſo raſend ſchnell ausbreitete. Eine ganze Anzahl Schweine und Ziegen kam in den Flammen um. Das Großvieh konnte mit Mühe gerettet werden. Die ſehr reich gefüllten Scheunen ſandten turmhohe Feuergarben in den nächtlichen Himmel empor, die man über 2 Stunden weit beobachtete. —* Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. das Ciablingsblatt von 100, d00 deutschen Tausfrauen ist Folicks Deutsche dden- Zeitung. Preis vierteljährlich nur J Bark Erscheint am 1. und 15. jodes Monats Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. 8 2 8 5 Man verlange per Postkarte gratis eine 5 2 b vox der robdenummer Geschäftsstelle der Deutschen Modon-Beitung in Leipaig. Allerlei. Aus egyptiſchen Klageſchriften. Unter den neueſten Pa⸗ pyrusfunden erſcheint eine nicht unbeträchtliche Urkunden⸗ ſammlung, die ſowohl durch ihre Gewinnung als auch durch ihren Inhalt eine beſondere Aufmerkſamkeit beanſprucht. Der franzöſiſche Altertumsforſcher P. Jouguet hatte, ſo leſen wir in der Kölniſchen Zeitung“, auf der Stätte des antiken Dorfes Magdola in Egypten eine Reihe von Mu⸗ mien ausgegraben, die aus beſchriebenen Papyrusblättern hergeſtellt waren. Nach ſehr vorſichtiger Bearbeitung. nun wurde Blatt für Blatt aus dieſen Mumien ausgelöſt, und man bemerkte, daß alle Schriftſtücke gleicher Art waren. ſtellten nämlich ſämtlich Klageſchriften dar, die von Egyptern oder Griechen an den König des Landes, einen der erſten Ptolemäer, gerichtet waren. Da werden wir nun Zeugen merkwürdiger, feſſelnder Szenen des antiken Lebens. Es beklagt ſich z. B. ein Herakleides über eine Egypterin. Als er ruhig über die Straße gegangen ſei, habe die an der Tür ihres Hauſes ſtehende Frau ſeinen Mantel fortgeriſſen und Und wie der Haſenfuß noch un⸗ ein volles Waſſergefäß über ihn ausgeſchüttet. Man denkt ſofort an Sokrates und Kantippe! In einer anderen Ur⸗ kunde gehts umgekehrt. Die Griechin Philiſta will eben aus dem Bade ſteigen, als der Bademeiſter ſie mit einem Guſſe ſiedenden Waſſers faſt ganz verbrüht, ſo daß die arme Tage⸗ löhnerin krank darniederliegen muß. Dann kommen Gläu: biger, denen die Schuldner den Zins verweigerten. Zwei inhändler ſind von ihrem Lieferanten betrogen worden und verlangen die Ausfolgung des hinterzogenen Maßes. Eine griechiſche Landbeſitzerin klagt über einen böſen Nach⸗ bar, der auf ihr eigenes Grundſtück hinübergegriffen habe und hier einen Bau aufzuführen im Begriff ſtehe. Andere Streitigkeiten entſtanden, indem mehrere Perſonen gemein⸗ ſchaftlich ein Ackerland bewirtſchafteten. Nun kommt ein Mazedonier, dem fremde Hirten das Weideland hatten ab⸗ graſen laſſen. Zwei biedere Egypter, Inhaber einer Leine⸗ weberwerkſtatt, wenden ſich, weil ſie wohl ſonſt kein Gehör erhielten, an den König, damit er ihnen erlaube, an Stelle ihrer baufälligen Fabrik eine neue zu errichten. So wech⸗ ſeln die Bilder in bunter Reihe ab, viele Züge aber, die uns ſchon aus dem attiſchen Leben bekannt waren, finden ſich nun in den Urkunden eines verſchollenen egyptiſchen Dorfes in friſcher Lebendigkeit wieder. 