.———————....—⏑⏑⏑828 22—«Sẽsn e 0 e eee e 2 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt) Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich einſchließl. Trägerlohn, durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljqährlich. J TTT 4———— 3 U Niernheimer An Amtsblatt der Groß. Bürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Hrgan. ——*— 2 Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile, Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 20. Jahrgang. Weihnacht! Und wieder naht die Weihenacht, Die milde, reine, hehre, Geheimnisvolles Ahnen ſagt Verſcheucht des Alltags Schwere. Es iſt, als ſei der Menſch verjüngt, Verklärt der Welt Getriebe, Durch kalter Selbſtſucht Schale dringt Ein warmer Strahl der Liebe. Aus Kinderaugen blickt ſo hell Der frohen Hoffnung Sehnen, Aus Kinderherzen fließt ein Quell, Des Mitleids heil'ge Tränen. Der bittern Not der Armen denkt In dieſen Segenszeiten, Laßt keinen Bettler unbeſchenkt Von eurer Schwelle ſcheiden. Die Herzen hebt, die Kniee ſenkt Vor Eures Heilands Wiege! Den Ihr ſo oft und tief gekränkt, Sein Kreuzweg führt zum Siege! ohl dem, der ſich am Weihnachtsfeſte von Herzen freuen kann, dem es gelingt, den Staub des Alltags⸗ lebens abzuſchütteln und die reine Feſttagsluft zu atmen. Freuen wir uns von Herzen, denn heute iſt uns der Heiland geboren. Als Söhne eines haſtenden Zeitalters haben wir die Kunſt, zufrieden und fröhlich zu ſein, faſt völlig verlernt. Die Schwierigkeit der Lebensunterhaltung, die Vielgeſtaltigkeit der Gefahren, die Kultur und Ueberkultur mit ſich bringen, benehmen uns die Fähigkeit, auch nur in den Momenten einer ungetrübten Heiterkeit uns zu überlaſſen, in denen wir ſie mit Recht ge⸗ nießen dürften. Zweifelſucht, Weltſchmerz und Abgeſtumpftheit laſſen eine reine Freude nicht aufkommen und wie iſt der heutige Tag dazu angetan, uns der kindlichen Freude zu über⸗ laſſen in dem Gedanken: Heute ift uns der Heiland geboren. Ein Tag, an dem jeder ſucht, die Sorgen des werktägigen Lebens auf kurze Zeit zu vergeſſen, iſt das Geburtsfeſt unſeres Herrn Jeſu Chriſti. Er iſt eine Oaſe in der Wüſte, er iſt ein ſtiller Freuden⸗ und Feſttag, an dem wir das Sauſen des Webſtuhls der ſchnell fliehenden Zeit gern überhören, an dem wir willig den Träumen der hinter uns liegenden Kinder- und Jugendzeit uns hingeben. Mag die Natur auch unter dem Leichentuch ruhen, mögen Feld und Wald in den eiſigen Feſſeln des Winters liegen, ſo durchweht die Weihnacht doch eine märchenhaft ſchöne Poeſie. Sie erfüllt uns mit frommem Wonneſchauer, wenn wir des freudigen Ereigniſſes gedenken, deſſen Wiederkehr wir in dieſer Nacht feiern: Das Andenken an die Geburt des Gott⸗ menſchen, der uns Chriſten alles, der uns der Polarſtern iſt, wenn unſer Lebensſchiff vom rechten Wege abirrt, der unſere Hoffnung für Zeit und Ewigkeit iſt. Mag der Verſucher an den Menſchen herantreten und ihn mit bangen Zweifeln über ſich und ſein Daſein erfüllen, wenn der Menſch ſeinen Blick unbefangen auf den Gottesſohn richtet, ſo muß dem Zweifler der Glaube wiederkehren, es ſei denn, daß es am guten Willen fehlt. Nur böſer Wille und Zweifelſucht können an der Gott⸗ heit Chriſti irre machen, die unſerem Leben erſt Zweck und Inhalt gibt. Daher erklärt ſich die hohe Freude der Chriſtenheit an dieſem Tage, der ſtille Friede, den uns der Anblick des gött⸗ lichen Kindes in der Krippe zu Bethlehem gewährt. Heute iſt Euch der Heiland geberen! Das Wort ſagt uns alles. Ehre ſei darum Gott in der Höhe und Friede den Menſchen, die eines guten Willens ſind. Das iſt der Gedanke, der uns erfüllt, wenn wir dem Nebenmenſchen nach alter frommer Sitte ein glückſeliges Weih⸗ nachtsfeſt wünſchen. Gönnen wir ihm auch den Frieden des Herzens, den ihm niemand rauben kann, ſo lange er guten Willens iſt. Den Weltfrieden zwar können die Großen der Erde wohl ſtören, und wir ſehen auch heute wieder wie zwei große Völker mit Blut die Fragen löſen wollen, die auf fried⸗ lichem Wege anſcheinend nicht erledigt werden können. Der Friede, den Chriſtus gibt, überdauert auch die Schrecken des Krieges und lindert ſie. Wer wollte es leugnen, daß unſere Zeit eine beängſtigend große Zahl von Menſchen aufweiſt, bei denen alle Vorbe⸗ dingungen erfüllt ſind, die den Frieden des Herzens geben könnten; Erziehung und Umgebung haben das ihrige getan, aber der gute Wille iſt verloren gegangen. Wenn dieſen doch auch die frohe Botſchaft in die Seele dränge: Heute iſt Euch der Heiland geboren! Die Erinnerung an die erſte Weihnacht wird bis zum heutigen Tage auf dem ganzen chriſtlichen Erdkreis feierlich begangen. Es iſt wahrhaft ein Feſt der kindlich gläubigen Seelen, die ſich in Abhängigkeit von dem Heiland wiſſen, der heute zu der Menſchheit herabgeſtiegen iſt. Auch in unſeren Jugenderinnerungen lebt das Weih⸗ nachtsfeſt wohl noch fort. Wir gedenken der Sehnſucht, mit der wir dem Feſte