eit! 92 el br. D— D III 2 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 20 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, zurch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ar. 118. Amtsblatt der Groß. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Donnerſtag, den 13. Oktober 1904. 20. Jahrgang. 2 Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Der Armeebefehl Kuropatkins, in dem er den Uebergang zum Angriff vorſchreibt, hat in den weiteſten Kreiſen des ruſſiſchen Volkes die Hoffnung hervorgerufen, daß die ſchwere Prüfungszeit vorüber ſei und leichtere Tage kommen werden. Ebenſo faßt die ruſſiſche Preſſe den Armeebefehl auf, doch enthält ſich die Mehrzahl der Blätter allzu optimiſtiſchen Aeußerungen, indem ſie darauf hinweiſen, daß die Offenfive der Ruſſen nicht einem Triumphzuge bis zum Yalu gleiche und ſchwere Opfer koſten werde, weit ſchwerer, als die Verteidigung gekoſtet habe. Das ſtark befeſtigte Banjapuſe wurde von den Ruſſen am 9. Oktober durch ſtarkes Artilleriefeuer nach kurzem Kampf genommen. Einzelheiten fehlen noch. Auf dem linken Flügel drängte Miſchtſchenko die Japaner bis Nentai zurück. Die Bahn iſt bis zur Station Schahe wieder hergeſtellt. Vorgeſtern ſoll ein großes Gefecht bei Nentai ſtattgefunden haben. Sein Ausgang iſt noch unbekannt. Die engliſchen Blätter verhalten ſich ſehr ſkeptiſch hin⸗ ſichtliſch des Erfolges der Kuropatkinſchen Offenſiv⸗Pläne, die wie man annimmt unter dem Drucke des Zaren erfolgt ſeien und zweifelt, ob Kuropatkins Armee ſtark genug für einen Offenſiv-Vorſtoß ſei, da Oyamas Armee in demſelben Maße verſtärkt worden iſt wie die Kuropatkins, Oyama aber die Vorteile des Defenſive hat.— Nicht ohne Grund neigt man der Anſicht, zu, daß der ruſſiſche Vorſtoß weſentlich Port N wegen erfolge, das dringend des Entſatzes be— ürfe. Eine Depeſche aus Mukden meldet, daß Kuropatkin ſich ſeit dem 5. Oktober mit ſeiner Armee auf der ganzen Linie auf dem Marſche nach Süden befindet. Es herrſcht ungeheuere Spannung auf das Ergebnis dieſer Bewegung.— Aus Pe⸗ tersburg wird telegraphiert, die Ruſſen hätten bereits die Bahn nach Süden bis Peutai beſetzt. Die Japaner ziehen ſich über⸗ all auf Liaoyang zurück, wo zweifellos die entſcheidende Schlacht des Krieges geſchlagen werden wird. Tſchifu, 12. Okt. In der Nacht zum 8. d. Mts. hat vor Port Arthur ein heftiges Gefecht ſtattgefunden, das wohl das heftigſte ſeit dem allgemeinen Angriff war. Die Japaner hatten Truppen bei Takhi gelandet. Die Ruſſen mußten den überlegenen Truppen der Japaner weichen. Trotzdem wurden die Japaner von der ruſſiſchen Artillerie an dieſem Tage zu- rückgeworfen. Es gelang der ruſſiſchen Artillerie ein Geſchütz zu zerſtören, das die Japaner bereits ſchußfertig aufgeſtellt hatten. Die Japaner bombardierten Port Arthur täglich 3—4 Stunden lang. Es verlautet, die Japaner konzentrierten kürzlich ihr Feuer von dem Lande und der Seeſeite auf den Weſthafen von Port Arthur, um die ruſſiſche Flotte zu vernichten. Es gelang ihnen, drei Schiffe, deren Namen und Klaſſe bisher unbekannt ſind, zum Sinken zu bringen. 4 Die Geſamtzahl der japaniſchen Armee auf dem Kriegstheater wird gegenwärtig auf etwa 400,000 Mann an⸗ egeben. 255 New- Bork, 12. Okt. Eine ernſte internationale Frage würde entſtehen, falls die Beſchuldigung als wahr erwieſen werden ſollte, Rußland habe bei der Beſchlagnahme des eng- liſchen Dampfers„Kalchas“ die Briefbeutel der amerikaniſchen Poſt geöffnet und Briefe weggenommen, die amtliche Schrift⸗ ſtücke für Japan enthielten. Das Poſtdepartement erhielt von dem Agenten der Holtlinie, welche die amerikaniſche Poſt be⸗ fördert, in Dakoma ein Telegramm mit der Mitteilung, Ruß- land verweigere die Freilaſſung des Schiffes. Das Telegramm teilt dem Poſtdepardement ferner mit, die Holtlinie werde während des Krieges keine amerikaniſche Poſt nach Japan mehr annehmen. Ein Aufruf des Miſtado. Tokio, 12. Okt. Der Mikado richtete einen Aufruf an ſein Volk, in welchem er zur Geduld und Standhaftigkeit in der Führung des Krieges ermahnt und ſagt: Seit dem Beginn des Krieges haben unſere Armee und Flotte Tapferkeit und Loyalität bewieſen, während ſowohl die Beamten als auch das Volk in Uebereinſtimmung in der Unterſtützung unſerer Sache tätig geweſen ſind. Bis jetzt iſt unſere Sache erfolg⸗ reich, aber da die endgültige Durchführung noch in ſehr weiter Ferne liegt, iſt es nötig, in der Verfolgung unſerer Tätigkeit geduldig und ausdauernd zu bleiben und auf dieſe Weiſe nach der ſchließlichen Erfüllung unſeres Vorſatzes zu ſtreben. Deutſchland. Detmold, 12. Okt. Im Lippiſchen Landtage teilte geſtern Miniſter Gevekot mit, daß er vom Kaiſer zur Ein⸗ weihung des Kaiſer Friedrich⸗Muſeums in Berlin eingeladen worden ſei. ö Kiel, 12. Okt. In der Spionage⸗Affäre verlautet neuerdings, daß Anhaltspunkte für einen Landesverrat nicht vorliegen. Die Delikte beziehen ſich auf die widerrechtliche Benutzung von Geſchäftsgeheimniſſen. Sobald die Vorunter⸗ ſuchung abgeſchloſſen iſt, ſoll die Angelegenheit dem Reichsge⸗ richt in Leipzig überwieſen werden. Ausland. Varis, 12. Okt. Wie verlautet, iſt die Angelegenheit der ehemaligen Biſchöfe von Laval und Dijon nunmehr dahin endgültig geregelt, daß ihnen der Papſt eine jährliche Penſion von 8000 Francs bewilligte. Sittlichkeitskongreß. Der eben in Köln verſammelt geweſene evangeliſche Sitt⸗ lichkeitskongreß verdient wohl allgemeinſte Beachtung. Na⸗ mentlich beherzigenswert erſcheint, was Liz. Weber über dieſe ernſte Frage aus geführt hat.„Die Unſtttlichkeit in unſerem Volke nehme zu, und ſie zeige unſere Zeit als eine ſolche des Niedergangs.