157122/ 2 —̃̃ LILIU 11 5 0 . 5 „ 0 5 f f. 00 70 * 8——— UQ———— 2 1— 85 Viernheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 60 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, urch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ur. 143. Amtsblatt der Groß. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Dienſtag, den 13. Dezember 1904. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Der rufſiſch-japaniſche Krieg. Conden, 10. Dez. Die Garniſon erhalte verkürzte Rationen und das Brot unter Beimengung gröberer Kornſorten. Die Offiziere erhielten 2 mal wöchentlich Pferdefleiſch. Infolge des ſchlechten Waſſers herrſchen Typhus und Dyſſenterie. Friſche Gemüſe ſeien nicht zu haben. Die Lebensmittelvorräte dürften bald aufge⸗ braucht ſein. Tokio, 10. Dez. Nach den letzten Beobachtungen vor Port Arthur iſt keine Tätigkeit der Ruſſen mehr in dem Weſten und in den Teilen des Hafens öſtlich, die ſichtbar ſind, wahr⸗ zunehmen. Es iſt faſt wahrſcheinlich, daß bei der Fortdauer der Belagerung die Japaner ſich nicht mehr ſolchen Verluſten ausſetzen werden, wie ſie ſie neulich erlitten und daß ſie viel mehr mit dem Hunger rechnen als mit einem ſchließlichen Ausfall, um die Feſtung in ihre Hände zu bekommen. Da man kein Zeichen von Leben an Bord der ruſſiſchen Schiffe während der Beſchießung ſah, ſchloß man hieraus, daß die Matroſen an Land geflohen ſeien oder vielmehr an den Ver⸗ ſchanzungsarbeiten mithalfen. Tondon, 10. Dez.„Daily Telegraph“ meldet aus Tientſin von geſtern: General Oku hat durch ein dreitägiges Bombardement die kleine aber zünſtige Inſel Caſchan im Fluſſe, 60 Kilometer nördlich von Liastiſchan, unhaltbar ge⸗ macht. Die Ruſſen zogen ſich am Sonntag 12½¼ Kilometer nordweſtlich in befeſtigte Stellungen zurück, eine Menge von Vorräten und verſchiedene Geſchütze im Stiche laſſend. Sie beſchoſſen darauf heftig die japaniſche Linie und ſetzten Dienſtag die Keroſinlager in Brand, wodurch eine Feuersbrunſt ent⸗ ſtand, die bis zum Mittwoch dauerte. Die Japaner ſollen 5000 Mann verloren haben(2), verteidigten aber mit großer Tapferkeit ihre Stellungen. Vetersburg, 10. Dez. In der hieſigen Generalſtabs⸗ preſſe iſt man überzeugt, daß auf dem Kriegsſchauplatz in der Mandſchurei jetzt alle großen Aktionen eingeſtellt ſind und erſt wieder bei Beginn des Frühjahrs werden aufgenommen werden können. In Mukden erhält ſich hartnäckig das Gerücht, daß die Japaner eine Armee aus Reſerve⸗ und Territorialtruppen formieren. Ferner verlautet wiederholt, daß General Kuroki tot ſei, obwohl von japaniſcher Seite die Meldung nach wie vor dementiert wird. Condon, 10. Dez. Ein Telegramm des amerikaniſchen Geſandten in Tokio beſagt: Der amerikaniſche Vizekonſul in Nagaſackt hat die Geſandtſchaft benachrichtigt, daß alle Schiffe gewarnt ſeien, auf mehr als 20 Meilen ſich den Pescadore⸗ inſeln gegenüber der Oſtküſte von Formoſa zu nähern. Bei Sſöul wurden Befeſtigungsarbeiten ausgeführt. f Reuter meldet aus dem Haupt⸗ quartier der Belagerungsarmee: Rufſiſche Gefangene berichten,; ſei f die Vorräte an Lebensmitteln in Port Arthur ſeien ungenügend. Nl, Beter mum ven ſeinem engeren Hofſtaate begleitet, in der Pius X. und die Teilnehmer des marianiſchen Kongreſſes. Am Mittwoch nachmittag bald nach 3 Uhr erſchien der Peterskirche, woſelbſt ſich alle Mitglieder des marianiſchen Kongreſſes eingefunden hatten. An der Spitze derſelben be⸗ fanden ſich die Mitglieder der betreffenden Kardinalskommiſſion die Eminenzen B. Vannutelli, Rampolla, Ferrata und Vives y Tuto mit allen Mitgliedern der Präſidentſchaft und der verſchiedenen Sekretariate des Kongreſſes. Pius X. nahm, wie die„Germ.