— list f, nufſtr ft det radezu ar den . ld gail, do N Un . 1 und ach, 1 t ſhelb⸗ weiche felutt tultr le i beben al unit, lle. Viernheimer Anzeiger Erscheint dreimal wöchentlich Amtsblatt Anzeigenpreis: Dienſtags, Donnerſtags u. Hamſtags 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. (mit illustr. e der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. eee 15 Ee be een S n Drenkag den 22. geptenber 190. ee. der ruffiſch- japaniſche Krieg. Deutſchland. eee eee ee 7 i Berlin, 24. Sept. Die Hochzeit des Kronprinzen ſoll, lich, daß die Verlobung mit Viktor Napoleon, die Lenden, 22. Sept. Dem Reuterſchen Bureau wird aus wie neuerdings verſichert wird, am 27. Februar, dem Hoch- vom Könige bisher hintertrieben worden ſei, nun doch Tſingtau vom 24. Sept. gemeldet: Ein dort weilender ruſſiſcher zeitstage ſeiner Eltern ſtattfinden. erfolge. Marineoffizier hat die offizielle Nachricht von dem Auftreten der Geidelberg, 24. Sept. Hier fand geſtern eine Konfe⸗ 4 Cholera in Port Arthur erhalten. Bis zum 19. d. M. ſeien renz der Vertreter der deutſchen Eiſenbahnverwaltungen ſtatt, nur wenige Fälle zu verzeichnen geweſen. Aber man fürchtet, um weitere Schritte zur Einleitung ein Eiſenbahnbetriebsmittel⸗ Nah und Fern. daß die Krankheit epidemiſch werde. gemeinſchaft zu beraten. Viernheim, 26. Sept. Zum Stadtrechner Fſchifn, 24. Sept. Aus Dalny eingetroffene Japaner Oldenburg, 24. Sept. Außer der ſchon gemeldeten von Bensheim wurde Herr Joſeph Roos von berichten, ein neuer Angriff auf Port Arthur begann am 19. Verhaftung des Redakteurs Biermann erfolgte geſtern eine hier, zur Zeit Krelsamtsgehülfe in Worms, von den Bens⸗ September und wurde am 20. fortgeſetzt. Gerüchten zufolge, Erklärung des Miniſters Ruhſtrat. Der Miniſter beruft ſich heimer Stadtvätern in geheimer Sitzung unter vielen Mitbe⸗ welche bisher nicht beſtätigt ſind, ſollen die Japaner einige gegenüber den Verdächtigungen Biermanns auf ſeine Erklärung werbern ernannt. Zugleich wurde Herrn Roos auch die Erfolge gehabt haben. Die Beſchießung der Stadt hat am vor Gericht und vor dem Landtage. Er habe gemeint, auf Rechnerſtelle der kathol. Kirche Bensheim übertragen. Herr 19. September um 8 Uhr morgens begonnen und dauerte eine den Glauben bauen zu können, den man ihm damals geſchenkt Roos hat ſich durch langjährige Tätigkeit ſowohl auf der Stunde. Bei Tagesanbruch ſteigerte ſich das Bombardement habe. Erſt als er den Umfang der Preßangriffe geſehen, habe hiefigen Gemeinde⸗Einnehmerei, Oberförſterei, Bürgermeiſterei zu einer noch nie dageweſenen Heftigkeit. Einige ſchwere er ſich zum Strafantrage entſchloſſen. ferner auf den Kreisämtern in Darmſtadt und Worms um⸗ Geſchütze, die neuerdings eingetroffen ſind, eröffneten das Feuer Oldenburg, 25. Sept. Redakteur Schweyner vom faſſende Keuntniſſe erworben und ſtehen ihm die beſten Zeug⸗ von einem Punkte aus, von wo bisher nicht geſchoſſen wurde.„Reſidenzboten“ wurde in Erfurt verhaftet. Biermann blieb niſſe zur Seite. Dem neuerwählten Stadtrechner von Bensheim In Dalny klirrten die Fenſterſcheiben(2). Die Beſchießungen in Haft. zu ſeiner vorzüglichen Acquiſition unſern herzlichen Glückwunſch! wurde in der Nacht vom 20. September in heftiger Weiſe* BViernheim, 27. Sept. Die Abgangsprüfung fortgeſetzt. Ausland. an der Braunſchweiger ſtaatlich ſubventionierten Drogiſten- Vetersburg, 24. Sept. Die Japaner haben geſtern Akademie beſtand Herr Adam Kirchner, Sohn des Herrn von drei Seiten einen Geſamtangriff auf Port Arthur unter⸗— Das Handelsvertragsproviſorium zwiſchen Oeſterreich Adam Kirchner, Holzhändler dahier, unter 24 Abiturienten als nommen. Die Geſchütze der Admirale Togo und Kamimura und Italien ſowie der definitive Handelsvertrag ſind nun- der beſte mit der Note„Sehr gut“; außerdem erhielt der unterſtützten denſelben durch ein heftiges Bombardement. In mehr unterzeichnet worden. Der proviſoriſche Vertrag tritt junge Mann das Ehren⸗Zeug nis des Deutſchen Dro⸗ Petersburg herrſcht lebhafte Beſorgnis wegen des Ausganges am 15. Oktober in Kraft und dauert bis Ende 1905. Die giſten⸗verbandes. Wir gratulieren! des Angriffs. Begünſtigung für den Weinzoll erliſcht am Ende dieſes* Viernheim, 24. Sept. Gelbe Wollhäu fchen London, 24. Sept. Dem„Daily Expreß“ wird aus Jahres. findet man zur jetzigen Zeit an Häuſern, Mauern und Zäunen Kobe vom 23. September gemeldet: Die Japaner fingen den in großer Menge. Im Volksmunde werden ſie l engliſchen Dampfer„Cruſater“, welcher von Portland nach 1 öhnten ern. weiſe Raupeneier genannt und deshalb vernichtet. as etzte Wladiwoſtok unterwegs war, in der Sungaruſtraße ab. Der Die verſöh te Schweſtern ſollte nicht geſchehen, denn dieſe gelben Knäuel ſind nichts Dampfer wurde nach Hakodate gebracht. Demſelben Blatte wird Entgegen der geſtern verbreiteten Nachricht: die in Paris anders, als die Cokons der Kohlweißlingsſchlupfwespe, des aus Tokio berichtet, daß die Japaner den Verſuch, die Feſtungs⸗ angekommene Gräfin Lonyay, frühere Kronprinzeſſin von grimmigſten Feindes der kleinen Raupen, welche jetzt die Kohl⸗ werke von Port Arthur zu unterminieren, als unmöglich auf- Oeſterreich, und zweite Tochter des Königs von Belgien, werde und Gemüſepflanzen zerfreſſen. Die Schlupfwespe iſt eines der gegeben haben. ihre dort weilende Schweſter Prinzeſſin Luiſe von Koburg, nützlichſten Garteninſekten; ſie hat die Eigentümlichkeit, ihre „Berlin, 24. Sept. Der„Berl. Lokanz.