“ Er ſprach im Zuſammenhang damit über Trunkſucht, unſittliche Litteratur und Preßerzeugniſſe, Proſtitu⸗ tion ꝛc. Ein Paſtor Pilipps wandte ſich gegen die doppelte Moral unſerer Geſellſchaft in bezug auf die ungleiche Bewer⸗ bung beider Geſchlechter; vom Weib verlange man mehr Stärke als vom Mann. Erfreulich iſt die Anerkennung, die dem ſegensreichen Wirken des Katholiſchen Männerbundes auf dem Gebiete des Kampfes gegen die Unſtttlikeit gezollt wurde. Bemerkenswert dünkt uns die ſcharfe Stellungnahme gegen das verderbliche Treiben des Karnevals, beſonders des Kölner, was auch in einer Reſolution zum Ausdruck kam. Der Ver⸗ lauf des Kongreſſes, der ein rühmliches Bild ernſter, ſittlicher Weltanſchauung zeigte und in den meiſten Fragen der Zu⸗ ſtimmung und Mitarbeit der katholiſchen Geiſtlichkeit gewiß ſein darf, gibt die Gewähr, daß auch unſer Volk, deſſen Wurzeln vielfach ſchon die Unſittlichkeit in ihren verſchiedenen Nüancen verſehrt hat, allmählich wieder geſunden und einer ernſteren, wahrhaft ſittlichen Weltanſchauung zugänglich ſich zeigen wird. Nah und Fern. * Viernheim, 13. Okt. Der Vefähigungsnach- weis im Handwerk. In dieſem Herbſt haben in Deutſchland 4 große Verſammlungen ſich mit einer Frage beſchäftigt, welche für die Handwerker von größtem Intereſſe und weittragender Bedeutung iſt. Auf der Tagesordnung dieſer Verſammlungen: Der Generalverſammlung der deutſchen Handwerkskammern in Lübeck, der Verſammlung deutſcher Handwerker und Innungs- verbände in Magdeburg, dem Verbandstag deutſcher Ge- werbevereine in Straßburg und der Jahresverſammlung des heſſiſchen Candesgewerbevereins in Nidda ſtand die Frage des Nefähigungsnachweiſes im Handwerk zur Beratung. Bekanntlich iſt im Reichstag der Antrag auf Wiedereinführung des in früherer Zeit beſtandenen Befähigungs⸗ nachweiſes, wonach nur derjenige ein Handwerk ſelbſtändig aus⸗ üben darf, welcher die Befähigung dazu durch eine Meiſterprüfung nachgewieſen hat, angenommen, von der Reichsregierung aber abgelehnt worden aus dem Grunde, weil ſie in der Durchführung dieſer Maßregel eine Schädigung des Handwerkerſtandes erblickt. Während nun die Handwerkerverſammlung in Magdeburg trotz- dem die Forderung des allgemeinen Befähigungsnachweiſes aufrecht erhält, der Handwerkskammertag in Lübeck nur den Befähigungs nachweis für das Baugewerbe befürwortet, hat der Verbandstag der deutſchen Gewerbevereine in Straßburg und der heſſiſche Landesgewerbeverein in Nidda auf Vorträge des Realgymnaſiallehrers Kahl aus Darmſtadt hin ſich gegen den zwangsweiſen Befähigungsnachweis in jeder Form ausgeſprochen. Am jedoch die wirtſchaftliche Nedentung des Meiſtertitels zu heben, iſt der von Herrn Kahl geſtellte Antrag angenommen —̃ ̃—ͤIJ—....... p p w p ä e——— Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 291(Nachdruck verboten.) „Reine“, Irene Mainau hatte die kleine, geballte Rechte des Mädchens ergriffen, ein Gefühl unſäglicher Bitterkeit erfüllte ſie und ſprach aus ihren Worten,„Du ſtehſt einem Wendepunkt Deines Lebens gegenüber, Du haſt heute zu zeigen, daß Du kein Kind mehr biſt, ſondern ein Weib, das den Mann, den es ſich ſelbſt erwählte, auch zu behaupten weiß. Du biſt ihm frei⸗ willig, hörſt Du mich. Reine? freiwillig an die Bruſt geſunken, Du mußteſt ihn alſo lieben—“ „Laß mich los und ſchweig!“ „Wenn Du geſpielt hätteſt mit dem Beſten und Höchſten, was ein Menſch empfinden ſoll, daun Reine—“ N„Nun, und dann—“ .„Daun würfe ich Dir unſere Freundſchaft wie ein ſchlechtes, abgetragenes Kleid vor die Füße, dann wäreſt Du aus meinem Gedächtnis fortan ausgetilgt, als eine Unwürdige!“ Der hoheitsvolle, tiefernſte Klang dieſer Worte verfehlte ſeinen Eindruck auf das trotzige Mädchen nicht. Sie zuckte zu⸗ AJammen und wollte der älteren um den Hals fliegen, Irene aber riß ſie zurück. e ee 1„Nicht ſo! Erſt muß es klar werden zwiſchen uns. Wenn Du in dieſer Stunde niedrig und unedel gegen einen Mann bandelſt, deſſen Verwandte Dich mit Güte überſchüttet haben, deſſen Stern und Glück Du biſt, ſind wir getrennt auf immer. Du weißt, ich habe Dich mit meiner Liebe vor mancher Unbill geſchüst, ich habe Dich bedingungslos an mein Herz genommen, Du weißt aber auch, daß ich mein Wort nie zurücknehme!“ „Ach, Irene. liebe, gute Irene! Mache doch nicht dies finſtere Geſicht! Wie könnteſt Du Deine arme, kleine Reine jetzt ver⸗ laſſen wollen, wo ſie ſo unglücklich iſt“, ſchluchzte das Mädchen faſſungslos und umklammerte Irene mit beiden Armen,„we ich doch bloß ſterben könnte.“ Irene Mainau ließ lauge ſtumm und geduldig Klagen und Thränen über ſich ergehen, dann zog ſie die Weinende wie ein Kind auf ihre Kniee nieder. „Trockne jetzt Deine Augen, liebe Reine, wir müſſen nun zu Kurt gehen.“ „Ich mag ihn heute nicht ſehen.“ „Glaubſt Du, es wird einem Mann wie dem Grafen leicht, ſeine Lebenspläne aufzugeben? Du mußt jetzt doppelt lieb und zärtlich zu ihm ſein.“ „Das kannſt Du nicht verlangen, Irene.“ „Doch, Kind, das kann und muß ich, und wirſt Deiner Irene gehorchen. Mein Himmel, Lindenhof ſoll entzückend ſein, Um⸗ gegend giebt es dort auch und ſomit Verkehr.“ „Und Du verſprichſt mir, daß Du immer, wenn ich unalücklich bin und Dich rufe, zu mir kommen willſt.“ „Gewiß, Reine, wenn Du meiner bedarfſt, werde ich Dich nie verlaſſen!“ „Nun habe ich gar keine Freude mehr daran, Gräfin zu werden, wenn mich niemand ſchön finden und bewundern kann—“ „Einige Anbeter werden ſich ſchon finden, Lin Lindenhof liegt doch nicht in Grönland.“ „Ach Du, Irene, ich weiß garnicht, wie Du biſt! Für Dich ſind gar keine Tändelei und keine Männer da.“ Ein beinah verklärtes Lächeln ſpielte um Irenes Lippen. „Was fragſt Du nach den andern, Reine, wenn Du den einen haſt, den Du liebſt“, ſagte ſie unbeschreiblich milde.„Ich will Dir wünſchen, daß Dir einſt die Stunde kommt, wo Dein Kurt Dir mehr gilt, als die ganze Welt!“ Reine Audraſſon verſtand die Freundin nicht. Der Zuſpruch Irenes jedoch und ihre Energie hatten ſichtlich Eindruck auf ſie gemacht, ſodaß ſie Kurts überſtrömende Zärtlichkeit gnädig hin⸗ nahm. Irene wollte ſich zurückziehen, aber Liſa beſtürmte ſie mit Bitten, eine Beſorgung mit ihr zu machen, ſodaß ſie, ohne unhöflich zu ſein, nicht nein ſagen konnte. Und ſie ſehnte ſich nach Einſamkeit, nach Ruhe. Noch brannte der Kuß des Mannes auf ihren Lippen, ehe ſie ihn nicht wieder geſehen hatte, mochte ſie keinem ins Auge ſchauen. Sie hörte kaum, was — Liſa ſprach und das Mädchen war ſehr redſelig. Eben als ſie bei Gerſon heraustraten, ging ein junger Offizier an ihnen vor⸗ über. Einen Augenblick ſah ihm Irene feſt ins Geſicht, dann hielt ſie ihm die Hand hin. „Harry, Du! Guten Tag!