Viernheimer Zeitung. Erscheint dreimal wöchentlich Nenſtage, Dennerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerkohn d. die Poft Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. Amtsblatt — Denck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Anzeiger Nieruheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Pürgermeiſterei Piernheim. verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigen prett: 10 Pfg. bie 1⸗Paltige Beth- Reue. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zelle. Telephon-Muf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. 2. Blatt. A 142 Politiſche Rundſchau. — Der ſüddeutſche Riß im Block. Die Oberrhei⸗ niſche Korreſpondenz veröffentlicht unter Berufung auf eine angeblich politiſch informierte Quelle folgende unbeſtätigte Meldung: Das Blockabkommen der Nationalliberalen mit den Freiſinnigen dürfte vorausſichtlich nicht zuſtande kom⸗ men, ſondern an dem Verlangen der nationalliberalen Par⸗ teileitung nach Anden Dr. Obkirchers in Lörrach⸗ Land durch freiſinnige Wähler ſcheitern. Ob in dieſem Falle ein Blockabkommen zwiſchen den Nationalliberalen und den Demokraten zuſtande kommen werde, erſcheine mehr als fraglich. Im geichen der Sparſamkeit. Eine rheiniſche Eiſenbahndtrektion hat angeordnet, daß die von ihr an die nachgeordneten Dienſtſtellen verſandten großen Kuverts geſammelt und am Ende des Monats wieder an ſie zurück⸗ geſchickt werden, damit man ſie aufs neue verwenden könne. „Verjüngung“ der Bezirkskommandeure uſw. Vor kurzem ſind, wie der„Inf.“ von militäriſcher Seite mitgeteilt wird, an eine verhältnismäßig große An⸗ zahl von Bezirkskommandeuren und Stabsoffizieren bei den Bezirkskommandos Erſuchen gerichtet worden, ihren Abſchied einzureichen. Wie mitgeteilt wird, handelt es ſich faſt ausnahmslos um ſolche Stabsoffiziere, die ſieben Jahre oder länger ihre jetzigen Stellungen einnehmen. Durch ihre Verabſchiedung werden wieder zahlreiche Stellen für Bezirkskommandeure und Stabsoffiziere beim Bezirks⸗ kommando frei, die nun von aktiven Stabsoffizieren ein⸗ gewommen werden können. zie verlautet, wird in der erſte Hälfte dieſes Monats ein Kommando von deutſchen Pionieren zu Aufräumungs⸗ arbeiten nach Meſſina abgeſandt. Das Kommando, das meiſtens aus Freiwilligen beſteht, iſt zuſammengeſetzt aus 40 Mann des Pionierbataillons Nr. 9 aus Straßburg, 20 Mann vom Pionierbataillon Nr. 15, ebenfalls aus Straßburg, und 25 Mann vom Pionierbataillon Nr. 14 aus Kehl. Es werden ſich an dem Kommando zwei Of⸗ fiziere und mehrere Unteroffiziere beteiligen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Auf ſeiner im letzten Jahre unternommenen Afrikareiſe erſchoß, wie ſeinerzeit von der Tagespreſſe gemeldet wurde, Profeſſor Dr. Samaſſa aus Verſehen einen Askari. Der Vorfall ereignete ſich am 15. Auguſt 1908 in der Nähe von Aruſcha. Samaſſa, der ſich auf der Jagd befand, hielt den getöteten Neger für ein Stück Wild. In verſchiedenen Blättern iſt im Anſchluß an jenen Vorfall auch neuerdings noch be⸗ hauptet worden, daß die Sache mit dem Mantel Chriſti der Nächſtenliebe bedeckt ſei, d. h. daß von den zu⸗ ſtändigen Stellen des Schutzgebietes nichts veranlaßt wor⸗ den ſei. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß das Bezirks⸗ gericht Tanga ſeinerzeit ſoſort eine Unterſuchung gegen Samaſſa eingeleitet hat, durch Beſchluß vom 4. Septem⸗ ber jedoch das Verfahren einſtellte. In der Begründung — Samſtag, den 0. Februar 1909. 25. Jahrgang. ö u————Ü— ͤ—.ę᷑ö—ͤ6—— lichen Feſtſtellungen auch eine ſtrafbare Fahrläſſigkeit von Seiten Samaſſas nicht vorgelegen habe. Die zuſtändige Inſtanz erfüllte demnach ihre Pflicht durchaus. Es hat reichlich lange Zeit gebraucht zu dieſer Mitteilung. Das Deutſche Adelsblatt und der Reichstanzler. In ſeiner Nummer vom 30. Januar dieſes Jahres bringt das Deutſche Adelsblatt, dem man gute Beziehungen bis in die höchſten Kreiſe hinein nachſagt, einen gegen den Fürſten Bülow gerichteten Artikel, dem wir folgendes entnehmen: „Der Herr Reichskanzler liebt es, Ereigniſſe und Situ⸗ ationen durch Zitate zu beleuchten. Die Verſuchung iſt groß, auch die jüngſte Rede des Fürſten Bülow durch ein Zitat zu kritiſieren:„Ach, daß du warm oder kalt wäreſt!“ Eine lauere und oberflächlichere Rede iſt wohl ſelten von einem hohen Staatsbeamten gehalten worden. Von den geradezu unerträglichen Phraſen, wie„Kulturfortſchritte hemmen“,„verkehrsſeindlicher Charakter“,„Pflicht, prak⸗ tiſche Politik zu treiben“,„unſere Zeit iſt ſozial“ und vielen anderen wollen wir ganz abſehen. Wem das Ge⸗ fühl für gewiſſe Dinge abgeht, dem iſt nicht zu helfen. Auch über die unglaublich kindliche Begründung der Not⸗ wendigkeit einer Nachlaßſteuer iſt nur wenig zu ſagen. Vor wenigen Jahren warnte derſelbe Miniſterpräſident vor den Gefahren des Weihrauchſtreuens vor dem König Demos. Inzwiſchen hat er dies Geſchäft offenbar gründlich erlernt; ſeine Logik iſt jedenfalls beneidenswert. Die Tiraden vom Zuſammenſchluß der bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie erinnerten an das landläufige Sprichwort vom„breitgetretenen Quark“ Die Bitte, nicht ſo viel zu kritiſieren, hat uns gerührt. Wir bitten dagegen um ein konſervatives Regiment; dann möge die? egie⸗ rung ruhig jenen Kreiſen die Kritik überlaſſen, deren Urteil für das Beſtehen des Staates unweſentlich iſt. Wenn man den„ſachverſtändigen“ Rat liberaler alter Weiher zu jeder Meinungsäußerung der Regierung einholt und befolgt, dürfte Preußen leicht dahin kommen, daß der König wieder mit einer roten Fahne über die Linden reitet.