25 Ein Zuſammenſchrumpfen des Tſchadſees. Franzöſiſche Offiziere haben in den letzten Jahren eine ſehr rege Tätig⸗ keit zwecks genauerer Erforſchung des Tſchadſees entwickelt, und das Ergebnis iſt in großen Zügen auch ſchon bekannt geworden. Delevoye, eine Umfahrt auf dem weſtlichen Teil des Sees ausgeführt. Das Ergebnis dieſer Forſchungen iſt, wie der „Globus“ mitteilt, eine ganz erhebliche Berichtigung unſerer Karten des Sees, die auf Barths, Overwegs und Nachtigals Beobachtungen zurückgehen. Zunächſt iſt heute der See be⸗ deutend zuſammengeſchrumpft, und infolgedeſſen hat ſich auch ſeine Form vollkommen geändert. Wies man bisher dem Tſchadſee ein Areal von 28 000 bis 30000 Quadratkilometer zu, ſo dürfte heute ſeine Fläche zur Hochwaſſerzeit, d. h. in den Monaten Oktober bis Januar, höchſtens 18 000 Quadrat⸗ kilometer umfaſſen, während ſeine Waſſerfläche in der übri⸗ gen Zeit des Jahres nur etwa 10 000 Quadratkilometer be⸗ trägt. Dann liegen nämlich die zahlloſen Inſelchen des Nordoſtufers in einem Sumpfe, und der ganze, an Deutſch⸗ und Engliſch⸗Bornu anſtoßende Südweſtflügel iſt eine kraut⸗ bederkte, von Waſſerlachen durchſetzte Ebene. Die herz⸗ förmige Geſtalt des Sees iſt verſchwunden. Das ſtändig offene Waſſer verteilt ſich jetzt auf eine winkelhakenähnliche Fläche, deren Spitze nach Südweſten und deren Schenkel nach Jeder Schenkel Der Schrumpfungsprozeß dauert mindeſtens ſchon ſeit 30 Jahren an, ſchreitet aber nicht gleichmäßig vor; beſonders raſch muß er ſich ſeit 1897 vollzogen haben. Chevalier, der im vorigen Jahre das ſüdliche Ufer beſuchte, fand, daß dieſes dort in den drei letzten Jahren ſich um 15 Kilometer vorge⸗ ſchoben hatte. daß der See durch Verdunſtung und Verſickerung jährlich mehr verliert, als die Zufuhr aus dem Schari und den anderen Flüſſen des Südens während und nach der Regen⸗ zeit beträgt. In keinem Jahr erreicht der Waſſerſtand wieder dieſelbe Höhe wie im vorangehenden. Der Prozeß, dem namentlich die Inſeln des Nordoſtens allmählich zum Opfer fallen, wird ſo lange andauern, bis die Waſſerzufuhr dem Verluſt durch Verdunſtung und Verſickerung die Wage hält. Dieſe Eigenart des Tſchadſees iſt auf die Löſung der Aufgabe der deutſch⸗engliſchen Kommiſſion zur Vermeſſung der. zwiſchen Kamerun und Nordnigeria von Einfluß geweſen. Ein Paradies für Küchenfeen. Aus Wiskonſin wird ge⸗ ſchrieben: Familien in Madiſon, die Dienſtmädchen halten, haben eine nach ihrer Anſicht günſtige Löſung der Dienſt⸗ mädchenfrage gefunden. Die Freiheiten und Vorrechte der Mädchen werden erweitert; die Mädchen dürfen zu gewiſſen Zeiten den größeren Teil des Hauſes zur Unterhaltung ihrer Freunde und Freundinnen benutzen, und es ſollen ihnen auch ſonſtige Vorzüge gewährt werden. Beſondere Mühe will man ſich gehen, die ſoziale Seite ihres Berufs anziehender zu machen, und um das zu erzielen, haben bereits mehrere Familien ihre Dienſtmädchen in Kenntnis geſetzt, daß ſie in Zukunft die Räume des Hauſes für Tanzunterhaltungen und andere Annehmlichkeiten benutzen dürfen. Prof. F. C. Sharp von der Univerſität ſtellte als erſter ſein Haus ſeinen Dienſtmädchen zur Verfügung, und es fand ein flotter Ball ſtatt. Seit Jahren herrſchte in Madiſon