FF . 5 * 3 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 40 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, zurch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Diernheimer Anzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Donnerstag, den 29. September 1904. ——— ſ— 20. Jahrgang. Der rujſiſch-japaniſche Krieg. Die Kämpfe vor Port Arthur. Paris, 28. Sept. Der„Matin“ will aus Peters⸗ burg erfahren haben, daß der letzte Angriff der Japaner auf Port Arthur zurückgeſchlagen worden ſei. Die Japaner hätten ungeheuere Verluſte erlitten. Condon, 28. Sept. Reuters Bureau meldet aus dem Hauptquartier des Generals Oku, die Japaner hätten keine Lokomotiven erbeutet und müßten die Eiſenbahnwagen ziehen. Die Umwandlung der Gleiſe für japaniſche Wagen gehe ſchnell vor ſich. Die Eiſenbahn zwiſchen Dalny und Kaiping ſei bereits fahrbar. Tondon, 28. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Ligojang: Die Japaner eroberten die Bergwerke von Jentai; die Ruſſen leiſteten nur geringen Widerſtand. Die Maſchinen waren zerſtört. Der Rückzug der Ruſſen nach Tieling wurde nach einer japaniſchen Meldung eingeſtellt. Es wird berichtet, daß die Franzoſen den Ruſſen von Tientſin über Hſiumintun Vorräte lieferten. Mulden, 27. Sept. Reuter meldet: Man beginnt an der Möglichkeit eines Winterfeldzuges zu zweifeln. Die Chineſen haben nicht ernten können und es wird für China ſchwierig ſein, die nötigen Vorräte für die Bevölkerung herbei zuſchaffen. Mulden, 27. Sept. In der Richtung auf den Da⸗ ling⸗Paß iſt die militäriſche Situation trotz der zeitweiſen Be⸗ Glaubwürdige Meldungen beſagen, daß die Japaner außer⸗ ordentlich an Krankheiten leiden. Daher verzögert ſich ihr Vorrücken. Selbſt wenn Port Arthur bald fällt, wird es noch Monate dauern, bis die Japaner ſoviel Verſtärkungen heran⸗ ziehen können, daß ſie für das beiderſeitige Stärke⸗Verhältnis Bedeutung haben würden. Daher iſt vielleicht nach den letzten Kämpfen um Mukden ein mehrmonatlicher Waffenſtillſtand in den Kriegsoperationen zu erwarten.(Der Wunſch der Ruſſen dürfte hier wieder einmal der Vater des Gedankens ſein. D. Red.) Vetersburg, 28. Sept. Aus Wladiwoſtok wird be⸗ richtet, daß ſich unter den Chineſen die Nachricht verbreitet, die japaniſche Armee werde in Bälde vor Wladiwoſtok er⸗ ſcheinen. Da die meiſt gut unterrichteten Chineſen in Maſſe ihre Geſchäfte liquidieren und fortziehen, mist man dem Gerücht ernſte Bedeutung bei. Petersburg, 28. Sept. Die in Rußland herrſchende Korruption wird wieder einmal grell beleuchtet durch folgende Meldung: In Petersburger Militärkreiſen hat die Enhüllung, daß durch die Schuld eines höheren Verwaltungsbeamten viele Torpedos anſtatt mit Pulver mit Sand gefüllt waren, peinlich berührt. 17 Waggons waren mit ſolchen Torpedos beladen. 2 Die Herſtellung eines mit Pulver gefüllten Torpedos koſtet 600 Rubel. Tokio, 28. Sept. Die diesjährige Ernte ſoll um 20 Prozent beſſer ſein, als eine der vorhergehenden Jahre. Pius X. und die angeblichen Freidenker. Nom, 28. Sept. Der„Oſſervatore Romano“ veröffent⸗ licht ein Schreiben des Papſtes an den Kardinal Reſpighi. In dem Schreiben führt der Papſt aus, er habe mit unend⸗ lichem Kummer vernommen, daß angebliche Freidenker in Rom eine Verſammlung abhalten. Der Widerhall ihrer Reden be⸗ ſtätigte die ihm verdächtigten Abſichten, die bereits in der bloßen Ankündigung des Kongreſſes zutage getreten ſeien. Die Intelligenz, die ſich anmaße, ſich der Abhängigkeit von Gott zu entziehen, begehe Gottesläſterung; die in der Frei⸗ denkerverſammmlung liegende werde noch unendlich größer da⸗ durch, daß die Läſterung in Rom, umgeben von äußerem Glanze, begangen ſei. Wenn auch die Mächte der Hölle, nichts gegen die Kirche vermöchten, ſo trage doch die Ver⸗ einigung dieſer Mächte in dem internationalen Kongreß der Freidenker den Charakter der Beſchimpfung und der Heraus⸗ forderung und nehme von Rom den Namen des ruhigen und geachteten Sitzes des Statthalters Chriſti.„Wir betrachten“, ſagt der Papſt in ſeinem Schreiben,„die Beleidigung gegen Gott als eine Beleidigung gegen uns und ſind darüber tief bekümmert.“ In dem Briefe wird dann auf die von Katho⸗ liken aus allen Teilen Italiens für den in dieſem Augenblicke ſehr unglücklichen Papſt veranſtaltete impoſante Kundgebun ſetzung des Platzes durch die Japaner noch ungeklärt.— aer u des Ref 8 bos 5 9 hingewieſen und an den Kardinal Reſpighi die Aufforderung gerichtet, in allen Kirchen Roms Sühnegebete abhalten zu laſſen. Infolge dieſer Aufforderung ordnete Kardinal Reſpighi die Abhaltung beſonderer Gottesdienſte in den Kirchen Roms an. Der Aufſtand in Deutſch-Südweſtafrika. General v. Trotha meldet unter dem 21. September: Die nach Ganas beſtimmten Poſtierungen Deimlings müſſen Waſſermangels wegen nach Kalkfontein zurückkehren. Eine ſtärkere mit Waſſerwagen verſehene Aufklärungsabteilung iſt dorthin unterwegs, da nach Ausſage Gefangener bei Olji⸗ mangombe und Ganas ſtarke Hererobanden ſich befinden. Offiziers⸗Patrouillen beobachteten 40 Kilometer nordweſtlich von Owinaua⸗Naua am Eiſeb-Fluß ſtarke Hereromaſſen, an- geblich Samuel Maharero⸗Tjetjo. Aufklärung erfolgt von Kl. Okahandja, Omurambefluß abwärts. Die achte Kompanie und die halbe Batterie Winterfeld von Abteilung Fiedler wird am Omuramba⸗Uamataks auf Okaundja vorgeſchoben. Die Aus⸗ dehnung der Landetappelinien ſowie ſtarker Ausfall von Zug⸗ tieren bei an ſich ſehr geringem Fuhrpark erſchwert ungemein den Nachſchub. Mehrfach wurden in kleinen Gefechten Hererobanden Dr unter ſtarken Verluſten zerſprengt. Diesſeits ſind keine Verluſte zu beklagen. Das Hauptquartier war am 22. September