ten. 10 licht ftr. Viernhei 9 1 Viernheimer Zeitung. Erſchelnt dreimal wöchentlich Nienflags, Dounerſtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägertohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Mer Amtsblatt nzeiger Vieruheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeisterei Viernheim. verbreitetſde und geleſenſte Zeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions- Ougan. Telephon⸗Ruf 20.— Doeuck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Muf 20. Anzeigen preitk: 12 Pfg. die 1-ſpaltige Petit · elle Lokal⸗Anzeigen 10 Mig. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zelle. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Vr. 7. Deutſcher Reichstag 14 182. Sitzung am 12. Januar, 2 Uhr. „ Präſident Graf Stolberg gedenkt, nach kurzer Begrüßung der Abgeordneten, des Ablebens des Abg. Keller. Tas An⸗ denken desſelben wird in üblicher Weiſe geehrt. Der Präſident verlieſt das Glückwunſchtelegramm, das er 50 Eröffnung des ottomaniſchen Parlaments an deſſen Präſi⸗ enten gerichtet hat: „Im Namen des deutſchen Reichstages ſpreche ich dem ottomaniſchen Parlament zu Beginn ſeiner Tätigkeit die herz⸗ lichſten Glückwünſche aus. In voller Würdigung der hiſtoriſchen Bedeutung, welche die erſte Seſſion des Parlaments für die Geſchicke des ottomaniſchen Reiches haben wird, gibt der deutſche Reichstag ſeinen aufrichtigen Sympathien für die Vertreter des ottt maniſchen Volkes und zugleich der ſicheren Erwartung Ausdruck, daß die Arbeit des Parlaments von reichem Segen begleitet ſein werde.“ 7 Die Antwort lautet in der Ueberſetzung:„Die freundlichen Wünſche, welche der Reichstag für den Erfolg des türkiſchen Parlaments übermittelt hat, ſind mit dem größten Beifall auf⸗ enommen worden. Ich beehre mich, dem einſtimmigen Beſchluß — ee gemäß hierfür beſtens zu danken.“(Lebhafter eifall. Am 28. Dezember traf hier die Nachricht von dem entſetz⸗ lichen Unglück in Italien ein(das Haus erhebt ſich). Ich habe mich beeilt, an den Präſidenten der italieniſchen Deputierten⸗ kammer folgendes Telegramm zu richten:„Im Namen des deutſchen Reichstages bitte ich den Präſidenten der Deputierten⸗ kammer, den Ausdruck der tiefſten und innigſten Teilnahme an dem namenloſen Unglück entgegennehmen zu wollen, von wel⸗ chem blühende Teile des uns durch Freundſchaft naheſtehenden ſo herrlichen Landes Italien heimgeſucht und unzählige Fa⸗ milien in Elend und Trauer geſtürzt ſind. Das deutſche Volk iſt angeſichts dieſes furchtbaren Vernichtungswerkes der Natur, dem Meuſchenhände und Menſchengeiſt machtlos gegenüberſ.ehen, auf das tiefſte bewegt.“ Das Antworttelegramm des Präſidenten der italieniſchen Deputiertenkammer lautet in der veberſetzung:„Die rührenden Worte des deutſchen Reichstags, welche Sie an die italieniſche Kammer zu richten die Güte hatten, werden für die ſchwer⸗ geprüften Söhne unſeres Volkes von großem Troſte ſein. Zwei blühende Provinzen, mit die ſchönſten, welche durch den Cha- rakter ihrer Bevölkerung und die Reize ihrer Natur auch Ihren erhabenen Kaiſer begeiſtert haben, ſtehen jetzt nur noch als ſchreckliche Erinnerungsmale da. Die Gefühle der italieniſchen Kammer zum Ausdruck zu bringen, ſpreche ich Ihnen unſeren tiefgefühlteſten Dank aus.“ Dadurch, daß Sie ſich von Ihren Plätzen erhoben haben, haben Sie Ihrem einmütigen Schmerze über das entſetzliche Unglück Ausdruck gegeben, welches ein uns ſo eng befreundetes Land betroffen hat. Ich konſtatiere das. Auf der Tagesordnung ſtehen Petitionen. Eine Reihe von Bittſchriften werden debattelos erledigt. Eine Petition der Vereinigung ſelbſtändiger in Preußen vereideter Landmeſſer zu Berlin und des deutſchen Geometer⸗ vereins bittet um Aenderung der Gewerbeordnung in der Rich⸗ tung, daß die wiſſenſchaftlich vorgebildeten Geometer und Land⸗ meſſer gegen unlauteren Wettbewerb beſonders von ſeiten der Vermeſſungsgehilfen geſchützt werden. Die Kommiſſion will die Petition zur Erwägung dem Reichs⸗ kanzler überweiſen. r Mißtrauen gegen die ö werbegerichtsgeſetzes erfüllt. Die Erhöhung der Mitgliederzahl der ee eee iſt durchaus notwendig, ſonſt verlieren beantragt Berückfichtigung. Abg. Lattmann(Wirtſch. gg.) unterſtützt den Antrag. Die Petition wird dem Reichskanzler zur Berückſichtigung überwieſen. Eine Petition des Verbandes der Bergarbeiter Deutſchlands in Bochum u. Gen. bittet zunächſt um Zulaſſung der Berufung gegen das Urteil eines Berggewerbegerlchts ohne Rückſicht auf den Wert des Gegenſtandes. Der Anrufung des Berggewerbe⸗ bir cher als Einigungsamt ſoll Folge gegeben werden, wenn ie Anrufung entweder ſeitens der Mehrheit der beteiligten Arbeitgeber oder Arbeiter erfolgt. Ferner fordert die Petition die Beſetzung der Berggewerbegerichte mit 5 Mitgliedern und die Zulaſſung von Arbeiterſekretären uſw. als Prozeßbevoll⸗ mächtigte. Die Kommiſſion beantragt, die Petition hinſichtlich der Berufungsfrage als Material, im übrigen zur Berückſichti⸗ gung zu überweiſen. g Abg. Sachſe(Soz.) tritt für den Kommiſſionsbeſchluß ein. Abg. Trimborn Ader bittet, dem Wunſche auf Beſetzung der Gerichte mit 5 Mitgliedern zur Berücksichtigung, die übrigen Punkte als Material zu überweiſen. Es ſei noch nicht empfe lenswert, Arbeiterſekretäre zu berufsmäßigen Prozeßbevollmä tigten heranzubilden. Freilich beſtehen in dieſer Hinſicht jetzt viele Härten, die beſeitigt werden m ſſen. Es widerſpreche 5 Geiſte des Geſetzes, wenn man einen Arbeiter vor Gericht nicht mehr zulaſſe, wenn er zum zweiten Male einen Kollegen ver⸗ kreten wolle. Das ſind ſchwere Mißſtände. Im Grunde haben wir gegen die Arbeitervertreter nicht viel einzuwenden, wir wenden uns nur gegen ein Vertretermonopol. Die Materie be⸗ darf noch der Klärung. Abg. Behrens(W. Ver.): Die Bergarbeiterſchaft iſt mit andhabung der Beſtimmungen des Ge⸗ lieren diefe Inſtitute noch ſeoen Kredit. Warum ſollen die Arbeiterſekretäre ihre Kollegen nicht vor Gericht vertreten? Als Perſonen, die einen materiellen Vortell 27 wollen, kommen doch die gewerkſchaftlichen Sekretäre nicht in Betracht. Sie ſind nur die Vertreter einer Inſtitution, die nichts iſt als der Zuſammenſchluß der Arbeitskollegen ſelbſt. Aber überall iſt man auch nicht ſo engherzig wie im Ruhrrevier, nicht überall findet man dieſe ſcharfe, bureaukratiſche Handhabung des Ge⸗ ſetzes. Beim Berliner Gewerbegericht