Miernheimer Viernheimer Zeitung. Erscheint breimal wöchentlich Nenſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchkießl. Trügerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. eiger Pieruheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Niernheim. verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Dienheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertiens Organ. Telephon⸗Ruf 20. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigen pretk: 12 Pfg. die 1⸗paltige Petit⸗ Selle. Lokal⸗Anzeigen 10 Pa Reklamen: 90 Pfg. die 3⸗paltige Zelle. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Deutſcher Reichstag. 195. Sitzung. Donnerstag, den 28. Januar, 1 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beratung des Antrages Albrecht(Soz.) betr. Regelung des Vertragsverhältniſſes 2 zwiſchen den in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben beſchäf⸗ tigten Arbeitern und ihren Arbeitgebern. 1 a Abg. Dr. Stengel(Frs. Vpt.): Die Freiſinnigen ſtimmen dem Grundgedanken des ſozialdemokratiſchen Antrages zu. Abg. Warenhorſt(Rp.): Wo hat denn der Abg. Stadt⸗ 5 ſeine Kenntniſſe von dem Los der Landarbeiter her? Das Los iſt ganz hervorragend.(Lachen links.) Den Land⸗ arbeitern geht es beſſer wie den Induſtriearbeitern. Den Sozial⸗ demokraten iſt es gar nicht darum zu tun, die Lage der Land⸗ arbeiter zu heben. Im Gegenteil, wo wir dieſes Ziel zu er⸗ reichen ſuchen, treten ſie uns entgegen. Man gebe den Land⸗ arbeitern ein kleines Stück Land und Glück und Zufriedenheit werden Einkehr halten. Die Sozialdemokraten aber wollen einen Keil zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auch auf dem Lande treiben. Es gibt überhaupt keine Not des Arbeiters auf dem Lande, ſondern höchſtens eine Not des Arbeitgebers. (Sehr wahr! rechts.) Das Zentrum ſtimmt wohl nur deshalb für den ſozialdemokratiſchen Antrag, um den Block zu ärgern. Abg. Gothein(Frs. Vgg.): Es iſt geradezu erheiternd, daß auch dieſe Frage eine Frage des Blocks ſein ſoll. Wir haben den Bloct niemals ſo aufgefaßt, daß wir nun auf unſere For⸗ derungen Verzicht leiſten ſollen.(Sehr wahr! bei den Freiſ.) Dir Regelung der Verhältniſſe der Landarbeiter hat vor vierzig Jahren ſchon Bismarck als notwendig bezeichnet. Wir glauben ſtaatserhaltend zu wirken, wenn wir dieſe Forderung vertreten. In Süddeutſchland hat man mit der Koalitionsfreiheit die beſten Erfahrungen gemacht. Ich habe darum die Hoffnung, daß die Nationalliberalen ſich in dieſer Frage an Liberalismus nicht vom Zentrum werden übertreffen laſſen.(Beif. links.) Vor acht Tagen hat Abg. Hahn wieder einmal geringſchätzig von unſeren jüdiſchen Mitbürgern geſprochen. Ich weiß, daß hervorragende Führer der Rechten, auch jetzige Führer, von Juden abſtammen. Die Ausführungen des Abg. Hahn in die⸗ ſer Beziehung waren daher ſehr reſpektlos. Präſident Graf Stolberg teilt mit, daß Abg. v. Nor⸗ mann(konſ.) namentliche Abſtimmung über den Antrag Albrecht beantragt habe. Abg. Hufnagel(konf.): Reichsgeſetzlich laſſen ſich die Verhältniſſe nicht regeln, denn ſie ſind zu verſchieden. Zum mindeſten müßte in einem ſolchen Reichsgeſetz den einzelnen Staaten die Befugnis erteilt werden, die beſonderen Verhält- niſſe ihres Gebietes durch Sondergeſetze zu regeln. Das Koa⸗ litionsrecht könnte für die Landwirtſchaft geradezu verhäng⸗ misvoll werden. Ernte und Ausſaat würden bei einem Streik verloren gehen können. Neue Erſchwerungen ihres Berufs können die Landwirte nicht ertragen. Man laſſe doch den Landarbeitern die Hoffnung, auch ſelbſtändig zu werden. Gehen Sie über den Antrag zur Tagesordnung über. Abg. Brey(Soz.) empfiehlt in langer Rede den Antrag der Sozialdemokraten als den Weg zur Kultur.„An die leeren Miniſterſeſſel“ richtet er die Aufforderung, dem bisherigen Un⸗ fug endlich zu ſteuern. Abg. Wachhorſt de Wente(natlib.): Die ganz un⸗ motivierten Angriffe Dr. Hahns gegen meine Partei nehmen wir nicht zu tragiſch.(Sehr wahr! bei den Natlib.) Denn wir ſind eine agrarfreundliche Partei. und unſer autes Ver- Dienſtag, den 2. Februar 1900. hältnis zur Landwirtſchaft wollen wir uns nicht truben laſſen. Eine reichsgeſetzliche Regelung der Verhältniſſe der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Arbeiter halten wir zurzeit nicht für not⸗ wendig. Die reichsgeſetzliche Einführung der Krankenverſiche⸗ rung für die landwirtſchaftlichen Arbeiter würden wir ſym⸗ pathiſch begrüßen. Wir haben in Hannover dieſe Frage ſchon praktiſch gelöſt. Bei dem früheren Landwirtſchaftsminiſter bon Hammerſtein, der hochgeachtet auf ſeinem Landgut ſitzt, der das ihm vom Abg. Hahn angebotene Mandat abgelehnt und den nationalliberalen Kandidaten gewählt hat, glaube ich, daß ich mich da in mindeſtens ebenſo guter Geſellſchaft befinde, wie die des Abg. Hahn iſt.(Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Böhme(Wirtſch. Vgg.): Wenn man mit den Landarbeitern ſpricht, ſo erfährt man, daß ſie ſelbſt gar keinen Anſpruch auf das Koalitionsrecht erheben, ja, daß ſie vielfach ar nicht wiſſen, was es iſt. Das Koalitionsrecht wird weder ort gebraucht, wo es beſteht, noch ſind dort, wo es nicht be⸗ ſteht, Mißſtände beobachtet worden. Die Freiheit, die für den Weſten nichts ſchaden würde, könnte im Sſten verhängnisvoll werden. Im Oſten muß man beſtrebt ſein, durch Anſiedlung von Kleinbauern die ungeſunden Zuſtände zu beſſern und damit zugleich das ſchwer bedrohte Deutſchtum zu unterſtützen im Kampf gegen die vordringenden Polen.