in Owinaua⸗Naua. Der Grafregent von Lippe. Der Regent des Fürſtentums Lippe, Graf Ernſt zur Lippe⸗Bieſterfeld, iſt, wie wir ſchon mitteilten, am Montag vormittag geſtorben. In den letzten Tagen war bei ihm als Folge einer Erkältung ein ſtarker Kräfteverfall eingetreten, der das Schlimmſte erwarten ließ. Dieſe Befürchtungen find nun, ſchneller als man geglaubt, Tatſache geworden. Graf Ernſt war am 9. Juni 1842 in Oberkaſſel bei Bonn als Sohn des Grafen Julius und deſſen Gemahlin Adelheid, einer geborenen Gräfin zu Caſtell⸗Caſtell, geboren, ſtand alſo im 63. Lebensjahre. Aus ſeiner am 16. September 1869 mit der Gräfin Karoline von Wartensleben geſchloſſenen Ehe entſtammen drei Töchter und drei Söhne, von denen der älteſte, Graf Leopold, als Oberleutnant à la suite der preußiſchen Armee ſteht. Die älteſte Tochter iſt ſeit dem Jahre 1889 mit dem Prinzen Friedrich von Sachſen⸗Meiningen ver⸗ mählt. Der Verſtorbene übernahm im Jahre 1895 beim Tode des Fürſten Waldemar von Lippe für deſſen geiſteskranken Bruder die Regentſchaft des Fürſtentums. Die Thronfolge- und Regentſchaftsfrage im Fürſtentum Lippe, die vor einigen Jahren die Oeffentlichkeit in der lebhafteſten Weiſe beſchäftigte, wurde durch den Tod des Graf⸗Regenten abermals in den Vordergrund gerückt. Zur Orientierung unſerer Leſer faſſen wir den Stand der Ange⸗ legenheit wie folgt zuſammen: Regent iſt tatſächlich als Nachfolger des Grafen Ernſt nach einem lippiſchen Landesgeſetz vom 16. März 1898 deſſen älteſter Sohn, der bisherige Erbgraf Leopold; es ſcheint indeſſen nicht ausgeſchloſſen, daß trotzdem ſeine Berechtigung zur Ueber⸗ nahme der Regentſchaft angefochten wird. Detmeld, 27. Sept. Laut eines vom Miniſter gegen⸗ gezeichnetes Erlaſſes hat Graf Leopold, älteſter Sohn des Regenten, die Regentſchaft übernommen. Die Beiſetzung des 4 6 4 Regenten erfolgt Donnerſtag im Mauſoleum zu etmold. 5 Ausland. Mailand, 26. Sept. Wie hieſige Zeitungen berichten, iſt im Innern des Simplon⸗Tunnels ein anarchiſtiſcher Anſchlag verſucht worden. Der Lokomotivführer eines dicht gefüllten Arbeiterzuges entdeckte glücklicherweiſe rechtzeitig, daß auf dem Geleiſe ſtarke Eiſenbahnſchienen lagen, die offenbar in ver⸗ brecheriſcher Abſicht dorthin gebracht wurden. Vier anarchiſtiſche Arbeiter ſind nach Entdeckung des Anſchlages in die Schweiz entflohen. Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 20(Nachdruck verboten.) Um Irenes Lippen ſchwebte ein Lächeln. „Ach“, ſagte ſie mit ihrer weichen, vollen Stimme,„ich habe nie gefühlt, daß ich etwas Unweibliches that, wenn ich mit meines teuren Vaters Schülern lernte. Er vermißte ſo ſehr einen Sohn, einen Erben ſeiner Geiſtesſchätze, denn irdiſches Gut be— ſaß er wenig, daß ich mich freute, dieſe Lücke ausfüllen zu können. Wenn Sie Ihren Vater ebenfalls geliebt und verehrt haben, werden Sie mir nachfühlen, Herr Graf, wie ſüß es für mich war, dieſem meinem treueſten Freunde zeigen zu können: Ich bin doch Geiſt von Deinem Geiſt, obwohl nur ein Weib!“ „Fräulein Mainau—“ Da wurde die Thür aufgeſtoßen und Reine erſchien erhitzt und verweint auf der Schwelle. Der Graf trat ihr ſchnell ent⸗ gegen. „Haſt Du Irene an ihm vorüber. „Wohin, Reine?“ „Zu Irene! Sie ſoll nicht länger mit mir trotzen und thun, als ob ich ein Verbrecher wäre, es iſt einfach albern.“ „Reine“, Wolfs Finger legten ſich energiſch um des Mädchens Handgelenk—„böre mich fünf Minuten an. Ich will Dir etwas jagen. Wenn Du das gute Einvernehmen zwiſchen uns nicht auf immer ſtören willſt, wirſt Du Dich bemühen, Fräulein Mainaus Zufriedenheit zu erringen!“ Reine ſtarrte den Mann, der ſo ernſt und gebieteriſch vor ihr ſtand, ſprachlos mit weitgeöffneten Augen an. „Onkel Wolf, wie ſprichſt Du zu mir? Hat Irene Dich beauftragt, mir den Text zu leſen?“ „Du biſt ein thörichtes Kind, Reine, und haſt keine Ahnung von den Gefühlen einer ſo reinen, edlen Natur wie Fräulein Mainaus. Du haſt mich indeſſen, wie ich boffe, verſtanden.“ Anſtatt in Thränen auszubrechen, wie der Graf erwartete, nicht geſehen, Onkel Wolf?“ und ſie wollte lachte das Mädchen plötzlich laut auf, wie ein Kobold, und wirbelte ſich übermütig auf dem Abſatz herum. „Hurra, Hurra, Hurra! Ich denke, meine Irene iſt ein gräßliches, gelehrtes Frauenzimmer! Ich laufe und vertrage mich wieder mit ihr!“ Sie ſtürzte dicht an Fräulein Mainau vorüber und ver⸗ ſchwand, immer noch kichernd, auf dem Flur. Irene trat langſam aus dem Erker hervor und au Wolf zu: „Ich bitte um Verzeihung, wenn ich Sie allein laſſe. Ich möchte Ihnen unſere Verſöhnungsſcene erſparen, Herr Graf.“ „Sie fürchten, wie mir ſcheint, daß ich abermals einen tiefen, ich möchte ſagen, zu tiefen Blick in Reines Herz thun köunte! Aber wie Sie wünſchen, mein gnädiges Fräulein.“ Das letzte klang auffallend ſteif und war für Amanda be⸗ rechnet, welche jetzt eilig hereintrat. „Beſter Wolf, Vergebung! Erſt jetzt meldete das Mädchen Deine Ankunft. Axel wird auch ſogleich hier ſein. Wo wünſcheſt Du zu bleiben?— Sie wollen uns doch nicht ſchon verlaſſen, Fräulein Mainau?“ „Nein, gnädige Frau, wenn Sie mich noch dulden wollen— Ich will nur Reine herbeiholen.“ „Inseparables“, lächelte die blonde Frau,„das ſind Mädchen⸗ freundſchaften, ſpäter giebt ſich das alles!“ „Ich weiß doch nicht, verehrte Schwägerin, ob man in dieſem Fall von einer ſogenannten Freundſchaft ſprechen kann. Eine Natur, wie Fräulein Mainau und ein Kind wie Reine—“ „Gegenſätze ziehen ſich an. Meine Töchter ſind wenig zu dergleichen geneigt, beſonders Liſa ſchließt ſich ſchwer au, wenn aber, dann um ſo inniger.