gibt es z. B. ſehr weit⸗ ſichtige Vorſitzende und Beiſitzer. Der Wunſch, daß gegen jedes Urteil ohne Rückſicht auf den Streitgegenſtand Berufung zu⸗ läſſig ſein ſoll, iſt mir unverſtändlich; denn er widerſpricht den Beſchlüſſen der Bergarbeiterpreſſe. Die Anrufung des Berg⸗ gewerbegerichts als Einigungsamt iſt vorteilhaft, es iſt daher zu empfehlen. daß ſie erleichtert werden ſoll. Abg. Sachſe(Soz.): Von der Firma Krupp fährt immer derſelbe Herr zu den Gewerbegerichtsſitzungen vor. Wenn aber vom Katholiſchen Volksbureau ein Vertreter zweimal erſcheint, ſo wird er zurückgewieſen. g Abg. Trimborn(8tr.): Die Kommiſſion iſt doch nicht der Weisheit letzter Schluß, die höchſte Inſtanz. Ich vertrete weiter meine Poſition, wenn auch unſere Vertreter in der Kommiſſion anders geſtimmt haben. Gegen die bisherige Praxis zuungunſten der Arbeiter 3 ich auch ſchärfſten Proteſt erhoben. Die Abſtimmung ergibt durchweg die Annahme der Anträge Trimborn. Eine Eingabe des Rheiniſchen Bauernvereins um Beſeitigung der kleinen Renten bei der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft, der ſogenannten„Schnapsrenten“, wird von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt.— Eine Eingabe der Ortskrankenkaſſe Berlin Dr a r 25. Jahrgang. der Gaſtwirte auf Ausdehnung der Unfallverſicherung auf Gaſt⸗ wirtsbetriebe wird als Material überwieſen unter Ablehnung eines ſozialdemokratiſchen Antrags auf Berückſichtigung. Die Bauarbeiterſchutzkommiſſion München beantragt unter Bezugnahme auf die guten Erfahrungen in Bayern die Anſtellung von Baukontrolleuren aus dem Arbeiterſtande. Der Re ö tag hat eine ähnliche Reſolution ſchon im Dezember 1906 be⸗ ſchloſſen; ſie ſorderte aber die Wahl der Kontrolleure durch die Arbeiter. Vermutlich mit Rückſicht hierauf hat der Bundes⸗ rat beſchloſſen, dieſer Reſolution nicht Folge zu leiſten. Die Regierungen von Preußen, Heſſen und Baden hatten ihr wider⸗ ſprochen. Die Petitionskommiſſion beantragt Ueberweiſung der jetzt vorliegenden Petition zur Berücksichtigung. 5 Ein Antrag der Konſervativen, Arendt⸗Labiau u. Gen. fordert Uebergang zur Tagesordnung. N 3 Ag. Wiedeberg(Str.) ſpricht für Berückſichtigung der Petition. Die Beteiligung der Arbeiter an der Kontrolle wird die erſchreckend große Unfallziffer vermindern. Bet Anſtellung der Arbeiterkontrolleure durch die Regierung entfällt jedes Be⸗ denken... Abg. Pauli ⸗ Potsdam(konſ.): Werden die Kontrolleure angeſtellt und nicht gewählt, dann wird es heißen, daß ſie das Vertrauen der Arbeiter nicht haben. Ein Bedürfnis nach Ar⸗ beiterkontrolleuren liegt nicht vor. Die Kontrolle durch Be⸗ rufsgenoſſenſchaften iſt gewiſſenhaft und ſorgſam und die Güte der Unfallverhütungsvorſchriften anerkannt. Aber die Arbeiter wollen aus Bequemlichkeit vielfach gar nicht die Schutzvor⸗ richtungen. Man kann doch nicht hinter jeden Arbeiter einen Kontrolleur ſtellen. Die große Mehrzahl der Unfälle fällt den Arbeitnehmern zur Laſt. 8 f 150 Die Bee hung wird abgebrochen. Das Haus vertagt ſich. Der Präſident beraumt die nächſte Sitzung auf Mittwoch, 1 Uhr, an: Rechnungsſachen, Wechſelſtempelgeſetz, Armenunterſtützung. Abg. Singer(Soz.) bittet, morgen weiter Petitionen zu raten... 1 Abg. v. Normann(k.) widerſpricht, da dringendere Ar⸗ ö vorliegen... 1 0 0 Antrag Singer wird durch Hammelſprung ab⸗ geſtimmt. Dafür haben geſtimmt 87, dagegen 79 Abgeordnete. doe waren neben den Sozialdemokraten das Zentrum, die Bo en und ein Teil der Freiſinnigen. 5 5. Präſident Graf Stolberg: Der Reichstag iſt alſo nicht beſchlußfähig.(Heiterkeit.) Ich ſetze die Tagesordnung feſt, ſowie ich ſie vorhin angegeben habe.(Große Heiterkeit.) ö 2 Schluß 6½ Uhr, 4 rr 8 Sn, 183. Sitzung vom 13. Januar, eee Auf der Tagesordnung ſtehen Rechnungs fachen. Bed der erſten Beratung der Vorlage betr. die Kontrolle des Reichshaushalts führt 1 Abg. Mugdan(Irſ. Bp.) aus, es ſei jetzt endlich an der Zeit, einen eigenen Reichs⸗Rechnungshof zu ſchaffen. Auch fehle es an einem Geſetze über die Rechnungskontrolle. Abg. Görcke(ntl.) ſchließt ſich dem an und bringt für die zweite Leſung eine Reſolution ein, in der der Reichskanzler erſucht wird, noch im Laufe dieſer Seſſion einen Geſetzentwurf über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs, ſowie einen Geſetzentwurf betr. die Errichtung und die Befug⸗ niſſe des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches beim Hauſe einzubringen. Ohne weitere Debatte wird die Vorlage erledigt und die Reſolution angenommen. Es ſolgt die erſte Beratung der Ueberſicht über die Reichs⸗ Ausgaben und Einnaßmen pro 1907 Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 1(Nachdruck verboten.) 1. Vor der Tür des Gaſthofes„Zur weißen Taube“ in dem maleriſch ſchön gelegenen Dorfe Großhofen ſtanden zwei junge Herren im Sportkoſtüm. Der Gaſthof lag an der langen, in Windungen ſich hinziehenden Landſtraße. Das Häuschen war mit Jasmin, Efeu, Klematis und Heckenroſen überwuchert. Die Blumen rankten ſich um die altmodiſchen Fenſter, nickten den Gäſten beim Erwachen grüßend zu und ſandten ihre herr⸗ lichen Düfte ins Zimmer, wenn ſie ſich zur Ruhe begaben. Kurz, das kleine Wirtshaus war ein Idyll und wurde mit Vorliebe von Leuten aufgeſucht, welche die friſche Landluft zur Stärkung der Geſundheit einatmen und zugleich ein wenig dem Vergnügen huldigen wollten. Die jungen Leute waren Stu⸗ denten aus der nahen Univerſitätsſtadt und machten den Ein⸗ druck lieber, treuherziger, kluger Menſchen. Es war um die Abendzeit, die Sonne neigte ſich zum Untergange und tauchte die ganze Gegend in ein goldenes Strahlenmeer. „Die Hitze iſt unerträglich, kein Lüftchen regt ſich“, begann Eppler, der jüngere der beiden Studenten.„Wie hältſt Du es nur ſo lange in der glühenden Sonne aus? Wollen wir nicht lieber hineingehen, Franzius?“ „Hm, eigentlich haſt Du recht, drinnen iſt es kühler“, gab der andere zurück. Bei dieſen Worten ging er einen Schritt nach vorn und ſchaute die Landſtraße entlang. Ein freudiges Aufblitzen trat in ſeine Augen, er ſchien jemand zu erwarten. Die Straße herauf kam langſam ein junges Mädchen. Franzius' Augen ſtrahlten förmlich vor Freude. Eppler, der eben im Begriff geweſen, ins Haus zu treten, ſah den Freund verſtohlen von der Seite an, gleich darauf nahmen auch ſeine Züge einen freudigen Ausdruck an. Anblick lohnt ſich wahrlich des Wartens“, ſagte er leiſe und blieb ſtehen. „Wie meinteſt Du?