entgegenharrten; wir gedenken der Wonne beim Oeffnen der Tür des Raumes, in dem der Tannenbaum mit ſeinen zahlreichen Lichtern prangte. Wir erinnern uns der Geſchenke, die unter dem Baume lagen, der Krippe, die man zuſammengezimmert und mit Figuren und Moos verſehen hatte. Damals hing unſer Herz wohl mehr an den glänzen⸗ den Sachen, als an der hohen Bedeutung des Feſtes. Jetzt muß dieſe unſer Herz erwärmen; die brennenden Kerzen er⸗ innern uns an den, der ſprach: Ich bin das Licht der Welt. Die Geſchenke, die die Kinder erfreuen, gemahnen an die un⸗ beſchreiblichen Güter, die die Geburt des Weltheilandes ge⸗ bracht hat. Die Krippe verſetzt uns im Geiſte in die Grotte von Bethlehem. Vor ihr wollen wir mit kindlich gläubigem Herzen niederknien und zu unſem neugeborenen Erlöſer, unſerm Hohenprieſter, König und Lehrer, unſerm Gott beten. Begehen wir das Weihnachtsfeſt in dieſer Weiſe, ſo feiern wir es als wahres Friedens⸗ und Freudenfeſt im Geiſte der Kirche. Und daß es das ſei, das wünſchen mir unſern Leſern von Herzen: Glückſelige Weihnacht! Der rufſiſch-japauiſche Krieg. Condon, 22. Dez. Reuter wird von der Belagerungs⸗ armee vor Port Arthur gemeldet: Die Einnahme der Tungkik⸗ wanforts iſt für die Japaner von großer Bedeutung, da ſte ihnen den Weg nach den jenſeits dieſes Forts gelegenen höheren Hügeln eröffnet und ihnen mehr Raum für einen allgemeinen Angriff gegen den weſtlichen Teil der Oſtfortlinie bietet. Die Japaner haben jetzt 5 Schutzforts von 7 inne. Tekio, 22. Dez. Wie von der Armee vor Pü Ar⸗ thur berichtet wird, beſteht die Beute der Japaner, bei dem Nordfort von Tungkikwanſchan gemacht wurde, in vier Schnellfeuerkanonen, von denen zwei brauchbar find. Ferner wurden vier brauchbare Maſchinengeſchütze, fünf Feld ge⸗ ſchütze, die noch einer Unterſuchung unterzogen werden 1 außerdem Gewehre, Bomben, Munition, Handgranaten und anderes erbeutet. Tokio, 22. Dez. Die Japaner nahmen alle wichtigen Stellungen an der Tauberbucht. Paris, 22. Dez. Der Herald berichtet aus Peters⸗ burg: Gerüchtweiſe verlautet, das japaniſche Kriegsſchiff Jaſhima ſei geſunken. Es beſtätige ſich tatſächlich, daß das japaniſche Geſchwader in See gegangen ſei, um der Flotte Roſchdjewenskys entgegen zu fahren. Faris, 22. Dez. Der„Matin“ meldet aus Peters- burg: Es beſtätige ſich, daß ein Mobilmachungsbefehl für 300,000 Mann heute erlaſſen wird. Der größte Teil dieſer Mannſchaften verbleibe aber in Rußland. — Der„Matin“ meldet aus Rom, der Papſt habe die Anweſenheit des Großfürſten Kyrill dazu benutzt, um bei ihm Schritte zu unternehmen, damit er den Zaren veranlaſſe, den Krieg mit Japan einzuſtellen. Der Großfürſt ſoll ſich bereit erklärt haben, in dieſem Sinne auf den Zaren einzuwirken, habe aber gleichzeitig bedeutet, wie wenig Ausſicht auf Erfolg ein ſolches Bemühen habe. Tehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 661(Nachdruck verboten.) „Bitte, ſetze Dich wieder, Kind, derartige Gefühlsausbrüche ſind mir eben nicht ſehr ſympathiſch und paſſen für eine Welt⸗ dame, die Prinzeß Theas Erziehung genoſſen hat, auch wenig“, wehrte Wolf die Erregte von ſich.„Wir können uns alles das, was geſagt werden muß, ohne Zorn, Thränen und Verzweiflungs⸗ ausbrüchen mitteilen. Solche Erregungen führen zu nichts.“ Reine machte noch eine letzte Anſtrengung, dieſen Aus⸗ einanderſetzungen, die ihr tödlich verhaßt waren, zu entgehen. „Ich glaubte, Du würdeſt es wünſchen, wenn Thea meine Freundin wäre. Sie iſt mir doch ſchon damals in Baden⸗Baden ſo freundlich entgegengekommen und nun wieder hier in Lindenhof.“ „Du haſt Dich eben völlig in meinen Gefühlen getäuſcht. Dieſe Frau iſt, ich wiederbole es Dir, kein Umgang für Dich. Sie bringt Dich auf einen falſchen Pfad, der— laß es mich offen ausſprechen— für Dich und Kurt zum Abgrund führen kann. Glaubſt Du denn wirklich, Reine, daß dieſe ſogenannte teure Freundin Dir nur eine Fingerſpitze reichen würde, um Dich aus Trübſal und Verzweiflung zu retten! Ja? Nun, dann täuſchſt Du Dich eben gründlich. Die Fürſtin gehört zu jenen herzloſen Frauen, die nur ganz allein ſich ſelbſt anbeten.“ „Aber ich dachte, Onkel Wolf, Du intereſſierteſt Dich für Thea! Sie iſt doch eine glänzende Partie, ſo ſchön, vornehm und reich.“ Der Graf zuckte ungeduldig die Schultern. „Und dieſe neue Freundin ſcheint Dir eine ältere entfremdet zu haben, an welcher Du einſt mit Begeiſterung hingſt, deren Wert Du allem Anſchein nach aber doch nicht hinlänglich ge⸗ würdigt zu haben ſcheinſt. Fräulein Mainau war ein in jeder Beziehung vollkommenes Vorbild, und niemand konnte gegen die Verehrung und Liebe, die Du für dieſe Dame zu hegen ſchienſt, etwas einwenden.“ „Irene hat ſelbſt ſchuld, daß wir uns fremd geworden ſind“, F. antwortete Reine trotzig,„ſie will ewig an mir erziehen und das dulde ich nicht mehr, ſeit ich verheiratet bin.