(Beifall rechts.) Abg. Fegter(Irſ. Vgg.): Die Rechte meint, daß es zwei Menſchen gibt: die einen zum Herrſchen, die andern zum Dienen geboren. Als landwirtſchaftlicher Arbeitgeber kann ich erklären, daß organiſierte Arbeiter mir lieber ſind als das hergelaufene Geſindel. In Hannover, wo kein Koalitionsverbot beſteht, iſt das Verhältnis zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern gut und nur dort getrübt, wo der Bund der Landwirte gehetzt hat. Hoffentlich wird auch noch unter dem Dreiklaſſenwahlrecht, das allerdings durch die letzten Debatten weſentlich erſchüttert iſt, Hatte rechts: Na! Na!), in Preußen die Vernunft Einkehr halten. Die Einführung einer beſtimmten Arbeitszeit, wie ſie der ſozialdemokratiſche Antrag verlangt, iſt freilich nicht durch⸗ führbar.(Lebhafter Beifall links.) Abg. v. Bolko(k.): Wir lehnen den Antrag der Sozial⸗ demokraten ab, gerade weil wir bisher mit unſeren Arbeitern durchaus gut ausgekommen ſind. Meine Arbeiter ſind zwanzig und mehr Jahre bei mir tätig. Für unſere alten Arbeiter fürchten wir nichts, aber wir fürchten, daß unſere jüngeren vielleicht einmal zu einem Streik gezwungen werden können, den ſie gar nicht wollen.(Sehr wahr! rechts.) Die Linke mag uns doch erſt einmal zeigen, wie wir es beſſer machen ſollen! Herr Fegter meinte, wir ſeien zum Herrſchen geboren. Ich ſtamme nicht aus einem Schloſſe. Mein Vater hat mit 400 Talern an- gefangen und wir haben uns mit unſeren Leuten hinaufgearbeitet. (Beifall rechts.) Auf einem Gut kann nur ein Kopf regieren, gerade wie auf einem Schiff.(Sehr gut! rechts.) Wird der Antrag Geſetz, ſo würden wir in einer ſtändigen Furcht vor dem Streik leben. Nicht aus Uebermut holen wir Ausländer, ſondern weil wir keine deutſchen Arbeiter bekommen. Auch ich bedaure, daß niemand von der Regierung hier iſt, ſonſt würde ich den Regierungsvertretern zurufen: Videant conſules!(Lebhafter Bei⸗ fall rechts.) Abg. Werner(fp.): Die Landarbeiter ſind zufrieden, ſie werden erſt unzufrieden gemacht.(Zurufe Gotheins.) Ach, Sie verſtehen ja von der Sache nichts.(Zuruf vom Zentrum: Der Block!) Der Abg. v. Bolko hat uns aus dem Herzen geſprochen. Abg. v. Oertzen(Rp.): Die Lage des Landarbeiters iſt nicht ſo ungünſtig, daß man ihm die Waffe des Streiks in die Hand geben muß. 25. Jahrgang. — Tas Haus vertagt ſich. Freitag, 1 Uhr: Zentrumsinterpellation über die ſchwarzen Liſten. ö Schluß 6 Uhr. 196. Sitzung. Freitag, den 29. Januar, 1(uhr, Auf der Tagesordnung ſteht die Interpellation Graf Hompeſch betr. Sicherung des Arbeitsvertrags und des Koalitionsrechte (Schwarze Liſten). Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hoblweg erklärt ſich zu ſofortiger Beantwortung bereit. Abg. Giesberts(3.): Schon früher iſt die Methode der Arbeitsſperren, der Schwarzen Liſten, wiederholt zur Sprache gekommen. So 1889 nach dem großen Bergarbeiterſtreik. Wie ein roter Faden ziehen ſich die Beſchwerden über Schwarze Liſten und Sperren ſeitdem durch alle ſozialpolitiſchen Debatten. Hier handelt es ſich gegenwärtig weniger um allgemeine Ar⸗ beitsſperren, als um Sperren gegen einzelne, beſonders miß⸗ liebige Perſonen. Dieſe Schwarzen Liſten ſtehen im Widerſpruch zu§ 113 Abſ. 3 der Gewerbeordnung, der beſagt:„Den Arbeit⸗ gebern iſt unterſagt, die Zeugniſſe mit Merkmalen zu verſehen, welche den Zweck haben, den Arbeiter in einer aus dem Wortlaute des Zeugniſſes nicht erſichtlichen Weiſe zu kennzeichnen.“ Die Arbeitsnachweiſe der Arbeitgeber in Verbindung mit Schwarzen Liſten ſind auch eine ſchwere Beſchränkung der Freizügigkeit. Bei Thyſſen in Hamborn ſind in einem Monat 324 Mann auf die Schwarze Liſte geſetzt worden! Erſt lotſe man die Arbeiter durch hohe Lohnverſprechungen aus dem Oſten nach dem Weſten, dann würden, namentlich im Bergbau, wo in dem ganzen Appa⸗ rat vieles faul ſei, die Arbeiter wer weiß wie ſehr ausgebeutet. und wenn die Arbeiter ſich dem nicht fügen wollten, ſondern auf Einhaltung der ihnen gegebenen Verſprechungen beſtänden, kämen ſie auf die Schwarze Liſte. Das ganze Lohnzahlungs⸗ ſyſtem im Ruhr⸗Bergbau, mit ſeinem Prämienweſen an Steiger, ſei ungeſund. Auf die Dauer könne der Geſetzgeber unmöglich dulden, daß von den Unternehmern unter Ueberſpannung des Autoritätsgefühls ihre Uebermacht dergeſtalt ausgenutzt würde, daß Arbeitern ſogar auf volle ſechs Monate jede Möglichkeit, Arbeit zu finden, genommen werde. Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Im allgemei⸗ nen kann die Sperre„nicht als unerlaubte Maßnahme gelten. Von dem Abg. Giesberts ſind mir eine Anzahl Liſten gegeben worden. Wegen der Zugehörigkeit zu einer Organiſa⸗ tion iſt auf dieſe Liſten, ſoviel ich ſehe, kein Arbeiter geſetzt worden, vielmehr in der Hauptſache wegen Kontraktbruchs und außerdem wegen Unbotmäßigkeit und anderer„Mißliebig⸗ keiten“. Als Urſache des Kontraktbruchs hat ja nun der Abg. Giesberts ſchlechte Löhne bezeichnet. Aber die Geſamterſchei⸗ nung bei dieſem Geſamtbelegſchaftswechſel, auch unter Kontrakt⸗ bruch, iſt vielleicht doch anders zu beurteilen. Die Belegſchaft im Ruhrrevier iſt keine homogene. Es wandern dort Arbeiter an vom Oſten, die ein zahlreiches Kontingent der unſteten Ar⸗ beiter liefern. Wenn dieſe Anwanderer vielfach durch Lohn⸗ verſprechungen, die nachher nicht gehalten werden, herangezogen werden, ſo will ich das nicht billigen. Fernere Urſache iſt das geſpannte Verhältnis zwiſchen Unternehmern und Arbeitern. Tatſache iſt doch, daß von manchen Arbeiterführern auch ſolche Einrichtungen, die von den Unternehmern getroffen waren, um ſich einen Stamm von Arbeitern zu ſichern, Einrichtungen ſozialer Fürſorge, ſcharf bekämpft worden ſind. Wenn das Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. E(Nachdruck verboten.) „Hahaha, erſt ſollen Sie meine Meinung hören! Sie ſind ein elender Schleicher, ein Lügner, kein Zoll an Ihnen iſt ein Ehrenmann. Soll ich Ihnen ſagen, warum Sie heute zwiſchen mich und das Mädchen traten? Weil Sie es für ſich ſelber haben wollen!