“ fragte Franzius mürriſch. „Nichts, wenigſtens war es nichts Wichtiges. Du, Fran⸗ zius, ſieht Hedwig nicht entzückend aus?“ „Du haſt kein Recht, ſie Hedwig zu nennen!“ fuhr dieſer auf. Eppler ließ ein leiſes, verſtändnisvolles Pfeifen ertönen. „Warum ſollte ich kein Recht dazu haben?“ gab er zurück. „Sie hat es mir heute morgen erlaubt.“ „Unmöglich!“ verſetzte Franzius ernſt, während das ſonnige Leuchten aus ſeinem Antlitz ſchwand und einer leichten Bläſſe wich.„Findeſt Du es nicht unerträglich heiß draußen?“ „Nein, jetzt nicht mehr. Die Sonne geht ja zur Rüſte, die Hitze läßt nach. Komm, laß uns dem reizenden Kinde ent⸗ gegengehen.“ „Ich werde es allein tun. Bleib Du nur lieber hier“, verſetzte Franzius plötzlich.„Ich habe ein Recht dazu, ich wollte Dir das gerade erzählen, als ſie in Sicht kam.“ „So—“ machte Eppler gedehnt, indem er ein ziemlich betroffenes Geſicht zeigte. Franzius antwortete nicht, ſondern ging ſchnell die Straße hinab. Zehn bis zwölf rüſtige Schritte brachten ihn an Hed⸗ wigs Seite. Sie war ein ſelten ſchönes Geſchöpf mit einer Figur und einem Geſicht, wie man ſie bei einem Mädchen vom Lande nicht zu finden pflegt. Ihr Hut war mit Feldblumen geſchmückt, welche ſie unterwegs gepflückt und kokett aufgeſteckt hatte. Sie trug ein roſa Kleid mit kleinen, dunkelroten Blumen, in dem Gürtel hatte ſie ebenfalls einen Tuff Blumen angebracht. Als Franzius ihr entgegentrat, hoben ſich ihre ſtets lachenden Augen zu ſeinem Geſicht empor und zeigten ein allerliebſtes Gemiſch von Schüchternheit und Keckheit in ihren Tiefen. „Ich habe ein paar Worte mit Ihnen zu reden“, ſagte er in ziemlich ſcharfem Tone.„Mit welchem Rechte geſtatten Sie Eppler, Sie beim Vornamen zu nennen?“ Der ſchüchterne Ausdruck verſchwand ſofort, um einem ärgerlichen Platz zu machen. „Das kann ich machen, wie ich will, mein Herr!“ lautete die ſchnippiſche Antwort; dabei beſchleunigte ſie die Schritte. Eppler war an der Tür ſtehen geblieben und kam jetzt dem Paare entgegen. Hedwig errötete leicht, als ſie ihn erblickte, erhob die ſtrahlenden dunklen Augen erſt zu ihm und dann zu Franzius, welcher indeſſen verdroſſen wegſah. „Die Herren haben heute hoffentlich Glück im Angeln ge⸗ habt?“ fragte die Schönheit vom Lande mit ihrer weichen, einſchmeichelnden Stimme. „Ausgezeichnet“, antwortete Eppler. Inzwiſchen waren ſie an der Tür angelangt. Ein Efeu⸗ zweig wehte im leiſen Windhauch bewegt hin und her und ſchien des Mädchens Wange liebkoſen zu wollen— ſie ſchleuderte ihn beiſeite. Wieder ſuchte ſie Franzius Augen, doch er wich ihren Blicken beharrlich aus. Ihr ganzes Geſicht zuckte vor verhaltener Luſt und Koketterie. „Warum iſt er nur ſo ſchrecklich eiferſüchtig?“ dachte ſie bei ſich.„Es macht mir Spaß, ihn zu necken. Ich mag ihn ja viel beſſer leiden, als Herrn Eppler, aber— Strafe muß ſein.“ „Soll ich Ihnen eine Blume fürs Knopfloch ſchenken?“ wandte ſie ſich lächelnd an Eppler. „Wenn Sie ſo liebenswürdig ſein wollen?“ verſetzte er. Hedwig griff nach einem Heckenroſenzweig am Hauſe, brach ſorgſam eine Knoſpe ab und reichte ſie ihm. Er bat ſie, die Blume an ſeinem Rocke zu befeſtigen; wieder ſchaute ſie ver⸗ ſtohlen auf Franzius, er ſah ſie nicht an, ging aber auch nicht fort. Nun ſuchte ſie an ihrem Kleid nach einer Stecknadel, fand eine ſolche und heftete mit lachenden Blicken die Blume in Epplers Knopfloch. Der junge Mann errötete vor Vergnügen; dann ſtreiften ſeine Augen den Freund, ein Gefühl wie von Beſchämun. Reue ergriff ihn, und er trat ganz pl tzlich ins Oaus. (Jortſetung folgt.) ö 0 r 11 —̃̃—— — r————̃—— U . — Tuberſchrritun dert wie Tuer geßt auf die mannigfachen et debt. worde, ronne es in der rat dazu rommen, vaß[ ſeine Gunſt zuzuwenden, das, wenn nicht direkt katy 8. 1 und deren nicht immmer ausreichende Begrün lch die Anglophobie ſehr in der Welt verbreite. Gleich⸗ likenfeindlich, dann ſich doch aus naheliegenden Grün- Abg. Erzberger Gir bemängelt es, daß zu den Be⸗ zeitig wird an die Serben die bezeichnende Warnung ge⸗ den in Bezug auf katholiſche Intereſſen völlig„neutral“, ratungen über ſolche Rechnungslegung immer nur die Kom⸗ Achtet, ſie könnten eines Tages die Erfahrung machen, alſo teilnahmslos, verhält. Ta müſſen wir von dem Geg⸗ Milſare delegiert würden. Die Verwendung der vom Reichstag daß engliſche Ermunterungen und Verſprechungen dort ner lernen und ſomit muß jeder Katholik zu ſeinem Fmiſlioten Velder ſei doch ſo wichtig, daß zu ſolchen Ver⸗ wert ſind, wo es darauf ankommt, im Kugelregen zu Teile mit dazu beitragen, daß auch die ute katholif e e e eperzieren. Die engliſche Wühlerei hätte aller Voraus⸗ bezw. die Zentrumsp ref 4 die Wb desang* Der Rechnungskontrolle weit mehr Nufmerkiamwit als früher ſicht nach bereits ihr Ziel erreicht, wenn ihr nicht bis Unterſtützung erhält, die ihr doch wohl zukommt! 1 n en 2 i i e icht i f eit Rumäniens Der Kaiſer und die Novemb tri zuwende. Das einfachſte Mittel gegen Etatüberſchreitungen wäre: letzt noch ein Gegengewicht in der Beſonnenheit l e Novemberkriſe. agchen wir unſer Budgetrechtf Wagen wi es mur den derren und Bulgariens ſowie in der Zurüdhaltung Rußlands gegen⸗ die Nordd. Allg gig.“ schreibt: In ſeiner erſten zn den Reſſorts überlaſſen, wie ſie die Differenz aufbringen. überſtände, das bis auf weiteres offenbar nicht gewillt Veröffentlichung über die Beſprechung des Kaiſers mit den Deim Auswärtigen Amt waren von 158 Titeln die Stellen⸗ iſt, ſich durch die Aenderung ſeiner Politik im all⸗ kommandierenden Generalen hatte das„Berl. Tageblatt“ inhaber im Jahre 1906 20—9 1 r 0 e e ſlawiſchen Sinne zum Vollſtrecker der engliſchen Abſichten ö: Am Schluſſe dieſes militäriſchen Vortrages ſpielte Uigteilariſch beſett, im Jahre iin Au. machen. der Kuiſer, wie wir hören, mit einigen Worten auf die Welleicht geben dieſe Zaßlen Aufſchluß über die hohen Tage⸗ r eh 7„Wir b l te 1 5851 5 5 N 2 77 Vorgänge an, die ſich im An luß an die Veröffentlichung 1 e unerer aukeigen Politik Sehr bn W eb 5 Polit sche Tagesübersſcht. 