5 0 15 ttagz . Har 0 zu 1 boni ue, Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Dien bag, den 10. Oktober 1904. 20. Jahrgang. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. London, 8. Okt. Einem Bericht der Daily Mail aus Tientſin zufolge wird aus Nagaſaki gemeldet: Die japaniſche Umſchließung Port Arthurs wird immer enger. Den Japanern liegt ſehr daran, Port Arthur am 3. November, dem Geburts⸗ tage des Mikados, zu nehmen. Ruſſiſche Gefangene ſagen aus: Viele Tote liegen im Innern der Feſtung. Die Hoſpitäler ſeien ſo voll, daß Verwundete an Bord der Schiffe im Hafen genommen werden. Die Garniſon iſt auf 10 000 kampffähige Männer reduziert. Die Nahrungsmittel ſind knapp. Pferde werden bereits geſchlachtet. Vetersburg, 8. Okt. Die Ruſſ. Telegr.-Agentur iſt von zuſtändiger Stelle ermächtigt, zu erklären, daß die Peters- burger Nachricht der„Kölniſchen Zeitung“ über Ausſchreitungen, welche die Einziehung von Reſerviſten an vielen Orten zur Folge hatten, zwar wahr, aber übertrieben ſeien. Die Aus⸗ ſchreitungen haben nicht an vielen, ſondern nur an vier Orten ſtattgefunden. Außerdem iſt die Veranlaſſung zu den Aus- ſchreitungen, welche zur Verwüſtung eines oder zweier Kolonial⸗ läden geführt haben, unrichtig gedeutet. Sie ſind damit zu erklären, daß die große Anſammlung von Reſerviſten an den Geſtellungsorten mehrere Händler veranlaßte, die Preiſe ſtark zu ſteigern, wodurch die Erbitterung der Reſerviſten her- vorgerufen wurde. Die Ausſchreitungen wurden überall im Keime erſtickt. Uebrigens fällt die Verantwortung für die Er- regung der Leidenſchaften größtenteils auf jüdiſche Sozialiſten, welche überall an den Sammelpunkten der Reſerviſten Prokla⸗ mationen gegen den Krieg verbreiteten, aber nichts anderes hierdurch erreichen, als den Zorn der Chriſten gegen ſich zu erregen. Petersburg, 8. Okt. Seit einigen Tagen herrſcht in Mukden große Aufregung. Es wird ein baldiger Angriff er⸗ wartet und verſichert, daß Kuropatkin, nachdem er bedeutende Verſtärkungen erhalten hat, beabſichtigt einen Vormarſch zu unternehmen, um die Schwächen der Japaner auszunutzen. Dieſe haben hiervon Kenntnis erhalten und ziehen ihrer— ſeits ebenfalls Verſtärkungen heran und zwar bis von Port Arthur. Der Kaiſer und die Lippiſche Frage. Die„Nation.⸗Zeitung“ ſchreibt zu dem Telegramm des Kaiſers: 5 Als eine irrtümliche Auffaſſung des vom Kaiſer an den Grafen Lippe⸗Bieſterfeld gerichteten Telegramms darf es be⸗ zeichnet werden, daß der Hinweis, der Kaiſer könne im Hinblick auf die ungeklärte Rechtslage eine Regentſchaftsübernahme nicht anerkennen, einen Eingriff in die beſtehenden Geſetze des Fürſtentums darſtellen ſoll. Vielmehr darf als gewiß gelten, daß tatſächlich die Uebernahme der Regentſchaft durch den Grafen Leopold zu Lippe⸗Bieſterfeld, inſofern die Fortdauer der Regierung bis zur Entſcheidung durch den Bundesrat und weiter durch einen Schiedsſpruch geſichert werden ſoll, in Ueber⸗ einſtimmung mit dem lippiſchen Landesgeſetze keine Anfechtung erfahren wird. Der Kaiſer wollte durch ſeine Verwahrung be gründen, weshalb er das Militär nicht vereidigen läßt. Was den Proteſt der Lippe⸗Schaumburgiſchen Linie betrifft, in dem eventuell die Einſetzung eines Reichsverweſers verlangt wird, ſo würde eine ſolche Einſetzung allerdings mit der Lippeſchen Landesgeſetzgebung nicht in Einklang ſtehen. Kein maßgebender Faktor in Preußen denkt jedoch an ein Eingehen auf dieſen Vorſchlag im Proteſte der Lippe-Schaumburgiſchen Linie. Ver⸗ fehlt erſcheint daher die Ausführung des Lippiſchen Staats⸗ miniſters Gevekot,„die Regierung hege zum Bundesrat das Vertrauen, daß er ſich gegen die Vergewaltigung Lippes auf⸗ lehnen werde“.— Die Regentſchaftsfrage kann und wird nur auf geſetzlichem Boden entſchieden werden. Tage, 8. Okt. Die Schwierigkeit der Ausſchuß⸗Beratung liegt darin, daß in der Regierungs⸗Vorlage eine Stellungnahme gegen das Kaiſer⸗Telegramm verlangt wird, während dieſe von einem Teil des Ausſchuſſes nicht beliebt wird. Die Frage, ob es opportun ſei, ſich zu einem Schriftſtück zu äußern, deſſen amtlicher Charakter im Ausſchuß beſtritten wird, hat dort lange Debatten hervorgerufen, aber auch die Form, in der eventuell die Meinung des Landtages hierüber zum Ausdruck kommen ſoll, hat große Schwierigkeiten bereitet. Tage bei Detmold, 8. Okt. Der Wortführer der Bücke⸗ burger Partei im Landtagsausſchuß iſt Rittergutsbeſitzer Schemmel. Landwirt Meyer⸗Jobſt, der als Hauptredner der Bieſterfelder Linie galt, ſoll im Landtagsausſchuß mit den Bückeburgern gegangen ſein. Ein Teil des Ausſchuſſes nahm nicht Stellung gegen das Kaiſertelegramm, wie es die Re⸗ gierungsvorlage verlangt. Dieſelbe wird als zuweitgehend an⸗ geſehen. Der Ausſchuß wird wiederum am Samſtag zuſammen⸗ treten. Detmold, 8. Okt. Hier werden große Proteſtver⸗ ſammlungen gegen die kaiſerliche Kundgebung vorbereitet. Die Bevölkerung ſteht feſt auf ſeiten der Staatsregierung. Deutſchland. Verlin, 8. Okt. Hieſige Blätter ſchreiben: Wenn der Aufſtand der Ovambo gegen die Portugieſen auf Südweſtafrika übergreifen ſollte, dann würde