“ Der König mit der roten Fahne— das iſt deutlich. Neuordnung der Feruſprechgebühren. Gegen die vorgeſchlagene Neuordnung der Fern⸗ ſprechgebühren hat ſich eine große Abneigung bei den Intereſſenten geltend gemacht. Zahlreiche Petitionen an den Reichstag legen Zeugnis dabon ab, ſie dommen von Gaſthofs⸗ und Gaſtwirtſchaftsbeſitzern, Handelskammern, Gewerbe⸗ und Handelsvereinen, von Kaufmannſchaften, aus der Berliner Konfektionsbranche uſw. Alle führen an, daß durch die vorgeſchlagene Neuordnung der Fern⸗ ſprechgebühren eine außerordentliche Belaſtung ſämt⸗ licher Gewerbetreibenden, und daß durch die Aufhebung der Pauſchgebühren und Einführung der Geſprächsge⸗ bühren eine große Beläſtigung des Publikums eintreten würde.— Ein Geſetzentwurf über die Neuordnung der Fernſprechaebühren wird. nach einer Berliner Korreſvon⸗ des Beſchluſſes wurde angeſuyrt, daß nach den gericht⸗ denz, dem Reichstage vorlaufig auch noch nicht zugehen; wie es ſcheint, will das Reichspoſtamt ſeiner Vorlage noch einige Milderungen geben. „Der Petersburger Lopuchin⸗Skandal. Die Verhaftung des früheren Chefs der ruſſiſchen Po⸗ lizei, Staatsrats Lopuchin, über die wir berichteten, er⸗ regt überall das allergrößte Aufſehen. Es klingt faſt un⸗ glaublich, daß, wie es jetzt feſtſteht, der höchſte Polizei⸗ beamte eines Staates mit Revolutionären, Anarchiſten, Nihiliſten und gemeinſten Meuchelmördern gemeinſame Sache gemacht, ein Doppelleben geführt hat und ein Dop⸗ pelſpiel getrieben hat, wie es wohl in der Weltgeſchichte feinesgleichen ſucht. Ausführlich wird dem„L.⸗A.“ über die verbrecheriſchen Taten Lopuchins noch berichtet: Alle anderen Intereſſen treten in Petersburg vor der Sen⸗ ſation des Tages, der Verhaftung des Wirklichen Staats⸗ rats Lopuchin, in den Hintergrund. Das Netz ſeiner Ver⸗ gehen wird immer dichter, ſodaß er ſich dem ſtrafenden Arme der Gerechtigkeit nicht wird entziehen können. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß Lopuchin von dem Atten⸗ tate gegen Plehwe, den Großfürſten Sergius, Bogdano⸗ witſch ſowie von der Ermordung Gapons vor Begehung der Tat wußte, ohne ſie zu verhindern. Uebrigens iſt feſtgeſtellt, daß der zweite Mörder Gapons Aſew geweſen iſt. Eine halbe Stunde vor der Ermordung Plehwes war deſſen Mörder Saſonow noch bei Lopuchin. Man möchte an ein Märchen glauben, wenn man hört, daß die Revo⸗ lution und der damit verbundene Tervor nicht lediglich aus der Volksleidenſchaft entſprungen, ſondern von Be⸗ amten des Polizeidepartements wie Aſew inſzeniert wor⸗ den iſt, der die Kampfesorganiſationen der Sozialiſten und der Revolutionäre gründete. An der Spitze der Provoka⸗ teure ſtanden ſogar linke Parteien der erſten ſowie der zweiten Duma. Das Vorſpiel zur Verhaftung Lopuchins hat einen politiſchen Hintergrund. Stolypin bat den Zaren, den Winter in Petersburg zu verleben. Dadurch würde das Vertrauen des Auslandes zu Rußland wachſen, und der Zar würde zur Beruhigung Rußlands viel beitragen, wodurch die Anleihechancen ſteigen würden. Der Zar widerſetzte ſich dem, da der verſtärkte Schutz für Peters⸗ burg noch notwendig ſei. Darauf trat Sdbolypin mit jenen Leuten in Verbindung, die ſchon lange behaupteten, die Unruhen würden provoziert. Hierbei gelang es Stolypin, die Machenſchaften Lopuchins aufzudecken. Andere Ver⸗ haftungen ſollen bevorſtehen. Die Enthüllungen über die Schurkenſtreiche Eugen Azews und des früheren Polizeichefs Lopuchin haben eine in Ruß⸗ land bisher nicht gekannte Erſcheinung gezeitigt: die Re⸗ gierung ſucht durch eine beſondere Kundgebung die über alle Maßen erregte öffentliche Meinung zu beſchwichtigen. Die offiziöſe„Roſſija“ veröffentlicht eine Eommuniquee über die Lopuchin⸗Affäre, worin die Regierung verſichert, daß ſie entſchloſſen ſei, furchtlos und Ihne Anſehen der Perſon die volle Wahrheit zu enthüllen. Bisher iſt augen⸗ scheinlich nur ein Teil der tatſächlichen Vorgänge bekannt; Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 101(Nachdruck verboten.) „Hier iſt ein ſchönes Ruheplätzchen für Sie, gnädiges Fräulein. Sehen Sie die entzückende Moosbank, die einen förmlich zum Sitzen einladet!“ Margarete nahm Platz und blickte liebenswürdig lächelnd zu ihm empor. Sein heißer Blick verwirrte ſie; ſie ſchlug die Augen nieder, ihre Lippen bebten leiſe. „Warum ſind Sie ſo blaß?“ fragte der Baron. „Ja, das kann ich kaum erklären“, erwiderte ſie. Trotz des herrlichen Tages und der köſtlichen Luft fühle ich mich ſeltſam bedrückt. Wie ein Gefühl der Angſt liegt es über mir. Es mag törichter Aberglaube ſein, aber ich halte es für ein Unglück, ein Picknick auf der Ebene abzuhalten, auf der kurz zuvor ein Mord begangen wurde.“ „Sie vergeſſen, daß die Ebene unendlich groß iſt“, ant⸗ wortete Arſtein.„Wenn ich aber geahnt hätte—“ er ſtockte und biß ſich auf die Lippen. „Beachten Sie meine Torheit nicht“, entgegnete ſie lächelnd, indem ſie heiter auszuſehen verſuchte,„ein Unglück irgend welcher Art, und ſei es noch ſo gering, bedrückt mich ſtets in gewiſſem Maße. Ich kann nichts dafür, ich bin von Natur ängſtlich veranlagt. Es wäre aber töricht von uns, wenn wir die Ebene meiden wollten, weil hier der unglückliche junge Mann eines unnatürlichen Todes ſtarb— noch dazu ſo weit von hier entfernt—“ „Ja, es geſchah ſehr weit von hier“, beſtätigte der Baron. „Der Arme tut mir unendlich leid.