“ Dieſe ungeheuerliche Beſchuldigung verblüffte Arſtein der⸗ maßen, daß er keine Silbe erwiderte und die Vermutung in ihm aufſtieg, er habe es mit einem Wahnſinnigen zu tun. „Sie vergeſſen ſich“, ſagte er in ſtrengem Tone nach einer längeren Pauſe.„Ich entſchuldige Ihr Benehmen, ich weiß nicht einmal, wovon Sie ſprechen!“ „Oho, das wiſſen Sie ganz genau, Sie hinterliſtige Kreatur! Sie traten zwiſchen Hedwig Amberger und mich, weil Sie das Mädchen für ſich haben wollen. Hedwig ſelber ſagte es mir heute abend!“ „Hedwig ſagte das? Sie lügen!“ „Sie ſagte es und dabei bleibt es! Sie— Sie Tugend⸗ wächter! Jetzt gehen Sie mir aus dem Wege, oder ich ſchlage Sie nieder wie einen tollen Hund!“ Arſtein fühlte für Franzius und deſſen wilde, an Wahnſinn grenzende Leidenſchaft etwas wie Mitleid. Er dümpfte den in ihm aufquellenden Zorn, denn die Anſchuldigung war ſo un⸗ geheuerlich, daß er ſich kaum darüber ärgern konnte. „Sie tun mir leid“, ſagte er endlich,„denn Sie befinden ſich in einem großen Irrtum. Ich wollte Fräulein Amberger nur ſo beſchützen, wie ich jedes andere junge Mädchen beſchützen würde. Geben Sie jetzt den Weg frei, mein Herr! Ich will weitergehen!“ „Bei Gott im Himmel, das ſollen Sie nicht!“ Franzius ſtieß einen wilden, heiſeren Wutſchrei aus und ſtürzte ſich im nächſten Augenblick auf Arſtein, während er ſeinen ſchweren Stock erhob, um ihn auf des Barons Haupt niederſauſen zu laſſen. „Ich könnte Sie töten— Sie elende Kreatur— Sie ehrloſer Wicht!“ ſchrie er. Einen Moment war Arſtein wie betäubt, ob dieſes heftigen Angriffs. Doch ſchon in der nächſten Sekunde wallte das ſtolze Blut ſeiner Ahnen in ihm auf. Franzius war kein zu unterſchätzender Gegner, er war breiter und ſtämmiger als der Baron. Dazu kam die faſt übernatürliche Kraft, welche die blinde Wut ihm verlieh. Nach kurzem Ringen fiel Arſtein zu Boden, ſprang jedoch im nächſten Augenblick mit einer blitzſchnellen Bewegung wieder in die Höhe. Er hatte keine andere Waffe bei ſich, als einen dünnen Spazierſtock. Wie ein Blitz fuhr ihm in dieſem Moment der Rat eines alten Preisrichters durch den Sinn— eine Erinnerung, die ihm das Leben rettete. Der alte Fechter hatte ihm eines Tages geſagt:„Der beſte Kniff, einen Feind mit einem einfachen Stock niederzuſtrecken, beſteht darin, daß man ihn wie ein Bajonett gebraucht. Man ſucht den Gegner in den Mund oder den Hals zu treffen, wenn man angegriffen wird, gleich⸗ diel ob es ein Menſch oder ein Hund iſt.“ Als Franzius ſeinen ſchweren Stock erhob, faßte Arſtein ſein eigenes dünnes Stöckchen mit beiden Händen und zielte auf ſeines Angreifers Mund. Der Stock ging jedoch ein Stück höher und traf das Auge des unglücklichen Mannes, der mit tiefem Stöhnen zuſammenbrach. Im Nu war Arſteins Zorn verpflogen. Er beugte ſich über die regungsloſe Geſtalt am Boden und unterſuchte die Wunde, die er ihm beigebracht. Franzius rührte ſich nicht. Ringsum ſchauerliche Totenſtille. Die dunklen Schatten der Nacht hockten geſpenſtiſch auf der Erde. Arſtein begriff anfangs nicht, daß etwas einem Mord! Ahnliches ſoeben geſchehen ſei. Er beugte ſich wieder über den Lebloſen, nahm deſſen Hand in die ſeine und fühlte den Puls— er ſchlug nicht mehr. Mit zitternden Fingern öffnete er den Rock und preßte ſeine Hand auf die Herzgegend— kein Laut, nicht der geringſte. Arſtein empfand auch jetzt noch keine Furcht. Noch immer nicht kam ihm das volle Bewußtſein für das Geſchehene. Er griff in ſeine Taſche, wo er manchmal eine Flaſche Kognak zu tragen pflegte— eine Verwünſchung murmelnd, bemerkte er, daß er ſie nicht bei ſich hatte. Dann nahm er ſeinen Stock auf und ſtrich langſam über das Ende desſelben— es war feucht— von Blut. Leiſe ſtrich er von der Spitze auf⸗ wärts— auch hier einige Zoll lang feuchtes Blut. Jetzt endlich dämmerte die Erkenntnis in ihm auf, daß der Stock durch das Auge in das Gehirn des jungen Mannes gedrungen war und deſſen ſofortigen Tod herbeigeführt hatte. Als Arſtein die entſetzliche Wahrheit endlich begriff, lachte er laut auf. Es war ein ſeltſam ſchauerliches Lachen inmitten der Grabesſtille. Wieder griff er in die Taſche, aus welcher er eine Schachtel Streichhölzer brachte. Er zündete eins an und blickte bei dem ungewiſſen kargen Licht einige Augenblicke in das Antlitz des Mannes, den er getötet. „Ich weiß nicht einmal ſeinen Namen“, dachte er bei ſich. „Warum in aller Welt habe ich ihn getötet? Er iſt wirklich tot, der arme Menſch! Warum habe ich das nur getan!