“ meldet aus nicht beſuchen, wollte überhaupt nichts von ihr wiſſen, wird, Eier mit Hilfe eines Legebohrers in die Larven oder Eier Mulden: Eine offenſive Tendenz der Japaner macht ſich jetzt heute gemeldet, daß die beiden Schweſtern am Donnerſtag ſich] anderer Inſekten, ſpeziell der Kohlraupe zu legen, woſelbſt dann allgemein bemerkbar. Auch General Miſchtſchenko war geſtern ſahen. Prinzeſſin Luiſe beſuchte die Gräfin Lonyay, beide die auskriechende Larve ſchmarotzt und ſchließlich den Tod ihres wieder angegriffen worden. Hier ſteigt täglich ein großer ſollen ſich drei Stunden lang miteinander unterhalten und ſich unfreiwilligen Wirtes herbeiführt. Kaum hat ſich nämlich die Feſſelballon auf zur Beobachtung des Geländes Am 22. Sept. des Wiederſehens gefreut haben. Es wird weiter noch allerlei] Kohlraupe zur Ruhe geſetzt, um ſich einzuſpinnen oder zu ver⸗ wurden 9 Tſchuntſchuſenführer hingerichtet, wobei die ruſſiſche Klatſch über Rührſzenen bei dem Wiederſehen, über Zuſage der puppen, als aus ihrem Leib 18— 20 ſchmutzig grüngelbliche Militärbehörde vertreten war. Gräfin Lonyay: ihrer Schweſter beiſtehen zu wollen uſw. ver⸗ Larven der Schlupfwespe hervorkriechen und ſich alsbald über ö Varis, 24. Sept. Aus Petersburg wird dem„Matin“ breitet, von dem aber nicht feſtzuſtellen iſt, wie weit er auf der ſterbenden Raupe in die gelbe wollige Maſſe einſpinnen. telegraphiert: Die genauen beiderſeitigen Streitkräfte bei Liao⸗ Wahrheit beruht. Dieſe Cokongeſellſchaft hält ſich den ganzen Winter hindurch und ang ſeien die folgenden geweſen: Auf Seiten der Japaner Wien, 24. Sept. Gräfin Stephanie Lonyay ſandteerſt im Mai erfolgt dann das Ausbrechen der fertigen Schlupf⸗ kämpften 192,000 Mann, auf Seiten der Ruſſen 187,000. vor ihrer Abreiſe aus Paris, wo ſie die Prinzeſſin Luiſe ge-] wespen. Man ſchone alſo die gelben Wollhäufchen oder Das Rote Kreuz verpflegt gegenwärtig 22,000 Verwundete. ſprochen hatte, folgendes Telegramm an den Prinzen Philipp] ſammle dieſelben in einer trockenen offenen Flaſche, die man am Man glaubt im Generalſtabe, daß vor vierzehn Tagen ein: bon Koburg: Luiſe iſt nicht verrückter als Sie! Ich bin empört beſten in einem offenen Bodenraum verwahrt. Dort ſind die Schlacht wie die bei Liaojang nicht zu erwarten ſein wird. zer Ihre Ungerechtigkeit über dieſe Unſchuld und werde alles Püppchen geſchützt und fliegen im Frühling ungehindert aus, London, 24. Sept. Wie berichtet wird wurde die tun, um ihre Ehre wieder herzuſtellen, die Sie ihr genommen um ihr nützliches Werk zum beſten unſerer Gemüſegärten aufs Gattin des Befehlshabers von Port Arthur, Generalin Stöſſel haben. Prinzeſſin Stephanie.“ neue zu beginnen. verwundet, als ſie Verwundete pflegte. f— Wie in Hofk 8 reiſen verlautet, hat ſich ſeit dem Zwiſchen- Weinheim, — ———*—— 2 24. Sept. Schweinemarkt. Zugeführte hre„Du überſchätzeſt mich, liebſte Andrea“, ſagte Irene eben Als er die Thür zu Frau Amandas Boudoir öffnete, wohin 5 im Zimmer auf- und abwandelnd,„ich habe eigentlich alles[das Mädchen ihn gewieſen hatte, vernahm er die erregten Roman von Emmy v. Boraſtede. ſpielend lernen können. Es freute meinen Vater, ſein einziges Stimmen des Ehepaares und konnte ſich nicht ſchnell genug 187 Gachdruck verboten.) Kind teilnehmen zu laſſen an ſeinen Freuden und als ich erſt J zurückziehen, ohne zu hören, wie ſein Bruder in großer Erregung „Darf ich Sie morgen in mein Studierzimmer führen, merkte, daß mein Wiſſen ſein Glück war, beſtrebte ich mich, ſeine] ausrief: 5 Fräulein Mainan? Es wird mich glücklich machen, dort eine[ Anerkennung zu erringen. Wenn ich bedenke, wie ſchwer Du es„Wahrhaftig, wenn ich nur begriffe, Amanda, warum Du Geſinnungsgenoſſin begrüßen zu dürfen.“ batteſt, armes Herz—“ dieſe Heirat uit der kleinen Reine und meinem Kurt ſo pouſſierſt. „Ich komme gern“, verſicherte Irene warm,„wir werden viele„Ich wäre ſonſt ganz arm geweſen—“ Du biſt doch ſonſt eine ſo weltkluge Frau und hältſt nichts von Anknüpfungspunkte haben.„Vermißt Du irdiſche Güter?“ fragte Irene ſanft,„ich habe J derlei phantaſtiſchen Heiraten. Unmöglich kann ich annehmen, „Ich bin bier bis jetzt ſehr vereinſamt geweſen, trozdem f ſo oft geſeben, wie all das vergebt, was wir Menſchen als das[ daß es nur Widerſpruchsgeiſt Deinerſeits iſt, weil Du ſiehſt, daß viele meiner Kolleginnen dieſelben Ziele haben, wie ich“, ver⸗ Tehrja ſicherte Andrea,„ich weiß nicht, woran das liegt, zu Ihnen könnt Beſte begehren.“ ich gegen dieſe Ehe bin, ganz entſchieden und immer ſein werde. 1 U 7 1 1 4**** 3 7. 3 3 4 2 3 0 ————— gt, zu Ihnen könnte Wieder reichten ſich die Mädchen die Hand, und Andrea[ Du ee— Deine 5 5 aeg das iſt es. 3 5 8. ſagte leiſe: ie blonde Frau lachte leiſe auf: * 9 fühlen gewiß, daß ich verſuchen würde, Sie zu ver⸗ Irene, ſprich in meiner Familie bitte nicht über dieſes„Brauchte es dazu wirklich dieſes Vorwandes, Axel?“ fragte 5*** 7* 7 7 1 4 3 9 72 8 Seit Irene Mainau gekommen, war Reine wieder ganz das[Thema. Niemand verſteht Dich dort, auch Liſa nicht.“ e e ee e 75 r 8 ſorgloſe, lachende Kind, wie in Baden⸗Baden. Niemand war vor Och werde, da Du es wünſcheſt, dieſes Thema nicht an⸗ ſich lieben. Außerdem vergiß bitte nicht, daß Kurt nun eine ihren Neckereien, il— wehermut ſicher, beſonders hatte Wolf regen, andernfalls aber kann ich meine Anſichten nicht bemäuteln, Mutter an mir hat. Ihr Männer ſeid viel zu real veranlagt, ihre Schalkhaftigkei gen.— erwiderte Irene feſt,„was trägſt Du denn da berbei, Reine?“ um Euch in junge Herzen zurückverſetzen zu können, ich aber—“ ö; rein⸗ lachte ſie bell auf, als das blonde Köpfchen hinter einem hohen 2 55 51 g 5 1 1 3„3ö—qĩ ẽæl].᷑. Stoß 12 Modeſeurmalen e 55 90 Rückſichtsvoll verſchwand Graf Lindberg und e die, 8. 1 5 Loggia hinaustreten, da hörte er Reines laute, trotzige Stimme „Andrea, ſieh doch nur, was mir Irene zu meinem Hochzeits⸗ 16 Du ſollſt mir ein Kleid ausſuchen helfen— recht etwas a 1 N die Thür machte dieſelbe auf⸗ leid gerbenkt bat. Diele berrlichen Spitzen! und ſtrahlend vor[ Süßes. damit ich Kurt gefalle. fliegen. Ein ſchön eingebundenes Buch war dagegen geworfen Freude breitete Reine ibren Schatz vor Fräulein Brachmöller aus.„Vater Homes, verhülle Dein Haupt! Deine Schülerin worden, und nun gewahrte er die beiden Irenen, welche offenbar Dieſe hatte ſich emporgerichtet und Irene Mainau beide Hände J taucht unter in einer Berliner Modenzeitung. Uebrigens, Blondl 5. 