“ „Nehmen Sie doch Platz, Herr Baron“, lud Margarete ihn ein,„und erzählen Sie mir von ihm.“ „Zu Ihren Füßen will ich liegen— mit tauſend Freuden! Aber wozu das ſchaurige Thema noch länger erörtern?“ „Wenn ich meine Gedanken davon losreißen ſoll, muß ich alles wiſſen. Sie ſagten alſo, Sie hätten ihn geſtern abend noch getroffen?“ „Ja“, gab Arſtein zögernd zu. „Und Sie glauben den Grund zu kennen, weshalb er ein ſo plötzliches Ende fand?“ „Teilweiſe nur—“ „Bitte nennen Sie ihn mir.“ „Ich will es mit wenigen Worten erzählen. Sie kennen doch die hübſche Nichte des Wirts„Zur weißen Taube“, Hed⸗ wig Amberger?“ „Gewiß kenne ich ſie. Ich verſuchte ſie in meine Sonn⸗ tagsſchule zu bekommen, ſie wollte jedoch nicht.“ „Sie iſt ein merkwürdiges Geſchöpf“, warf Arſtein nach⸗ denklich ein. „Ein ſehr ſchönes Mädchen iſt ſie“, fügte Fräulein von Schönburg hinzu. „Und eben dieſe ihre Schönheit hat dem unglücklichen Franzius den Kopf verdreht! Ich traf ihn und Hedwig geſtern am Bache, oder vielmehr ſie gingen an mir vorbei. Er wollte Hedwig küſſen. Ich glaubte, er nähme ſich eine Dreiſtigkeit ihr gegenüber heraus, weil ſie ſich abwehrend gebärdete und aufſchrie, und trat zwiſchen beide. Darauf erklärte mir Franzius, Hedwig wäre ſeine Braut, was dieſe energiſch in Abrede ſtellte. Ich begleitete Hedwig nach Hauſe, ſie war ſehr ſtill und niedergeſchlagen. An der Tür des Gaſthofes ſtand ein anderer hübſcher, junger Mann. Als ich ihn erblickte, flog mir der Gedanke durch den Sinn, daß vielleicht auch er ein Bewerber Hedwigs und am Ende der bevorzugte ſei. Das Mädchen ging ins Haus, ich trat den Heimweg an. Unter⸗ wegs traf ich Franzius abermals. Er ſuchte Streit mit mir, welchen ich natürlich im Keim erſtickte. Dabei wiederholte er abermals, er habe die ehrlichſten Abſichten auf Hedwig und werde ſie heiraten. Als ich ihm vorhielt, daß ſie jede Beziehung zu ihm abgeleugnet hätte, ſagte er, er wolle ſofort zu ihr gehen und mit ihr ſprechen. Wir trennten uns, und ich ging nach Hauſe.“ Arſtein hielt eine Weile inne, dann fuhr er fort: „Das erſte, wovon ich heute früh hörte, war der Mord. Mein Vater, als Magiſtratsperſon, hatte die Geſchichte natürlich zu ungewöhnlich früher Stunde erfahren. Der arme Eppler, auf welchen der Verdacht der Täterſchaft fiel, wurde verhaftet und ſoll morgen vernommen werden. So, das iſt alles, was ich weiß. Sie ſehen jetzt noch viel bleicher aus als zuvor, gnädiges Fräulein. Nun halten Sie auch Ihr Verſprechen und vergeſſen Sie die unglückliche Geſchichte möglichſt ſchnell.“ Margarete hielt die Augen zu Boden geſenkt; als ſie ſie zu Arſtein aufſchlug, ſchimmerten ſie feucht von Tränen. „Ich glaube doch, ich kann es nicht vergeſſen“, ſlüſterte ſie.„Dieſer arme junge Mann— ein ſo entſetzlicher Tod— und der andere, der bedauernswerte Eppler! Wenn er die Tat wirklich beging, dann hat er ſie zweifellos in unzurechnungs⸗ fähigem Zuſtande, im Wahnſinn vollbracht.“ „Sie haben recht, das iſt auch meine Meinung“, ſtimmte der Baron bei. „Man kann ihn doch nicht als Mörder verurteilen, nicht wahr?“ „Mein Vater glaubt, man könne höchſtens das Verdikt „Totſchlag“ fällen.“ Arſtein blickte beſorgt in das ſchöne, bleiche Geſicht; Mar⸗ garetes leidendes Ausſehen und ihre ſichtbare Ergriffenheit weckten Gefühle in ſeiner Bruſt, die zu beherrſchen er kaum imſtande war. „Es tut mir ſo unſagbar leid, daß Ste um die ſchreckliche Sache wiſſen“, ſtammelte er erregt.„Sie ſind ſo gar nicht dazu geſchaffen, die rauhen Seiten des Lebens zu ertragen.“ CFortſetzung folgt) — U 1 in den Kreiſen der Eingeweihten wird angedeutet, daß die Tatſachen, die bisher der Oeffentlichkeit noch vorenthalten werden, ſchrecklicher ſeien, als die wildeſte Phantaſie ſie ausmalen könnte. Lopuchin iſt ſeit ſeiner Verhaftung mehrere Male verhört worden. Er bewahrt im Gefängniſſe volle Ruhe. Seine Verteidiger halten es für ausgeſchloſſen, daß er wegen Hochverrats abgeurteilt werden könne. In Dumakreiſen wird erzählt, daß Lopuchin die Gefängniskoſt verweigere, aus Furcht, vergiftet zu werden. Er läßt ſich ſeine Nahrung in verſiegelten Schüſſeln aus ſeinem Hauſe Fammen Wie Rubanowitſch erzählt, war Azew Gegenſtand der Bewunderung aller Revolutionäre. Keiner war geſchickter, erfinderiſcher, kühner als er. Vor drei Jahren— es, eine große Maſſe revolutionärer Schriften nach Rußland zu ſchmuggeln. Azew kaufte in Genf 10 000 Sardinen⸗ büchſen, in die er ſie verpackte. Ein andermal wurden die Broſchütren in Kiſten mit geſalzenem Speck verborgen. Als die Partei den erſten Verdacht geſchöpft hatte, drohte ihm der Chef der St. Petersburger Polizei, es ſei um ihn geſchehen, wenn er etwas von den Geheimniſſen der Polizei preisgebe. Darauf wandte ſich Azew an den Gehilfen des r Lapuſchkin um Schutz. Das erfuhren die itglieder der Kampforganiſation. Azew wurde geſtellt. Er leugnete, brachte einen Alibibeweis. Hotelrechnungen taten dar, daß er zu jener Zeit in Berlin geweſen. Es wurde ihm aber nachgewieſen, daß ſich einer ſeiner Freunde unter ſeinem Namen dort— 7 habe. Stürmiſche Sißung im öſterreichiſchen Reichsrate. Im Reichsrate wurde am Mittwoch Miniſter v. Bie⸗ nerth beim Erſcheinen von den Tſchechiſch⸗Radikalen mit Rufen:„Abzug Bienerth!