1 r. Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Hamſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. 2. glatt. Amtsblatt der Großb. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Ar. 136. Samſtag, den 26. Aouember 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. CLonden, 24. Nov.„Daily Mail“ berichtet aus Wei⸗ hai⸗Wei von geſtern: Die in einem Rettungsboote aus Port Arthur eingetroffenen Ruſſen erklären, daß ſie das Boot ge⸗ ſtohlen hätten, um darin zu flüchten. Sie teilen ferner mit, daß Waſſer und Munition in Port Arthur ſehr knapp ſeien, die Lebensmittel aber noch für mehrere Monate reichten. In der Stadt ſeien 20 000 verwundete und kranke Soldaten. Tekio, 25. Nov. Von der Belagerungs⸗Armee wird unterm 22. mitgeteilt, daß in der Nacht vom Montag zum Dienſtag ein Ausfall aus Port Arthur in nordöſtlicher Rich⸗ tung gemacht, aber von den Japanern zurückgeſchlagen worden ſei. Dienſtag nachmittag veranlaßte das Feuer der Marine⸗ Batterie eine Feuersbrunſt in Port Arthur. London, 24. Nov. Der„Standard“ meldet aus Tokio von geſtern: Nach zuverläſſigen Mitteilungen von der Belagerungs⸗ Armee feuerten die ruſſiſchen Seeforts in der letzten Zeit bei der Annäherung von japaniſchen Kriegsſchiffen nicht mehr. Eines der ruſſiſchen Schiffe machte den Verſuch, herauszukommen, da alle ſchwer beſchädigt ſind. Die Zahl der bei den Japanern eintreffenden ruſſiſchen Deſerteure wächſt täglich. Nach ihren Ausſagen nimmt die Demoraliſierung der Garniſon von Port Arthur zu.—„Daily Chronicle“ berichtet aus Shanghai von geſtern: Der engliſche Dampfer„Tungſchow“ mit 20 000 Büchſen Fleiſch von Shanghai nach Port Arthur unterwegs, iſt am 21. November von den Japanern abgefangen worden. Das Unternehmen ging von der ruſſiſch chineſiſchen Bank aus, der es 260 000 Taels koſtet. London, 24. Nov. Aus Tokio wird gemeldet: General Nogi habe offiziell berichtet, die Ruſſen haben am 21. ds. einen Gegenangriff auf die Nordfront bei Oſtkikwanſchan gemacht, der jedoch abgeſchlagen wurde. Eine japaniſche Abteilung attackierte den Feind bei Weitzeku nahe Hſtenchang. Die biwackierenden Kuſſen erhalten zwar Verſtärkungen und waren 600 Mann Infanterie, 300 Reiter und 4 Kanonen ſtark. Sie wurden ſchließlich auf Chinholm zurückgeworfen. Die Ruſſen ließen 30 Tote und viel Material zurück. Die Japaner hatten 28 Tote und 8 Verwundete. Tondon, 24. Nov. Nach einer Meldung des Daily Telegraph aus Shanghai berichten aus Wladiwoſtok angekommene Perſonen: Die Preiſe für Lebensmittel daſelbſt ſeien verdreifacht. Der Kreuzer„Bogatyr“ befindet ſich im Hafen, wird aber nur durch Pontons über Waſſer gehalten. Alle chineſiſchen Kulis ſeien gezwungen worden, am Bau der Forts zu helfen. Die Admirale Beſobraſow und Skrydlow befinden ſich in Wladiwoſtok. Letzterer ſei getadelt worden, weil er keine Ver⸗ einigung mit dem Port Arthur⸗Geſchwader herbeigeführt habe. Tokio, 24. Nov. Maßgebende Perſönlichkeiten erklären die in der europäiſchen Preſſe aufgetauchten Gerüchte für falſch, nach denen Japan bereit ſei, auf Friedens⸗Vorſchläge einzugehen. Vor dem Falle von Port Arthur könne davon keine Rede ſein. Japan müſſe für alle Zeiten im Beſitz dieſer Feſtung bleiben, um den Frieden auf die Dauer aufrecht erhalten zu können. London, 25. Nov. Eingeweihte Kreiſe verſichern, die jüngſte japaniſche Anleihe ſei trotz der angekündigten Ueber⸗ zeichnung völlig mißglückt. Weder in London noch in Newyork ſei ein nennenswerter Betrag gezeichnet worden. Newyerk, 25. Nov. Der Zoll⸗Einnehmer in San Franzisko berichtet, daß die Einfuhr japaniſcher Waren über⸗ wältigend ſei. Die Japaner verkaufen, um den Krieg fortſetzen zu können, zu Schleuderpreiſen. Deutſchland. Darmſtadt, 25. Nov. Die Vermählung des Großherzogs und ſeiner Braut, der Prinzeſſin Eleonore von Solms⸗Lich, wird vorausſichtlich in der Mitte des Dezembers ſtatt⸗ finden. Köln, 25. Nov. Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt: Es ver⸗ lautet, daß Gouverneur Leutwein Ende dieſes Monats in Windhuk die Gouverneurgeſchäfte dem General von Trotha übertragen und dann in der zweiten Hälfte des Dezembers nach Berlin reiſen wird. In der eigentlichen Verwaltung des Schutzgebietes wird bis zum Eintreffen des neuen Gouverneurs von Lindequiſt eine Art von Interregnum eingerichtet. General von Trotha wird bis auf Weiteres auch verantwortlicher In⸗ haber der Zivilgewalt ſein, wenn auch die Führung der Geſchäfte dem früheren Vertreter des Gouverneurs, Landgerichtsrat Tecklenburg, obliegen wird. Schwerin, 24. Nov. Bei der geſtrigen Reichstagserſatz⸗ wahl im Wahlkreis Schwerin⸗Wismar erhielten bisher: Sekretär Dr. Dade(konſ.) 5876, Geh. Finanzrat Büſing(natlib.) 6016, ſowie der Zigarrenhändler Antrick(Sozdem.) 9937 Stimmen. Vermutlich iſt Stichwahl zwiſchen Dade und Antrick. Eſſen, 25. Nov. Wie verlautet, wird in nächſter Zeit der Präsident des amerikaniſchen Stahltruſts, Farnell, Herrn Auguſt Thyſſen zur Beratung über ein internationales Bündnis der Stahlwerke beſuchen. Ausland. Paris, 25. Nov. Von nationaliſtiſcher Seite wird das nicht ſehr glaubwürdige Gerücht verbreitet, Finanzminiſter Rouvier habe bereits ſeit mehreren Tagen ſeine Entlaſſung eingereicht, dieſelbe aber infolge eines dringenden Erſuchens des Präſidenten wieder zurückgezogen. Paris, 25. Nov. Da in der letzten Zeit eine Anzahl von Freimaurern infolge der Denunziationsaffare ihren Austritt aus der Loge„Grand Orient“ angemeldet haben, ſoll deren Generalſekretär Vadecard ſeine Entlaſſung eingereicht haben. Tondon, 25. Nov. Wie verlautet, ſteht die Abberufung des hieſigen japaniſchen Geſandten unmittelbar bevor. New- Vork, 25. Nov. Nach einem Telegramm des Newyork Herald aus St. Louis wurden dem Prinzen Fuſhima, dem Vertreter des Mikado, während des Beſuches der Welt⸗ ausſtellung aus ſeinem Hotel Juwelen im Werte von 5000 Dollars geſtohlen. Rio de Janeiro, 24. Nov. General Travaſſos, einer der Führer der letzten Militäraufſtäunde, der bei den Unruhen in der Nacht zum 15. November verwundet wurde, iſt infolge Amputation eines Beines geſtorben.— Die Peſt⸗ und Pocken⸗ erkrankungen nehmen beträchtlich ab. Der Aufſtand in Deutſch-Küdweſtafrika. Die Ermordung v. Murgsdorffs und Holzapfels. Ueber die Ermordung des Bezirsamtmanns von Burgs⸗ dorff und des Miſſtonstechnikers Holzapfels ſind bei der Rhei⸗ niſchen Miſſionsgeſellſchaſt nähere Nachrichten eingegangen. Danach erhielten am Sonntag den 2. Okt. der Unterkapitän Samuel Iſaak und Petrus Tod in Gibeon einen Brief des Hendrik Witboi aus Rietmond mit der Mitteilung, daß er, Hendrik, jetzt„aufhören“ wolle, der deutſchen Regierung zu folgen. Die beiden Briefempfänger gingen darauf zu dem Bezirksamtmann v. Burgsdorff, um es ihm mitzuteilen. In welcher Abſicht ſie das getan haben, iſt nicht klar; Miſſionar Spellmayer vermutet, um ihn aus Gibeon herauszulocken, was ihnen nur allzu gut gelang. Herr v. Burgsdorff ritt mit Samuel Iſaak und Petrus Tod nach Rietmond, um womög⸗ lich den Hendrik noch von ſeinem tollkühnen Schritt zurückzu- halten. Er mußte ſeinen Verſuch mit dem Tode büßen. Etwa 10 Kilom. von Rietmond(Rietmond liegt etwa 80 Kilom. nördlich von Gibeon), in Marienthal, wo er Dienſtag den 4. Oktober mittags ankam, wurde er von den dort verſammelten Witboileuten nur kurz gefragt, ob er den Brief des Kapitäns erhalten habe. Zu gleicher Zeit bekam er, eben vom Pferde geſtiegen, von hinten einen Schuß und war ſofort tot. An dem demſelben Tage wurde auch der Miſſtonstech⸗ niker Holzzapfel erſchoſſen. Er hatte am Sonntag in Riet⸗ mond noch wie gewöhnlich Gottesdienſt abgehalten, wobei es ihm aufgefallen war, daß von den Männern nur die Gemeinde⸗ älteſten und die Dienſtjungen erſchienen waren, während ſonſt auch die Männer ziemlich zahlreich in die Kirche kamen. Am Montag, 3. Okt. früh, erhielt Herr Holzapfel folgenden Brief vom Kapitän: Rietmond, den 3. Okt. 1904. An Ludwig Holzapfel. Ihr wißt ſelbſt, welche Zeit es iſt, die wir haben. Den Hauptpunkt, weshalb ich Euer Gewehr genommen habe, habt Ihr geſehen.