“ Er zündete ein zweites Hölzchen an und betrachtete ſeinen Stock. Das Ende desſelben war mit einer Stahlzwinge ver⸗ ſehen und jetzt mit Blut befleckt. „Ich muß ihn irgendwo vergraben“, murmelte der Baron. Er blies das Streichholz aus und verließ langſam den Ort der ſchauerlichen Tat. Sein Gang war ſchwankend, unſicher. Plötzlich ſtand er vor einem ſich lang hinziehenden Dickicht, ir welches er den Stock ſchleuderte. Fortſetzung folgt.) — 5 1 5 1 92 r 4 Belchteyt, und wenn dann noch der Haß gegen aues, was Unternehmer heißt, geſchürt wird, ſo erklärt das allerdings die Kontraktbrüche. Dieſe Unſtetigkeit gefährdet namentlich auch die Sicherheit im Bergbau. Wenn das aber der Fall iſt, ſo iſt es wirtſchaftlich erklärlich, wenn ſich das Unternehmertum zu helfen ſucht und auch zu Sperren greift. Druck erzeugt Gegen⸗ druck. Man hat zudem nicht nur Kontraktbrüchige auf die Liſten geſetzt, ſondern auch ſolche Arbeiter, die hetzen. Der Interpellant verlangt Einſchreiten des Geſetzgebers. Der Ruf nach dem Geſetzgeber iſt nicht neu. Ruft man aber den Geſetz⸗ geber, ſo muß dieſer paritätiſch entſcheiden.(Sehr richtig! rechts.) Die Frage iſt nun, ob Geſetzgebung und Rechtſprechung bisher etwa zu einſeitig zugunſten des einen Teils vorgegangen ſind. Nun hat die Judikatur des Reichsgerichts ja auch ſchon ausgeſprochen, daß eine Ausſperrung unzuläſſig iſt, wenn ſie über den anderen auf die Dauer verhängt iſt, ſeine Exiſtenz ge⸗ fährdet. Es kann alſo z. B. die Ausſperrung erlaubt ſein, wenn ſie nur auf einen kleinen Bezirk ſich erſtreckt, während ſie unzuläſſig ſein und gegen die guten Sitten verſtoßen kann, wenn die Ausſperrung aus einem größeren Bezirk erfolgt. Ein Spezialgeſetz würde jedenfalls nie in der Lage ſein, in ähn⸗ licher Weiſe wie die beſtehenden allgemeinen Vorſchriften ſich den wechſelnden Tatbeſtänden anzuſchließen. Es geht doch auch Unmöglich an, einen einzelnen Arbeitgeber unter Strafe zu ſtellen, der einen Arbeiter ausſperrt, oder auch nur die dahin⸗ gehende Verabredung eines einzelnen Arbeitgebers mit einem anderen.„Das wäre doch ein zu tiefer Eingriff in das Ver- tragsverhältnis. Zu dem von dem Interpellanten gewünſchten Ziele würde man alſo nur gelangen, wennn man dem Arbeit- geber verböte, dem anderen die Namen der von ihm geſperrten Arbeiter mitzuteilen. Aber dann müßte der Boykott auch der Arbeiter doch ebenſo behandelt werden. Dieſen Gedanken halte ich alſo, ſo wichtig er mir erſt ſchien, doch für geſetz⸗ geberiſch ungangbar. Der Weg der Spezialgeſetzgebanng erſcheint mir mithin nicht angezeigt. Vielleicht würde es ſich empfehlen, den Arbeitern ſtets mitzuteilen, weshalb 12 auf die Schwarze Liſte geſetzt ſind, arbeiten mit dem ohkott. Auch dieſer zeitigt Härten. Aber wo Holz gehauen wird, fallen Spähne. Da iſt es zu begreifen, wenn auch die Unternehmer zur Sperre ſchreiten. Die Hauptfrage würde nur die ſein, daß vorher, ehe ein Arbeiter auf die Schwarze Liſte geſetzt wird, genau geprüft wird, und zwar nicht nur von untergeordneten Beamten! Einen großen Fortſchritt würde ich darin ſehen, wenn die Entſcheidung darüber aus den Händen Beteiligter herausgenommen würde. Sozialpolitik kann, wie ich ſchon einmal ſagte, nicht nur mit dem Geſetze betrieben werden. Die wirtſchaftlichen Gegenſätze zwiſchen Unternehmer und Arbeiter laſſen ſich nicht aus der Welt ſchaffen. Das eſte wäre, wenn ſich die wirtſchaftlichen Kampf⸗Organiſationen in wirtſchaftliche Intereſſen Brgunffattagen verwandeln woll- ten. Dann würde die Verſtändigung erleichtert ſein. 1 Auf Antrag Spahn erfolgt Beſprechung der Interpella⸗ on. Abg. Streſemann(utl.): Mit Recht hat der Staats⸗ ekretär geſagt, ug die Geheimhaltung der Liſte zu beanſtanden ei. Die Liſte muß öffentlich ſein, ſchon damit der Aufgenom⸗ mene vor Irrtümern behütet iſt. Auch eine kürzere Dauer der Ausſperrung— nicht ſechs Monate, wie beim Zechen⸗ verband— würde der Sperre vieles von ihrer Schärfe neh⸗ men. Befremdet hat die außerordentlich große Zahl der von jenem Verband Geſperrten: 5200 Mann. So ſehr wir bereit ſind, die Unternehmer gegen Kontraktbruch zu ſchützen, ſo müſſen wir doch zugeben, daß dieſes Syſtem der Schwarzen Liſten, wie es jetzt beſteht, vor einer unparteiiſchen Prüfung nicht ſtandhält. Das Vorgehen der bayeriſchen Metall⸗In⸗ Saen len hat in der Induſtrie Deutſchlands weiter kein Echo gefunden, iſt vielmehr A worden. Der bekannte Erlaß jenes Metallinduſtriellen⸗Verbandes iſt ja auch zurückgezogen worden.(Ruf links: nur formell!) Nein, klipp und klar! Redner legt weiter dar: Auch den Angeſtellten dürfe das Recht der freien Meinungsäußerung nicht eingeſchränkt werden. Aber un⸗ möglich kann man die Unternehmer unter ein Ausnahmegeſetz ſtellen, indem man ihnen durch Geſetz die Sperre verbietet, während den Arbeitern der Boykott erlaubt bleibe. Den Weg der Geſetzgebung hier zu beſchreiten, ſei alſo verfehlt. Abg. Dr. Wagner(k.): Meine Freunde ſind bereit, in einer anderen Richtung für den Ausbau des Koalitionsweſens mitzuarbeiten; aber ſelbſtverſtändlich nur in der Weiſe, wie das der Staatsſekretär dargelegt hat, d. h. in der Weiſe, daß aritätiſch vorgegangen wird. Unmöglich iſt es, und darin Fi en wir durchaus dem Vorredner bei, etwa ein Aus⸗ nahmegeſetz gegen die Unternehmer zu ſchaffen. Nur der Klaſſen⸗ kampf macht es, daß bei uns die Gegenſätze zwiſchen Unter⸗ nehmern und Arbeitern ſolche Schärfe annehmen. Abg. Sachſe(Soz.): Die Rede des Staatsſekretärs heute 5 mich ſo recht an einen Ausſpruch ſeines Vorgängers, von ötticher, erinnert, der dahin ging:„Meine Herren, wir arbeiten ja nur für Sie!