“ „Irene, Schweſterherz, Du! Welche raſchung!“ „Wußteſt Du denn nicht, daß ich hier ſei? Dir denn nicht geſchrieben—“ „Du glaubſt wohl, der geliebte Bruder beehrte mich ſo oft mit Briefen, wie Dich! Da irrſt Du gründlich. Dein Hierſein hatte er mir indeſſen doch gemeldet.“ „Und da baſt Du mich während der ganzen Zeit nicht einmal beſucht, Harry, das war ſehr unrecht von Dir.“ „Ja, das war es auch, doch ließ es ſich nicht anders machen. Ich erkläre Dir ſpäter einmal, was mich fernhielt.“ Sein Blick auf Liſa war jedoch ſo bezeichnend, daß Irene halb und halb verſtand und erwiderte: „Ich wohne im Hotel, Harry, Du kennſt ja meine Freiheits⸗ 15 herrliche Ueber⸗ Hatte Martin welcher Fräulein Er ſah Dann trat eine Pauſe ein, während Mainau den jungen Mann aufmerkſam betrachtete. bleich und angegriffen aus, ſeine Haltung war müde. „Kleiner Harry“, ſie berührte ſeinen Arm, ein warmer Strahl ihrer Augen traf ihn—„Du koſteſt das Leben der Großſtadt doch auch nicht allzu ſehr? Du gefällſt mir, offen geſtanden, nicht recht.“ „Ich gefalle mir ſelbſt auch nicht, Schweſterchen, aher was ſoll ich dabei thun?“ „Wenn ich wüßte, an welcher Krankheit Du leideſt, kleiner Bruder—“ „Himmliſch gut, wie immer! Wie habe ich es nur all die Zeit ohne Deine Nähe ertragen, aber weißt Du, das war eine lange Geſchichte, zu lang, um ſie hier zu erzählen.“ (Fortſetzung folgt.) Diernheimer Anzeiger . worden, eine Aenderung der Gewerbeordnung zu beantragen, wonach in Zukunft nur derjenige Lehrlinge halten und ausbikden darf, welcher das Recht hat, den Meiſtertitel zu füßren und daß bei Vergebung von öffentlichen Arbeiten die geprüften Meiſter vor den ungeprüften Handwerkern den Vorzug erhalten ſollen. Das ſind Beſchlüſſe, welche in der Tat die Intereſſen der Handwerker in weitgehendſter Weiſe be⸗ rühren und dieſelben veranlaſſen müſſen, Stellung in dieſer Frage zu nehmen, oder wenigſtens ſich darüber Aufklärung zu verſchaffen. — Da die Frage des Befähigungsnachweiſes von der größten Wichtigkeit für die Zukunft des deutſchen Handwerks iſt, und es ſich darum handelt, im Intereſſe desſelben einer Abänderung der Gewerbeordnung vorzuarbeiten, ſo ladet der hieſige Orts⸗ gewerbeverein, wie in dem Inſeratenteil dieſes Blattes er ⸗ ſichtlich iſt, für Hamſtag, den 15. d. Mts., abends halb 9 Ahr ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung in das Gaſthaus zum Engel ein. In dieſer Versammlung wird Herr Nealgymnaſtalleßrer Kahl aus Darmſtadt die Frage des Befähigungsnachweiſes eingehend beleuchten, damit auch die Viernheimer Handwerker und Gewerbetreibenden zu der auch für ſie und ihre Söhne wichtigen Frage Stellung nehmen können, ob künftig die ſelbſtändige Ausübung eines Handwerks unbedingt von dem Nachweis einer abgelegten Meiſterprüfung abhängen ſoll, oder ob es zur Hintanhaltung der bekannten Schäden im jetzigen Syſtem genügen ſoll, daß auch derjenige Lehrlinge halten und ausbilden darf, der nach der ſeitherigen Uebung das Recht hat, den Meiſtertitel zu führen, daß jedoch zei dem Zuſchlag von öffentlichen Arbeiten, der geprüfte Meiſter vor dem ungeprüften Handwerker den Vorzug haben ſoll. Nach dem Vortrag findet freie Diskuſſton ſtatt, und es iſt den Mitgliedern die Gelegenheit gegeben, ihre Anſichten zu der Frage zu äußern und zur Erörterung kommen zu laſſen. Auch ſoll von der Verſammlung eine entſprechende Reſolution gefaßt werden. Im Hinblick auf die Wichtigkeit des Gegenſtandes und auf die Nützlichkeit derartiger aufklärenden Vorträge ſeitens eines ſo ſachverſtändigen Redners für unſere Handwerker und Gewerbetreibenden, wird erwartet, daß die Mitglieder recht zahlreich zu dieſer Verſammlung erſcheinen werden. Aber auch Nichtmitglieder ſind hiermit freundlichſt eingeladen. * Viernheim, 12. Okt. Auf der internationalen Obſtausſtellung zu Düſſeldorf fielen nach einer Mitteilung des Heſſiſchen Landwirtſchaftsrats auf die heſſiſchen Ausſteller ca. 70 Preiſe, darunter 18 erſte, 20 zweite und 21 dritte Preiſe im Geſamtbetrag von ca. 2350 Mk., ferner eine große Anzahl vou Medaillen, darunter 3 goldene und 10 ſilberne. In der großen Hauptkonkurrenzklaſſe, in welcher die verſchiedenen Länder zuſammen im Wettbewerb ſtanden, erhielt Frankreich den erſten, Holland den zweiten, Heſſen, das in dieſer Klaſſe durch eine Ausſtellung des Heſſiſchen Landwirtſchaftsrats gemeinſam repräſentiert war, den dritten Preis mit 300 Mk. ſowie einen Ehrenpreis als Zuſchlagspreis für ſeine wiſſenſchaftliche Leiſtung.— Von auswärtigen Staaten konkurrierten außer den genannten Belgien, die Schweiz, Ungarn, Norwegen. Mannheim, 12. Okt. Die Berufungsverhandlung in Sachen des ehemaligen Direktors Böhm, die geſtern vor dem Reichsgericht ſtattfinden ſollte, iſt bis zum November ver- ſchoben worden.— Bei einem Zimmerbrand in der Neckar- vorſtadt iſt geſtern früh ein 5 Jahre alter Knabe verbrannt. Die Eltern, die ihrem Erwerbe nachgingen, hatten das Kind in die Wohnung eingeſchloſſen. Als die Berufs⸗Feuerwehr in die Wohnung eindrang, fand ſie das verbrannte Kind, das wahrſcheinlich auch den Brand veranlaßt hatte. Mannheim, 12. Okt. Die Ausſteuer am Hochzeits⸗ tage verkauft hat der Schloſſer Friedrich Wilhelm Fuchs. Der unverantwortliche Streich wäre für ihn nicht ſo teuer zu ſtehen gekommen, wenn das Mobilar, das ſeine Ehefrau eingebracht hatte, nicht vom Abzahlungsgeſchäft geweſen wäre. Die Sache kam erſt einen Monat ſpäter heraus, da Fuchs mit ſeiner Frau noch einige Wochen nach der Hochzeit bei deren Eltern gewohnt atte. Das Schöffen gericht erkannte in Anbetracht der an den Tehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 300(Nachdruck verboten.) „Nun, es muß ja nicht gleich ſein, Harry, ich kaun warten. Meine Adreſſe findeſt Du auf dieſer Karte. In wenig Tagen muß ich indes reiſen, alſo beeile Dich mit Deiner Viſite. Sind Deine lieben Eltern wohl? Martin ſchreibt nichts von ihnen.