* — 7 1 g Pig 1 1 — — 1 0 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 10 monatlich eiuſchließl. Trägerlohn, dans Vie Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Viernheimer Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Wirkſamſtes Jnſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. dien nag, den 4. Oktober 1904. 20. Jahrgang. 2 Der rufſiſch-japaniſche Krieg. London, 1. Okt. Daily Telegraph meldet aus Si⸗ mingting: Chineſiſche Behörden faßten den Verkauf von Waren an die Ruſſen als Bruch der Neutralität auf und verboten ihn. Der von den Ruſſen erhobene Einſpruch wurde unbeachtet gelaſſen. Der Verkauf von Kriegskontrebande iſt daher ſtark zurückgegangen. In Mukden herrſchen Teuerungspreiſe. Die Bevölkerung leidet ſehr. Die Geſellſchaft des roten Kreuzes verpflegt zahlreiche eintreffende Flüchtlinge. Die Ernte wurde zum großen Teil durch die Vorbereitungen gegen das Vor- gehen der Japaner vernichtet. Aus Liaojang treffen zahlreiche Flüchtlinge ein. Berlin, 1. Okt. Der Lokalanz. meldet aus Mukden: Trotz der Zurückhaltung, die die Japaner bisher zeigten, glaubt man doch allgemein, daß bald wieder eine große Schlacht ge⸗ liefert werde. Die Stimmung iſt durchweg gut.— In der Ernennung Griepenberzs zum Chef der 2. Armee erblickt man eine willkommene Entlaſtung Kuropatkins, dem der Platz am Schwerpunkt der Operationen verbleibt. Der Oberbefehls- haber gab zu Ehren der erſten ernannten Georgsritter ein Diner.— Ein von Port Arthur entkommener Offizier berichtet, daß Port Arthur ſich noch einige Monate halten könne. Condon, 1. Okt. Dem Reuterſchen Bureau wird aus dem Hauptquartier der zweiten japaniſchen Armee unter dem 28. September über Fuſan gemeldet: die Japaner ſtellten den Umbau der Bahn bis auf 16 Klm. von Liaojang fertig. In drei bis vier Tagen werde der erſte Zug erwartet. Die 24 Klm. nördlich von Liaojang ſtehenden japaniſchen Vorpoſten haben täglich Gefechte mit den ruſſiſchen Vorpoſten.— Nach einer Meldung des„Standard“ aus dem japaniſchen Haupt⸗ quartier vom 29. September machte der Mikado dort am 28. September Mitteilung von großen Goldfunden Japans.— Eine Depeſche des„Daily Telegraph“ aus Tſchifu vom 30. September beſtätigt, daß die Japaner bei Port Arthur zurück⸗ geſchlagen worden ſind. Die Artillerie der Feſtung erwiderte, wie es weiter heißt, das Bombardement mit großer Lebhaftig⸗ keit. Die Blockade iſt jetzt ſehr ſcharf. Die Chineſen weigern ſich infolge deſſen, weitere Verſuche zu machen, den Hafen zu erreichen. Ein japaniſcher Marineunterleutnant verſuchte mit einem Torpedo den Hafen ſchwimmend zu erreichen, wurde aber, als er ſich einem Schiffe näherte, entdeckt und mit ſeinem Torpedo von einer Granate getroffen. Die Japaner benutzten das Dock in Dalny, um Reparaturen an kleineren Fahrzeugen vorzunehmen. Der Freidenker-Kongreß. Nom, 1. Okt. Der Freidenkerkongreß hat endlich ſeine Exiſtenz beendet und Anſtreicher und Scheuerfrauen ſind eifrig daran, die Mikroben des Freidenkertums aus dem Collegium Romanum zu entfernen. Am letzten Tag wollten die Kon- greſſiſten noch einen Hauptſtreich ausführen und eine Huldigungs⸗ prozeſſion zu dem Monumente Giordano Brunos, des Atheiſten des Mittelalters, und zu jenem Garibaldis zu veranſtalten. Die italieniſche Regierung hielt dieſen Skandal für überflüſſig und verbot die Prozeſſion. Hierauf faßte der Kongreß einen gehar- niſchten Beſchluß, daß ſie zu ihrem Bedauern in der italieniſchen Regierung nur das willenloſe Werkzeug des Vatikans(11) er⸗ kennen müſſe, und daß ſie die Huldigung trotz des Verbotes ausführen werde. Dann ſetzte ſich ein übrigens ſehr beſcheidenes Züglein in Bewegung und zog, begleitet, aber nicht behindert von der Polizei, unter dem Geſang der Marſeillaiſe und der Arbeiterhymne zu den beiden Denkmälern, wo Kränze nieder⸗ gelegt wurden. Profeſſor Haeckel⸗Jena legte einen Kranz nieder mit der Inſchrift: Erneſto Haeckel per la Germania. Am Gari⸗ baldidenkmal ſang man die Marſeillaiſe. In der letzten Sitzung hatte der Kongreß auch einen Beſchluß gefaßt, daß nur die republikaniſche Staatsform dem fortgeſchrittenen Bewußtſein der Völker entſpreche. Natürlich mußten dieſe Leute Garibaldi feiern, das Prototyp des Republikanismus. Der Kongreß wird bald vergeſſen ſein, trotzdem ihn einer der Freidenker als das größte Ereignis des 20. Jahrhunderts feierte und mit ihm eine neue Zeit⸗Aera eingeleitet wiſſen wollte. Nach den tumultuariſchen Vorgängen des 20. September hat der Freidenkerkongreß an den folgenden Tagen eine ſo ſtille und beſcheidene Exiſtenz angenommen, daß man von derſelben gar nichts mehr merkt. Die in den einzelnen Sektionen gehaltenen Reden bieten an und für ſich nichts Neues, es ſind die gewohnten antiklerikalen Tiraden. Der Papſt ſei kein Souverän, ſondern nur der Präſi⸗ dent eines Syndikates, ſeine Nunzien und Delegaten ſeien keine Diplomaten, ebenſo wenig ſei es berechtigt, ein diplomatiſches Korps beim Papſt zu akkreditieren. Konkordate dürfen nicht als internationale Staatsverträge angeſehen werden. Hinſichtlich des Unterrichts ſtellt der Kongreß die völlige Entfernung der