“ meldet, auf einem am Ende der Konzilskapelle aufgeſtellten Thronſeſſel Platz; neben ihm ſaßen die erwähnten Kardinäle. Ueberaus groß war die Zahl der auweſenden Biſchöfe aus aller Herren Ländern. Die Haupttüren der Baſilika waren geſchloſſen; der Eintritt erfolgte durch die Sakriſtei. Zunächſt ſegnete Pius X. den Sternenkranz, welcher für das Madonnenbild in der Chorkapelle der Peterskirche beſtimmt iſt. Dann hielt Kardinal V. Vannutelli namens der Kongreſſiſten eine Anſprache an den Hl. Vater, welche dieſer in langer Rede beantwortete. In derſelben dankte er den Kongreſſiſten für ihr Erſcheinen auf dem Kongreſſe, ſowie für ihre Tätigkeit auf demſelben und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſer die ſchönſten Früchte tragen werde. Am Schluſſe ſeiner Anſprache ſpendete der Papſt den apoſtoliſchen Segen. Alsdann ſtellte der Sekretär der Kardinalskommiſſion, Domherr Graf Radini⸗Tedeſcht, dem Hl. Vater ſämtliche Mitg lieder des Kongreß⸗Vorſtandes vor. Jeder konnte Seiner Heiligkeit die Hand küſſen. Sodann machte Pius X. einen kleinen Rundgang, wobei er verſchiedene Perſönlichkeiten an⸗ redete. Nachdem der Hl. Vater ſich entfernt, wurde der Sternenkranz, allen ſichtbar, in die Sakriſtei getragen und ſeitens des betreffenden Komitees dem vatikaniſchen Kapitel übergeben, über welchen Akt ein Protokoll aufgenommen wur de. Die ganze Audienz hatte faſt eine Stunde gedauert. Der Sternenkranz wird ſofort am Madonnenbilde befeſtigt, und alsdann mit einem Tuche bedeckt, bis es am 8. Dezem⸗ ber in Gegenwart des Hl. Vaters enthüllt werden wird. Ausland. Wien, 10. Dez. Noch geſtern abend fand eine Sitzung des Miniſterrats ſtatt. Dr. v. Körber wurde vom Kaiſer in längerer Audienz empfangen. Der Umſtand, daß nicht nur die Obſtruktions⸗Parteien ſondern auch ein großer Teil der deutſchen Parteien, darunter die Chriſtlich⸗Sozialen gegen die Regierung ſtimmten, rief großes Aufſehen hervor. Die Er⸗ klärung des Miniſterpräfidenten, daß er aus der Niederlage die Konſequenzen ziehen wolle, gibt zu allerlei Gerüchten Anlaß. So wurde behauptet, daß Dr v. Körber dem Kaiſer die Auf⸗ löſung des Reichsrates oder die Demiſſion des Geſamt— Miniſteriums unterbreiten werde. Tondon, 10. Dez. Lord Lansdowne antwortete der internationalen Schiedsgerichts⸗Vereinigung, daß ihm kein Um⸗ ſtand bekannt ſei, der es rechtfertigen würde, ſeine am 10. Okt. geäußerte Anſicht zu ändern, daß eine Intervention zwiſchen Rußland and Japan nicht geraten ſei. Kapſtadt, 10. Dez. Die vor einiger Zeit durch die Preſſe gegangene Meldung des Reuter⸗Bureaus, nach welcher 1300 Buren als Freiwillige für Deutſch⸗Südweſtafrika ange⸗ worben worden ſeien, iſt unrichtig. Bisher wurden nur 400 junge Buren als Perſonal für Wagentransporte engagiert. Nah und Fern. Viernheim, 12. Dez. Wie zu erwarten ſtand, hatte ſich geſtern abend auf die Einladung des Deutſchen Flottenvereins eine zahlreiche Zuhörerſchaft im„Freiſchütz“ zum Vortrage des Herrn Eiſenbahnſekretärs Blum aus Offenbach eingefunden. Redner behandelte ſein Thema:„Deutſchlands Seeintereſſen und Schutzflotte“ in meiſterhafter Weiſe und ſeine Ausführungen über unſere Handels- und Kriegs⸗ marine und die Danebenſtellung der Marinen der anderen europäiſchen Mächte waren überaus treffend und verrieten den Fachmann, als welcher ſich Herr Blum auch im Laufe des Vortrages zu erkennen gab. Redner hat es verſtanden, die Anweſenden davon zu überzeugen, daß unſerem deutſchen Vaterlande eine ſtarke Schutzflotte zur Erhaltung des Friedens ſowohl wie zur Förderung der Wohlfahrt aller Stände unbe⸗ dingt not tue. Und je eher dieſe Schutzflotte geſchaffen werde, umſo beſſer ſei es für das deutſche Reich und ſeine Bürger beſtellt. Herrn Blum wurde für ſeine lebendigen Schilderungen unſeres Flottenweſens und nicht minder für ſeine Lichtbilder⸗ Vorführungen reicher Beifall zu teil und Herr Forſtmeiſter Hein, der die Verſammlung des abends geleitet, ſprach im Namen aller dem Redner den wärmſten Dank aus. Aber auch der Erfolg des Vortrages war ein ſehr guter, traten doch ſofort 71 der Anweſenden dem Deutſchen Flottenverein als Mitglieder bei. Mit dieſer Zahl ſteht Viernheim bereits