Deutſchland gezwungen ſein, einen Kolonialkrieg zu führen, deſſen Wirkungen unabſehbar wären. — Sittlichkeits konferenz. Die in Köln abgehaltene allgemeine Konferenz der deutſchen Sittlichkeitsvereine hat ſich gegen die Aufhebung des§ 175 des Strafgeſetzbuchs, der den Homoſexualismus unter Strafe ſtellt, ausgeſprochen und die Ausſchaltung ſittlich verdorbener Soldaten aus der Front ge⸗ fordert. Es wurde gleichzeitig betont, daß in ſittlicher Beziehung das Hauptgewicht auf die Erziehung und Beeinfluſſung der jungen Leute vor dem Eintritt in das Militärleben gelegt werden müſſe. Ausland. Brüſſel, 8. Okt. Der Prozeß um die Erbſchaft der Königin wird im Laufe des Novembers vor das Appellations⸗ gericht kommen. Die Advokaten werden dieſelben ſein, wie bei dem Prozeß in erſter Inſtanz. Der Großſchiffahrtsweg Mannheim-Heilbrann. Heilbronn, 8. Okt. Die Beratung von Vertretern Württembergs, Badens und Heſſens über die von Württemberg aufgeſtellten Vorſchläge für die Ausführung der Vorarbeiten zur Herſtellung eines Großſchiffahrtsweges von Mannheim bis Heilbronn hat vorgeſtern hier ſtattgefunden und zu dem Ergebnis geführt, daß zur Herbeiführung einer Verſtändigung zwiſchen den drei Regierungen über die Grundlagen des techniſchen Entwurfs und die wirtſchaftlichen Unterſuchungen, ſowie über den Vollzug der Vorarbeiten eine ſtändige Kommiſſion gebildet werden ſoll, die aus höheren techniſchen Beamten der drei Ufer⸗ ſtaaten zu beſtehen hat.—(Als Kurioſum mag noch erwähnt ſein, daß die„Köln. Ztg.“ ſchon am Donnerſtag das„Ergebnis“ der Beratungen, die angeblich ſchon am Mittwoch beendet waren, in Wirklichkeit aber noch gar nicht begonnen hatten, mitteilen konnte. Das nennt man fixe Berichterſtattung!) Nah und Fern. Viernheim, 10. Okt. Vorſicht, Arbeit⸗ geber! Nach einer neueſten Entſcheidung iſt der Arbeit- geber, der es unterläßt, für ſeinen verſicherungspflichtigen Ar- beiter Marken zu kleben, verpflichtet, dieſem die entgehende Invalidenrente zu zahlen. Was das fürs ganze Leben aus- macht, läßt ſich leicht ausrechnen. Vorſicht bei der Invaliden⸗ verſicherung iſt daher dringend geboten. * Viernheim, 10. Okt. Kauft am Platze bleibt immer eine Ermahnung an unſere freundlichen Leſer, die uns gewiß nicht unſere berechtigten Zeilen verargen. Während der Uebergangszeit von der wärmeren zur kälteren Jahreszeit blüht dem Kaufmann der Weizen. Vielfach ſind jedoch manche Leute der Meinung, nicht bei den ortsanſäſſigen Geſchäften am preiswerteſten bedient zu werden, ſondern nur in größeren und größten Städten finden ſich die für ſie geeigneten Waren. In doppelter Hinſicht muß man ſolchen Leuten Unrecht geben, einmal wer in einer kleineren Stadtgemeinde ſein Brot und ſeinen Verdienſt findet, ſoll auch am Platze ſeine Mitbürger in Nahrung ſetzen, zum anderen ſteigert ſich der Umſatz des —...— ᷣ[P ͤ——— T᷑—́ä— ä— H—Ü8—¼— 0F̃— 2 Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 271(Nachdruck verboten.) „Bewahre, Axel, ſei ohne Sorge. Es muß auch mal ſo gehen! Ich habe gar keine Reiſepläne entworfen, da ich ja ahnte, daß wir Wichtiges zu beſprechen haben würden.“ Kurt Lindberg neigte ſich vor und berührte Wolfs Hand mit ſeinen Lippen. Er hatte verſtanden, was dem gütigen Mann am Herzen lag und ihn bleiben hieß. Seine und Reines Zu⸗ kunft war es, um die es ſich handelte. Dann zerſtreute man ſich plaudernd in den Räumen. Irene ſaß mit dem tändelnden Brautpaar in dem Rauchzimmer, als Wolf ſchnell hereintrat und neben ihr Platz nahm. Sie waren trotz der Anweſenheit der beiden jungen Leute ungeſtört, Reine nahm ihren Verlobten voll⸗ ſtändig in Anſpruch. „Ahnen Sie, weshalb ich vorzog, hier in Berlin zu bleiben?“ fragte der Graf leiſe, ſich dicht zu ihr neigend,„nicht wahr, Sie wiſſen, daß mich außer der Sorge um meinen Neffen noch etwas Anderes hier feſthält?“ Eine Roſenglut ſtieg langſam in ihrem lächelnden Antlitz empor, ihr Herzſchlag beſchleunigte ſich. „Ich hoffte es“, antwortete ſie ehrlich. „Irene!“ Seine Hand umſchloß mit heißem Druck die ihre. „Zwiſchen uns beiden kann doch kein Zweifel mehr ſein! Sie müſſen in meinem Herzen geleſen haben, Sie—“ Reine ſtürzte wie ein Wirbelwind in das Nebenzimmer und Kurt eilte ihr nach.— „Irene—“ „Onkel Wolf, wo biſt Du, Onkel Wolf—“ Warun jetzt gerade ihn laſſen müſſen! Jetzt gerade! Aber es war Liſas Stimme, gleich mußte ſie hier ſein. Irenes ſchimmernde Augen hingen zärtlich an ſeinem Angeſicht, da fühlte ſie einen glühenden Kuß auf ihren Lippen. Dann war er gegangen. —— Es war eine ſehr unerquickliche und ſtürmiſche Unter⸗ redung zwiſchen den drei Lindbergs. Graf Axel war maßlos aufgeregt, lief fortgeſetzt im Zimmer auf und ab und ſprach in herben Ausdrücken zu ſeinem Sohn. „Ich bitte Dich, Axel, mäßige Dich“, mahnte Wolf ernſt, „wir kommen ſonſt zu keinem Ziel. Wohin ſoll dieſe Erregung führen?