— 1 Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Ur. 126. Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Vierntzeim. Wirkſamſtes Inſertions-Hrgan. Donnerſtag, den 3. Nouember 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Gibraltar, 31. Okt. Das Mobilmachungsmanöver wurde eingeſtellt. Man ſchließt daraus, daß keine weiteren Verwickelungen mit Rußland erwartet werden. Condon, 31. Okt. Das Uebereinkommen zwiſchen Rußland und England iſt nicht zum wenigſten Frankreichs Freundſchaftsdienſten zu verdanken. Die Spezial⸗Kommiſſion beſteht aus franzöſiſchen und anderen fremdländiſchen Offizieren. Bis zum Ende der Unterſuchung bleibt das ruſſiſche Geſchwader in der Aroſa⸗Bai. Die beiden ſtreitenden Teile verpflichten ſich, den Urteilsſpruch der Kommiſſion anzunehmen. Rußland hat überdies im Voraus zugeſtanden, volle Entſchädigung an die Geſchädigten zu bezahlen. Berlin, 31. Okt. Der„L.⸗A.“ meldet aus London: Wie der Petersburger Berichterſtatter des„Daily Expreß“ ſchreibt, beſitzt das ruſſiſche Marineminiſterium nun die Er⸗ kenntnis, daß die baltiſche Flotte auf ihre eigenen Torpedoboote feuerte, welche, das Geſchwader abpatrouillierend, plötzlich aus dem Nebel herauskamen, und für japaniſche Boote gehalten wurden. Der Befehlshaber des zweiten Torpedobootes, der ſich angegriffen glaubte, erwiderte das Feuer. Mehrere Mann⸗ ſchaften des nächſten Schlachtſchiffes wurden verwundet. Drei Schlachtſchiffe eröffneten das Feuer, worunter die Fiſcherboote litten. Vor Ankunft in Cherbourg hielt Roſchdjeſtwenky eine Unterſuchung ab. Er wußte zu dieſer Zeit noch nicht, daß neutrale Schiffe gelitten hatten. Fetersburg, 31. Okt. Die engliſche Regierung hat die Entſchädigungsſumme für den Vorfall in der Nordſee auf 2 Millionen Rubel feſtgeſetzt. Der Bruder des Zaren, Groß⸗ fürſt Michael, ſoll ſich perſönlich nach London begeben, um dem König Eduard die Entſchuldigung des Zaren zu übermitteln. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Toßtio, 1. Nov. Nach amtlichen Meldungen iſt es den Japanern gelungen, am 28. Oktober eine den goldenen Hügel beherrſchende Poſition zu erobern. Man hofft beſtimmt, daß es nur eines Sturmes bedarf, um die Feſtung zu Fall zu bringen. Alle Vorbereitungen zum Sturm ſind ge⸗ troffen. Tſchifu, 31. Okt. Der allgemeine Sturm auf Port Arthur, der mit dem Angriff vom 24. Oktober begann, ent⸗ wickelte ſich geſtern zu einer heftigen Schlacht, welche den ganzen Tag wütete. Nach einer Quelle, die ſich bisher als zuverläſſig erwies, warfen die Japaner große Streitkräfte gegen die Feſtung bei dem Verſuch, eine beherrſchende Stellung zu gewinnen. Das Ergebnis iſt noch unbekannt. Man glaubt, die Japaner wollten nicht die Stadt durch den Angriff einnehmen, ſondern nur einen weiteren Schritt vorwärts erzielen. Es dürften noch zwei weitere allgemeine Angriffe erforderlich ſein, bis der Abſtand zwiſchen den Kriegführenden klein genug iſt, um den Verſuch, die Hauptorte zu beſetzen und damit die Be⸗ lagerung zu beenden, ausführbar zu machen. — Mulden, 31. Okt. Nach einer Ruhepauſe von mehreren Tagen begann geſtern nacht im Südoſten eine Kanonade mit ſchweren Geſchützen und dauerte bis zum Morgen. Zwiſchen den Aufklärungstruppen finden Kämpfe ſtatt. Die Japaner überſchritten den Schaho ſüdöſtlich von Mukden Man erwartet, daß noch in dieſer Woche eine große Schlacht entbrennen wird. General Kuropatkin führt dauernd den Oberbefehl und iſt mit der völligen Umgeſtaltung des Heeres beſchäftigt.— Statt⸗ halter Alexejew iſt geſtern nach dem europäiſchen Rußland ab⸗ gereiſt. Hereros und Engländer. Eine einigermaßen verdächtige Meldung kommt aus Swakopmund. Danach haben vor mehreren Wochen 30 be— waffnete Hereros einen Kapländer von Waterberg bis zur Grenze des Walfiſchbaigebietes ungehindert geleitet. Die „Dtſch. Kol.