Religion aus der Schule als Prinzip auf. Im übrigen werden zur Ausführung dieſes Prinzips die ſonderlichſten Vorſchläge gemacht. Inbezug auf Kliniken und Hoſpitäler ſpricht der Kon⸗ greß den Wunſch aus, daß alle Nonnen, Mönche und Prieſter aus denſelben entfernt werden. Sehr enttäuſchte die 7. Sektion, welche die Beziehungen zwiſchen Dogma und Wiſſenſchaft feſt⸗ ſtellte. Haeckel, von dem man bei dieſer Gelegenheit eine Aeuße⸗ rung allgemein erwartet hatte, ſchwieg völlig. Großen Eindruck auf den Kongreß machte der Antrag des Spaniers Sarraga, der keine Trennung von Staat und Kirche, ſondern die völlige Abſchaffung der katholiſchen Kirche wünſchte. Nichts weiteres? In den Sitzungen am 23. ds. des Freidenkerkongreſſes waren ſo wenige Kongreſſiſten anweſend, daß die Arbeiten ſiſtiert werden mußten. Intereſſant iſt, daß der famoſe Kongreß von der Verwaltung des Collegium Romanum aufgefordert wurde, eine Entſchädigung für die Beſchmutzung der Wände der Säle zu leiſten, ſowie für ſonſtige Beſchädigungen. Die Wände ſind mit zahlloſen, teils revolutionären, teils unſittlichen Inſchriften be- deckt. Geographiſche Karten ſind ebenfalls mit Inſchriften be⸗ ſchmiert worden. Es ſcheint alſo ein ſolches Benehmen auch zum Freidenkertum zu gehören. Ein türkiſch-ruſſiſcher Greunwiſcheufall. Konſtantinopel, 1. Okt. Der vor einiger Zeit ge⸗ meldete Uebertritt von Koſaken über die ruſſiſch-türkiſche Grenze iſt auf folgende Tatſachen zurückzuführen. Eine türkiſche Kur- denbande überfiel ein ruſſiſches Dorf, wo ſie viel Vieh raubte und dann bis auf türkiſches Gebiet von den Koſaken verfolgt wurde. Die fliehende Kurdenbande benachrichtigte die türkiſche Grenzwache, daß die Verfolger armeniſche Revolutionäre ſeien. Infolgedeſſen beſchoß die Grenzwache die Koſaken, von denen einer getötet und andere verwundet wurden. Die ruſſiſche Botſchaft beſitzt über dieſen Vorfall keine Anzeige, ſondern nur eine von dem Vali von Erzerum dem dortigen ruſſiſchen Konſul aufgegebene kurze Meldung. Auf beiden Seiten wurde eine Unterſuchung eingeleitet. Zu der Rediefbrigade in Erzerum wurden vier im Sandſchak Bajacid liegende Rediefbataillone mobiliſiert. Deutſchland. Berlin, 1. Okt. Wie aus Bückeburg berichtet wird, beantragte die Regierung von Schaumburg⸗Lippe beim Bundes⸗ rat Nichtzulaſſung eines von der Bieſterfelder Linie ernannten Bevollmächtigten ſowie Einrichtung einer unabhängigen Ver⸗ waltung in Lippe-Detmold. — Ein internationaler Kongreß gegen die unſittliche Titeratur ſindet am 5. und 6. Oktober in Köln mit folgen⸗ dem Programm ſtatt: Am 5. Oktober vormittags 9 Uhr Er⸗ öffnung des Kongreſſes durch Lic. Weber und Mr. Jérome Perinet. Berichte über den Stand der Frage in den verſchiedenen Ländern. Deutſchland: Generalſekretär Lic. Bohn. Schweiz: P. Rud. Burckhardt(Breden) und Fr. Lombard(Genf). Be⸗ richte aus anderen Ländern. Abends Feſtverſammlung im großen Saal der Leſegeſellſchaft.— Am 6. Oktober, vormittags 9 Uhr: Angewandte und vorzuſchlagende Mittel, um die un- ſittliche Literatur zu bekämpfen. 1. Die Geſetzgebung in den verſchiedenen Ländern. Geh. Juſtizrat Roeren, Köln. 2. Die Pflicht des Buchhandels. Buchhändler J. Pape, Hamburg. 3. Die Arbeit der freien Geſellſchaften für die Verbreitung guter Literatur. P. Kremer, Witten. 4. Die Volksbibliotheken und Leſehallen. Dr. Pfannkuche, Osnabrück. 5. Die Pflicht der Preſſe. Ein Redakteur. 6. Die Arbeit der Sittlichkeitsvereine. Stadtrat Kappelmann, Erfurt. 7. Die Notwendigkeit und Art einer internationalen Organiſation unter Mitwirkung der Re⸗ gierungen. Mr. Jerome Perinet. Berlin, 1. Okt. Nach einer Mitteilung der Berliner Morgenpoſt handelt es ſich bei den im geheimen Bureau der Kieler Germania⸗Werft entdeckten Unregelmäßigkeiten um das Verſchwinden von Konſtruktionszeichnungen für Unterſeeboote. Die Germaniawerft hat Beſtellungen auf ſolche Boote für Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 231 Machdruck verboten.) „Irene, Du weißt, daß ich ihn liebe! O, ſo lange, wie ich ihn kenne!“ Einen Augenblick drückte Andrea die Freundin leidenſchaftlich an ſich, dann glättete ſie noch einmal den dunklen Scheitel und ſtieg zu Janſens empor. Irene war ins Neben⸗ zimmer gegangen, als Friedhelm eintrat, es ſchien ihr ſo das beſte. Sowie er ſeinen geliebten Flügel erblickte, ſank er auf den Seſſel davor und ſein Geiſt ſchwebte in himmliſchen Regionen. Er hatte zu Andrea noch nicht darüber gesprochen, aber ſie wußte, daß er an einem größeren Tonwerk arbeitete. Doch ſchien ihm nicht alles nach Wunſch zu gelingen. Unwillig hatte er tagelang gefeiert und keinen Ton angeſchlagen. Heute ſchien Friedhelm jedoch in günſtiger Stimmung, die Melodien blühten förmlich unter ſeinen Fingern bervor. Langſam und leiſe trat Irene über die Schwelle. Ja, Andrea hatte recht! Das war Meiſterſchaft, das war der Genius, welcher dieſem ſchlicht aus⸗ ſehenden Mann Macht über die Herzen verlieh. Plötzlich ſtockte er, ſeine Stirn furchte ſich unwillig, er begann von vorne, noch einmal, zum zweitenmal. Aengſtlich, befremdet legte Andrea die Hand auf ſeine Schulter. Da— was war das? Friedhelm