“ Nämlich für die Unternehmer! Abg. v. Dirckſen(Rp.): Die Vorgänge im Ruhrrevier ſollte man nicht zu ſehr generaliſieren. Die Verabredungen im Zechenverband ſind mir nicht ſympathiſch, eine zu lange Aussperrung iſt eine zu große Härte. Aber der Ausdruck Grubenterrorismus, wie ihn auch der Zentrumsredner ge⸗ braucht hat, geht doch zu weit. Man würde im Zentrum vielleicht etwas milder urteilen, wenn in ihm etwas mehr Arbeitgeber ſäßen. Ueberſehen darf man auch nicht die ſyſte⸗ matiſche Verhetzung der Arbeiter im Grubenrevier. Wie iſt auch hier heute von dem Abg. Giesberts von den Gruben- unternehmern, den Grubenbaronen, wie er ſie nannte, ge⸗ lattges worden! Keinesfalls kann es ſich nur um ein ein⸗ eitiges Vorgehen gegen die Unternehmer handeln, ſondern nur um gleiches Recht für alle! Mit allen meinen Freunden glaube ich daher, daß von einer lex specialis in dieſem Falle nicht die Rede ſein kann. Hierauf Vertagung. Morgen 11 Uhr: Rechnungsſachen. Dann Jortſetzung der heutigen Beſprechung. Schluß 6 Uhr. —— Der Umſchwung. Britiſches Entgegenkommen. Das Reuterſche Bureau erhält von einer Seite, die über die in den höchſten Kreiſen Deutſchlands gehegten An⸗ ſchauungen wohl unterrichtet iſt, folgende Mitteilung: Der bevorſtehende Beſuch des Königs und der Nöni⸗ gin von England in der deutſchen Hauptſtadt wird im ganzen Reiche in allen Kreiſen beſonders ſympathiſch be⸗ üßt. Hoffentlich wird dieſer Beſuch den gegenſeitigen Mißberſtändniſſen und Mißdeutungen, die zweier großen Nationen unwürdig ſind, ein Ende machen. In der Politik gibt es keine Sentimentalität; ein Staat, der eigennützige Politik treibt, treibt patriotiſche Politik, und auf dieſe Weiſe iſt England groß geworden. Die Deutſchen haben das gleiche Recht und die gleiche Pflicht, eigennützige Politik* treiben und das engliſche Volk kann und darf deshalb nicht ſchlechter von ihnen denken. Ebenſo wie Großbritanien eine Notwendigkeit ißt, ſo iſt ein ſtärkes Deutſchland ein Unterpfand des Friedens. Es muß betont werden, daß erneutes Mißtrauen zwi⸗ ſchen den beiden großen Nationen beiden große Nachteile zufügen muß, während ihr heiderſeitiges Einvernehmen nicht nur Deutſchland und Großbritannien, ſondern der ganzen Welt die Vorteile des Friedens ſichert. Die Bemühungen des Deutſchen Kaiſers ſind unauf⸗ hörlich darauf gerichtet geweſen, zu Großbritannien freund liche Beziehungen herzuſtellen, und wie die beiden Herr⸗ ſcher ſich demnächſt die Hand reichen werden, ſo werden hoffentlich die beiden Nationen ihrem Beiſpiele folgen, nicht in einem Gefühl augenblicklicher Erregung, ſondern aus ernſter Ueberzeugung, ehrlich und aufrichtig. a Dieſe offizielle britiſche Kundgebung iſt ſo erfreulich, daß man ſie nicht hoch genug einſchätzen kann. Sie wird, wenn auch nicht endgültig, ſo doch bis zu einem gewiſſen Grade zunächſt einmal den Kriegsſchreiern drüben und hüben die Mäuler ſtopfen. Sie wird auch den Leuten vom Schlage des Lord Roberts, die noch immer ſich vor einer deutſchen Invaſion, wie vor dem ſchwarzen Peter fürch⸗ ten, ein wenig von ihrer blaſſen Furcht nehmen. Der Umſchwung in der britiſchen Stimmung konnte keinen prägnanteren Ausdrug als in dieſer Kundgebung finden. An freundwilliger Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ſoll es deutſcherſeits bei dieſem Entgegenkommen nicht fehlen. Es hat daran niemals gefehlt. Ein Zuſammengehen von Liberalismus und Sozialdemokratie kündigt das liberale Wochenblatt„Fortſchritt“ in Nr. 4 für die Zukunft an. Das Blatt berichtet, der ſozialdemo⸗ kratiſche Führer Herr von Vollmar ſei neuerdings ernſtlich erkrankt, und zwar handle es ſich um ein ſchweres Ner⸗ venleiden, das ein parlamentariſches und überhaupt ein öffentliches Auftreten unmöglich macht. Eine Wiederher⸗ ſtellung ſei leider nicht zu erwarten, wenn auch das Leben nicht unmittelbar bedroht ſei. An dieſe Meldung knüpft der„Fortſchritt“ u. a. ſolgende Gloſſen: 8 g „Vom Liberalismus hielt er(v. Vollmar) nicht viel. Seine Kulturkampfphraſen und papiernen Gefechte wider den Klerikalismus waren ihm verhaßt. Sie mochten wohl auch eine gewiſſe Anhänglichkeit des ehemaligen päpſt⸗ lichen Schlüſſelſoldaten an die Kirche verletzen. Zu ſagen, daß er im Herzen klerikal ſei, iſt falſch, im Gegenteil, er kämpfte gegen dieſen Klerikalismuß, aber er wollte dieſen Kampf anführen. Dieſen kommenden Kulturkampf ſah er als eine Auseinanderſetzung zwiſchen den Schwarzen und den Roten an, die einmal bommen müſſe, wie L auch Dr. Heim öfters verkündet hat. Und in dieſer Konſtruktion ſtörte ihn der Liberalismus, der immer noch nicht be⸗ ſeitigt war, ſondern ſich erhob und ſein altes Recht, den Kampf gegen den Klerikalismus, nicht aufgeben wollte. Dieſen Liberalismus mit ſeinen Halbheiten und Lauheiten hätte er zu gern zerrieben, damit die Gebildeten dann im Sozialismus ihre wahre Vertretung ſühen. „Der Liberalismus hat ſeine Lebenskraft bewieſen, iſt ſtärker geworden, äußerlich durch Organiſierung und inner⸗ lich durch Reformierung von Programm und Anſchauun⸗ gen.... Eine neue Führung der bayeriſchen Sozial⸗ demokratie aber muß zu einer anderen Auffaſſung vom Liberalismus kommen, wenn ſie den Kampf gegen die kleri⸗ kale Bevormundung ernſtlich will. Für dieſen Kampf müſſen Liberalismus und Sozialismus zuſammen gehen!