(Dieſer Satz iſt nicht klar. D. R.) Ich habe nun abgebrochen mit der deutſchen Regierung; denn die Zeit iſt voll, da Gott der Vater die Hottentotten erlöſen ſoll. So gib mir nun Patronen und Pulver, alles was Ihr habt. Ich bin der Kapitän Hendrik Witboi.“ Holzapfel ging ſofort zum Kapitän, um ihn zu warnen und ihn von ſeinem Vor⸗ haben abzubringen. Hendrik aber erklärte:„Es bleibt bei Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 510 Nachdruck verboten.) „Mein Gott, dafür kann ich doch nicht! Du thuſt gerade—“ „Beende Deine Rede lieber nicht“, fiel die ältere ihr ernſt ins Wort.„Du weißt ſehr gut, was ich meine. Wozu biſt Du die Herrin in Lindenhof, wenn Du in ſolchen Fällen nicht helfen willſt!“ „Mir ſind ſolche Leute gräßlich, das weißt Du, Irene! Ich kann nicht in dieſe ärmlichen Hütten gehen, wie Du, ich würde hinſinken und ſterben“, jammerte Reine—„laß mich doch nun endlich leſen, ich bin gerade bei einer bezaubernden Stelle—“ Aber Fräulein Mainau deckte energiſch ihre Hände über das Buch. „Erſt mußt Du mich hören. Es iſt Deine Pflicht als Menſch, als Weib, als Pflegerin deſſen, was Graf Lindberg Dir an⸗ vertraut hat!“ „Herrgott, Irene, ich verſtehe nichts davon! Sprich mit Kurti, wenn Du den Leuten durchaus helfen willſt.“— Und lächelnd, vor Eifer und Neugier glühend, vertiefte ſich Reine wieder in das Buch, das Schickſal der lebendigen Menſchen über dem der erdichteten vergeſſend. Immer fremder wurde dies ſchöne, oberflächliche, ja herzloſe Geſchöpf dem Weibe, das in tiefſter Seele Schmerz und Jammer der Menſchheit empfand. Immer weiter trennte ſich die Seele Irenes von der, die einſt, wenn auch nur mit lockeren Fäden, der ihren verbunden war. Wie bald kam der Tag, an dem ſie ſich für immer ſcheiden! Irene hatte den Leuten im Dorf geholfen. Sie war einfach mit einer Rückſprache mit Kurt zu dem alten Heymann gegangen und hatte Not und Elend gelindert. Die Augen des knorrigen Mannes ſtrahlten, wenn er Fräulein Mainau gewahrte, mit ſeinen beiden, braunen Fäuſten drückte er die ſchlanke, weiße Hand faſt zärtlich, dieſe Hand, die ſo feſt an⸗ greifen und ſo milde helfen konnte. Trotzdem die beiden Freundinnen ſich wenig ſahen, war Irene gern in Lindenhof. Der Frieden, die Stille thaten ihr wohl. Die Natur mit ihrem reinen Zauber, ihrer unvergänglichen Herrlichkeit ſprach laut zu ihrem empfänglichen Herzen. Erſt die Menſchen mit ihren Kämpfen und ihrem thörichten Beginnen brachten Ruheloſigkeit hinein. „Fräulein Irene“,— Kurt trat aufgeregt zu ſeinem Gaſt unter die Linden, wo Irene am liebſten weilte—„mein Gott, was beginne ich! Eben lätzt ſich unſer Landrat für den Nachmittag bei mir anſagen. Reine fährt natürlich zur Prinzeß und— doch Sie begreifen, daß ich hauptſächlich wegen der Bewirtung in Sorge bin. Der alte Herr iſt ein intimer Freund unſerer Familie, eine Beſchämung wäre mir entſetzlich. Mamſell hat mir ſoeben erklärt, daß ſie nichts, garnichts im Hauſe hat! Nach der Stadt zu ſchicken, iſt es doch viel zu ſpät— Herrgott, was fange ich an?“ „Vor allen Dingen ſetzen Sie ſich hierher“,— und Irene rückte ihm einen Stuhl bin—„die Sache kann nicht ſo ſchlimm ſein, wie Sie denken. Ich werde zur Mamſell gehen und mit ihr ſprechen. Eier, Milch und Butter müſſen unter allen Umſtänden da ſein und damit läßt ſich manch ſchönes Gericht bereiten. Dann machen wir dem ſtrengen Gebieter des Kreiſes unſer freundlichſtes Geſicht und Sie ſollen ſehen, er iſt die Liebe ns⸗ würdigkeit ſelbſt.