“ „Fräulein Mainaus Liebe zu Dir offenbart ſich hierdurch deutlicher, als wenn ſie es machte wie Prinzeß Thea und alles ſchön fände, was Du thuſt. Aber ſchließlich kannſt Du in dieſem Punkt ganz nach Deinem Ermeſſen handeln. Hierüber wollte ich nicht mit Dir ſprechen.“ „Ich dächte, unſere Unterredung hat überhaupt lange genug gedauert“, ſagte Reine mit ihrem liebenswürdigſten Lächeln und verführeriſchem Ton—„Du wollteſt doch Kaffee trinken, Onkel Wolf.“ „Später, wenn ich Dir alles geſagt, was ich auf dem Herzen habe.“ „Und wird das noch lange dauern?“ „Das kommt darauf an! Jedenfalls thuſt Du beſſer, Dich wieder zu ſetzen, Reine.“ „O weh, Onkel, lieber, guter Onkel, kannſt Du mir dieſe Unterredung nicht erſparen?“ „Nein, denn Kurts und mit ſeiner Deine Zukunft ſteht auf dem Spiel“, antwortete Graf Lindberg ſehr ernſt, faſt feierlich. „Ich habe Deinen Mann noch einmal aus ſchweren Geldſorgen befreit, indem ich Eure Schulden bezahlen werde, aber es wird das letzte Mal ſein. Ich muß alſo bitten, ſich darnach zu richten. Du mußt Deinen Verkehr mit denjenigen Perſonen, welche Dich zu übertriebenem Prunk und zu großen Ausgaben veranlaſſen, aufgeben, denn aus Euren eigenen Einnahmen könnt Ihr der⸗ gleichen Aufwand nicht beſtreiten. Du wirſt immer noch auf⸗ richtige Freunde finden, die Dir und Kurti treu bleiben werden, trotzdem.“ „Das kannſt, das darfſt Du nicht verlangen“, ſchrie Reine auf,„dann willſt Du uns knechten und zu Sklaven machen, Onkel! Wie können wir uns ſo in aller Leute Mund bringen? Was ſollen unſere Bekannten von unſerm Rückzug denken, welche Schlüſſe werden ſie daran knüpfen?“ „Du mußt es lernen, Reine, dieſen Urteilen Trotz zu bieten“, ſagte Lindberg unerbittlich.„Wenn Du von Anfang an Dein Leben Deinen Verhältniſſen angemeſſen eingerichtet haben würdeſt, wäre alles dies, was jetzt die Notwendigkeit gebietet, unnötig gewoſen!“ „Ich kann es— kann es nichtl“ „Ich habe Dir ſchon geſagt, daß Du mußt! Dir bleibt eben keine Wahl. Oder ſollteſt Du wirklich leichtſinnig genug ſein wollen, daß Du nicht davor zurückſchreckſt, neue Schulden zu machen, von denen Du genau weißt, daß ſie nicht bezahlt werden können, daß ſie im Gegenteil Euer Daſein ſtark erſchüttern, ja vernichten würden!“ Wolf Lindbergs Antlitz hatte ſich nun doch gerötet, ein wilder, flammender Zorn gegen das blonde Weib, welches ſchluchzend in den Diwankiſſen lag, ergriff ihn. Seine Geduld, ſeine kühle Ruhe gingen bedenklich zu Ende. „Reine, Reine“,— er gina mit ſtarken Schritten im Zimmer auf und nieder, ſeine noch hi ſo ruhige und gemäßigte Stimme klang laut und grollend, ſollte ich mich ſo ganz in Dir getäuſcht haben! Sollteſt Du es wirklich dahin bringen wollen, daß ich die Stunde bereuen müßte, wö ich Dich Madame Bonants Obhut entzogen habe!“ „Was willſt Du denn von mir? Was habe ich denn Ent⸗ ſetzliches gethan?“ fuhr die junge Frau gereizt empor. „Entſetzliches vielleicht nicht gerade, aber genug, reichlich genug, um mein Mißfallen erregt zu haben. Du haſt meinen Neffen aus einem blühenden, lebensfreudigen Jüngling zu einem welken Greiſe gemacht, Du haſt ſeine wirtſchaftliche Exiſtenz faſt unhaltbar erſchüttert, Du haſt Deine Pflichten als Hausfrar und Gutsherrin nicht erfüllt, zu Deinem und ſeinem Schaden, Du biſt alſo eine ſchlechte Frau geweſen in jeder Beziehung! Das aber mache ich Dir zum Vorwurf! Das empört mich an Dir! Du kennſt alſo nicht einmal das Gefühl der Dankbarkeit! Denn ſonſt hätte dieſes Dich veranlaſſen müſſen, ſchon allein, um Dich mir erkenntlich zu zeigen, Deine Pflichten gegen Mann und Untergebene zu erfüllen!“ (Fortſetzung folgt.) eiger —— ö N 0 . 0 41 0 2 — 2 8— 1 E —— re Deutſchland. Darmſtadt, 22. Dez. Der Großherzog von Heſſen iſt nach Lich abgereiſt, woſelbſt er die Weihnachtsfeiertage ver- bringen wird. Darmſtadt, 22. Dez. Der Landtagsabgeordnete Weidner iſt geſtern abend geſtorben. Berlin, 22. Dez. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Ham⸗ burg: Der Reichspoſtdampfer„Prinzregent“ geht am 23. Dezember mit 680 Mann und 29 Offizieren nach Swakop⸗ mund. Am 7. Januar folgt die„Vineta“ von der Hamburg- Amerika ⸗ Linie. Ein weiterer Transport erfolgt am 17. Januar. Berlin, 22. Dez. Das Tagebl. meldet von Meppen: Japaniſche Offiziere haben am Montag auf dem Meppener Schießplatze größere Schießübungen vorgenommen; dieſer Tage desgleichen ruſſiſche Offiziere. Ausland. Vetersburg, 22. Dez. Im Gouvernement Wjatka (das im innerſten Rußland jenſeits der Wolga liegt) iſt die Peſt ausgebrochen. Der Seuche ſind bereits 247 Menſchen zum Opfer gefallen. Die Konfeſſion des Kaiſers. Daß der deutſche Kaiſer im geheimen katholiſch geworden ſei, wird, wie die Deutſche Ztg.“ des Herrn Dr. Fiſcher Lange ſich aus Rom melden läßt, in dortigen klerikalen Kreiſen ge⸗ glaubt. Die„Köln. Volksztg.