“ „Wolf, ich verſtehe Dich wahrhaftig nicht! Wie kannſt Du ſo ruhig, ſo gleichmütig ſein, wo Kurt durch ſeine grenzenloſe Unvernunft ſein ganzes Leben zerſtören will! Iſt es nicht em⸗ pörend, nicht unerhört, daß mein Aelteſter, der Erbe unſeres Namens jede Ausſicht, verlorene Güter zurückzuerobern, von ſich ſtößt! Ich weiß aus ſicherſter Quelle, daß mehrere ſehr reiche Erbinnen darauf brennen, Gräfin Lindberg zu werden. Millionen boten ſich ihm dar, und er, er warf ſich fort an dieſes Kind ohne Namen, ohne Familie, ohne Vermögen!“ „Papa, Du ſprachſt von meiner Braut!“ „Halte mir jetzt keine Vorleſungen, bitte! Mit einem Wort, es war die Handlungsweiſe eines unreifen Knaben! Sei wenigſtens ehrlich, Wolf, und geſtehe, daß Du meiner Meinung biſt!“ „Lieber Alter, Du mußt die Sache eben von einer anderen Seite auffaſſen. Vorläufig ſcheinſt Du noch der Anſicht zu ſein, daß es ſich noch um keine vollendete Thatſache handelt. Un⸗ möglich kann Kurt jetzt noch zurücktreten und von dieſem Geſichts⸗ punkte müſſen wir ausgehen.“ „Heiliger Gott, das iſt es ja eben! Graf Axel ſtampfte zornig den Boden.„Ich könnte verrückt werden, wenn ich daran denke!“ Wolf ergriff ſeinen Bruder ſanft aber energiſch am Arm und führte ihn in das Nebenzimmer. „Thue mir den Gefallen, Axel, beruhige Dich erſt und laß mich allein mit Kurt reden.“ „Was iſt da zu reden! Du ſagteſt ja ſelbſt, daß alles bereits erledigt iſt.“ „Das wird ſich alles entwickeln, werde jetzt nur erſt ruhig Axel.“ Damit trat Wolf zurück und verriegelte die Thür hinter ſich. Kurt ſtand bleich und ſtumm am Fenſter. Sein Entſchluß war unwiderruflich, aber tiefe Niedergeſchlagenheit hatte ſich ſeiner bemächtigt. Die harten Worte ſeines Vaters hatten ihn ſchwer verwundet, obwohl er ſich der Einſicht nicht verſchließen konnte, daß derſelbe in mancher Beziebung recht hatte. „Komm, Kurt, ſetze Dich her zu mir“, und Wolf nahm auf dem Diwan Platz und winkte den Neffen neben ſich,„ſage mir nun in aller Ruhe, was Du beſchloſſen haſt.“ „Onkel Wolf, wie ſoll ich Dir jemals danken, was Du in dieſer Zeit an mir thuſt! Den Dienſt muß ich natürlich quittieren, ganz abgeſehen davon, daß ich nicht das nötige Ver⸗ mögen habe.“ „Ja, Kurt, Reines Eltern— natürlich—“ „Nun gilt es etwas Anderes zu ergreifen, was mir erlaubt, meine Frau zu ernähren.“ „Haſt Du ſchon irgend einen Plan, Kurt?“ „Nein, Oukel, vorläufig fühle ich mich wie zerſchlagen und bin unfähig, irgend einen Gedanken zu faſſen. Ich würde Dir für einen Rat ſehr dankbar ſein.“ „Ich hatte an mancherlei gedacht, am beſten ſcheint mir, Du nimmſt Lindenhof in Pacht. Das Auge des Herrn fehlt überall, ich bin zu ſelten dort. Es iſt unſere alte, angeſtammte Heimat, Du wirſt Dich, wie ich hoffe, bald einarbeiten—“ „Dieſer Vorſchlag macht Deinem Edelmut alle Ehre, Onkel Wolf.“ Der junge Graf war ſehr bewegt.„Ich werde mich be⸗ mühen, Deines Vertrauens würdig zu werden und zu bleiben.“ „Gut, das wäre alſo abgemacht! Ein tüchtiger Landwirt zu werden, müßte nun Deine erſte Sorge ſein, denn Du würdeſt keinen nachſichtigen Pachtherrn in mir finden, Kurti.“ „Aber, wie ich hoffe, einen gerechten.“ (Fortſetzung folgt.) —— Ortes, da ihm mehr Steuern zufließen, und er dadurch auch wiederum in ſeiner Leiſtungsfähigkeit geſteigert wird, d. h. alle Einrichtungen der Allgemeinheit zu erweitern und zweckdienlicher zu machen wird ihm möglich ſein. Aus Rückſicht auf die eigene Perſon, wie auf die Geſamtheit bleibt die Mahnung beſtehen:„Kauft am Platze!“ * Viernheim, 19. Okt. Heſſiſcher Bauern⸗ verein. Herr Bürgermeiſter Dr. Frenay⸗Bensheim hat ſeinen Poſten als Rechtsbeiſtand des heſſiſchen Bauernvereins niedergelegt und iſt, wie wir aus der neueſten Nummer der Zeitſchrift„Heſſiſcher Bauer“ entnehmen, Herr Rechtsanwalt Sieger von Darmſtadt für die Provinz Starkenburg an deſſen Stelle getreten. Sandhofen, 8. Okt. Eine hohe Strafe von 2100 Mark wurde einem Kaufmann aus Lampertheim, welcher ohne im Beſitz eines Wandergewerbeſcheines zu ſein, ſeit 4 Jahren hier und in anderen badiſchen Orten in der Umgebung Mann⸗ heims Beſtellungen auf Manufakturwaren und Nähmaſchinen ꝛc. machte, vom Finanzamt Mannheim auferlegt. Seit 22 Jahren hatte der Beſtrafte noch keinen Pfennig Steuer ins „Badiſche“ abgeführt, weshalb auch die Strafe ſo empfindlich ausfiel. Der Kaufmann erklärte ſeinerzeit, er ſei im Beſitze eines Buches, in dem er die Beſcheinigung ſeiner Kunden nach⸗ weiſen könne, daß ſie ſeinen Beſuch wünſchten. Dieſes Buch konnte er jedoch nicht beibringen. Die Unterſchriften in einem neuen Buche, das der Beklagte vorlegt, ſind, wie die Beweis⸗ aufnahme ergibt, auf die Weiſe zuſtande gekommen, daß er die Leute um ihre Unterſchrift erſuchte. Die von Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn vor der Strafkammer 3 Mannheim vertretene Berufung des Beklagten erziehlte geſtern den Erfolg, daß die Strafe auf 1080 M. oder 72 Tage Gefängnis ermäßigt wurde. Weinheim, 8. Okt. Schweinemarkt. Es wurden zugeführt: 186 Stück Milchſchweine und 17 Läufer. Ver⸗ kauft: 102 Stück Milchſchweine. Preis 5—12 Mark pro Paar. Verkauft 15 Stück Läufer. Preis 16—25 Mark pro Paar. Mannheim, 8. Okt. Auf der Riedfelderſtraße fiel vorgeſtern abend der 52 jährige verheiratete Taglöhner Gottlob Stätter ſo unglücklich zu Boden, daß er ſich am Kopfe zwei Verletzungen zuzog, welche den Tod des Mannes nach kurzer Zeit zur Folge hatten. Mannheim, 8. Okt. Der ſozialdemokratiſche Land⸗ tagsabgeordnete Kaufmann Albert Süßkind hatte ſich geſtern vor dem hieſigen Schöffengerichte zu verantworten. Die An- klage lautete auf erſchwerte Körperverletzung. Süßkind ſoll nach dem Eröffnungsbeſchluſſe am 4. Auguſt den 12jährigen Fritz Von der Bergſtraß e, 8. Okt. Die Kartoffelernte iſt, da nun der Weinherbſt beendet, in vollem Gange. Der Erfolg iſt ein ſehr verſchiedenartiger.