“ empfangen. Der Miniſter er⸗ griff ſofort nach der Einbringung der Geſetzentwürfe über den Sprachengebrauch, ſowie über die Errichtung von Kreis⸗ regierungen das Wort. Während der Rede verübten die Tſchechiſch⸗Radikalen durch Schreien und Pfeifen unauf⸗ hörlich Lärm. Schoc läutete fortgeſetzt mit einer Fahrrad⸗ 2 Liſſy ſetzte eine Schnarre in Bewegung. Die Ehriſt⸗ ich⸗Sozialen nahmen die Rede mit Beifallskundgebungen auf. Der Miniſterpräſident wurde ſchließlich von vielen Seiten beglückwünſcht. Die Abgeordneten Mdrzal und Kirch⸗ mayr beantragten die ſofortige Eröffnung der Ausſprache über die Regierungserklärung. Der Antrag wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. Die Sitzung wurde darauf behufs Eintragung in die Rednerliſte eine halbe Stunde unter⸗ brochen. 6 Nach Wiederaufnahme der Sitzung proteſtierten Schoc, Iro und Stransky⸗Brünn gegen die ſofortige Beſprechung der Erklärung des Miniſterpräſidenten und beantragten Fortſetzung der Verhandlungen über die Dringlichkeitsan⸗ träge. Der Präſident berief ſich auf den einſtimmigen Beſchluß des Hauſes. Seitz proteſtierte 9 in dieſe Auf⸗ faſſung, erklärte aber im Intereſſe der Wichtigkeit des nationalen Friedens ſich für die Einhaltung des Beſchluſſes. Der Präſident erteilte darauf Maſaryk als erſtem gegne⸗ riſchen Redner das Wort. Die Tſchechiſch⸗Radikalen riefen ununterbrochen„Abſtimmen laſſen!“ und pfiffen und lärm⸗ ten unaufhörlich, ſo daß Maſaryk am Sprechen verhindert wurde. Zwiſchen den Chriſtlich⸗Sozialen und den Tſchechiſch⸗ Radikalen kam es zu einem Handgemenge, doch wurden die Streitenden getrennt. Vizepräſident Steinbender erteilte Bielſchlawek einen Ordnungsruf. Der Lärm dauerte fort. Die Tſchechiſch⸗Radikalen gebrauchten ununterbrochen Rat⸗ chen. Von Zeit zu Zeit ertönten gellende Pfiffe. Der bgeordnete Liſſy ſtieß ununterbrochen in eine Trompete. Prochazka und Schmid verfertigten Tſchakos aus Papier und warfen ſie den Tſchechiſch⸗Radikalen zu, die ſie zurück⸗ ſchleuderten. Die Lage auf dem Baltan. Zahlreiche griechiſche Komitadſchi landeten in Kaſſan⸗ dra; ſie griffen bereits türkiſche Bewohner an. Man ver⸗ langt aus Saloniki Waffen zur Verteidigung. Größte Er⸗ bitterung verurſachte die offizielle Nachricht, daß die bul⸗ 75 7 Regierung an ihre regulären Truppen an der renze Melinitbomben verteilte. Im türkiſchen Kriegsminiſterium iſt bereits das auf die Einrechnung der Chriſten in die osmaniſche Armee be⸗ zügliche ſtatiſtiſche Material geſammelt und geſichtet. Nach einer Schätzung der türkiſchen Statiſtiker wird die os⸗ maniſche Armee, die gegenwärtig eine Million Soldaten zählt, durch die Einrechnung der Chriſten in fünf Jahren 500 000 Mann neue Rekruten erhalten und dann eine ſtändige Stärke von eineinhalb Millionen beſitzen. Die r Armee wird nicht mehr kaiſerliche Armee, ſondern„osmaniſche Reichsarmee“ heißen. Kalifornien gegen Japau. Der Juſtizausſchuß des Unterhauſes der Staatslegis⸗ latur von Kalifornien empfahl ein Geſetz, wonach außer Mongolen und Indianern auch Japaner aus den öffent⸗ lichen Schulen ausgeſchloſſen werden ſollen, obwohl der Gouverneur im Staatsſenat die Geſetze gegen die Japaner für verfaſſungswidrig erklärt hat. Das Repräſentantenhaus des Staates Nevada nahm Paris, 4. Febr. Dem„Echo de Paris“ wird ge⸗ meldet, daß ſich die Lage auf dem Balkan wieder verſchlechtert habe, vor allem deshalb, weil die Pforte keine Nei ung zeige, den ruſſiſchen Vorſchlag anzunehmen, von deſſen Ver⸗ öffentlichung ſie geradezu peinlich berührt worden ſei. In einem Kriegsrat, der vorgeſtern im Kriegsminiſterium am Goldenen Horn abgehalten wurde, und an dem ſich auch der Kommandant des Adrianopeler Armeekorps be⸗ teiligte, habe man eingehend die Pläne für einen Krieg gegen Bulgarien beſprochen und beſchloſſen, die Mobil⸗ machung des 3. Korps anzuordnen. Auch das 4. Korps ſolle in den nächſten Tagen ſchon auf Kriegsfuß geſtellt werden. 5 „Belgrad, 3. Febr. Das Automobil des Kronprinzen, das von dieſem ſelbſt gelenkt wurde, ſtieß geſtern Nach⸗ mittag in voller Fahrt auf eine Telegraphenſtange. Der Kronprinz wurde im Geſicht leicht verletzt. 1 * Konſtautinopel, 4. Febr. Geſtern iſt den türkiſchen Hafenarbeitern abermals befohlen worden, die öſterreichi⸗ ſchen Dampfer zu löſchen. f. Die Lage im Sandſchak Novibazar verſchlechtert ſich immer mehr. Die Arnauten ſetzen ihre Angriffe gegen die Serben fort. Bei einem mit den türkiſchen Truppen ſtattgefundenen Kampfe verloren die Arnauten über 50 Tote. Es droht ein allgemeiner Aufſtand der Arnauten. Der ruſſiſche Vorſchlag begegnet in engliſchen diplo⸗ matiſchen Kreiſen ſichtbarer Sympathie. Die Pforte legt größten Wert darauf, 80 Millionen Franks möglichſt ſo⸗ fort zu erhalten. 3 5 In Petersburg verlautet, daß die italieniſche Re⸗ gierung dem ruſſiſchen Vorſchlag zZereits ihre Zuftimmung erteilt babe. stirchliches. “ Pater Andelfi nger S. J. f. Im Kloſter zu Exaeten(Holland) ſtarb in der Nacht des 1. Februar Pater Auguſtin Andelfinger infolge von Herzſchwäche, die durch Lungenödem eingetreten war, im 67. Lebensjahre und im 40. ſeines Ordenslebens. Geboren war der Heim⸗ gegangene am 2. März 1842 zu Altshauſen(Württem⸗ berg.) Pater Andelfinger galt ſeinerzeit als einer der hervorragendſten deutſchen Kanzelredner, welchen ſeine zahlreichen Predigten, Exerzitien, Konferenzen weithin be⸗ kannt machten. Zu ihrer Klarheit und zwingenden Schluß⸗ kraft trat eine außergewöhnliche Wucht des Vortrages, welchem ein an Klang und Umfang ſeltenes Organ zu ſtatten kam. Auf Taufende und Tauſende in allen deut⸗ ſchen Gauen hat er ſo einen nachhaltigen tiefen ſeelſor⸗ gerlichen Einfluß ausgeübt. Nur wegen dieſer ſeiner geiſt⸗ ichen Tätigkeit wurde er infolge des Jeſuitengeſetzes, deſſen Kern leider noch immer fortbeſteht, zweimal(von Aachen und Bochum aus) unter polizeilicher Bedeckung über die Grenzen ſeines deutſchen Vaterlandes gebracht. So oft war aus ſeinem Munde die demütige Bitte zu hören: „Beten Sie für mich drei Ave Maria!