an der Spitze der Ortsgruppen in unſerem Kreiſe. Hierbei darf es jedoch nicht ſein Bewendern haben, die Mitgliederzahl muß mindeſtens auf das doppelte gebracht werden. Alſo um mit dem Vor⸗ tragenden zu reden: Rein in den Deutſchen Flottenverein zum Schutze unſerer Miſſionen, unſerer Kolonien, zur Förderung deutſchen Wohlſtandes und vor allem zur Ehre unſeres lieben deutſchen Vaterlandes! Viernheim, 13. Dezbr. In der am letzten Sonntag abgehaltenen Generalverſammlung des Soldaten⸗ Vereins„Teutonia“ hat der noch nicht ganz zwei Jahre beſtehende Verein u a. beſchloſſen, bereits im nächſten Jahre eine Vereinsfahne anzuſchaſſen und Fahnenweihe abzuhalten. Ferner machte der Vorſtand den Kameraden die Mitteilung, daß er gelegentlich der Verlobung Sr. Kgl. Hoheit des Groß⸗ ————————.—U— ͥœ Lehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 810 Nachdruck verboten.) Das Schreiben des alten Mannes zeichnete ſich keineswegs durch große Klarheit aus, im Gegenteil, trotzdem aber wurde es Wolf ſofort klar, daß in Lindenhof etwas nicht in Ordnung war. Und dann mußte er lächeln. Sein alter, weiberfeindlicher Verwalter begeiſterte ſich für eine Dame; und dieſe war Irene. Wenn Fräulein Mainau nicht geweſen, wäre all der reiche Gottesſegen, das Obſt, verdorben! Sie hatte für die kranken Dorfleute ge⸗ ſorgt, ſie fuhr auch nicht mit zu Prinzeß Theal Sie wollte haben, daß die Frau Gräfin nach der Wirtſchaft ſah u. ſ. w. Ernſtlich beſorgt gemacht durch dieſe Nachrichten, konnte der Graf kaum anders, als der Mahnung des Alten, Getreuen, zur Heim⸗ kehr nachzugeben. Es war das erſte, was er dem eintretenden Martin mitteilte. „Sie haben mir meine gutgemeinten Worte von vorhin übel⸗ genommen, Lindberg?“ fragte dieſer beſtürzt,„das thut mir auß richtig leid.“ „Nordfeld, ich verſichere Ihnen auf mein Ehrenwort, nein! Sie wären doch garnicht mein Freund, wenn Sie es nicht ver⸗ ſuchen wollten, dieſe ſchmerzende Wunde zu heilen.“ Die beiden Männer drückten ſich ernſt und lange die Hand. „Mich rufen Mißſtände nach Lindenhof, welche die Ver⸗ waltung meines Neffen geſchaffen, wenigſtens meint mein alter Heymann das. Ich verlaſſe Sie ungern. Die Welt mit ihrem eitlen Jagen iſt mir entfremdet, aber um meines Bruders willen, den es unglücklich machen würde, darf ich ſeinen Sohn nicht verlaſſen.“ Hermann war über die plötzliche Abreiſe ſeines Gebieters geradezu untröſtlich und beſtand darauf, mitzufahren, was Wolf unter keinen Umſtänden dulden wollte. „Sie müſſen doch ſelbſt einſehen, Hermann, daß Sie noch ſehr der Ruhe und Schonung bedürfen und mir alſo eher hinderlich als nützlich wären.“ — U—L———. ͤ«—ͤ[ 5— 5————— „Aber wer beſorgt des Herrn Grafen Gepäck und Fahr⸗ karte?“ „Es muß eben einmal ohne Sie gehen“, lächelte Lindberg, „wenn wir wieder zum Rennen fahren, werde ich Ihnen Arbeit genug machen. Alſo bleiben Sie ruhig bei dem Herrn Paſtor, bis Sie ganz geſund ſind, dann findet ſich alles weitere.“ „Wie ſoll ich Ihnen für alle Ihre Güte danken, Herr Graf“,— dabei drückte Hermann des Edelmannes Hand krampfhaft wieder und wieder—„nein, ſolch einen Herrn giebt es ſicherlich nicht mehr. Wenigſtens ſoll mir des Herrn Paſtors Anne den Koffer und das Zeug hereinbringen, damit ich einpacken kann.“ „Wenn Ihre Kräfte das erlauben, ſoll es mir lieb ſein.“ Seinem Herrn dieſen Dienſt zu leiſten, ließ ſich Hermann nicht nehmen, und Martin hatte nach Wolfs Abreiſe ſeine ganze Beredſamkeit aufzubieten, um den Kranken zu tröſten und zur Geduld zu veranlaſſen.— Wolfs Depeſche:„Ich komme morgen!