“ dementiert dieſe Nachricht, wie folgt:„In unterrichteten katholiſchen Kreiſen glaubt man ſo etwas gewiß nicht, aber es iſt freilich Tatſache, daß in auswärtigen katholiſchen Ländern vielfach die Meinung herrſcht, Kaiſer Wilhelm ſtehe in Glaubensſachen der katholiſchen Kirche ſehr nahe. Darum wiederholen wir noch einmal mit aller Be⸗ ſtimmtheit, daß das nichts iſt als eine leere Phantaſie. Es trifft zu, daß der Kaiſer darin keinen Unterſchied macht, welche Konfeſſion jemand hat, wenn er ihm nur ſonſt gefällt, aber dem katholiſchen Glauben ſteht Wilhelm II. mindeſtens ebenſo fern als ſein Großvater und ſein Vater. Anders als bei— uns. Der Kampf gegen die unſittliche Literatur, ſowie die Schauſtellung von Büchern und bildlichen Darſtellungen an⸗ ſtößigen Charakters, iſt in Belgien kräftig und ſehr erfolgreich von der Ligue contre la Licence des Rues in die Hand genommen. Dank dem Wirken der Liga und der kraftvollen ſeitwirkung der Behörden ſind die Zeitungskioske und Schau⸗ läden von Brüſſel vollkommen geſäubert. Die Gerichte haben den Verlegern illuſtrierter Witzblätter den Geſchmack an dieſer Induſtrie ſo gründlich verdorben, daß in Brüſſel derartige Sachen nicht mehr erſcheinen und von Paris aus keine mehr hinkommen. Ein beſonderes Augenmerk hat die Liga darauf gerichtet, die Kaffeehausbeſitzer und Wirte im allgemeinen zu veranlaſſen, daß bei ihnen keine Schmutzblätter mehr aufgelegt werden und damit iſt ein voller Erfolgt erzielt worden. Selbſtverſtändlich gibt es noch immer ſkrupelloſe Geſchäftsleute, die im Laden ſelbſt Unflätigkeiten ausſtellen und zum Verkaufe anbieten; gegen dieſe rät Staatsminiſter Lejeune, der Vor- ſitzende der Liga, mit dem„Boykott“ vorzugehen und die Ge⸗ ſchäftsinhaber ausdrücklich wiſſen zu laſſen, daß die Kund⸗ ſchaftsentziehung aus dieſem beſtimmten Grunde erfolgt iſt. Und bei uns? Die ehemalige Kronprinzeſſin von Sachſen in Dresden. Dresden, 23. Dez. Geſtern früh 8 Uhr traf die frühere Kronprinzeſſin von Sachſen und jetzige Gräfin Montig⸗ noſo hier ein und ſtieg im Hotel Bellevue ab. Sie begehrte Einlaß in das Taſchenberg-Palais, um ihre Kinder zu ſehen, woran ſie jedoch verhindert wurde. Bei ihr weilt Rechtsanwalt K aus Darmſtadt zum Wort. Dr. Zehme aus Leipzig. Der König, der auf der Jagd weilte, wurde benachrichtigt. Die ehemalige Kronprinzeſſin gedenkt um 4 Uhr wieder abzureiſen. Dresden, 22. Dez. Gräfin Montignoſo iſt um 2.36 Uhr nachmittags nach Leipzig abgereiſt, ohne jemanden im Hotel Bellevue empfangen zu haben. Die Gräfin fuhr mit Rechts⸗ anwalt Zehme im offenen Wagen zum Bahnhof und wurde vom Publikum mit Hoch⸗ und Hurrahrufen begrüßt. Nah und Fern. * Viernheim, 23. Dez. Auf die Feier des 1. Stiftungsfeſtes des„Landgrafen von Heſſen“ in Heppenheim ſeien die vielen hieſigen Beſucher desſelben auch an dieſer Stelle nochmals beſonders aufmerkſam gemacht. Das bereits weithin und beſtens bekannte Gaſthaus an der Bergſtraße bietet in ſeinen Konzerten und vorzüglichen Ver⸗ pflegung immer angenehme und genußreiche Stunden. Jeder, der einmal dieſelben beſuchte, kehrt gerne wieder dorhin zurück. Im Inſeratenteile der heutigen Nummer iſt alles Nähere zu erſehen. Mannheim, 22. Dez. Hoffnungsvolle Früchtchen. Auf dem Heimweg von der Schule gerieten vorgeſtern nach- mittag auf dem Waldhof zwei 12jährige Volksſchüler in Streit, wobei einer dem andern mit einer ſpitzen Feile einen ziemlich erheblichen Stich in den Rücken beibrachte.— Eine empfindliche Strafe diktierte die Strafkammer dem 32 Jahre alten Keſſel⸗ reiniger Auguſt Franz aus Feudenheim wegen frivoler Ge— fährdung der Straßenbahn. Franz legte am 25. Oktober d. J. abends gegen 9 Uhr auf der Induſtrieſtraße mehrere Pflaſterſteine auf das Geleiſe der Straßenbahn und bedeckte ſie mit einem Tuche. Das Hindernis wurde rechtzeitig bemerkt. Trotzdem und trotz der Angetrunkenheit des Angeklagten wurde auf 2 Monate Gefängnis erkannt. Ladenburg, 23. Dez. Vorgeſtern mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr ereignete ſich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Die 9 Jahre alte Tochter des Landwirts Franz Meng war jedenfalls dem Ofen zu nahe gekommen, wodurch die Kleider des Mädchens Feuer fingen. Es ſprang hierauf unter Hilfe⸗ rufen in den Hof, um an den Brunnen zu kommen. Aber das Feuer war ſchon zu ſtark und ſo waren ihm die Kleider, bis Hilfe erſchien, vollſtändig am Leibe verbrannt. Aerztliche Hilfe war bald zur ſtelle; es dürfte jedoch wenig Hoffnung vorhanden ſein, das Mädchen am Leben zu erhalten. Heppenheim, 23. Dez. Verein zu Darmſtadt kam in der Sitzung vom 13. Dezember neben verſchiedenen Herren Vortragenden Herr Profeſſor Klemm Derſelbe ſprach über Bohrungen auf Petroleum bei Heppenheim. Nach der„D. Ztg.