“ Er wird ſie auch im Tode nicht vergeblich richten an alle, die das Glück hatten, aus ſeinem beredten Munde das Wort Gottes zu vernehmen. R. i. p. Aus Nah und Fern. — Eine gewiß ſehr zeitgemäße Verfügung hat das Kreisamt in Heppenheim erlaſſen. Sie lautet:„Es gehen häufig anonyme Schreiben bei uns ein, in denen Be- ſchwerden aller Art vorgebracht werden. Um über die Behandlung derartiger Eingänge jeden Zweifel auszuſchließen, machen wir die Verfaſſer darauf aufmerkſam, daß wir anonyme Beſchwerden grundſätzlich unberückſichtigt laſſen.“— Verdient auch anderwärts Nachahmung! — Gegen die gemeinſchädliche Preispolitik des Kohlenſyndikats beginnen die Verbraucher im Wege der Selbsthilfe vorzugehen. In Süddeutſchland verſucht man den Bezug engliſcher und ſyndikatsfreier Kohlen zu organi- ſieren, um ſich vom Kohlen ſyndikat und vom Kohlenkontor unabhängig zu machen. Der Verband Süddeutſcher Indu- ſtrieller hat vorläufig auf 1 Jahr Verträge auf Lieferung ſyndikatfreier Kohlen abgeſchloſſen. Beſonders ſoll engliſche Kohle eingeführt werden. *Volksvermehrung. Genau um hundert Menſchen vermehrt ſich die Bevölkerung Deutſchlands in jeder Stunde, und zwar ſind es durchſchnittlich 51 Mädchen und 49 Knaben. Täglich macht dies 2400, wöchentlich 16 800 und monatlich 77000 Menſchen; im Jahre aber macht es 870 000. Gegen- wartig hat Deutſchland aa 62 Milltonen Einwohner. Wenn es ſo fort geht, hat es im Jahre 1950 an 100 Millionen. h. Bis kenau, 4. Febr. Hoch waſſer. Das ſeit einigen Tagen eingetretene Tauwetter, ſowie der anhaltende Regen haben dem Weſchnitztale und beſonders unſerer Ge⸗ meinde unangenehme Ueberraſchungen gebracht. Wohl infolge der im Odenwalde gelegenen Schneemaſſen(ſoll doch der eine Reſolution an, in der die kaliforniſchen Vorlagen gegen die Japaner gutgeheißen und dieſe als anmaßendes Volk bezeichnet werden. In der gleichen Reſolution wurde ur⸗ ſprünglich auch das Eingreifen des Präſidenten Rooſevelt ſcharf verurteilt, jede Bezugnahme auf Rooſevelt ſpäter jedoch wieder geſtrichen. Die Situation im Weſten Amerikas ſpitzt ſich alſo trotz aller Warnungen und Bitten Rooſevelts immer mehr zu. Daß ſich die Japaner die Brüskierung durch die Ameri⸗ kaner auf die Dauer nicht gefallen laſſen, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Wenn zwiſchen Japan und Kalifornien nicht das große Waſſer wäre, wäre es wohl längſt zu einem Zuſam⸗ menſtoße gekommen. Vorläufig iſt Japan nicht ſtark genug, ſich auf einen Seekrieg mit Amerika einlaſſen zu können. Aber die Amerikaner werden doch ein wachſames Auge auf die— Philippinen haben müſſen. Auch ſie können nicht alle Jahre ihre Flotte zur Weltumſeglung ausſenden. d mom, 4. Febr. Kardinal Lretont ist geſtorben. war der Vertrauensmann Leos XIII. bei dem Verſuche, orthodoxe Kirche mit Rom zu verſöhnen. * Madrid, 4. Febr. Der Miniſterrat beſchloß, den Flottenneubau der engliſchen Firma Vickers zu übertra⸗ gen, wenn dieſe ſich dazu verſteht, einige Verbeſſerungen an den eingereichten Plänen vorzunehmen, worüber ſie Schnee ſtellenweiſe über einen Meter hoch gelegen haben) ſchwoll die Weſchnitz heute früh tatſächlich zu einem reißenden Strome an, der alsbald die ganze Umgebung unter Waſſer ſetzte. Der an die Weſchnitz grenzende Teil des Wamboliſchen Parkes, der Friedhof nebſt benachbarten Feldern, ſämtliche an der Weſchnitz liegende Gärten, Haͤuſer und Straßen ſind von faſt einem wieter hohen Waſſer überſchwemmt. Die Uederſchwemmung kam ſo überraſchend und ſchwoll ſo ſchnell an, daß wiederholt die Sturmglocken geläutet wurden und die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Manche Bewohner der unter Waſſer ſtehenden Wohnungen konnten nur mit Mühe gerettet werden, wobei ſich wackere Männer der größten Lebensgefahr ousſetzten. Bis an die Bruſt im Waſſer badend, holten ſte die Leute aus ihren Wohnungen und es hätte tat- ſächlich nicht viel gefehlt, ſo wäre ein junger Mann bei Rettung eines Kindes ein Opfer ſeines menſchenfreundlichen Tuns geworden. Der angerichtete Schaden iſt ein ganz be⸗ eutender, und um ſo mehr beklagenswerter, da meiſtens arme Leute davau betroffen ſind. Wie verlautet, tritt heute Abend ein Komitee zuſammen, das angeſichts der traurigen Lage ſo vieler Familien ſich an die öffentliche Mildtätiakeit wenden wird. Man hat tn letzter Zett ſo opferfreudig für das Aus- land geſpendet, es darf alſo auch erwartet werden, daß die etwaigen Bitten des Komitees auch in den weiteſten Kreiſen entf rochen wird. ſich innerhalb 40 Tagen en ſchließen muß. Die Preſſe tadelt allgemein dieſen Entſched. der Seifenfabrik W. Rücker, hat ſein Beſitztum an Herrn Georg Ziegenbein in Freiburg t. Br., Inhaber der Ferma Mez, Vater und Söhne daſelbſt, um M. 120 000 verkauft. — Weinheim, 5. Febr. Wie verſch ebene Nachrichten aus dem Odenwald vor wenigen Wochen meldeten, iſt den Schälwaldbeſitzern der Abſatz der Rinde nicht mehr moglich, da die großen Lederfabriken in Weinheim und Wocms durch Uebergang zur Chromgerbung des alten Gerbſtoffes nicht mehr in dem früheren Maße bedürfen. Um jenen Teil der Bevölkerung des Odenwaldes, die einen großen Teil ihres Erwerbes aus dem Abbau der Schälwaldungen erzielte, ihr Abſatzgebiet zu erhalten, hat die Firma Karl Freudenberg, Lederfabriken hier, die Lieferung und Vermittlung von Eichen- rinden übernommen. — Worms, 5. Febr. Das finanzielle Ergebnis des hieſigen Theaters war im letzten Rechnungsjahr ungünſtig. Der vorgeſehene Zuſchuß der Stadtkaſſe(19 000 Mark) mußte um 7000 Mark erhöht werden. Da die hohen Koſten der Overnaufführungen hauptſaͤchlich mitgewirkt haben, iſt eine Verminderung der Opernaufführungen notwendig ge⸗ worden.