Janſen hatte das Haupt gewendet, ſein Blick fiel auf Irene Mainaus Geſtalt, die in dem duftigen Kleide mit dem roſigen Gürtel unweit von ihm ſtand, er ſprang halb empor, öffnete die Lippen, ſank dann ſchwer auf ſeinen Sitz zurück und ein brauſender Akkord leitete eine Weiſe voll ſüßeſten Wohllautes ein. Der Schmerz zog als Herrſcher durch die Welt, ſeine Krone sind Thränen, da plötzlich brach aus allen Zweigen und Büſchen ein Jauchzen, ein Mächtigerer nahte. Roſen erblühten unter ſeinen Füßen, Wonne umfing alles, was atmete! Die Liebe war geboren und machte die Erde zum Paradieſe. Schweigend lauſchten die Frauen. Irene beklommen, Andrea froh, daß der Geliebte endlich die vermißte Weiſe gefunden hatte. Endlich ließ er die Finger ſinken und ergriff emporſpringend Irenes beide Hände. 8„Dank, Dank! Tauſend Dankl Ja, ſo mußte es werden“, ſeine Augen flammten, dunkle Flecke brannten auf ſeinen Wangen. „Ich möchte Ihnen die Füße küſſen, Eugel, Göttin, wer Sie auch ſein mögen.“ Andrea ſtand erſtaunt. Wie kam ihr ruhiger, ſchüchterner Friedhelm zu dieſer Ausdrucksweiſe? „Meine Freundin, Fräulein Mainau“, ſagte ſie ſchnell, um den Mann in die Wirklichkeit zurückzurufen. Der aber winkte haſtig mit der Hand: „Bſt, nicht ſo laut, die Liebe redet noch immer“, er wollte ſich wieder dem Inſtrument zuwenden, aber Irene trat ihm energiſch in den Weg. „Ich danke Ihnen für den Genuß, den Sie mir bereitet haben“, ſagte ſie freundlich,„und werde Ihnen ſehr dankbar ſein, wenn Sie denſelben ein anderes Mal wiederholen wollen, heute aber möchte ich allerlei mit Ihnen beſprechen, Herr Janſen.“ „Sie haben alſo verſtanden, was meine Klänge ſagten?“ fragte Friedhelm in beängſtigender Aufregung,„Sie glauben, daß auch tote Seelen davon gerührt werden müſſen.“ „Sicherlich, Sie ſind ein Meiſter, Herr Janſen, und deshalb eben—“ Friedhelm ſaß auf der Sofalehne und malte Noten auf ein Blatt Papier, das er aus ſeinem Notizbuch geriſſen hatte. Leiſe ſummten ſeine Lippen die Weiſe vor ſich hin. Ratlos ſtand Irene Mainau da. Es drängte ſie, ihm das Blatt zu entztehen und ihn zur Sache zurückzurufen, aber die Riickſicht auf Andrea hielt ſie ab, es zu thun. Das ſtreuge, klar denkende Mädchen machte gar keinen Verſuch, den Verlobten zu ſtören und an Irenes Gegenwart zu erinnern, im Gegenteil, ſie war ängſtlich beſorgt, jedes Geräuſch zu vermeiden. Endlich trat ſie auf die Freundin zu. „Liebſtes Schweſterherz, bitte, beſprich alles Nötige mit mir, Friedhelm kann noch ſtundenlang ſo weltentrückt ſein. Ich glaube auch kaum, daß er das Praktiſche einer derartigen Ver⸗ bindung beſprechen und in die Wege leiten könnte. Nicht wahr, wir beide machen das ab?“ „Irene ſchritt im Gemach auf und nieder. Die langen, gleichförmigen Tiſche und Sitze, alles mahnte daran, daß hier junge Gemüter erzogen werden, und dort drinnen ſaß ein Mann, der unreifer, unfertiger war, als ein Kind. Der ſtolzen, ſtarken Natur des Mädchens war dieſe Verträumtheit unſäglich un⸗ ſympathiſch, zumal an einem Mann, der für den Kampf des Lebens gewappnet ſein ſollte. Sie wollte Audrea nicht weh thun, gewiß nicht, aber irgend etwas mußte ſie ſagen. „Wäre es nicht beſſer, Schweſterchen. Du machteſt den Ver⸗ ſuch, Herrn Janſen zur Wirklichkeit zurückzurufen. Es iſt im Grunde genommen gleich, wer dieſe Angelegenheit beſpricht, es iſt mir nur um den äußeren, beſſeren Eindruck zu thun. Meinſt Du nicht auch?“ „Ach, Liebſte, er iſt dann ſo unglücklich, und hilflos wird er nun einmal bleiben.“ i „Andrea, Liebling, armes, liebes Herz, wie willſt Du das ertragen?!“— Irene umfaßte das Mädchen von plötzlicher Rührung überwältigt.—„Ich bitte Dich, nimm nicht für Liebe, was un⸗ verſtandene Großmut, was von Deiner Seite Mitleid iſt l „Du meinſt es gut mit mir, Irene, aber Du irrſt Dich. Es mag wunderbar, unbegreiflich ſein, aber in Friedhelms Händen ruht das Glück meines Lebens. Mit ihm ſteigt und fällt es. Ich kämpfe und denke auch jetzt ſchon längſt wie ein Mann, ſeit Jahren, warum nicht nun für ihn. Eines freilich möchte ich, daß Du bei mir bleiben könnteſt. Ich gehe ſchon ſeit einiger Zeit mit der Abſicht um, und mein Plan ſcheint Anklang zu finden, Kurſe für erwachſene Mädchen in meiner Schule ein⸗ zurichten. Gymnaſialkurſe meine ich, wie Madame Bonant. Und dafür möchte ich Dich gewinnen. Es iſt viel Selbſtſucht dahet in jeder Beziehung, aber vielleicht feſſel Dich nichts in der Schweiz.