“ „Danke, Vaters Plagen kennſt Du ja, und Mutter ſehnt ſich ein bißchen nach uns und fürchtet, ihre Lieblinge könnten in der böſen Welt verderben.“ „Aber ſie werden es nicht, Harry! Martin hält ſeine Be⸗ geiſterung für alles Hohe, ſein felſenfeſter Glaube über allem Staube und Dich ſtützt die Liebe zu den guten Eltern, nicht wahr?“ „Wie Du das ſagſt, als müſſe es ſo ſein.“ „Sie wollen hier die Pferdebahn benutzen, Fräulein Brach⸗ möller? Ich bitte, mich bei Ihrer Frau Mama zu entſchuldigen, ich ziehe mich für beute zurück“, wendete Irene ſich dann an Liſa, die doch etwas befangen war, dem Manne gegenüber, deſſen Weib ſie hat vor kurzem noch werden wollen.„Morgen hoffe ich Sie wiederzuſehen.“ Die Damen reichten ſich die Hand, der Leutnant faßte grüßend an die Mütze. „Begleiteſt Du mich noch ein wenig, Harry, oder haſt Du keine Zeit.“ „Noch fünf Minuten, dann muß ich in den Dienſt. Ich muß Dir doch erzählen, weshalb ich das Brachmöllerſche Haus nicht betreten konnte.“ „Mein armer, kleiner Bruder“, wie weich und tröſtend das klang,„freilich, die Erfahrung war bitter! Aber denke auch an uns andere, die wir Dich lieb haben—“ „Und ſei ein Mann“, vollendete Harry mit leichtem Lächeln. „denn das ſoll Deine freundliche Umſchreibung doch heißen, Irene.“ Tag gelegten Raffiniertheit auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten wegen Unterſchlagung. Darmſtadt, 12. Okt. Der Kaſſierer der hieſigen Metzgerinnungs- und Krankenkaſſe, Kaufmann Hans Neurohr, iſt nach Unterſchlagung von über 1000 Mk. und Verübung von Urkundenfälſchungen geflüchtet. Sinsheim, 12. Okt. Letzte Woche brannten hier zwei Scheuern, des Wagnermeiſters Link und Konditors Lackner, ab. Bedauerlicherweiſe hat das Brandunglück mittel⸗ bar auch den Verluſt eines Menſchenlebens zur Folge gehabt, indem die Frau Altbärenwirt Dörner infolge des erlittenen jähen Schreckens noch in der gleichen Nacht ſtarb. Sprendlingen b. Offenbach, 12. Okt. Von einem herben Unglücksfalle wurde vorgeſtern die Familie des Land⸗ wirts Stroh dahier befallen. Das Zjährige Söhnchen des- ſelben war in ein anderes Bauernhaus gegangen, wo ſeine Mutter arbeitete. Hierbei geriet das Kind in ein im Hofe befindliches Waſſerloch(offene Pfuhlpfütze). Ein älteres Schweſterchen des Kindes lief aus Angſt davon und ſo kam es, daß der Kleine, bis Hilfe kam, in der Pfütze ertrank. Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Karlsruhe, 12. Okt. Die Pferde eines Fuhr⸗ werkes ſcheuten vor zwei Radfahrern. Einer derſelben geriet unter die Räder des Wagens, welche ihm den Bruſtkaſten eindrückten. Der Verunglückte iſt aus Bulach gebürtig. Daxlanden, 12. Okt. Vom Blitz getötet. Bei dem am Samſtag mittag niedergegangenen Gewitter wurde der in der Dampfziegelei von Emil Mall beſchäftigte Italiener Ludwig Antonuti von einem Blitzſtrahl getroffen und ſofort getötet. Der Unglückliche, ein fleißiger Menſch von 20 Jahren, ſtand am Kamin der Ziegelei, wo er von ſeinem Schickſal ereilt wurde. Offenburg, 12. Okt. Wie bekannt, wurde am 19. September auf einem Tabakacker bei dem Dorfe Altenheim ein Handwerksburſche ermordet aufgefunden. Den eifrigen Bemühungen der Gendarmerie gelang es nun, die beiden Mörder zu ermitteln und zu verhaften. Es ſind dies der 20jährige Friedrich Wilhelm Reichert aus Schmittweiler(Pfalz) und der 17jährige Joſef Schlambrecht aus Wailach. Die Verhaftung des Reichert erfolgte geſtern auf dem aus der Geſchichte des Feldzuges 187071 bekannten Schafbuchhofe bei Weißenburg i. Elſ., wo Reichert unter den Maurern und mit Benutzung der Papiere des Ermordeten als Melker in den Dienſt getreten war. Schlambrecht war ſchon vorher wegen Landſtreicherei in Karlsruhe verhaftet worden und wird nun ins hieſige Amtsgefängnis eingeliefert. Reichert hat ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt. Darnach liegt zweifellos Raub⸗ mord vor, da die beiden ihren armen Genoſſen im Schlafe überfallen und erwürgt haben. Er hieß Richard Schuſter, war 19 Jahre alt und aus Chemnitz gebürtig. Uffhauſen, 12. Okt. Der von einem Turnerfeſt heimkehrende Inſtallateur Schneble von hier ſuhr ohne Laterne mit ſeinem Rad ſo heftig gegen die Barriere des Krozinger Bahnüberganges, daß er vom Rad geſchleudert wurde, einen Schädelbruch erlitt und ſofort verſchied. Flinsbach, 12. Okt. Letzte Woche ſtürzte der 15 Jahre alte Friedrich Wenke in eine eiſerne Egge, deren Zacken ihm in den Unterleib drangen Der Schwerverletzte wurde in das akademiſche Krankenhaus in Heidelberg übergeführt, wo er hoffnungslos darniederliegt. Lörrach, 12. Okt Der Vorfall mit den vergifteten Aepfeln, die die Erkrankung der Eheleute Karcher verurſachten, klärt ſich dahin auf, daß der Schwiegervater der Eheleute Karcher, Landwirt Kunz, einen Giftmordverſuch unternahm an Tochter und Schwiegerſohn, mit denen er in Unfrieden lebte wegen der Erbſchaftsteilung. Kunz wurde verhaftet, leugnete aber bis jetzt das ihm zugeſchobene Verbrechen. Salem, 12. Okt. In der Bächmühle geriet das 12jährige Töchterchen des Hundehändlers Miliz von Mittel⸗ ſtettenweiler in das Räderwerk der Mühle und wurde förmlich zu Tode gerädert. Das Kind hatte an der Maſchine im Auftrage der Eltern, die abweſend waren, gearbeitet. Solche Eltern ſollten exemplariſch geſtraft werden. „Sagen wir denn: ſei ſtark! denn ein Mann ſein, gewähr⸗ leiſtet noch keinen Mut und keine Stärke.“ „Du biſt wenigſtens— Gott ſei Dank— unverändert, Geſpielin meiner Jugend“, ſagte Harry warm. „Ich habe Dich immer ein wenig bemuttert“, lächelte Irene, „weißt doch noch? Gleich das erſte Mal, als Du bei meinem Väterchen ins Zimmer trateſt und offenbar eine entſetzliche Angſt hatteſt.“ „Ich hatte einen gewaltigen Reſpekt vor dem Mädchen mit den dicken, braunen Zöpfen, das kleiner war als ich und die griechiſchen Verben wie am Schnürchen konnte“, verſetzte Harrv erbeitert—„ach ja, ſelige Jugendzeit, wohin biſt Du geraten!