Miernheimer Anzeiger zieruheimer Zeitung. Amtsblatt Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen gürgermeiſterei Viernheim. l Erſcheint dreimal wöchentlich Nenſtags, Deunetſtaße u. Samſtags mit den Belagen: „Sonntagsblatt“ u. Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. nonatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Nk. 1.14 vierteljährl. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. verbveitetſte und geleſenſte SJeitung in Biernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions- Organ. Telephon⸗Ruf 20. Telephon⸗Muf 20. Ange igenpreig: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Vetit⸗Noile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pig. Reklamen: 80 Pfg. die Z. ſpaltige Zelle. Bei mehrmaliger Aufgabe Wabatt. Inu der Finanzreformklemme. Donnerſtag, den 28. Januar 1900. — 2 2 25. Jahr gang. Entwurf nicht ausgedeynt auf Reſter⸗Lage, Extra⸗Tage. der Beamten⸗ und Veyrerbeſoldung, wenn auch in erſter gede ne ſte„Extra-xage. Wir f. g l 3 Linie dafür. So bleibt denn für die preußiſche Finanzreform bedauern ferner, daß nicht au die Frage des A 0 Die letzte Woche, die für unſere innere Politik mit der nur die Erhöhung des Prozentſatzes der direkten Staats⸗ gerate 5 Wir.. i e fan 3 langen Rede des prurßiſchen Premierminiſters im Abne⸗ ſteuern. Tieſe Erhöhung hatte ſich der Finanzminiſter ſo⸗ 3 n eee werben fang 1 ordnetenhauſe ſo nurkwürdig inteveſſant begann, hat auch gar als eine nachträgliche für 1908 und dann als vine 55 5 5 Weine Freunde find zern 15 i* E funden. Nach wochenlangen 2171 351 F0. i c 28 Verſtoß gegen gute Sitten. Meine Freun 5 ein bemerkens verte Ende gefunden. 15 di zeitlich vorläufig unbegrenzte gedacht. Auch da iſt ihm Erwagungen einzutreten auch über Vorgehen uber Mabattweſenn * 7 Arbeiten ſind die Hmmiſſionen, ſo für den Reichstag die ein Strich durch die Rechnung gemacht worden, Für 1908 Zugabeweſen, auch Arten des unlauteren Reklameweſens. Weiter ä Reichsfinanzreform ind für das Abgeordnetenhaus die Neu⸗ iſt nichts nachbewilligt worden, und die erforderliche Steuer⸗ ollten 11 unrichtige Angaben in Reklamen zu faſſen regelung der Finanze Preußens vorzubereiten hatten, noch erhöhung von 1909 ab iſt nur für drei Jahre genehmigt fein, nicht bloß, wie es in dem Entwurk heißt, unrichtige* am Freitag durch grirdlegende Beſchlüſſe ſoweit gekommen, worden. Kommen inzwiſchen beſſere Zeiten, ſo will man gaben tatſächlicher Art! a. 1 14 daß man fetzt eine eberſicht darüber gewinnt, was der über den Fall von neuem reden. Was nun aber die Kom⸗ Abg. oeren 5 18 vielen 1 e 1 2 6 Reichsſchatzſekretär ud der preußiſche Finanzminiſter von miſſion bewogen hat, die Steuerhöhung faſt vollſtändig 2 8 0 de e naue de 1 95 Anfich 96 U. ihren Vorſchlägen etn 3 werden. ed allgemein auf alle Einkommen, mindeſtens bis auf die e nücht Legen das in dem Entwurf zeiehalteng nd Für Preußen wa dieſe Arbeit immerhin nicht ans von 1200 Mark ab auszudehnen, obgleich der Finanzminister Syſtem der Spezialtfterung ſpricht ja allerdings, daß der mo un 9 mit den Schwierigkeinn verknüpft, 01 ſie ſich bei der erſt bei den Einkommen von 7000 Mark ab beginnen wollte, derne Verkehr immer neue VBege luder Für dasſelbe ſpricht g f Reichsfinanzreform* mußten. Wenn das Reich nach iſt noch nicht zu erkennen. Jedenfalls werden nach den aber dee Umftand, daß bei veſchrän fung auf eine Generaltlauſel ober neuen Steuerquellen Uſchau halten muß, wird ſein Feld Kommiſſionsanträgen nun auch die unteren Stufen der unſere Rechtſprechung in Betracht kommk, die— im Gegenſat immer enger begrenzt biben. Spiritus Branntwein, Gas, Steuerzahler ihre Freude von der Mehrbelastung haben. u der franzöſiſchen— abgeneigt iſt, aus einer allgemeinem izitä Inf k 5 00 ls er⸗ 5 i ü ächſt ift z ehende Schlußfolgerungen zu ziehen. Unſer 51) Elektrizität und Inſerat und Re lame dürfen ſchon als er⸗ Reichstag und Landtag beginnen nunmehr demnächſt orſchrift zu 7 50 de e e 145 5 2 5 Nölle ern⸗ ledigt betrachtet werden Der Kampf um den Tabak wird mit den Finanzberatungen im Plenum. Die Regierungs⸗ wicht beine 3 8290„Locdorkitel gegen Werfdh enge uus noch fortgeſetzt. 5 1 Kampf um eine e vertreter und in beiden Fällen Fürſt Bülow an der Spitze 5 Bard VV 5 rr der fi meichſe n anterieen. 15 8 haben einen ſchweren Stand. Es gibt für ſie noch ernſte ſchieht bei unſeren Warenhäuſern. Auch das ſog.„Gutſchein ef⸗ 1 die Konſervativen trotz ir jetzt gewonnenen prinzipie en Tage. Aber ohne energiſche Operation muß der Zuſtand ſyſtem“ läßt der Entwurf leider unberückſichtigt. Beim Aus⸗ Stellung der Kommiſſionür die Erweiterung des Erbrech⸗ ſchließlich unerträglich werden. Fürſt Bülow weiß das. perkaufsweſen fehlen Beſtimmungen über Tauer von r Auf, tes des Staates für ein einträglichere Nachlaßſteuer bei Gelingt ihm die Operation, dann hat er wieder einmal käufen, ebenſo gegen Wiederholungen. Ebenſo ausreichende e a allem Liebeswerben nichſzu haben ſein werden Gerade gewonnenes Spiel Vorſchriften über Kontrollmaßnahmen, Auch die Surrogate der J 1 auf die Nachlaßſteuererträ aber hat der Reichsſäckelmeiſter 5 1 g Ausberkäufe, alſo ſog.„billige Tage“,„Extratage 5 15 dach 11 0 ſeine größten Hoffuungeigeſetzt. Wie ſich ein Teil der auch nur Täuſchungen erwecen müßten in. den. u f Konſervativen Weſtpreußß zu der Nachlaßſteuer ſtellt, 4 Auch die ee e e I 00 50 — und mit ihm im Prinzip hrſcheinlich die ganze Fraktion, Deutſcher Reichstag. len le cho e Bored rer treffend dargelegt hat. Gegen 5 iſt bereits gemeldet word. Der Reichskanzler ſieht ſich 193. Sitzung. Montag, den 25. Januar 1909, jede Art ihn ſchädigender Reklame durch unwahre Angaben 5 in dieſer Frage verlaſſen. an hat auch bereits davon ge⸗ Das Haus iſt ſehr a beſetzt. 1 muß der Konkurrent einzuſchreiten befugt ſein.