5 1 5 g 0 Denz 6 15, verſchiedener Meinung waren. Reine Andraſſon glühte vor reichend, begrüßte ſie dieſelbe mit einer Strophe aus der Odyſſee, können wir Frau Brachmöller mit dieſer Beſchäftigung überfallen! 16* Leidenſchaft und Zorn, während Irene Mainau ſanft und be⸗ welche von Irene ſchnell mit einer anderen erwidert wurde. ſie wird ja nichts dagegen haben.“ berrſcht wie meiſtens an der Brüſtung lehnte. „Ja, Sie ſind meines Geiſtes“, rief Andrea leidenſchaftlich Lachend erſchienen die beiden Damen von Andrea gefolgt„Eirene— Friede!“ fiel dem Mann bei ihrem Anblick ein. aus—„Irene, erlauben Sie mir das ſchweſterliche Du? Die auf der Schwelle und breiteten ihre Schätze vor Frau Amanda„Wahrhaftig, dies Weib, ſchön und jugendlich, wie es iſt, bringt wenigen Tage, die ich Sie kenne, haben Sie mir näher gebracht,[aus, welche bereitwillig ihren Beiſtand verſprach. Die ſchöne,[den Frieden mit, wohin es kommt, nein, ſie iſt der Frieden ſelbſt.“ als meine Blutsverwandten ſeit Jahren! O, Sie herrliches[kluge Irene Mainau kniete auf der Erde, um die Blätter beſſer„Du biſt von Anfang an ſcheußlich gegen mich geweſen, Geſchöpf, man kann garnicht anders, als Sie lieben!“ überblicken zu können und ſprach wie ein erfabrener Schneider wenn es ſich um Kurti handelte, Irene“, rief jetzt Reine ſchluchzend, Lächelnd umſchlang Irene die begeiſterte Andrea und küßte[von Seide und Meterzahl des Stoffes.—— ihr Batiſttuch zu einem Knäuel zuſammenballend,„Du haſt mir ſie auf den Mund. Während die beiden älteren von ihren Nachdem Graf Wolf bereits eines Morgens beftigen Aerger J ſchon damals auf keine meiner Fragen geantwortet und heute, Studien ſprachen und ſich ihre Erfahrungen mitteilten, bewunderte J durch einen Brief ſeines Verwalters gehabt hatte, ſchien auch J heute machſt Du es ebenſo, indem Du mich quälſt.“ Reine noch immer ihr Geſchenk. der weitere Tag ihm nur Unannehmlichkeiten bringen zu ſollen.(Fortſetzung folgt.) 2 C——N.F——— ———————»—————————— e * Milchſchweine 278 Stück, verkauft 35 Stück, das Paar zu 8—15 Mk. Läufer waren 8 Stück zugeführt, 6 wurden ver⸗ kauft, das Paar zu 20—22 Mk. Sandhofen, 24. Sept. Die Tabaksernte hat einen raſchen Abſchluß gefunden durch die eingetretenen kühlen Nächte, er hat durch den von Montag auf Dienſtag eingetretenen Reif ſogar etwas gelitten. Die Grumpen ſind auf 18 Mk. per Zentner geſtiegen. Sandblätter werden zu 85—40 Mk. per Zentner gehandelt. Worms, 24. Sept. Geſtern wurde im Floßhafen die 44jährige Ehefrau eines in der Scheideſtraße wohnenden Müllers gelandet. Die Frau war nervenleidend, entfernte ſich nachts heimlich aus der Wohnung und ſuchte den Tod.— Durch ein Automobil wurde ein hieſiger Spengler überfahren, ohne jedoch glücklicherweiſe erheblichen Schaden zu leiden. Traiſa, 24. Sept. Ein Italiener, welcher mit einer Frau von hier verheiratet, wohnte bei einem hieſigen Fabrik⸗ arbeiter in Miete. Er mußte ausziehen; bei dem Auszug verlangte die Frau des Vermieters die noch reſtierende Miete oder aber ein Stück Möbel als Pfand. Da der Italiener ſich weigerte, rief die Frau, deren Mann ſeinem Beruf nachging, den Polizeidiener zu Hilfe. Offenbar wurde das leicht erregbare Blut des Italieners durch die Anweſenheit des Polizeidieners noch mehr in Wallung gebracht und in ſeiner Wut ſchlug er einen Spiegel, welcher zurückbehalten werden ſollte, der Frau auf den Kopf, ſo daß dieſelbe mehrere Verletzungen davontrug und ärztlich behandelt werden mußte. Anzeige wurde er⸗ ſtattet. Wertheim, 24. Sept. Bei Kühlsheim wurde ein Kanonier des 14. Artillerie⸗Regiments durch eine umſtürzende Kanone totzedrückt. Der Verunglückte diente bereits zwei Jahre. Landau, 24. Sept. Die Strafkammer des hieſigen Landgerichts verurteilte den Weinhändler Karl Kahn zu 100 Mk., den Weinhändler Wilhelm Kahn zu 50 Mk. Geldſtrafe. Die beiden Angeklagten, die hier eine Weinhandlung betreiben, hatten Wein übermäßig geſtreckt und unter Verwendung von Glyzerin und Weinſteinſäure wieder in die geſetzliche Grenze gebracht. Beantragt waren je 14 Tage Gefängnis und 1000 Mk. Geldſtrafe. Biebrich, 24. Sept. Wie bösartig die Weſpen ſind, wenn ſie geſtört werden, das mußten Beſucher des Schloß⸗ gartens in Biebrich am Sonntag erfahren. Einige böſe Buben hatten nämlich an dem Fußweg, welcher an der weſtlichen Seite entlang führt, ein Weſpenneſt ausfindig gemacht. Sie konnten es ſich nicht verſagen, mit einem Stock hineinzufahren und es zu zerſtören. Sofort aber ſchwärmten, wie der„Tages⸗ poſt“ ein Augenzeuge erzählt, die Weſpen zu Hunderten aus und griffen die unvorſichtigen Buben dermaßen an, daß ſich dieſe laut ſchreiend auf der Erde herumwälzten, um ſich der zornigen Inſekten zu erwehren. Auch eine Wiesbadener Herr- ſchaft, eine Dame und mehrere Herren, die gerade mit ihrem zübſchen ſchneeweißen Spitzhündchen vorüberkamen, wurden von den Tieren überfallen und mußten viele Stiche in Kauf nehmen. Am meiſten aber wurde der arme Spitz in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen; ſcharenweiſe ließen ſich die Weſpen auf das hilfloſe, lautſchreiende Tier nieder und brachten ihm unzählige Stiche bei. Andere Paſſanten konnten ſich vor den wütenden Tieren rechtzeitig in Sicherheit bringen. Natürlich war der erwähnten Herrſchaft durch den unvorhergeſehenen Zwiſchenfall der Sonn⸗ tagsausflug gründlich verleidet. Die betreffenden Buben aber werden ſobald kein Weſpenneſt mehr zerſtören. Mosbach, 24. Sept. Auf dem Manöverfeld bei Steinfurt ſtürzte beim Fahren über einen Graben ein Geſchütz um und erſchlug einen Kanonier. Meerfeld(Poſt Manderſcheid). Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich in der Nähe unſeres Dorfes. Eine Frau hatte ihrem neunjährigen Mädchen, das auf dem Felde Vieh hütete, ein Feuer angezündet, damit das Kind ſich bei dem ſchon recht kalten Wind erwärmen könne. Sie ging dann zurück ins Dorf. Als ſie nach etwa 2 Stunden zurückkam, fand ſie die verkohlte Leiche ihres Kindes etwa 20 Meter von der Brandſtelle entfernt. Düſſeldorf, 24. Sept. Geſtern abend um 9 Uhr brach in der der Induſtriehalle angegliederten ungariſchen Abteilung Feuer aus, welches die Zeichnungen, Skizzen und Dekorationen vernichtete. Das Feuer war nach einer halben Stunde gelöſcht. Die Feuerwehr entdeckte in der Außenwand ein Loch, durch welches Benzin und Petroleum gegoſſen war. Hochemmerich, 24. Sept. In der vergangenen Nacht brach in einem von zwei Familien bewohnten Hauſe Feuer aus. Ein 70jähriger Greis und ein 10 Jahre alter Knabe kamen in den Flammen um; ein etwas älterer Knabe rettete ſich durch Hinausſpringen aus dem Fenſter. Das Haus wurde eingeäſchert. München, 24. Sept. Um Mitternacht gab, wie die Morgenblätter melden, infolge einer Eiferſuchtsſzene ein 20⸗ jähriges Mädchen drei Revolverſchüſſe auf ihren entfliehenden Liebhaber ab. Als dieſer ſchrie:„Ich bin getroffen“, ſchoß ſich das Mädchen eine vierte Kugel in die Schläfe und war ſofort tot. Der Liebhaber iſt nur leicht verwundet. Detmold, 24. Sept. Die hier herrſchende Typhus⸗ epidemie nimmt immer größere Ausdehnung an. Täglich kommen zahlreiche Neuerkrankungen hinzu. Die Zahl der auzenblicklich Erkrankten ausſchließlich des Militärs betrug heute morgen 509. Die Zahl der Todesfälle einſchließlich des des Militärs 19. Der Mangel an Aerzten und namentlich an Krankenpflegern wird immer fühlbarer. Das geſchäftliche Leben beginnt zu ſtocken. Die Stadt wandte ſich jetzt an das Reichsgeſundheitsamt um Entſendung einer Autorität. Stade, 24. Sept. Wegen Mißhandlung von Unter⸗ gebenen in 5 Fällen wurde der Kapellmeiſter Heuckel von dem hier garniſonierenden Füſilier⸗Bataillon Nr. 76 ſeitens des Kriegsgerichts zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Der An⸗ geklagte pflegte die Leute mit den Füßen in die Kniekehlen zu treten. Berlin, 24. Sept. Das„Berl. Tagebl.“ meldet aus Rom: Die Ausbrüche des Veſuvs nahmen gegen abend bedeutend an Heftigkeit zu. Eine 30 Meter hohe Feuerſäule ſtieg empor. Am Fuße der großen Kuppel öffneten ſich neue Spalten, aus denen breite Lavamaſſe ſtrömt. In der ganzen Umgebung war eine andauernde heftige Detonation. Grenoble, 24. Sept. Bei der Rückkehr eines Pil⸗ gerzuges aus Notredama de la Salette ſtürzte ein Wagen um, in dem ſich 36 Pilger befanden. Viele der IJuſaſſen wurden ſchwer verletzt. London, 24. Sept. Wie„Daily Telegraph“ aus Newyork meldet, ſtürzte in einer öffentlichen Schule in der Nähe von Cincinnati der Fußboden der Spielhalle während der Erholungspauſe ein. Zehn Kinder wurden getötet, viele verletzt. New-Nork, 24. Sept. Auf grauenhafte Weiſe iſt in einem Vororte von Cincinnati eine Anzahl Kinder ums Le⸗ ben gekommen. In dem Neubau eines Schulhauſes ſtürzte ein Flur ein. Die Kinder ſtürzten in einen Keller, der vier Fuß hoch mit Kanalwaſſer gefüllt war. Zehn Kinder kamen ums Leben, neun davon ertranken in der Jauche. Die Aerzte fürchten, daß weitere 6 Kinder ſterben. — Da noch vielfach falſche Anſichten über die Zweck⸗ mäßigkeit der Wieſendüngung mit Kunſtdüngern herrſchen, dürfte es angezeigt ſein, nachſtehend auf die Ergebniſſe der im vorigen Jahre in ſehr großem Umfange in Heſſen-Naſſau angeſtellten Verſuche hinzuweiſen, welche auf Lehm⸗, Moor⸗ und Sandboden eingeleitet wurden. Es beteiligten ſich hieran folgende Landwirte: Grupe zu Apelern, Steege zu Algersdorf, Behren zu Horſten, Willi Krone zu Rodenburg, Pfingſten zu Riepen, Flentge Rodenburg, Hartenfels in Marſain, G. Schnabel zu Selters bei Weilburg und Fr. Nickel zu Berm- bach bei Braunfeld. Bei allen Verſuchen blieb eine Parzelle ungedüngt, während eine zweite nur Phosphorſäure, ſei es in Form von Thomasmehl, Superphosphat oder Knochenmehl er⸗ hielt und eine dritte außer dieſer Düngung noch mit Kainit gedüngt wurde. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte Kainit in Verbindung mit Erträge und auch überall den größten Reingewinn. Herr W. Krone erzielte pro ha beiſpielsweiſe mit Kainit einen Mehr⸗ ertrag gegen ungedüngt von 2300 Kg. Heu, ohne Kainit einen ſolchen von nur 1000 Kg. und hatte im erſteren Falle einen Reingewinn von 70 Mk., ohne Kainit nur 23 Mk. Letzterer war bei Herrn Steege bei Anwendung von Kainit 81 Mk., das Fehlen des Kalis aber verminderte den Gewinn bis auf 31 Mk. Die Ernte von Herrn Grupe wurde durch Thomas⸗ mehl allein um 1040 Kg., durch Kainit neben Thomasmehl . Es ergab ſich ſomit nach Abzug der Düngerkoſten durch Phosphorſäure ein Reingewinn von 25 M., um 25,20 Kg. erhöht. durch Kali aber ein ſolcher von 81 Mk. Es würde zu weit führen, die Reſultate aller Verſuche hier wiederzugeben. Es zenügt zu ſagen, daß bei allen das Kali hervorragend günſtig wirkte. Zweck dieſer Mitteilung ſoll nur ſein, unſere Land- leute auf die zeitgemäßeſte und rentabelſte Wieſendüngung, welche, wie die Verſuche ergaben, zweifellos Kainit bindung mit Phosphorſäure iſt, hinzuweiſen, damit nicht nur die Verſuchsanſteller, ſondern auch weitere Kreiſe den Nutzen der erprobten Düngung genießen. Bodenverhältniſſen von Kainit 600— 800 Kg. pro ha, von Thomasmehl oder Knochenmehl 500— 600 Kg. und von Superphosphat ca. 400 Kg. — Violinen aus Porzellanmaſſe ſind auf dem Gebiete des Inſtrumentenbaues das neueſte. Wie uns das Internat. in Ver⸗ Man giebt je nach den Phosphorſäure ſtets die höchſten Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln ſchreibt, iſt es einer Firma in Meißen gelungen, ein gutes brauchbares In⸗ ſtrument herzuſtellen und in den Handel zu bringen. Ein ſchöner weicher Ton und ein originelles, elegantes Aeußere ſind als beſondere Vorzüge hervorzuheben und das Gewicht von ca. 800 Gramm iſt in Anbetracht der verwendeten Maſſe nicht ſchwer. Der Käufer findet ein gutes Muſikinſtrument und außerdem ein dekoratives Schmuckſtück, da die weißen Körper der Violine mit tadelloſer Meißener Blumenmalerei oder je nach Wunſch mit blauer Malerei nach Delfter Motiven etc. verſehen werden.