7 72 des„Tally Te e ereigneten. Un er Hin . Staatsſekretär v. Bethmann ⸗Hollweg: Die Ctats⸗ Fürf d das ten 9 weis auf die im Reichsanzeiger und von uns verüffe. ichte — a f g 50 Fürſt Bülow und das Zent eum. 0 5 ö nzeig 1d ve 9 überſchreitung bei der Renovierung meiner Dienſtwohnung iſt rung ſind wir ermächtigt, feſtzuſtellen, daß der K ſer mir ſelbſt unangenehm. Die Wohnung war aber 20 Jahre 8 Das Zentrum oder vielmehr mehrere bekannte Zen⸗ in der rech 133 die Vorgänge nach nicht dert beben daher die hohen Koſten. trumsführer waren in letzter Zeit ſtark verdächtigt wor⸗ dem E 7 enn le den. 1 ike 9 it kei* Abg. Noske(Soz.): Bei unſerer troſtloſen Finanzlage den, als ob ſie den Reichskanzler Für k Bülow u ſtürze Worte erilhrt bas„Taily Telegraph“ Artikels mit keinem muß jede Mark ein paar Mal umgedreht werden, ehe ſie aus⸗ ſuchten. 01 ihnen ſollten—— mehrere Artikel die in rührt hat. 3 gegeben wird. Die Staatsſekretäre machen unſer Budgetrecht den letzten Tagen großes Aufſehen erregten, herſtammen. Politiſches Allerlei. 5 5 J...... K S be err enürhun der de. Kriegsverwaltung bereitet ganz planmäßig Etatsüberſchreitungen hauptung hingewieſen. Jetzt bezeichnet auch der Zentrums⸗ jahrsanſprache des Kaiſers nehmen die führenden Partei⸗ vor, das bewei die R t ife, da b d die R abgeordnete Graf Oppersdorf die Behauptungen gewiſſer blätter jetzt meiſt ſcharfe Stellung. Das alldeutſche Organ e e Denen ber Agrarier nicht 5 8 Blätter, er habe mit dem bekannten Artikel der„VBieſſer des Evangeliſchen Bundes, die„Tägliche Rundſchau“, brachte 209 0 zahlen. Reichspoſt“ gegen den Fürſten Bülow irgend erloas die Nachricht bekanntlich zuerſt. g „Abg. Hug(Ztr.): Man ſollte den Reichsverwaltungen zur ſchaffen, als eine ebenſo komiſche wie unverſchämte Er⸗ Nur wer Verwirrung ſülften wollte, konnte die Mel⸗ Pflicht mann den weden ngen 2 nächſten. 5 findung. 3 5 5 Form 1 5 e. Streich geringere Ausgaben wieder gut zu machen. Dann wür n die 1 em Kaiſer un ie ri tammte von einer Herren ſchon vorſichtiger mit dem Gelde umgehen. b Finanzreform, Bock und Kouſervative. Keie die 4 e daran hatte,— die Veröffent⸗ Generalmajor v. 9 5 ow: Die Militärverwaltung iſt be⸗ Der Führer der deutſchen Volkspartei, Herr v. Payer, lichung erneut das Volk gegen den Kaiſer aufzuregen, oder: ö. bang die dasgaßen 0 n gage fle— 125 hat auf der Landesverſammlung der württembergiſchen die Nachricht ſollte einen neuen, vielleicht den letzten Stoß g„ Aus 2 en, N 0 1 e 1 g 2 f 3 174 Pfennig mit den Anſchlägen ubereinſtimmen. 5 ee zwar dem Reichskanzler das Vertrauen aus⸗ der Kriegstreiber bedeuten. Sie brauchte deshalb noch nicht Abg. Noske(Soz.): Tie Militärverwaltung gibt mehr aus geſprochen, aber zugleich erklärt, er betrachte die Finanz. gegen den Reichskanzler gerichtet zu ſein. Unverantwort⸗ N für die Penſionen der Offiziere, ſpart aber bei den Pen⸗ reform nicht als eine Blockaufgabe. Die„Frankf. Ztg. lich und gewiſſenlos würden alle denkenden Politiker ein ſionen der Mannſchaften. ſtimmt Herrn von Payer lebhaft zu und hält der„Kreuzztg. ſolches frebles Spiel allerdings nennen. Aber waren unſere Generalmajor d. Lochow: Das iſt unrichtig. Wir ver⸗ vor, daß ihre Partei die Erbſchaftsſteuer, einen der wich⸗ a Alldeutſchen je der Verantwortung ihres Treibens ſich be⸗ fahren durchaus gerecht. tigſtees Teile der Reichsfinanzreform, aus der Dlockauf-] wußt? Die dritte Ursache der Veröffentlichung könnte in Die Vorlage geht an die Rechnungskommiſſion. gabe“ he e 5 f i r. a ö. g g j 88 Bei den Ueberſichten der Einnahmen und Ausgaben für 1 herausgenommen Fat. Ferner ſeien die Steuervor Skandal⸗ und Klatſchluſt liegen. Eine weitere Erklärung 5„der Ein ten u N a lagen nicht durch ein Mantelgeſetz verbunden worden. wird ſi bwürdig ni ben I Klautſchou pro 1907 und für die afrikaniſchen Schußgebiete, 7 7 l vird ſich glaubwür ig nicht geben aſſen. 5 ſotuie Neu- une, Samoa uſw. pro 1800 vigt Wes Warum habe Herr Sydow ein Mantelgeſetz abgelehnt? Die ganze patriotiſch fütlende Preſſe iſt darum auch Abg. Erzberger wiederum die mehr oder weniger be⸗ Etwa weil er die Entwürfe zur Blockſache machen wollte? ohne Unterſchied der Parteifärbu trächtlichen Etatsüberſchreitungen. U. a. glaubt er, daß die Oder aus ganz entgegengeſetzten Erwägungen?“ Alſo teilung der Indis — n in der Verur⸗ An ungrs nber 5 0 l 5 kretion der Tägl. Rundſchau. Die Kreuz⸗ Tropendienſtunfähigkeit zu leicht ausgeſprochen werbe. Paper und die„Frankf. Ztg.“ wollen den Block retten, zeitung hält nicht nur im polftischen, ſondern auch im Staatsſekretär De rn burg macht gegenüber einer Blätter⸗ aber einen Block ohne Inhalt, einen hohlen Block. Der militäriſchen Intereſſe eine ſtrenge Unterfuchung für ge⸗ uber 888 ane en en iure. 1 Schutz⸗ Streit iſt nicht übel. Man hat einen Block, aber man boten. truppen arauf aufmerkſam, daß es in Kamerun eine weiße weiß nicht was für ein Materi 1 man da vor ſich hat a Nr 2* 8. 8 Schutztruppe gibt. Die betreffenden ſchwarzen Leute ſind chwer 1 6 b 8 1 10 5. Gleiches fordert die Deutſche Tageszeitung und ſagt 2 5 155 0 Far kun sch Für graniten haben ihn wohl die Naiveſten nicht einmal weiter, es ſei eine ernſte politiſche Pflicht, jede Veröffent⸗ Abg. Nos ke(Soz.) bemängelt ebenſo wie Erzberger die gehalten. Wenigſtens hatte Bülow ihn hübſch bronziert. lichung ſolcher Aeußerungen, die in deutſchfeindlichem Sinne Etats übherſchreitungeh. a. f N Saießlich aber merkte man, daß er hölzern und obendrein. 5 werd l ſchf h . g. 5 i N en können, mit allen Kräften zu ver⸗ „ Abg. Arn ing(utl.): Die Etatsüberſchreitungen in den ganz hohl war. Die„Kreuzztg.“ ſagt zu den Aeußerun⸗ hüten. Daß der Kaiſer nicht vor Indiskrelionen ſicher E ſind weſentlich milder zu beurteilen, als die gen Payers,„es ſei von ihm recht unüberlegt, wenn er iſt, wenn er vertraulich zu ſeinen Generälen ſpricht, wider⸗ im Mutterlande. Den deutſchen Kaufleuten in Kamerun iſt in ſeiner Rede den verhängnisvollen Satz ausſpricht, er tet; icher Wei ich⸗miitzri 1 e 55 5 0 l 5 7 ſtreitet in gleicher Weiſe dem ſachlich⸗militäriſchen Intereſſe 9 boch anzurechnen, daß ſie mit Gefahr ihres Lebens weiteren betrachte die Finanzreform nicht als Blockaufgabe. Wenn lenz 17 10 5 Ausſchreitungen der ſchwarzen Schutztruppe entgegengetreten ſind. der Block nicht die Fi 7 d 1 dem Vertrauensverhältnis zwiſchen Kaiſer und Heer, und Nach unerheblicher weiterer Debatte gehen die Vorlagen t ur: Rent die Finanzreform macht, ann ieee aud den beſten Traditionen unſerer Armee. Tie anſtändige Preſſe an die Rechnungskommiſſion. 