“ Ehe Wolf ſich deſſen verſah, hatte Frau Amanda ihn in eine Unterhaltung über weibliche Vorzüge verwickelt und während ſte ihm nur wenig bemäntelt ihre Liſa und deren Tugenden ſchilderte, ſah Wolf Lindberg in voller Deutlichkeit ein flehendes, braunes Augenpaar, einen ſüßen, lächelnden Mund vor ſich. Es hatte nicht wie ein Blitzſtrahl in ſeiner Seele gezündet, als Irene Mainau zum erſtenmal ſchön und lieblich vor ihm ſtand. Aber langſam, unwiderſtehlich, von Tag zu Tag mehr war eine große, heiße Sehnſucht über ihn gekommen, wenn er ihr fern war. Und heute?— Was war nur heute geſchehen? Als ſie ſchwach und hilflos vor ihm ſtand, da war dieſe Sehnſucht plötzlich körperlich geworden! Da wurde es ihm Glück, ihre Hand zu halten, ihr ins Antlitz zu ſchauen! Iſt Deine Stunde jetzt doch gekommen, Wolf Lindberg?— Iſt das Weib in Dein Leben getreten, welches es auszufüllen vermag oder iſt es ein plötzlicher Rauſch, den Jugend und Schönheit hervorbringt? Und Irene? Der Graf lächelte, wie er das dachte, und Amanda nahm dieſe Freundlichkeit ohne Worte für Entgegenkommen und ſetzte ihre Plauderei fort. Warum zog ſie ihre Hand nicht zurück, weshalb verwies ſie ihm ſeine Dreiſtigkeit nicht! O, er ſah es wohl, wie ihre ſamtne Wange ſich roſig färbte unter ſeinen Blicken! Andrea, die ſich den Ihrigen in der letzten Zeit ſehr an⸗ geſchloſſen hatte, ſchon um Irenes willen, wurde kaum noch im Brachmöllerſchen Hauſe geſehen. Frau Janſen war ſchwer er⸗ krankt, und das Mädchen pflegte die alte Frau mit rührender Aufopferung. Sehr zum Mißbehagen von Frau Amanda, die den Verkehr mit dieſen ſimplen Menſchen durchaus nicht wünſchte. Mehrere Nächte kam Andrea überhaupt nicht nach Hauſe, ſondern hatte ſich in ihren Schulräumen eingerichtet. Wieviel Glück, trotz aller Sorge und Arbeit, ihr dieſe Stunden brachten, ahnte freilich niemand. Durfte ſie doch bei dem weilen, der mehr und mehr ihre Seele gefangen nahm, der unzertrennbar war mit ibren Gedanken und Hoffnungen, der überall, wo ſie auch ſein mochte mit ihr war. Es war eine ſehr bange, ernſte Zeit und Frau Janſen ſelbſt hoffte wohl kaum noch auf ihre Wiedergeneſung. Augſtvoll hafteten ihre Augen ſo manches Mal auf ihrem Sohn, dieſem großen, unpraktiſchen Kinde, welcher ſo garnicht ihren Rat, ihre Pflege entbehren konnte. Was ſollte daraus werden. wenn ſie die Augen ſchloß! Seufzend faltete die Leidende die Hände und flehte zu dem, an deſſen Allmacht ſie demütig und vertrauend glaubte. Eines Nachts, als Andrea in der Küche die heißen Umſchläge bereitete und ſie mit Friedhelm allein war, taſtete ſie nach ſeiner Hand.(Fortſetzungz folgt.) —— —————ñ— . — r—— 2 Chineſſche Arbeiter in den ſüdafrikaniſchen Goldminen. Johannesburg, 26. Sept. Geſtern iſt der Dampfer „Stanley“ mit 2200 Chineſen von Honkong nach Südafrika in See gegangen. Bis jetzt ſind 9000 Chineſen in den Gold⸗ minen beſchäftigt; auf der Fahrt begriffen ſind etwas über 6000, und bis Ende Oktober ſollen weitere 4 bereits gechar⸗ terte Dampfer mit je 2000 Kulis abgehen, ſo daß bis Ende November rund 23 000 Chineſen auf Witwatersrand arbeiten werden. Nah und Fern. Gernsheim, 28. Sept. Ein gutes Geſchäft, das 155 000 Mk. einbrachte, machte die Firma Melaſſe⸗Kraftfutter⸗ Geſellſchaft in Frankfurt a. M. Sie verkaufte nämlich die hieſige Kartoffelmehlfabrik um 225 000 Mk. an Vinzenz Franz Huck aus Klotzſche, welche ſie vor dreiviertel Jahr um 70 000 Mk. erworben hatte. Darmſtadt, 27. Sept. Die Strafkammer erteilte einem Streikpoſtenſteher bei dem letzten Maurer⸗ und Zimmer⸗ mannsſtreik einen ſcharfen Denkzettel. Der Zimmermann Stuckert von Ober⸗Ramſtadt hatte an dem Neubau des„Darmſtädter Hofes“ Streikpoſten geſtanden und die Lorſcher Zimmerer mit Redensarten bedroht. Dem Zimmermann Fucker von Lorſch ſagte er, daß er ihm den Hals abſchneiden werde, wenn er noch einen Balken in die Höhe zöge. Der Angeklagte riß auch ein Tor auf und wies mit allerlei Redensarten auf die arbeitswilligen Zimmerleute hin. Er wurde wegen Nötigung und Hausfriedensbruch zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Mainz, 27. Sept. Der Seſchäftsleiter Friedrich Döller von der„Mainzer Volksztg.“ hatte ſich geſtern vor der erſten Strafkammer wegen Veröffentlichung der Kretſchmann⸗ Briefe bezw. wegen Beleidigung des Oberſtleutnant a. D. Balſer in Darmſtadt und des Majors a. D. Mickel, beide 1870 An⸗ gehörige der heſſiſchen Diviſion, zu verantworten. klagte erklärte, daß ihm eine Beleidigung der beiden Herren, die er garnicht kenne, vollſtändig ferngelegen habe. Die „Volkszeitung“ habe wie andere Zeitungen die Briefe des Ge- nerals Kretſchmann veröffentlicht. Mit Rückſicht auf die Autorität des Generals hätten ſte die Briefe für wahr gehalten. Da ſich aber die Unrichtigkeit der Briefe in bezug auf die 2. Kompanie des heſſ. Jägerbataillons heraus geſtellt und die Heſſen ſich in Sens durchaus korrekt verhalten haben, hätte die Zei- tung ſofort eine berichtigende Erklärung abgegeben. Als erſter Zeuge wurde Oberſtleutnant a. D. Balſer vernommen, der über den Aufenthalt der zweiten Kompanie des heſſiſchen Gardejäger⸗ bataillons beim Durchmarſch und bei der Rückkehr in Sens eingehend Auskunft gab. Danach hätten ſich die Heſſen in Sens nur korrekt benommen. Major a. D. Mickel teilte mit, daß die zweite Kompanie des heſſtſchen Jägerbataillons am 12. November 1870 in Sens im Quartier gelegen habe. Es ſeien keinerlei Ausſchreitungen vorgekommen, im Gegenteil der Bürgermeiſter habe ihm gegenüber ſeine Anerkennung über das Verhalten der Heſſen ausgeſprochen. Nach Vernehmung zwei weiterer Zeugen wurde die Beweisaufnahme für erledigt erklärt. Der Staatsanwalt hält die Veröffentlichung der Kretſchmann⸗ Briefe für ſehr bedauerlich. Bei