“ „Sie ſind wahrhaftig von einer himmliſchen Güte, Fräulein Irene, wenn Sie ſich ſo meiner annehmen wollten!“ „Wo finde ich Sie, damit ich Ihnen Beſcheid ſagen kann?“ „Ich werde hier warten.“ Mamjfell empfing den Gaſt der Herrſchaft ſehr ſchnippiſch und erklärte kurz angebunden, daß für Vorräte geſorgt werden müſſe, wenn welche da ſein ſollen. Als ſie aber einſah, daß dieſe ſchöne, vornehme Dame vom Haushalt mindeſtens ebenſoviel verſtand, als ſie ſelbſt, wurde ſie mitteilſamer und freundlicher. Ja, ſie wiſchte ſelbſt noch einmal den Küchenſtuhl mit der blendendweißen Schürze ab, ehe Irene ſich darauf niederließ. „Ich will ja thun, was ich kann. gnädiges Fräulein, aber unſereins iſt doch auch nur ein Meuſch.“ — „Was meinen Sie zu einem brennenden Pudding mit Johannisbeerſauce, Mamſell? Erſt Schoten und Mohrrüben mit Beilage, ein Braten muß natürlich auch ſein, die Suppe müſſen wir entbehren, es geht auch ſo. Sie werden wohl ein Paar Ihrer jungen Hähne opfern müſſen, ich kann Ihnen nicht helfen, dazu giebt es Gurkenſalat.“ „Ja, gnädiges Fräulein, ſo wollen wir es machen. Dann kann der Herr Landrat zufrieden ſein.“ „Den Pudding und den Salat werde ich Ihnen abnehmen“, fuhr Irene freundlich fort— ich koche ſehr gern einmal wieder, in der Stadt habe ich wenig Gelegenheit dazu.“ Kurt ſtrahlte, als er die Botſchaft vernahm. „Wie ſoll ich Ihnen danken, Fräulein Irene! Ich hätte mich ja totſchämen müſſen obne Ihren Beiſtand. Etwas Wein iſt noch vom letzten Feſt im Keller, ich will doch mal hin und die Marken feſtſtellen.“ Noch immer etwas algwö niſch, dann aber bewundernd, ſah die Mamſell auf Irene, Wich die Speiſen, die ſie übernommen hatte, mit vollem Verſtändnis und großem Geſchick bereitete. Als der Pudding in ſeinem Waſſerbade kochte, ſagte Irene freundlich: „So, nun muß ich mich anziehen, um die Herren zu be⸗ grüßen. Sie werden jetzt auch allein fertig, nicht wahr?“ „Gewiß: gnädiges Fräulein hätten ſich garnicht ſo lange zu bemühen brauchen.“ Der Landrat fragte nicht viel nach der jungen Gräfin. Man wußte ja im ganzen Kreiſe genau, wie die Verhältniſſe in Lindenhof lagen. Er unterhielt ſich lebhaft mit Irene und nach dem ausgezeichneten Abendbrot bei einigen Gläſern guten Weins fragte er lächelnd: „Warum ſchneiden Sie die arme Prinzeß eigentlich, Gnädige? Jit doch ein famoſes Weib, nicht wahr?“ „Intereſſant, geiſtreich, ja— aber das ernſte Leben verlangt ſoviel mehr, und ich ſehe nicht ein, weshalb ich mich mit Menſchen umgeben ſoll, die mir nicht zuſagen, wenn ich es ver⸗ meiden kann.“(ortſetzung folgt.) —— —.———j—— 9 N 14 — 3— 2 3 — dem, was ich geſchrieben habe,“ und verlangte noch einmal, die Herausgabe ſeiner Patronen und des Pulvers, was Holz⸗ apfel entſchieden verweigerte; er werde es niemals freiwillig tun. In ſein Haus zurückgekehrt, bemerkte er, daß ſeine Ge⸗ wehre aus ſeinem Studierzimmer geſtohlen waren. Das Pulver verbrannte er, und die Patronen verbarg er an einen ſicheren Ort. Den Tag über blieb alles ruhig auf dem Platz. Als am anderen Morgen Holzapfels beim Kaffee ſaßen, ſchickte der Kapitän einen Wagen und ließ ſagen, ſie möchten ſofort aufſteigen; ſie ſollten nach Marienthal„zu der Burenfrau“ gebracht werden. Sie durften nichts mitnehmen, kaum für ihr jüngſtes, erſt acht Wochen altes Kind etwas Milch. Als er in Marienthal ankam, wurde zu Holzapfel wörtlich geſagt: „Ludwig, komm herab“, Es blieb ihm nur noch Zeit, mit ſeiner Frau zu beten, auch für ſeine Mörder; dann ſtieg er vom Wagen und wurde vor den Augen ſeiner Frau erſchoſſen. Werlin, 25. Nov. General