“ traf in Lindenhof ein, als man im Garten den Nachmittagskaffee einnahm. Eine bäuerliche Sitte, wie Reine naſerümpfend ſagte, die Kurt ein⸗ geführt hatte, weil er dann nochmals einer kleinen Erholung be⸗ durfte. Die junge Gräfin fuhr mit einem lauten Freudenruf von ihrem Sitz empor. Gott ſei Dank! Endlich kam er heim! Endlich würde ſie die Schreckgeſpenſter unbezahlter Rechnungen los werden, die nun doch allmählich anfingen, läſtig zu werden. Liſa wurde flammend rot, ihre Ahnung hatte ſie alſo nicht be⸗ trogen, nur Kurt und Irene ſahen ſich mit ſchneeweißem Geſicht wortlos in die Augen. Dem Manne war, als ſenkte ſich die drohende Wolke, die ſo lange über ſeinem Haupte geſchwebt, ſchwer und erdrückend auf ihn nieder. Weiter und weiter eut⸗ ſchwand das rettende Land ſeinen Blicken! Dem leichtlebigen Offizier hatte Wolf manche unnötige Ausgabe verziehen, weil er es mitfühlen konnte, daß ein Ausſchließen im Kreiſe reicher Kameraden nicht immer möglich und leicht war, dem ver⸗ beirateten Mann würde er mit Recht das Geſchehene zum Vor⸗ wurf machen. „Kurt, wie ſiebſt Du aus!“ rief Liſa erſchreckt,„biſt Du krank?“ „Es kann wohl ſein— mir iſt ſchwindlig.“ „Du biſt zu lange auf dem Felde geweſen, Du mußt Dich entſchieden ausruhen“, mahnte Reine,„als ob Heymann das nicht beſorgen könnte!“ Mit einem traurigen Lächeln ſchaute Irene auf den zu⸗ ſammengebrochenen Mann, um den die Waſſer des Lebens in wilden Wogen brandeten. Auch ihr war unſagbar weh zu Sinn. Ihn wiederſehen! Herrgott im Himmel, würde ſie es denn über⸗ haupt ertragen! Ihr war ſchon jetzt, als müſſe ihr Herz brechen bei dieſem Gedanken! Wie konnte ſie ſo elend, feige und willen⸗ los ſein! Sein glühender Kuß brannte wieder auf ihren Lippen, mit einem ſtrahlenden Liebeslächeln neigte er ſich über ſie. 1 „Irene, ach Irene, was iſt ire Du ſiehſt aus, als ob Du ſterben willſt!“ rief Reine ae dee Sie fürchtete nichts mebr, als Krankheit und Tod.„ beſſer iſt.“ „Mir fehlt nichts, Du kannſt ruhig ſein.“ Langſam fuhr der Wagen mit Wolf durch die Felder. Sein Auge ſchweifte über dieſes Stück Erde, das ſein iſt, wie lieb⸗ koſend. Es iſt doch ein eigen Ding um die Heimat. Unſicht⸗ bare, doch unzerreißbare Fäden gehen aus von ihr und halten den Fernen gefangen. Jeder Baum, jede Scholle erzählte hie; von den Lindbergs, die einſt hier wandelten, die lebten und kämpften gleich ihren Enkeln. Da tauchte auf einem Stoppel⸗ feld ein Reiter auf. Der Graf ließ den Wagen halten, er wußte, daß es ſein treuer Heymann war, der ihm entgegen kam. Freundlich ſtreckte er ihm die Hand entgegen. „Guten Tag, mein lieber Alter, ſteigen Sie ein. Nur ohne Ziererei. Ihr Brauner wandert ja auch obne Sie nach Hauſe. Und nun erzählen Sie mir, bitte, einiges aus Lindenhof.“ „Herr Graf, ich weiß nicht recht, wo ich beginnen ſoll.“ (Fortſetzung folgt.) ehe doch lieber hinein, bis Dir herzogs demſelben eine Glückwunſchdepeſche mit folgendem Wortlaut geſandt habe: Sr. Kgl. Hoheit Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen und bei Rhein zu Darmſtadt. Euer Kgl. Hoheit und durchlauchtigſter Braut legt der Soldatenverein„Teutonia“ Viernheim die ehrfurchts⸗ vollſten Gluͤckwünſche zu Füßen. Gottes reichſter Segen ſei Euer Kgl. Hoheit und hohen Braut beſchieden. Kempf, 1. Vorſitzender. Das hierauf eingetroffene Danktelegramm lautet: Soldatenverein„Teutonia“ Viernheim. Herzlichſten Dank fur freundliche Wuͤnſche. Ernſt Ludwig. Dieſe Mitteilungen wurden mit freudigem Jubel begrüßt. Mannheim, 10. Dez. Der Spenglermeiſter Durfürſt hatte ſich als Nikolaus verkleidet und ſeine Frau trat mit dem Lichte herzu, um ihn näher zu betrachten. Dabei kam ſie dem langen Bart des„Nikolaus“ zu nahe; derſelbe fing Feuer und im Nu ſtand der Mann in bellen Flammen. Mit ſchweren Brandwunden am ganzen Körper wurde der bedauerns⸗ werte Mann ins Krankenhaus verbracht.