* ihn munkelt, die lange eee zwiſchen Kaiſer und Kanzler Auf der dägensednüng teht die erſte Beratung des Geſetz⸗ Abg. Findel(natlib.): Auch meine Freunde begrüßen 15 am Freitag ſei im weſenchen der mißlichen Stellung entwurfs gegen den den Enkwurf, der manche hebelſtände beſeitigen wird. Eine des Kanzlers in dieſer Anegenheit zum Block gewidmet unlauteren Wettbewerb. i völlige Ausrottung des Uebels werden Sie allerdings nicht 0 Das erſcheint allein s irrig, da die Konferenz Staatsſekretär v Bethmann⸗Hollweg: Neuerdings erwarten dürfen, wenn Sie nicht Enttäuſchungen erleben wollen. ee ee bee een haben ſich die Anſichten über die Maßnahmen, die gegen die Bedauerlich iſt, daß das Schmierunweſen in den Entwurf nicht reits ſeit Warren Tuge angeſetzt geweſen ſein 1 55 wahrgenommenen Mißbräuche erforderlich ſind, geklärt! Man an it, bbwohl dle Selbſthilfe dagegen verſagt hat. mindeſtens zu einem Zeitpune ſchon, zu welchem man die iſt in ſeinen Forderungen namentlich zurückhaltender geworden. Das Fehlen einer Generalklauſel in dem Entwurf halten wir ſchroffe ablehnende Haltung r Konſervativen noch nicht Den lautaewordenen Wünſchen kommt die Vorlage in der Haupt⸗ für keinen Mangel; wenn ſie aber von anderer Seite ge⸗ für ſo abſolut unwandelbar elt. Da in Bezug auf Erb⸗ ſache entgegen. So zunächſt in bezug auf das Ausverkaufsweſen. wünſcht wird, ſo ſind wir bereit, daran mitzuwirken, ob ſich N decht und Rachlaht gu) der ſßte Teil des Zentrums in Dagegen ſieht der Entwurf ab von der Regelung der Frage bett. eine geeignete Formel finden läßt. Gegen die Reklame könnte 1 der Oppoſition bleiben wirdp iſt allerdings nicht ab⸗ Beſtechung der Angeſtellten. Die Handelskorporationen haben etwas ſchärfer vorgegangen werden, ſo allgemein gegen„un⸗ 5 zuſehen, wie dafür überhaupeine Mehrheit zuſammen⸗ geglaubt, zu einer ſolchen Regelung ſei es zu früh, es ſei erſt richtige Angaben“, ebenſo gegen die Schaufenster Rellanie. b 1 werden könnte, ſelbſtenn man dabei mit einer noch abzuwarten, ob nicht die Selbſthilfe ausreiche. Auch von Abg. Tr. Frank(Soz) iſt mit einem Spezialvorgehen bracht erd rt N. Ebel mit 6 einem Vorgehen gegen Preisſchleuderei, Zugabewefen, iſt Ab⸗ de nlauteren Wettbewerb einverſtanden; denn es iſt uflöſung des Blocks rechnen Ißte. Allerdings haben die 2 91 b N gegen den unle Wett„ eee, 1 2 8 a f 5 1 N ſtand genommen. Wir hoffen jedenfalls, daß das neue Geſetz bedenklich, die Generalklauſel des Verſtoßes gegen die guten Konſervativen als Fraktion ſ noch am Freitag dahin beſſere Zuſtände ſchaffen werde, als es das alte getan.(Beifall.) Sitten 41 die nicht immer geſchickte Hände der Richter zu us⸗ erklärt, daß ſie auch weiterhin der Blockidee feſthalten. Abg. Gieſe(k.): Wir begrüßen das Geſetz. Es regelt manche legen. Die Intereſſenten ſelbſt ſollten ſich mehr um die Aus- Aber wenn ſie dabei in der fſdie Regierung wichtigen Fragen, die bisher nicht ziweifelsfrei waren, und wird hoffent⸗ führung des Geſetzes kümmern; z. B. rührt ſich der Verlags⸗ * Frage unnachgiebig bleiben, haſteſe Erklärung nur pla⸗ lich dem Mittelſtande zugute kommen. Die Kommiſſion wird buchhandel nicht gegenüber dem weitverbreiteten Unfug des toniſchen Wert. ja vielleicht imſtande ſen, die 1 2 5 Auflageſchwindels. Auch der e engen ae n Mi g fis Steueform h r preußiſche tungen zu erweitern Mit beſonderer Freude begrüßen wir die 1 ren arbeitet, müßte getroffen werden. r J Mit ver 5 N hat der preußiſche eg en gegen Machenſchaften mit Konkurswaren und über⸗ N(R.): Man muß das Kind mit dem richtigen Finanzminister 9 den, Mpein 1 ähnliche widerwärtige haupt im Ausverkaufsweſen. Vielleicht aber wäre es am beſten 9 rde 901 müßte ſo eingeleitet werden, daß ein jeder Erfahrungen gemacht. Auf die Millionen, welche die 5 f Konkurswaren überhaupt noch als ſolche Namen nennen. üß N Verkehr ſich wlaukerer A N J ingen ſoll 1 5 44 f geweſen, zu verbieten, Konk 0 5 1 8 ſich ſtrafbar macht, der in Handel und V r. 9 1 ee die Mögeoröng nicht. fia zu bezeichnen, ſobald ſie bereits aus der Konkursmaſſe ausge⸗ Handlungen ſchuldig macht, und daß dann ſortgefuhren wird — 775 jeſe Steue bbr 2. f für dieſe Steuer die Abgeordne ni zu haben ſind. 1 L Während er ſo dahinſtürmte, nahſeine grenzenloſe Er⸗„Hedwig, Hedwig, Sie wiſſen nicht, was Sie reden! Denken Du mich beinahe umgerannt.“ ö regung immer mehr zu. Eppler ſtanfrade an der Haustür, Sie doch nur an heute morgen!“ bat er leidenſchaftlich. Franzius lief ohne jedes Wort der Erwiderung in die 1 als Franzius anlangte und wie ein ſender an ihm vor⸗„Ich denke daran, und trotzdem kann es nicht ſein! Ver⸗ Dunkelheit hinaus. 1.15 beiſtürzte. geſſen Sie alles, was ich ſagte, gehen Sie fort, o bitte, gehen„Wohin gehſt Du?“ rief Eppler ihm nach.— 10 „Franzius, was iſt mit Dir?“ rief junge Mann beſtürzt. Sie fort von hier!“ 5„Was geht das Dich an?“ gab der Gefragte ſchroff zurück. 1 10„Nein, ich gehe nicht! Bei Gott im Himmel, Sie ſollen Eppler ſagte noch etwas, worauf Franzius mit einem J „Laß mich in Ruhe! Ich muß Frin Amberger ſofort mir die Antwort ſagen! Ich laſſe mich nicht am Narrenſeil derben Fluch antwortete. Gerade in dieſem Augenblick kam * ſprechen.“ führen, hören Sie, Hedwig! Sie haben zu wählen, ſofort!“ der Gaſtwirt an ihm vorbei. Amberger ſtarrte den jungen l Eppler ſtieß ein gezwungenes Lachens.„Wie meinen Sie das?“ Mann betroffen an, ihm fiel die Totenbläſſe ſeines Geſichts 1 15 10 Geld muß geſchafft werden. nichloß für die Erhöhung ſchieden und ſchon in dritte Hand übergegangen ſind. Mit Recht ſtellt der Entwurf die Nachſchübe unter Strafe. Leider iſt der Pb... b Zweimal geht. Aus dem Engliſchen von Weßner. 60(Nachdruck verboten.) .„Du ſcheinſt mir dazu nicht in der igen Verfaſſung zu ſein, lieber Freund“, verſetzte er.„Frin Amberger wirſt Du jetzt kaum angenehm ſein.“ Wieder lachte Eppler gezwungen, es g wie Spott oder Arger. Franzius blickte ihn faſt e „Sie ſcheint eine ſehr hohe Perſönlich eworden zu ſein“, fuhr er fort„Vor einigen Minuten i ſie mit hohen Ehren nach Hauſe gebracht, und zwar voinem geringeren, als dem Erben von Großhofen, Baron verſtein.“ Franzius ging auf ſie zu und machte eine Bewegung, als wolle er ſie an ſeine Bruſt ziehen, ſie wehrte ihm jedoch. „Nein“, ſagte ſie ſchluchzend,„laſſen Sie mich. Ich kann Ihnen nichts ſein—“ Sie haben die Wahl zwiſchen jenem Burſchen und mir!“ 5„Zwiſchen Ihnen und dem— dem Schloßherrn!“ rief Hedwig.„Haha!“ Sie lachte laut auf; dieſer Gedanke ſetzte ihr Herz in einen wilden Aufruhr. Das ſchrille Lachen trieb den jungen Mann faſt zur Verzweiflung; er trat dicht vor ſie hin, nahm ihre Hände feſt in die ſeinen und zwang ſie, ihm ins Geſicht zu ſehen, während er tief in ihre erſchreckten Augen lickte. „Lieben Sie ihn? Die Wahrheit, Mädchen! Ich will— „insbeſondere“ uſw. Das iſt die Forderung des kleinen und 17. mittleren Gewerbeſtandes. Hoffentlich iſt in der Kommiſſion —— 1 2 ſie aber zu unterdrücken geſucht, als er des Freundes wilde, unbezähmbare Leidenſchaft erkannte. „Wie haſtig und grob Du heute biſt, Franzius“, ſprach er ihn an.„Schon zum zweitenmal heute abend hätteſt und die ungewohnte Heftigkeit ſeiner Ausdrucksweiſe auf. So hatte er Franzius ja noch nie geſehen. Der Gaſtwirt trat ins Haus und dachte bald nicht mehr an das ſonderbare Benehmen des jungen Mannes. Es war ihm jedoch beſchieden, ſich der kleinen Szene ſpäter erinnern zu müſſen. Eppler rauchte ſeine Zigarre mit philoſophiſcher Ruhe weiter. Er hoffte insgeheim, Hedwig werde an die Haustür kommen und mit ihm plaudern. Als ſie nicht kam, beſchloß er, ſich nach ſeinem Freunde um⸗ zuſehen. Er holte ſeinen Hut und war eben im Begriff, das . 2 8 —„Der Teufel ſoll Arſtein holen! Weßu, wo ſie iſt?“ ich muß ſie wiſſen!“ Haus zu verlaſſen, als der Wirt ihn anrief. tr„Ich bin in Tantes Zimmer, Herr ius, wenn Sie„Laſſen Sie mich los, Herr Franzius.