v. Trotha meldet aus Windhuk vom 28. Nov.: Am 13. November hatten Hotten⸗ tottenbanden Vieh und Pferde von Gabis nördlich von Keet⸗ manshop nach Süden fortgetrieben. Hauptmann Wahl mit 25 Reitern jagte den größtenteil dem Feinde wieder ab. Am 22. November vorm. 4 Uhr griffen etwa 250 Witbois, angeb⸗ lich unter Hendrik Witboi und Manaſſe Kabe an, das von der 2. Kompagnie des Regts. Nr. 1 unter Hauptmann Ritter, einen Teil der 2. Erſatzkompagnie und einer halben Gebirgs- kompagnie beſetzt war. Als Oberſt Daimling mit der 4. Kom⸗ pagnie des Feldregts. Nr. 2 und einer halben Gebirgsbatterie dort eintraf, fand er die Kompagnie Ritter bereits im Gefecht. nach einer Stunde wurden die Witbois über Kruis zurückge⸗ worfen und flohen. Wegen der Höhe des feindlichen Verluſtes habe bei Daimling angefragt. Am 2. November hatte Leutnant Kronbachs zweite Erſatzkompagnie ein Patrouillengefecht öſtlich von Kruis. Nah und Fern. ' Viernheim, 26. Nov. Anläßlich des Ge⸗ burtsfeſtes und der Verlobung Seiner Königl. Hoheit unſeres Großherzogs ſandte Herr Bürgermelſter Kühlwein hier am 25. d. Mts. an Seine Königl. Hoheit nachſtehendes Tele⸗ gramm ab: „Die Gemeinde Viernheim ſendet Ew. Königlichen „Hoheit anläßlich Höchſtihres Geburtsfeſtes und Höchſt⸗ „ihrer Verlobung mit Prinzeſſin Eleonore von Solms⸗ „Lich die alleruntertänigſten Glückwünſche und erneuert „das Gelöbnis aufrichtigſter Liebe und Treue. Kühlwein, Großh. Bürgermeiſter.“ Hierauf lief von Seiner Königlichen Hoheit folgende telegraphiſche Antwort ein: „Der Gemeinde Viernheim danke ich herzlich Ernſt Ludwig.“ „für ihre treuen Glückwünſche. 0 * Viernheim, 25. Nov. Die Berjährungs⸗ zeit für Lieferungen aller Art tritt mit dem 30. Dezember ein. Es dürfte ſich deshalb für die Geſchäftsleute empfehlen, ſchon jetzt Zahlungsbefehle den Schuldnern zugehen zu laſſen und nicht damit bis zum letzten Augenblick zu warten. Eine Maſſe von Zahlungsbefehlen, die in den letzten Tagen des Dezember ergehen ſollen, können oft beim beſten Willen der ergeb einſtimmen. Amtsgerichte nicht mehr Erledigung finden. * Viernheim, 25. Nov. Am 1. Dezember d. Is. findet bekanntlich im deutſchen Reiche die ſechſte allgemeine Viehzählung ſtatt. Die nicht nach Haushaltungen, ſon- dern nach Gehöften erfolgende Erhebung iſt eine zweifache. Sie beſteht vor allem aus einer Viehzählung mittleren Um⸗ fanges, die ſich auf Pferde, Rinder, Schafe, Schweine ſowie Ziegen nebſt den wichtigſten Unterabteilungen der beiden erſteren Viehgattungen und der Schweine erſtreckt. Außerdem ſollen die während der letzten zwölf Monate vor der Zählung, alſo vom 1. Dezember 1903 bis zum 30. November 1904, auf den einzelnen Gehöften geſchlachteten Tiere, deren Fleiſch nicht amtlich unterſucht worden iſt und ausſchließlich im eigenen Haushalte des Beſitzers Verwendung findet, gezählt werden. Dagegen bleibt alles übrige geſchlachtete Vieh, welches den geſetzlichen Vorſchriften, Polizeiverordnnugen oder örtlichen Ge⸗ meindebeſchlüſſen gemäß vor und nach der Schlachtung der amtlichen Unterſuchung unterliegt, außer Betracht, weil es in⸗ folge einer neuerlich vom Bundesrate getroffenen Anordnung von den Fleiſchbeſchauern bereits vierteljährlich nachgewieſen wird. * Viernheim, 25. Nov. Wie wird der Winter? In einem längeren Artikel des„Berl. Lokalanz.“ kommt der Meteorologe Dr. Hennig zu folgender Schluß— folgerung: Die Wahrſcheinlichkeit, daß der bevorſtehende Winter ſtreng werden wird, iſt viermal größer, als die Wahr- ſcheinlichkeit, daß er milde ausfällt, und zweimal ſo groß als die Wahrſcheinlichkeit eines nomalen Durchſchnittswinters. Bisher freilich ſieht es noch ganz und gar nicht ſo aus, als ob der Winter einen grimmen Chorakter zeigen wird; denn der bisherige Spätherbſt iſt, n vereinzelter Tage warm, zum Teil ganz unzewoßnlich warm geweſen. Aber unſer meteorologiſcher Winter pflegt auch erſt im Dezember, eigentlich ſogar erſt um Weihnachten zu beginnen. Mannheim, 25. Nov. Ein vorgeſtern abend gegen 9 Uhr zum Ausbruch gekommenes Schadenfeuer zerſtörte die beim Neckarauer Bahnübergang liegende Fabrik-Filiale der Hofmöbelfabrik J. L. Peter. Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da große Holzvorräte und fertige Möbel dem Feuer zum Opfer fielen. Man vermutet Brandſtiftung.— Grauſiger Fund. In dem Dienſtbotenzimmer eines Gaſthauſes wurde unter einer Matratze die Leiche eines neugeborenen Kindes in Leinentuch und Papier gehüllt aufgefunden. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Worms, 24. Nov. Vom Zuge überfahren ließ ſich vorgeſtern morgen der 28 Jahre alte Buchhändler Ernſt Weber aus Haßleben bei Eiſenach. Sein Kopf wurde ihm vom Aus dem Odenwald, 24. Nov. Beim Abſtecken einer Kleinbahn waren die Direktoren der Geſellſchaft, der Herr Kreisrat und die Gemeindevertreter verſammelt. Am Schluſſe der Verhandlung ſagte der Kreisrat:„Herr Bürger⸗ meiſter, geben ſie mir den Winter über ein wenig acht, daß keiner von den Pfählen wegkommt“. Als im Frühjahre die Kommiſſion dann wieder kam, war des Kreisrats erſte Frage nach den Pfählen, da er keine ſah. Schlagfertig erwiderte das Ortsoberhaupt:„Ich hab' ſe durch'n Ortsdiener uff's Rothaus bringe loſſe“. Alzey, 25. Nov. Dieſer Tage kaufte ſich ein Oekonom ein neues Pferd und ließ es nach Abſchluß des Handels in ſeinen Stall verbringen. Als er es ſpäter noch einmal beſichtigen wollte, war es verſchwunden. Der Boden war durchbrochen und das Pferd ſtand im Keller. Nach vieler Mühe wurde es herausgeholt ohne Schaden genommen zu haben. Groß⸗Zimmern, 25. Nov. Auf eigenartige Weiſe fand eine ganze aus 36 Stück beſtehende Schafherde in hieſiger Gemarkung den Tod. Die Tiere waren auf einer Wieſe in der Nähe unſeres Dorfes untergebracht und gerieten während der Nacht auf eine tiefer gelegene Waſſerſtelle, wobei ſie faſt alle umkamen. Man glaubt, daß während der Nacht ein Hund unter die Herde geriet und die ängſtlichen Tiere in die Waſſerlache hineintrieb. Die dicke Wolle trug dann jedenfalls viel zum Untergehen bei, indem ſie ſich ſtark mit Waſſer an⸗ füllte. Die Schafe gehörten einem Metzger aus Darmſtadt und repräſentierten einen Wert von 1800 bis 2000 Mark. Traiſa, 25. Nov. Ein ſchwerer Unglücksfall ereig⸗ nete ſich in dem großen Steinbruch der Firma Gebr. Leffrenz. Unter einem dort beſchäftigten Italiener löſte ſich der Stein⸗ block, auf dem er ſtand, und der Arbeiter ſtürzte in die Tiefe. Bewußtlos wurde er aufgehoben, er hatte nicht nur einen doppelten Bruch des Rückgrats, und einen mehrfachen Bruch der Arme erlitten, ſondern es war ihm überdies noch ein 6 Zentner ſchwerer Stein auf die Bruſt geſtürzt, welcher den Bruſtkorb total eingedrückt hatte. Nach einer qualvollen Viertelſtunde gab der Verunglückte den Geiſt auf. MNainflingen bei Seligenſtadt, 25. Nov. Nachdem ſich das auf eine hieſige hochgeachtete Dame verübte Attentat weniger als ein Vergewaltigungsakt, als vielmehr als ein gröbliches Schamloſigkeitsvergehen erwies, wurde der feſtge⸗ nommene Unhold, ein Händler aus Weiskirchen im Rodgau, wieder einſtweilen in Freiheit geſetzt. Wallenrod, 25. Nov. Im Anſchluß an die Mel⸗- dung von dem Straßenkampf in Wallenrod teilen wir noch mit, daß die zuerſt verbreitete Nachricht, Fenner ſei von einem Gendarmen erſchoſſen worden, ſich nicht beſtätigt. Im Gegen⸗ teil, der Staatsanwalt hatte ausdrücklich angeordnet, daß auf Fenner nicht geſchoſſen werde. Dieſer hat am Sonntag nach⸗ mittag halb 2 Uhr ſelbſt Hand an ſich gelegt. Er tötete ſich durch einen Revolverſchuß, nachdem er laut ausgerufen hatte: „Ich habe meinem Kaiſer in den Kriegsjahren 1866 und 1870 treu gedient. Zerrüttete Familienverhältniſſe haben mich zu dieſem Schritt getrieben!