5 mit ihm: Mun it es aber auch für lange Zeit aus mit ſollte jede Beihülfe zu ſolchen Indiskretionen unbedingt Es folgt die erſte Beratung der Novelle zum Wechſel⸗ der Rolle des Liberalismus als„Zünglein an der Wage.“ ablehnen. 5 1 8 e 90 05 e 5.„ N Die Regierung und die Preſſe. Das britiſche Königspaar wird am 7. 5 zum f g. er(Irſ. Bgg.) fragt nach der zu erwartende Ein Engländer ſoll geſag aben, in Deutſchl 2 drei⸗ bis viertägigen eſuch in Berlin eintreffen. Bundes ratsverordnung über die leichte 575 hbar⸗ 9 ſoll geſagt haben, in Deutſchland gebe g Ae. 5 e assberkehng e den r des Nachbar Jes nur zwei unabhangige Zeitungen, nämlich den„Vor⸗ Die„Times“ meldet, die perſiſche Regierung habe Ver⸗ Direktor Kühn vom Schatzamt: Der betr. Beſchluß des wärts“ und die„Kölniſche Volkszeitung“. Der Engländer handlungen mit Deutſ hland angeknüpft, um 15. Ofſisiere bude rats iſt bereits erfolgt und wird demnächſt veröffenllicht hat 72— ſagen wollen: 5 W überhaupt. und e zur Reorganiſation der perſiſchen Ar⸗ erden.— Kein Zentrumsgegner wird ehaupten wollen, daß dieſe mee einzuſtellen. damit ſchließt die erſte Beratung dieſer Vorlage.᷑᷑ Preſſe, beſonders jetzt in Zeiten des Blockes, bom Regie⸗ Die P bur Zeit Ruß“ leitartikelt über die en ließt die erf N.. lieſonders jetzt in Zeiten des Blockes, bom Regie die petersburger Zeitung„Ruß, leitartielt über die 0 1 Leſung 1. e betr. 1* 17. zungstiſche gefüttert wird. Auch hier führt man die Aus⸗ Neujahrsvorleſung des Teutſchen Kaiſers und ſagt, Schlief⸗ 2 Me chte 1 urmenunterſtützungen auf öf ente ſchaltung des Zentrums durch, aber nicht zu ſeinem Schaden. fens Artikel habe trotz aller Dementis das kaiserliche Viſum Staatsfekretär v. 5 ethmann⸗Hollweg erläuterk den Weil die Zentrumspreſſe ſich nicht bereit finden läßt, die und dadurch ſeine Bedeutung erhalten. Schlieffen, der ein Geſebentwürf, der der vorjährigen Reſolution des Reichstages anade Aland, unſerer Politik mitzumachen, iſt ſie in Un⸗ diplomatiſcher und politiſcher Analphabet ſei, benehme ſich J Den ng an mer, am. ſo 0 grun Aegen für die. 7 Ie.„Nattona ges 5 5 1 25 1 10 jene, te für en nne uß! n nur mitlei 0 U eln. 55 ung des Wahlrechts und anderer politiſcher Rechte der Ver⸗ Lerhimmlung unſerer Politik, ſpeziell des Reichskanzlers* Konſtantinopel, 11. Jan. Der geſtrige Miniſterrat 5 wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit erachtet werden. 5 ſich begeiſtern läßt. Kein Wunder! Die von der Regie⸗ verwarf definitiv das öſterreichiſche Angebot von 2¼ Mil⸗ mite„ ei Errelkrumg det gag auch af 3 rung reichlich bediente Preſſe iſt natürlich dankbar und lionen Pfund für die bosniſchen Staatsgüter. g a engen wenn ſie———. 1— Wbersaupt auf„ 3 N Wer ena en g Aus unſeren Kolonien. jede dauernde unberſchudete Unterſtützung. 0 5 ee eibt. Wer de t f a i * Abg. Graf Weſfarg G) erlläct bas Alber ollen ſeiner] Finer eigenen politiſchen Meinung hat und nicht zu allem[ Dentſche Hü'ſe bet einem Angriff auf engliſche Truppen. Freunde, glaubt aber, daß die Vorlage vielleicht doch ſchon in unſerer Politik mit dem Kopfe einverſtanden nickt, der An der Grenze von Kamerun haben deutſche Truppen etwas zu weit gehe. 5 1 a 8 wird ſchon„antinational“ genannt, den erlaubt man ſich den Engländern bei einem Ueberfall der Eingeborenen. Abg. Everling entl.) begrüßt die Vorlage, die durch als minder patriotiſch hinzuſtellen. Die Jaſager ſind noch wirkſam Hilfe geleiſtet. Eine gemeinſame Grenzexpedition ihre negative Interpretation der zum Verluſt öffentlicher Rechte lange nicht i r die beſten Freunde. U 5 autet 8 5 i 9e 3 37.5 8 e ee. n 8 lange nicht immer die eſten Freunde. Und nun verlautet waren dort auf engliſchem Geb et von mit Weißen über⸗ führenden Unterſtützungsbedürftigkeit die Härten des beſtehenden in„Blätte die der Regier eſtehen“ 5 Hpef 15 gliß 5 5. Rechts beſeitige. dus e e er Vegierung, aheſtehen„ſo ſchreibt haupt noch wenig in Berührung gekommenen dortigen Abg. Kaempf(Fr. Vpt.): Meine Freunde heißen die Ne iberale„Leipziger Tageblatt(Nr. 80) daß eine Er⸗ Muntſchis einem heftigen A N ausgeſetzt geweſen. Die Vorlage willkommen; ſie erkennen an, daß ſie in einem Punkte zteiterung des Preſſedienſtes beabſichtigt iſt. Das„Leip- gemeinſame Aktion der deutſchen und engliſchen Truppen 1 die früheren Andeutungen des Staatslekretärs hin⸗ öder Tageblatt“ urteilt ſcharf über dieſen Plan: erfolgte nach einer an amtlicher Stelle vorliegenden tele⸗ „Dies Syſtem, nämlich einzelnen Blättern Nach⸗ 1 I M. er 8 17 er. Hierauf Vertagung. graphiſchen Meldung des Gouverneurs von Kamerun, auf f ,, 8 8 1 8 richten und Informationen zugehen zu laſſen und als 5 itiſ d iſſ atte di n ee 5 8 ae 5 lige ere 5570 Wirmung daß 50 5 155 e. e Di ä 175 rteidung, dus g 0 Ferenc] wurde. Die deutſche Eskorte beteiligte ſich unter Ober⸗ 5 Die Engländer als„Friedensengel 8 der oentlichen Mein ung geführt.“ Es redet leutnant von Stephani in Stärke 158 spre Europäern, n den Dresdener Nachrichten wird in einem Artikel ſogar von einer Verſtaatlich ung der öffent⸗ 40 Soldaten und einem Maſchinengewehr. Es iſt anzu⸗ Husgeführt, daß England der eigentliche Störenfried im lichen Meinung.„Wie hat dieſes Syſtem bisher nehmen, daß die Muntſchis der Grenzkommiſſion den Orient ſei, der die jungtürkiſche Regierung durch alle mög⸗ gewirkt? Zum Ruhme der leitenden Männer, aber nicht Durchzug verwehren wollten. n Verſprechungen von Geld und militäriſcher Hilfe immer zum Nutzen des Vaterlandes.“ f Die Verluſte auf deutſcher Seite: Oberleutnant v. Planmäßig von der direkten Verständigung mit Oeſterreich itte eiter geſteht das Blatt:„Nur ſehr wenige Stephani, Schuß in die rechte Bruſt, und den rechten Ell⸗ Furückhalte, den Boykott öſterreichiſcher Waren durch seine Olätter haben ſich die ſem Joche entzogen!“ bogen ldowebel Buchholz, Schuß in das rechte Hand⸗ genten urganiſiere 860 asbbet und gleichzeitig die Tie Jentrumspreſſe darf ſich rühmen, unter dieſes Joch gelenk; 37 Schulze Streiſſchuß in den linken Derr ſalbiſne Tollküpfiakeit durch die Zuſagung aktiver Unter. ſich nicht le Pest“ fad ergund wird auch fernerhin als arm. iſ, ein Koldat, ein Pferdewärter; ſchwer ver⸗ ſtüsung im Kriegsfalle auf den höchſten Gipfel ſteigert unabhängige Preſſe“ ſich erhalten mit eigenem freiem Ur- wundet ſind vier Soldaten, 1 Dolmetſcher und 2 Maſchtnen⸗ and einer ſerbiſchrtürkiſchen Verbrüderung Vorſchub leiſtet: zu beiden. die Gefahr hin„antinational“ genannt ſemehrträger. Das Befinden der Verletzten iſt gut. Ober⸗ „ Die Gelegenheit ſcheint offenbar den britiſchen Staats⸗ e 5 leutnant d. Stephani hält die Oberleitung der Expedi⸗ lenkern günſtig zu ſein, um einen allgemeinen Wirrwarr, Wie die Sozialdemokraten für ihre Parteipreſſe tion bei. a e —.