“ führte der Herr Profeſſor etwa folgendes aus:„Herr Profeſſor Dr. Klemm wies auf kürzliche Zeitungsnotizen hin, wonach demnächſt Bohrungen auf Petroleum bei Heppenheim a. d. B. begonnen werden ſollten. Schon im Jahre 1902 war durch die geologiſche Landesanſtalt auf Veranlaſſung des Herrn Bürgermeiſters Höhn am ſog. geſalzenen Brunnen, 1,50 Kilometer ſüdlich des Städtchens, am Gehänge einer Terraſſe, eine Vohrung ausge⸗ führt worden. Die Bohrung ergab zu oberſt 4 Meter ver⸗ ſchlämmten Löß, hierauf 5 Meter diluvialen Sand, dann graublauen Ton in einer Mächtigkeit bis zu 7 Metern, in dem ſich bei der Ausſchlämmung zahlreiche kleine Schalen von Foraminifern des Rupeltons vorfanden. Schwefelkies, Bleiglanz, Markaſit und Zinkblende fanden ſich in wohlgeformten Kryſtallen. Nach der Tiefe wurde der Ton immer dunkler und dann kam lockerer Sand, unter dem Sandſtein anſtand, oben weiß, nach der Tiefe mehr und mehr dunkel und ziemlich ſtark bituminös. Die vorgezeigte vorzügliche Flüſſigkeit hatte dunkle Farbe und ſchwachen Geruch. Wahrſcheinlich findet ſich im Untergrunde der„Bergſträßer Diluvial⸗Terraſſe“(wie ſie Klemm nennt) an vielen Stellen ſolches Alt⸗Tertiär und zeigen ſich petroleum⸗ führende Schichten und dieſes Vorkommen iſt nach außen zu jedenfalls durch eine Verwerfung abgeſchloſſen. rungen Erfolge haben werden, läßt ſich nicht ohne Weiteres E D F 7 4 ehrjahre. Roman von Emmy v. Borgſtede. 671(Nachdruck verboten.) „Kurt liebt mich namenlos und iſt glücklich!“ „Nur ſchade, daß er dabei zum Geſpenſt geworden“, kam es mit beißendem Spott von Lindbergs Lippen,„und daß ſeine Vermögensverhältniſſe anſtatt ſich zu beſſern, auf den Nullpunkt herabgeſunken ſind.“ „Natürlich, das hat Dir Heymann geſagt, der mich nie leiden konnte, der mich geradezu haßt, weil ich ſeine Unverſchämtheit nicht rubig dulden wollte und ihn zur Rede ſtellte!“ „Daß Du Deine Pflichten nicht erfüllt haſt, Reine, ſieht jeder, der es ſehen will, nicht nur mein alter, treuer Heymann, der auch nur von Deinen nicht erfüllten Aufgaben als Hausfrau ſprechen kann. Alſo noch einme Von Nichtkönnen kann keine Rede mehr ſein, ich wiederholßf Dir: Du mußt!“ „Dann hätte Kurt mir vof Uuſdrer Heirat ſagen müſſen, daß ich als ſeine Frau arbeiten müſſe wie eine Bäuerin, das wäre auch ſeine und Deine Pflicht geweſen“, gab Reine heftig zurück. „Bitte, übertreibe nicht! Von Arbeiten einer Bäuerin ſprechen wir nicht. Es handelt ſich nur darum, daß Du die Oberleitung des Hausweſens übernimmſt, zuvor natürlich wirſt Du den Be⸗ trieb desſelben lernen müſſen.“ „Und ich wiederhole, das kann ich nicht! Unter dem frühen Aufſtehen leidet meine Geſundheit, der Geruch von den Ställen und im Milchkeller macht mich krank.“ „Du wirſt Dich daran gewöhnen!“ „Das hat Dir Irene geſagt! Sie hat Dich überhaupt aufgehetzt, ſie und der alte Heymann, mich ins Gebet zu nehmen, aber nun gerade— gerade nicht!“ Reine trat wie ein unartiges Kind mit dem kleinen Fuß in dem koſtbaren Schuh den Boden, ihre Hände ballten ſich zur Fauſt. „Reine, was ſoll die Komödie? Ich verbitte mir dies Be⸗ tragen und vor allem dieſe Verleumdung Unſchuldiger. Hältſt Du mich für blind, daß ich nicht ſehe, was hier geſchieht und 4 * Im Naturwiſſenſchaftlichen; Ob die Boh⸗ vorherſagen; die leichteren Kohlenwaſſerſtoffe ſcheinen bis jetzt!“ ter des Maurers . zu fehlen. Bei uns fällt die Gewinnung von Naphtha nicht bi das Berggeſetz, was ein etwaiges Unternehmen erleichtern ürfte. Herrusheim, 22. Dez. Vorgeſtern nachmittag griffen in Abweſenheit der Mutter die Kinder der Eheleute Mathias Harbauer nach einem Fläſchchen, in welchem ſich Karbolſäure befand. Der 7jährige Knabe trank davon und liegt nun lebensgefährlich erkrankt darnieder. Heidelberg, 23. Dez. Eine Anzahl hieſiger Uhren⸗ und Goldwarenhändler ſind das Opfer eines Schwindlers geworden. Derſelbe führte ſich in den betreffenden Geſchäften als„Architekt Schmitt“ ein und brachte es durch ſeine Zungen⸗ fertigkeit zuwege, Bijouterien und Uhren von erheblichem Werte auf Kredit zu erhalten, worauf er auf Nimmerwiederſehen verſchwand. Eppelheim, 23. Dez. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde vorgeſtern der 36 Jahre alte verheiratete Zimmermann Philipp Sauer hier verhaftet und in das Amts⸗ gefängnis Heidelberg überführt. Fechenheim, 23. Dez. Vor einem halben Jahre verſchwand von hier der Spengler Krauſe und ließ ſeine Familie in größter Not zurück. Da ihm auch verſchiedene Verfehlungen zur Laſt gelegt wurden, ſo recherchierte die Polizei eifrig nach ihm, bis es gelang, den Krauſe vor einigen Tagen in Rathenow zu verhaften. — Eine herrliche Submiſſionsblüte bringt in ſeiner Nummer 284 der„Deutſche Submiſſions-Anzeiger“. Auf eine Ausſchreibung der Eiſenbahndirektion Mainz, betreffend die Ausführung von Arbeiten und Lieferungen zur Trockenlegung des 1200 Meter langen Tunnels, ſind 19 Angebote einge⸗ gangen. Die niedrigſte Forderung beträgt 92 610 Mk. und die hoͤchſte 1 141000 Mk. Die Differenz zwiſchen der niedrigſten und höchften Forderung beträgt alſo 1051 390 Mk. Kaſtel, 22. Dez. Eine betrübende Kunde kommt von Hannoverſch⸗Münden, wo jetzt das 11. Pionierbataillon garni⸗ ſoniert, das ſo lange Jahre hier gelegen hat. Bei Spreng⸗ übungen entzündete ſich eine Tretmine, es explodierte eine große Menge Pulver, und der in der Nähe ſtehende Oberleutnant Neumann und der im 12. Jahre dienende Vize⸗ feldwebel Sachs wurden vollſtändig in Stücke geriſſen. Sachs wollte ſich an dem Unglückstage gerade verloben. Frankfurt a. Main, 23. Dez. Der Bahnhofswächter Hambach wurde geſtern Morgen um 4 Uhr, als er aus dem Warteſaal 4. Klaſſe die Obdachloſen auswies, von einem der⸗ ſelben hinterrücks überfallen und mit einem Dolche ſchwer ver— letzt. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Gießen, 23. Dez. In Maulbach bei Homburg wurde geſtern früh, wie der Gießener Anzeiger meldet, eine ganze Familie tot aufgefunden, nämlich Vater, Mutter und zwei Töchter. Es iſt noch nicht bekannt, ob Mord oder eine Familientragödie vorliegt.— Zwei Schülerverbindungen wurden an einer hieſigen Lehranſtalt entdeckt. Zwölf Schüler„flogen“; die„Chargierten“ mit der Maßgabe, daß ihnen ſämtliche höhere Lehranſtalten in Heſſen verſchloſſen ſind. Aglaſterhauſen, 22. Dez. Ein ruchloſer Brand ſtifter. Vorgeſtern wurde hier zwei Mal der Verſuch gemacht, die katholiſche Kirche in Brand zu ſtecken. Zum Glück gelang es, den Brandſtifter, der noch nicht einmal der Schulbank entwachſen, auf friſcher Tat zu ertappen und größeres Unheil zu verhindern. Ketſch, 22. Dez. Von einem ſehr bedauerlichen Mißgeſchick iſt die Familie des Oberlehrers Lang betroffen worden. Der einzige 23jährige Sohn des Herrn Lang, Her⸗ mann, der gegenwärtig in Karlsruhe das Forſtfach ſtudiert, iſt bei einer Jagd in letzter Woche zu Karlsruhe aus Verſehen von einem Mitſtudenten angeſchoſſen worden, was zur Folge hatte, daß dem Verunglückten der rechte Arm abgenommen werden mußte. Konſtanz, 23. Dez. Der Mühlenbeſitzer Paul Schoob in Dozwil wurde von einem Jagdfreund auf der Jagd aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen. Daxlanden, 22. Dez. Joſef Vogel kam in Die 7 Jahre alte Toch⸗ Abweſenheit der Mutter 3 was hier vorgeht?“ ſagte der Graf ſtrenge.„Vergiß nicht, daß Du nur auf geliehenem Eigentum ſtehſt, daß Dir Lindenhof nicht gehört, daß ich der Herr bin von allem, trosdem Du Dir erlaubt haſt, hier einſchneidende Veränderungen vorzunehmen, und daß ich dieſes Herrenrecht unter allen Umſtänden geltend machen werde, wenn Du der Vernunft auch fernerhin kein Gehör geben wirſt!“ Die blauen Augen des Mannes flammten, unerbittliche Strenge lag auf ſeiner Stirn. Reine empfand es deutlich, hier batte ſie ihren Meiſter gefunden, hier würden keine Bitten, keine Thränen helfen, hier würde all jenes Rüſtzeug weiblicher Reize und Koketterie, das ihr ſonſt in allen Fällen zur Verfügung ſtand, vergebens ſein. Das war nicht mehr der gütige, nach⸗ ſichtige Beſchützer eines weltunkundigen Kindes, das war der ſtrafende Richter einer pflichtvergeſſenen Frau. „Wenn Du den Kampf zwiſchen uns willſt, mir kann es recht ſein, vielleicht ziehſt Du doch den kürzeren in dieſem Zwiſt“, fuhr Lindberg nun fort.„Du weißt jetzt, was ich von Dir ver⸗ lange. Ich werde Dir ſtets ein Freund ſein, ſolange Du meiner Zuneigung wert biſt, d. h. Deine Pflichten erfüllſt, andernfalls betrachte ich Dich lediglich als meines Neffen Frau!“ Reine wollte etwas erwidern, wollte ihm ſagen, daß ein Vater kein Recht hat, ſein Kind zu verſtoßen, daß es auch ſeine Pflicht iſt, bei ihr auszuharren, aber Wolf hatte keine Neigung, dieſe unliebſame Unterhaltung noch weiter fortzuſetzen. Er ging bochaufgerichtet an der jungen Frau vorüber, die in Zorn und Erbitterung die teuren Spitzen ihres Morgenkleides zerriß und trat zu den anderen auf die Terraſſe. Wie behaglich und traulich war es hier. Unter der ſilbernen Kanne brannte die bläuliche Spiritusflamme, im leichten Sommerwinde wehten Blätter und Blumenblätter zu ihnen hernieder. Kurt ſah, wenn auch ernſt, ſo doch glücklich aus, und Liſa ſtrahlte wie gewöhnlich in Wolfs Gegenwart und knabberte mit ihren blendenden Zähnen an den kleinen, köſtlich ſchmeckenden Kuchen, die neben Brot und Honig auf dem Tiſch ſtanden. „Kurt, dies Rezept muß Reine mir geben“, ſagte ſie eben,„dies Gebäck iſt unvergleichlich, das muß Mamachen auch machen laſſen.“ Kurt lächelte. „Du wirſt gut thun, Dich dieſerhalb an Fräulein Mainau zu wenden, von der dieſe Perlen der Kuchen ſtammen, liebe Liſa. Ich glaube kaum, daß Reine die Beſtandteile derſelben kennt.“ „Fräulein Mainau? Nicht möglich? Eine ſo gelehrte Dame intereſſiert ſich doch wohl kaum für Küchengeheimniſſe.“ „Du mußt immer dabei berückſichtigen“, ſagte Wolf ernſt, „daß dieſe gelehrte auch eine deutſche Frau iſt, Liſa. Das wird Dir ſo manchen ſcheinbaren Widerſpruch erklären. Die Kraft unſeres Volkes wurzelt eben in der Heimat, dem Hauſe. Würden Sie die Gnade haben, Fräulein Mainau, mir eine Taſſe Kaffee einzugießen?