— In allen Orten ſind nun Strauß wirtſchaften eröffnet und wird dem Federweißen, der ſich im beſten Stadium befindet und von ganz hervorragen- der Güte iſt, fleißig zugeſprochen. Der Schoppen koſtet durch⸗ gängig 30 Pfg. Zwingenberg, 8. Okt. Der in den 50er Jahren ſtehende frühere Händler Chriſtian Spengler von Jugenheim ftel vorgeſtern dahier auf der Straße zuſammen und war ſofort tot. Mörlenbach, 8. Okt. Unter dem Berdacht der Brandſtiftung wurde der Händler Hohenadel wie auch ſein Sohn verhaftet. Die beiden werden beſchuldigt, am 3. Oktober ihr Anweſen in Brand geſteckt zu haben, wodurch noch einige andere Häuſer in Aſche gelegt wurden. Die Verdachtsmomente ſollen darin gefunden worden ſein, daß Hohenadel, der ſich um die fragliche Zeit in Mannheim aufhielt, bei den Seinigen tele⸗ phoniſch anfrug, ob das Vieh gerettet ſei. Nun ſoll die tele⸗ phoniſche Anfrage zu einer Zeit erfolgt ſein, in der Hohenadel noch nichts von dem Brande wiſſen konnte. Ob die Sache ſich richtig ſo verhält, wird ja die Unterſuchung ergeben. Vom Odenwald, 8. Okt. Dem früheren Drei⸗ königswirt Scheible zu Hambach wurde vom Schutztruppen⸗ kommando mitgeteilt, daß ſein Mündel Unteroffizier Maximi⸗ milian Matt bei Waterberg den Heldentot erlitt. f Vom Odenwalde, 8. Okt. Ein merkwürdiger „Staatsbeamter“. In einem weltentrückten Gebirgsdörfchen des ſüdlichen Odenwaldes ſchloß vor einiger Zeit ein neuge⸗ backener gemeinheitlicher Gänſehirte mit ſeiner„Herzensflamme“ den Lebensbund. Zu ihrer Betrübnis machte die ſparſame Ehehälfte bald die Entdeckung, daß der ſchon etwas bejahrte Gatte nach vollbrachtem Tagesdienſt reichliche Spirituoſen hinter der Binde verſchwinden ließ. Auf ihren beherzten Vorbehalt über die Ungehörigkeit dieſer Lieblingsneigung und ihre Er⸗ mahnungen zur Nüchternheit fühlte ſich der Hüter der Kapitols⸗ wächter in ſeiner Berufsehre ſchwer gekränkt. Im Bruſttone innerſter Ueberzeugungstreue replizierte er auf den Zuſpruch ſeines Weibleins reſolut:„Da kann ich Dir nicht helfen; wenn Dir das nicht gefällt, hätteſt Du keinen„Staats⸗ beamten“ heiraten ſollen!— Sinnend legte das Frauchen den Heldenmund in Falten und— ſchwieg.—— Oppenheim, 8. Okt. Gelegentlich der Gemeinde- ratswahlen, welche kürzlich in Eimsheim ſtattfanden, kam es zwiſchen den Parteien zu erheblichen Ausſchreitungen. Die Anklage lautet auf Landfriedensbruch, weshalb bereits eine Unterſuchungskommiſſion aus Darmſtadt etliche Tage lang in des Kaufmanns Zengler mit beiden Händen hin⸗ und herge⸗ ſchüttelt und am Halſe gefaßt und zur Erde geworfen haben, ſodaß der Knabe mit dem Hinterkopfe auf dem Gehwege auf⸗ ſchlug. Dem Angeklagten wurde dann weiter zur Laſt gelegt, dem Knaben als er am Boden lag, noch einen Fußtritt ver⸗ ſetzt zu haben. Der Mißhandelte ſoll dadurch Hautabſchürfungen am Hals, eine Beule am Hinterkopf und eine Verletzung am Geſäß erhalten haben. Süßkind gab den Tatbeſtand teilweiſe zu, doch will er in der Erregung gehandelt haben, da ſein Kind totkrank darniederlag, welches auch nach dem Tage der Tat geſtorben iſt. Der Staatsanwalt beantragte 60 Mark Geldſtrafe. Das Gericht erkannte jedoch nur auf 10 Mark Geldſtrafe oder 2 Tage Haft, da es eine ſchwere Körperver⸗ letzung nicht für erwieſen erachtete. Zu der Verhandlung hatten ſich zahlreiche Neugierige eingefunden. Lorſch, 8. Okt. Mitte der vorigen Woche war eine Kommiſſion Darmſtädter Herren hier, um das Waſſer der Weſchnitz zu beſichtigen und Proben davon zur chemiſchen Unterſuchung zu nehmen. Bekanntlich verunreinigen die Abwäſſer der Weinheimer Fabriken das Weſchnitzwaſſer dergeſtalt, daß der ehemals ſo nutzbringende Fiſchreichtum des Baches gänzlich zu Grunde gerichtet worden iſt. Von der Bergſtraß e, 8. Okt. Die Gemeinderats⸗ wahlen wurden für ungültig erklärt in den Orten Auerbach, Reichenbach und Elmshauſen. Die Stimmberechtigten haben ſomit das Vergnügen, nochmals zu wählen. Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 281](Nachdruck verboten.) „Ueber das Nähere ſprechen wir noch ſpäter eingehend. Drei Zimmer behalte ich mir vor, das möchte ich ſchon jetzt erwähnen, die übrigen Räume des Herrenhauſes überlaſſe ich Dir. Und nun noch eins, Kurti! Du haſt alle Brücken hinter Dir ab⸗ gebrochen, alſo nun mutig vorwärts in ein neues Leben! Laß um Gottes willen den Mut nicht ſinken. Die Anſichten von Glück ſind eben ſehr verſchieden. Du haſt die Liebe gewählt und ein beſcheidenes Los, ſorge nun auch dafür, daß dies helle Licht für Dich und Reine nicht erliſcht. Du haſt ein Kind an Dein Herz genommen, kein gereiftes Weib, bedenke das wohl und richte Dein Verhalten darnach ein. Von guter Kameradſchaft zwiſchen Euch wird vorerſt noch keine Rede ſein können, Du wirſt Geduld haben müſſen, viel Geduld, Kurti.