“ (Fortſetzung folat.) Ruß land angenommen, und es waren ſchon vorher von der kaiſerl. Marine zwei Unterſeeboote bei der Germania in Auftrag gegeben, und ihr Bau iſt von einer beſonderen Kommiſſion überwacht worden. Die Kommiſſion hatte dann aber auf die Abnahme dieſer Boote verzichtet, offenbar weil indeſſen unſere Marine⸗Verwaltung eineu neueren beſſeren Typus erlangt hatte. Die beiden urſprünglich von unſerer Marine beſtellten Boote wurden darauf von der Germania an Rußland abgetreten. Die deutſche Marineverwaltung übergab der Germania ihre neuen Pläne zur Ausführung. Um das rätſelhafte Verſchwinden dieſer Zeichnungen verbeſſerter Konſtruktionen handelt es ſich und es liegt die Vermutung nahe, daß Rußland mit dem alten Typus der ihnen gelieferten Boote nicht zufrieden, ſich die neuen Pläne verſchafft habe. Ausland. Paris, 1. Okt. Gerüchtweiſe verlautet, der König von Spanien werde ſich mit der Herzogin Maria Antoinette von Mecklenburg⸗Schwerin(katholiſche Linie) verloben. Nah und Fern. * Viernheim, 3. Okt. Eine gut beſuchte Monats- Verſammlung hielt geſtern nachmittag der kath. Männer- Verein im Gaſthaus„zum Schützenhof“ ab. Infolge der am gleichen Nachmittage abge⸗ haltenen Feuerwehr⸗Uebung konnte der Präſident, Herr Joh. Heckmann, die Verſammlung erſt gegen halb 5 Uhr er⸗ öffnen; er begrüßte die Erſchienenen und bedauerte, daß die Beteiligung an der am morgen ſtattgefundenen feierlichen General⸗Kommunion nicht noch zahlreicher geweſen ſei.— Als⸗ dann erteilte der Vorſitzende das Wort dem Herrn Kaplan Jakobi zu einem Vortrage über den diesjährigen Katholikentag in Regensburg. In ca. 1½ſtündiger Rede ent- ledigte ſich Redner ſeiner Aufzabe in vortrefflicher Weiſe; er war ſelbſtverſtändlich genötigt, das beſte oder geeignetſte, wenn man ſo ſagen darf, aus den Verhandlungen in Regensburg heraus⸗ zuziehen und aus den Reden einiger bedeutender kath. Männer wiederzugeben. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgte die Ver⸗ ſammlung den Worten des Vortragenden, dem begeiſterter Beifall für ſeine inhaltreichen Ausführungen am Schluſſe zuteil wurden.— Hierauf ergriff unſer hochw. Herr Pfarrer das Wort, um noch einige Nutzanwendungen aus dem Regensburger Katholikentag auch für die hieſigen Verhältniſſe zu ziehen. Vor allem ermahnte er die kath. Männer auf den Leſeſtoff in ihren Familien zu achten; dies ſei in der Jetztzeit vor allen Dingen notwendig. Schlechte der Jugend Verderben bringende Schriften würden häufig in den Händen der heranwachſenden Jugend gefunden und ſenſationslüſterne Romane und ſchlechte Zeitungen, die das den Katholiken Heiligſte faſt täglich in den Staub ziehen, um uns ſo das Höchſte was wir beſitzen, unſern hl. Glauben, allmählich aus der Bruſt zu reißen, würden vielfach angeboten. Man weiſe dieſen Blättern die Türe, und wenn das Bedürfnis für eine täglich erſcheinende Zeitung vorhanden, halte man eine katholiſche Zeitung.— Ferner ermahnte Redner, doch am kath. Männer⸗Verein feſtzuhalten und dafür zu ſorgen, daß die Mitgliederzahl ſich immer mehr vergrößere und die, Verſammlungen immer beſſer beſucht würden. Alle Streitfragen und Meinungsverſchiedenheiten privater Natur ſollten aus dem lich einer nach Frankfurt a. M. unternommenen Reiſe. Im dortigen Bahnhofe ſelbſt kam der Mann zu Fall und zog ſich hierbei eine ſtark blutende, klaffende Wunde am Kopfe zu. Als man ihm zu Hilfe kommen wollte, legte derſelbe ein derart aufgeregtes Weſen an den Tag, daß man ihn für irrſinnig hielt und ihn nach der Irrenanſtalt verbrachte. Hier konnte jedoch eine wirkliche Geiſtesſtörung nicht konſtatiert werden und man entließ ihn nach kürzeſter Friſt wieder. Bei dem Be⸗ dauernswerten ſcheint aber dennoch ein Anfall von Geiſtes⸗ ſtörung beſtanden zu haben, denn er begab ſich ſofort an den Main, wo er den Tod in den Fluten ſuchte. Die Leiche des Mannes wurde geſtern in der Nähe des ſtädtiſchen Viehhofes geländet. Mainz, 1. Okt. Der Redakteur und Landtags⸗ abgeordnete Adelung von der„Mainzer Volkszeitung“ wurde am Schöffengericht wegen Beleidigung des Rechtsanwalts und Landtagsabgeordneten v. Brentano-⸗Offenbach zu 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Auf ſeine Berufung wurde heute von der Strafkammer die Strafe auf 75 Mark ermäßigt. Aus Rheinheſſen, 1. Okt. Als Fanggeld für Hamſter wurden in Stadecken im Laufe eines Jahres 800 Mk. bezahlt. Ein einziger Mann erhielt allein 159 Mark. Gießen, 1. Okt. Geſtern Morgen ſtürzte bei den Kanaliſationsarbeiten in der Grünburgerſtraße eine Baugrube zuſammen und begrub 3 Arbeiter. Ein Arbeiter wurde tot vom Platze getragen, während die beiden anderen verletzt wurden. Pforzheim, 1. Okt. Der 14jährige Sohn des Hirſchwirts Strobel in Grumbach hatte ſich in einer Pforz- heimer Fabrik Unredlichkeiten zuſchulden kommen laſſen und wurde dafür vom Vater in ſo roher Weiſe mißhandelt, daß ärztliche Hilfe notwendig war. Der Vater ſoll dem Jungen die Bruſt eingetreten haben, ſodaß ſein Zuſtand lebensgefährlich iſt. Der Mann wurde von der Gendarmerie nach Neuenbürg gebracht und zwar in einem Wagen, da er ſich weigerte mitzugehen. Bottlingen(b. Nimburg), 1. Okt. Hier erhängte ſich vorgeſtern der vierzehnjährige Volksſchüler Binninger. Der Bewegungsgrund iſt bisjetzt noch unbekannt. Radolfzell, 1. Okt. Vorgeſtern verſuchte der hieſige Fabrikarbeiter Greiner ſeine Wohnung in Brand zu ſtecken. Das Feuer wurde jedoch noch rechtzeitig bemerkt und von Hausbewohnern gelöſcht. Derſelbe ſtellte Lichter derart auf, daß ſie nach einiger Zeit in ſpiritusgetränkte Watte entzünden mußten, während er in die Fabrik zur Arbeit ging. Er war ſehr hoch in der Feuerverſicherung, ſo daß er, wenn ſein Plan gelungen wäre, ein gutes Geſchäft gemacht hätte. Die Gen- darmerie entdeckte zufällig bei ihrer Anweſenheit die raffiniert erdachten