“ Irene erhob ſich von ihrem Sitz, die Hand, mit welcher ſie die Kanne ergriff, zitterte, trotzdem ſie dieſen Schwächeanfall be⸗ kämpfen wollte, heftig. Wie kam der Graf dazu, gut von ihr zu ſprechen, nachdem ſie eherne Schranken trennten? Sie wußte, daß er ſie anſchaute, ſie beobachtete! Während ſeine Blicke an ihrem Antlitz hingen, in das jetzt allmählich eine lichte Röte ſtieg, verglich er ſie mit dem trotzigen, unvernünftigen Kinde dort drinnen. Wie konnten zwei Weſen desſelben Geſchlechts ſo ver⸗ ſchieden ſein? Er dachte der Morgenſtunde, wie Kurt ſich einem inneren Drange folgend, über Irene Mainaus Hand neigte und einen dankbaren Kuß darauf drückte: er dachte der Worte des alten, frauen feindlichen Heymanns und des nicht ſchnell begeiſterten Nordfelds über Irene Mainau! Da unterbrach Liſa, die ziemlich gekränkt dageſeſſen hatte, daß Wolf ſie hatte übergehen können, die Stille, indem ſie wie elektriſiert aufſprang und auf die Dorf⸗ ſtraße hinauszeigte: „Onkel, Kurti, dort kommt unſere himmliſche Thea! O, wie wird Reine ſich freuen! Ich muß hin und ihr die frohe Bot⸗ ſchaft überbringen!“ Liſa enteilte und Graf Kurt ſagte in einem wenig freudigen Ton: „In der That, ſie iſt es! Sie nur, Onkel Wolf, Raſſe hat das Frauenzimmer, wie ſie die Pferde zügelt, einfach großartig!“ (Fortſetzung folat.) 2 8 00 te . r dem Heerdfeuer ſo nahe, daß die Kleider Feuer fingen. Das Kind erlitt derart ſchwere Brandwunden, daß es ſtarb. Wiesbaden, 22. Dez. Geſtern abend wurde hinter der Leichtweißhöhle im Walde die Leiche des ſchon ſeit einigen Tagen verſchwundenen Oberſtleutnants a. D. Hinnius von Poliziſten aufgefunden. Hinnius hatte ſich durch einen Schuß in die Schläfe getötet. München, 22. Dez. Die„Münchener Allg. Ztg.“ meldet: Bei Pionierübungen wurden geſtern der Hauptmann Wannemann durch Umſtürzen eines Tenders getötet und ein Pionier verwundet. — Ein Schwindſüchtiger als Hundert⸗ jähriger. Man braucht an der Tuberkuloſe nicht zu ſterben; es ſcheint faſt, als konſerviere ſie. Dieſe tröſtlichen Ausſichten ſind kontrolierbar in der Perſon eines Penſionärs des Spitals von Joly bei Paris, des Herrn Jean Sardou. Er wurde ins Spital aufgenommen vor 43 Jahren. Als er ſchon 57 Jahre alt war, und obwohl ihn die Aerzte für bruſtkrank erklärt und ihm nur einige Monate zum Leben zu- erkannt hatten. Nun, am 23. Dez. d. J. wird Sardou ſeinen 100. Geburtstag feiern; man wird ihm ein großes Bankett geben, wobei er als der älteſte der Schwindſüchtigen gebührend gefeiert werden ſoll. — Haifiſch⸗Schwärme verwüſten ſeit einigen Monaten fortgeſetzt die großen Fiſchereien, die franzöſiſche Unter⸗ nehmer ſeit Jahrhunderten unweit Cornouailles unterhalten, indem ſie die ſtärkſten Netze zerreißen und ihres Inhaltes be⸗ rauben. Demgemäß herrſcht beſonders unter den ſelbſtändigen Kleinfiſchern allgemeine Verzweiflung, weil ſie auf dieſe Weiſe ihrer unentbehrlichſten Exiſtenzmittel beraubt werden. Ueber 2000 Familien ſind bereits dadurch arbeitslos geworden. Alle Verſuche, dieſe gefährlichen Räuber zu verſcheuchen oder zu vernichten, ſind leider bis jetzt gänzlich geſcheitert. Letzte Nachrichten. Tondon, 23. Dez.„Daily Telegraph“ meldet aus Tſchifu: Nach dort eingelaufenen Berichten entkamen 8 Tor⸗ pedobootszerſtörer aus Port Arthur. Während der letzten 24 Stunden herrſcht heftiger Schneeſturm. Vetersburg, 23. Dez. Wie General Kuropatkin vom 21. d. Mts. meldet, verbreiten Chineſen die Nachricht, daß es der Beſatzung von Port Arthur gelungen ſei, den 203⸗ Meter⸗Hügel mit den darauf befindlichen Geſchützen zurückzuer⸗ obern(22). ——— Dresden, 23. Dez. Der Schritt der Gräfin Montig- noſo wird hier überall erörtert. Allgemein fühlt man tiefes Bedauern mit der unglücklichen Frau, auch dort, wo man ihr die Schuld, die ſie auf ſich lud, voll anrechnet. Man fragt ſich jetzt hier, ob die Gräfin nicht doch längſt ſchwer gemüts⸗ krank iſt. Sie hatte ſich bei der Auseinanderſetzung mit dem ſächſiſchen Hof verpflichtet, deutſchen Boden nicht zu betreten, und nur unter dieſer Vorausſetzung wird Hof eine Rente von Mk. 30 000 ihr vom ſächſiſchen jährlich gewährt.— Der toskaniſche Hof in Salzburg iſt über das Vorgehen der Gräfin ö Montignoſo in Florenz, wohin Fugger gefahren war. größter Beſtürzung. Man glaubte ſie in ſie mit ihrem Töchterchen und der Gräfin Die Meldung von ihrer Ankunft in der ſächſiſchen Hauptſtadt traf heute nachmittag aus Dresden in Salzburg ein. Das Oberſthofmeiſteramt zog Erkundigungen in Florenz ein, da der Hof die Meldung nicht glaubte. Die Er⸗ kundigungen blieben unbeantwortet. Heddesheim, 23. Dez. Böſe Gäſte, die wohl in manchem Hauſe ſorgenvolle Feiertage verurſachen werden, haben ſich hier eingeſtellt. Unter den Kleinen graſſiert der Keuchhuſten derart, daß durch amtliche Verfügung in voriger Woche die Kleinkinderſchule geſchloſſen wurde. Dazu kommt, daß auch der Scharlach wieder ſeinen Einzug gehalten hat. Während ſchon vor einigen Wochen ganz einzelne Fälle desſelben vorkamen, mehren ſich dieſe in den letzten