— Die Einführung der Berufsvormundſchaft wird von unſerer Stadtverwaltung geplant. Worms, 5. Febr. Gegen einen an der ſtädtiſche n Volksſchule in Worms angeſtellten Volksſchullehrer lief End e 1908 eine Denunziation bei der Staatsanwaliſchaft ein, wo⸗ nach ſich der junge Mann unſittlich an ſchulpflichtigen Kindern vergriffen habe. Der Lehrer wurde in Unterſu⸗ chungshaft genommen. Nun hat ſich nach mehrmonallicher Dauer der Unterſuchungshaft herausgeſtellt, daß der Mann vollſtändig unſchuldig iſt. Das Gericht verfügte die ſofortige Haftentlaſſung. Wieder ein Beweis, wie vorſichtig man gegenüber Kinderausſagen ſein muß. Darmſtadt, 3 Febr. Die heſſiſche Anwaltskammer verhandelte gegen den Rechtsanwalt Kißner aus Butzbach, der ihm übertragene Amtsgeſchäfte unerledigt liegen gelaſſen hatte. Das Urteil lautete auf Amtsenthebung. Kißner war zur Verhandlung nicht erſchtenen und ließ ſich auch nicht vertreten. — Nierſtein, 5. Febr. Hier kam es dieſer Tage zu einer ganz beſonderen Submiſſionsblüte. Für die Renovation der katholiſchen Kirche forderte bet dem Ausſchreiben ein Un⸗ ternehmer 2900 Mark, ein anderer nur 900 Mark. Der Preisunterſchied beträgt alſo nicht weniger als 225 Prozent. — Oberingelheim, 5. Febr. Tötlich verunglückt iſt auf der Landſtraße zwiſchen Großwinternheim und Oberingel⸗ heim an der ſog. Waſſerroſe der im anfang der dreißiger Jahre ſtehende Landwirt Malſch. Er wurde an der genannten Stelle unter ſeinem Pferde liegend tot aufgefunden. Mit dem gleichen Pferd iſt vor genau 2 Jahren ein ähnliches ſchweres Unglück vorgekommen. Mainz, 4. Febr. Geſtern abend gegen 5 Uhr erſchoß ſich im Hauptbahnhofe der 54jährige Tapezierer Kroß von hier, der ſich bereils ſeit dem frühen Morgen in den Warteſälen herumgedrückt hatte. In einem bei ihm vorge- fundenen Briefe gibt er an, daß ſeine Frau ihn zu der unglückſeligen Tat getrieben habe.— Die 16jährige Tochter des Pedells Schwiete, die im Goldwarengeſchäft von Fried- mann tätig war, brachte geſtern abend ein Paket zur Poſt. Das Mädchen, das anſcheinend herzleldend war, hatte ſich beeilt und als ſie auf der Poſt ankam, ſtürzte es tot hin. Ein Schlag hat dem jungen Leben ein jähes Eude bereitet. Drarel, 4. Febr. Der Brucht und Nethe wurden große Waſſermaſſen zugeführt. Die Waſſermaſſen haben die Täler überflutet, gleich gewaltigen Strömen. Kleine Zuflußbächlein ſind ſtark angeſchwollen und haben in man⸗ chen Häuſern Keller und Erdgeſchoß unter Waſſer geſetzt. Eslohe(Sauerland), 4. Febr. Die Hochflut hat hier die größte Höhe ſeit 1888 erreicht. Der Regen dauert fort. „Limburg, 4. Febr. Infolge Hochwaſſer des Elb⸗ flüßchens, eines Nebenfluſſes der Lahn, wurde die Por⸗ zellanfabrik Staffel unter Waſſer geſetzt. Bei den Auf⸗ räumungsarbeiten ertranken drei Arbeiter. 0 Heiligenſtadt(Eichsfeld), 4. Febr. Die Stadt iſt zum Teil unter Waſſer geſetzt. Das Waſſer durchfließt in der Neuſtadt die Wilhelmſtraße. Die Giekgaſſe gleicht einem reißenden Strom. Die Feuerwehr hielt ſich in ver⸗ gangener Nacht hülfsbereit. Verviers, 4. Febr. Wegen Uebertritt des Flüß⸗ chens La Ruyff war heute der Eiſenbahndamm zwiſchen Dolhain und Welkenraedt mehrere Stunden überſchwemmt. Sämtliche Züge nach und von Belgien erlitten ſtalke Ver⸗ ſpätungen. * M. Gladbach, 4. Febr. Heute vormittag platzte in einer Spinnerei an der Dahlenerſtraße an einer Stelle das Rohr der Dampfheizung. Dabei wurde eine unter dem Rohr ſtehende verheiratete Arbeiterin, Frau Joſten, von einem Eiſenteil am Kopfe getroffen und ſofort ge⸗ tötet. Außerdem wurden noch drei Arbeiterinnen leicht verletzt, teils durch umherfliegende Eiſenteile, teils durch den ausſtrömenden Dampf. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, liegt laut Gl. Ztg. ein Verſchulden dz ter nicht vor, ſondern das Platzen der Leitung iſt, wie es ſcheint, auf einen von außen unſichtbaren Gußfehler im Rohr zurückzuführen. Der Kondenſator war vollſtändig in Ordnung. Fang, Datteln, 4. Febr. Vorgeſtern avend vat auf der Chauſſee zwiſchen Henrichenburg und Habighorſt ein Maſchiniſt mehrere junge Leute um Feuer. Die Bitte wurde ihm gewährt. Beim Anzünden der Zigarre erhielt er Jedoch einen Fußtritt gegen den Unterleib, ſo daß er zu Boden fiel und beſinnungslos liegen blieb. Als er wie⸗ der zu ſich kam, mußte er die Wahrnehmung machen, daß ſeine Barſchaft in Höhe von 55 Mark, ſowie die Uhr und Kette geraubt waren. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. a Trier, 4. Febr. Wegen tätlichen Angriffs auf einen Vorgeſetzten ſtand vor dem Kriegsgericht der Reſerviſt Friedrich, der im vergangenen Herbſt beim Inf.