(Obengenanntes Bureau erteilt den Leſern unſeres Blattes beſonders Rat in allen Patentan gelegen⸗ heiten). Humoriftiſches. — Ein Gemütsmenſch. Die Bauern ſind eben beim Kegelſchieben, da kommt eine Viehmagd auf die Bahn und ruft:„Hansjörg, Du ſollſcht ſchnell heemkomme; Dei Vadder liegt am End!“— Hansjörg(ruhig weiterkegelnd!:„Er ſoll ſich halt in die Mitt' lege!“ — Knellprotzerei.„Ihr Sohn, Herr Kommerzienrat, wird alſo nächſtens ſein Militärjahr abdienen. Haben Sie ſchon eine paſſende Wohnung für ihn in der Nähe der Kaſerne gefunden?“—„Wie heißt, ich laſſ' ihm extra ue Villa in der Nähe der Kaſerne bauen.“ Literatur. — Jn neuer, eigenartiger Ausſtattung erſcheint die alt⸗ bekannte Wochenſchrift„Fürs Haus“ vom 1. Oktober ab. Außerdem bietet das Blatt ſeinen Leſerinnen beim Beginn des neuen Jahrgangs inſofern etwas Neues, als monatlich noch ein zweiter ſogenannter„Kinder⸗Schnittmuſterbogen“ dem Blatte beigefügt wird. Durch dieſe Neuerung wird den Leſerinnen von„Fürs Haus“ das Abonnement einer teuren Modenzeitung erſpart, und ſie haben außerdem den Vorteil des übrigen reich⸗ haltigen Leſeſtsffes. Es ſollte daher niemand verſäumen, dieſe wirklich gediegene Wochenſchrift anzuſchaffen, um ſo mehr, als der vierteljährliche Abonnementpreis einſchließlich einer Beilage „Kindermode“,„Fürs kleine Volk“,„Arzt fürs Haus“ einer „Roman“,„Muſik“⸗ und„Handarbeitsbeilage“ nur 1,50 M. beträgt. Beſtellungen auf„Fürs Haus“ nehmen alle Buch⸗ handlungen und Poſtanſtalten jederzeit entgegen. Probenummern ſind durch die Geſchäftsſtelle„Fürs Haus“, Berlin S W., Lindenſtraße 26, gratis zu erhalten. nnn 25— ö i—„ñ˖f gehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 191(Nachdruck verboten.) „Ich bedaure, Reine, daß wir uns nicht mehr verſtehen“, die braunen Augen hefteten ſich ernſt auf das erhitzte Geſichtchen. „Uebrigens wirſt Du Dich beſinnen, daß ich Dir nach Baden⸗ Baden ſchrieb, als Du mich um meinen Rat bateſt, daß ich in dieſer Sache, wo es ſich um Dein Lebensglück handelt, Dir allein die Entſcheidung überlaſſen muß. Und heute habe ich Dich nur gefragt, ob Du am Grafen Lindberg nichts weiter bewunderſt, als ſeine neunzackige Krone und ſein wundervolles, altes Wappen. Ich wünſchte nur von Dir zu wiſſen, ob Du auch bereit ſeieſt. mit dem erwählten Manne zu gehen, wenn er nicht der Edelmann, ſondern ſagen wir einmal, ein einfaches, broterwerbendes Indi⸗ viduum ohne Titel und Rang wäre!“ „Und das iſt es eben, was mich ſo von Dir empört“, ſtieß Reine heftig hervor,„Kurti iſt nun einmal Kurti!l Du gönnſt es mir eben nicht, daß ich mich über die Krone auf den Briefbogen und in der Wäſche und über all das Schöne, das mit Kurtis Namen zuſammenhängt, freue. Du— Du— denkſt auch, wie all die neidiſchen Mädchen in der Penſion, ich würde niemals einen Mann bekommen, weil ich arm und verwaiſt bin und nun gönnſt Du es mir nicht, weil ich ſchon mit achtzehn Jahren eine Gräfin werde.“ Irene Mainau hatte ſich wortlos abgewendet, und Wolf er⸗ ſchrak über den herben, gramvollen Ausdruck, der plötzlich ſich um den ſchönen Mund zeigte, über die tiefe Mutloſigkeit, die ſich in der Haltung der herrlichen Frauengeſtalt ausprägte. „Siehſt Du“, ertönte da die helle Kinderſtimme wieder, „nun ſtehſt Du wieder da, als ob ich jemand ermordet habe und die Häſcher ſchon herannahen. Ich ſoll niemals die Wahrheit ſagen, immer mich unterordnen, immer demütig und beſcheiden ſein,— ich—“ Reine warf ſich ſchluchzend in einen Seſſel und verbarg das Antlitz in den Händen. Irene Mainau ſchritt an ihr vorüber und der Thür zu, da ſprang das Mädchen empor und hielt ſie zurück. „Du ſollſt hier bleiben, Du ſollſt nicht thun, als ob ich ſchlecht gegen Dich geweſen bin!“ „Ich werde wiederkommen, wenn Du Dich gefaßt haſt. Jetzt iſt nicht mit Dir zu ſprechen“, ſagte Irene ernſt, ſich von den ſie umklammernden Händen befreiend.—„Wozu uns mit Streit erhitzen? Wenn Du Dein Unrecht eingeſehen haſt, können wir weiter über eine Angelegenheit ſprechen, die mir nicht minder am Herzen liegt, als Dir.“ „Irene, Du ſollſt nicht fortgehen! Du ſollſt hier bleiben!“ Fräulein Mainau ſchritt ohne Antwort ins Nebenzimmer und ſtand im nächſten Augenblick vor Lindberg, der viel zu ſtolz war, um ſich zurückzuziehen. Minutenlang ſtanden Sie ſich ſprachlos gegenüber. Der Mann heftete ſeine blauen, ſtrahlenden Augen lange und ſinnend auf das erblaßte Antlitz des Weibes und plötzlich ruhten ihre Hände ineinander. Es kam beiden überraſchend und doch konnten ſie beide nicht anders. Wolf führte Irene in den lauſchigen Erker, der ſie den Blicken der Eintretenden entzog. An allen Gliedern bebend, ſank Irene auf den Diwan und brach in Thränen aus. „Reine hat Ihnen wehgethan?“ fragte Wolf, ſich über ſie neigend, in leiſem, ſanften Ton,„Fräulein Irene, ich bitte Sie herzlich, ſprechen Sie, ſeien Sie aufrichtig! Ich mag Sie nicht belügen, ich habe vieles von Reines Unarten gehört, haben Sie kein Vertrauen zu mir?“ „Doch“, die thränenſchimmernden Augen begegneten den ſeinen und leicht errötend wollte das Mädchen ihre Hand, die der Maun noch immer feſthielt, zurückzieben. „O, Sie wiſſen nicht, wie ich um die Seele dieſes Kindes gerungen habe“, ſagte Irene leiſe,„mit Strenge und Liebe. Gerade weil es ihre freie Wahl war, mir ihr Herz zu ſchenken, glaubte ich Macht über die böſen Geiſter in ihrer jungen Seele gewinnen zu können, und heute nach Jahren ſtehe ich ratlos, wie beim Beginn meiner Erziehung!