Vorbereitungen. Er und ſeine Frau wurden ſofort verhaftet. Speyer, 1. Okt. Eine böſe Enttäuſchung erfuhr dieſer Tage ein Hockenheimer Geſchäftsmann der eine nicht unbedeutende Erbſchaft erhoffte. Der Betreffende ſtammt von hier und wurde bei einer Tante hier erzogen, woſelbſt er auch das Gewerbe erlernte. Als die Tante ſtarb, fiel ihr Ver⸗ mögen zum größten Teil an ihren in den mittleren Jahren ſtehenden langjährigen Geſchäftsführer, der weitläufig mit ihr verwandt geweſen. Derſelbe war unverheiratet und mit dieſem Geſchäftsmann von Hockenheim Jahre lang eng befreundet. Letzterer hat während der Krankheit denſelben auch gepflegt, kath. Männer⸗Verein fernbleiben, in welchem ſich alle ſichtlicher auf deshalb zu hoffen, daß die Ermahnungen auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Getzen 7 Uhr wurde die Verſammlung vom Präſidenten geſchloſſen. * Viernheim, 3. Okt. Die Rekruten⸗Ein⸗ ſtellung erfolgt in dieſem Jahre für alle Gardetruppen am 5. Oktober. Am gleichen Tage der Kavallerie, Artillerie und der Train der Linientruppen ein- gezogen. Die Mannſchaften, welche für den Dienſt bei den Fußtruppen gemuſtert ſind, haben ſich in der Zeit vom 11.— 14. Oktober bei ihren Regimentern bezw. Bataillonen zu ellen. 5 Weinheim, 1. Okt. Schweinemarkt. Zugeführt: 206 Stück Milchſchweine. Verkauft: 137 Stück Milchſchweine, Preis: 9—13 Mk. pro Paar. Läuferſchweine: 15 Stück, Preis: 25—27 Mk. pro Paar. Lampertheim, 1. Okt. Geſtern abend um halb 8 Uhr brach in der Viernheimerſtraße Feuer aus; die vollgefüllte Scheune der Witwe Heer brannte vollſtändig nieder. Die an⸗ grenzenden Wohngebäude blieben vom Feuer verſchont. Bensheim, 30. Sept. Die hieſige katholiſche Gemeinde bereitete ihrem neuen Pfarrer, Herrn Wilhelm Möller, einen recht würdigen Empfang. Die katholiſchen Mitglieder des Vereine holten den neuen Seelſorger um 4¼ Uhr von der Bahn ab und geleiteten ihn zu Wagen nach dem Marktplatz, wo er von der katholiſchen Geiſtlichkeit empfangen wurde. Herr Kaplan Grein hielt die Begrüßungsanſprache, worauf der neue Seelenhirte unter Glockengeläute in die mittlerweile von Gläubigen angefüllte Pfarrkirche einzog. Seine an die Gemeinde gerichtete Anſprache machte tiefen Eindruck. Heidelberg, 1. Okt. In einem hieſigen Hotel er⸗ ſchoß ſich der Weinhändler Gehring von Kaiſerslautern. Motiv der Tat ſoll in zerrütteten Vermögensverhältuiſſen zu ſuchen ſein. Reinheim, 1. Okt. Durch einen Unglücksfall fand Amerika ausgewanderte Dr. med. Büchner dortſelbſt einen jähen Tod. Dr. Büchner, der zu Youngstown im Staate Ohio ſeine Praxis ausübte, machte zu Anfang v. Mts. eine Spazier⸗ fahrt. Der alte Herr, ein Greis von 73 Jahren, lenkte ſelbſt das Gefährt, verlor jedoch die Herrſchaft über das Pferd, das einer nahen tiefen Schlucht zujagte. Büchner ſtürzte in die Erbach i. O., 1. Okt. kathol. Männer der hieſigen Gemeinde zuſammenfinden müßten ſtarb nun der Mann, und nach dem niedergeſchriebenen Teſta⸗ Der Eindruck der Worte unſeres Herrn Pfarrers war ein alle bei der Verſammlung Anweſenden und iſt werden ferner die Rekruten g Stadtvorſtandes, an der Spitze Herr Bürgermeiſter Dr. Frenay, der Kirchen⸗ und Schulvorſtand, ſowie Deputationen der kathol. g ein geborener Reinheimer, der im Jahre 1853 von hier nach Schlucht, die überdies mit Waſſer angefüllt war, und ertrank. Auf tragiſche Weiſe endete der hieſige, erſt 41 Jahre alte Schreinermeiſter Peter Horn gelegent- wußte er doch, daß er deſſen Univerſalerbe ſei. Vor 3 Wochen ment war der Hockenheimer Freund Univerſalerbe. Das Teſta⸗ ment hatte aber einen Fehler. Der Erblaſſer hatte vergeſſen, ſeinem letzten Willen die Unterſchrift beizufügen, ſodaß das Teſtament ungiltig iſt. Der Hockenheimer wollte zwar hier⸗ gegen prozeſſieren, ließ ſich aber eines beſſeren belehren, da das erfolglos wäre. Das Vermögen geht nun an zwei hieſige verwandte Familien über, die ſich zu Lebzeiten des Onkels nicht weiter kannten. ö Hanau, 1. Okt. Unter dem Verdachte, den kürzlich gemeldeten Einbruchsdiebſtahl in der Ulanenkaſerne, wobei 1000 Mark aus dem Kaſſenſchrank geſtohlen wurden, verübt zu haben, wurde heute durch die Kriminalpolizei der Kaſernen⸗ wärter Heinrich Thaxel verhaftet. Verſchiedene andere in letzter Zeit im Bereiche der Kaſerne vorgekommene Diebſtähle werden ihm nach der Frkf. Ztg. auch zur Laſt gelegt. Innsbruck, 1. Okt. In Kaltern wurde ein furcht⸗ Verbrechen entdeckt. Die Taglöhnersgattin Joſefa Pern- ihr 4jähriges Mädchen unter den größten Martern Die Leiche iſt mit Stich⸗ und Kratzwunden 7 ie bares ſtich ließ verhungern. gebrochenen Gliedern hinterm Ofen gefunden worden. Rabenqutter wurde verhaftet. Aruch eines Waſſerrohres in Trinidad. Newyork, 1. Okt. Blätter melden aus Pueblo, Colorada, daß Trinidad durch den Bruch eines Waſſerrohres vernichtet ſei. Man fürchtet, daß 5000 Perſonen umgekommen find. Der Newyorker Berichterſtatter des Daily Telegraph hofft, daß die Berichte über das Unglück in Trinidad über⸗ trieben ſind. Trinidad, der Hauptort des County Las Animas, ſüdlich von Pueblo, nahe der Südgrenze des Staates, iſt Knotenpunkt mehrerer Bahnen, darunter der