— Die Zählung der leerſtehenden Wohnungen im November d. J. ergab das Vor⸗ handenſein von 1444 leerſtehenden Wohnungen oder 4,24 Prozent gegenüber 2180 oder 6,61 Prozent im Jahre 1903, alſo eine bedeutende Beſſerung. Birkenau, 10. Dez. Selbſthilfe der Handwerker. Die„vereinigten Schreinermeiſter“ der hieſigen Gemeinde machen durch ein Tagesblatt öffentlich bekannt, daß bei ev. Beſtellungen prompte und ſofortige Bedienung zugeſichert wird, daß dagegen alle diejenigen, welche ihre Möbel und dergleichen von auswärts beziehen, unter keinen Umſtänden irgend welche Art von Schreinerarbeiten von den obigen Meiſtern gemacht bekommen. Leutershauſeu, 10. Dez. Geſtern wurden die hieſigen Schulen wegen epidemiſchen Auftretens der Maſern bis auf weiteres geſchloſſen. Ludwigshafen a. R., 10. Dez. Das Dienſtmädchen Marie Moor geriet beim Umrühren der Wäſche dem Feuer des Keſſels zu nahe, wodurch ihre Kleider Feuer fingen. Das be⸗ dauernswerte Mädchen erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es nach einigen Tagen ſtarb. Heidelberg, 10. Dez. Schriftſteller Dr. Richard Degen, über deſſen Verhaftung berichtet wurde, befindet ſich wieder auf freiem Fuß und wartet hier das Ergebnis der gegen ihn eingeleiteten Unterſuchung ab. Frankenthal, 10. Dez. welches bei der vor einigen Tagen in dem nahegelegenen Orte Eppſtein ſtattgehabten Gemeinderatswahl von einigen Fanatikern einer der an der Wahl beteiligten Parteien zur Anwendung gebracht wurde und in der Verbringung eines vor⸗ her betrunken gemachten Gemeindewählers nach Meckenheim gipfelte, ſteht nicht beiſpiellos da. Es iſt vielmehr, wie jetzt bekannt wird, vor einer Reihe von Jahren in der nämlichen Gemeinde ſchon einmal vorgekommen, daß bei einer Gemeinde⸗ ratswahl, bei der, wie diesmal, auch nur eine einzige Stimme für den Sieg der einen oder der anderen Partei ausſchlaggebend war, ein Gemeindewähler, nachdem man ihn bis zum Ueber⸗ maß mit Getränken traktiert hatte, ſo lange in einem leeren Schweineſtall untergebracht wurde, bis der Wahlakt vorbei war. Mainz, 10. Dez. Einem hieſigen Ingenieur bereitete die Natur eine Beſcheerung, die an die in Pfannkuchen einge⸗ backenen Ueberraſchungen erinnert. Als er am Abend in einem Reſtanrant eine Portion Seemuſcheln für 50 Pfg. aß, fand er in einer Muſchel 3 kleine Perlen, deren jede ein Juwelier auf einen Wert von 18 Mk. taxierte— Nachdem die Um⸗ wallung in Kaſtel vollſtändig niedergelegt iſt, wurde mit Niederlegung der„Lünette Wiesbaden“ begonnen. Die Arbeiten werden den ganzen Winter über betrieben. — Das war kein freudiges Wiederſehen. Bei einem Mainzer Oekonomen wurden kürzlich verſchiedene Gegenſtände, Das kraſſe Wahlmanöver, als Stiefel, Kleider uſw., die anderen Arbeitern gehörten, ent⸗ wendet. Als vermutlicher Dieb wurde ein Arbeiter, der bei dem Oekonomen beſchäftigt war, eingezogen. Der Arbeiter wurde in die Arreſtzelle gebracht und dort legte er ſich auf eine Pritſche, um über ſein Schickſal nachzudenken. Nach Ver⸗ lauf von etwa zwei Stunden wurde abermals ein Arreſtant in die Zelle gebracht und auch der wußte nichts beſſeres zu tun, als ſich auf die Pritſche zu legen. Als der Morgen graute, ſahen ſie ſich einander an und— zwei Brüder hatten in der Nacht die Zelle miteinander geteilt. Der andere war wegen eines Diebſtahls in Höchſt verhaftet worden. — Zum Mord in Heldenbergen. Die Staats⸗ anwaltſchaft in Gießen erläßt ein Ausſchreiben, wonach die bei dem ermordeten Pfarrer Thoebes in Heldenbergen geraubten Gegenſtände in Hannover und Brauuſchweig zum Kauf ange⸗ boten wurden. Die Staatsanwaltſchaft teilt ferner mit, daß ſie von einer etwaigen Ergreifung des Raubmörders Hudde ſofort überall telegraphiſch Meldung machen werde. Lich, 10. Dez. Es ſteht mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß die Hochzeit des Großherzogs mit Prinzeſſin Eleonore in unſerem Städtchen abgehalten wird, denn an die Poſaunenchöre der geſamten Umgegend ſind Einladungen zu der Vermählungs⸗ feier ergangen. Von allerhöchſter Seite iſt der Wunſch ausge⸗ ſprochen worden, daß die Pöoſaunenchöre durch Blaſen von Chorälen und Chören zur Verſchönerung der kirchlichen Feier beitragen möchten. Wie die„Alsfelder Oberh. Ztg.