der Veröffentlichung habe es ſich um eine Tendenzſchrift gehandelt. Der Krieg ſollte als Der Ange⸗ Greuel dargeſtellt werden. Die Gelegenheit ſollte benutzt werden, der deutſchen Armee eines anzuhängen. Die Briefe Kretſchmanns über das Verhalten der Heſſen in Sens ſtellten eine Leicht- fertigkeit über alle Maßen dar. Dieſer Vorwurf könne dem General nicht erſpart werden. Die Briefe des Generals ſeien aber auch nur für deſſen Familie beſtimmt geweſen. Es treffe Frau Lilly Braun wegen deren Veröffentlichung der größte Vorwurf. Kein Wort davon ſei wahr, was über die Heſſen in den Briefen geſagt ſei. Er beantrage gegen den Angeklagten 800 Mk. Geldſtrafe und Urteilspublikation. Der Verteidiger erinnerte an die Veröffentlichung von Erinnerungen großer Staatsmänner wie Bismarck, von Stoſch, und an die hiſtoriſche D———— Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 2¹ Nachdruck verboten.) „Min Jung“, es war der Dialekt ihrer Heimat, der ge⸗ liebten, verlorenen Heimat, in dem ſie in dieſer ernſten Stunde zu ihm redete,„verſprich mir eins: Nimm die Andrea zur Frau, keine beſſere giebts und ich könnte ruhig ſterben.“ „Ach, Mutter, Mutter, wie kannſt Du ſo ſprechen und ans Sterben denken?“ „Sieh, min leiw Jung, mir iſt ſo angſt um Dich! Du biſt ſo anders, als die andern! Nimm die Andrea, die es gut mit Dir meint und ein ſo treues Gemüt hat“, und nach einer Pauſe, als Friedhelm noch immer ſchwieg, fuhr ſie klagend fort: „Könnteſt mir wohl die Freud' machen—“ „Mutter, liebſte Mutter, wie kann ich jetzt an dergleichen denken.“ „Du ſollſt ſie ja nicht fragen, nur damit ich Ruhe habe, damit ich in Frieden ſterben kann!“ Da neigte er ſich tief bewegt und erſchüttert über ſie und küßte ihre beiße Stirn, die um ſeinetwillen manche Sorgenfalte durchzog. Der reiche, holſteiniſche Bauer hatte ſchon die Heirat einer Einzigen mit dem Schulmeiſter des Ortes nicht gern ge⸗ ſehen und nun gar erſt das Gethue mit dem Friedhelm, als der Vater ſchnell geſtorben war. Etwas Ordentliches, Ernährendes hatte er erlernen ſollen. Aber die Mutter war feſt geblieben und hatte es vorgezogen, mit dem Sohn Heimat und Vaterhaus zu verlaſſen. Ja, ſie hatte um ſeinetwillen alles geopfert, alles! Wie könnte er da anders, als Treue und Liebe ebenſo zu ver⸗ gelten! „Sei ruhig, Mutter. Wenn es Dein Wunſch iſt, Dich glücklich machen kann— Andrea iſt ſeit lange mein Schutz⸗ engel geweſen. Warum ſollte ſie nicht mein Weib werden, wenn ſie will.“ Als das Mädchen dann wie eine Tochter zart und liebevoll Depeſche von Ems. Unbefangene Leſer der Briefe urteilten anders über die Briefe Kretſchmanns als der Staatsanwalt. Der Verteidiger beſtritt im übrigen die Aktivlegitimation der Antragſteller und beantragte Freiſprechung. Das Gericht er- kannte dahin, daß der Strafantrag von den dazu befugten Perſonen geſtellt ſei. Der Angeklagte wurde zu 100 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Außerdem wurde die Urteilspublikation in verſchiedenen Blättern verfügt. Mainz, 2. Sept. Vorgeſtern abend wurde ein 45jähriger Arbeiter aus der Schloſſergaſſe wegen Trunkenheit und groben Unfugs feſtgenommen und eingeſperrt. Der In⸗ haftierte forderte ſeine Entlaſſung und als dieſe nicht erfolgte, hing er ſich auf. Durch die Aufmerkſamkeit eines Schutzmannes wurde der Mann noch rechtzeitig abgeſchnitten und ins Spital verbracht, woſelbſt ſpäter ſeine Entlaſſung erfolgte. Bingen, 28. Sept. Nunmehr hat ſich ergeben, das auch im Konkurſe der„Elektro⸗Photochemiſchen Induſtrie G. m. b. H. Bingen a. Rh.“, einem Erfinder-Unternehmen, das mit dem Rieſen⸗Konkurs Mies-Büdesheim gleichfalls zu Fall kam, für die nichtbevorechtigten Forderungen nichts heraus⸗ ſpringen wird und dieſe betragen rund 400,000 Mk. Vom Main, 27. Sept. In Klein⸗Heubach fand der 30 jährige Steinhauer H. Jäger infolge Blutſturzes vor ſeinem Hauſe einen jähen Tod.— Aus Lebensüberdruß erhängte fich in Aſchaffenburg die 70 jährige Bremſerwitwe Jüngſt.— Ein ſchrecklicher Raubmord wurde vorgeſtern an dem ledigen Bauersmann Vinzenz Sieglhuber von Tonhauſen bei Main⸗ burg ausgeführt. Sieglhuber hatte in Mainburg eine Fuhre Hopfen abgeliefert und hierfür 2000 Mark eingenommen. Der Metzgerburſche Xaver Steindl wußte von dieſem Gelde, lauerte dem heimkehrenden Bauersmann auf und ermordete denſelben. Das Geld nahm der Raubmörder mit. Er wurde jedoch noch in derſelben Nacht verhaftet und harrt nun hinter Schloß und Riegel der Vergeltung ſeiner eutſetzlichen Tat. Iſerlohn, 28. Sept. Der 16jährige Egon Schunck, der vor einigen Monaten den jährigen Knabe Röſe zu Hemer in beſtialiſcher Weiſe ermordet hat und damals zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes der Irrenanſtalt in Aplerbeck überwieſen wurde, iſt nach ärztlicher Unterſuchung völlig geiſteskrank. Das Strafverfahren gegen ihn wurde eingeſtellt und der Mörder lebenslänglich in der Irrenanſtalt untergebracht. Neuſtadt, 27. Sept. In einem hieſigen Blatte findet ſich folgendes eigenartige Inſerat: Ea, ut, Stock und ein oberes Ge biß verloren ge⸗ gangen. Näheres wolle man an die Expedition gelangen Langen laſſen.“— Sollte der„Neue“ die Urſache bilden, daß vorſtehende Gegenſtände verloren gingen, ſo müßte man ſchon annehmen, daß der Verlierer nahezu ein Logel getrunken haben muß, denn ſonſt könnte derartiges nicht leicht vorkommen.— „Der heurige„Neue“ hat die Kränk!