Tagen in beſorgniserregender Weiſe. Auch die Influenza ſucht bei Groß und Klein ihre Opfer, namentlich auch unter den Schülern der Volksſchule, ſo daß infolge aller dieſer Uebel in den unteren Klaſſen bis zu 25 Proz. der Kinder erkrankt ſind. Feudenheim, 23. Dez. Am Dienſtag fiel das dreijährige Töchterchen des Landwirts Alexander Hock in kochendes Waſſer und verbrühte ſich derart, daß es verfloſſene Nacht ſtarb. Schwetzingen, 23. Dez. Ein höoͤchſt unangenehmes Malheur paſſierte einem angeſehenen hieſigen Fabrikanten, welcher beim Verlaſſen des Rathauſes in Heidelberg plötzlich von zwei Kriminalbeamten angehalten und ihm die Verhaftung angekündigt wurde. Der Ahnungsloſe war im höchſten Grade verblüfft, hatte jedoch keine Zeit zur Legitimation, da die Schutzleute meinten,„Unterhaltung“ könne man wo anders pflegen. Auf dem Wege begegnete der Verhaftete einem hie⸗ ſigen Bekannten, deſſen Identitätsfeſtſtellung aber nichts nützen konnte, unverweigerlich beſtanden die Hüter des Geſetzes auf Mitnahme. Am peinlichſten wurde die Situation aber auf dem Bureau der Kriminalpolizei, als ein Uhrenhändler, dem Uhren im Werte von 85 Mk. abgeſchwindelt wurden, mit felſenfeſter Beſtimmtheit behauptete:„Das iſt der Geſuchte!“ ——— Zum guten Glücke nahmen es aber die weiteren Perſonen, die ebenfalls betrogen und raſch herbeizitiert worden waren, mit ihrem Urteil genauer und ſo wurde konſtatiert, daß der Verhaftete mit dem geſuchten Schwindler nur eine verfl. Aehnlichkeit habe. Landau, 23. Dez. Die Mordaffäre Beck in Ober⸗ otterbach hat zur Entlarvung eines Diebes geführt. Ein Fuhrmann W., mit dem der Ermordete gut ſtand, zog, lt. „Weißenburg. Ztg.“, vor einiger Zeit von Oberotterbach mit ſeiner Familie in die Nähe von Landau. Er ſelbſt wurde bei einer Landauer Spezereihandlung Fuhrknecht. Da W. in den Beckſchen Schuldbüchern als Schuldner eingetragen war, nahm man auch in ſeiner Wohnung eine Hausſuchung vor, und zwar vom Keller bis in den Speicher hinauf. Und ſiehe da, W. hatte ein wahres Warenlager auf ſeinem Speicher, volle Kiſten, Pakete, gefüllte Säcke uſw., alles Sachen, die er ſeinem Brot⸗ herrn nach und nach entwendet hatte und im Geheimen zu Schleuderpreiſen wieder weiterverkaufte. W. wurde verhaftet und mußte diejenigen Käufer namhaft machen, denen er Waren für ein Bettelgeld abgab. Feſtgeſtellt wurde jedoch, daß W. der Mörder des Beck nicht iſt. Arnsberg, 23. Dez. Der Bäckergeſelle Franz Heſſe aus Weidenau(Kreis Siegen), der am 15. Mai bei Weidenau an einem elfjährigen Mädchen aus Weidenau Luſt⸗ mord verübt hatte, wurde heute früh durch den Scharfrichter Engelhardt hingerichtet. 1—** 3 Bekanntmachung. Dienſtag, den 27. Dezember l. Is., vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier: 5 1. Die große Allmend von Jakob Frank 2. hier auf Genußzeit 2. Der Seegarten Nr. 30 auf 1 Jahr in Pacht ver⸗ ſteigert. Viernheim, den 23. Dezember 1904. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Entlaufen ein junges gelbes Huhn. Um Rückgabe bittet Franz Sax Lorſcherſtraße. 1819 Ein ſchöner, ſehr guter Vor zellan⸗ Ofen abzugeben 1822 Kräftige fleißige Heizer für dauernde Stellung ſucht 1808 Zeldafffabrit Waldhof. 1820 Pfützer. Reife Milchschweine hat zu verkaufen 1821 Michael Butsch. Reife Milch⸗ Schweine hat zu verkaufen 1812 Adam Moos. Schönheit verleiht ein zartes, reines Gesicht, —— V ³ð»ü Des hl. Weihnachtsfeſtes wegen wird die nächſte Nr. d. Blattes erſt am Mittwoch, den 28. d. Mts., ausgegeben. 7 ³· d Redaktion, Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. aus der Seidensfoffe Hohensteiner 3 1 0 1 Hoflieferant, Hohenstein-Er. Seidenweberei„Lotze J i. Sa. Hochmoderne Dessins in schwarz, weiss und farbig. Versand meter- und roben- weise an Private. Man verlange Muster. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß noch ein größeres Quantum künftl. 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An anderen Tagen können nur eilige Angelegenheiten perſönlich vorgebracht werden und iſt— da dieſe Tage aus⸗ wärtigen Dienſtgeſchäften vorbehalten ſind— die Anweſenheit (eines der beſtimmten) Beamten am Kreisamtsſitz ungewiß. Heppenheim, den 14. Dezember 1904. 1815 Großh. Kreisamt Heppenheim. von Hahn. Bekanntmachung. Laut Generalverſammlungsbeſchluß vom 11. Dezember 1904 hat die Pfennig⸗Sparkaſſe Viernheim, e. G. m. u. H. zu Viernheim§ 1 der Statuten dahin abgeändert: Die Firma lautet künftighin Spar- und Leihkaſſe Viernheim e. G. m. u. G. zu Viernheim. Eintragung in unſerm Genoſſenſchaftsregiſter hat am 20. Dezember 1904 ſtattgefunden. Lorſch, den 21. Dezember 1904. Großh. Amtsgericht. En 1816 1 fückwunschkarten zum neuen Jahre l werden in geschmackvoller moderner Ausführung in kür- zester Zeit bei billigster Be- rechnung angefertigt. Wilhelm Bingener Buch- und Verlags- Druckerei Viernheim, Rathausstrasse 19. Pal. 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