⸗Regt. Nr. 70 eine Uebung ableiſtete. Während des Manövers lag der Angeklagte in Goddert im Weſterwald in Quartier. Hier ſtürzte er ſich mit dem Seitengewehr auf den Unter⸗ offizier und deſſen Begleiter, wurde aber überwältigt und gefeſſelt. In der Verhandlung behauptete er, ſinnlos be⸗ trunken geweſen zu ſein. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 3 Monate Gefängnis. Dillingen, 3. Febr. 65 Bürger hatten ſich geweigert, — Weinheim, 5. Febr. Herr Heinrich May, Inhaber an die von der Gemeinde angeleate Kana liſation An⸗ 22. — 4 3 gelaſſen er Dat c nicht dhe zu aug Ua. Der zent. ict itt tingel⸗ Ißlger unten dem veres 5 Uht Ktoß U del! botge· u ber Mer tied Joſt. te ſich t hin. let. n in 11 1 ſchluß zu nehmen, weil die Koſten zu hoch waren und weil ſie die Anſicht vertraten, daß die Gemeinde nicht berechtigt i den Anſchluß zu erzwingen. Dillingen habe noch länd⸗ iche Verhältniſſe und dürfe nicht als Stadt beurteilt und behandelt werden. Die 65 Bürger erhielten eine Strafe von je 5 Mark, ſie erhoben Einſpruch und die Angelegen⸗ heit beſchäftigte nunmehr die Gerichte in allen Inſtanzen. Das Schöffengericht ſprach die Beklagten frei, ebenſo das Landgericht. Das letztere führte in ſeiner Urteilsbegrün⸗ dung aus, daß die Gemeinde nicht berechtigt ſei, die An⸗ ſchlüſſe zwangsweiſe durchzuführen, weil keine Gefahr für die Geſundheit vorhanden ſei. Gegen das Urteil des Land⸗ gerichts legte die Gemeinde Revifion ein. Das Kammer⸗ gericht lehnte geſtern die Reviſion der Gemeinde ab. * Moers, 4. Febr. Die Genickſtarre hat wieder zwei Erkrankungen zu verzeichnen, von denen eine tödlich ver⸗ lief.— In der Kolonie Rheinpreußen wurde ein Arbeiter von drei Kerlen überfallen, mißhandelt und durch einen Revolverſchuß in den Unterleib tödlich merletzt. An der Verletzung iſt der Mann im Krankenbauſe aeſtorben. * Kupferdreh, 4. Febr. Ern Teithaber ber 26 Mil⸗ lionen⸗Erbſchaft, die nach Kettwig an der Ruhr von einem amerikaniſchen Onkel gefallen iſt, wohnt hier. Es iſt ein ſiebzigjähriger Invalide. Die Mutter des Bauunterneh⸗ mers Endlein in Kettwig iſt die Schweſter des hier woh⸗ nenden Erben. Der Bruder des Letzteren ging als 19jäh⸗ riger junger Mann nach Amerika und hat das Rieſen⸗ vermögen in einem Zeitraum von fünfzig Jahren er⸗ worben. Hierher fällt ein Betrag von etwa 1 Mil⸗ lionen Mark. 05 eee Köeitten, 4. Febr. Auf dem ſog. Sonnenſchein fänd man die ſchrecklich verſtümmelte Leiche des 54 Jahre alten, auf dem Erengeldantzerhof beſchäftigten Knechtes Michael Broich. Dem Toten war der Unterleib aufgeſchnitten, auch ſonſt wies er ſchreckliche Verſtümmlungen auf, die darauf ſchließen laſſen, daß man es mit einem Luſtmord zu tun hat. Die Polizei ſtellte feſt, daß der Ermordete geſtern Abend mit ſeinem Arbeitskollegen, dem 30 Jahre alten Knecht Maelandowski, zuſammen ausgegangen war. Der ſofort ins Verhör genommene Maelandowski erklärte, nichts von der Tat zu wiſſen. Bei der bei ihm vorgenom⸗ menen Hausſuchung entdeckte man aber Blutſpuren und ein mit Blut beſudeltes Meſſer. Er wurde verhaftet. Dortmund, 3. Febr. Auf der Straßenbahnſtrecke Hörde⸗Aplerbeck ſtürzte ein Sandſtreuwagen um und fiel auf den Gleisreiniger Hans. Der Mann blieb auf der Stelle tot. Wattenſcheid, 3. Febr. Dem Maurer Siebert blieb ein Stück Fleiſch in der Luftröhre ſtecken. Bevor ärzt⸗ liche Hilfe zur Stelle war, erlitt der Mann den Erſtickungs⸗ Tod. unna, 4. Febr. Aus Notwehr zum Totſchläger wurde der Lokomotivführer Schmidt von hier. Er ſtellte ſeinen Schwiegerſohn, den Markenkontrolleur Brückner wegen ſeines Lebenswandels zur Rede. Im Laufe der Ausein⸗ anderſetzung griff Brückner zum Meſſer und bedrohte mit dieſem ſeinen Schwiegervater, welcher den Angriff mit⸗ telſt ſeines Spazierſtockes abwehrte und dabei ſeinem Schwiegerſohn einen ſolchen Hieb über den Kopf verſetzte, daß Br. geſtern nachmittag ſeinen Verletzungen erlag. Der Schwiegervater ſtellte ſich ſelbſt der Behörde. Friedrichshafen, 3. Febr. Major Groß, der Kommandeur des Luftſchiffer⸗Bataillons, weilte auf einige Tage hier zur Beſprechung mit dem Grafen Zeppelin über die Aufſtiege mit dem Reichsluftſchiff 1, welche für März beabſichtigt ſind. Ein Feldwebel und vier Mann vom Luftſchiffer⸗Bataillon haben die militäriſche Bewachung des Reichsluftſchiffes und der Reichs⸗Ballonhalle übernom⸗ men. Das neue Luftſchiff 2 wird Ende Februar in die Reichshalle verbracht. Seine Propeller erhalten ſtatt drei nur zwei Flügel, wodurch das Flügelgeräuſch bedeu⸗ tend vermindert wird. » Die Zweibrückener Schweinefahrt. Aus der Pfalz wird der„Frankf. Ztg.“ ein eigenartiges Vor⸗ bommnis erzählt, das dort in den Blättern die Runde mache. Am letzten Freitag kam in Zweibrücken zwiſchen einem Aeskulapsjünger und einem Rechtsbefliſſenen eine ſonderbare Wette zum Austrag. Der Verlierende hatte in voller Gala, in Frack, Zylinder und weißen Handſchuhen ein fettes Schwein durch die Hauptſtraßen zu treiben. Mit dem Glockenſchlag zehn Uhr erſchien das bei der Wette ins Hintertreffen geratene Corpus juris in beſagtem Auf⸗ zug auf dem Zweibrücker Boulevard, ein fettes Borſten⸗ tierchen an der Hand. Viel Volk hatte ſich zu dieſem Gau⸗ dium eingefunden, das den Beteiligten anſcheinend rieſigen Spaß machte. Eine ähnliche Schweinefahrt iſt in der Pfalz wohl noch nicht vorgekommen, doch weiß die Geſchichte von einer Hundefahrt in ähnlichem Aufzug zu erzählen, nur war damals das Koſtüm der Führer ein anderes. Im Jahre 1156, ebenfalls im Januar, mußten eine Anzahl Edler darunter der Pfalzgraf Hermann 2. und Graf Emich von einingen wegen Landfriedensbruches Hunde durch die Hauptſtraße von Speyer führen. Dieſe Fahrt machte den edlen Herren weniger Spaß als die Schweinefahrt den Mitwirkenden zu Zweibrücken. 