— 3 5 gegen alle, hervorzurufen, dei dem agitieren, de 2 25 mächtig auftelſen 2 4* 15 1 555 das wird wieder einmal durch folgendes Beiſpiel ſo recht apäheten Riez 1 unte, nach dem alten veranſchaulicht. In Nürnberg galt es, eine Agitations⸗ ha 1 n e er 01 in früherer Zeit ermöglicht nummer der ſozialdemokratiſchen„Fränk. Tagespost“ 3 n pen geltperiuden 157 die ir eee, verbreiten. Zu dieſer unentgeltlich zu leiſtenden Arbeit ſortgeſetzt die Köpfe Hulig schlugen, ohne zu ahnen, weſſen hatten ſich mehr als 3000 Genoſſen bereit erklärt, wodurch Ausland. f Die waffenſtarreude Wet. An eine große Arbeiterverſammlung in Gl 18. W e e. 8 die Verbreitung der Agitations er natürli⸗ b richtete der britiſche Kriegsminiſter Haldane einen nei n abt es bund in n 9 78 5 55 7 5 gründlich vor ſic„ Blatt zählt jet bene— Appell zugunſten der i fr 7 8 tent ſo arg und verde: Man 77 j ede i Territorialar Er erklü es ſei die Pflicht der Re⸗ ſeine Karten ſo wenig, daß ſelbſt del„Ten ü dg 30000 Abonnenten. Man ſieht hier wieder, wie ausge⸗ Territorialarmee. Er erklärte, Pflicht de 6 3 7 doß hr ö N eichnet die Gengſſen es verſtehen, für ihre Partefprc gierung, genügende Verteidigungsmittel zu ſchaffen, und ee Nernpuk ſen der m fahl und err onde berbend innen Lie eue dee ant egen dae dane ker u el deen wnhe 55 ebub ch verſch ühlt und an die eng⸗ er Seite alle Beach Wenn nämlich die an den Krieg und trotzdem befänden ſich alle Mächte in einem liſche Preſfe einen Tadel richtet wegen der Frivolität, mit 3 Ne zern Wenn nämlich die ſozial⸗ Wettſt 1 ſtüſtung 5 die Welt i e i ie 006 05 g nokre. ätte 8 ö 5 pei 1 W̃ reite der Rüſtungen, ſo daß die Welt im Weſten wie der die Sache des europäiſchen Friedens in London aufs Denonantiſchen Mitter Genu ſo rofſal* en A ffenſtarrenden Kriegslagern als Heim⸗ Spiel geſetzt wird. Wenn die engliſche Intrigenpolitik 7— Abonnenten h. 3. O. der Berliner„Vorwärts Aird 150 900 fen, Funk 3 f g e eee 1 4 Abonnenten— dann haben wir dies in erſter Linie r ſtätten friedlicher Bürger gleiche. Ein Funken könne jeden Funn läß Au h 5 een auf die Nerven fällt, eifrigen Werbe tätigkeit der Genoſ fen 1 Augenblick einen großen Kriegsbrand entzünden, und gegen 2 in Wen 9—. u en 12 War zu Mund zu verdanken. Dann aber auch wird ein waſch⸗ die Cventualität müſſe auch England 2 reh 0 5 7 Ke eee Dendoner Praktiken 5 Genoßte n; i 1 jere 1 In Riga wurden ſechs vom Kriegsgericht verurteilte unmittelbar richten, nichts weniger als freundlich iſt, echter Genoſſe niemals ein Blatt abonnieren, das nicht In Riga wurden ſech gsgerich f 0 ſre ei Nen ee e mit dem ſozialdemokratiſchen Parteiſtem el verſehen i Perſonen, darunter ein Student des Polytechnikums, ge⸗ — 1 ral 1. Ausdruck findet. Dieſes Bie Verhalten der Genen ſſt 55 dacht hängt.— General Stoeſſel und Admiral Nebogatow haben 2— 1* 1 1 iſt von ſeiner beſchämend für manchen Katholike n, der es mit ein Begnadigungsgeſuch an den Zaren gerichlet; das erklz eraus, wenengland gründlich kuriert und ſeinem reliaibſen Bekenntnis vereinbar hält, einem Blatte iſt jedoch bisher nicht erledigt worden. 15 erklärt rund heraus, wenn die jetzige enaliſche Politik fort⸗ 5 N 855 1 Der Großherzog hat mehrfach in verſöhnlichem Sinne in die 7 , 8 Das Geſetz gegen den l Kirchliches. ee eee. N l 3 in Köln tagen. Unter dem Vorſitze des Herrn Kardinals und Erzbiſchofs Fiſcher und in Gegenwart des Herrn Weihz⸗ biſchofs Dr. Müller, ſowie des Metrapolitankapitels fand Dienstag eine Verſammlung zur endgültigen Bildung des Lokalkomitees ſtatt. Dasſelbe wird aus ungefähr 150 Kölner Herren der verſchiedenen Stände und Lebensſtellungen, darunter Herr Oberbürgermeiſter Wallraf und Herr Erſter Beigeordneter Farwick, beſtehen. Herr Kardinal Fiſcher gab nach Worten der Begrüßung an die Erſchienenen einen Ueberblick über den Zweck und das Programm des Kon⸗ greſſes, worauf er die Vorſitzenden der einzelnen Kom⸗ miſſionen bekannt machte. Das Ehrenpräſidium des Lokalbomitees wird ſich zuſammenſetzen aus den Herren Kardinal und Erzbiſchof Fiſcher, Weihbiſchof Müller und Dompropſt Berlage, das eigentliche Präſidium des Lokal⸗ komitees übernimmt Generalvikar Tr. Kreutzwald, als deſſen Stellvertreter Domkapitular Dr. Schnütgen fungiert. Auf dem Charitastag zu Ravensburg wurde einſtim⸗ mig der Beſchluß gefaßt, im Frühjahr dieſes Jahres einen allgemeinen deutſchen Charitaspilgerzug nach„Rom als Huldigung der deutſchen Charitas an den Statthalter Chriſti auf Erden zu veranſtalten. Soviel bis jetzt feſt⸗ geſetzt werden konnte, wird der Pilgerzug am 27. April bon Freiburg ausgehen. Die Fahrt geht über Luzern, Mai⸗ land, Venedig, Padua, Florenz und Aſſiſi nach Dom, wo der Pilgerzug am 3. Mai eintreffen und bis 11. Mai bleiben wird. In den Romaufenthalt fällt ein dreitägiger Ausflug nach Neapel, Pompeji und Capri, während für diejenigen Pilger, die an dieſem Ausflug nicht teilzuneh⸗ men wünſchen, Fahrten in die Umgebung von Rom ge⸗ plant ſind. Tie Rückreiſe führt über Piſa, der Riviera entlang nach Genua, Turin und den Lago Maggiore. Die Ankunft in Freiburg iſt auf den 16. Mai fe geſetzt. Sämtliche Auslagen für Eiſenbahnfahrt, Hotel koſten, Pen⸗ Fion, Trinkgelder, Eintrittsgelder, Dampferfahrten, Wagen⸗ fahrten ſind in dem einmal zu zahlenden Betrag mit ei begriffen. Trotzdem wird derſelbe verhältnismäßig niedri, ſein.— Da die Verhandlungen mit den einzelnen Inſtanzen noch nicht abgeſchloſſen ſind, können die definitiven Koſten der Pilgerfahrt für 1. und 2. Klaſſe erſt anfang Februar mitgeteilt werden.— Die Anmeldungen nimmt das Se⸗ kretariat des Charitasverbandes in Freiburg i. Br. ent⸗ enen. eee ee eee ee. Aus Nah und Fern. — Gorxheim, 14. Jan. Als erſte Holzverſteigerung an hieſtzem Platze, fand vorgeſtern eine ſolche aus dem Gorxheimer Gemeindewald ſtatt. Sollte dieſe Verſteigerung bezüglich des Preiſes den nachfolgenden als Muſter dienen, ſo dürfte ſich beim Zahlungstermin mancher Steigerer verlegen hinter dem Ohr kratzen, wurden doch pro Rm. Knüppelholz 10 bis 12 Mk. gelöſt, ebenſo für je 50 Wellen. Es erwetſt ſich immer mehr, daß Kohlen, wenn ſchon auch teuer, doch noch billiger als Holz ſind. — Birkenau, 15. Jan. Im abgelaufenen Jahre wurden auf dem hieſigen Standesamt folgende Einträge voll- zogen: 94 Geburten, 37 Sterbefälle und 14 Trauungen.