“ Cronberg i. Taunus, 25. Nov. Gerichtschemiker Dr. Popp aus Frankfurt am Main hat geſtern früh die Effekten des vorgeſtern verhafteten Taglöhners Müller unter⸗ ſucht. Er hat feſtgeſtellt, daß die Blutſpuren an Hemd und Kragenſchoner von Naſenbluten des Verhafteten herrühren können. Die Meſſungen der Hand- und Fußſpuren haben ergeben, daß ſie nicht mit den Spuren in Heldenbergen über⸗ Außerdem hat ſein Schlafgenoſſe unter Eid aus- daß der Verhaftete in der fraglichen Nacht bei ihm hat. Er ſcheint alſo nicht der Mörder zu ſein. Heilbronn, 25. Nov. Oberbürgermeiſter a. D. Hegelmaier hat an die Stadt Heilbronn einen Brief gerichtet, in dem er verlangt, daß aus dem großen Glasfenſter am inneren Rathausaufgang das ſeinerzeit bei der Reſtaurierung des Rathauſes angebracht wurde, ſein Familienwappen entfernt werde, da er in keinerlei„ſichtlicher Verbindung mit der Stadt Heilbronn“ bleiben wolle. Freiburg, 25. Nov. Der Mörder der Näherin Diſch hat ſeine Mordtat nunmehr eingeſtanden. Er hat ſein Opfer am 7. Oktober Abends in der Nähe ihrer Wohnung in Wildtal überfallen, ihr zur Verhinderung von Hilferufen das Taſchentuch in den Mund geſtopft und ſodann zwei Stich⸗ ſchnittwunden in den Hals beigebracht, die den Tod zur Folge hatten. Darauf ſchleppte er das Opfer in das nahe Bohnen⸗ feld und mißbrauchte es. Der Täter ſuchte auch nach Geld, fand jedoch keines. Aſchaffenburg, 24. Nov. Die in die Oeffent⸗ lichkeit gedrungene Nachricht, der Mörder der Telephoniſtin Joſephine Haas ſei in der Perſon des in Stockheim verhafteten Schreiners Stickl aus Stuttgart entdeckt worden, muß als mindeſtens verfrüht erachtet werden. Stickl wurde lediglich wegen eines hier verübten Betrugs feſtgenommen. Er arbeitete allerdings zurzeit des Mordes bei einem hieſigen Schreiner⸗ meiſter, war aber am Mordtage ſelbſt nachweislich bis abends 7 Uhr in der Werkſtätte beſchäftigt. Forbach, 25. Nov. Der frühere Oberleutnant Rüger, der in Mörchingen den Hauptmann Adams nach deſſen Zu⸗ ſammenſtoß mit ſeinem Bruder erſchoſſen hatte und dafür zu ſchwerer Strafe verurteilt war, aber nach etwa 3 Jahren be⸗ gnadigt worden iſt, hat ſich als Kriegsfreiwilliger für Süd⸗ weſtafrika geſtellt und iſt vor kurzem in Swakopmund ein⸗ getroffen. geſagt, im Bett geſchlafen München, 24. Nov Seit vergangener Nacht herrſcht hier ununterbrochener ſehr heftiger Schneefall. Geilenkirchen(Bez. Aachen), 25. Nov. Nach einer Meldung des„Volksfreund“ aus Uebach erkrankten dort⸗ ſelbſt in der oberen Mädchenſchule ein großer Teil der Kinder und die Lehrperſon während des Unterrichts infolge Einatmens von Kohlengas. Berlin, 25. Nov. Die Morgenblätter melden aus Nicopol(Rußland): Hier wurde der Kaufmann Sackſtern, deſſen Familie, ein Dienſtmädchen und ein Gehilfe, im Ganzen ſteben Perſonen, ermordet und beraubt. Berlin, 25. Nov. In dem Dorfe Neuhagen au der Rumpfe getrennt. Der Unfall paſſierte bei Neuhauſen. Schungs ſeine Schweſter und ſeinen Bruder. Der zweite Bruder rettete ſich durch die Flucht. Der Mörder iſt flüchtig. Hamburg, 25. Nov. Der Pferdemakler Niemeyer aus Altona wurde in der Nacht auf dem Heimwege überfallen, mit einem Totſchläger erſchlagen und beraubt. Die Täter ſind entkommen. Zürich, 25. Nov. Das Obergericht des Kantons Thurgau hat über die Prinzeſſin Alexandra von Jſenburg, Beſitzerin zweier Schloßgüter in der Schweiz, wegen nachweis⸗ licher Betrügereien zum Nachteil ihrer Gläubiger den Konkurs verhängt. Wien, 25. Nov. Wegen eines Wortwechſels am Krankenlager eines Patienten fand zwiſchen den beiden Buda⸗ peſter Aerzten Dr. Wilhelm⸗Friedrich und Dr. Ungar ein Säbelduell ſtatt. Beide wurden ſchwer verletzt. Marktbericht. Wei nheim, 24. Nov. Es wurden zugeführt: 280 Stück Milchſchweine. Verkauft: 175 Stück Milch⸗ ſchweine. Das Paar 8—18 Mk. Läufer zugeführt 3 Stück, verkauft keine. Eine neue Erinnerung an„unſer Pringeſſchen“ Die ſchönſte von allen den zahlreichen Erinnerungen an unſer vor einem Jahr geſtorbenes Prinzeßchen iſt ſoeben in Geſtalt eines Märchenbuches im Verlag von H. Hohmann in Darmſtadt erſchtenen und für 1 Mark in allen Buchhand⸗ lungen ſowie im Verlag ſelbſt zu haben.