“ „So mutlos, Fräulein Mainau? Zudem kann ich mir nicht erklären, woher Sie die Verpflichtung leiten, für Reines Seele verantwortlich zu ſein. Sie haben meines Wiſſens ihr möglichſtes an dem Mädchen gethan—“ „Aber durch mich wurde ſie anderen entzogen, die vielleicht nachhaltiger auf ſie hätten einwirken können“, verſetzte Irene traurig. „Glauben Sie das nicht! Soviel ich bis jetzt geſehen habe. ſind Sie die einzige, welche irgend einen Einfluß auf Reine ausübt—“ „O, Herr Graf, ſpotten Sie jetzt wenigſtens nicht!“ Die braunen Augen ſchauten flehend und angſtvoll zu ihm empor— „vergeſſen Sie jetzt wenigſtens, daß ein gelehrtes Weib. welches Sie verabſcheuen, vor Ihnen ſteht und belfen Sie meiner zagenden Seele, ſich durchzuringen.“ Merkwürdig, Graf Lindberg II. hielt ſchon wieder die kleine, bebende Mädchenhand in der ſeinen und beugte ſich mit einem ſtrahlenden Lächeln über Irene Mainau! Wie wundervoll dieſe Augenſterne waren! Welch ein Zauber von dieſem Weibe aus⸗ ging, das angſtvoll und erſchreckt neben ihm lehnte. „Wer hat Ihnen geſagt, daß ich Sie haſſe?“ fragte er leiſe und in ſeinen blauen Augen entzündete ſich eine Flamme.„Wenn Sie wüßten, wie ich Sie mir gedacht habe, Sie würden lachen! Natürlich wiſſen Sie von Reine, daß ich den gelehrten Weibern 1 nicht hold bin, ſie kann eben nichts verſchweigen, doch hätte ſie auch hinzufügen müſſen, daß ich meine Abneigung damit be⸗ gründe, daß der Reiz des Weibes unter dieſem Drill des Geiſtes leidet. Wie ein Falter nicht den auf ſeinen Schwingen ruhenden Staub vermiſſen kann, ſo bedarf das Weib, meiner Anſicht nach. ebenfalls aller jener Kleinigkeiten, die wir Männer entbehren können, mit einem Wort, es büßt mit ſeiner Männerähnlichkeit ſein eigentliches Weſen— ſeinen geheimnisvollen Zauber ein.“ (Fortſetzung folgt.) 1 * Gehirn Internat. b b cg. laſe nicht ment und en Köther ei det e dben eh den ern gelegen, — n beim! e dam ach 15 ei Nubher „ soll tetzientat, gaben Sie et Kerne la in der naht, als f Hellage 8 einer 150 M. lle Buch⸗ nen nummern SM., — Biblisthek des allgemeinen und praktiſchen Wiſſens. Zum Studium und Selbſtunterricht in den hauptſächlichſten Wiſſenszweigen und Sprachen fuͤr Kaufleute, Gewerbetreibende, Beamte uſw. In Verbindung mit hervor⸗ ragenden Fachmännern herausgegeben von Emanuel Müller⸗ Baden.(Erſcheint in 75 Lieferungen zu je 60 Pfg. beim Deutſchen Verlagshaus Vong u. Co. in Berlin W 54). Die Haupt⸗ abſchnitte des ausgezeichneten enzyklopädiſchen Werkes, das in weiteſten Kreiſen bereits Eingang gefunden und überall rückhaltloſes Lob geerntet hat, ſind: Franzöſiſche Sprache, Engliſche Sprache, Handelswiſſenſchaft(Buchführung, Wechſel⸗ kunde, Geſchäftsbetrieb uff.), Handelskorreſpondenz(deutſch, engliſch, franzöſiſch), Kaufmänniſches Rechnen, Stenographie (nach den drei bekannteſten und in Deutſchland faſt aus⸗ ſchließlich gebräuchlichen Syſtemen Gabelsberzer, Stolze und Stolze Schrey), Arithmetik, Geometrie, Geographie und Völkerkunde, Geſchichte, Geologie und Mineralogie, Zoo⸗ logie und Botanik, Photographie, Hin melskunde, Phyſik, Chemie, Technik, Induſtrie, Verkehr uſw. uſw. Alles in allem: ein eigenartig und groß angelegtes Werk, deſſen Stu⸗ dium jedem, der nach Erweiterung ſeiner Bildung ſtrebt, die beſten Ausſichten für Bereicherung ſeines Wiſſens und damit auch für ſein weiteres Fortkommen eröffnet. Die ſoeben er⸗ ſchienenen Lieferungen 20 bis 22 der„Bibliothek“ behandeln in anerk nt gemeinverſtändlicher Darſtellung in Fortſetzungen die franzoſiſche Sprache, die Geſchichte, die Kontorwiſſenſchaft, die Phyſik und die Arithmetik. Jede der genannten Lieferungen enthält eine vorzüglich ausgefuͤhrte Landkarte für den der 3 Bibliethek“ einzuverleibenden Atlas, und zahlreiche Textillu⸗ ſtrationen ergänzen bei ihrer hervorragenden Ausführung denStoff aufs glücklichſte. Die„Bibliothek des allgemeinen und prak⸗ tiſchen Wiſſens“ ſollte, wegen ihres ganz eminenten Wertes für jedermann, in keinem Hauſe, in keiner Familie fehlen.— Der braue Feuerwehrmann. Hoch klingt das Lied vom braven Mann, Der ſeinem Nächſten helfen kann, Der in Gefahr kein Zagen Nur freudig⸗kühnes Wagen Und mut'ge Selbſtverleugnung kennt! Ihr wiſſet wohl, wie man ihn benennt: Der Feuerwehrmann iſt's, der treue, Der früh und ſpät ſich ſtets aufs neue, Ohn' daß er Lohn und Dank begehrt, Als echter deutſcher Mann bewährt. Zwar lernt man's nicht auf fauler Bank; Nein, Uebung hält die Glieder ſchlank. Hier gilt's, bei Sturm und Wettern Die Leitern zu erklettern, Dort ſchallt das Kommando rauh und barſch: Die Spritzen fertig! Waſſer, marſch Und hundert Händ' ſich eifrig regen Und Ordnung herrſchet allerwegen. D'rum keine Mühe uns gereut, Nein, ſtete Uebung uns erfreut. Ja, wenn doch dieſe Feuerwehr Nicht für die Stadt ſo teuer wär'! Hört man Philister klagen, Die an vergang' nen Tagen Sich ſchen vor der Gefahr gedrückt, Wenn ſie des Feuers Wut erblickt. Doch brennt ihr eigen Haus darnieder, Da ſchrei'n um Rettung ſolche Brüder Erſchrecklich laut und immer mehr: O hilf' doch, liebe Feuerwehr! D'rum Kameraden, aufgeblickt! Macht euch zum Rettungswerk geſchickt! So haltet feſt zuſammen Und wehr't den gierigen Flammen, Ja, gält es auch in höchſter Not Zu ſterben einen Wehrmannstod! Es freuet uns zum Schutz der Schwachen Und über Haus und Herd zu wachen, In unſrer Bruſt wohnt Pflicht und Ehr', Drum lebe hoch die Feuerwehr! A. N. Letzte Nachrichten. Prinz Karl Anton von Hohenzollern in Tokio. CLondon, 26. Sept. Dem„Standard“ wirb aus Tokio gemeldet: Prinz Karl Anton von Hohenzollern, der geſtern hier in Tokio angekommen iſt, hatte einen glänzenden offiziellen Empfang. Er wurde mit einer Ehreneskorde zum Palaſte Shiba geleitet, wo er einige Tage als Gaſt des Mikados Wohnung nehmen wird, bis er nach dem Kriegsſchauplatz ab⸗ reiſt. Einige der erſten japaniſchen Blätter heißen den Prinzen willkommen und betonen die Freundſchaft Japans und Deutſch⸗ lands. Conden, 26. Sept. Dem„Standard“ wird aus Tientſin gemeldet: Port Arthur iſt durch Kohlenmangel ernſtlich bedroht. Ein Ruſſe ſoll einen Dampfer gekauft haben, um den verzwei⸗ felten Verſuch zu machen, von Tſinwangtau Kohlen nach Port Arthur zu bringen. Viele Krankheiten herrſchen in Port Arthur. Ein geheimes Abllommen Japaus mit Korea. Shanghai, 26. Sept. Nach Meldungen der„Frankf. Ztg.