Denver an Rio Grande Railroad. Die Stadt liegt vor den Rocky⸗Mountains noch im Prairiegebiet, hat bedeutenden Handel mit Vieh und iſt der induſtrielle und kommerzielle Mittelpunkt des ſüdöſtlichen Colorado. In der Nähe finden ſich reiche Kohlengruben, Eiſenerzlager und Walzwerke. Die Stadt, ein blühendes Gemeinweſen, das ſchon 1890 über 5500 Einwohner zählte, hat elektriſches Licht, Straßenbahnen, ein Kaltluft⸗Lagerhaus und iſt der Stapelplatz des Kohlen⸗ und Erzbezirks. Die Einwohnerſchaft ſetzt ſich aus altmexikaniſchen und jungameri⸗ kaniſchen Elementen zuſammen, die aufs engſte vermiſcht ſind. rand einer Ileiſchkonſervenfabrik in New Vork. New Pork, 1. Okt. Eine große Fleiſchkonſervenfabrik in der Nähe der Docks ſteht in Brand. Die Flammen ver- nichteten die Kühlräume. Die mit Ammoniak gefüllten Reſer- ———ꝓã——t— . der Ammoniakdämpfe. Mehrere andere Feuerwehrleute büßten das Augenlicht ein. Bei Abgang der Meldung ſind 3000 Feuerwehrleute auf der Brandſtätte tätig. Es gelang, das Feuer faſt auf ſeinen Herd zu beſchränken. Körperliche Arbeit als Heilmittel. Auf dem deutſchen Aerztetag in Breslau wurde von einem praktiſchen Arzte, Dr. Falkenſtein, ein höͤchſt intereſſanter Vortrag über Gicht und Zuckerharnruhr gehalten, in welchem der Vortragende ganz neue und recht plauſible Grundſätze auf⸗ ttellte. Dieſe Krankheiten, und man darf ohne weiteres hinzu⸗ fügen, auch noch eine ganze Reihe anderer, ſeien eine Folge mangelnden Stoffwechſels. Dieſem Mangel könne durch nichts anderes als durch angeſtrengte körperliche Arbeit abgeholfen werden. Durch den bei ſolcher Arbeit vergeſſenen Schweiß werde überflüſſige Harnſäure abgeſondert, die in dem Organis- mus unheilvolle Wirkungen veranlaſſe. Redner gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß es der Medizin recht bald gelingen werde, der Stoffwechſelkrankheiten Herr zu werden. Wir ſchließen uns mit Freuden dieſer Hoffnung an und möchten nur noch bemerken, daß man mit körperlicher Arbeit nicht erſt dann be- ginnen ſoll, wenn ſich irgend welche organiſche Beſchwerden bemerkbar machen, ſondern ehe ſolche vorhanden ſind. Die Verhütung von Krankheiten iſt die Hauptſache. Und man ſoll dabei nicht vergeſſen, daß das bibliſche Wort: Im Schweiße deines Angeſichts ſollſt du dein Brot eſſen, kein Fluch, ſondern ein Segen iſt! Ber b tt. Nun tönt ſchon mälig mehr und mehr Der Klang der Dreſcher aus den Scheunen. Und müde zieht ſchon hin und her Altweiberſommer an den Zäunen. Ich tat den Weg heut aufwärts gehn, Da ward mir bitter weh zu Mute, Als ich zum erſten Mal geſehn Das weiße Garn an meinem Hute. In Fäden flattert es zu Tal, Will Sehnſucht nach dem Sommer wecken, Und blitzt und ſpielt im Sonnenſtrahl An herbſtgeküßten Weißdorndecken. Es ſchwingt ſich auf wie Blumenduft, Von Wind geführt, dem wandermüden, Und über ihm in weißer Luft Ziehn Vogelſchwärme nach dem Süden. Wie das ſo kommt, mahnt dann und wann Mich an ein Lied die Sommerſeide, Das ſüß und wunderbar begann, Und mälig ſich verlor im Leide. Das iſt das Glück, das ſchwebt vorbei, Drum falte betend beide Hände, Das Dir der Herrgott gnädig ſei— Sonſt klingt Dein Sommer auch zum Ende! Für Geiſt und Herz. Wir ſuchen ſchon in tauſend Gründen Von unſerm Schickſal das„Warum“, Nur nicht da, wo es am nächſten zu finden: In eigner Schuld, da ſind wir ſtumm. ** * Verlorene Zeit iſt eine Schuld, die uns oft Wucher⸗ zinſen koſtet. i * * Zufrieden ſein iſt lange nicht ſo ſchwer, Als ſchwer es iſt, zufrieden werden wollen. ** * Das Gewiſſen hat immer recht, denn es ſpricht nur, wenn es recht hat. ** * Predige Weisheit lang und breit— ö Wer folgt ihren Pfaden? Auf Erden wird kein Menſch geſcheit, Außer durch eigenen Schaden. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Arbeitskalender für den Monat Oktober. A. Obſtgarten. Die Obſternte der ſpäteren Sorten wird fortgeſetzt und bis gegen Ende dieſes Monats beendet. Die Keller ſind vor dem Einbringen des Obſtes gründlich zu reinigen und tüchtig zu ſchwefeln. Ende des Monats beginnt die Pflanzzeit für Bäume. Sollen Bäume, die noch Laub haben, verpflanzt werden, ſo ſind die Blätter gleich nach dem Herausnehmen ab⸗ zuſtreifen. Alle Baumſcheiben ſind grob umzugraben, und wo nötig, die Bäume zu düngen. In dieſem Monat werden die Klebgürtel angelegt. 8 B. Gemüſegarten. Geſät wird noch Spinat und Feldſalat, gepflanzt Winter⸗ ſalat. Von mitte des Monats an wird ſämtliches Gemüſe bei trockenem Wetter geerntet und in Gruben oder Kellern aufbe⸗ wahrt. Spargzelkraut wird abgeſchnitten und die Beete gedüngt. Ränke von Kohl, Bohnen und Spargelkraut werden verbrannt. Freigewordenes Land wird grob umgegraben reſp. dabei ge⸗ düngt. C. Blumengarten. Alle empfindlichen Pflanzen kommen jetzt in ihr Winter⸗ quartier. Etwas härtere wie Oleander, Lorbeer, Granaten, voirs explodierten ſofort. 