„Es war einmal“ ſo heißt das Maͤrchen. Sechs farbenfrohe Bilder von Olbrich, liebevoll erläuternde Worte einer mütterlichen Freundin des Prinzeßchens erzählen uns von dem Leben des Fuͤrſtenkindes in ſeinem Häuschen bei Jagdſchloß Wolfsgarten. Wie eine zarte ferne Melodie klingt es durch das Büchlein von einem Leben voller Glück und Güte, das zu ſchön war, um lange zu dauern.„Es war einmal, ſo fängt das Märchen an, es war einmal, ſo hört das Märchen auf“. Humoriſtiſches. (Ausweg.)„Telagraphier'n möcht' i'!“—„Hier iſt Papier und Bleiſtift— ſchreiben Sie es auf!“—„Auf⸗ ſchreib'n?! Jo wenn i' ſchreib's kunnt, telegraphierat' Ant (Wie die Alten ſungen ꝛc.)„Papa, kauf' mir doch auch ein Radel!“—„Was fällt Dir ein— ich habe kein Geld!“ —„Ja was haſt Du denn dann mit unſ'rer Mitgift ge⸗ macht?“ (Verblümt.)„Kellner, geben Sie mir ein recht deutliches Beefſteak— ich bin nämlich kurzſichtig!“ (Unſichere Heimkehr.)„Jeden Abend, Herr Wimmerl, ſehe ich Sie jetzt mit einem Glaſe in der Hand heimkommen! Was bedeutet denn das eigentlich?“—„Ja wiſſen Sie, vorige Woche hab' ich nämlich beim Preiskegeln eine Punſch⸗ bowle mit zwölf Gläſern gewonnen.. und die transportiere ich zur Vorſicht ſo nach und nach in meine Wohnung!“ (Angebrachte Variante.) Tief in Gedanken verſunken, vergißt Profeſſor Grübelmeyer, wie gewöhnlich, in ſtrömendem Regen ſeinen Schirm aufzuſpannen.— Straßenpaſſant: „Herr Profeſſor, darf ich Ihnen vielleicht Ihren Schirm an⸗ bieten?“ (Geheilt.)„Auf der letzten Automobilfahrt bekam ich entſetzliche Kopfſchmerzen, ich ſteige ab, gehe in die Apotheke und kaufe mir ein Mittel. Ich war kaum auf der Straße, da war es weg.“—„Das Kopfweh?“—„Nein, mein Automobil.“ (Begründete Beſcheidenheit.) Er:„Ich hielt heute bei Deinem Vater um Dich an!“— Sie:„Sagteſt Du ihm auch, wir wären mit einer Hütte zufrieden?“— Er:„Gewiß! Und er meinte daraufhin, es wäre gänzlich Nebenſache, wo wir wohnten, denn Du wärſt ja doch immer aus.“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. bezieht man zu Fabrikpreisen aus der Soſdensfoffe Hohensteine 8 i 1 ii Hoflieferant, Hohenstein-Er. Seidenweberei„Lotze Ji. Sa. Hochmoderne Dessins in schwarz, weiss und farbig. Versand meter- und roben- weise an Private. Man verlange Muster. Heller'ſche Spielwerke. Anerkannt die vollkommenſten der Welt, ſind ſtets⸗ fort eines der paſſendſten und beliebteſten Feſtgeſchenke. Es wird mit denſelben die Muſik in die ganze Welt ge⸗ tragen, auf daß ſie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröſte und allen Fernweilenden durch ihre Molodien Grüße aus der Heimat ſende. In Hotels Re- ſtauratienen u. ſ. w. erſetzen ſie ein Orcheſter und erweiſen ſich als beſtes Zugmittel, beſonders die automatiſchen Werlte, die beim Einwerfen eines Geldſtückes ſpielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird. Die Repertoirs ſind mit großem Verſtändnis zuſammen⸗ geſtellt und enthalten die beliebteſten Melodien auf dem Ge⸗ biete der Opern-, Operetten- und Tanzmuſik, der Lieder und Choräle. Der Fabrikant wurde auf allen Ausſtellungen mit erſten Preiſen ausgezeichnet, iſt Lieferant aller europäiſchen Hofe und gehen ihm jährlich Tauſende von Anerkennungs⸗ ſchreiben zu. 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