“ 2„Entſchuldigen Sie eine Frage, Herr Eppler. Kommen itz mich zu ſprechen wünſchen“, tönte in dieſem enblick eine helle„Nicht eher, als bis ich die Wahrheit kenne! Entweder Sie heute ſpät nach Hauſe?. f Stimme aus dem Hauſe. er oder ich! Die Wahrheit will ich hören! Alſo— wer iſt„Ich weiß es nicht“, verſetzte der junge Mann.„Warum?“ 1 Franzius begab ſich in das von einer empe erleuchtete es, den Sie lieben? Der Baron— oder ich?“„Weil ich Sie in dieſem Falle bitten möchte, den Haus⸗ 2 Zimmer, wo Hedwig ſeiner wartete. Siſen geweint zu„O Gott, o mein Gott!“ ſtöhnte Hedwig, in konvulſiviſches ſchlüſſel mitzunehmen. Wir wollen heute zeitig ſchließen; meine haben; unter den dunklen Augen lagen tiefe tten, die ihrem Schluchzen ausbrechend,„es iſt— es iſt—— der Baron!“ Frau iſt todmüde und Hedwig fuhlt ſich nicht ganz wohl.“ . ſchönen Geſicht einen ſeelenvollen Ausdruck Ihen, der ſonſt„Ach, das tut mir leid“, ſagte Eppler bedauernd.„Nun, nicht darin zu finden war. Franzius ſah ſie verzweifelt i III. ſo geben Sie den Schlüſſel her. Wahrſcheinlich komme ich n an, ſein Zorn wich bei ihrem Anblick von il Franzius ſtand einen Moment wie niedergeſchmettert, als e e ich will nur ſehen. wo mein Freund Franzius ſteckt.“ 905 5„Um Gottes willen, Hedwig, ſagen Sie ſie Wahrheit“, Hedwig die inhaltsſchweren Worte geſprochen, dann drehte er Amberger gab ihm den Schlüſſel und begab ſich ins Haus 1 ſtöhnte der arme, gequälte Mann. ſich kurz um und verließ ſie, ohne noch ein einziges Wort zu zurück. 3 f . Was ſoll ich ſagen?“ flüſterte ſie. reden. Eppler ſtand noch immer an der Haustür. Auch(Fortſetzung folgt) 0 Zbre Stimme zitterte, Tränen traten ihre Augen. dieſer junge Mann hatte eine tiefe Zuneigung zu Hedwig gehegt, ne Verſtändigung über dieſe Generalklauſel mit den verbün⸗ ten Regierungen möglich. Redner fordert weiter die An⸗ eldepflicht für alle Ausverkäufe, das Verbot von Extratagen, 3 Einſchreiten der Staatsanwaltſchaft im öffentlichen Inter⸗ ſſe, wo eine gewerbliche Korporation, wie d. B. eine Handels⸗ kammer oder ein Schutzverein, die Klage erhebt. Abg. Dove(frſ. Bgg.): Nur eine generelle Regelung iſt erſprießlich. Iſt eine Konkursmaſſe ſchon in dritter Hand, o ſoll kenntlich gemacht werden, daß es ſich nicht um den Verkauf einer Konkursmaſſe handelt, aber man darf dem 5 käufer nicht des Recht einſchränken, mitzuteilen, daß er es aus einer Konkursmaſſe erworben hat. Am wenigſten iſt uns ſym⸗ pathiſch die Ausdehnung der polizeilichen Befugniſſe. a Abg. Haniſch re Ver.) ſpricht über den Geſetzent⸗ urf ſeine Befriedigung aus. 1 ſubg. Müller Meiningen Irſ. Volksp.), zieht aus den heutigen Debatten den Schluß, daß die ſkeptiſche Haltung, die er 1896 gegen das damals erlaſſene Geſetz eingenommen, berechtigt geweſen ſei. Es habe ſich herausgeſtellt, daß jenes Ce etz piel zu kaſuiſtiſch und nicht elaſtiſch genug war. Er ſelbſt 3 es für angezeigt, mit dem jetzigen Geſeze auch die Revo 8 preſſe zu faſſen, was nach der jetzt r Faſlang woh Högl ſei. Bedenken habe er gegen die du große Ausdehnung polizeilicher Befugniſſe. Die beſte Abhilfe gegen die beklagten Peiß tände werde doch immer die Selbſt ilfe ſein. 5 a Abg. Sik(3.): Mit den Grundſätzen des Entwurfs ſi woh alle Parteien einverſtanden. Alle Wünſche der beteiligten Kreiſe erfüllt er allerdings noch nicht, namentlich nicht in bezug auf Auktionsweſen. 3 — 717 Car e n Ersz Volksp.): e iſt die Stellung⸗ egierung zu der Schmiergelderf! N daha werner(heſorn 5* bang t. das Geſetz, ban ili lange nicht erſchöpfend genug iſt. Nes 2 1 geht die Vorlage an eine beſondere Kommiſſion, 3 i Morgen 1 Uhr: Dampferſubventions⸗Voxlage und Peti⸗ Bauen. Preuhiſcher Landtag. 17. Sitzung. Montag, den 25. Januar 1909. Am Miniſtertiſche: v. Moltke. 3 1 5 „Das— iſt ſche ut beſetzt, die Tribünen ſind überfüllt. l Präſident v es er eröffnet die Sitzung um ie Uhr 45 Miunten mit folgenden Worten: Im Intereſſe des Hauſes, 1 en Würde ich in erſter Linke verantwortlich bin, muß ich auf bie Vorgänge in der letzten Sitzung eingehen. Währen der Rebe des Abg. Fiſchbeck wurden auf der äußerſten Linken Zwischenrufe laut. Ich hörte den Abg. Hoffmann heraus und 8 3 ihn, ſich zu mäßigen. Ich rief ihn nicht zur Ordnung, weil ace wußte, an welche Adreſſe er ſich richtete und weil bot ſeinem etwas feurigen Temperament 88 mit der e bis an die äußerſte Grenze gehe. Aus dem amtlichen Bericht erſebe ich nun. daß die Zwiſchenrufe beleidigender Natur und an den Abg. Fiſchbeck 28 ſind. Ich nehme von n äglichen Ordnungsrufen Abſtand, weil ich nicht weiß, wer die Rufe gemacht hat. Ich richte aber an die Herren einen ernſten Appell. Wir ſind hier anſtändige Leute(Zuruf Hoffmann: Keine Strolche und Wegelagerer! Großer Lärm! Zuruf rechts: Raus mit den Leuten! Erneuter Lärm.) Präſident v. Kröcher(erregt zu den Sozialdemokraten): Unterbrechen Sie den Präſidenten nicht. Wir ſind hier Are at Leute, und wir können verlangen, daß jeder, der die Ehre hat, dieſem Hauſe anzugehören, ſich zu benehmen hat, wie die Sitten des Hauſes es erfordern.(Stürmiſcher Beifall im ganzen Hauſe, Lachen der Soz.) Als Präſident verbiete ich Ihnen im Namen des Hauſes, ſolche Zwiſchenrufe künftig zu machen. (Eebhafter Beifall.) In erſter und zweiter Lefung wird darauf der Geſetzent⸗ wurf betr. die Vereinigung der Städte Saarbrücken, St. Johann und Maasſtadt⸗Burbach zu einer Stadtgemeinde Saarbrücken angenommen, in erſter und zweiter Leſung wird dann die Vor⸗ klage betr. Bildung eines Landarmenverbandes für Helgoland beraten und der Gemeindekommiſſion überwieſen. Es folgt die gemeinſchaftliche Beratung der Wahlrechtsanträge. a ber Freiſinnigen und Polen. Die inhaltlich übereinſtimmenden Anträge fordern die Uebertragung des Reichswahlrechts auf Preußen und eine anderweitige Feſtſtellung der Wahlbezirke. Weiniſter des Innern v. Moltke: Die Regierung iſt, wie Ihnen bekannt, ſeit langer Zeit mit Vorarbeiten für eine Wahl⸗ xechtsänderung gabe Grundlage dieſer Vorarbeiten mußte eine ſorgfältige ſtatiſtiſche Erhebung über die letzten Wahlen ſein. Denn die Statiſtiken über frühere Wahlen reichten nicht aus, da bei der letzten ganz andere Verhältniſſe vorlagen. Die Aenderung des Einkommenſteuergeſetzes, die erſtmalige Beteili⸗ Pesos der Sozialdemokratie an der Wahl geben dieſer einen eſonderen Charakter. Nun ſind dieſe ſtatiſtiſchen Erhebungen naturgemäß noch nicht völlig verarbeitet. Sobald die allge⸗ meine Wahlſtatiſtik vorliegt, werden noch ſpezielle Erhebungen in gewiſſen Muſterbezirken vorgenommen werden. Ehe dieſe ſtatiſtiſchen Unterlagen vorliegen, wird kein Miniſter des Innern mit Aenderungsvorſchlägen hervortreten können. Man könnte mir den Vorwurf der Gewiſſenloſigkeit und des Mangels an Verantwortlichkeit machen, wenn ich das täte