“ „Harry“, die Hand der Jugendfreundin umſchloß die ſeine mit warmem Druck—„die Blüten des Lenzes ſollen im Herbſt Früchte tragen, daran wollen wir denken. Dann wird die Wonne der Früblingszeit nicht verloren ſein!“ „Ja, ia. Schweſterherz, Du baſt ja recht, aber ich wünſchte doch, ich wäre noch der Penſionär des guten Profeſſors Mainau und ließe mir von ſeiner Tochter Vokabeln überhören.“ „Ach, mein herrlicher Vater“,— ein trüber Schatten flog über des Mädchens Antlitz—„er hätte noch nicht ſterben müſſen.“ Dann gingen ſie ziemlich ſtill auseinander, beide in Wehmut verſunken. Irene ſaß ſchweigend in dem hohen. kühlen Hotel⸗ zimmer, Sehnen und Hoffen im Herzen. Ihre Gedanken weilten bei dem, der den Frieden ihrer Seele zerſtört hatte, in deſſen Händen das Glück ihrer Zukunft lag. Sie wollte ſich ſchelten, wollte ihren Stolz zu Hilfe rufen, aber erſchauernd fühlte ſie, daß ſie einer Zaubermacht verfallen war, die gewaltiger war als alle Fürſten der Welt. Aber ſie durfte ſtolz ſein auf den Mann, den ſie liebte, ſehr ſtolz ſogar, denn das herrliche Dichterwort ging an ihm in Erfüllung: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut! Wieviel Dank war ihm Reine ſchuldig, aber er begehrte deſſen nicht, ſeine Thaten waren ihm Belohnung genug. Ja, ſie hatte Sehnſucht nach ihm. Warum ſich wehren gegen dies i N iederurſel, 12. Okt. Der hieſigen wohlhabenden Familie Winter fiel eine größere Erbſchaft zu. Die Frau des Erben war vor Freude darüber ſo außer ſich, daß ſie in den Tod ging. Geſtern früh verließ ſie die Wohnung und ging in die Urſel, wo man ſie in einer ſeichten Stelle mit dem Kopf im Schlamm ſteckend, tot auffand. Konitz, 12. Okt. Schloſſer Berg, welcher von ver⸗ ſchiedenen Zeitungen der Ermordung des Winter beſchuldigt worden war, verklagte 5 Redakteure wegen Beleidigung. Die Redakteure Bendiſch von der„Oſtpreußiſchen Preſſe“ in Brom⸗ berg, Nehlind von den„Neueſten Nachrichten“ und Wende von der„Elbinger Zeitung“ in Elbing wurden wegen Be⸗ leidigung zu je 300 Mark Geldſtrafe, und Zimmermann von der„Preußiſchen Korreſpondenz“ als Urheber dieſer Nachricht zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Das Verfahren gegen Redakteur Band von der„Berliner Morgenzeitung“ wurde eingeſtellt. New⸗ Mork, 15. Okt. Ueber die Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe wird noch gemeldet, daß 33 Perſonen tot und 30 ſchwer verletzt ſind. Der Zuſammenſtoß erfolgte durch das Verſchulden des Führers des Güterzuges, der das Signal falſch auffaßte. Beide Züge fuhren mit höchſter Fahrge⸗ ſchwindigkeit gegeneinander. Der Zuſammenprall war furcht⸗ bar. Die ſchwere Lokomotive des Güterzuges zertrümmerte die des Perſonenzuges und den erſten Perſonenwagen, deſſen Inſaſſen ſämtlich getötet wurden. Viele Tote waren entſetzlich verſtümmelt. Gliedmaßen der Verunglückten ſind weithin verſtreut. — Wiſſen iſt Macht. Es iſt ſchon oft darauf hingewieſen worden, wie vorteilhaft, ja wie geradezu unerläßlich es in der gegenwärtigen Zeit des Fortſchritts iſt, daß der Landwirt neben ſeiner praktiſchen auch über eine theoretiſche, kaufmänniſche Ausbildung verfügt. Dieſe Ueberzeugung hat ſich auch in allen Kreiſen der deutſchen Landwirtſchaft bereits Bahn gebrochen, was aus der zahlreichen, fleißigen Beteiligung an den mannigfachen Unterrichtsanſtalten hervorgeht. Wie die Erfahrung gezeigt hat, iſt aber nicht eine derartige Anſtalt in der Lage ihren Beſuchern eine ſolche Ausbildung zu bieten, wie ſie die immer mehr geſteigerten Anſprüche der modernen Land⸗ wirtſchaft erheiſchen. Eine Fachſchule, wie dieſelbe an Viel⸗ ſeitigkeit, Erfolgen und hoher Beſucherzahl in Deutſchland ihresgleichen nicht hat, iſt die Landwirtſchaftliche Lehranſtalt und Molkereiſchule zu Braun⸗ ſchweig, Madamenweg 158(Direktor Krauſe). Das Inſtitut, welches in 11 Jahren die ſtattliche Anzahl von 2342 Beſuchern (im Alter von 16—45 Jahren) erreichte, ſtellt ſich die Aufgabe, unter Mitwirkung von 7 praktiſch und theoretiſch gebildeten Lehrern ſeine Beſucher zu Verwaltern, Rechnungsführern, Amts⸗ ſekretären und Molkereibeamten auszubilden, ſowie auch in Stellung zu bringen.— Die neue moderne Molkereianlage, welche neben anderen Maſchinen, Eismaſchine, Vakuumapparat, Verſchlußmaſchine, Steriliſterapparat und drei verſchiedene Zentrifugenſyſteme aufweiſt, bietet ſelbſt älteren Molkereifachleuten Gelegenheit, ihre Kenntniſſe zu erweitern. Zahlreiche Exkurſionen in die manigfachen Betriebe der Stadt Braunſchweig nebſt Umgegend dienen zur Erweiterung der Kenntniſſe.— Da das Inſtitut unter ſtaatlicher Aufſicht ſteht und demſelben auch hin⸗ ſichtlich der Stellenvermittlung alte und gute Beziehungen zur Seite ſtehen, ja ſelbſt eine eigene Zeitung(Landwirtſchaftliche Rundſchau) zugehörig iſt, ſo kann der Beſuch derſelben jedem ſtrebſamen jungen Mann empfohlen werden. Wegen koſtenloſer Zuſendung von Proſpekten wende man ſich an den Direktor Krauſe, der bereitwilligſt Auskunft erteilt. Humoriſtiſches. — Moderne Rache. Köchin:„Gnädige Frau, dieſe Behandlung ertrage ich nicht länger! Wenn Sie mich in Zukunft nicht beſſer behandeln, ſchreib ich einen Roman:„Aus einer kleinen Wirtſchaft“!“ — Individuelle Anſicht.„.. Wiſſen Sie, Huberbauer, die vegetariſche Lebensweiſe iſt und bleibt die beſte und natürlichſte!“—„Ach, dummes Zeug, Herr Lehrer!.. Wozu ſcheint alljährlich ein Wunder zu geſchehen auch an Menſchen⸗ herzen! Wie deutlich ſtand ſeine hohe, kraftvolle Geſtalt vor ihr, wie deutlich ſah ſie ſeine blauen Augen, ſein blondes Haar! Sie fühlte und wußte nur eins, daß ſie ihn unſäglich lieb hatte! 5 J* „Friedhelm, ich bitte Dich!“ Andrea legte dem vor dem Flügel ſitzenden Mann die Hand auf die Schulter—„Du phantaſierſt noch! Du biſt nicht einmal angekleidet! Um ein Uhr hatte Dich der Dirigent der Over beſtellt. Es iſt jetzt zwölfeinhalb Uhr! Beſter, teuerſter Friedhelm, wie willſt Du fertig werden, und Du kannſt doch nicht im Ernſt daran denken, dieſen in jeder Beziehung verwöhnten und allmächtigen Mann warten zu laſſen!