“ hört, ſind die Poſaunenchöre mit Freuden dazu bereit. Karlsruhe, 10. Dez. Die Einwohnerzahl hieſiger Stadt betrug Ende September 104 806. Karlsruhe, 10 Dez. Dem Generalleutnant a. D. Grafen Zeppelin in Stuttgart iſt die Erlaubnis zum Vertrieb von 5000 Loſen der von ihm im Laufe d. J. zum Zwecke der Beſchaffung von Mitteln für die Herſtellung eines lenkbaren Luftſchiffes in Stuttgart zu veranſtaltenden Geldlotterie im Großherzogtum Baden dahin erweitert worden, daß derſelbe befugt ſei, insgeſamt 20 000 mit dem Stempel des Bezirksamts Karlsruhe zu verſehende Loſe der genannten Lotterie, das Los zu 3 Mk., im Gebiete des Großherzogtums zu vertreiben. Ettlingen, 10. Dez. Gräßliches Brandunglück. Hier brannte geſtern abend das Gartenhaus des Kappen⸗ machers Dillmann nieder. In dem Schutt fand man bei den Aufräumungsarbeiten die halb verkohlte Leiche der Frau Dillmann. Beine und Arme waren bereits verbrannt, das Geſicht bis zur Unkenntlichkeit entſtellt, ſo daß nur noch ein zuſammengeſchrumpfter Rumpf vorhanden war. Wie verlautet, hat die Frau das Gartenhaus ſelbſt in Brand geſteckt, ver⸗ mutlich in einem Zuſtand geiſtiger Umnachtung. Geſundheitspflege. Appetitmangel und fahle Geſichtsfarbe ſind regel⸗ mäßig Begleiterſcheinungen bei beſtehender Bleichſucht und Blutarmut. In der Eiſenſomatoſe beſitzen wir ein Radical⸗ mittel zur Bekämpfung dieſer meiſt langwierigen Leiden. Die Eiſenſomatsſe enthält das Eiſen in einer Form wie ſie in den natürlichen eiſenhaltigen Nahrungsmitteln vorkommt. Sie verbindet die kräftigende Wirkung der Somatoſe mit der blutbil enden des Eiſens, greift die Zähne nicht an, wirkt direkt apetitanregend und regelt die Verdauung. Schon nach relativ kurzem Gebrauch ſchwinden Müdigkeit, Kopfſchmerz, Schwäche und andere characteriſtiſche Erſcheinungen; es tritt Verbeſſerung des Blutes unter gleichzeitiger Zunahme des Körpergewichtes ein. Letzte Nachrichten. Berlin, 12. Dez. Der Lokalanz. meldet aus Mukden: Von Port Arthur werden in letzter Zeit günſtigere Nachrichten in Petersburg bekannt. Darnach ſind die Fortszugänge noch völlig intakt. Es gilt als durchaus wahrſcheinlich, daß eine Aus Viernheims Vergangenheit von A. Veit. III. In demſelben Jahre 1609 hatte Viernheim 164„Herdt⸗ ſtätt⸗ oder Heußgeſäß“, mithin ungefähr 800 Einwohner, welche von dem Weinheimer Prediger Johann Hyläus paſtorirt wurden. Ihm folgte am 24. Juni 1610 Pfarrer Peter Zink. Beide Geiſtlichen ſtellten vor ihrem Auf⸗ reſp. Abzug eine eingehende Aufſtellung über alles, was bezüglich der Pfarrei zu wiſſen notwendig war, feſt. Dieſer Aufſtellung zufolge war die Pfarrhofraithe und beſonders das Pfarrhaus in gutem, wohn⸗ lichem Stande: Backhaus, Brunnen, Ställe und Badſtube fehlten nicht. Das Pfarrhaus ſelbſt war zwar nicht geräumig und wie alle Häuſer in Faißzz erk ausgeführt: a. Uff dem Speichern fin ein taubenbau mit thürlein, an den Sparren duphelbürt geſchlage zur fruchtſchüttung, dazu eine zufallendk thür mit einer ſchlink. b. Uff der Bün( 2te Stock) in der Studierſtub: Ein eiſern öflin, Ein Bücherſchrank(darinnen ein Kelch), an 3 orthen benk, 3 fenſter ganz mit 6 flügeln. Die Stubenthür hat Schloß, Schluͤſſel und Riegel undt fell⸗ eiſen undt handthabe. Nota im vierten Laden der Studierſtub iſt ein„Kees⸗ reuß“ geſtandeu, ſe Pfarher Hyläus hat machen und wid abbrechen laſſen. c. Unden im Hauß: Die undſte ſtub hat ein eiſern oflin, 3 ſchrenkh vor zinn und gläſer, vier gute fenſter u. ſ. w. Die Bau⸗ und Erhaltungspflicht des Hauſes oblag der kurfürſtlichen Verwaltung zu Heidelberg, welche zugleich mit den Gütern und Gerechtſamen des Kloſters Schönau in Viern⸗ heim auch dieſe Laſt auf ſich nahm. In ſpäterer Zeit, da Viernheim wieder katholiſch und„Mainziſch“ war, mußten die jeweiligen Pfarrer gemäß erzbiſchöfliſcher Verordnung alljährlich 5 Goldgulden für das Pfarrhaus verwenden. Umgeben war das Pfarrhaus zunächſt von zwei Gärten, die ſich bis zu dem ſog.