“ Zweibrücken, 26. Sept. Ein ungemein düſteres Nachtſtück aus dem Leben kam vorgeſtern und heute früh vor dem eben hier tagenden pfälziſchen Schwurgericht zur Verhand⸗ lung. Es waren Georg und Jakob Gumbinger der in der Nacht vom 12. auf 18. Mai d. J. zu Kirchheim a. d. Eck verübten Ermordung des eigenen Vaters durch Erdroſſeln, ihre Mutter, Dorothe geborene Klippel, ſowie die jungen Brüder Alfred und Chriſtian der Beihilfe zu der ſchrecklichen Tat be⸗ ſchuldigt. Nach der bis heute früh dauernden Verhandlung wurden auf Grund des Spruches der Geſchworenen Georg und Jakob Gnmbinger wegen Aſzendenten⸗Totſchlags zu 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahreu Ehrverluſt, die Witwe Gum⸗ binger unter Annahme mildernder Umſtände zu 4½ Jahren Gefängnis verurteilt, die Jungen freigeſprochen. Marburg, 28. Sept. Die hieſige Strafkammer verurteilte den 18 Jahre alten Sohn des Jagdpächters und Gendarm a. D. Cöſter in Löhlbach, der am 29. Juli auf dem Felde den ſechsjährigen Knaben Möller erſchoſſen hatte, weil er ihn für ein Reh hielt, zu vier Monaten Gefängnis. Augsburg, 28. Sept. Wegen eines ſehr ſeltenen Falles von Körperverletzung hatte ſich vor der Strafkammer der Brauereigehilfe Röhrl zu verantworten. Angeblich weil für die ſtöhnende Frau geſorgt hatte und nun tröſtend auf ſie einſprach, nahm dieſe ſchwach die ſtarke Hand in die ihre und legte ſie in Friedhelms Rechte, der ſeine Stirn auf die ver⸗ ſchlungenen Hände ſenkte und vor dem Bett in die Kniee geglitten war.— Vor Andreas Blicken begann alles zu wanken. Ein Jubel ſondergleichen erfüllte ihre Bruſt. Dies wortloſe Thun hieß Er⸗ füllung aller Hoffnungen, hieß Glück! Es hieß: Friedhelm will ſie zu ſeinem Weibe machen! Sie ſank neben ihm nieder, und heiße, ſelige Dankestbränen rannen über ihre Wangen. Seit dieſer Stunde ſprach Frau Janſen ſie„Töchterchen“ an und gab ihr das Du und Friedhelm hat ſie noch in jener Nacht auf die Stirn geküßt und ſie gebeten, ferner ſein Schutzengel zu bleiben. Zu Hauſe erfuhr niemand etwas von Andreas Jubel, ſelbſt Irene, der ſie ſich mehr und mehr angeſchloſſen und offenbart hatte, wurde vorläufig noch nicht in ihr köſtliches Geheimnis eingeweiht. Und doch— ob die Freundin etwas Derartiges abnte? Sie ſchaute ſie manchmal ganz eigen an und einmal kam ſie wortlos zu ihr herüber und küßte ſie auf die Stirn. „Irene, Schweſterherz“, ſagte Andrea ſpäter in einer trau⸗ lichen Stunde,„ſagteſt Du nicht neulich, ein alter Freund Deines Vaters ſei Profeſſor der Muſik und ein bekannter Kritiker hier in Berlin? Ja— o, dann hätte ich eine Bitte an Dich! Du könnteſt mir helfen, Herrn Janſen bei dieſem einflußreichen Mann einzuführen.“ „Deinen Geſanglehrer?“ „Ja. Liebſte! Ich würde Dir namenlos dankbar ſein. Herr Janſen iſt ſo überaus talentvoll, ein Genie, die Stellung bei mir iſt ſozuſagen nur ein Unterſchlupf, kann und ſoll nichts anderes ſein. Du weißt ja auch, was man alles um des lieben Brotes willen thun muß—“ Irene war viel zu zartfühlend, um die ſehr rote und ver⸗ legene Andrea mit Fragen zu quälen, zudem ahnte ſie längſt die Wahrheit, ſo ſagte ſie nur herzlich: Gern will ich Herrn Janſen für den Profeſſor eine der Mesgergehilfe Hämmerle in Jettingen, ein Maß Bier von ihm verlangte, in Wirklichkeit aber jedenfalls in einer An⸗ wandlung von Eiferſucht, hat er dem Hämmerle die Naſenſpitze abgebiſſen und dann in das Geſicht geſpuckt. Durch die Kunſt des Arztes wurde der Verletzte zwar wieder hergeſtellt, doch wird eine dauernde Entſtellung des Geſichtes die Folge ſein. Es waren Streitigkeiten und Balgereien zwiſchen beiden voraus⸗ gegangen, weil Hämmerle den Angeklagten einen Lausbuben“ genannt hatte und ihm ein paar Schläge in das Geſicht ver⸗ ſetzte. Der Angeklagte, der bei Begehung der Tat ſehr an⸗ getrunken war und nach ſeiner Angabe in dieſem Zuſtand ſehr leicht in beſinnungsloſe Wut gerät, wurde zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten verurteilt. Berlin, 27. Sept. Eine Kommiſſion des kaiſerlichen Reichsgeſundheitsamts, beſtehend aus Geh. Med.⸗Rat Prof. Dr. Robert Koch und Med.⸗Rat Dr. Beck, iſt geſtern in Det⸗ mold eingetroffen, um die Urſache der dort herrſchenden Typhus epidemie zu erforſchen. Wilhelmshaven„ 28. Sept. Das Oberkriegsgericht der Nordſeeſtation verurteilte die Matroſen Kaspar und Leb mann zu 3½ bezw. 5 Jahren Zuchthaus und Ausſtoßung aus dem Heere wegen zahlreicher Fahrraddiebſtähle. 3 Friedrichsroda„ 28. Sept. Viele Gaſtwirte Thüringens pflegen das zur Brunſtzeit eintretende Schreien der Hirſche als ein gutes Lockmittel für Gäſte anzuſehen und dem⸗ gemäß darauf aufmerkſam zu machen. In der„Friedrichs rodaer Zeitung“ findet man folgende Anzeige:„Parkhotel Reinhards⸗ brunn. Von jetzt ab jeden abend Großes Hirſchbrüllen. Bei ungünſtiger Witterung im Saale.“— Mehr kann man von undreſſterten Hirſchen nicht verlangen. Dresden, 27. Sept. Wegen Säbelduells hatten ſich geſtern die beiden hieſigen Aerzte Julius Paul Wolf und Hermann Meyer vor dem hieſigen Landgericht zu verantworten. Wolf wurde zu 4 Monaten Feſtung, Meyer zu drei Tagen n Das Duell fand unter den ſchwerſten Bedingungen tatt. Poſen, 28. Sept. Das Polenblatt„Lech“ meldet, von Oſtern ab werde das lateiniſche Alphabet in den Volks⸗ ſchulen der Provinz Poſen nicht mehr gelehrt, weil die Kinder der Polen mittels desſelben privatim polniſch leſen und ſchreiben lernen. Vienne(Dep. Iſére), 28. Sept. Ein Infanterie Korporal gab auf ſeinen Hauptmann, welcher ihn beſtraft hatte, einen Gewehrſchuß ab; der Schuß fehlte den Hauptmann, tötete aber drei Soldaten und verwundete einen vierten ſchwer. Der Korporal beging darauf Selbſtmord. Humoriſtiſches. — Der arme Gourmand.„... Hummer⸗Mayonnaiſe zum Frühſtück! Das laſſe ich mir gefallen... Sie ſind zu beneiden!“—„Ja wenn Sie nur wüßten, wie ſchlecht mir immer d'rauf wird!“ — Im Luftkurort. Einheimiſcher zum neuen Kurgaſt, der eben einen recht tiefen Atemzug tut!:„Na nu, nur nicht gleich ſo unverſchämt!