“ Der Großblock nach badiſchem Muſter, die Parole von Baſſermann bis Bebel iſt alſo das Ziel der Wünſche des Liberalismus. Daß dieſe Entwicklung kommen werde, haben wir vorausgeſehen. Gleich und gleich geſellt ſich eben gern. Politiſche Rundſchau. Worte des hl. Vaters zu Gunſten der kath. Breſſe. Pius X. äußerte ſich kürzlich einem Journaliſten gegenüber:„Ja, die Preſſe! Man begreift immer noch nicht ihre Bedeutung. Weder die Gläubigen, noch der Klerus beſchäftigen ſich damit, wie es ſich eigentlich ge⸗ hörte. Die alten Leute hört man vielfach ſagen, daß die Preſſe eine neue Erſcheinung ſei und man früher die Seelen ebenſogut rettete ohne Zeitungen. Ja, früher, früher! Aber man bedenkt in den wenigſten Fällen, daß das Gift der ſchlechten Preſſe früher nicht ſo verbreitet war, wie heute, und daß infolgedeſſen auch das Gegengift, die gute Preſſe nicht ſo notwendig war. Wir leben in einer anderen Zeit wie früher, und es iſt eine bedauerliche Tatſache, daß das chriſtliche Volk heute durch gottloſe Blätter getäuscht und vergiftet wird. Ihr werdet,“ ſchloß der heilige Vater,„vergebens Kirchen bauen, Miſſionen abhalten, Schulen gründen; alle Euren guten Werke werden zer⸗ ſtört, alle Anſtrengungen ſind umſonſt, weun Ihr nicht zu gleicher Zeit die Defenſiv⸗ und Offenſivwaffe der katho⸗ liſchen Preſſe zu handhaben verſteht.“ Es würe zu wün⸗ ſchen, daß dieſe Worte des Heiligen Vaters von allen gläubigen Katholiken gehört und befolgt würden, dann ſtände es um die katholiſche Preſſe auch in Deutſchland um ein gutes Stück beſſer; denn wie viele Katholiken gibt es here noch, die durch ihr Geld gottloſe, kirchen⸗ feindliche Orätter unterſtützen und ihnen zu reichem Ge⸗ winn verhelfen, während die katholiſchen Blätter vielfach einen harten Kampf zu beſtehen haben, um ſich über Waſſer zu halten! Kriegerverein und Sozialdemokratie. Liberale Blätter hatten die Nachricht gebracht, daß der oldenburgiſche Landtagsabgeordnete und Vorſitzende des Bundes der Landwirte, Herr Müller⸗Nutzhorn, aus dem Kriegerverein in Delmenhorſt, deſſen Ehrenvorfitzender er war, ausgeſchloſſen worden iſt. Der„Deutſchen Tagesztg.“ wird zu dieſer Angelegenheit mitgeteilt: 15 „Herr Müller⸗Nutzhorn, der bei den zoldenburgiſchen Liberalen wohl ſchon lange der beſtgehaßte Mann iſt, hatte das Eintreten von Vorſtandsmitgliedern des Delmen⸗ horſter Kriegervereins für ein Kompromiß mit der Sozialdemokratie gerügt und hatte ferner dem Schriftführer des Verbandes der Kriegervereine im Bezirk Delmenhorſt, deſſen Vorſitzender er war, mitgeteilt, daß er bei der nächſten Vorſtandswahl nicht wiedergewählt zu werden Fange weil ihm das erwähnte Verhalten jener Herren die Wilnahme am Kriegervereinsleben verleidet habe. Daraufhin iſt der Ausſchluß des Abgeordneten Müller⸗Nutzhorn erfolgt, eines alten Offiziers, der das eiſerne Kreuz trägt! Wir brauchen mum darauf hinzu⸗ weiſen, daß das Verhalten des Herrn Müller⸗Nutzhorn dupchaus den wiederholten und ſeit einer Reihe von Jahren immer von neuem betonten Beſchlüſſen des preußiſchen Landeskriegerderbandes entſpricht. Jedenfalls nehmen wir als ſicher an, daß dieſer Fall von ſozial⸗liberalem Terro⸗ rismus in einem Kriegerverein noch ein Nachſpiel haben wird.“ Wenn Mitglieder eines Kriegervereins mit dem Zen⸗ trum gehen, dann wird ihnen ſchleunigſt die nationale Ge⸗ ſinnung abgeſprochen und ihr Verein gemaßregelt; wenn ſte aver mit der Sozialdemorratie partteren, dann ist es ſelbſtverſtändlich etwas ganz anderes. Die Gegner des Fürſten Bülow' Zahlreiche liberale Zeitungen fahren fort, die Fra u erörtern, ob Fürſt Bülow gehen oder bleiben wird. Die nen über die Stimmung, die gegenwärtig dem Reichs⸗ kanzler gegenüber am Hofe herrſcht, ſind andauernd ſehr geteilt, und während das„Leipziger Tagebl.“ verſichert: „Der Kaiſer duzt den Kanzler nicht mehr, redet ihn nicht mehr mit dem Vornamen an, ſondern bedient ſich der Titulatur„Durchlaucht“.. erklären die oft offiziös be⸗ nutzten„Berl. Neueſt. Nachr.“:„Es gibt hinreichend An⸗ zeichen dafür, daß zwiſchen Kaiſer und Kanzler keinerlei Meinungsverſchiedenheit beſteht, und dieſe Tatſache wird 6 5 bald allgemein fühlbar werden.“ Dasſelbe Organ rückt auch die Ueberzeugung aus,„daß die Konſervatiden in einer Lebensfrage des nationalen Gedeihens das Reich gewiß nicht im Stehe laſſen werden.“ Selbſt im agrariſchen Lager der konſervativen Partei ſei man trotz aller Ver⸗ ſtimmung über die Nachlaßſteuer nicht geneigt, es bis zu einem Kanzlerwechſel zu treiben. Dieſe letztere Anſicht wird in der„Deutſchen Tagesztg.“ beſtätigt. Soweit das Blatt über die Stimmung der konſervativen Kreiſe unterrichtet iſt, hegt man dort allgemein den Wunſch, daß der Kanzler und Miniſterpräſident noch lange in ſeinem Amte bleibe. Gewiß ſeien die Konſervativen und die Agrarier von der letzten Abgeordnetenhausrede des Fürſten Bülow nicht tänden ſie auf einem anderen Boden als der Reichskanzler. Das ſei aber auch ſchon vor der letzten Rede des Fürſten bekannt geweſen. Es ſei ein Unfug, aus der Tatſache, daß eine ſtaatserhaltende Partei mit dem leitenden Staats⸗ mann in einigen Fragen nicht übereinſtimme, den Schluß zu ziehen, daß ſie auf ſeinen Sturz hinarbeite. Ein der⸗ artiges Hinarbeiten ent ſpreche überhaupt nicht dem kon⸗ ſervativen Grundſatze. Von anderer Seite werden als Kan⸗ didaten für den Reichskanzlerpoſten genannt: Graf Wedel, General v. d. Goltz, Frhr. v. Marſchall. Poltitiſches Allerlei. 5 Berlin, 30. Jan. Die Steuerkommiſſion des Reichs⸗ tages beriet geſtern über das Geſetz, betreffend das. recht des Staates. 