“ Und dann noch eins, mein Junge. Die Leute in Lindenhof ſind Deiner Sorge unterſtellt, ich erwarte von Dir, daß Du menſchlich fühlend und gerecht gegen ſie handelſt. Ich mache Dich für ihr Wohl verantwortlich und würde es Dir nicht ver⸗ zeihen, Kurt, wenn Du den Wahlſpruch unſeres Geſchlechts: „Milde den Schwachen“ u. ſ. w. zu ſchanden machen könnteſt. Ich dachte, Du begegneteſt Deinem Vater jetzt beſſer nicht mehr. Ich werde ihm unſere Pläne mitteilen und dafür ſorgen, daß das alte, gute Einvernehmen zwiſchen Euch wiederbergeſtellt wird.“ Kurt verließ die Wohnung durch eine Hinterthür, und Wolf begab ſich zu dem Bruder, der, noch immer nervös aufgeregt, ihm entgegeneilte. „Du behandelſt mich wie ein Kind, Wolf! Wo iſt Kurt?“ „Vermutlich auf dem Wege zu Reine. Ich habe ihn be⸗ urlaubt.“ „Nun— und— ich meine, was habt Ibr beſprochen, was gedenkt Kurt zu thun?“ verhaftet, der dem beſagten Orte Ermittelungen anſtellte. Laubenheim, 8. Okt. Hier, auch in Bodenheim, in Nackenheim und anderen Orten der Umgegend ſieht man noch ſtattliche Bäume, welche noch voll mit Birnen behangen aud. Die Leute können ſie nicht verkaufen, weshalb ſchon viele mit den Schweinen verfüttert wurden, damit ſie nicht ganz und gar zugrunde gehen. Alzey, 8. Okt. Die Ehefrau des verſtorbenen Tüncher⸗ meiſters Georg Huber weilte geſtern abend um 11 Uhr noch munter und geſund im Kreiſe ihrer Familie. Gegen 1 Uhr fühlte ſie ſich unwohl, und ehe der ſchnell herbeigerufene Arzt zur Stelle war, war die Frau bereits geſtorben. Eberbach, 8. Oktober. Der ledige Bahnarbeiter Schaffroth geriet vorgeſtern früh beim Rangieren zwiſchen 2 Puffer und wurde ſchwer verletzt. Mosbach, 8. Okt. Böſe Buben. In einer hieſigen Schule ſollen die Buben, die wohl ab und zu ihren Mutwillen an dem neuen Bähnle Mosbach⸗Mudau ausließen, mit der furchtbaren Drohung verwarnt worden ſein:„Wer fernerhin die Bahn durch Anklammern an die Puffer im Laufe hindert und aufhält, wird mit Arreſt bis zu 8 Tagen beſtraft“. Hoffentlich machen nun die Buben nicht länger dem Odenwald⸗ Expreß das Leben ſauer! Langenſchiltach, 8. Okt. Beim Saſthaus zum „Adler“ dahier wurde geſtern morgen 2 Uhr ein Italiener ganz nahe am Hauſe ein Feuer angezündet 2— 3 N. hatte. 9 a Heimkehrende Feſtgäſte bemerkten das Feuer und ver⸗ hüteten ſo ein großes Brandunglück. Vielleicht iſt durch die eingeleitete Unterſuchung ein ſchon lange geſuchter Brandſtifter erwiſcht worden. Radolfzell, 8. Okt. Geſtern abend kenterten bei Sturm auf dem Unterſee zwei Boote. Sechs Mädchen und ein Knabe ertranken. — Sie hat ſich ſehrgefreut! AusKonſtanz wird der„F. Z.“ berichtet: Man erzählt ſich hier einen heiteren Vorfall, der ſich beim jüngſten Beſuch der Großherzogin in der Frauenarbeitsſchule zugetragen hat. Der Fürſtin wurden ſämt⸗ liche Schülerinnen, u. a auch eine junge Deutſch-Amerikanerin vorgeſtellt, mit der ſie ſich in engliſcher Sprache längere Zeit unterhielt. Als ſich die Großherzogin an die nächſte Dame wenden wollte, fügte Miß R., wohl in Beherzigung der Lehren des vorjährigen Tanz- und Anſtandsunterrichts mit einer tadel⸗ toſen Verbeugung deutſch hinzu: „Es hat mich ſehr gefreut, gemacht zu haben!“ Die Großherzogin lächelte verſtändnisinnig und erwiderte ſchlagfertig: „Ganz auf meiner Seite, mein Fräulein!“ Todtnau, 8. Okt. Vorgeſtern mittag wurde in der Nähe der Jägermatte ein Knecht im Alter von 25 Jahren, der mit Fahren von Bauholz nach dem Feldbergerhof beſchäf⸗ tigt war, durch Umſtürzen des ſchwerbeladenen Wagens erdrückt. Der Tod trat ſofort ein. Würzburg, 8. Okt. Geſtern begann vor dem hieſigen Schwurgericht der Prozeß gegen den griechiſchen Konſul, Weingroßhändler Friedrich Karl Ott, wegen Meineides, den derſelbe im Jahre 1895 in dem Vorverfahren eines Belei⸗ digungsprozeſſes geleiſtet haben ſoll. Fuͤr die Verhandlung ſind zwei Tage in Ausſicht genommen. Siegburg, 8. Okt. Die„Sieg. Ztg.“ meldet: Heute vormittag explodierte in einem Gebäude der Geſchoß- fabrik, in welchem die Geſchoſſe gefüllt und aufbewahrt werden, ein Keſſel mit Exploſivſtoff. Acht in der Nähe beſchäftigte Arbeiter erlitten teils ſchwere, teils leichtere Verletzungen. Einer derſelben iſt bereits geſtorben. Einige Arbeiter werden vermißt. Das Gebäude ſtand in kurzer Zeit in hellen Flammen. Tauſende von Geſchoſſen explodierten unter furcht⸗ barem Knall, mächtige Rauchwolken emporſendend An ein Löſchen konnte nicht gedacht werden, wegen der Gefährlichkeit des Sprengmaterials. Gegen ein Uhr hörte man weitere Exploſionen. Das Gebäude brennt weiter Doch ſcheint die größte Gefahr vorüber zu ſein. Annendorf, 8. Okt. Erſchoſſen wurde bei einer bei Annendorf abgehaltenen Jagd durch einen Landwirt ein zwölfjähriger Knabe. Beim Schießen auf einen Haſen drang ein Schrotkorn dem Jungen, der von einem Tonloche aus der Jagd zuſah und nur mit dem Kopfe über den Rand der Grube hinausragte, ins Auge und ins Gehirn, ſodaß der Tod eintrat. Cöthen(Anhalt), 8. Okt. Bei dem vorgeſtrigen