“ aus Tokio beſteht außer dem veröffentlichten Ueberein⸗ kommen mit Korea noch ein geheimes von großer Tragweite. Detmold, 26. Sept. Der Grafregent iſt heute Ein Zwiſchenfall. St. Tonis, 26. Sept. Ein unangenehmer Zwiſchenfall politiſchen Charakters ereignete ſich beim Feſtmahle, das die Leitung der Weltausſtellung den Mitgliedern des internationalen Kongreſſes für Kunſt und Wiſſenſchaft gab. Die Kapelle der franzöſiſchen Garde republicaine war gewonnen, um beim Mahle zu ſpielen. Sie weigerte ſich jedoch zu Ehren der deutſchen Gäſte zu ſpielen. Schließlich tat ſie es, als der franzöſiſche Weltausſtellungskommiſſar den Befehl dazu erteilte, hörte aber wieder auf, als ſie die„Wacht am Rhein“ vortragen ſollte. Der peinliche Auftritt endigte damit, daß die Kapelle ſchließlich, dem auf ſie ausgeübten Druck nachgebend, die„Wacht am Rhein“ ſpielte. Mannheim, 25. Sept. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in der Maſchinenfabrik und Eiſengießerei von Heinrich Lanz hier, indem der Taglöhner Leonhard Nikolaus unter einen in Betrieb befindlichen eiſernen Aufzug geriet, ſodaß ihm einige Rippen gebrochen und das linke Bein am Oberſchenkel abgedrückt wurde. Obwohl an ſeinem Aufkommen anfangs gezweifelt wurde, ſo trat doch im Laufe des geſtrigen Tages eine weſentliche Beſſerung ein, ſo daß Ausſicht auf Geneſung vorhanden iſt. Aus Ludwigshafen. Die Ehefrau des Bahnauf⸗ ſehers Rau erhängte ſich am Samſtag in ihrer Wohnung in einem Anfalle von Schwermut. Pirmaſens, 26. Sept. Im hieſigen Amtsgerichts⸗ gefängnis wurde der 49 Jahre alte Ackerer Johannes Schütz, der unter dem Verdacht als Vorſtand des Fuhrwerksbeſitzers Vereins vereinnahmte Gelder für ſich verwandt zu haben, verhaftet worden war, in ſeiner Zelle erhängt aufgefunden. Berlin, 26. Sept. Einen ſkandalöſen Verlauf nahm geſtern das Gordon⸗Bennet⸗Rennen der Motorradfahrer auf der Rundſtrecke von Dourdan in der Nähe von Paris. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß die Chauſſee dicht mit Nägeln beſät war, ſodaß ſämtliche Kokurrenten Reifendefekte erlitten, ſodaß die deutſche und die engliſche Mannſchaft völlig aus dem Rennen kamen. Das internationale Komitee beſchloß dem⸗ gemäß, das Rennen zu annullieren. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Unzelbrocblüch! Hochelastisch! Rostfrei! Wollt Eure Gesundheit Ihr dauernd schützen? Die Herkules-Feder sie wird Euch nützen. In jedem Corset(bitte nicht übersehn!) Muss aber der Name„Herkules“ stehn! 1 Alnberertge Tichaünungen rd gevant! Von dem bekannten Kur ⸗ Jnſtitut Spiro⸗ Spero(Paul Weidhaas), das mit ſeinen Erfolgen bel Be⸗ handlung von den verſchiedenſten Aſthma⸗ und Lungenleiden bereits ſeit 1881 wiederholt das öffentliche Intereſſe erregt hat, liegt der heutigen Nr. ein Proſpekt bei, den wir der Beachtung unſerer Leſer empfehlen. Weltall⸗Stoff⸗Farben zum Selbſtfärben im Haushalt. Für Jedermann leicht anzuwenden. Niederlage bei: 774 Karl Marbach, Flora- Drogerie, Rathausſtr. 15. um die Meinung, ob die Geflügelzucht rentabel oder ob die— ſelbe nur ein notwendiges Anhängſel der Landwirtſchaft ſei. Die Entſcheidung in der Ueberzeugung des einzelnen Landwirtes bringen wohl immer Mitteilungen über Ergebniſſe von praktiſch angelegten, rationell betriebenen Gefluͤgelhöͤfen. Nicht in jedem Orte exiſtiren ſolche und darum wiſſen nur wenige die Geflüͤgel⸗ zucht rentabel zu geſtalten. Dieſem Mangel will eine im Verlag der„Tier⸗Börſe“, Berlin 8. 42, Luckauerſtraße 10, erſchienene Broſchüre(48 Seiten), betitelt:„Die ländliche Nutzgefluͤgelzucht“, abhelfen, welche auf Verlangen jedem Abonnenten der„Tier⸗Börſe“ gratis und franko zugeſandt wird. Es werden in dieſem Heft Ratſchläge über Einrichtung eines Gefluͤgelſtalles, Wahl der Raſſen, Aufzucht des Jung⸗ gefluͤgels erteilt, namentlich wird auf die Notwendigkeit der Produzirung von 1370 Geflügel hingewieſen, ferner wird zwecks Erzielung beſſerer Preiſe die Errichtung von Zuchtgenoſſenſchaften etc. empfohlen, welche Beſtrebungen tatkräftige Unterſtützung der Landwirt- ſchaftskammern finden. Hochintereſſant und belehrend iſt für jeden Stand die im 18. Jahrgang erſcheinende„Tierbörſe“ — Berlin— mit den Gratisbeilagen„Unſer gefiedertes Volk“,„Unſere Hunde“, Allgemeine Mitteilungen über Haus⸗ und Landwirtſchaft“,„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“,„Land⸗ wirtſchaftlicher Zentral⸗Anzeiger“,„Kaninchenzuͤchter“. Jede Nummer enthalt wichtige Mitteilungen über jeden Zweig der Tierzucht, Haus- und Landwirtſchaft, und trotzdem betragt der Abonnementspreis bei freier Zuſtellung ins Haus nur 90 Pfg. vierteljährlich. Abonniren kann man auf die„Tier⸗ Börſe“ bei den Poſtanſtalten jeden Tag, nach Beginn eines Quartals verſaͤume man nur nicht„Mit Nachlieferung“ zu verlangen. Man erhält dann für 10 Pfg. Poſtgebühr ſämt⸗ morgen geſtorben. geliefert. liche im Quartal bereits erſchienenen Nummern prompt nach⸗ Alle Sorten Lacke, Pinſel, Parquettbodenwichſe, Stahl- ſpähne, Leinöl und Leinölſirniß, Terpentinöl, Siccatif, Schellack, Carbolineum, Gold-, Silber-, Aluminium- etc. Bronze in Fläſchchen und Pulver Bronze- Tinktur empfiehlt 1371 Karl Marbach Flora- Drogerie Rathausſtr. 15. 