“ Andrea war ſichtlich erregt, ibre ſonſt ſo bleichen Wangen waren tief gerötet. „Friedhelm“, fuhr ſie fort, als Janſen ohne eine Antwort ſeine Finger über die Taſten gleiten ließ—„Mütterchen ſchickt mich zu Dir und bittet Dich zu gehen. Ich habe Deinen Frack mitgebracht, Liebſter, ich gehe jetzt hinaus, Du ziehſt Dich ſehr ſchnell an und nimmſt Dir dann eine Droſchke, vielleicht erreichſt Du die Wobnung des Herrn doch noch rechtzeitig. Er ſchob ihre Hand ſanft bei Seite. Einen Augenblick ſtand Andrea wie betäubt da, dann legte ſie energiſch ihre Hände auf die ſeinen. „Friedhelm, ich darf nicht dulden, daß Du jetzt weiter ſpielſt. Bedenke doch, es handelt ſich heute um Deine, um unſere Zu⸗ kunft. Was würde Irene ſagen, wenn Du ihre warme Empfehlung ſo zunichte machteſt. Bei dem Namen Irene wendete der Mann das Haupt. „Wo, wo iſt ſie? damit ich aus ihrem Anblick Begeiſterung trinke.“ „Sie iſt nicht hier. Aber was ſoll ich ihr ſagen, wenn ſie mich morgen nach Deinen Erfolgen frägt? Ich flehe Dich an. entreiße Dich Deiner Träumerei, nur für Augenblicke, Deine berauſchende, fremde Gefühl, welches ſo plötzlich in ihr Leben getreten war! Wenn im Lenz die Sonne die Erde wach küßt, Zukunft ſteht auf dem Sviel!“(Fortſetzung folgt.) 1 dünt url Seal beutſh 00 Pf. pürdig det„ des Gabt Kolul Bebel er ki Profe Eidob genon unde Hun — Wide Votie Naht preis Wiſſe Kuche Wnil überlt leicht Dr. beizu ſchme nici dum Obſ der zielte Nac ö Jord. ech g in des hat ei Reitz hani unh wurde berüh in der ſud 5 an furt athul größer golhen, U en ac dan cn 0 0 0 parat, iedene leuten ſibnen ebſt 22 U n zur ffliche jedem tloſer kektor dieſe lich in Aus ale, und Worm ſchel⸗ bol haar! dh ißt 1 lege 1 wiel. ent d- van Haut. ferung an fi ich. Deill olg. ſind denn die Säu' da?! Die täten ſich ſchön wundern, wenn auf einmal nimmer abg'ſtochen würd' n!“ 8 — Kindliche Naivität.„Sieh' doch, Mama, wie die Eidechſe da an der Wand hinauf kriecht! Das arme Tierchen muß ja furchtbare Zahnſchmerzen haben 1 a — Der Geſchäftsmann.„Der junge Mann is ganz verliebt in unſ're Klara— werd' ich ihm abziehen 25 Prozent von der Mitgift!“ N — Verblümt.„Nun, Herr Leutnant, wie geht's in der Ehe?“—„Nicht gut! Habe allerdings ſehr reiche Partie gemacht— will aber nicht rausrücken mit Geld!“—„Nun, da können Sie ganz zufrieden ſein. Sie haben dann, nicht nur eine ſehr reiche, ſondern auch eine ſehr kluge Frau! 2 5 — Impertinent.„.. Du haſt alſo die neue Köchin ſchon wieder fortgeſchickt?“—„Ja. Denk' Dir nur, die un⸗ verſchämte Perſon hat ſich an den Tagen, an denen ich ſelbſt kochte, das Eſſen aus dem Wirtshaus geholt! Literatur. — Wie Kolumbus die Entdeckung Amerikas ankündigte, dürfte vielen bisher noch unbekannt geweſen ſein. In den neueſten Lieferungen 64— 68 der großen Publikation Hans Kraemers„Weltall und Menſchheit“(Berlin, Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Preis pro Lieferung 60 Pfg.) findet ſich nun eine Fakſtmile⸗Nachbildung des denk⸗ würdigen Briefes vom 14. März 1493, den Chriſtobal Colon, der„Admiral der Flotte des Ozeans“, wie der amtliche Titel des großen Seefahrers lautete, an den„wohledlen Herrn Gabriel Sanxis, Königlich ſpaniſchen Schatzmeiſter“ richtete. Kolumbus berichtet darin, ohne jede Kenntnis von der wahren Bedeutung ſeiner Entdeckung über die„indiſchen Inſeln, die er kürzlich oberhalb vom Ganges entdeckt“ habe. Der von Profeſſor Karl Weule bearbeitete Abſchnitt„Erforſchung der Erdoberfläche“ des erfolgreichen Werkes behandelt in den oben genannten Lieferungen die Geſchichte der Erforſchung von Nord⸗ und Südamerika in feſſelndſter Weiſe, unterſtützt von zahlreichen hiſtoriſchen Bildern. Hauswirtſchaftliches. — Etwas mehr wiſſen über Küche und Hauswirtſchaft würde einer großen Anzahl der jungen Mädchen nur von Vorteil ſein und ſie befähigen, ſpäter einen Haushalt zu leiten. Nicht nur gut ſollen die Speiſen bereitet ſein, ſondern auch preiswert unter Verwendung der Fortſchritte, welche die Wiſſenſchaft bietet. So bereitet man ſehr gute und billige Kuchen mit Dr. Oetker's Backpulver; man ſpart die teure Vanille und verwendet Oetker's Vanillin A 10 Pfg.; man überlegt, daß ein warmer Pudding ſehr viele Arbeit macht, leicht mißlingt und zieht es vor, die kalten Flammeries mit Dr. Oetker's Puddingpulver zu bereiten und etwas Fruchtſaft beizugeben. Dieſe Flammeries ſind nicht nur delikat im Ge⸗ ſchmack, ſondern auch vorzügliche Nahrungsmittel. Von einer richtigen Ernährung hängt zum großen Teil das Wohl der Familie ab. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Nachſtehend bringen wir die unterm 8. Oktober 1904 bei der Zentralſtelle für Obſtverwertung in Frankfurt a. M. er⸗ zielten Durchſchnittspreiſe: Tafeläpfel per Zentner Mk. 8—14 Tafelbirnen 8 1„ 8-12 Kochäpfel 1 5. Moſtäpfel 5 5„ 2.70 2.90 Die Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Lieferung. Bensheim, 11. Oktober 1904. Letzte Nachrichten. Berlin, 12. Okt. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus London: Nach japaniſchen Meldungen dauert die Schlacht bei Liaojang fort. Die Geſamtſtärke der Ruſſen wird auf 10 Diviſionen geſchätzt, von denen 4 in der Richtung auf Pingtaitſe vorgehen, 3 in den Bergen öſtlich der Bahn bei Tioling und 3 weſtlich des Liaojang Aufſtellung nehmen. Der linke ruſſiſche Flügel hat eine beſondere Stellung. Berlin, 12. Okt. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus Tokio: Prinz Karl Anton von Hohenzollern reiſt heute zur Front der japaniſchen Armee ab. Somit iſt das Gerücht von einer Er⸗ krankung des Prinzen unbegründet. Sandhofen, 12. Okt. Ein Einbruchs diebſtahl wurde heute in dem Geſchäfte des Kaufmanns Andreas Schmidt verübt. Die entleerte Kaſſe wurde heute früh auf dem Felde in der Nähe des Waſſerwerks gefunden. Als der Tat verdächtig ſind die Taglöhner Joſeph Krämer und Adam Samſtag, die ſich von hier mit einer Droſchke entfernt haben. Die Gendarmerie forſcht eifrig nach den Tätern. Heppenheim, 12. Okt. Letzte Nacht wurde im katholiſchen Pfarrhauſe zu Heppenheim eingebrochen und ein größerer Geldbetrag(man ſpricht von 2000 Mk.), ſowie eine goldene Uhr entwendet. Kleinhauſen, 12. Okt. Bei der Nachkirchweih ſiel ein Schloſſerlehrling, jedenfalls durch eigene Unachtſamkeit, von einer Schiffsſchaukel, brach den Arm und zog ſich eine Verletzung am Beine zu. Er wurde in das Landkrankenhaus nach Darmſtadt verbracht. Bensheim, 12. Okt. Nachahmenswert. Die Stadt⸗ verordnetenverſammlung beſtimmte, daß die hier vorzunehmen⸗ den Kanaliſationsarbeiten während des kommenden Winters ausgeführt werden, um der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern, und daß es dem Unternehmer der Arbeiten zur Pflicht gemacht werde, möglichſt Arbeitskräfte von hier dabei zu beſchäftigen. — Eine aufregende Szene ſpielte ſich geſtern auf dem hieſigen Friedhof ab. Man beerdigte den Fuhrknecht Kohl, welcher aus Heppenheim ſtammte und ein eifriger Sozialdemokrat war. Die Heppenheimer Partei⸗Genoſſen ließen im Leichenzuge einen Kranz mit roter Schleife tragen. Als nun ein Genoſſe die Spende am Grabe niederlegen wollte, trat der Bruder des Verſtorbenen hinzu und verhinderte dies, indem er den Kranz mit der Schleife zerriß und beiſeite warf. Auerbach, 12. Okt. Vorgeſtern früh fand man in dem benachbarten Hochſtätten bei den Dr. Hoffmannſchen Arbeiterwohnhäuſern einen Radfahrer als Leiche. Der Unbe⸗ kannte, angeblich aus Waſchenbach ſtammend und dem Arbeiter⸗ ſtande angehörend, ſtürzte mit ſeinem Rad einen 3 Meter hohen Rain hinab und brach das Genick. Die Leiche lag auf dem Geſicht unter dem etwas verbogenen Rad. Friedrichsfeld, 12. Okt. Die Gemeinderats- wahl wurde geſtern vom Bezirksrat in Schwetzingen aber⸗ mals kaſſiert. Es ſteht wieder Berufung an den Verwal⸗ tungsgerichtshof in Ausſicht; vielleicht auch wird ſich der Strafrichter mit einigen Vorkommniſſen befaſſen. Oggersheim, 12. Okt. Da werden Weiber zu Hyänen. Ausgangs letzter Woche kamen zwei Vertreter des zarten Geſchlechts in Streit. In der Hitze des Gefechts übergoß Frau Sch. ihre Nachbarin O. mit Salzſäure. Die Schwerverletzte mußte in das Krankenhaus nach Franken⸗ thal verbracht werden, da man um ihr Augenlicht fuͤrchtet. Groß⸗Zimmern, 12. Okt. Der 21jährige Schloſſer Georg Schwab aus Aſchaffenburg, welcher beim„Nileheimer Hof“ die 23jährige Anna Reinhard aus Groß-Auheim unter Androhung des Erſtechens überfiel und vergewaltigte, wurde geſtern ermittelt und in Haft genommen. Pforzheim, 12. Okt. ereignete ſich geſtern auf der Eutinger Landſtraße, etwa 200 Meter unterhalb des ſtädtiſchen Gaswerks. Ein etwa 33 Jahre alter italieniſcher Arbeiter der Firma Holzmann wollte in den Kanal hinabſteigen und entfernte zu dieſem Zweck den zwei Zentner ſchweren eiſernen Schachtdeckel mit Hilfe eines Pickels. Während der Arbeiter nun in den Kanal ſtieg, ſtürzte der Schachtdeckel um, traf den Mann am Kopfe und zertrümmerte ihm das Schläfenbein, ſodaß er wohl ſofort tot war. Halle a. d. Saale, 13. Okt. Nach zehnjähriger Zuchthausſtrafe im Weiberzuchthaus Haſſenbergen wurde die Frau des Oberförſters Gerlach, die in Gemeinſchaft mit ihrem Manne ihr Dienſtmädchen tötlich mißhandelt hatte, freigelaſſen. Sulz, 12. Okt. Zur Warnung für Landwirte möge folgender Fall dienen, der ſich hier zugetragen hat. Ein junger Bauersmann hatte ſeine beiden Kühe in einen fremden Schopf geſtellt, in dem Tabak hing Die Tiere fraßen da⸗ von einige Blätter und zogen ſich dadurch eine Vergiftung zu, die ſich ſo heftig äußerte, daß ſofort mitten in der Nacht ein Tierarzt geholt werden mußte. Dieſer konnte nur den Rat erteilen, beide Tiere ſofort zu ſchlachten. Obwohl die Tiere im Ortsviehverſicherungsverein verſichert ſind, erleidet der Beſitzer doch beträchtlichen Schaden. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. . Heppenheim, den 8. Oktober 1994. Betreffend: Verhütung der Feuersgefahr bei Aufbewahrung leicht brennbarer landwirtſchaftlicher Produkte. Das Grofherzogliche Kreisamt Heppenheim an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Nach§ 74 der Ausführungs⸗Verordnung zur allge⸗ meinen Bauordnung dürfen offene oder nur mit Latten und dergleichen abgeſchloſſene Schuppen zur Aufbewahrung von Garben, Stroh, Futter und anderen leicht brennbaren Gegenſtänden nur inſoweit und auf ſo lange benutzt werden, als ſie nicht auf eine die Feuergefährlichkeit erhöhende Weiſe bewohnten Gebäuden oder öffentlichen Straßen nahe gerückt ſind. Es bedarf daher einer Würdigung der örtlichen Ver⸗ hältniſſe in jedem Einzelfalle, ob die Lagerung der leicht brennbaren Gegenſtände zu geſtatten oder durch Polizeibefehl zu unterſagen iſt. Nachdem bei Brandfällen der letzten Wochen ſich wieder⸗ holt ergeben hat, daß die Brandurſache wohl in der Lagerung von Getreide in ſolchen Schuppen oder zwiſchen den verſchie⸗ denen Gebäuden einer Hofraite zu ſuchen iſt, geben wir Ihnen hiermit auf, nachforſchen zu laſſen, ob bei dem heurigen Ernte⸗ ſegen die Lagerung von Getreide etc. nicht vielfach in unge⸗ eigneten Schuppen, bezw. in feuergefährlicherweiſe geſchieht und empfehlen, eintretendenfalls geeignete Abhülfe anzuordnen. Falls Ihren Anordnungen nicht Folge geleiſtet wird, iſt uns ſofort berichtlich Vorlage zu machen. Ebenſo machen wir Ihnen zur Pflicht, bei Lagerung von Getreide etc. unter freiem Himmel zu prüfen, ob die in Artikel 147 des Polizeiſtrafgeſetzes vorgeſchriebene Entfernung von Gebäuden eingehalten iſt. von Hahn. 1467 Ein ſchreckliches Unglück Der§ 74 der Ausführungsverordnung zur allgemeinen Bauordnung lautet: 5 Offene oder nur mit Latten und dergl. abgeſchloſſene Schuppen dürfen zur Aufbewahrung von Garben, Stroh, Futter und anderen leicht brennbaren Gegenſtänden nur inſo⸗ weit und auf ſo lange benutzt werden, als ſie nicht auf eine die Feuergefährlichkeit erhöhende Weiſe bewohnten Gebäuden oder öffentlichen Straßen nahe gerückt ſind. Der Artikel 174 des Polizeiſtrafgeſetzes lautet: Stroh, unausgedroſchenes Getreide, Heu, Grummet, dürrer, unbereiteter Hanf und Flachs, dürre Streumittel und dergleichen leicht entzündliche Gegenſtände dürfen unter freiem Himmel zum Zwecke längerer Aufbewahrung in größerer Menge, bei Vermeidung einer Strafe von 1 bis 5 fl., nicht anders als in einer Entfernung von hundert Fuß— 25 Meter— von jedem nicht feuerſicher gedeckten, fünfzig Fuß — 12,5 Meter— von jedem feuerſicher gedeckten und mit einer Feuerung verſehenen, endlich dreißig Fuß— 7 5 Meter — von jedem anderen feuerſicher gedeckten Gebäude aufge⸗ ſchichtet werden. Der§ 367 des Reichsſtrafgeſetzbuches lautet Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft wird beſtraft: Wer Waren, Materialien, oder andere Vorräte, welche ſich leicht von ſelbſt entzünden oder Feuer fangen, an Orten, oder in Behältniſſen aufbewahrt, wo ihre Entzündung gefähr- lich werden kann, oder wer Stoffe, die nicht ohne Gefahr einer Entzündung bei einander liegen können, ohne Abſonde⸗ rung aufbewahrt. 