⸗Ztg.“ bemerkt hierzu höchſt naiv:„Man kann daraus die Schwierigkeiten erſehen, mit denen eine Ueberwachung der Kaffern verknüpft iſt, und welche Unſicherheit im ganzen Schutzgebiete herrſcht.“— Unſeres Erachtens würden folgende Fragen beſſer angebracht ſein: Was hat denn der Kapländer in Deutſch⸗Südweſtafrika zu ſchaffen gehabt? Woher kommt und was bezweckt die Freundſchaft zwiſchen dem Kapländer und den Hereros? Welche Geldſummen hat der Kapländer ſeinen Freunden, den Hereros, ausgezahlt? Und endlich: Hat der Herr Kapländer auf ſeiner Durchſtreifung des deutſchen Schutz⸗ gebietes vielleicht auch dem Hottentotten Hendrik Witboi die Hand gedrückt? Die Finanznöte der Kriegführenden. An der Tatſache einer größeren ruſſiſchen Anleihe in Deutſchland iſt trotz aller halbamtlichen Petersburger Ableug⸗ nungen nicht mehr zu zweifeln. An der Berliner Börſe be— zeichnete man die bezüglichen Verhandlungen in Petersburg, woſelbſt der Chef des Bankhauſes Mendelsſohn Bartholdy Gaſt des Zaren war, als abgeſchloſſen. An der Börſe iſt man wenig erbaut von dem Gedanken, daß auch Deutſchland wieder als Geldgeber herangezogen werden ſoll. Die japaniſchen Finanzleute haben ihrerſeits gleichfalls Vorkehrungen für das neue Kriegsjahr getroffen, es ſollen 770 Millionen Nen an neuen Einnahmen aufgebracht werden. Wie lange wird das kleine Japan zur Aufbringung dieſer gewaltigen finanziellen Erforderniſſe noch imſtande ſein! Unruhen in Rußland. Vetersburg, 31. Okt. In der letzten Zeit veranſtalte- ten Volkshaufen unter Vorantragung von roten Fahnen De⸗ monſtrationen. Die Demonſtranten wurden jedoch von der Polizei, zuweilen auch vom Militär, ſtets bald auseinanderge⸗ trieben. Unter dem Eindruck des Befehls des Generalgou⸗ . Agenten, die die japaniſchen Waren teils direkt verneurs, des General Tſchertkow, daß die Truppen, wenn ſie mit Steinen beworfen würden, nicht in die Luft, ſondern auf das Volk ſchießen ſollen, fand am 28. Oktober bei Wola wiederum eine Kundgebung ſtatt. Die Polizei und die Ko- ſaken traten den Demonſtranten unter Anwendung der blanken Waffen entgegen. Es gab beiderſeits viele Verwundete. Die„gelbe Gefahr“ für unſere Erport-Induſtrie. In einem ſehr bemerkenswerten Artikel des„Oſtaſiat. Lloyd“ heißt es über dieſen wichtigen Gegenſtand u. a.: „Japan führt auf chineſ. Boden zur Zeit nicht nur einen Krieg mit der blanken Waffe gegen ſeinen Erbfeind Rußland, ſon⸗ dern auch einen wirtſchaftlichen gegen ganz Europa, deſſen endliches Ziel dahin geht, ſich auf dem chineſiſchen Markt eine beherrſchende Stellung zu ſichern. Daß es ſich dazu nicht allein ſeines Kaufmanns und ſeines Reeders bedient, ſondern auch mit allen anderen ihm zu Gebote ſtehenden Hilfsmitteln kämpft, iſt bekannt. Es iſt kein Zufall, daß wir jetzt in Peking ſo⸗ wohl wie in den Provinzialſtädten überall japaniſche Ratgeber bei den chineſiſchen Behörden finden, daß der japaniſche Ofſizier ſich beinahe ſchon das Monopol auf dem Gebiete der Militär- unterweiſung geſichert hat, daß eine japaniſche Schule neben der anderen im Reiche der Mitte entſteht, daß bereits ein erheb⸗ licher Teil der chineſiſchen Preſſe ſich im Beſitz Japans befindet, und daß ſchließlich ſogar japaniſches Kapital immer öfter für Unternehmungen aller Art in China zur Verfügung geſtellt wird. Eine Frage iſt dabei, ob die Europäer überhaupt im ſtande ſind, auf die Dauer dem Vorgehen der Japaner erfolg⸗ reich zu begegnen. Wir wollen ganz außer Acht laſſen, ob die Produkte der japaniſchen Induſtrie ſich an Güte mit denen der kuropäiſchen meſſen können. Bisher hat man jedenfalls die Erfahrung gemacht, daß die minderwertige japaniſche Ware den Anſprüchen der nicht verwöhnten