Waſſer⸗ und Schlammdurchbruch in dem der Grube Leopold gehörenden Kohlenbergwerke ſind 18 Bergleute tötlich verunglückt und vorläufig nicht erreichbar. Die tiefſte Sohle iſt größtenteils verſchlammt. Auf der Oberſohle wird die Förderung im bis- herigen Umfange fortgeſetzt. Ein Teil der Belegſchaft wurde nach der Grube Leopold übernommen, ſodaß da zwei Drittel der bisherigen Förderung des Kohlenbergwerkes erzielt werden können. Stärkere Waſſerzuflüſſe haben aufgehört; mit dem Aufſchlemmen wird alsbald begonnen. Hamburg, 8. Okt. Der äußerſt heftige Südweſt⸗ ſturm hat eine Sturmflut im hieſigen Hafen von 7,17 Mtr. erzeugt, alſo eine gefährliche Höhe. An den Vorſätzen reichte das Waſſer hoch auf die Straße hinauf. An einzelnen Stellen überflutete es die Quai⸗Mauern. Wegen des hohen Waſſer- ſtandes konnten die Fahrzeuge nicht durch die Fleetbrücken ge⸗ langen. Die Bewohner mehrerer Keller Räumlichkeiten an der Kaiſerhöhe mußten wegen Waſſersgefahr die Hilfe der Feuerwehr in Anſpruch nehmen. Ihre werte Bekanntſchaft — 2 „Hm, hm, das läßt ſich allenfalls hören. Lindenhof liegt ein⸗ ſam, da kann erſt über die unliebſame Geſchichte dieſer ver⸗ rückten Heirat Gras wachſen. Mein Himmel, wenn ich hätte ahnen können, daß die Tochter dieſer ſchönen Here, dieſer Mira Andraſſon, mir meinen Sohn entreißen würde, ermordet hätte ich das Weib.“ „Stecke Dir mal vor allen Dingen erſt eine meiner Cigarren an, Axel, damit Du Dein Gleichgewicht wiederfindeſt. Und dann frage Dein Rechtsbewußtſein, Dein Gerechtigkeitsgefühl, ob Kurt anders handeln konnte, nachdem Reine ihm vor den Augen aller an die Bruſt geſunken war.“ „Du baſt recht. Wölfchen, aber ich könnte raſend werden.“ „Das wäre das Unklügſte, was Du thun könnteſt. Hilf ietzt lieber Deinem Jungen eine möglichſt angenehme Stellung ſchaffen. Als zürnender Vater gefällſt Du mir garnicht.“ „Dieſe Rolle wäre mir ſelbſt höchſt zuwider, aber ſchließlich verliert bei ſolchen Vorkommniſſen ein Lamm ſeine Geduld. Du mußt mir meine Lamentationen nicht übelnehmen, lieber Wolf, aber Du biſt der einzige, zu dem ich mich darüber ausſprechen kann. Amanda gegenüber wäre mir die Sache doppelt peinlich.“ Gräfin Lindberg mußte ſehr lange auf die Rückkehr ihres Gemahls warten, der noch immer bei ſeinem Bruder verweilte, während Kurt bei ſeiner Braut und Irenen ſich befand. Fränlein Mainau gewahrte ſogleich das ernſte Aus ſehen des jungen Mannes, während Reine tauſend Fragen an ihn ſtellte. „Kurti, was ich Dich fragen wollte“, rief ſie plötzlich,„wenn Du General und Excellenz ſein wirſt, werde ich dann Frau Gräfin oder Excellenz angeredet?“ Kurt nahm das blonde Köpfchen in beide Hände. „Liebling, Du wirſt Dich mit dem Titel einer Gräfin begnügen müſſen. Meine Militärlaufbahn muß ich aufgeben!“ „Kurti“, Reine ſchrie es faſt,„o Gott, nein, wie kannſt Du ſo ſcherzen! Denkſt Du denn garnicht daran, daß Deine kleine Frau ſehr angebetet und bewundert ſein will, und zwar von all den glänzenden Offizieren Deiner Bekanntſchaft!“ Wolf ſetzte in kurzen Worten den Sachverhalt auseinauder. Der junge Graf warf einen bhilfeſuchenden Blick auf Irene, welche bleich und fragend auf Reine ſchaute. Dann antwortete er leiſe: „Süße Reine, Du wirſt Dich an den Gedanken gewöhnen müſſen, an meiner Seite ein einfaches Leben zu führen. Mein Vermögen iſt viel zu unbedeutend, um Dir als verheirateter Offizier eine ſtandesgemäße Exiſtenz bereiten zu können. Onkel Wolf giebt mir Lindenhof in Pacht— und—“ Das Mädchen war weit von ihrem Verlobten zurückgewichen. mit großen, entſetzten Augen zu ihm hinüberſtarrend. Da er⸗ bob ſich Irene. Sie erfaßte des Grafen Hand und zog ihn zur Thür. „Ich bitte, laſſen Sie uns jetzt etwas allein, bis Reine ſich gefaßt bat“, ſagte ſie eindringlich,„und vertrauen Sie mir.“ Willenlos gehorchte Kurt und zog ſich ins Nebenzimmer zurück. Er fürchtete ſich ordentlich vor Reines Leidenſchaftlichkeit und war Irene dankbar, die den erſten Sturm über ſich ergehen ließ.“ Reine ſtand noch immer auf derſelben Stelle, auf ihren Zügen lag es wie ein Krampf, ihre Hände waren geballt. „Reine“, Irene Mainau ſtand dicht vor dem leidenſchaftlichen, jungen Geſchöpf, ibre ſchönen Augen tauchten ernſt und forſchend in die ſich beinahe drobend auf ſie richtenden dunklen Sterne— „nimm Dich zuſammen!“ „Laß mich los!“ Die Hand wurde zurückgeſchleudert, Reine ziſchte es beinahe.„Es iſt eigentlich zum Totlachen!“ „Mir iſt bitter ernſt zu Mut“, kam es klar und deutlich von Fräulein Mainaus Lippen,„es thut mir viel weher, als ich Dir ſagen kann, daß Du Deinem Verlobten in dieſer ernſten Zeit ſo ſchwere Stunden bereiteſt.“ „Sollte ich etwa dankbar ſeine Hand küſſen, den Traum meines Lebens zerſchlagen hat!“ „Welchen Traum?“ in den braunen Augen flammte es auf. „den Traum, ſein geliebtes und liebendes Weib zu ſein, darfſt Du nicht als zerſchlagen betrachten! Das andere freilich, auf das Du, trotz Deines Leugnens von neulich, Dein Lebensglück gebaut hatteſt, war ein thönernes Bild und zerſchellte.“ „Wehe ihm, der es zerſchlug!