50 Feuerwehrleute erſtickten infolge Hortenſien ꝛc. können bis zum Eintritt des Froſtes außen he Ei e bon x ſanter elchem e auf. 0 5 0 Mad geholfen Schwe ganz. r Hoff debe fle uur nut ann he. hetzen Ole 1 ſoll hweißt ſordern Vucher⸗ cht Hk, nahe ſegt und ind bir W i 1 hun b b 1 die 1 Pic Suu 0 außen bleiben. Fuchſien, Geranien ꝛc. werden eingetopft. Begonien werden herausgenommen, ſobald ſich die Triebe nicht von der Knolle löſen. Von Canna, Dahlien und Gladiolen kann das Laub erſt abfrieren, ehe man die Knollen aus der Erde nimmt. Man treffe alle Vorkehrungen, um nicht winterharte Sachen ſchnell decken zu können. Zum Beſetzen der Zwiebelbeete iſt jetzt höchſte Zeit. Nachstehend bringen wir die unterm 24. September 1904 bei der Zentralſtelle für Ob ſtverwertung in Frankfurt a. M. er⸗ zielten Durchſchnittspreiſe: Tafeläpfel per Zentner Mk. 6—12 Tafelbirnen 5 1„ 6—12 Zwetſchen 1 1„ 45 Pfirſiche 1 1 1 12—15 Preißelbeeren 5 8„ 20—22 Moſtäpfel 5 5„ 2.70—3.25 Die Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Lieferung. Bensheim, 26. September 1904. Gelundheitspflege. Die modernen Nährpräparate ſind nachgerade ein Bedürfnis für die leidende Menſchheit geworden, da es die höhere Inanſpruchnahme unſerer Nerven und Kräfte erfordert, möglichſt nahrhafte Koſt zu verzehren, ohne das Volum der⸗ ſelben zu vergrößern. Von den hochconcentrierten Eiweißprä⸗ paraten wird die Somatoſe deshalb ſtets bevorzugt, weil ſie die für die Kräftigung nötigen Eiweißſtoffe in einer leicht aſſi⸗ milierbaren Form enthält, außerdem den Appetit anregt und infolge des Fehlens jeden Eigengeſchmacks allen Speiſen zuge⸗ ſetzt werden kann. In Verbindung mit Eiſen leiſtet Somatoſe bei Bleichſucht und Blutarmut hervorragende Dienſte. Letzte Nachrichten. Tondon, 3. Okt. Mukden macht einen troſtloſen Eindruck. Ein Teil der Bewohner iſt in die Waͤlder ge- flohen. Condon, 3. Okt. Die Molbiliſierung von weiteren 50,000 Japanern zur Beſetzung der ſüuͤdlichen Mand⸗ ſchurei wird gemeldet. Dadurch wird die ganze Armee Oyamas zum Angriff frei. Kuroki drängt vor unter Ver⸗ meidung größerer Treffen. Er erwartet Verſtärkung. Tokie, 3. Okt. Die Ruſſen machen verzweifelte An⸗ ſtrengungen, um das Kuropatkin⸗Fort, welches das Waſſer⸗ Reſervoir beherrſcht, wieder zu nehmen. Beide Gegner haben ſtark gelitten. Die Lage der ruſſiſchen Flotte iſt bedenklich. Man glaubt, daß die Schiffe entweder bald ausbrechen oder im Hafen zerſtört werden. Die ruſſiſchen und japaniſchen Vorpoſten im Süden, Südoſten und Oſten von Mukden ſind beſtändig in Fühlung mit einander. Täglich finden Schar⸗ mützel ſtatt. Man erwartet ſtündlich eine große Schlacht bei Tieling. Man glaubt, daß Kuropatkin nur vorübergehend bei Mukden Stellung genommen hat, um den Vormarſch der Japaner aufzuhalten. Petersburg, 3. Okt. Aus den letzten Meldungen geht hervor, daß die japaniſche Heeresſäule die ruſſiſche Stellung zwiſchen Mukden und Tieling in weitem Umkreiſe zu umfaſſen ſucht. Die Armee Kurokis will augenſcheinlich Mukden ganz beiſeite laſſen und gleich die Rückzugsſtellung Kuropatkins bei Tieling von der Flanke angreifen. Der Plan Oyamas geht offenbar dahin, die Umzingelung des ruſſiſchen Heeres, die ihm bei Liaojang nicht gelang, diesmal in einem weit großeren Maßſtabe durchzuführen. Nerlin, 3. Okt. Das Etappen ⸗Rommando meldet aus Okahandja, daß die Verbindung mit dem Oberkommando durch Gewitterregen ſeit 4 Tagen unterbrochen iſt. Wien, 3. Okt. Das„Neue Wiener Journal“ meldet in einer Petersburger Privatdepeſche daß alle Bemühungen des ſerbiſchen Königs, in Petersburg empfangen zu werden, vergeblich waren. Auch die Intervention des Fürſten von Montenegro nutzte nichts.„Königsmörder kommen nicht über meine Schwelle“, ſagte der Zar indigniert. Auch von Wien erfolgte eine Ablehnung des beabſichtigten Be⸗ ſuchs. Aden, 3. Okt. Wie dem Reuterſchen Bureau gemeldet wird, plünderte der Mullah Ogaden, wobei 600 Einwohner getötet und eine betrachtliche Menge Kameele und Schafe er⸗ beutet wurden. Es heißt, der Mullah erhielt kürzlich eine große Anzahl Gewehre. Sandhofen, 3. Okt. Hier hätte am vergangenen Samſtage der praktiſche Arzt Dr. Dieffier beim Töten eines Schmetterlings beinahe ſelbſt den Tod gefunden. Er nahm eine Flaſche mit Blauſäure, womit er dem Tiere den Tod geben wollte und roch zuvor in die Flaſche hinein. Da ſich in dem Glaſe, das lange Zeit nicht geöffnet war, Gaſe ange⸗ ſammelt hatten, wurde Dr. D. betäubt. Angeſtellte Wieder- belebungsverſuche brachten den Arzt, den man ſchon für tot hielt, nach einer Stunde zur Beſinnung. Er liegt krank darnieder. Lampertheim, 2. Okt. Verhaftet wurde geſtern nachmittag ein auswärtiger junger Mann, der im„Darm⸗ ſtädter Hof“ den Wirt mit dem Revolver bedrohte. Allen Anzeichen nach iſt der Mann geiſtesgeſtört. Doſſenheim a. d. B., 2. Okt. Bei der geſtern vorgenommenen Wahl eines Bürgermeiſters für die hieſige Gemeinde wurde an Stelle des bisherigen Bürgermeiſters Gg. Apfel Rentmeiſter Jakob Ruland gewählt. Ruland erhielt 34, der ſeitherige Bürgermeiſter 30 Stimmen. Zwei Stimmzettel waren weiß. Darmſtadt, 1. Okt. Schwurgericht. In der Strafſache gegen den Schreinergeſellen Heinrich Fohmann in Lorſch wegen Brandſtiftung ergab die Beweisaufnahme, daß das Feuer in der Hofraite des Huber ſo raſch um ſich griff, daß ein Schreinergeſelle gerade noch Zeit hatte, halb angekleidet die Treppe hinab zu eilen, ein anderer rettete ſich durch einen Sprung aus dem Fenſter. Zu einem Zeugen ſagte der Angeklagte, wenn er geſtraft werde, werde er auch ſagen, wer ſeinerzeit in Weſtfalen den Brand angelegt habe. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage dahin, daß Fohmann die Scheuer und Stallung vorſätzlich in Brand geſetzt habe und verſagten demſelben mildernde Umſtände. Seine Strafe betrug 3 Jahre Zuchthaus. Engen, 2. Okt. Durch einen Einbruch in die hieſige Poſtkaſſe wurden geſtern nacht 25 000 Mk. geſtohlen. Neuſtadt a. H., 3. Okt. Der Fuhrknecht Reeb aus Wattenheim wurde hier von ſeinem eigenen mit 3000 Liter Moſt beladenen Wagen überfahren. Die Beine ſind zweimal gebrochen; außerdem erlitt er andere ſchwere Verletzungen. Neckargemünd, 3. Okt. Heute morgen gegen viertel 7 Uhr ließ ſich der 26 Jahre alte Schreiner Fritz Stoll von Ziegelhauſen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht etwa 200 Meter oberhalb Kleingemünds von einem Eiſenbahnzuge über⸗ fahren, wobei ihm der Kopf und beide Arme vom Rumpfe getrennt wurden, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Als Ver- anlaſſung wird Liebeskummer vermutet. Eberſtadt, 1. Okt. Eine Frau von hier verlor kürzlich von Darmſtadt kommend auf dem Bahnhofe ihre Börſe mit 100 Mark Inhalt. Sie machte der Bahnpolizei ſofort Anzeige; es wurde bekannt, daß ein Fabrikarbeiter ein Portemonnaie gefunden habe, aber ohne Inhalt. Die Frau begab ſich nun dieſer Tage in de Fabrik, in welcher der „redliche“ Finder beſchäftigt iſt, um ihn zur Rede zu ſtellen. Gleichzeitig mit ihr traf aber auch ſchon die Polizei ein und verhaftete den Mann. Nach längerem Leugnen geſtand er, das Geld in einem Holzhaufen verſteckt zu haben. Karlsruhe, 2. Okt. Eine aufregende Szene ſpielte ſich vorgeſtern abend gegen 11 Uhr in einem Hauſe der Werderſtraße ab. Ein Einbrecher ſchlich ſich bei an⸗ brechender Dunkelheit in den Hausflur, hat dort das Gang⸗ licht ausgedreht, und iſt dann, wahrſcheinlich vom Hof aus, in das Schlafzimmer einer alleinſtehenden Frau eingeſtiegen, wo er ſich unter deren Bett legte. Durch ein Kniſtern auf⸗ merkſam gemacht, machte die Frau, nachdem ſie um dreiviertel 10 Uhr zu Bett gegangen war, Licht, und ſah den Strolch unter ihrem Bett. Infolge der Hilferufe der Frau flüchtete der Strolch durch die Tür in den Hof und entkam über eine Mauer und durch eine leerſtehende Wohnung in die Luiſenſtraße. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Unzerbrechlich! Hochelastisch! Rostfrei! „Sieh' unsere blühenden Töchter an!“ Spricht Hausfrau Meta zu ihrem Mann. „Seitdem sie tragen„Herkules“-Mieder“, (so lautet der Stempel)„lachen sie wie der!“ un lnderwerttgen Tarhahmungen MIA genannt! Schönheit ist Macht I! Diese erzielt jeder in kurzerzeit, der täglich ie Indische Wunderseife „PANAX“' benützt. Panax entferntsommersprossen Leberflecken, Mitesser etc. Erfolg sicher!— 1 Dose 1 Mark. Graue Haare oder Bart erhalten sofort die ursprüngliche Naturfarbe wieder nur mit Vitek's Nuein gesetzl geschützt(Nussextrakt) 1 Flacon mit Anweisung I Mk. 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Oktober l. Is., abends 6 Ubr, auf unſerem Bureau abzugeben, wo⸗ ſelbſt ein Voranſchleg und eine nähere Beſchreibung der Arbeit von heute an zur Einſicht der Intereſſenten bereit liegt. Viernheim, den 30. September 1904. 1395 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Die ſännlichen Ein⸗ bezw. Ausgangs⸗Sandſtein⸗ treppen am neuen Schulhauſe ſollen durch Lavabaſalt⸗ ſteine erneuert werden. Dieſe Arbeit und Lieferung ſoll! im Submiſſionswege vergeben werden. Diesbezügliche Offerten ſind bis läugſtens 6. Okt. I. Is., abends 6 Uhr, auf unſerem Bureau einzureichen, woſelbſt ein Voranſchlag und eine nähere Beſchreibung von heute an zur Einſicht der Intereſſenten bereit liegt. Viernheim, den 30. September 1904. 1396 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Nur„Ori“, niehts als„ori“ gegen jede Insekienplage. Preis bro Flasche a0. 60. 100 Pf. Bekanntmachung. Die Reparatur der Kapelle am Weinheimer⸗ weg(Maurer⸗, Zimmer⸗ und Dachdeckerarbeit) ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Diesbezuͤgliche Offerten ſind bis längſtens 6. Okt. im Pfarrhaus einzureichen, woſelbſt Voranſchlag von heute ab zur Einſicht der Intereſſenten bereit liegt. Viernheim, den 1. Oktober 1904. 1399 Für den Kirchenvorſtand: Wolf, Pfarrer. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſin“ * Nächſten Sonntag, den 9. d. Mts., nachmittags halb 4 Uhr, findet im Vereinslokal„zum Freiſchütz“ eine Gbneral-Versammlung tatt. f Infolge unſerer höfl. Einladung hat unſer hochw. Herr Pfarrer Wolf ſein Erſcheinen bei obiger Verſammlung zu⸗ geſagt und richten wir deshalb an alle Kameraden die höfl. Bitte, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Die neu angemeldeten Kameraden der Reſerve, ſowie ſämtliche Kameraden, welche vom Militär entlaſſen wurden, ſind ebenfalls zur Generalverſammlung höfl. eingeladen. Tür den Vorſtand: In Viernheim bei Karl Marbach, Flora-Drogerie. 1412 A. Stumpf, Präſident. 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