Chineſen völlig entſpricht und ſchon deshalb unſchwer im Wettbewerb mit den, wenn auch beſſeren, ſo doch auch teuren europäiſchen Waren auf⸗ nehmen kann. Wir Deutſchen haben insbeſondere die Er⸗ fahrung gemacht, daß ganz erheblich mehr japaniſche Waren ihren Weg über Tſingtau ins Hinterland finden, als deutſche. Noch wichtiger aber als die Billigkeit der japaniſchen Waren ſcheint uns bei Beurteilung des wirtſchaftlichen Kampfes, der ſich zur Zeit vor unſeren Augen abſpielt, der Umſtand zu ſein, daß der Japaner ſeine Ware viel einfacher in China vertreibt, als der Europäer, der ſeinen Abſatz ausſchließlich durch einen meiſt mehrfachen Zwiſchenhandel findet. Die Japaner bedienen ſich weder eines Exporteurs in ihrem Verſchiffungs hafen, noch eines Importeurs im chineſiſchen Vertragshafen und dann noch eines oder mehrerer chineſiſcher Mittelmänner, die ſelbſtverſtänd⸗ lich alle an der Ware verdienen wollen, ſondern die japaniſche Induſtrie überſchwemmt China mit einer gewaltigen Zahl von an den Konſu- ... Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 391 Nachdruck verboten.) „O, Kindchen, nur keine Ausgaben für mich.“ „Selbſtredend, für Dich die erſten! Alles andere kann und muß warten.“ „Ich möchte doch, daß Du einen Teil der Wohnungs⸗ einrichtung auf Dich nimmſt, Andrea hat uns ſeit lange ſo viel Opfer gebracht, daß Du Dich endlich erkenntlich zeigen mußt.“ „Das eilt noch nicht, Du gehſt vor. Oder drängt Andrea etwa zur Beſchleunigung der Hochzeit!“ „Wie heftig Du gleich wieder wirſt, Friedhelm, kein Wort bat das Mädchen zu mir darüber geſprochen. Ich glaube wahr⸗ haftig, Du weißt garnicht, welch einen Schatz Du Dein eigen nennſ 5 1„Die ſchönſte Perle wird zuletzt alltäglich, wenn man ſie immer zu ſehen bekommt“,— ſchon wieder dies merkwürdige Zucken der Lippen und das Falten der Brauen. „Vorläufig ſeid Ihr ja noch nicht einmal öffentlich ver⸗ ſprochen, was doch der Hochzeit vorangehen muß.“ „Damit die ſtolze Sippe über den einfachen Muſiker höhniſch die Naſe rümpft.“ „Laſſe nur Dein Werk erſt aufgeführt werden, dann wird Dein Name ſchnell genug bekannt werden. O, wie würde Dein guter ſeliger Vater ſich freuen, wenn er dieſe frohe Stunde er⸗ leben könnte.“ Friedhelm dachte ſelten an den Vater, den er kaum gekannt hatte. Jetzt aber fragte er ſich doch, ob dieſer Mann auch Sturm und Schmerzen, wie ſie ihn durchtobten, gefühlt hatte. Ob auch in der Bruſt des ſtillen Organiſten ein heißes Sehnen nach ſtrahlender Schönheit, nach überirdiſcher Wonne gelebt, das nur im Meer der Töne unteraing und erſtickt wurde! Leben von ſeinem Leben, konnte er ihm doch unähnlich ſein in allem— an Leib und Seelel Die Mutter fragen— nein! Sein Verlangen würde und müßte ihr Wahnſinn dünken, wozu ſie aufs neue erſchrecken! Jenes Verſprechen, der Schwerkranken, ſcheinbar Sterbenden gegeben, war es, was ihm die Ruhe ſeiner Nächte raubte. Wie hatte er ein ſolches Unrecht an ſich und ſeiner Seele begehen können, dieſer Seele, die förmlich nach Schönheit, nach Anmut auch im Weibe durſtete! Dieſer Seele, die himmliſche Schwingen empfangen hatte und ihm den Flug leicht machte in das über— irdiſche Reich der Ideale und Träume. Sein Vater! Ob der Mann wohl den Mann verſtanden und bemitleidet, nein, gerettet hätte, von dem Fluch eines vor⸗ ſchnellen Verſprechens? Wer weiß! Wer weiß! * 4* Es war wieder Sommer. In Lindenhof blühten und dufteten Roſen und Linden. Falter wiegten ſich auf den weißen Blumen der Waldrebe, die mit dem Epheu die Altaue umrankte. In den hohen Zimmern war es kühl, da merkte man nichts von der Glut, die über den Fluren brütete. Kurt Lindberg war ein eifriger Landwirt geworden. Auch heute war er bei der Heuernte. In duftenden Schwaden lag das Gras auf den