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Der Vollblutſtuten, die im„Allgemeinen deutſchen Geſtütbuch“ oder in den dazu gehörigen offiziellen — vom Unionklub geführten— Liſten eingetragen und von einem Vollbluthengſt lt. Deckſchein belegt ſind, auf Antrag des Beſitzers, e. Der Pferde, welche auf beiden Augen blind ſind, f. Der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tag arbeiten, g. Der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marſch⸗ fähig ſind oder wegen Anſteckungsgefahr den Stall nicht verlaſſen durfen, h. Der Pferde, welche bei einer früheren in der be⸗ treffenden Ortſchaft abgehaltenen Muſterung als dauernd kriegsunbrauchbar bezeichnet worden ſind, (die vorübergehend„kriegsunbrauchbaren“ ſind von der Vorſtellung nicht befreit). i. Der Pferde unter 1,50 m Bandmaß. Außerdem iſt das Kreisamt befugt, unter beſonderen Umſtänden, namentlich in dringenden Fällen Befreiung von Bei hochtragenden Stuten(Ziffer e) iſtüder Pferdevor⸗ führungsliſte der Deckſchein beizufuͤgen und in den unter d-g aufgeführten Fällen ſind vom Ortsvorſtand ausgefertigte Beſcheinigungen vorzulegen. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde ſind ausgenommen: 1. Mitglieder der regierenden deutſchen Familien(Er⸗ ſtreckt ſich nur auf die zum per ſönlichen Gebrauch beſtimmten Pferde, wogegen die in Wirtſchaftsbe⸗ trieben verwendeten Pferde zu geſtellen ſind), 2. Die Geſandten fremder Machte und das Geſandt⸗ ſchaftsperſonal; 3. Die aktiven Offtziere und Sanitätsofftziere bezüglich der von ihnen zum Dienſtgebrauch gehaltenen Pferde; 4. Beamte im Reichs⸗ oder Staatsdienſte hinſichtlich der zum Dienſtgebrauch, ſowie Arzte und Tierärzte hinſichtlich der zur Ausübung ihres Berufes an dem Tage der Muſterung unbedingt notwendigen eigenen Pferde; 5. Die Poſthalter hinſichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Poſten kon⸗ traktmäßig gehalten werden muß; 6. Die ſtädtiſchen Berafsfeuerwehren. Pferdebefitzer, welche ihregeſtellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, haben außer der geſetzlichen Strafe zu gewärtigen, daß auf ihre Koſten eine zwangsweiſe Herbei⸗ ſchaffung der nicht geſtellten Pferde vorgenommen wird. Das Vorführen der Pferde durch alte gebrechliche Leute und durch Kinder iſt verboten, dagegen empfiehlt ſich die Ver⸗ wendung von Leuten, die bei berittenen Truppenteilen gedient haben. Die Pferde ſollen gezaumt, im übrigen aber blank (ohne Geſchirr) vorgeführt werden. Schläger und biſſige Pferde ſollen ausdücklich als ſolche bezeichnet werden, um Un⸗ fallen vorzubeugen. Für etwaige, durch Zuwiderhandlung gegen dieſe Vor⸗ ſchriften entſtehende Schäden ſind die Pferdebeſitzer haftbar. Bei Pferden, welche bereits bei der vor⸗ jährigen Muſterung als kriegsbrauchbar bezeichnet wurden, ſind außerdem unter Verantwortlichkeit der Bürgermeiſter die Beſtimmungstäfelchen an dem linken Backenſtück der Halfter anzubringen. Heppenheim, den 7. September 1904. 1372 Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. Bekanntmachung. Nach§ 22 des Tabakſteuergeſetzes ſind ſpäteſtens am 10. Tage nach dem Abblatten des Tabaks die Tabaksſtengel auf den Grundſtuͤcken abzuhauen oder in anderer Weiſe zur Benutzung für die Tabakfabrikation unbrauchbar zu machen. Wir machen hiermit die Tabakpflanzer hieſiger Gemeinde auf die alsbaldige Befolgung dieſer Vorſchrift mit dem An⸗ fuͤgen aufmerkſam, daß bei Nicht befolgung unnachſichtlich Anzeige gegen die Säumigen erhoben werden wird. Viernheim, den 23. September 1904. 1365 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. y Peghrned- Mitres O SMobour Als Haste der Zalinhfſegemitel. Kos modont-Zahnbürste, Marke Goldstern: für Herren M. x. 30, für Damen M. 1.25, für Kinder M. 1.—, Marke Rotstern: far Herren M. 1.—, für Damen M. 990, fur Kinder M.— 80. Kosmodont-Mundwasser Flasche M. 1.50, Doppelflasche M. g.—. Kosmodont-Zahnereme M.—.60. Bekauntmachung. . Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß Sonntag, den 2. Oktober l. Js, nachmittags 3 Uhr, eine außerordentlich Aebung der Fruerwehr zu Viernheim ſtattfindet, zu welcher der Kreisfeuerwehr⸗ inſpektor erſcheinen wird. Viernheim, den 27. September 1904. 1878 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betreffend: Die landwirtſchaftliche Winterſchule zu Heppenheim. Am 7. November d. Js. beginnt die landwirtſchaftliche Winterſchule zu Heppenheim mit ihrem diesjaͤhrigen Unterricht. Da alle Lehrmittel an der Schule dem Schuͤler koſtenlos ge⸗ liefert werden und der Schule ſowohl, wie auch dem landw. Bezirksverein Heppenheim namhafte Beiträge zur Gewährung von Stipendien zur Verfügung ſtehen, ſo iſt es auch weniger bemittelten Landwirten ermöglicht, ihre Söhne über Winter die Schule beſuchen zu laſſen. Wir richten daher an alle Landwirtsſöhne im Alter von 15 bis 19 Jahren, welche die genannte Schule zu beſuchen gedenken, das freundliche Erſuchen, Bekanntmachung. Es wird hiermit zur offentlichen Kenntnis gebracht der Zinsfuß für alle Eil bei— aaf 1 Rückſicht auf die Höhe derſelben, vom 1. J 0 bis auf Weiteres 3 /½% beträgt und daß 2 für Darlehen auf Hypotheken und Haudſcheine vom gleichen Tage an auf 4¼% herabgeſetzt worden iſt Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Ab⸗ ſchlags zahlungen zum Zwecke der Kapitalabtragung ohne vorherige Kündig ung und in jeder Höhe an Zahltagen geleiſtet werden können. Lorſch, den 22. September 1904. 1357 Der Direktor der Bezürksſparkaſſe Lorſch. Dr. Fiſcher. 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Bürgermeiſterei Viernheim. 4 a ee ee eee tation Käferthal⸗Wohlgelegen. 11 schwarz, unübertroffen 2.70„Piſa“ in schwarz und farbig flaches Facon „Eiſen⸗Filz“ S. 00 schwarz, unzerreissbar Ferner empfehle: Loden-Hüte„on Mu. 1.50 an sowie die feinsten Qualitäten bis M. 7 Reiche Auswahl! Hutgeschäft Adler, nana ETH DHM G Reeller Ausverkauf! Wegen Verlegung meines Geſchäftes nach E P l, 3, im Adelmann'schen Hause 5 unterſtelle ich mein ganzes Lager ab 1. Mai einem 769 Reellen Ausverkauf und gewähre auf die ſeitherigen bekannt billigen Preiſe einen Extra⸗ El Nabatt von 10 Prozent. NB. Außerdem offeriere einen Poſten zurückgeſetzter Waren als: Regula⸗ 0 teure, kurze Damenketten, Colliers und feſte Armbänder zu enorm 12 billigen Preiſen mit 2030 Prozent Rabatt. als Cäsar Fesenmeyer 055 E Mannheim. urmacher und deseher. 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