“ — Beim Heiratsvermittler.„... Und iſt die Dame wirklich ſo, wie Sie ſie mir beſchreiben?“—„Ohne Zweifel — ſchön, liebevoll, fleißig, häuslich... die verdient eigentlich einen ganz andern Mann!“ — Kleiner Irrtum. Parvenusgattin[die mit ihrem Manne eine Fahrt zum Niederwald-Denkmal macht und, lange ſinnend, auf den deutſchen Strom niederblickt!:„Weißt D', Alois, breit is er ja— aber ich hätt' glaubt, er wär länger!“ — Entzgegenkommend.„Aber, Herr Bummel, jetzt komme ich ſeit 14 Tagen täglich wegen dieſer Rechnung!“— „O, da wollen wir gleich abhelfen— au welchem Wochentag ſoll ich Sie bezahlen?“—„Na, ſagen wir Samſtag.“— „Alſo gut— von nun an brauchen Sie blos jeden Samſtag zu kommen!“ dürfen. Bei einem ſo peinlichen Herrn, wie der alte R., muß man ſehr auf ſeiner Hut ſein.“ „Natürlich, wann Du willſt! Du hatteſt mir außerdem ſchon längſt verſprochen, mich in meiner Schule aufzuſuchen.“ Irene Mainau trat aus dem Brachmöllerſchen Hauſe, um ſich zu Andrea zu begeben. Sie hatte auch Reines Begleitung abgelehnt. Es war ihr Bedürfnis, wieder einmal allein zu ſein. Vier Wochen war ſie jetzt in Berlin und nichts zog ſie nach der Schweiz zurück. Im Gegenteil, wenn ſie ehrlich ſein wollte, mußte ſie ſich geſtehen. daß es wie Pein über ſie kam, wenn ſie ans Scheiden dachte. Reine zu verlaſſen, konnte unmöglich ihre Seele ſo niederdrücken und betrüben. „Fräulein Mainau!“ Tief erglühend fuhr das Mädchen zu⸗ ſammen. Mit abgezogenem Hut, lächelnd, ſtand Wolf Lindberg vor ihr und blickte ihr ins Auge. „Ich wußte, daß Sie jetzt allein hier vorüberkommen mußten. Sie zürnen mir doch nicht, daß ich da nicht widerſtehen konnte, Ihnen meine Begleitung anzubieten!“ Des Mädchens Bruſt wogte heftig, ihre Augen füllten ſich mit Thränen. „Fräulein Irene!“ Wolf erfaßte ihr zitterndes Händchen, „um Gottes willen, was iſt Ihnen? Habe ich Sie erſchreckt oder gekränkt? Soll ich gehen?“ „Nein, o nein“, ſie erwiderte ſeinen Händedruck leiſe.„Ich kann Ihnen jetzt nicht erklären, was mich plötzlich ſo ergriff, aber ich freue mich ſehr, Sie zu ſehen.“ „Ich auch. Es iſt herrlich, daß wir endlich einmal wieder allein ſind. Ich alaube, die ſchöne Liſa ſieht das ungern und ſucht es zu verhindern. Haben Sie das nicht auch bemerkt?“ Irene ſchüttelte errötend das Haupt. „Jetzt ſind Sie nicht ehrlich“, lachte Wolf fröhlich.„Sie wiſſen garnicht, wie ich Ihre Gedanken aus Ihren lieben Augen leſen kann. Aber anſehen müſſen Sie mich dann natürlich.“ „Herr Graf—“ Empfehlung geben, doch bitte ich, vorher ſein Spiel hören zu (Fortſetzung folgt) .—— 2 eee, 1 4 22 FFPPCCCCCGGTbCGGGGTGTGTGTGT0TTTTbTGTbTbTbTbTbTVTbT'TbTbTb W eee e ee 2 ag N. 0 af ſtwirte N her bem⸗ baer Wis- U n dn I 0 d ten, Agen lügen elbe, 13. lber Aben rie- h bolete Der . le, ic „ ft 0 el —— Letzte Nachrichten. London, 28. Sept. Aus Tokio vorliegende Depeſchen beſagen, daß die lange Dauer der Belagerung Port Arthurs und Kuropatkins Entkommen die Hoffnung auf einen baldigen Abſchluß des Friedens benommen haben. Man betrachtet jetzt den Krieg im Volke mit wachſendem Ernſt und beginnt die Größe der Aufgaben zu begreifen. Die Zuverſicht auf eine glückliche Beendigung des Krieges bleibt jedoch unbeeinflußt und das Land iſt entſchloſſen, jeden Preis für den ſchließlichen Erfolg zu zahlen. Tokio, 28. Sept. Reuter meldet: Nichtamtliche Schätzungen beziffern die Menge der in Japan in Pflege be⸗ findlichen kranken und verwundeten Soldaten auf 45 000. 9000 ſind ſoweit wieder hergeſtellt, daß ſie nach Kurorten in den Bergen geſandt werden können. Das Krankenpflegerſyſtem bewährt ſich beſtens. Der Prozentſatz der Todesfälle unter den Kranken iſt äußerſt gering. Dresden, 28. Sept. Das heute mittag über das Be⸗ finden des Königs von Sachſen ausgegebene Bulletin lautet: Der König hat den geſtrigen Tag und die Nacht ver⸗ hältnismäßig gut verbracht. In den frühen Morgenſtunden traten Anfälle von Atemnot und Beklemmung ein, die den König nötigten das Bett zu verlaſſen. Die Nahrungsaufnahme und der Kräftezuſtand laſſen viel zu wünſchen übrig. Gez. Dr. Selle.— Dr. Fiedler. Der König erhielt heute nacht das Abendmahl, als ihn heftige Atemnot befiel. Seckenheim, 28. Sept. Der geſtrige Ferkelmarkt war mit 92 Stück befahren und wurden 90 Stück zum Preiſe von 10—14 Mk. pro Paar abgeſetzt. Lorſch, 28. Sept. Geſtern wurden bei lebhafter Nachfrage die Sandblätter verkauft zum Preiſe von 80— 38 Mk. per Zentner. Darmſtadt, 28. Sept. Ende hier die deutſche Gartenbauausſtellung ſtatt. Vom Odenwald, 28. Sept. Der 15jährige A. Old von Hainſtadt geriet beim Dreſchen mit der Maſchine mit dem rechten Bein in die Trommel. Das Bein wurde voll⸗ ſtändig zermalmt. Aus dem Geſäß waren ganze Stücke herausgeriſſen. Man brachte den Unglücklichen in das Spital nach Darmſtadt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Aus Oberheſſen 28. Sept. Der langjährige Bür⸗ germeiſter in Herchenhain, der 27 Jahre an der Spitze der Gemeinde ſtand, erhielt bei der jetzigen Bürgermeiſterwahl nicht eine einzige Stimme. Landwirt Komp wurde mit 65 Stimmen zum Ortsoberhaupt gewählt. Weidner iſt bekanntlich auch Landtagsabgeordneter. Mainz, 28. Sept. Ein gefährliches„Erziehungs⸗ ſyſtem“ hatte der Unteroffizier Göhrmann von der 5. Kompanie des Art.