Wieſen, unweit der arbeitenden Leute hielt er auf ſeinem Braunen. Er war ein guter, ein gerechter Herr, wie ſein Oheim es gewollt hatte, alle ſchafften gern für ihn und unter ſeinen Augen. Die ſchöne, junge Frau Gräfin ſahen die Tagelöhner ſelten. Sie lag drinnen im Schloß auf ihrem Ruhebett und las franzöſiſche Romane. Die Mamſell, ein keckes, junges Ding, wollte ſich halbtot lachen über ihre Unwiſſenheit in allen Haushaltungsangelegenheiten und war es ganz zu⸗ frieden, daß Reine ſie ſo wenig behelligte. Anfangs hatte dieſe es verſucht, auf Kurts immer wiederkehrende Bitten, die Ober⸗ leitung des Haushaltes zu übernehmen. Als es ihr aber klar wurde, daß dazu ein gutes Ceil Selbſtüberwindung und Auf⸗ opferung gehörte, vor allem aber eine richtige und genaue Zeit⸗ einteilung, erlahmte ihre Energie nur allzu bald. Jeden Tag, wie Kurt es wünſchte, um ſieben Uhr aufſtehen, dann den Milch- keller und gar die Ställe beſichtigen— es ging einfach nicht. Dazu hatte ſie ſich doch wahrhaftig nicht verheiratet! Später kamen die geſellſchaftlichen Verpflichtungen, denen ſich Reine nicht entziehen zu können glaubte und nahmen ſie genügend in Anſpruch. Wie hätte ſie ſchön und liebenswürdig ſein können, wenn ſie den Morgen über gearbeitet hatte! Auf dem Hühnerhof wurde ſie ſeit jener Stunde nicht mehr geſehen, da eine Gluücke in Verteidigung ihrer Hühnchen ſie mit Geſchrei und empor— geſträubten Federn verfolgt hatte. Reine hatte die ſüßen, kleinen Dinger nämlich in ihr Kleid geſammelt, um ſie Kurti zu zeigen. Sie fürchtete ſich halbtot vor dem wütenden Tier und bekam beim Kollern des Puters Nervenanfälle. Als der Graf zum Mittageſſen nach Hauſe kam, trat Reine ihm noch im Morgenkleide entgegen. Schöner, verführeriſcher als je in dem blumigen, langſchleppenden Battiſtgewande. „So lauge bleibſt Du, Kurti— halbtot habe ich mich gelangweilt. Du wirſt gewiß nicht zur rechten Zeit fertig werden.“ „Wozu, meine Königin?“ Er faßte ihr Köpfchen in beide Hände und küßte ſie auf beide Augen. „Wozu? Aber, Kurti! Heute iſt doch das Gartenfeſt bei Prinzeß Thea auf Altwiel, worauf ich mich ſchon ſo lange freute und mir das himmliſche Kleid von Gerſon habe kommen laſſen. Gleich nachher ziehe ich mich an und Du ſollſt ſehen, ich bin ſchöner als ſie alle!“ „Wie immer“,— er zog ihren Arm in den ſeinen—„aber nun laß uns eſſen, mein Lieb! Ich bin halbtot vor Hunger und Hitze.“ Reine war in der Vorahnung ihrer Triumphe ſtrahlend heiter und ausgelaſſen und ſo berückend, daß Kurt es nicht über ſich gewann, ihr zu ſagen, daß die Kutſchpferde nicht frei wären, ſondern mithelfen müßten, Heu einzufahren. Ein veinliches Gefühl überkam ihn freilich, wenn er an die ernſten, fragenden Blicke des alten Heymann, des Verwalters dachte. Es kann jeden Tag regnen— in der Heuernte regnet es immer— und der Ertrag der Wieſen machte eine Haupteinnahme Lindenhofs aus. Die Geſpanne waren auf die nötigſten beſchränkt, da kam es ſehr auf die Arbeitskraft von zwei Pferden an. (Fortſetzung folgt.) 2—ů—ů ů———ů ů— menten, teils an den chineſiſchen Kleinhändler im Innern des Landes abſetzen.“ Europa kann nicht wünſchen, daß Japan über Rußland Meiſter wird. Deutſchland. Berlin, 31. Okt. Der Bundesrat hat in dem Lippi⸗ ſchen Thronſtreite ſich dahin ausgeſprochen, daß 1) die Kegent⸗ ſchaft des Grafen zur Lippe⸗Bieſterfeld zu recht beſteht und daß 2) die übrigen Streitigkeiten durch ein unter dem Vorſitz eines Herrſchers aus Mittliedern des Reichsgericht zu bildendes Schiedsgericht zu entſcheiden ſind.