6 Eilfrachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. ſcnerrgchff in Auswahl und billigen Preiſen iſt mein Lager in* Herren- u. Knaben- Konfektion fuͤr die kommende Saiſon ausgeſtattet. Ich empfehle zum Beiſpiel: N dauerhafte Qualität in neueſten Helen Alzug Farben von 15 Mark an. vorzuͤgl. Burkin⸗ u. Kammgarn⸗ Her L. Anzug ſtoffe, modernſte Ansſtaltung — von 20 Mark an. Prima Cheviot, in neublau und Herren 85 Anzug hochmodernen Deſſias von —— Mark 25.— an. in den neueſten engl. Carros, Herren 3 Anzug u. Streifen, Roßhaarverarbeit., — Erſatz fuͤr Maß v. Mk. 28 an. 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Den Mitgliedern der Gemeindekrankenverſicherung Viern⸗ heim wird hiermit eröffnet, daß bei allen Erkrankungsfaͤllen das Krankengeld am Schluß jeder Woche (Samstags vormittags) bei dem Rechner zu erheben iſt. Es ſind daher die diesbezüglichen Krankenſcheine all⸗ wöchentlich Freitag nachmittags bei dem behandelnden Arzte abzuholen und bei uns abzugeben. Bei Nichtbeobachtung dieſer Anordnungen wird den Mitgliedern die Gewährung des Kran⸗ keugeldes verweigert. Viernheim, den 8. Oktober 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Kommenden Samſtag, den 15. d. Mts., abends 8½ Uhr findet im Gaſthaus„zum Engel“ ein intereſſanter I Vortrag 1 des berühmten Redners Herrn Realgymnaſiallehrers Kahl, Darmſtadt ſtatt. 1460 Die H. H. Mitglieder, Handwerksmeiſter, Geſellen und Lehrlinge, ſowie alle Intereſſenten ſind hierzu freundlichſt ein⸗ geladen. Der Vorſtand. Strick maschinen sind das beste Erwerbsmittel für alle Perſonen, die einen Erwerb oder Nebenverdienſt im Hauſe ſuchen, beſonders für alleinſtehende Frauen oder Mädchen.— Anlernung gratis. Günſtige Zahlungsbe⸗ dingungen. Vorrätig in allen Syſtemen bei 1459 1454 Martin Decker, See e Mannheim. 1429 9 1* Kathol. Männer⸗Verein. Diejenigen Männer, welche dem Männerverein als Mitglieder beitreten wollen, können ſich bei dem Präͤſidenten Heckmann, dem Rechner Jean Mandel oder dem Diener Georg Hoock anmelden und wäre es ſehr erfreulich, wenn zur nächſten Verſammlung ſich recht viele Mitglieder ange⸗ meldet hätten. Die Bibliothek⸗Ausgabe bei Jean Mandel iſt Sonntag, den 16. d. Mts. von 12—1 Uhr mittags und ſo alle 14 Tage. 1461 In manchen Familien ſind geeignete Bucher und illuſt⸗ rirte Zeitſchriften gebunden und ungebunden vorhanden, die für dle Beſitzer, weil geleſen, keinen Wert mehr haben; für unſere Bibliothek würden ſie von großem Nutzen ſein. Ich bitte herzlich, dieſelben uns zuweiſen zu wollen. Kür den Vorſtand: Heckmann. Radfahrer-Klub Wanderer. im Vereinslokal eine Mitglieder- Versammlung ſtatt.— Einer wichtigen Angelegenheit wegen werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu erſcheinen. 1462 K Wir empfehlen zum Bezuge im Faſſe und in Flaſchen unſere vorzüglichen Weiß⸗ und Rotweine — eigenen Wachstums— und nimmt F. W. Kempf, Sattlermeiſter, Viernheim Beſtellungen zur ſorgfältigſten Aus⸗ führung entgegen. 1463 Dore 8 plitzner, Nengunbeitze, Gau-Algesheim ſhenheuen, Weltall⸗Stoff⸗Farben zum Selbſtfärben im Haushalt. Für Jedermann leicht anzuwenden. Niederlage bei: 774 Karl Marbach, Flora- Drogerie, Rathausſtr. 15. Gefunden wurde ein Mautel. Gegen Erſtattung der Einrückungs⸗ gebühr abzuholen bei 1464 Franz Roos. 1 Bauplatz hat billig abzugeben 1466 Georg Kempf 9. Lampertheimerweg. Käſe! Käſe! Billige, reife, haltb. Limburgerkäſe verſende in Kiſten von 50 u. 70 Pfd. das Pfd. zu 30 Pfg. Fette abgesalz. Schweizerkäse Bei 25 Pfd. das Pfd. zu 65 Pfg. Bei 15 Pfd. das Pfd. zu 68 Pfg. geg. Nachn. Beil/ zu. 11 Laiben billig. AdamdOettle, liter Kirchheim Teck(Wibg). 1465 Genaue Bahnſtation angeben. iſt in der That die ſicherſte Hilfe gegen alle Peiniger der Inſektenwelt. Gri tötet radikal Flöhe, Fliegen, Motten, Cäuſe, Aakerlaken, Schwaben, Milben, Ameiſen, Blattläuſe ꝛc. 1c. Fur Vertreibung des Ungeziefers beim Vieh verwende man nur Ori. Nur echt und wirkſam in Garantiekartons mit Flaſche à 30, 60 und 100 Pfg. Niemals loſe zum Nach ⸗ füllen. Ueberall erhältlich. Verkaufsſtellen durch Plakate kenntlich. Man laſſe ſich nichts anderes als„Erſatz“ oder„als ebenſo gut“ aufreden.. In Viernheim bei Karl Marbach, Flora⸗Drogerie. Samtliche Anzugs-Stoffen für Merbst und Winter ſind eingetroffen und ladet freundlichſt zum Beſuche ein Hans Scherben haben dann ihre Schrecken verloren, wenn die kluge Hausfrau„Sowas“ vorrätig häſt.„Sowas“ iſt ein unverwüſtlicher Reparaturkitt für Hausgeräte jeder Art; er kittet Geſchirre, Gläſer, Töpfe etc. aus Con, Glas, Porzellan und ähnlichen Maſſen abſolut dauerhaft und ver⸗ leiht ihnen unbegrenzte Haltbarkeit. Deshalb iſt und bleibt der beſte Freund der Hausfrau wie des Dienſtperſonals: Sowas. Preis pro Garnitur, für zahlloſe Mittungen ausreichend. Mark—. 80, überall erhältlich. Man laſſe ſich nichts anderes als„Erſatz“ oder „ebenſo gut“ aufreden. Wo nicht zu haben, weiſen wir bereitwilligſt Bezugsquellen nach. Wilh. Anhalt G. m. b. H. Oſtſeebad Kolberg. Mädchen für Handarbeit suchen 1334 Eug.& Herm. Herbst Corsetfabrik, Mannheim. Neuheiten 1304 Schumacher. 6 ier 1a * ent nichta ſch 1 Zen ruſſt lang Nach in d Jupe dem 60 Hure Tum am! bericht word