8 9, der von der Regierung vorgeſchla⸗ gene mildernde Sonderbeſtimmungen enthält, wurde mit allen dazu geſtellten Anträgen abgelehnt. Der Reſt der Regierungsvorlage wurde unberändert angenommen. Wie aus diplomatiſchen Kreiſen verlautet, beſteht ſo⸗ wohl auf. als auch auf deutſcher Seite die Ge⸗ neigtheit zum N ſchluſſe eines Vertrages über Marokko und andere Angelegenheiten. Es ſei eine Annäherung zwi⸗ ſchen beiden Mächten eingetreten und ſollen die Schwierig⸗ ketten beſeitigt werden, die den Weg zur Herſtellung eines freundſchaftlichen Verhältniſſes bisher verlegt haben. Die Budgetkommiſſion des Abgeordnetenhauſes hat im Einverſtändniſſe mit dem Finanzminiſter beſchloſſen, die Regelung des Wohnunsgeldzuſchuſſes vorzunehmen, ohne die Entſcheidung im Reiche abzuwarten. 5 Beim Reichskanzler fand Donnerstag ein parlamen⸗ tariſches Diner ſtatt, zu dem Einladungen an Abgeord⸗ nete der verſchiedenen bürgerlichen Parteien ergangen waren. Der Kaiſer und die Kadetten. Gelegentlich der diesjährigen Vorſtellung der im Frühjahr in das Heer und die Flotte eintretenden Kadetten vor dem Kaiſer hat dieſer, wie immer, ermahnende Worte an die Kadetten ge⸗ richtet und ihnen einige Belehrungen auf den Weg mit⸗ gegeben. Vor allem hat der Kaiſer den Kadetten in ihrem ſpäteren Berufsleben die für den Offizier erforderliche Verſchwiegenheit in dienſtlichen Angelegenheiten zur Pflicht gemacht. Kohlenſteuer? In der Finanz⸗ und Steuerkom⸗ miſſion des Reichstags ſoll, wie es in der„Voſſ. Ztg.“ heißt, der Vorſchlag gemacht werden, ſtatt der Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer eine Kohlenſteuer zu erheben.— Ein Kohlenzoll fehlte noch gerade. Kaiſer und Papſt. Die Berliner Neueſt. Nachr. erhalten aus London folgende Nachricht:„Der römiſche Korreſpondent des Daily Telegraph meldet, daß der Papſt an den Deutſchen Kaiſer zu deſſen 50. Geburtstag ein Handſchreiben geſchickt habe, in welchem dem 2 des Vatikans Ausdruck gegeben wird, immer die beſten ziehungen zu der kaiſerlichen Regierung zu unterhalten. Der Korreſpondent fügt hinzu, daß dieſer Schritt des Ober⸗ hauptes der katholiſchen Kirche als ein beſonders auf⸗ fallender bezeichnet werden müſſe, in einer Zeit, da das Zentrum in ſo ſcharfem Gegenſatze zu der deutſchen Re⸗ gierung ſtehe. Jedenfalls ſei es klar, daß man im Vati⸗ kan die Haltung des Zentrums nicht für ſo bedeutend halte, daß ſie die Beziehungen zur deutſchen Regierung trüben könnte.“ Die Gloſſen des Korreſpondenten hören ſich ganz genau ſo an, als ob ſie im Preßbureau des Ber⸗ liner Auswärtigen Amtes redigiert worden ſeien. Die deutſche Botſchaft in Rom wird vermutlich der Meldung nicht fernſtehen. Zur Sache brauchen wir uns wohl nicht mehr zu äußern, da es ſich um eine ſchon zu wiederholten Malen gezeichnete offiziöſe Stimmungsmache handelt. Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 1. Febr. Bei der am 26. Januar im Domantalwald der Oberförſterei Lampertheim abgehaltenen Holzverſteigerung wurden folgende Preiſe erzielt: Für Brenn⸗ holz pro Rm. in Mark: Buche Scheit 9,32, Knüppel 7,28, Stöcke 3,44; Eiche Scheit 6,62, Knüppel 5,73, Stöcke 3,14; Kiefer Scheit 6,69, Knüppel 4,77; Stöcke 3,48. — Bin kenau, 1. Febr. Der durch zwei Stiche von ſeinem Bruder ſchwerverletzte ledige Fabrikarbeiter Philipp Spilger iſt nun wieder geneſen. Infolgedeſſen wurde auch der ſeit der Tat verhaftete Bruder wieder auf freien Fuß geſetzt.— Die Sammlung für die Erdbebenbeſchädigten in Italien ergab die ſchöne Summe von 105 Mk. Außerdem brachte die Kirchenkollekte der kath. Kirchengemeinde eine an⸗ ſehnliche Summe ein. — Birkenau, 1. Febr. Teueres Holz gab es dieſer Tage dahier. Bei der in der vorigen Woche abgehaltenen Holzverſteigerung des Pfarrwaldes kam Buchenſcheitholz auf 24—26 Mark pro Doppelmeter und bei der geſtrigen aus dem Domanialwald ſogar durchweg auf 25—27 Mark pro Doppelmeter. Buchene Wellen koſteten 18 Mk. pro Hundert. Das ſind wohl Preiſe, wie ſie ſelten vorkommen. e erbaut. In der preußiſchen Wahlrechtsfrage 3— ur un n. 2 „ Nieder-Liebersbach, 1. Febr. Herr Nikolaus Wagner aus Mainz⸗Mombach, der ſeit dem Weggange des Lehrers Wenicker die hieſige I. kathol. Schule verwaltete, erhielt dieſe Stelle definitiv übertragen. Wir freuen uns, daß die Behörde dieſem unſerem Wunſche in ſo raſcher Zeit nachgekommen. Hoff ntlich bleibt Herr Wagner lange Jahre ler! n— Aus dem Weſchnitztal, 1. Febr. Die Milch⸗ ſchweine ſind im Preiſe ſehr geſtiegen. Das Pärchen koſtet zur Zeit 20— 25 Mk. — Auerbach, 1. Febr. Ein Enkel des früher hier, jetzt in Eberſtadt wobnhaften früheren Bauunternehmers und Weißbindermeiſters Meckel wurde auf dem hieſigen Friedhof bee digt. Das Kind, ein 14 jähriger Sohn des in Frankfurt wohnenden Architekten Meckel, ritzte ſich mit einer Stahlfeder, es trat Blutvergiffung ein und der Junge ſtarb an deren Folgen. „Fr. Crumbach, 1. Febr. Geſtern früh ſtarb hier der Gaſtwirt Georg Roͤder nach kurzer Krankheit im Alter von 52 Jahren. Er war in den weiteſten Kreiſen bekannt als der„Dicke Schorſch“; eine außerg wöhnlich umfangreiche Per ſönlichtet und ſteis bei gutem Humor, hatte er immer Beſuch von nab und fern — Groß-Umſtadt, 31. Jan. Bei der vorgeſtrigen Stichwahl wurden 623 giltige und 4 ungiltige Stimmen ab- gegeben. Auf Bierdrauerelbeſitzer Ernſt Eldmann entfielen 312 und auf Landwirt Albert Arzt 311 Stimmen. Eidmann iſt ſomit mit einer Majorität von einer Stimme auf 9 Jahre zum ſtellvertretenden Stadtoberhaupt gewählt. Der Wahl- kampf wurde mit erbitterter Heftigkeit geführt. Nur rund 10 Prozent der Waͤhlerſchäft verzichten auf die Ausübung ihrer Befugnis. — Darmſtadt, 1. Febr. Bei Kainsbach i. Odenwald fand man den 44 Jahre alten ledigen Knecht Johann Geiſt vom WMfhof bei Brensbach ermordet auf. Er wollte ſich in Michelſtadt eine Stelle ſuchen, und iſt auf dem Wege an⸗ ſcheinend überfallen worden. Die tödliche Wunde ging vom Hnterkopf bis zur Stirne und iſt ihm ſcheinbar mit einem Baumpfahl beigebracht worden. Der Tat verdächtig ſind 2 Beſenbinder, die bis jetzt noch nicht ergriffen ſind. — Darmſtadt, 1. Febr. Der Schreiner Johann Adam Becker in Unter⸗Schönmattenwag wurde wegen Falſch⸗ münzerei verhaftet. Ec ſoll Zweimarkſtücke angefertigt haben. Ein Bruder dis Verhafteten iſt wegen Münzverbrechens vor- beſtraft. „Erbach, 1. Febr.