— Damit würde alſo derſelbe Weg beſchritten werden, der im Jahre 1897 ge- gangen wurde, als es ſich um den verſtorbenen Grafregenten Ernſt handelte. Wie beſtimmt verlautet, hat die Schanmburg Lippi⸗ ſche Regierung bereits ihr Einverſtändnis zu den Beſchlüſſen ſchriftlich niedergelegt, dagegen ſoll der Fürſt von Schaumburg⸗ Lippe ſeine perſönliche Zuſtimmung noch nicht gegeben haben. Des Ferneren verlautet, daß Prinzregent Luitpold dem Schieds⸗ gericht präſidieren ſolle. Berlin, 31. Okt. General v. Trotha meldet aus Windhoek vom 30. Oktober: Nach der Ausſage von Gefangenen haben die Hereros alles Vieh verloren. Die Kapitäne ſeien nach Britiſch⸗Betſchuanaland geflohen. Das Volk, halb ver⸗ hungert und halb verdurſtet, beginnt ſcheinbar aus dem Sand⸗ feld nach dem Weſten zurückzuſtrömen. Bei Ewars und Oku⸗ warumende haben mehrere Trupps, teilweiſe mit Gewehren, einen Pfad in weſtlicher Richtung gekreuzt. Auf den Poſten in Okatiekuri wurde am 26. Oktober geſchoſſen. Mühlen⸗ fels iſt angewieſen, durch Streifkolonnen die Gegend zu ſäubern. München, 1. Nov. Finanzminiſter von Riedel hat ſein Abſchiedsgeſuch mit Rückſichten auf Alter und Geſundheit be⸗ gründet. Die Genehmigung des Geſuches erfolgt beſtimmt und zwar wird der Wechſel im Finanzminiſterium vorausſichtlich am Mittwoch nach der Rückkehr des Regenten erfolgen. Auch die Ernennung des Miniſterialrats Pfaff zum Nachfolger Riedels erwartet man noch in dieſer Woche. Ausland. Petersburg, 31. Okt. Ueber den Stand der Cholera wird folgendes gemeldet: Im Transkaſpi⸗Gebiet ſind vom 17. bis zum 24. Oktober 3 Erkrankungen, in Baku vom 8. bis 25. Oktober 26 gegen 60 in der Vorwoche vorgekemmen. Aus Saratow werden keine Cholerafälle gemeldet. In Aſtra⸗ chan erkrankten vom 18. bis 25. Oktober 15 Perſonen, 6 Perſonen ſtarben. Im Gouvernement Samara nahm die Zahl der verſeuchten Ortſchaften zu; die Zahl der Erkrankungen überſtieg aber nicht die der Vorwoche. Insgeſamt erkrankten vom 17. bis 24. Oktober 65 Perſonen, 14 ſtarben. Die Stadt Samara hat 3 Erkrankungen gemeldet. * Nah und Fern. Weinheim, 31. Okt. Hier wurde der bei der hieſigen katholiſchen Bevölkerung allſeits bekannte und wegen ſeiner Biederkeit und Leutſeligkeit ſehr beliebte Geiſtliche der Freiherrl. v. Ullner'ſchen Stiftung, der hoch in den 70er geſtandene Herr Benefiziat Sebaſtian Dauß, zu Grabe ge⸗ tragen, Mannheim, 3. Nov. Das beſte Talent für die Hochſtabler-Karriere entwickelt der 15 jährige Kaufmannslehrling Bern h. Emil Münkel, gebürtig aus Straßburg. Er betrieb den Telephonſchwindel als Spezialität und hatte ſich vorige Woche vor dem Mannheimer Schöffen⸗ gericht wegen dieſer Straftaten zu verantworten. Der Tauge⸗ nichts gab ſich in den beiden zur Verhandlung ſtehenden Fällen einmal am Telephon als Direktor Weis vom Elektrizitätswerk Ludwigshafen, das anderemal als Direktor Steudel von Lanz aus und beſtellte unter dem Namen derſelben Zigarren und Zigaretten bei den Zigarrenhändlern Carl Struve, K 1, und Gg. Egert, O 6. Zigarren unter 10 Pfg. verſchmähte er, er verlangte nur beſte Marken in der Preislage von 1030 Pfg., außerdem beſtellte er Zigarillos, Zigarrenſpitzen und erhielt ſie auch, als der anderen Tags plötzlich in einen Kaufmanns⸗ lehrling verwandelte Herr Direktor ſie im Auftrage desſelben abholte. Das Gericht gibt dem Angeklagten hinter ſchwediſchen Gardinen einen Monat Zeit über die Beſchaffung weiterer billiger Zigarren beſter Güte nachzudenken. Mannheim, 31. Okt. Auf der Weltausſtellung in St. Louis iſt die Stadt Mannheim, ſowie Herr Ober- bürgermeiſter Beck mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden. Aus Ludwigshafen, 31. Okt. Anſcheinend unter dem Einfluſſe des„Nenen“ ereigneten ſich geſtern eine ganze Reihe von Körperverletzungen. In einer Wirtſchaft der weſt⸗ lichen Hemshofſtraße entſtand geſtern abend zwiſchen Keſſel⸗ ſchmieden und anderen Gäſten ein Streit. Die Keſſelſchmiede benahmen ſich derart roh, daß ſie ſchließlich von dem Wirte und