“(Fortſetzung folgt.) weil er mir — Ol die N ed! einen Artik wird gewit druͤc lich dazu Null 1 lh! Murn engliſ volt das 1 f große ſch, woll. Mu, Naht Vac lt t Kit gern und erk ledig dul Ang ſpn und dez 5 det ngen pol u bis- wurde drittel hetden dem ib veſ⸗ Mr. reichte Stellen haſeer⸗ i ſge⸗ 1 der ucht Sonderburg(auf der Inſel Alſen), 8. Okt. Der Landwirt Chriſtenſen aus Haraskop hat nachts auf der Jagd verſehentlich zwei Brüder erſchoſſen. Chriſtenſen glaubte im Gebüſch Rehe zu entdecken, ſchoß und die Ladung drang zwei jungen Leuten, die im Gebüſch auf Wild gelauert hatten, in den Kopf. Beide waren ſofort tot. Chriſtenſen ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. — Vor dem Wegzug nach Berlin wird wieder gewarnt. Es wird betont, daß es in der Reichshauptſtadt bereits 50 000 bis 60 000 Arbeitsloſe gibt. Die Warnung ſollte von allen beherzigt werden, die ſich mit dem Gedanken tragen, in Berlin ihr Glück zu verſuchen. Der erhoffte Erfolg bleibt nur zu leicht aus, die Erſparniſſe ſind bald aufgezehrt und dann meldet ſich die Not. Wer in ſicheren, wenn auch beſcheidenen Verhältniſſen lebt, der hüte ſich, das Gewiſſe mit dem Unge⸗ wiſſen zu vertauſchen, er bleibe daheim. Hier wird er ſtets ſein Auskommen haben, nicht ſo in Berlin, wo an ſeine Arbeitskraft die höchſten Anforderungen geſtellt werden und die Löhne durchaus nicht glänzend ſind, wenn man die hohen Wohnungsmieten uſw. berückſichtigt. Rotterdam, 8. Okt. der vorgeſtrige Sturm für die Kataſtrophe herbeiführte. Allein im Zuider⸗Hafen gingen vier Schiffe mit ihrer Beſatzung unter, während zahlreiche mit Havarie eintrafen. Bei Zandvoort und Egmond ſcheiterten drei Schiffe. Der Dampfer„Gauß“, der aus Bremen im Zuider⸗Hafen eintraf, berichtet, daß er 50 Fiſcherboote auf offenem Meere traf, von denen mehrere gekentert ſein dürften. — Wein, 4 Pfennig das Liter! Die Weinernte iſt in manchen Gegenden Portugals ſo reichlich aus— gefallen, daß guter Tiſchwein zu 4 Pfg. das Liter verkauft wird. Große Mengen Tiſchwein, den die Beſitzer im Vorjahre, wo die Ernte knapp war, nicht zu 60 Pfg. das Liter verkaufen wollten, werden jetzt für den ſechſten bis achten Teil dieſes Preiſes ausgeboten. Es ſtellt ſich heraus, daß ger b ſt. Wohin ich trete, dürres Laub, Des Herbſtes hingeworfner Raub— Nicht nahm ers mit, ihm wards zu viel: Nun treibt damit der Wind ſein Spiel. Doch bald hats auch vor dieſem Ruh, Es kommt der Schnee und deckt es zu;— Wer nur das End erwarten mag, Der findet ſeinen Ruhetag. Letzte Nachrichten. Tondon, 10. Okt. Daily Mail meldet aus Charbin: Die ruſſiſchen Truppen bemächtigten ſich Hentai. Wenn ſich die Meldung beſtätigt, ſo wäre dies der erſte ruſſiſche Erfolg ſeit Beginn des Krieges. CLondon, 10. Okt. Die heutigen Blätter kommentieren einen Artikel der bekannten Review Spectator. In dieſem Artikel heißt es: Wenn der Krieg bis ans Ende geführt wird, ſo ſteht es außer Zweifel, daß die Ruſſen die Oberhand gewinnen werden. Werde England in dieſem Falle der Er⸗ drückung der Japaner zuſehen, ohne einzuſchreiten? Der eng⸗ liſch⸗japaniſche Vertrag zwinge England wenigſtens moraliſch dazu, ſo weit wie moglich das Verſchwinden der japaniſchen Nation deren Intereſſen mit den ſeinigen verbunden ſind, zu verhindern. Es ſei dies eine Eventualität, welche die öffent⸗ liche Meinung in England nicht genugend beachtet habe. Die Morning Poſt bemerkt dazu, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß das engliſche Volk nicht dulden dürfe, daß Japan von Rußland vollſtändig erdrückt werde. Das Blatt, welches bekanntlich das Organ der engliſchen Heeres⸗ und Marine⸗Verwaltung iſt, ſchließt mit der Erklärung, England müſſe ſich zu einem großen Kriege vorbereiten. Mulden, 10. Okt. Kuropatkin erließ einen Tagesbe⸗ fehl, indem er erklärt, nunmehr die Offenſive ergreifen zu wollen. Homburg v. d. H., 10. Okt. Der Reichskanzler Graf Bülow hat am 8. d. an den Vizepräſidenten des lippiſchen Landtags, Kommerzienrat Hofmann, nachſtehendes Schreiben gerichtet:„Geehrter Herr Kommerzienrat! Sie haben mich um eine guthentiſche Interpellation des Telegram ms Sr. Maj. des Kaiſers und Königs vom 26. vor. Monats gebeten. Ich bin gern bereit, Ihnen meine Geneigtheit ſchriftlich zu beſtätigen und ermächtige Sie, unter Berufung auf mich, offiziell zu erk ären, daß Se. Maj. der Kaiſer mit dieſem Telegramm lediglich bezweckt hat, die vorläufige Nichtvereidigung der Truppen für den Regenten und den Grund derſelben mitzuteilen. Mit der Auffaſſung des Bundesrats, daß die Rechtslage noch ungeklärt ſei, konnte Se. Maj. der Kaiſer ſich nicht in Wider- ſpruch ſetzen. Jeder Eingriff in die verfaſſungsmäßigen Rechte des Fürſtentums hat Sr. Maj. ſelbſtverſtändlich fern gelegen und insbeſondere iſt es außerhalb allerhöchſt ſeiner Abſicht, der Ausübung der Regentſchaft in dem Fürſtentum durch Graf Leopold zur Lippe irgend welches Hindernis zu bereiten. Wie ſtets im Reiche wird auch in vorliegendem Falle der Rechts⸗ boden nicht verlaſſen werden und die Lippiſche Frage wird ihre Erledigung ſchließlich nach beſten Grundſätzen finden. Ich hoffe, daß es unter den Auſpizien des Bundesrats gelingen holländiſche Fiſcherflotte eine wird, auf ſchiedsrichterlichem Wege zum Wohle des Lippiſchen Landes zu einer endgiltigen Löſung der Frage zu gelangen, und ich werde das meinige tun, um dieſes letztere in möglichſt kurzer Friſt zu erreichen. Mit vorzüglicher Hochachtung Graf von Bülow, Reichskanzler.