— Es ſind nun zwei Jahre verfloſſen ſeitdem unſere Badeanſtalt im neuen Schulhauſe eröffnet wurde. Während dieſer Zeit wurden 3870 Wannen⸗ und 706 Brauſebäder genommen. — Auerbach, 15. Jan. Die Firma„Nektar“ da- hier, Fabrik alkoholfreier Weine, ſcheint ſchlechte Geſchäfte gemacht zu haben, den ſie hat dieſer Tage den Konkurs an- geſagt. — Darmſtadt, 15. Jan. Zu der Verhaftung des Dieburger Burgermeiſtereiſekrekärs Weber iſt mitzuteilen, daß er in der Gaſtwirt Braunſchen Vormundſache bei den Mündel geldern etwa 3600 M. unterſchlagen hat. 2000 M. von dieſem Betrag hat er bereits wieder zurückgezahlt. Er beſtreitet, das Geld unberechtigterweiſe an ſich genommen zu haben. Die Verhaftung erfolgte wegen Fuuchtverdachts.— Schwer ver⸗ letzt wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus der Arbeiter Sauerwein aus Roßdorf eingeliefert. Sauerwein war ia einem Steinbruche am Roßberg beſchäftigt, wo er durch Geſteinsmaſſen ſchwere äußere und innere Verletzungen erlitt, u. d. auch einen Schädelbruch. Der Verunglückte ſchwebt in Lebensgefahr. — Moſſan bei Michelſtadt, 15. Jan. Ein netter Neffe. Eine hieſige Frau verabreichte ihrem Neffen, einem kleinen Jungen, weil er ungezogen war, Prügel. Das erregte den Burſchen derart, daß er an ben Tiſch ſtürzte, ein Meſſer ergriff und es ſeiner Tante derart in die Seite ſtleß, daß die Frau lebensgefährlich verletzt darniederliegt. — Mainz, 15. Jan. Der des vierfachen Mordes an ſeiner Familie angeſchuldigte Student Joſeph Racke wird in den nächſten Tagen zur Unterſuchung ſeines Geiſteszuſtandes in die pſychlatriſche Anſtalt nach Gießen verbracht werden. — Mainz, 15. Jan. Eine umfangreiche Unterſuchung ſchwebt gegenwärtig gegen eine Anzahl Angeſtellter des Schlacht und Viehhofes. Sie werden beſchuldigt, ſich ſeit Jahren Unredlichkeiten gegen Geſchäftsleute und zum Nachteil der Stadt Mainz ſchuldig gemacht zu haben. Es ſtehen zahlreiche Dienſtentlaſſungen bevor. — Frankfurt a. M., 15. Jan. Der Stadtaſſi ſtent Georg Goßmann, der, wie gemeldet wurde, von der Mititär⸗ behörde in Haft genommen worden war, weil er in ſeiner früheren Eigenſchaft als Bezirksfeldwebel Reſerviſten in uner⸗ laubter Weiſe vom Militärdienſte befreit haben ſoll, wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Seine Schuldloſigkeit hat ſich herausgeſtellt, es lag eine falſche Denunziation vor. — Büdingen, 15. Jan. Früher wurde ſchon mit⸗ geteilt, daß zur Schlichtung der zwiſchen der fürſtlichen Ver⸗ waltung und einigen Gemeinden herrſchenden Differenzen Miniſter Braun ſeine Vermittlung angeboten habe. Die geplante Beſprechung, die wegen Erkrankung des Fürſten de Loben werden mußte, hat nun in Darmſtadt ſtattgefunden. Er„ ten zugegen der Großherzog, Miniſter Braun, Fürſt Wolfgang und Kammendiener Muller. Das Ergebnis der Beſprechung wird demnächſt amtlich bekannt gegeben werden. auswärtigen Milchlieferanten wird an einen hieſigen Milch- händler ſtertliſierte Kindermilch geſandt. Die Flaſchen und ſelbſt die Kiſten, in der ſie ſich befinden, ſind mit einer Plombe, welche die Buchſtaben M. und P. trägt, verſchloſſen, damit ja nicht etwa Waſſer zugeſetzt werden kann. Dennoch iſt ſolches in die Flaſchen gekommen, und nicht zu knapp! Die Polizei ſchickte einige Flaſchen, die bei ihr eingeliefert wurden, nach Speyer. Das Reſultat der Unterſuchung durch die dortige Unterſuchungsſtation war, daß zu 100 Teilen Milch 176 Teile Waſſer zugeſetzt worden ſind. Dafür bezahlt man 40 Pfg. per Liter. — Berghauſen, 15. Jan. Am Montag hat ſich der 34 Jahre alte Geſchirrhändler Guſtav Blum von Lützen hardt im Hof der Wirtſchaft„zum Bären“ durch einen Schuß ia den Mund entleibt. Aulfingen, 15. Jan. Hier wollte der ledige Land- wirt Straub eine Hochzeitsgeſellſchaft anſchießen. mußte dieſes Vorhaben aber mit dem Leben büßen. Wie ſich der Unfall zutrug, konnte nicht feſtgeſtellt werden, da Straub allein zu Hauſe war. Wahrſcheinlich ſtolperte er in dem Augenblicke, als er zur Türe hinaus wollte, um die Freudenſchüſſe abzu⸗ geben, und kam dabei unverſehens an den Drücker ſeines Gewehres, das dann losging. Seine Angehörigen fanden ihn tot unter der Türe liegen. Schopfheim, 15. Jan. An Blutvergiftung geſtorben iſt der 62 Jahre alte penſtonierte Bahnwart von Hauſen. Dem Manne war beim Holzſpalten ein kleiner Spitter unter einen Fingernagel der linken Hand geraten. Er ſchenkte der Verletzung wenig Beachtung. Nach kurzer Zeit aber trat der Wundkrampf ein, der nach graͤßlichen Schmerzen mit dem Tode endete. * Furtwangen, 15. Jan. Im nahen Linach er. ſchoß der 30 Jahre alte Landwirt Auguſtin Wehrle ſeine Frau und ſich ſelbſt. Das Ebepaar hinterläßt 8 Kinder im Alter von 1—13 Jihren. Wehrle ſollte wegen Trunkſucht entmündigt werden. Dies dürfte wohl die Urſache des Dramas ſein. — Radolfzell, 15. Jan. Der 18 Jahre alte Sohn der Witwe Dröhnle ſtach mit der Stecknadel ein kleines Ge⸗ ſchwürchea an der Oberlippe auf. Es trat Blutvergiftung ein. Trotz Operation mußte der junge Mann ſein Leben laſſen. — Fulda, 15. Jan. Geſtern Nacht wurden im Dom ſämtliche Opferſtöcke erbrochen und beraubt. — Regensburg, 15. Jan. In Ergolding ſtellte ſich bei der Einſartzung der Leiche eines elffährigen Sohnes eines Tagelöhners heraus, daß der Sarg zu kurz ſei. Der Schrei⸗ nermeiſter Fiſcher hackte kurzerhand der Leiche mit dem Willen des Vaters beide Füße ab. Der Staatsanwalt hat Untetſuchung eingeleitet. eee Vermischtes. Das Gut Lipſitz bei Patzig auf Rügen gin am 9. dieſes Monats in Ja 55 70 Stic Rund vieh, 10 Pferde und viel Schweine ſind mitverbrannt. 9 An Kohlendunſt erſtickt. Im Orte Naundorf bei Lauchhammer wurden am Sonntag mittag in einer Stube drei Arbeiter in ihren Betten erſtickt aufgefunden. Sie hatten am Abend zuvor in einem Ofen Feuer ange⸗ legt und Briketts unter demſelben aufgeſtapelt, die in Brand gerieten und giftige Gaſe entwickelten. 