anderen Gäſten an“ die Luft geſetzt wurden. Draußen ſchlugen dann die Exzedenten mit leeren Bierfäſſern Fenſter und Türen ein. Es entſtand dann eine wüſte Keilerei, wobei es drei Schwerverletzte gab. Ein Vermißter wurde erſt heute morgen 6 Uhr in der Nähe des Schlachtfeldes in ebenfalls lebensgefährlich verletztem Zuſtande aufgefunden. Von einem Unbekannten wurde heute Nacht in der Kaiſerwilhelmſtraße der Heizer Jak. Weber ebenfalls ſchwer verletzt. Worms, 1. Nov. Der Biſchof von Mainz wird Ende dieſer Woche zu mehrtägigem Aufenthalt hier eintreffen, um am Sonntag die hl. Firmung vorzunehmen. Waldmichelbach, 31. Okt. Wie reich dieſes Jahr der Kartoffelſegen in hieſiger Gegend iſt, mag die Tatſache dartun, daß Landwirt Berkhold dahier von einem Grundſtück, auf das er 6 Säcke geſetzt hatte, nicht weniger als 96 Säcke voll Kartoffeln gleicher Größe von dieſem Grundſtück erntete. — Landwirt Jean Heid dahier erntete auf einem Acker Dick⸗ wurzeln von 20— 25 Pfd. pro Exemplar, was für die hieſigen Verhältniſſe ganz rieſige Gewichte ſind. Mainz, 31. Okt. Der Bruder des einſt vielgenannten Meiſterfahrers Lehr, Lothar Lehr, der auch den hieſigen Militärbehörden viel zu ſchaffen gemacht hat, ſchließlich aber als„geiſtig unzurechnungsfähig“ entlaſſen worden iſt, wurde in Frankſurt a. M. als Hotelſchwindler verurteilt. Direktor Dr. Sioli bezeichnet den Angeklagten zwar für geiſtig minder⸗ wertig, aber irrſinnig ſei er nicht. Deshalb wird auch auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr erkannt. Im übrigen iſt Lehr ſchon von mehreren Gerichten wegen ähnlicher Betrügereien wie die obigen freigeſprochen worden, da man ihn für geiſtes- krank hielt. Er hat die Strafe nicht angenommen. Bingen, 31. Okt. Im katholiſchen Vereinshauſe feierte die Zentrumspartei das 25jährige Abgeordneten⸗Jubiläum des Landtagsabg. Pennrich⸗Bingen. Es ſprachen Geiſtl. Rat Engelhardt⸗Bingen, die Landtagsabg. Dr. Schmitt-Mainz und v. Brentano⸗Offenbach. Herr Pennrich dankte in längerer Rede. Ein Diplom wurde ihm zum Andenken überreicht. Pforzheim, 1. Nov. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern abend um 5 Uhr. Ein ſechsjähriger Knabe, Alfred Dörr, wollte auf der Straße zwiſchen zwei Fuhrwerke durch- gehen, fiel zu Boden und wurde überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Den Fuhrmann trifft keine Schuld. Karlsruhe, 31. Okt. Der hier wohnhafte 24 Jahre alte Student der Chemie Richard Blümner aus Zürich ſtürzte in ſeiner Wohnung die Treppe herunter und erlitt einen Genickbruch. Er wurde von Mitbewohnern tot aufgefunden. Landau, 1. Nov. Wegen Weinfälſchung verurteilte die hieſige Strafkammer den 60 Jahre alten Weinhändler Joſef Jung von hier zu einer Woche Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Den 58 Jahre alten Weinhändler Auguſt Rohr von hier zu 2000 Mark Geldſtrafe. 24 000 Liter Wein des Weinhändlers Rohr ließ man auslaufen. Wilhelmshaven. Zur Ableiſtung ihrer geſetz⸗ lichen Dienſtpflicht werden junge Leute, die das Schuh- macherhandwerk erlernt haben, ſofort als 3—4jährige Freiwillige eingeſtellt. Sie haben Ausſicht, in kurzer Zeit an Bord kommandiert zu werden, wo ſie durch Ausübung ihrer Berufstätigkeit lohnende Beſchäftigung finden. Geſuche ſind unter Beifügung eines Lebenslaufs, ſowie Schul-, Lehr⸗ und Arbeitszeugniſſe ſchleunigſt einzureichen an das Kaiſerliche Kommando der Handwerker, Abteilung II, Werftdiviſion, Wilhelmshaven. Letzte Nachrichten. Aerlin, 2. Nov. Der Lokalanz. meldet aus London: Dem Daily Expreß wird aus Tokio telegraphiert: Nach wei⸗ teren offiziell noch nicht veröffentlichten Depeſchen aus Dalny ſind die Vorbereitungen für den endgildigen Sturm ſchon viel weiter vorgeſchritten, als bekannt gegeben wurde. Die Zitadelle ſteht, ohne daß die Verteidiger es wiſſen, über Katakomben und morgen werden die Arbeiten der Sappeure beendet. Es ſind Tunnels in Gabelform mit einem dritten Arm. Dieſelben ſind voll Minen unter das Zentrum der Zitadelle gelegt worden, werden aber nicht eher zur Exploſion gebracht werden, bevor nochmals Stöſſel die Aufforderung zur Kapitulation zu- geſchickt bekam. Man glaubt, dieſer werde ſeine Mannſchaften nicht unnütz opfern. 