“ Tage, 10. Okt. Zum Lippeſchen Regentſchaftsſtreit wird gemeldet: Die hier geſtern nachmittag tagende Proteſt⸗ Verſammlung war von etwa 2000 Lippern aller Berufe und Stände beſucht. Alle Redner waren ſich einig in der ſchärfſten Verurteilung der durch das Kaiſer⸗Telegramm hervorgerufen en Lage. Es wurde eine Reſolution gefaßt, die dieſer Stimmung Ausdruck gibt und an den Bundesrat und den Lippeſchen Landtag geſandt werden ſoll. Außerdem wurde ein Ergeben⸗ heits⸗Telegramm an den Graf-Regenten Leopold und ein Dank⸗Telegramm an den Staatsminiſter Gevekot geſandt. Die Verſammlung verlief äußerſt würdevoll und dem Ernſt der Lage vollſtändig entſprechend. Kopenhagen, 10. Okt. Die Blätter teilen mit: Man habe tatſächlich japaniſche Schiffe mit Sprengmaterial in den däniſchen Gewäſſern beobachtet. Wenn nötig, werde man aktiv auftreten, um kriegeriſche Unternehmungen innerhalb des däniſchen Gebietes zu verhindern. Von der Bergſtraße, 10. Okt. Dem„gothiſchen Dom“ in Heppenheim, welcher im Auguſt eingeweiht wurde, reiht ſich in nächſter Nähe alsbald eine„romaniſche Kirche“ zur Seite, indem eine halbe Stunde von Heppenheim in dem idylliſchen Kirſchhauſer Tal der ſtattliche Kirchenbau ſo raſch vor ſich geht, daß im Frühjahr die neue Kirche wird ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben werden. Kirſchhauſen iſt zur Zeit noch eine Filiale zu Heppenheim, wird aber mit den umliegen Orten Sonderbach und Wald- Erlenbach zur ſelbſtändigen Pfarrei er- hoben, welche alsdann 1000 Seelen zählen wird. Hockenheim, 10. Okt. Vorgeſtern wurde das Wohnhaus der Fabrikarbeiter Friedrich und Ignaz Rauſch durch Feuer vernichtet. Landau, 10. Okt. In Germersheim iſt ein drei⸗ jähriges Kind, welches ſich ſelbſt überlaſſen war, durch aus dem Herde ſchlagende Flammen verbrannt. Die hinzukommende Mutter wurde ſchwer verletzt. Kaiſerlautern, 10. Okt. letzte Nacht ein Kaufmannsgehilfe Der Täter iſt verhaftet. Mainz, 10. Okt. Der wegen der im Streite er⸗ folgten Tötung ſeines Schwiegervaters in Unterſuchungshaft befindliche Baron von Lengerke wurde gegen Stellung einer Kaution von 25,000 Mark aus der Haft entlaſſen. Wiesbaden, 10. Okt. In der vergangenen Nacht erſchoß der Schneidergeſelle Menze ſeine Frau, ſeine 3 Kinder im Alter von 3—5 Jahren und dann ſich ſelbſt. Das Motiv iſt nicht bekannt. Groß- Breitenbach, 10. Okt. Die Leiche des ſeit ca. 4 Wochen vermißten Joh. Adam Jäger dahier wurde dieſer Tage aufgefunden. Der Bedauernswerte hatte ſich jedenfalls in einem Anfalle von Schwermut in einem Walde in unmittelbarer Nähe von Großbreitenbach erhängt. Geſtern wurde er unter allgemeiner Teilnahme beerdigt. Freiburg, 10. Okt. In Wildthal wurde eine ältere, in Bauernhäuſern arbeitende Näherin ermordet und ver⸗ ſtümmelt aufgefunden. Es dürfte ſich jedenfalls um einen Luſt mord handeln. Nach den vorhandenen Anzeigen hat der Täter die Näherin auf ihrem Heimwege überfallen, ſtark ge⸗ wuͤrgt, vergewaltigt und den Hals abgeſchnitten.— Ein der Tat ſtark verdächtiger Taglöhner iſt feſtgenommen. Stuttgart, 10. Okt. Im württembergiſchen Allgäu iſt geſtern über Berg und Tal der erſte Schnee gefallen. Den ganzen Tag über ſielen Flocken. Hamburg, 10. Okt. Sieben Finkenwärder Fiſcher⸗ fahrzeuge werden, mie man der„Frkf. Ztg.“ berichtet, ſeit dem letzten Sturme vermißt. Wahrſcheinlich ſind die Schiffe verunglückt. In Landſtuhl erſtach ſeinen Bruder im Streit. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Zur Herbſtſaiſon! Anterhoſen, Hemden, Strümpfe, Socken, geſtrickte Weſten, Trikotagen, Hauben, Shwals ſowie eine 1420 Partie Reste zu Bluſen und Kinderkleidchen ſtaunend billig, bei . Do bhan, Waſſerſtr. 24. — 2 1 11 0 R Maden und Famientlatt] fanbrs. N— 1— 1 2. 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Es ſind daher die diesbezüglichen Krankenſcheine all⸗ wöchentlich Freitag nachmittags bei dem behandelnden Arzte abzuholen und bei uns abzugeben. Bei Nichtbeobachtung dieſer Auordununge n wird den Mitgliedern die Gewährung des Kran⸗ kengeldes verweigert. Viernheim, den 8. Oktober 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. 1453 1454 Alle Sorten Tacke, Pinſel, Parquettbodenwichſe, Stahl- ſpähne, Leinöl und Leinölfirniß, Terpentinöl, Ficcatif, Schellack, Carbolineum, Gold-, Silber-, Aluminium- etc. Bronze in Fläſchchen und Pulver Bronze- Tinktur 1871 Karl Marbach Flora- Drogerie Rathausſtr. 15. empfiehlt Nur eine gute lasse Raffee erfulſf ihren Zaeck, dregend Ubelebe fc du Kiirper u. Geist einzüwirken. 5 PDisque eee g ist reiner. gehaltvollen gebrannter. Jualitöts-Naffee e 2— Nur ächt in Packeten mit Ji ö der H d.. 120.-Hub- 16d 17b-180 N Se 5 Verkaufsſtellen in Viernheim: Johannes Heckmann 3. Adam Kirchner 2. Valentin Winkler 4. 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