Unter dieſen Umſtänden werden Sie es verſtehen, wenn die Staatsregierung ſich an der Erörterung dieſer Anträge nicht beteiligt. Ich werde aber mit Intereſſe Ihren Beratungen folgen, und wenn ſie brauchbare Anregungen bringen, dieſe in der demnächſt einzu⸗ bringenden Vorlage nach Möglichkeit verwerten. g Das Haus nahm dieſe Erklärung des Miniſters mit Schwei⸗ gen auf. Zur Begründung des freiſinnigen Antrages erklärt Abg. Träger(Frſ. Vpt.): Die Erklärung des Miniſters bringt nichts Neues. Daß die Statiſtik über die letzte Wahl r eine Wahlreform irgendwie entſcheidende Bedeutung habe, eſtreite zich. Mit den Erwägungen der Regierung iſt nichts getan; wir fordern eine prinzipielle Aenderung des Wahlrechts, nicht einen neuen Flicken auf das alte Kleid. Das Reichswahl⸗ recht hat ſich im Reiche bewährt, was ſteht ſeiner Uebertragung auf Preußen entgegen? Die anderweitige Abgrenzung der preußiſchen Wahlkreiſe iſt eine Forderung der elementarſten Ge- rechtigkeit; auch bei Einführung des Reichswahlrechts in Preußen kann die wahre Volksmeinung ſich in den Wahlergebniſſen nur widerſpiegeln bei einer Wahlkreisänderung. Gerade der Mittel⸗ ſtand hat das größte Intereſſe an dem Zustandekommen der von uns geforderten Wahlreform; ſein Einfluß eh die öffentlichen Angelegenheiten wird nur geſtärkt werden.(Sehr richtig! links.) Alle füddeutſchen Staaten haben ihr Wahlrecht moderniſiert, wir Preußen dürfen keine Wahlrechtsmainlinie ſchaffen. Wir ar⸗ beiten mit Ihnen(zur Rechten) gemeinſam an nationalen Auf⸗ gaben, arbeiten Sie mit uns am Zuſtandekommen der Wahl⸗ rechtsreform im Intereſſe des Vakerlandes!(Lebhafter Bei⸗ fall links.) 8 3 Vizepräſident 8 verlieſt einen inzwiſchen eingegange⸗ nen Antrag Hobrecht(ntl.) und Genoſſen, der für den Fall der Ablehnung des freiſinnigen Antrages die Staatsregierung auf⸗ fordert, mit tunlichſter Beſchleunigung einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, durch den das Wahlrecht zum Abgeordnetenhauſe in einer Weiſe geändert wird, die der Bedeutung der Einzelperſön⸗ lichkeit und der kulturellen, ſozialen und wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung unſeres Volkes gerecht wird. Ferner fordert der An⸗ trag die Erſetzung der eg Stimmabgabe durch die ge⸗ heime und eine Aenderung der Wahlkreiſe ſo weit, als eine Ver⸗ ſchiebung der bisher für die Wahlkreiseinteilung maßgebenden Grundlagen einge. eten iſt. g g Zur Begründung»es polniſchen Antrages nimmt dann das Wort: 3 N Abg. Switala(Pol: Gleiche Pflichten bedingen auch gleiche Rechte, alſo müſſen alle Preußen auch in puncto des Land⸗ tagswahlrechts gleichberechtigt werden. Auch wir Polen er⸗ warten davon einen Schutz gegen unſere weitere Entrechtuna. Abg. Herold(.): Wir muſſen die unteren Schichten des Volkes emporziehen. Das geſchieht am beſten, indem wir ihnen Gleichberechtigung gewähren. Deshalb ſind wir von jeher Gegner der Dreiklaſſenwahl geweſen. Die Regierung hätte heute min⸗ deſtens ſich für die Geheimabſtimmung erklären ſollen. Die Wahlkreiseinteilung muß von Grund aus geändert werden. Freilich darf nicht die Bevölkerungsziſfer beſtimmter Gebiete allein r die Wahlkreiseinteilung maßgebend ſein. Die Linke hat brigens wenig Grund, ſich über das beſtehende Wahlrecht zu beklagen; ihr Einfluß hier iſt jetzt ſo groß, daß man ihr zu 52 jetzigen Wahlrecht nur Glück wünſchen kann.(Große Heiter⸗ keit. Abg. v. Richthofen(k.): Vor einem Jahre hat unſer Parteigenoſſe Malkewitz hier in unſerem Namen erklärt, daß wir an den bewährten Grundlagen des preußiſchen Wahlrechts nicht rütteln laſſen wollen. Unſere Stellung iſt heute genau die⸗ ſelbe. Dagegen haben wir den Eindruck, als habe ſich die Haltung der Regierung in dieſer Frage inzwiſchen etwas geändert.(Heiterkeit.) Ach, wenn Sie doch Thomas Morus' Utopia irgendwo in der Welt entdeckten! Ich 515 Ihnen gerne Diäten und Reiſegeld dahin! Da würden Sie bald 2— wohin Sie mit der Verwirklichung ſolcher phantaſtiſchen 7 in der Praxis kommen! Der freiſinnige Antrag iſt natürlich dazu be⸗ ſtimmt, die konſervative Mehrheit hier im Hauſe zu vernichten, und wir ſollen dazu helfen, ſonſt ſoll der Block in die Brüche gehen! 10 meine Herren vom Freiſinn, wenn der Block zer⸗ fiele, wo blieben Sie denn da!(Sehr richtig! rechts. Große Heiterkeit.) Alſo wir lehnen die Erſchütterung der bewährten Grundlagen unſeres Wahlrechts rundweg ab. Für den national⸗ liberalen Pluralwahlrechtsvorſchlag ſcheint auch der Miniſter⸗ präſident jetzt mehr Geſchmack zu haben als früher. Das wäre 1 denn die Erfahrungen mit dem Pluralſyſtem in anderen Ländern ſind keineswegs verlockend. Ich habe namens meiner Partei der Kgl. Staatsregierung die Erklärung abzu⸗ geben, daß wir an den Grundlagen unſeres bewährten preußi⸗ ſchen Wahlrechts nicht rütteln laſſen, und daß jeder Verſuch der Kgl. Staatsregierung in dieſer Hinſicht für das Verhältnis der Fonſervativen Partei zu der Kgl. Staatsregierung von einſchnei⸗ dendſter Bedeutung ſein würde.(Lebh. hört! hört! links. Stür⸗ miſche, minutenlange Bravorufe bei den Konſervativen. An⸗ haltendes Ziſchen links.) Abg. Frhr. v. Zedli k.): Genau wie im Vorjahre 5 wir die Anträge ab 4 0 5 10 ehnen N 0 de Abg. Dr. Friedberg(utl.) ändert den Antrag ſeiner raktinn dahin. ab, daß er nur noch die geheime Stimmabgabe, fordert, gleichviel, wie die ſonſtigen Beſtemmungen des Wahl⸗ rechts geändert werden. .. Abg. Ströbel(Soz.): So leicht kann ſich das Zentrum nicht aus der Affäre ziehen. Das jetzige Wahlrecht iſt den Groß⸗ grundbeſitzern auf den Leib geſchrieben. Die Wahlrechtsfrage it die Lebensfrage des Blocks. Der Freiſinn hält dem Junker den Steigbügel.(Sehr. bei den Soz. Lachen links.) Das jetzige Wahlrecht erfüllt das Volk mit maßloſeſter Erbitterung. In den Zeiten der liberalen Hochflut waren die Konſervativen Gegner des Dreiklaſſenwahlrechts. Wir geben zu, Terror verübt u haben, aber wir befanden uns in der Notwehr. Nicht wir 2— ſondern die Herren von der Rechten. Hetzen Sie nur ſo weiter.(Lachen. Zuſtimmung der Soz.)* Das Haus vertagt ſich Dienstag, 12 Uhr, Fortſetzung. 