11 ruſſiſche Batterien ſind dauernd zum Schweigen gebracht und viele andere ſind beſchädigt. Die Ruſſen haben keine wirkſamen Granaten. In Tokio herrſcht allgemein die zuverſichtliche Erwartung, daß morgen die japa⸗ niſche Flagge auf den Ruinen Port Arthurs wehen wird. Ein Chineſe, der am Sonntag aus Port Arthur entkommen iſt und geſtern in Tſchiſu ankam, erzählt, im Nordweſten von Port Arthur ſtellten die Japaner 2 ſchwere Belagerungsgeſchütze beim Taguſchanberge auf, ebenſo 2 im Norden bei Suzenyen. Die Japaner haben Belagerungsgeſchütze, welche die ſogenann— ten Lotſeforts beſchießen können, während die ruſſiſchen Kanonen die Japaner nicht zu erreichen vermögen. Der nördliche Zu⸗ gang von Port Arthur iſt geſperrt. Den großen Graben, der die Werke verbindet, beginnen die Japaner trotz heftigſten Feuers mit Sandſäcken zu ſchützen. Wenn ihnen dies ge⸗ lingen ſollte, iſt das letzte Hindernis für einen Sturmangriff überwunden. Alle Gebäude in Port Arthur ſind zerſtört, die Verwundeten ohne friſches Waſſer. Der Zuſtand in der Feſtung iſt ſchrecklich. Die Japaner machen überall die äußerſten Anſtrengungen. Weinheim, 1. Nov. Bei der Fuchs'ſchen Muhle iſt ein Radfahrer tötlich verunglückt. Kenzingen, 2 Nov. Einen guten Fang machte der hieſige Gendarmeriewachtmeiſter Gaupp. Es gelang ihm, in Köndringen einen Gauner namens Herm. Stockmeier zu verhaften, der von Offenburg per Rad landaufwärts fuhr und an vielen Orten, beſonders in Wirtſchaften, falſche Füͤnf⸗ Markſtücke verausgabte. Bei ſeiner Verhaftung hatte St. noch ca. 20 ſolcher Falſifikate bei ſich, ebenſo 167 Mk. echtes Geld. Es ſcheint alſo, daß er ziemlich viel falſches Geld ab⸗ geſetzt hat, trotzdem die Fälſchung leicht erkenntlich und ſehr plump ausgeführt iſt. Straßburg, 2. Nov. Die faſt fertig geſtellte neue Kirche in Nilvingen wurde durch eine Dynamitpatrone geſprengt. Der Taͤter iſt noch nicht ermittelt. Marktbericht. Weinbeim, 31. Okt. Schweinemarkt. Es wurden zugeführt: 114 Stück Milchſchweine. Verkauft: 104 Stück Milchſchweine. Das Paar 8—16 Mk. Laufer zugeführt: 6 Stuck, verkauft 4 Stück Paar 19— 28 Mk. Nedaltion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Unzerbrechlich! Hochelastisch! Rostfrei — Ihr Frauen wollt Ihr sicher gehn, So müsst Ihr auf den Namen sehn: Nur„Herkules“ heisst die Parol', Ein solch“ Corset will Euer Wohl! Der heutigen Nr. liegt ein Proſpekt des Kauf⸗ hauſes D. Liebhold, Maunheim, am Markt, bei, worauf die geehrten Leſer beſonders aufmerkſam gemacht werden. lun Ahierertges Airbabnrge n gevint Bekanntmachung. Zur Fütterung des gemeinheitl. Faſelviehs ſollen 20 Zeutuer Welſchkorn und 3 85 erſte im P angekauft werden. esbezügliche Offerten ſind bis längstens F. d. Mts. . 6 Uhr unter Vorlage von Muſtern bei uns ein- zureichen. Viernheim, den 2. November 1904. 1552 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme. Viernheim, den 2. November 1904. 1553 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Das Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 halt am 3, 4., 5., 7., 8., 9., 10, 11., 12. und 14. Nov. größere Schießübungen mit ſcharfer Munition auf den Schließ⸗ ſtänden im Kaferthaler Walde ab. Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof— Pumpſtation—Sandtorf—Heſſiſche Grenze —Karlſtern Hütte—Schießſtand. Das Betreten dieſes Geländes iſt an den genannten Tagen von 8 Uhr vormittags 1 Uhr mittags mit Lebens⸗ gefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten Die bezeichneten Straßen ſelbſt ſowie der Weg längs der Heſſiſchen Grenze können betreten werden. Heppenheim, den 29. Oktober 1904. Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. Die Lärberei& chem. Neinigungsanſtalt R. Schaedla empfiehlt ſich zum chem. Reinigen und Färben 4 Damen- u. Herren-Garderoben etc. unter Zuſicherung billigſter Berechnung und tadel⸗ loſer Ausfuhrung. 1554 Waſchſachen werden auf Wuuſch . in 3 bis 4 Tagen geliefert. Annahme bei Frau Kuhn, Hügelftr. 1. LDL— LL. Eine Entlaufen eine weiße Gans. 1557 ! Um Rückgabe bittet Frz. 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Bei den diesjährigen Herbſtkontrollverſammlungen im Bereiche des Meldeamts Heppenheim haben zu erſcheinen: a. alle Reſerviſten(auch die nur Garniſondienſtfähigen), Transportable 951 Accumulatoren für Muſikwerke und ſonſtige Zwecke werden in unſererBlock⸗ Total-Ausverkauf, Metz b. Die zur Disposition der Truppenteile Beurlaubten, ſtation billigſt geladen.— Re⸗ b ei, e. Die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen] paraturwerkſtätte vorhanden wegen Verkauf meines Hauses. Mannſchaften und Frankl& Kirchner amtllahe: 1359 d. Diejenigen Mannſchaften der Landwehr I. Aufgebots, Maunheim— D II, 1. Sämtliehe: Sn: 5 welche in der der Zeit vom 1. April bis 30. Sep⸗ tember 1892 in den aktiven Militärdienſt eingetreten Manufakturwaren ſind.— 2 8 1 2. Die Wilitärpäſſe und Führungszeugniſſe Gelegenheitkäufe Weilss- und Kurzwaren 12 ſind mit zur Stelle zu 5 0 80 1 in Tuche und Buxkins 8 w. ſind vor dem Antreten weg⸗ 155„ b Lleiderstoffen Fertig. Herren- u. Knabenkleider 4. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet kann bis Schuhwaren zu drei Tagen Mittelarreſt und mit Verſetzung in die nächſt⸗ 9 K U f 0. 5 jüngere Jabfegeahe a 82 05 auch verliert er den Ukins, Leine Hüte und Mützen Anſpruch auf die Landwehr⸗Dienſtauszeichnung. 1542 2 9 Die Arreſtſtrafen können geſetzlich nicht in Geldſtrafen und werden zu 2 chle I de Fpreis en ausverkauft. 5 e. burc Krankheit oder dringende Geſchäfte von Baumwollwaren Verkauf nur gegen bar 1691 1 der Teilnahme an der Kontrollverſammlung abgehalten wird, kauft man unſtreitig Die geſamte Caden-Einrichtung wird billig abgegeben. hat rechtzeitig bei dem Melde amt Heppenheim unter am billigſten bei uu Vorlage eines den Grund beſcheinigenden und von der Orts⸗ a Brent behörde beglaubigten Atteſtes um Befreiung nachzuſuchen, oder 5 5 Lindemann innten chenk⸗ bei unvorhergeſehenen, nicht aufſchiebbaren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Kon⸗ trollplatze abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Kontrollverſammlung ſtattfindet, als im aktiven Dienſt befind⸗ lich zu betrachten haben, und daß etwa vorkommende Unge⸗ hoͤrigkeiten gegen gleichzeitig mit ihnen zur Kontrollverſamm⸗ lung einberufenen Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaub⸗ tenſtandes und Gendarmen vor, während und nach den Kon⸗ trollverſammlungen, nach den Militärgeſetzen beſtraft werden. Der Appell findet ſtatt: Zu Vieruheim(im Hofe des neuen Schul⸗ hauſes) Montag, den 7. November 1904, vor; Mannheim F 2, 7. PP Apotheker Dotter's Krampfmittel heilt Krampf und Steifbeinigkeit der Schweine in wenig. Tagen. Viele Dank⸗ ſchreiben. 14jähriger Erfolg. Nur Flaſchen mit dem Aufdruck Dotter ſind ächt, alles andere Nachahmungen. Fl. 75 Pfg ächt zu haben in der 3. Demuth, manein 4 —— gegenüber Warenhaus Kander. Speziale Putzgeſchäft mittags 9 Uhr für die Bürgermeiſterei Viernheim. Apotheke zu Viernheim. 1484 Erbach i. 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