⸗Reg. Nr. 3 bei ſeinen Rekruten angewendet. Der Angeklagte hat ſich dieſerhalb vor dem Kriegsgericht wegen Miß⸗ handlung und vorſchriftswidriger Behandlung Untergebener zu verantworten. Im ganzen wurden ihm 45— 50 einzelne Fälle zur Laſt gelegt, in denen er Rekruten an der Kehle faßte und wider die Spinde warf, mit der Fauſt den Leuten auf die Köpfe ſchlug und ihnen in das Genick ſtieß. Auch mit Fuß⸗ tritten war der Angeklagte ſehr freigiebig, ſelbſt außer der Zeit zog er die Rekruten zum Stubendienſt etc. heran. Aus der Beweisaufnahme war zu entnehen, daß die ganze Korpo- ralſchaft unter dieſer„Erziehungsmethode“ des Angeklagten litt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 2 Monaten Gefängnis. Altheim, 28. Sept. Auf traurige Weiſe fand ein junger, in den 30er Jahren ſtehender Mann von hier, der Landwirt Appel, einen frühzeitigen Tod. Appel zog ſich bei ſeinem Arbeiten auf dem Felde eine anſcheinend unbedeutende Wunde am Fuße zu. Dieſelbe ging jedoch bald in Blutver⸗ giftung über und mußte der Bedauernswerte dieſerhalb in eine Auguſt 1905 findet f Klinik nach Darmſtadt überführt werden werden. Leider ge⸗ lang jedoch der ärztlichen Kunſt nicht die Rettung des Mannes und ſtarb Appel nach mehrtägigem furchtbarem Leiden in der Klinik an Blutvergiftung. Maikammer, 28. Sept. Gutsbeſitzer Jakob Wilhelm wurde heute vormittag im Keller tot aufgefunden. Infolge der Gährungsdünſte des neuen Weines war er er⸗ tickt. — Ein Jahr Gefängnis für Milchpantſcherei. Das Landgericht in München verurteilte den Beſitzer einer großen Molkerei und Kgl. und Kaiſ. Hoflieferanten Mayer wegen fort- geſetzter Milchpantſcherei zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Eſſen, a. d. Ruhr, 28. Sept. In Oberhauſen wurde eine aus fünf Perſonen beſtehende Falſchmünzerbande verhaftet. Konſtantinopel, 28. Sept. In Smyrna wurde der fünfte peſtverdächtige Fall feſtgeſtellt; ein Fall hatte tötlichen Ausgang. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. Die diesjährige Pferdemuſterung findet ſtatt: Montag, den 3. Oktober l. Is., Vormittags 10% Uhr zu Viernheim am Ortsausgang nach Weinheim die Pferde aus der Gemeinde Viernheim. Jeder Pferdebeſitzer iſt verpflichtet, ſeine ſämtlichen Pferde zur Muſterung zu geſtellen mit Ausnahme: a. Der unter 4 Jahre alten Pferde, b. Der Hengſte, c. Der Stuten die entweder hochtragend ſind oder inner⸗ halb der letzten 14 Tage abgefohlt haben,(als hoch⸗ tragend ſind Stuten zu betrachten, deren Abfohlen innerhalb der nächſten 4 Wochen zu erwarten iſt) d. Der Vollblutſtuten, die im„Allgemeinen deutſchen Geſtütbuch“ oder in den dazu geho rigen offiziellen — vom Unionklub geführten— Liſten eingetragen und von einem Vollbluthengſt lt. Oeckſchein belegt ſind, auf Antrag des Beſitzers, e. Der Pferde, welche auf beiden Augen blind ſind, k. Der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tag arbeiten, g. Der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marſch⸗ fähig ſind oder weten Anſteckungsgefahr den Stall nicht verlaſſen dürfen, h. Der Pferde, welche bei einer früheren in der be⸗ treffenden Ortſchaft abgehaltenen Muſterung als dauernd kriegsunbrauchbar bezeichnet worden ſind, (die vorübergehend„kriegsunbrauchbaren“ ſind von der Vorſtellung nicht befreit). i. Der Pferde unter 1,50 m Bandmaß. Außerdem iſt das Kreisamt befugt, unter beſonderen Umſtänden, namentlich in dringenden Fällen Befreiung von der Vorführung eintreten zu laſſen. Bei hochtragenden Stuten(Ziffer c) iſt der Pferdevor⸗ führungsliſte der Deckſchein beizufdaen und in den unter d-g aufgeführten Fällen ſind vom Ortsvorſtand ausgefertigte Beſcheinigungen vorzulegen. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde ſind ausgenommen: 1. Mitglieder der regierenden deutſchen Familien(Er⸗ ſtreckt ſich nur auf die zum perſoͤnlichen Gebrauch beſtimmten Pferde, wogegen die in Wirtſchaftsbe⸗ trieben verwendeten Pferde zu geſtellen ſind), 2. Die Geſandten fremder Mächte und das Geſandt⸗ ſchaftsperſonal; 3. Die aktiven Offiziere und Sanitätsofftziere bezüglich der von ihnen zum Dienſtgebrauch gehaltenen Pferde; 4. Beamte im Reichs- oder Staatsdienſte hinſichtlich der zum Dienſtgebrauch, ſowie Arzte und Tierärzte hinſichtlich der zur Ausübung ihres Berufes an dem Tage der Muſterung unbedingt notwendigen eigenen Pferde; 5. Die Poſthalter hinſichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Poſten kon⸗ traktmäßig gehalten werden muß; 6. Die ſtädtiſchen Berufsfeuerwehren. Pferdebeſitzer, welche ihre geſtellungs pflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, haben außer der geſetzlichen Straße zu gewärtigen, daß auf ihre Koſten eine wangsweiſe Herbei⸗ kabel fg der nicht geſtellten Pferde vorgenommen wird. Das Vorführen der Pferde durch alte gebrechliche Leute und durch Kinder iſt verboten, dagegen empfiehlt ſich die Ver⸗ wendung von Leuten, die bei berittenen Truppenteilen gedient haben. Die Pferde ſollen gezäumt, im übrigen aber blank (ohne Geſchirr) vorgeführt werden. Schläger und blſſige Pferde ſollen ausduͤcklich als ſolche bezeichnet werden, um Un⸗ fällen vorzubeugen. Für etwaige, durch Zuwiderhandlung gegen dieſe Vor⸗ ſchriften entſtehende Schäden ſind die Pferdebeſitzer haftbar. Bei Pferden, welche bereits bei der vor⸗ jährigen Muſterung als kriegsbrauchbar bezeichnet wurden, ſind außerdem unter Verantwortlichkeit der Bürgermeiſter die Beſtimmungstäfelchen an dem linken Backenſtück der Halfter anzubringen. Heppenheim, den 7. September 1904. 