ein Mangel an Dienſtmädchen, aber es wird erwartet, daß nun mit einem Lohn von 3 bis 6 Dollars die Woche es nicht ſchwierig ſein wird, Mädchen zu finden. Höflichkeit über Alles. In Tom Rivers, New Jerſey, ſind jüngſt zwei ſchwere Verbrecher aus dem Staatsgefängnis entflohen. Sie ſcheinen dort nicht ſchlecht behandelt wor⸗ den zu ſein, denn ſie richteten beim Abſchied an den Kerker⸗ meiſter einen Brief folgenden Inhalts:„Dringende Ge⸗ ſchäfte nötigen uns, ſofort abzureiſen. Zu unſerem größten Bedauern konnten wir Ihnen, hochverehrter Herr, nicht mehr die Hand drücken, weshalb wir Ihnen auf dieſem Wege ein herzliches Lebewohl zurufen. Wir bitten Sie, uns nicht zu vergeſſen, und geben Ihnen die Verſicherung, daß auch wir die ſchönen Tage, die wir in Ihrem Hauſe verleben durften, nie und nimmer vergeſſen werden.“ Nicht jeder dankt ſo herzlich für die feſſelnde Liebenswürdigkeit do Gaſtgebers. 5 ——— 5— Ebenſo hat ein Mitglied der Miſſion Lefant, Die Erſcheinung iſt darauf zurückzuführen, Sie ene Gewerbeschule Bensheim. iZklaſſige Abteilung für Bauhandwerker. 2„ Abteilung für Dekorationsmaler. — Beginn des Unterrichts am 2. November.— Anmeldungen nimmt entgegen u. Auskunft erteilt die Schulleitung. 1336 Der Vorsitzende des Aufsichtsrats: Die Schulleitung: J. Ehrhardt. H. Eiſenhardt. becgramme koſtenlos. Vernſtein- und Spiritus- Fußboden Lacke erſterer in einigen Stunden letzterer ſo fort trocknend in diverſen Farben. Fußboden ⸗Farben(ſtrichfertig) f. owie sämtliche Farben trocken oder feinſt in Leinöl abgerieben. Staubanziehendes Jußboden Gel 8 Emaille- Jacke 1 empfiehlt 96 Karl Marbach, flora Drogerie Rathausſtraße 15. Fahrräderl Mäh maschinen! Sie fahren mit der Zeit, wenn Sie „Sturmvogel“ mit Freilauf und Hinterradnabeninnenbremſe benutzen. Nähmaſchinen in vorzüglicher Konſtruktion. Deutsche Fahrradwerke„Sturmvogel“ Gebr. Grüttner, Berlin Halenſee 32. 235 Haus Schumacher, echt empfiehlt einen großen Poſten in engl. Leder-Hoſen, blaue leinene Hoſen und Jacken. 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Die Beaufſichtigung der Arbeiten an dem projektierten Armenhaus uad überhaupt die ganze Bauleitung ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Befähigte Reflektanten wollen ihre Forderungen bis laͤngſtens 26. d. Mts. abends 6 Uhr auf unſerem Büreau einzureichen. Viernheim, den 21. Sept. 1904. 1352 Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Kühlwein. Turn-Verein Viernheim. Die regelmäßigen Turnstunden der aktiven Turner und Zöglinge finden Mittwochs und Samſtags abends ſtatt. Freitags abends Turnen der eů mMünner- Riege. Der Vorſtand. pp. Samſtag abend Stiftung durch Vorſtandsmitglied G. ein L.(100) B. 1353 Die Weinleſe an der Bergſtraß e beginnt in Auerbach, Schönberg, Zwingenberg, Alsbach, Jugen⸗ Große Auswahl in Herren-, Knaben., Frauen- und Mädchenhemden. Bund-, und Vinderſchürzen BZubenbluſen etc. Alles nur ſelbſtgefertigte Artikel, Garantie für dauerh. Arbeit zu denkbar billigen Preiſen. M. Dobhan, Waſſerſtr. Träger-, 994 aus prima Stoffen. Reparaturen an 1120 Uhren u. 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