18 Politische Tagesübersicht. Politiſches Allerlei. Der neue Vorſitzende der Zentrumsfrak⸗ tion. An Stelle des verſtorbenen Vorſitzenden der Zen⸗ trumsfraktion, Grafen Hompeſch, wird in der nächſten Woche ein neuer Vorſitzender gewählt werden. Wie man in parlamentariſchen Kreiſen wiſſen will, hat die meiſten Anhänger für dieſen Poſten Profeſſor Dr. Freiherr von Hertling. Neues Kriegsſchiff. Auf der Werft Vulkan in Stettin iſt am Samstag der kleine Kreuzer Erſatz Jagd vom Stapel gelaufen. Die Tauf rede hielt Oberbürgermei⸗ ——5 Göttelmann⸗Mainz. Das Schiff erhielt den Namen Mainz. Keine Goldfunde. Nach neueren Erkundigungen ſind gewiſſe Nachrichten über neuere Goldfunde und Erbohrungen von Petroleum im Gebiete der Neuguinea⸗ Kompagnie unzutreffend Die Geſellſchaft hat bisher über⸗ haupt keine Bohrungen auf Petroleum angeſtellt, noch ſind ſichere Anzeichen von Petroleum gefunden worden. Gold iſt allerdings ſchon häufiger im Gebiet der Neu⸗ guinea⸗Kompagnie feſtgeſtellt worden, bisher aber nach dem Urteile von Sachverſtändigen nicht in einer für den Abbau im großen genügenden Menge. Ein„Genoſſe“ als Kirchenverwalter. Der Magiſtrat der Stadt Nürnberg hat den Stadtverordneten Genoſſen Treu zum ſtädtiſchen Vertreter in der katholiſchen Kirchenverwaltung ernannt. Das Pfarramt proteſtierte na⸗ türlich gegen Treus Entſendung, erhielt aber vom Ma⸗ giſtrat zur Antwort, daß es auf die Konfeſſion und Ge⸗ ſinnung des ſtädtiſchen Vertreters in der Kirchenverwal⸗ tung nicht ankomme. Das Pfarramt hat ſich nunmehr an die Regierung gewandt. 8 Liberale Toleranz. Folgendes liberale„Toleranzſtückchen“ wird der„Ger⸗ mania“ aus Rüdesheim berichtet. Es war dort die Stelle des Zweiten Beigeordneten, der zugleich Mitglied des Magiſtrats iſt, zu beſetzen. Da in dem zu vier Fünftel katholiſchen Rüdesheim Bürgermeiſter und Erſter Beige⸗ ordneter evangeliſch ſind, ging vom Zentrums⸗Stadtver⸗ ordneten Brogſitter der Vorſchlag aus, man möge dem katholiſchen Magiſtratsmitglied, Herrn Bibon, welcher ſchon ein Menſchenalter lang der Gemeinde Zeit und Kräfte opfert, das Ehrenamt des Zweiten Beigeordneten über⸗ tragen; das Zentrum werde dann jedem von den Liberalen vorgeſchlagenen Kandidaten für die weiterhin nötige Er⸗ gänzungswahl zum Magiſtrat ſeine Stimmen geben. Das Zentrum verlangte alſo nicht die Magiſtratsſtelle, obwohl von 6 Mitgliedern nur 2 im Magiſtrate ihm angehören, ſondern es beanſpruchte nur aus Rückſicht auf die zu vier Fünftel katholiſche Bevölkerung den Poſten des Zweiten Beigeordneten für einen Katholiken. Aber die Rüdes⸗ heimer Liberalen ſtellen an Unduldſamkeit und Fanatis⸗ mus ſelbſt den verbohrteſten Hakatiſten in Schatten. Man ignorierte den Vorſchlag des Herrn Bvogſitter und wählte in einem Wahlgange einen übrigens in wirklich liberaler Geſinnung von Herrn Brogſitter ſelbſt für die Magiſtrats⸗ wahl vorgeſchlagenen proteſtantiſchen Herrn zum Magiſt⸗ ratsrat und Beigeordneten. Herr Brogſitter proteſtierte gegen die Vergewaltigung ſofort durch Niederlegung ſei⸗ nes Stadtverordnetenmandats. Mit Leuten, die tatſäch⸗ lich und nachweislich in allen Dingen das Gemeindewohl dem Parteiſtandpunkt und dem kbonfeſſionellen Vorurteile unterordnen, iſt ein erſprießliches gemeinſames Arbeiten zum Wohle der Stadt platterdings unmöglich. Nicht un⸗ erwähnt ſoll bleiben, daß hier am unduldfamſten der— Freiſinn iſt. Zum engliſchen Königsbeſuch. Auf Wunſch des Kaiſers ſollen bei dem Einzug des Königs und der Königin von England alle Veteranen⸗, Krieger⸗ und Regi⸗ mentsvereine Veruins Spalier vilden, unter iynen nament⸗ lich der Verein ehemaliger erſter Gardedragoner und des Huſarenregiments Fürſt Blücher von Walſtatt Nr. 5, deren Chef König Eduard iſt. Eine größere Abordnung des Hu⸗ ſarenregiments trifft aus Stolp in Pommern zum Beſuch des engliſchen Königs in Berlin ein. Schulverwaltung. Tie nationalliberale Fraktion des Abgeordnetenhauſes beantragt, die Staatsresi rang zu erſuchen, mit tunlichſter Beſchleunigung Maßnahmen zu treffen, um erſtens in allen Inſtanzen der ſtaatlichen Schul⸗ verwaltung Perſonen, die des Erziehungsweſens kundig ſind, zur ehramtlichen Mitwirkung heranzuziehen; zwei⸗ tens auf Rechtsſtreitigkeiten über den Inhalt, den Um⸗ fang und die Handhabung des Schulaufſichtsrechts die An⸗ wendbarkeit des Verwaltungsſtreitverfahrens asszudehnen. Heer und Flotte „Preußiſche Kriegerſtiftung Wilhelm II.“ Zur 200⸗Jahrfeier des Königreichs Preußen am 18. Januar 1901 hatte der Preußiſche Landeskriegerverband aus kleinen Beiträgen ſeiner Kamewden ein Kapital von 120 000 Mark geſammelt, das am Jubiäumstage dem Kaiſer als dem Protektor überreicht wurde. Der Kaiſer hat die Stiftung angenommen und beſtimmt, daß aus den Zinſen des Kapitals und weiteren etwaiger Beiträgen bedürf⸗ tigen preußiſchen Kriegsteilnehmern, die dem Landesver⸗ bande angehören, und ihren Hinterlliebenen jährlich am 18. Januar vom Kaiſer Unterſtützumen bewilligt werden ſollen. Dieſer Willensmeinung entſprichend iſt das geſam⸗ melte Kapital zum Grundſtock einer Stiftung unter dem Namen„Preußiſche Kriegerſtiftung Wlhelm II.“ gemacht worden. Das Stiftungskapital iſt bs Ende des Jahres 1908 auf 228 000 Mark angewachſen. Im 18. Januar wur⸗ den aus den Zinſen der Stiftung an 524 Kriegsveteranen und Hinterbliebene von Kriegsvetergen 12 500 Mark ver⸗ teilt. Anträge auf Bewilligung eirr Unterſtützung aus dieſer Stiftung ſind ſtets an den Votand des betreffenden Kriegervereins zu richten, der die Guche auf dem Inſtan⸗ zenwege weitergibt. f Arbeitsſoldarn. 5 Wie die„Berl. Allg. Ztg.“ us„gut unterrichteter Quelle“ erfährt, wird die Aushebng beſonderer Arbeits⸗ ſoldaten von den höheren militeiſchen Stellen ernſtlich erwogen. Es ſind weniger allgngeine Erwägungen, als en Schwierigkeiten, ie die kriegsgeſchichtliche eilung des großen Generalſbes an der Hand ihrer Bearbeitung des ruſſiſch⸗japaniſen Feldzuges zur Tis⸗ kuſſion geſtellt hat. Aus Nah ud Fern. — Weinheim, 26. Jar Ein Mordverſuch und ein Selbſtmord wurde vorgeſtern end im Gorxheimer Tal in der Nähe der Wirtſchaft zum Valdſchlößchen verübt. Die Tochter des Wirtes von Hohenal hatte ſich gegen 10 Uhr von Hauſe entfernt, um mit der 10 Uhr 20 Min. hier ab- gehenden Zuge nach Heidelbe zurückzufahren, wo ſie in Stellung iſt. In ihrer Begleing befand ſich im Auftrage ihres Vaters ein junger Mn. Als die beiden etwa 100 Meter vom Hauſe entfernt wen, wurde plotzlich in nächſter Nähe aus dem Dunkel ein Euß abgegeben, der das Mädchen traf und es ſchwer, aber nickledens gefährlich verletzte. Bald darauf folgte ein zweiter Scz, den der Täter auf ſich ſelbſt abgab und der ſeinen ſoforen Tod zur Folge hatte. Der Selbſtwörder wurde als derdige, 18 Jahre alte Fabrikar- belter Nikolaus Jakob auszorxheim ermittelt Der Grund dürfte in Eiferſucht zu ſuch ſein. — Birkenau, 2 Jan. Die Pläne zu unſerem neuen Armenhauſe wurdedem Ortsvorſtande in der letzten Sitzung vorgelegt und ſden diſſen Billtaung. Mit dem Bau ſoll alsbald begonn werden. Die Kosten ſind veran⸗ ſchlagt auf rund 17000 ark. r., Mörlenbach 8. Jan. Am nächſten Sonntag, den 31. d. Mts. beabſicht der hieſige Turnverein ſeine alljährliche Abendunthaltung abzuhalten. Da die Leiſtungen des Vereins 1 den fruheren Veranſtaltungen noch in guter Erinnerung ſeiperden, ſo dürfte den Beſuchern ein genußreicher und vergner Abend in Ausſicht ſtehen. Wir wünſchen dem rührigeperein einen ſehr zahlreichen Beſuch. — Am Sonntag, den Jult d. J. feiert der Geſang⸗ Verein in unſerem Pbardörfchen das Feſt ſeiner Fahnen⸗ weihe. Da in dieſem örſchen ein derartiges Feſt noch nicht gefeiert wurde, ſo iſt n allſeitig ſehr bemüht, den auswär⸗ tigen Gäſten den Auhalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. 