0* Ein ſchöner Fall weiblicher Herzens⸗ gute Vor einigen Wochen war in einer Prager Fabrik der Expedientin Fritſch durch eine Maſchine die Kopfhaut abgeriſſen worden, ſo daß man in der Klinik dazu über⸗ geben mußte, eine Ueberführung der Haut vorzunehmen. Nachdem von dem eigenen Körper der Skalpierten einige Hautteile herausgeſchnitten und auf den Kopf übertragen worden waren, wurde es infolge des dadurch herbeige⸗ führten Schwächezuſta ndes der Patientin notwendig, fremde Hautteile zu übertragen. Ein Menſchenfreund verſprach 200 Kronen der Person, die ſich bereit erklärte, die nötige Operation an ſich vornehmen zu laſſen. Im Krankenhauſe zu Prag lieſen daraufhin über 200 Offerten von Perſonen ein, die bereit dazu waren. Die Klinik entſchied ſich für das Anerbieten einer armen Frau, die Mutter von zwei Kindern iſt und das Opfer bringen wollte, um den Betrag von 400 Kronen für ihre Kinder zu erlangen. Drei junge ſchöne Mädchen erfuhren von dieſem Entſchluß der armen Frau und erklären ſich bereit, die Haut völlig unentgelt⸗ lich zur Verfügung zu ſtellen, wenn die 400 Kronen der armen Frau zugute kämen. Sie bemerkten dabei ausdrück⸗ meunbe 5 1 um den Kindern die Mutter geſi u erhalten. Die Aerzte nahmen ſelbſtverſtändlien Reher 9 8 hmen ſelbſtper ündlich * Eine Petersburger Bombenfabrik. Tie Geheimpolizei in Petersburg entdeckte in der Wohnung eines Studenten ein großes Lager von Bomben und Spreng⸗ ſtoffen. Zwei Studenten, Söhne höherer Beamten, wurden verhaftet. Die Polizei ſtellte feſt, daß eine umfangreiche terroriſtiſche Organiſation beſteht, deren Mitglieder vor⸗ wiegend Studenten zu ſein ſcheinPen. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Gottesdienſt-Ordnung 1 Katholiſche Gemeinde Fürth. Sonntag: Früh /7 Uhr Gelegenheit zum Beichten. 8 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſamer hl. Kommunion der Schulkommunikanten. 10 Uhr Hochamt mit Segen. Nachmittags 2 Uhr ſakram. Bruderſchaftsandacht. Die Collekte iſt für den Kirchenbau. Am folgenden Sonntag iſt die Collekte für die vom Erdbeben heimgeſuchte Bevölkerung in Unterttalien. 155 20. internationaler Euchariſtiſcher Kongreß. e N 5 3 1 eine friedliche Bei⸗ unlanteren Wettbewerb cg. D iſtiſc N 8, welcher zum erſten Male 8 l teichs ne 80 0 im Jahre 1881 in Mile vor gef Jahren in Metz und im„Neuſtadt a. O., 15. Jan. Eine Mllchpantſcherel ee Reichstag zugegangen iſt, bestimme in den Haupt- 1 letzten Jahre in London abgehalten wurde, ſoll in dieſem ſondergleichen wurde durch die hieſige Polizei bez. die Nahrungs. 5,1. Wer in öffentlichen Bekanntmachungen oder in 0 Jahre von Mittwoch, den 4. bis Sonntag den 8. Auguſt mittel-Unterſuchungsſtation Speyer feſtgeſtellt. Von einem Mitteilungen, die für einen größeren Kreis von Personen beſtimmt ſind, über geſchäftliche Verhältniſſe, insbeſondere bder die Fchallenheit, den Urpprung, die Ferſtellungsart vder die Preisbemeſſung von Waren oder gewerblichen Leiſtungen, über die Art des Bezugs oder die Bezugsquelle einer Ware, über den Beſitz von Auszeichnungen, über den Anlaß oder den Zweck der Verkaufs und unrichtige Angaben tatſächlicher Art macht, die geeignet ſind, den An⸗ ſchein eines beſoners günſtigen Angebots hervorzurufen, kann auf Unterlaſſu ng der unrichtigen Angaben in Anſpruch genommen werden. Tieſer Anſpruch kann von jedem Ge⸗ werbetreibenden, der Waren oder Leiſtungen gleicher oder verwandter Art herſtellt, oder in den geſchäftlichen Ver⸗ kehr bringt, oder von Verbänden zur Förderung gewerb⸗ licher Intereſſen geltend gemacht werden, ſoweit die Ver⸗ bände als ſolche in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten kla⸗ gen können. Neben dem Anſpruch auf Unterlaſſung der unrichtigen Angaben haben die vorerwähnten Gewerbe⸗ treibenden auch Anſpruch auf Erſatz des durch die unrichtigen Angaben verurſachten Schadens gegen den⸗ Knien; welcher die Angaben gemacht hat, falls dieſer ihre nrichtigkeit kannte oder kennen mußte. Der Anſpruch auf Schadenerſatz kann gegen Redakteure, Verleger, Drucker e Kae 1 Druckſchriften nur gel⸗ nd gema den, wenn ſie die Unrichtigkeit An⸗ gaben kannten. 5 g e ee 8 3 beſtimmt, daß Zuwiderhandlungen mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 5000 Mark oder mit Gefängnis bis zu 1 e werden. i„Oeffentliche Bekanntmachungen über den Ver⸗ kauf von Waren aus einer Ko ukursmaſſe müſſen klar erkennen laſſen, ob die zum Verkaufe geſtellten Waren noch zum Beſtande der Konkursmaſſe gehören. Zuwider⸗ handlungen werden mit 5000 Mark vder mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft. 8. 6 beſtimmt, daß bei Ausverkäufen der Grund des Ausverkaufs anzugeben iſt. 3 Mit Geldſtrafe bis zu 5000 Mark oder mit Gefängnis bis zu einem Jahre wird beſtraft, wer im Falle der Ankündigung eines Verkaufs Waren zum Ausverkauf ſtellt, die uur für den Zweck des Ausverkaufs herbeige⸗ ſchafft worden ſind. Nach§ 8 werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft, die den Beſtimmungen des§ 6 zuwiderhandeln. 5. Wer über das Erwerbsgeſchäft eines anderen, über die Perſon des Inhabers oder Leiters des Geſchäfts, über die Waren oder gewerblichen Leiſtungen eines an⸗ deren Behauptungen verbreitet, die geeignet ſind, den Be⸗ trieb des Geſchäftes zu ſchädigen, iſt, ſofern die Behaup⸗ tungen nicht erweislich wahr ſind, dem Verletzten zum Erſatze des entſtandenen Schadens verpflichtet. Zuwider⸗ handlungen werden mit 5000 Mark oder ein Jahr Gefüng⸗ nis beſtraft. 9 14. Mit Geldſtrafe bis zu 5000 Mark oder Gefängnis bis zu einem Jahre wird beſtraft, wer als An eſtellter, Arbeiter oder Lehrling eines Geſchäftsbetriebes eſchäfts⸗ oder Betriebsgeheimniſſe während der Geltungs⸗ dauer des Dienſtverhältniſſes unbefugt an andere zu Zwecken des Wettbewerbes oder in der Abſicht, dem Inhaber des Geſchäftsbetriebes Schaden zuzufügen, mitteilt. Anſtif⸗ tungen zum Vertrauensbruch werden mit 2000 Mark Geld⸗ ſtrafe oder 9 Monaten Gefängnis geahndet. Theobald Frenzel hrakt. Bandagist WEINHEIM, Hauptstr. 29. Bandagen, Leibbinden, gummistrümpfe, Orthopädische Korsets, Plattiusseinlagen, künstliche Füsse und Arme Stelzfüsse. I. Empfehlungen von Aeraten und Patienten Über ausgeführte Arbeiten. Catteder, lrrigatorenspritzen, Pessarien aller Art. Gummiwaren hygienische Bedarisartikel Eisbeutel, Damenbinden, Verbandwatte— Thermometer Gummi-Betteinlagestoffe in verschiedenen Preislagen. Für Damen weibliche Bedienung. 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