(Der tapfere Wirt.) Von den 8 hieſigen Wirten, über deren Wirtſchaften neuerdings Militär- verbot verhängt wurde, veröffentlichte nun Michael Egner eine Erklärung, wonach er ohne ſeine feſte Zuſtimmung auf die ſozialdemokrauiſche Wahlmännerliſte genommen worden ſet, keiner politiſchen Partei oder Organiſation angehöre, auch nicht dem ſoztaliſteſchen Kandidaten, ſondern dem freiſinnigen Kandidaten, Rechtsanwalt Windiſch-Michelſtadt, ſeine Stimme gegeben habe. Der praktiſche Erfolg dieſer„Erklärung“ bleibt abzuwarten.— Danach ſcheint Herr Egner doch mindeſtens ein bischen lavlert zu haben. — Hockenheim, 1. Febr. Das 4jährige Kind des Bäckers Jakob Hoffmann fiel auf dem Heimweg von der Kin derſchule in den Kraichbach und ertrank. — Offenbach, 1. Febr. Vor dem Schöffengericht fand die Offizialklage gegen den früheren Reichstags abgeord⸗ neten Dr. Becker(Sprendlingen) ſtatt, der im Gerichtsſaal den Rechtsanwalt Dr. Katz(Offenbach) beleidigt hatte. Deſſen Bruder, Rechtsanwalt Dr. Katz(Frankfurt), hatte ſich der Klage angeſchloſſen. Nach mehrſtündiger Verhandlung wurde Dr. Becker zu einer Geldſtrafe von hundert Mark verurteilt. — Friedberg, 1. Febr. Ein hieſiger Möbelfabrikant kam mit der rechten Hand in die Kreisſäge, wobei ein Finger vollſtändig abgeſchnitten wurde, während die beiden anderen ſchwer verletzt ſind. Ferner fiel im Neubau des Städtiſchen Schwimmbades ein 16 Zentner ſchwerer Eiſenblock um und traf einen daneben arbeitenden Schloſſer. Dieſer wurde ſchwer verletzt nach Hauſe gebracht. — Kenzingen, 1. Febr. Kurz vor der Durchfahrt des 11 Uhr- Schnellzuges ſprang auf Station Kippenheim ein Kind des Bahnwärters Hoch auf den Bahnkörper. Der Bahnwartablöſer Schaub erkannte die Gefahr und wollte das Kind retten. Beide wurden vom Schnellzuge erfaßt und getötet. — Frankfurt a. M., 1. Febr. Geſtern Morgen gegen halb 9 Uhr fand bet den Schießſtänden des Infanterte⸗ Regiments No. 81. in der Nahe der Gahſpitze im Stadtwalde ein Piſtolenduell zwiſchen dem Hauptmann und Adjutanten der 42. Infanteriebrigade in Frankfurt Rudolf v. Oertzen und dem Leutnant der Landwehr erſten Aufgebots v. Stuck⸗ rad vom Bezirkskommando zu Kreuznach ſtatt. Beim erſten Kugelwechſel erhielt von Stuckard eine ſchwere Verwundung im Unterleib und verſchied nach wenigen Minuten. Die Leicht kam ins Bockenheimer Garniſonslazarett. Gerichtliche Unterſuchung über die Urſache des Zweikampfes iſt von der 21. Diviſion eingeleitet worden. Vermiſchtes. * Hannover, 30. Jan. Eine exemplariſche Strafe für rüpelhaftes Benehmen erhielt der Arbeiter Linnemann von hier. In der elften Stunde des 17. November vorigen Jahres faßte der Angeklagte die auf der Goſeriede neben ihrem Ehemann gehende Frau eines Architekten um die Taille. Als der Ehemann ſich dies verbat, ſchlug der Rrwdy ihn einfach ins Geſicht. Dem zu Hilfe geeilten Schutzmann leiſtete er bei der Verhaftung Widerſtand. Das Gericht hielt im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit eine exem⸗ plariſche Strafe für angebracht und verurteilte den An⸗ geklagten zu ſechs Monaten Gefängnis. Er wurde ſofort in Haft aenommen. * Freiburg, 30. Jan. Auf der Station Kippen⸗ heim ſpielte ein Kind auf dem Geleiſe. Ein Bahnwärter wollte es vor einem herankommenden Schnellzug retten. Bahnwärter und Kind wurden überfahren und getötet. * Freiburg, 30. Jan. In Eſchbach, Amt Freiburg, brannte ein von einer Arbeiterfamilie bewohntes Haus nieder. Drei Kinder von ſieben, fünf und drei Jahren kamen dabei in den Flammen um. * Gottlieb gibt im„Tag“ folgende Mahnung: 7 0 Menſch, bedenke, was du ſagſt, Wenn du in dem Landtag tagſt, Und verſchweige unbedingt, Ob der Fiſchbeck Kognak trinkt. Wenn ein Volksfreund und er nippt, Oder gleich die Pulle kippt— Bleibe ſtumm und unbeteiligt, Denn Privates iſt geheiligt. Falls derſelbe, wie du ſiehſt, Sich das Naſenbein begießt, Sag es nicht im Parlamente, Weil es ihn genieren könnte. Gläschen gibt es, hochgeſtielte, Frage niemals, das wievielte! Wenige verſchmäh'n die Kelche; (Gibt es überhaupt wohl welche?) Rufſt du:„Wegelag' rer! Strolch!“ Minder ſchlimm iſt der Erſolg; Dafür kriegſt du keinen Rüffel,—— Aber ſage bloß nicht:„Süffel!“ Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim g übertreffen alle deutschen und fremden Fabrikate durch saubere Herstellung und appetitliches Trockenverfahren, welche hohen Wohlgeschmack und schönstes Aussehen gewährleisten. Jedes Pafet enthalt Gutschein für Miorr-Sos. Rechunngsformulare aaa n der Bag und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. Zucker-Fabrik Waghäusel. Anmeldungen zum Zuckerrüben⸗ ban per Ztr. 1 Mark nimmt Herr Joſef Martin 3. eutgegen. B. 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