30 Vereinaben ſich ſchon angemeldet. (Fürth, 27 an. Mit Beginn des neuen Jahres wurde die zweite Zeulehrerſtelle an der hieſigen Gewerbe ſchule nen beſetzt. TStelle wurde einem Herrn vom Hoch⸗ bauamt zu Benshe übertragen. Derſelbe bält an den Sonntagen von mois 9 bis mittags 12 ¼ Uhr im alten Schöffenſaal Zeichenerricht.— Für das neue Poſtgebäude iſt bereits der erſte atenſtich geſchehen. Das Gebäude ſoll bis 1. Oktober fertſtellt ſein — Hemsb, 27 Jan. Geſtern abend 5 Uhr ereignete ſich hier ſchrecklicher Unglücksfall. Der 27 Jahre alte Kaufmann Aſt Mangold ging mit dem 19 Jahre alten Knecht Grald in den Treſterkeller und fanden in- folge der ſich im er angeſammelten Gaſe daſelbſt den Er- ſtickungstod. Allaſtrengungen des herbeigerufenen Arztes, die beiden Bedaswerten wieder ins Leben zurückzurufen, blieben erfolglos Den Angehörigen der ſo früh um ihr Leben gekommentungen Männern wird von der ganzen hieſigen Einwohmaft allgemeine Teilnahme entgegengebracht. — Lorſck7. Jan. Die Heſſiſche Landwirtſchafts⸗ kammer hat dewoßh. Forſtwart Herrn J. Kolb zu Lorſch zum Preisrichter landwirtſchaftliches Nutzgeflügel ernannt. Das Preis richnt wird derſelbe vorausſichtlich im Kreiſe Bensheim und weiſe im Kreiſe Heppenheim bei vorkom⸗ menden Ausſtelen auszuüben haben. »Von Bergſtraße, 27. Jan. Die Herſtellung der durch daswetter vom 5. v. Is. ruinterten Feldwege in der Gemar Heppenheim hat bereits eine Aus gabe von von 4000 Pfordert und doch iſt erſt das Allernötigſte gemacht. Apt d ſiu ol dun lith. erhlt ihte weg lei er Mar bertit kaum 00 Get Dun die! Dm ele II N U de gat Heir r geen daten Am Ahh * ch Uhu 10 1 N00 N noch ber dolle a Ic nb ein Tul l. Die 0 Uhr fer ah. ſie in trage 100 achter lädchen Dal) ſelhſt Der hrikar⸗ Iund ſſerem lezten t dem hetan⸗ intag, seine die loch n ein lr euch 19 en⸗ nicht vr · N ahres ebe 50 901 en lde ol () Darmſtadt, 27. Jan. Bedeutende Unterſchla⸗ gungen ſind in der hieſigen Keſſelfabrif feſtgeſtellt worden. Wie hoch ſie ſich belaufen, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der in Frage kommende Lohnſchreiber hatte Lohnzettel aus⸗ geſtellt, die viel höhere Beträge, als er an die Arbeiter aus⸗ zahlte, angaben. Den Arbeitern gegenüber bediente er ſich eines anderen Zettels, der einen geringeren Betrag bezeichnete. — Ober ⸗Ramſtadt, 27. Jan. Der wegen Wuchers außer Verfolgung geſetzte Bäckermeiſter und Mehlhändler Wilhelm Breitwieſer 10. aus Ober-Ramſtadt iſt entſchloſſen, dieſem Klageausgange ein Nachſpiel folgen zu laſſen, indem er„den Spieß umdrehen“ und gegen ſeinen Denunzianten gerichtlich einſchreiten will. Breitwieſer, eine allgemein ge achtete Perſönlichkeit, wurde im Mai 1908 in Unterſuchungs- haft genommen, aber gegen eine Kaution von 25000 Mark wieder in Freiheit geſetzt. Jetzt ergab ſich eine völlige Schuldloſigkeit und die Staatskaſſe mußte mit den erheblichen Koſten belaſtet werden. — Groß-Zimmern, 27. Jan. Der 13jährige Adam Unterſeiter ſaß bei einem Begräbniſſe auf der Friedhofsmauer, ſtürzte herab und war ſofort tot. — Sprendlingen, 26. Jan. Ein tödlicher Unfall ereignete ſich geſtern vormittag gegen 8 Uhr in der hieſigen Möbelfabrik von Schmitt, indem der verheiratete Heizer Johann Heinrich Stroh auf bisher unaufgeklärte Weiſe in eine Maſchinentransmiſſion geriet und förmlich in Stücke ge⸗ riſſen wurde. Er hatte ſich zur Zeit des Unfalles allein in dem betreffenden Raume befunden und vielleicht an dem Transmiſſionsriemen während des Ganges der Maſchine eine Hantierung vorgenommen oder iſt ſonſt herangezogen worden. — Offenbach, 27. Jan. Verſchwunden von hier iſt der 22jährige Kaufmann Hugo M. Der junge Mann, der in Frankfurt beſchäftigt war, ſoll ſich ſeit einiger Zeit mit Selbſtmordgedanken getragen haben.— Der hieſige Schul⸗ vorſtand befaßte ſich vor kurzem mit der Bekämpfung der Schundliteratur. Bei zwei Schülern ſollen allein 162 Indianer⸗ geſchichten ſchlimmſter Sorte gefunden worden ſein. Ein Fortbildungsſchüler ſoll 80 Pfennige wöchentlich für dieſe Art „Literatur“ ausgegeben haben. Auch in der letzten Stadt- verordnetenſitzung kam die Angelegenheit zur Sprache, wobei man an die Hilfe der Preſſe appellierte. — Rheinau, 27. Jan. Ein bedauerliches Unglück, dem leider ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich Samſtag abend auf dem Kohlenlagerplatze von Stinnes. Der dort beſchäftigte Eiſendreher Leonhard Maas hat auf dem Lagerplatze eine Dienſtwohnung. Hinter demſelben im Hofraum brannte ein Koksofen, den die 7 Jahre alte Tochter Eliſabethe Maas aufſuchte, um ſich zu wärmen. Die Kleine kam unglücklicherweiſe mit ihrer Schürze den glühenden Kohlen zu nahe, ſie fing Feuer und bald ſtanden die Kleider des Kindes in hellen Flammen. Furchtbar ſchreiend lief das Kind im Hof herum, bis Leute kamen, die die Flammen er⸗ ſtickten. Man brachte das Mädchen ins Allgemeine Kranken⸗ haus nach Mannheim; Rettung war aber nicht möglich, es ſtarb Sonntag früh halb 4 Uhr an den erhaltenen Brand⸗ wunden. r Oppau, 27. Jan. Die in der vielbeſprochenen Lepra-Angelegenheit von den Behörden gegebenen Erklärungen und Aufklärungen zur Beruhigung der hieſigen Bevölkerung ſind nicht von dem gewünſchten Erfolg begleitet. In einem von überaus zahlreichen Proteſtanten jeden Standes— da⸗ runter die Höchſtbeſteuerten— unterzeichneten Schriftſtück, wird nach einer von dem Vorſtand der hieſigen Presbyter verbreiteten Mitteilung erklärt, daß die Unterſchrifterteiler ihre Kinder dem proteſtantiſchen Pfarrer Walther künftig wegen des Leprafalles nicht mehr zur Verfügung ſtellen. Gleichzeitig erklären die Unterſchrifterteiler ihren Austritt aus der Kultusgemeinde für den Fall der Weiteramtierung des Pfarrers, wobei erzählt wird, daß eine diesbezügliche Erklärung bereits an das Kgl. Kultusminiſterium abgegangen iſt. — Landan 1. Pf., 27. Jan. Die hieſige Straf⸗ kammer verurteilte den Weinkaufmann Benedick nach fünf- tägiger Verhandlung wegen Weinfälſchung zu einem Monat Gefängnis und verfügte die Einziehung von 160 000 Liter Wein. — Kleinlaufenburg, 27. Jan. Hier verunglückte die ledige Fabrikarbeiterin Barbara Kern in ihrem Zimmer. Durch unvorſichtiges Hantieren an dem Petroleum⸗Kochapparat geriet das Bett in Brand. Sie erſtickte in dem Rauch, bevor man ihr Hilfe leiſten konnte. — Krenznach, 27. Jan. In einem Tobſuchtsanfall zertrümmerte die Frau eines Buchhalters die Wohnungsein⸗ richtung. Als Nachbarn hinzueilten, fanden ſie den Mann der tobenden Frau tot am Boden liegen. Infolge der hohen Erregung über den plötzlichen Krankheitsanfall ſeiner Frau hatte ein Herzschlag ſeinem Leben ein Ende gemacht. — Peine, 27. Jan. In der hieſigen Herberge zur