„Pfarrers-Buckel“ hinzogen, auf deſſen Anſchwellung, wie die alte Pfarrchronik ſagt,„seps pedentim posita est“— ein Park ſtufenweiſe angelegt iſt. Der dritte zwiſchen dem Pfarrhaus und der heutigen Glöcknerswohnung liegende Garten ſoll von Pfarrer Fleiſchmann gekauft und für eine monatliche hl. Meſſe geſtiftet worden ſein; indes ſein Nachfolger Pfarrer Brezigheimer verkaufte ihn wieder für teures Geld. Laut erz⸗ biſchöfl Befehls mußte anno 1763(27. Januar) der Rückkauf für die Kirche erfolgen:„Es übergiebt und tritt ab Kaſpar Adler für ſich, deſſen Erben, der allhieſigen Pfarrkirchen zu- ſtendig geweſenen Garten, beforcht einerſeits der Pfarrhof und andererſeits Nikolaus Brechtel, vorn die gemein gaß, frey, ledig undt loß mit nichts beſchwehret, ahn gedachtes gotteshauß oder dero herren Juraten( Kirchenvorſtänden) vor und um 280 florenen jetzig gangbarer Frankfurter Wehrung, d. i. den gulden zu 60 r.(Kreuzer) gerechnet.“ Urſprünglich ſcheint der Pfarrers-Hügel Weinberganlage gehabt zu haben; denn in der mehrfach erwähnten Aufſtellung iſt die Rede von einem„wein⸗ berglin, das pfarrer uff ſeine coſten eingericht: Iſt urſprüng- lich kein ſtock geſtanden, hat die meiſten gepflanzt“. Dieſes „weinberglin“ trug im Jahre 1608„nit ein maß“, im Jahre 1609 jedoch„ein ohm“. Wohlweislich wird über die Qualität dieſes Weines nichts verraten; die Weinberganlage auf dem Sandhügel war eben eine verfehlte Spekulation. Für den geringen Weinertrag wurde der Pfarrer ent⸗ ſchädigt durch den reichen Ertrag des großen und kleinen Zehendt. Von„Kern, Gerſt, Erbſen, Linſen, Speltzen“, von „rüben, kraut, birn, äpfel, nuß, flachs und hanf“, von„Lem⸗ mern, ferkeln, kelbern und gänßen“, kurz von allem erhielt er ſeinen Teil. Das gläubige Volk ſorgt gern und freudig für ſeine Seelſorger, da das Gefühl der Zuſammengehörigkeit Beider in ihm jederzeit mächtig gelebt hat und lebt. Auf der anderen Seite aber haben es die Seelſorger, in erſter Linie die katholiſchen, verſtanden, in Kriegszeiten und in Jahren des Mißwachſes oder der Mißernte mit dem armen Volke zu darben und auszuharren. Gemeinſame Gefahr und Not bilden den ſicherſten Kitt für Prieſter und Volk. Fortſetzung folgt. eigentliche Kapitulation überhaupt nicht erfolgt, ſondern daß jede Fortsgruppe ſelbſtändig den Kampf weiter führen wird. London, 12. Dez. Der„Daily Telegraph“ meldet Die ruſſiſche Armee bei Mukden ſoll jetzt 400 000 Mann, darunter 40 000 Mann Kavallerie, ſtark ſein. 2000 landeten bei Kintſchau. Darmſtadt, 10. Dez. Wie in der geſtrigen Stadt⸗ verordnetenverſammlung mitgeteilt wurde, hat der erſte Jahres⸗ abſchluß des neuen ſtädtiſchen Gaswerks 262,924 Mk. für die Stadtkaſſe abgeworfen, während nur 150,000 Mk. im Voran⸗ ſchlag vorgeſehen waren. Leimen, 10. Dez. Geſtern mittag wurde im hieſigen Zementwerk dem 15 Jahre alten Arbeiter Kippenhan beim Schmieren der Transmiſſion der rechte Arm aus- geriſſen. Der verunglückte Junge wurde ins Akad. Kranken⸗ haus nach Heidelberg gebracht. Oberotterbach(Pfalz), 11. Dez. Ein Raubmord, der heute nacht hier verübt wurde, hält die hieſige Einwohner⸗ ſchaft in großer Aufregung. Als heute vormittag der Metzger und Gaſtwirt Balthaſar Beck jr. ſeinen hier allein wohnenden 75 Jahre alten Vater Balthaſar Beck ſr. aufſuchte, fand er ihn in dem Bette liegend blutüberſtrömt tot vor. Es wurde feſtgeſtellt, daß dem alten Mann der Schädel durch einen Axt⸗ hieb geſpalten war. Ferner war ihm ein Hieb mit der Axt auf den Hinterkopf verſetzt. In dem Zimmer war alles durch⸗ wühlt. Inwieweit dem Mörder wertvolle Gegenſtände oder Geld in die Hände fielen, iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt. Die Axt ließ der Täter am Orte der Tat zurück. Vom Mörder hat man bis jetzt noch keine Spur.— Ein Korreſpondent der Pf. Pr. berichtet u. a.: Beck, ein vermögender, beliebter Mann, hatte ſich nach 10 Uhr geſtern abend nachhauſe begeben und wurde heute morgen mit eingeſchlagener Hirnſchale in ſeinem Bette liegend tot aufgefunden. Der Mörder hatte zu ſeiner ſchrecklichen Tat die eigene Axt des Ermordeten benützt. Geld und Wertſachen ſollen fehlen. Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion). Veranlaßt durch eine Notiz in einem aus wärtigen Blatt, wonach es nur noch auf die Zählung der Gasflammen ankäme und Viernheim hätte ſein Gaswerk, hält es Ein- ſender dieſes für nicht unangebracht, ſeine Bedenken über ein für die Zukunft Viernheims vielleicht doch verhängnisvolles Vorhaben des Gemeinderats öffentlich zur Sprache zu bringen und ſo etwas zur Klärung der verſchiedenen Anſichten beizu⸗ tragen.— Die Vorteile des Kohlengaslichtes wurden in der letzten Verſammlung im„Engel“ allgemein anerkannt, obwohl es nicht zu verkennen iſt, daß die Feuers⸗ und Vergiftungs- gefahr, die ſteten Ausgaben für Zylinder und Strümpfe, eine Schattenſeite desſelben ſind. Was nun die Anlage eines Gaswerkes hier betrifft, ſo glaubt der Einſender, daß wir auch in dieſem Falle, wie in ſonſtiger anderer Beziehung zu kurz gekommen ſind.— Es wäre bei der Ausdehnung Viernheims eine Rohrleitung von 14 bis 15 000 laufende Meter nötig. Der laufende Meter 5 bis 6 Mk. gerechnet, würde einen Koſtenaufwand von 70 bis 00 000 Mk., mit Grundarbeit rund 100 000 Mk. ver⸗ langen. Was wuͤrde die ſonſtige Anlage koſten? Sicherlich 150 bis 200 000 Mk.]! Was die Verwaltung, die Zinſen, die Abnützung uſw.? Für die Gaskommiſſion im Gemeinde. rat giebt es da einmal eine harte Nuß zu knacken. Einſender glaubt keinen Fehler zu machen, wenn er die Anſicht öffentlich zu vertreten wagt, der wohllöͤbliche Gemeinde⸗ rat möge derjenigen Fabrik— einerlei ob G8 oder Elek⸗ triſch— die die höchſte Rente und die beſte und billigſte Be⸗ leuchtung verſpricht und vorrechnet, auf 10 oder 20 Jahre das Recht geben, Licht hier herzuſtellen und zu verkaufen. Das Gelände am neuen Bahnhof mag unentgeltlich dazu hergegeben werden, um den Anfang zu erleichtern. Rentiert ſich bei der ſicherlich ſehr energiſch betriebenen und mit großen Erfahrungen ausgerüſteten Geſchäftsführung des betreffenden Werkes das Unternehmen, ſo mag die Gemeinde auf Grund vorſichtig verfaßter Konzeſſions ertrage das Werk in eigenen Beſitz und Betrieb übernehmen. Im andern Falle iſt ſie jedoch ſelbſt vor Schaden bewahrt und wir können uns noch lange eines Gemeinderates erfreuen, der ſicherlich flüchtig gehen müßte, wenn wir vielleicht jedes Jahr 15—20 000 M. Verluſt an unſerm Gaswerk durch Gemeinveſteuern decken müßten. Eine Gemeinde, die keine eigenen größeren ſicheren Einkünfte hat, ſollte ſich beſinnen, zweifelhafte Unternehmungen in eigenen Beſitz und eigenen Betrieb zu nehmen. Der Wahn iſt kurz, die Reu iſt lang. C. B (Zu vorſtehendem Eingeſandt bemerken wir, daß es ſich vielleicht empfehlen würde, an dieſer Stelle die wichtige Frage der Erſtellung einer Gasfabrik in unſerer Gemeinde weiter zu erörtern, um dieſe Angelegenheit endlich ſpruchreif werden zu laſſen. Wir ſtellen den Raum zur fachlichen Anſichts⸗ aäußerung im„Viernheimer Anzeiger“ gerne zur Verfügung Die Red.) Der heutigen Auflage unſeres Blattes iſt eine reich illuſtrierte Weihnachts beilage der Firma Geſchw. Alsberg in Mannheim beigefuͤgt. Die rühmlichſt be⸗ kannte Firma bietet darin einen bequemen Ueberblick von be⸗ ſonders für Weihnachtseinkäufe geeigneten Artikeln in Damenkleiderſtoffen, Damenkonfektions, Teppichen und Gardinen uſw. . 1 1* 1 3 — daß fed ſih bag ftr del 11 115 ile U. be⸗ en *———— 9 3. ͤ ˙ A ³¹Üi Seen R 9 Scuba quojpvqpoc eee e ee ene,.- zus tpleh Sipputz⸗ gs nb 10 i ee eee e 58 1 wal judo us gv n zſpich 300g anu Sperren au gig uv wn lnviaza znö& bn 8 ab 81d 0g. z ua dpi mne nen een piace 5 2 er lg 4,8 Hondded ——— Mitteilung. Um für meine Puppen und Spielwaren Raum zu gewinnen, habe ich für den größten Teil ngarnier ter Damen-, Mädchen- Kinderhüte die Preiſe bis zur hälfte des ſeitherigen Preiſes ermäßigt. Hermann Stein vis-ù-vis dem Bernhardushof. 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