1372 Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. Der Kampf tobt um die Meinung, ob die Geflügelzucht rentabel oder ob die⸗ ſelbe nur ein notwendiges Anhängſel der Landwirtſchaft ſei. Die Entſcheidung in der Ueberzeugung des einzelnen Landwirtes bringen wohl immer Mitteilungen über Ergebniſſe von praktiſch angelegten, rationell betriebenen Gefluͤgelhöfen. Nicht in jedem Orte exiſtiren ſolche und darum wiſſen nur wenige die Gefluͤgel⸗ zucht rentabel zu geſtalten. Dieſem Mangel will eine im Verlag der„Tier⸗Börſe“, Berlin S. 42, Luckauerſtraße 10, erſchienene Broſchüre(48 Seiten), betitelt:„Die ländliche Nutzgeflügelzucht“, abhelfen, welche auf Verlangen jedem Abonnenten der„Tier⸗Börſe“ gratis und franko zugeſandt wird. Es werden in dieſem Heft Ratſchläge über Einrichtung eines Geflügelſtalles, Wahl der Raſſen, Aufzucht des Jung⸗ geflügels erteilt, namentlich wird auf die Notwendigkeit der Produzirung von 1370 Schlacht. Geflügel hingewieſen, ferner wird zwecks Erzielung beſſerer Preiſe die Errichtung von Zuchtgenoſſenſchaften ete, empfohlen, welche Beſtrebungen tatkräftige Unterſtützung der Landwirt⸗ ſchaftskammern finden. Hochintereſſant und belehrend iſt für jeden Stand die im 18. Jahrgang erſcheinende„Tierbörſe“ — Berlin— mit den Gratisbeilagen„Unſer gefiedertes Volk“,„Unſere Hunde“, Allgemeine Mitteilungen über Haus⸗ und Landwirtſchaft“,„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“,„Land⸗ wirtſchaftlicher Zentral⸗Anzeiger“,„Kaninchenzüchter“. Jede Nummer enthält wichtige Mitteilungen über jeden Zweig der Tierzucht, Haus- und Landwirtſchaft, und trotzdem beträgt der Abonnementspreis bei freier Zuſtellung ins Haus nur 90 Pfg. vierteljährlich. Abonniren kann man auf die„Tier⸗ Boͤrſe“ bei den Poſtanſtalten jeden Tag, nach Beginn eines Quartals verſäume man nur nicht„Mit Nachlieferung“ zu verlangen. Man erhält dann fuͤr 10 Pfg. Poſtgebühr ſämt⸗ liche im Quartal bereits erſchienenen Nummern prompt nach⸗ geliefert. Schöne Aepfel und Kochbirnen hat zu verkaufen 1383 Bernh. Oppenheimer. Gültig vom 1. Oktaber 1904 bis ——— auf Weiteres. e 2— 5.41 g 6.40 f 8.16 f f 14 J 500— 83 6.54 8.18 Viernheim(Bahnhof)„E24 440 5.00] 6.06 f 7.060 8.38 1105[ 1.40 500 5.26 3 0.40 27 7.18 8.37 „ OGaltepunkt)„ 21 444] 5.04] 6.10 23 7.10 8.42 11.09 1.44][ 5.04][ 5.30 4 0.44 32 7.22 8.41 Kaferthal(Bahnhof)„235 4.59 5.20] 6.25 33 7.250 8.56 11.25 200 5.10 545 5 7.00 4 7.35 8.55 Wohlgelegen 5 3722 5.07] 5.29[ 6.83 82 7.33 9.04 14.33 2.08[ 5.27[ 5.58 f 7.08 32 7.43] 9.03 Mannheim en 2 5.14 5.37 6.40[35 7.40] 9.11 J 11.40[ 2.15[ 5.34 6.00 E 7.15 2 7.50] 9.10 Mannheim ab—[5.25 f 625 8.35 10.05[ 11.29[ 130 72 2.35 4.19[ 6.04 6.35 f 7.35[ 8.38[8 10.05 Wohlgelegen„— 5.38 6.38 8.43 10.18 11.7[1.47 73 2.43] 4.27[f 6.18] 6.46 7.43 8.43 5 10.13 Kaͤferthal(Bahnhof). 33 530 8%% 54 1022 11.46.57 3 2.510 4.35[f 6.20 6.56[4 7.52 J 8.54[33 10421 Viernheim(Haltepunkt)„ 83 5.86 5.55[6.57 907 10.35 11.50[ 2.10 73 304] 4.48[6.88 7.00 8.05 9.07[22 10.34 „ Gahnhof).„5 50 6.03 7.00[ 9.18[ 10.38 J 1204[ 2.16 42 308 4.51[ 6.36 7.16 3 8.08] 9.10 33 10.37 Weinheim an 33— l 6.28— f 97[ 12.26 1 2.38[28 3.30—— 1 7.38“—[— 8— Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß 1 den 2. Oktober l. Is, nachmittags 3 Uhr, eine außerordentliche Aebung der feuerwehr zu Viernheim ſtattfindet, zu welcher der Kreisfeuerwehr⸗ inſpektor erſcheinen wird. Viernheim, den 27. September 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Kathol. Männer ⸗Verein. Sonntag vormittag, den 2. Oktober findet in der 8 Uhr Meſſe Generdl- Kommunion der Mitglieder des Männervereins ſtatt. Es wird ge⸗ beten, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Nachmittags halb 4 Uhr findet im Gaſthaus „zum Schuͤtzenhof“ Monats-Versammlung ſtatt, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Unſere hochw. geiſtlichen Herren werden in der Ver⸗ ſammlung ſprechen.— Die Mitglieder der Juͤnglingsſodalität ſind ebenfalls eingeladen.— Liederbücher mitbringen. Für den Porſtand: Heckmann. r Feuerwehr. 1373 1384 N Nächſten Sonntag, den 2. Oktober d. Is., morgens 6 Uhr Uebung. Wegen der nachmittags 3 Uhr ſtattfindenden Schluß⸗ probe hat das ganze Korps morgens vollzählig zu erſcheinen. Nur Krankheit kann entſchuldigen. Signal halb 6 Uhr. 1385 Das Kommando. Gemeindekaſſe. Das erſte und zweite Ziel Gemeindeſteuer pro 1904 kann bis zum 6. Oktober l. Is. ohne Pfandkosten bezahlt werden. Oesbhäfts-Eröffnung u. Enpfoplung.% Der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft, werten Nachbarn und Freunden teile hierdurch ergebenſt mit, a daß ich mit dem heutigen Tage in meinem Hauſe 9 Kiesstrasse Nr. Ii ein Manufaktur- u. Kurzwaren- Geschäft eroͤffnet habe.— Durch Lieferung von nur Waren beſter Qualität bei billigſt geſtellten Konkurrenz- preiſen hoffe ich mir die Gunſt einer werten Kund⸗ ſchaft zu erringen und bitte ich mein Unternehmen guͤtigſt unterſtützen zu wollen. 1387 Hochachtungs voll Adam Faber 1. Vernſtein- und Spiritus-Jußboden Lacke erſterer in einigen Stunden letzterer ſo fort trocknend in diverſen Farben. 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Programm: Der blaue Montag oder Der geprellte Schuſter, Humoriſtiſche Szene in 1 Akt. Der falſche Feldwebel, Humoriſt. Enſemble⸗ ſzene in 1 Akt. Ein Unſicherer oder Hulda auf der Wache kommandiert, Humoriſtiſche Szene in 1 Akt. 5 D— 8 „Hoppenſtedts Meiſterſtück, Turneriſches Luſtſpiel in 2 Akten. Freunde und Gönner werden freundlichſt eingeladen. Der Reiner trag ist zum Besten des Kriegerdenkmalbaufonds bestimmt Es kommt Bier und Wein zum Ausſchank. Während der Vorſtellung darf nicht geraucht werden. Eintritt à Perſon 30 Pf. Kaſſeneröffnung 7 Uhr— Aufanug 8 Uhr Eingang durch den Hof. Mitglieder haben freien Zutritt und ſind berechtigt, eine Dame frei einzuführen. Für den Vorſtand: SSS O Oe ee eee 1391 Adam Mandel X. Scceeeee Reparaturen 1120 Uhren u. Goldwaren werden in meinem Geſchäft am Platze unter Garantie für gute und ſolide Arbeit 5 promt und billig ausgeführt. L. Krug, Uhrmacher. In Viernheim bei Karl Marbach, 1 Aäbchen Handarbeit suchen 1334 Eug.& Herm. 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