Heimat erſtickten ſieben Handwerksburſchen, die wegen der herrſchenden Kälte im Stalle ein Kohlenfeuer angemacht hatten. Lokale Nachrichten. Viernheim, 28. Januar. * Katholiſcher Kirchenchor Viernheim. Zu der geſtern abend vorgenommenen Stimmenprobe und Einteilung hatten ſich 54 Sänger eingefunden; da weiter noch einige Anmeldungen gemacht wurden, ſo durfte ſich die Zahl der Aktiven des Kirchenchores auf 60 belaufen. Vorläufig wird der letztere einen 4·ſtimmigen Männerchor bilden; ſobald die ebenfalls bereits ausgewählten Knabenſtimmen ſoweit vor⸗ geſchult, tritt ein ſog. gemiſchter Chor an die Stelle des Männerchores. Unſer Kirchenchor wird alsdann die ſtattliche Zahl von ca. 100 Sängern zählen. Der hochw. Herr Kaplan Rieth führte nach der Stimmen-Einteilung den nunmehrigen Mligliedern des Kirchenchores die übernommenen Pflichten nochmals in ernſten eindringlichen Worten vor Augen und gab der zuverſichtlichen Hoffnung Ausdruck, daß jeder Sänger ſeine volle S Liateit tue und damit beitrage, daß der Kirchenchor auch wirt durch ſeine Leiſtungen den Gottesdienſt verherr⸗ liche. Wir ſchließen uns dieſem Wunſche an; mogen die Mitglieder des Klirchenchores ſich immer der ebenſo ſchönen als hohen Aufgabe, die ſte ſich geſtellt haben, bewußt bleiben. * Bei der Abgangsprüfung am Leh rerſemi⸗ nar in Alzey erhielt Herr Karl Müller, Sohn des Herrn Tünchermeiſter Seb. Müller, die Note„Sehr gut“ und wurde auf grund ſeiner mit„1“ bewerteten ſchriftlichen Prü⸗ fungsarbeiten von der mündlichen Prüfung befreit. Wir gratulieren! » Der Damen- Stenographen-Verein hielt am 25. d. Mts. im Vereinslokal eine gut beſuchte außerordent⸗ liche Verſammlung ab. Aufgenommen wurden 14 neue Mit. glieder, was auf eine rege Tätigkeit dis Werbeausſchuſſes zurückzuführen iſt. Bei dem am Sonntag, den 17. d. Mis. abgehaltenen Schön⸗ und Richtigſchreiben erhielten Fräulein Fanny Kühlwein den Iten, Frl. Anna Kühlwein den 2ten, Frl. Hoock den Zten Preis; bei dem Wettſchreiben mit 120 Silben in der Minute Frl. B. Helfrich den Iten Preis. Zur Schriftführerin wurde Fräulein B. Bär gewählt. Am Sonntag wird ſich der Verein an der Abend-Unterhaltung des Stenographen⸗Vereins„Gabelsberger“ beteiligen. — Frachter mäßigung bei Verſandt einzelner Gemüſe. Die meiſten friſchen Gemüſe erfahren zur Zeit ſchon eine billige Verfrachtung ſeitens der Eiſenbahnverwaltung, indem dieſelben als Eilgut zum Frachtgutſatz befördert werden. Eine Ausnahme, deren Beſeitigung ſehr erwünſcht wäre, machen noch Spargel, Rharbarber und Tomaten. Die Spargelproduktion im Großherzogtum Heſſen betrug auf Grund genauer, gemeindeweiſe erfolgter Erhebungen im Jahre 1907 ca. 40 000 Zentner, die einem tatſächlich er⸗ zielten Werte von 1 207 000 M. gleichkamen. Vergleichsweiſe ſet erwähnt, daß der Geſamtwert der Obſtpro duktion 3 065 600 M. betrug. Die Rharbarber und Tomatenernte iſt naturgemäß geringer, jedoch noch ſehr ausdehnungsfaͤhig. Die Landwirtſchaſtskammer für das Großherzogtum Heſſen nahm wiederholt Veranlaſſung, bei den Kgl. Eiſenbahndirek⸗ lionen die Aufnahme dieſer 2 Gemüſearten in den beſonderen Eilgut-Spezialtarif zu beantragen, was jedoch bei der in der ſtändigen Tarifkommiſſion vorherrſchenden Auffaſſung über die Rolle, die dieſe Gemüſe als Volksnahrungs mittel ſpielen, in deren hlerüber entſcheidenden Sitzung nicht zu erreichen war. — Auf dem Rade um die Welt! Dieſe groß ⸗ artige Reiſe werden wir bald Gelegenheit haben mit zu erleben. Der Schriftſteller Willy Schwiegerhauſen aus Leipzig hat die Leiſtung vollbracht, in 5 Jahren die erſte und einzige Durckquerung der 5 Erdteile zu Rade auszuführen. Nachdem er von 1000 Sportkollegen in ſeiner Heimatſtadt begeiſtert empfangen wurde, hat er ſich auf eine Vortrags- tournée begeben und in Leipzig, Magdeburg, Hannover, Breslau, Kiel, Hamburg uſw. großen Beifall geerntet. 200 ſeiner eigenen Photographien als Lichtbilder illuſtriren die Schilderungen. Auch Beſcheinigungen aus allen Ländern werden gezeigt. In Perſien wurde er vom Schah in Audienz ausgezeichnet und der Präſident von Mexiko ſchrieb in ſein Buch: Meine herzlichſten Glückwünſche dem kühnſten aller Reiſenden, den ich kenne.“ Von ſeinen 2 Geſährten kehrte der eine bald krank zurück und der zweite wurde von räuberiſchen Beduinen erſchoſſen. Alle Kreiſe dürften dem Vortrage mit Intereſſe entgegenſehen. Vermiſchtes. Berlin, 26. Jan. Der Kronprinz hat ſeine Patent⸗ anmeldung auf eine Neuerung an Manſchettenknöpfen zu⸗ rückgezogen, nachdem er gehört hatte, daß von verſchiedenen Seiten dagegen Einſpruch erhoben werden ſollte. Heiligenſtadt, 25. Jan. In Uftrungen wurden durch eine Tynamitexploſion in einem Schotterwerk ein Bruchmeiſter und ein Aufſeher in Stücke geriſſen. Bern, 25. Jan. Wie aus Montreaux gemeldet wird, verunglückte bei einem Bobſleightrennen ein engliſcher Major; er war ſofort tot. Drei andere Inſaſſen des Schlit⸗ tens ſind leicht verletzt. »Das Feſtmahl im„Schlachthauskühl⸗ raum“. Die exzentriſchen Diners, ſo wird aus Newyork berichtet, leben wieder auf, und die trüben Tage der Wirt⸗ ſchaftskriſe geraten in Vergeſſenheit. Die Zeitungen be⸗ richten jetzt in ſpaltenlangen Artikeln von den neueſten phantaſtiſchen Leiſtungen amerikaniſcher Geſelligkeit. Eine bekannte Newyorker Künſtlerin hat ihre Freunde mit einem g internationalen Sonntagsfrühſtück“ überraſcht, das frei⸗ lich erſt abends um zwölf Uhr ſerviert wurde und bei dem alles andere, nur nicht Kaffee und Tee getrunken wurde. Alle Gäſte erſchienen in Phantaſiekoſtümen, als indiſche Prinzen oder angeheiterte Matroſen, und unter den Damen 7 man nicht weniger als ſechs Salo⸗ mes. Am ſelben Tage aber wurde im Newyorker Rats⸗ keller ein anderes Feſteſſen abgehalten, deſſen Wunder⸗ lichkeit jetzt das Tagesgeſpräch bildet. Der Raum war ſeltſam dekoriert: er ſollte den Kühlraum eines gvoßen Schlachthauſes darſtellen. Von den Wänden und von der Decke herab hingen Eiszapfen, überall ſah man die Nach⸗ 3 von großen Kühlapparaten, kunſtvoll aus Papier nachgebildete Fleiſchſtücke hingen umher, und alle Gäſte gaben im Vorraum ihre Juwelen in Verwahrung, um große weiße Fleiſcherſchürzen umzulegen, während die Da⸗ men in der Tracht ländlicher Milchmädchen erſchienen. Jeder Anweſende erhielt zum Andenken an den Abend einen Silberkrug im Werte von 200 Mark, man ſaß bei der Tafel auf einfachen Holzbänken, und die Tiſchplatten waren eine kunſtvolle Nachahmung großer Eisbarren. Bei der Zuſammenſtellung des Menüs freilich hielt man ſich nicht an die Lebensweiſe der Fleiſchergeſellen; den dus ſammenhang mit dem ehrſamen Metzgerhandwerk ſtellten nur die großen Beefſteaks dar, die den Gäſten ſerviert wurden. „ Eiſerfeld bei Siegen, 26. Jan. Hier erſchoß ſich geſtern der ſeit Weihnachten von ſeinem Truppenteil ge⸗ ſuchte Musketier Münke von hier. Er war von ſeinem Urlaub nicht zurückgekehrt und hielt ſich, wie gerüchtweiſe verlautete, in dem Hauſe ſeiner Eltern verborgen. Ein Gendarm, der darauf die Wohnung durchſuchte, fand Münke unter einem Bett verſteckt. Als ihn der Beamte auffor⸗ derte, hervorzukommen, zog Münke ſeinen Revolver und erſchoß ſich vor den Augen des Beamten. Er wurde als Leiche unter dem Bett hervorgezogen. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Bekanntmachung. Freitag, den 29. Jan., nachmittags 2 ½ Uhr findet auf dem Rathauſe dahier eine ordentliche Sitzung des Gemeinderates ſtatt. Viernheim, den 28. Januar 1909. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim J. V.: Martin, Beigeordneter. Tages- Ordnung: Bebauung der Schillerſtraße; Anſtellung eines Gemeinde⸗Baumeiſters; Erlaß eines Ortsſtatuts über Erhebung von Straßen⸗ baukoſten; Unterſtützungsgeſuche; Genehmigung von Rechnungen; Verſchiedenes. 8 ö 15* 3* 2 Geſchäfts- Empfehlung. Wir teilen hierdurch der verehrlichen hieſigen Einwohnerſchaft mit, daß wir unter heutigem unſer Küfer⸗Geſchäft im Gaſthaus„zum Löwen“ weiterführen. Wir werden wie ſeither bemüht ſein, unſere werte Kundſchaft prompt und reell zu be⸗ dienen. Mit aller Hochachtung zeichnen Georg& Adam Helbig. 322——————— Georg Adler I0. Witwe, Zur Traube“ empfiehlt ihre vorzüglich helle, mit dem neuesten Kohlensäure-Apparat abgefüllten Flaschenbiere aus der Bad. Brauerei Mannheim zu nur 16 Pfg. Frauen leid 2 arznei- u, operationslose 3 u. Behandteng nach Thure Brandt. Natur- u. Lichtheil- Verfahren. Frau Dir. Heh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N3, 3 Mannheim Forechstunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's 5 2 2 4 2— S cCeibiſch veoubon aus der Zucker warenfabrik von Eg. Eerbar; Nauheim, ein be⸗ währtes vorzugliches Linderungemittel.— Nur icht zu haben bai: 7.] Vet. Schalt Ww. Ph. Bergmann 2. Friedrich Böhm Val. Englert Peter Hartmann] Joh. M. 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Jak. Winkler 7., Megerei Viernheim, Rathausſtraße. 9 240*** 14 Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“. Zur Feier des Geburtsfeſtes Seiner Majeſtät des Deutſchen Kaiſers findet Sonntag, den 31. Januar, abends 8 Uhr, im Saale„zum Freiſchütz“ ein. Feſt Ball mit Verloſung ſtatt, wozu die geehrten Kameraden mit ihren werten Familien⸗ Angehörigen hoͤflichſt eingeladen ſind. Der Verein hat bereits ſchon Gewinne erworben und werden die Kameraden gebeten, zur größeren Ausſtattung noch Gegenſtände ſtiften zu wollen. Jeder beteiligte Kamerad darf beim Eintritt zum Feſtball eine Gewinn-Nummer ziehen. Mütze und Vereins abzeichen ſind anzulegen. Zu recht zahlreichem Beſuch ladet nochmals höfl. ein Mit kameradſchaftlichem Gruß! Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaft der Ban⸗ und Bauhilfsarbeiter. Sonntag, den 31. d. Mts., nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ General⸗Verſammlung ſtatt. Tages- Ordnung: 1. Kaſſenbericht; 2. Wahl des Vorſtandes; 38. Verſchiedenes. Die Mitglieder werden dringend gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Damen ⸗Stenographen⸗Perein„Gabelsberger“. Die verehrlichen aktiven und paſſiven Mitglieder werden erſucht, recht zahlreich der am 31. d. Mts. ſtattfindenden Abend-Unterhaltung les Stenographenvereins„Gabelsbergür“ im Gaſthaus„Zum Engel“ beizuwohnen. Der Vorſtand. Fraet Fart Waghäusel. Anmeldungen zum Zuckerrüben⸗ ban per Ztr. 1 Mark nimmt Herr Joſef Martin 3. entgegen. daß Sie jemand billiger und beſſer bedient als wir. Machen Sie daher nach wie vor Ihre Einkäufe bei uns und wir werden Sie gerne überzeugen, daß Sie hei uns am vorteilhafteſten bedient werden. 1 n Unsere billigen Preise werden nur nachgeahmt, aber niemals erreicht. Schuhhaus Hirsch Weinhenm F eumatsmas Männer-Gesang-Verein Viernheim. Samstag, 30. 0. Mis, abends halb 9 Uhr im Gasthaus„zum Engel“ Gonerd-Versammlung Tages- Ordnung: Rechnungsablage; Statutenänderung; Vorſtandswahl. 2, f Rechenſchaftsbericht über das verfloſſene Vereinsjahr; Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Labballälub„Fodalität⸗ Diernheim Nächſten Sonntag, den 31. d. Mts., nachmittags halb 4 Uhr, findet auf unſerem Sportplatz am Gaswerk Wettspiel Soldaten-Verein„Teutonia“. Unſere werten Mitglieder ſowie deren Familien- angehörigen werden hierdurch zu unſerer Kaiſctsgeburtstagsfeier dle am nächſten Sountag, den 31 Januar, im Gaſt- haus„zum goldenen Karpfen“ ſtattfindet, nochmals freund⸗ lichſt eingeladen.(Beginn 8 Uhr abends) Der Vorſtand. — 0 Gesangverein, Flora Sountag, 31. d. Mts., nachmittags 3 Uhr, findet im Saale des Gaſthauſes„zum Fürſten Alexander“ die diesjährige General-Verſammlung Tages- Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage pro 1908; 2. Vorſtandswahl; 3. Verſchiedenes. Unſere aktiven und paſſiven Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. ſtatt. Der Vorſtand. Stemm- u. Ringbund ——— mit Fussball-Klub Mannheim ſtatt. Der Vorſtand. Eier liefert in allen Provenienzen zn billigem Tagespreis lacob Becker kiergrosshandlung Mainz. Aus Dankbarkeit! teile ich jedem 3630 denden unentgeltlich ein einfaches Mittel mit, welches mich von dieſer Sjäh⸗ rigen ſchmerzhaften Krankheit in einigen Wochen vollſtändig geheilt hat. Rückporto 10 Pfg. Johann Lauth, Metzger Feudenheim b. Mannheim Mehrere Bauplätze hat zu verkaufen Gg. Mich. Winkenbach Zimmermeiſter. Zimmer möbliert oder unmöbliert zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Liebling- Se fe aller Damen iſt die alleinecht Steckenpferd · Lilieumilch⸗ Seife von Bergmann u. Co., Radebeul. 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Wir bringen hiermit zur Kenntnis der verehrlichen Mit⸗ glieder, daß die naͤchſten Bezirksverſammlungen Sonntag, den 41. Januar 1909 nechmittags 3 Uhr in Lorſch im Lokal des Wirts Stephan Jäger und in Heppenheim im Lokale des Wirts Ph. Schmuttermaler ſtattfinden werden. In Lorſch wird Herr Obſtbauinſpektor Surma von Groß Gerau Vortrag halten über: die Pflege der Obſt⸗ bäume und in Heppenheim wird Herr Gärtner Hartmann von Ber sheim Vortrag halten über: Gemüſebau. Hieran reiht ſich die übliche Diskuſſion, ſowie die Be⸗ antwortung der im Fragekaſten befindlichen Fragen und zum Schluſſe findet eine Gratisverloſung von Obſtbaumkarten, Blumenſtöcken und Sämereien ſtatt. An letzterer können, wie bekannt, in Lorſch nur Mitglieder von Bezirk 7, in Heppenheim nur ſolche von Bezirk 11 teilnehmen. Wir laden zu dieſen Verſammlungen die verehrlichen Mitglieder, ſowie Nichtmitglieder bezw. alle Freunde unſerer Beſtrebungen höflichſt ein. Berechtigt zur Teilnahme an der Verloſung ſind nur Mitglieder, oder deren erwachſene Familienangehörige gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte. Grösstes und billigstes Schuhgeschäft der Bergst FFP N 0 lasen Viernbenn Fasse. E .