9 Landwirtſchaftliches. 5 e 5 landwirtſchaftlichen Bildungsweſen. pveierlei Fragen waren es, die von Anfang an landwirtſchaftliche Bildungsweſen beherrſchten: bie es gen der Betriebseinrichtung und in allererſter Linie die Fragen der landwirtſchaftlichen Technik. Das war vegreif⸗ Iich, ja notwendig, denn auf Grund der in dieſen Fragen erzielten großen Fortſchritte und Verbeſſerungen vollzog ſich die wenn auch langsame, ſo doch immerhin merkbare Beſſerung der landwirtſchaftlichen Verhältniſſe. Späterhin traten als bedeutſame Gebiete im landwirtſchaftlichen Bil⸗ dungsweſen das Kredit⸗ und Genoſſenſchaftsweſen hinzu. er ſchon. dieſe Fragen traten viel weniger in allen Zwei⸗ gen des Bildungsweſens hervor, wie die tech niſchen. Ganz beſonderz war das bislang aber auch der Fall bezüglich der Fragen der volkswirtſchaftlichen Zuſammenhänge, ferner der ſozialen Beziehungen der Stände zueinander, der Wir⸗ kungen ſowohl der weltwirtſchaftlichen wie der innerwirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe und Umwälzungen in der Land⸗ wirtſchaft Probleme der Förderung des ländlichen Lebens (nicht bloß des Betriebs) in Familie, Gemeinde und Staat. Da will nun der Volksverein für das katholiſche Deutſch⸗ land einſetzen durch ländliche, ſoziale Kurſe, beſonders mit dem vom 22. bis 27. Februar dieſes Jahres an der Zen⸗ tralſtelle in M. Gladbach ſtattfindenden Sozialen Kurſus für Landwirte, in dem alle die genannten wichtigen Fragen eingehend im Zuſammenhang behandelt werden ſollen. Vereins⸗, Genoſſenſchafts⸗ und Verſicherunasweſen finden dabei gleichfalls ausgievigſte Berucrſichtigung. Anmeldungen ſind an die Zentralſtelle des Volksvereins in M. Gladbach zu richten. Kurſusprogramme ſind gleichfalls von dort zu beziehen. Was die alte Glocke erzählt. Der Abend ſenkte ſich leiſe auf die Fluren und die 9 Nacht kam heran. Die alte Turmglocke läutete 1 5 bam, bim⸗bam hinaus in die abendliche Ruhe a— damit den müden Arbeiter zum Feierabende ein. 5 8 beiter ſolgte dieſem Rufe gar gerne und ſo 1 4 25 immer ruhiger, immer ſtiller ringsum. Einſam 5 85 5 Baum und Strauch vom Abendwinde durchhaucht; die 00 hatten ihren„ eee A nichts regte ſich r. Auch die Glocke ſchwieg längſt. nne eg che 5 9 reden. Sie wandte ſied. an die Glocke und ſagte: Glocke biſt du nicht e ſeit 5 vielen Jahren läuten zu müſſen, um den een 74 mer dasſelbe zu ſagen? Wie lange iſt es denn. 4. her, daß man dich in den Turm hinauf dend dn 5 Erinnerſt du dich noch, wie du damals glänzteſt und wi ön du warſt?“ 1 a 3 ich 1150 noch erinnere? O freilich, ich*—— ſehr gut, wie es damals war. Welche N Nec im Dorfe, als ich getauft wurde, und meinen 2 uſent 0 5 ort dann hier oben bekam. Aber nunmehr bin 0 3 geworden, man nennt mich die zalte Glocke“ 2 1 12 mand b meiner Fu bin 9 8 51 Wer hun uch an dieſelbe erinnern? J 1 on u 0 Fahre alt und die ſich damals über mich te 5 i* 1— 10 N 1155 Ju ſie find auch alt geworden und geſtorben, 1 8 75 die Nacht.„Was hat 1475 19755 alles zugetragen, ſei ier oben im Turme hängſt?“ 1 980 Viel, wel ſehr viel. Wollte ich auch nur e erzählen, müßte ich lange Stunden reden. Ich habe 15 5 lich jeden Sonntag zum Gottesdienſt et 9 17 5 den Erden⸗Pilger auf ſeines Lebens erſtem Gange beg 155 wenn man das Kind zur heiligen Taufe brachte, 1 5 aber auch für den Reichen wie für den 1 5—.— wenn man ihn aus dem Dorfe hinaus zur ſtil en l re 8 ruhe trug. Brannte irgendwo ein Haus, ſo 1. 0 5 Sturm mit mir; dvohte der Fluß über 7 9 55 treten, ſo mußte ich um Hilfe rufen. r ee ee begrüßte ich die aus der Stadt ſiegreich deim* 8 Krieger, in ihre frohe Lieder miſchte ich 5 5 5 klänge. Ich habe mit den Menſchen Freud unt 0 3 teilt, mein eherner Mund hat allen meine 7 k 55 getan und allen meinen Schmerz erzählt; ich 1 95 allem, was im menſchlichen Leben vorkommt, 0 ge⸗ 4* 5 W 1 5 ee ein Uhrwerk in den Turm. ich die Menſchen auch an den ſchnellen Flug der Peit. Ja, die Zeit iſt ſchnell dahingegangen und ſie hat Fi nommen alle, die ich in meiner Jugend 475 Bei meinem hohen Alter und meiner vielſeitigen* weiß ich am beſten, wie ſchnell und unbemerkt 1 e geht. Darum bin ich auch am erſten geeignet, den 2 a 75 ſchen daran zu erinnern. O wenn man nur auf 1 05 hören und die Zeit beſſer benützen würde. De Stund flieht und kehrt nicht. Jugend und verlorne Zeit ett nicht mehr in Ewigkeit. 5 e das Schlagwerk der Uhr ſich zu 5 hen; es war Mitternacht. Die alte Glocke rief zwölfma hinaus in die ſtille Nacht:„Die Zeit entflieht, die Zeit flieht!“ Dann ſchwieg auch ſie. 1 125 O9. kleinen 9 Leſer, laßt uns die Zeit gut benutzen. Das iſt wohl die Mahnung, die uns jeder Stundenſchlaa aibt. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Gottesdienſt-Ordnung Katholiſche Gemeinde Fürth. Sonntag: Früh ½ 7 Uhr Gelegenheit zum Beichten. ½8 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſ. hl. Kommunion der Chriſtenleyrpflichtigen. / 10 Uhr Hochamt. Nach demſelbden Chriſtenlehre für die Fllialiſten. Nachmittags ½2 Uhr Chriſtenlehte und Herz⸗Mariä Bruderſchaft. Nach derſelben Verſammlung der Mitglieder des Roſenkranzvereins. Haferm ehl Bestes Rohmaterial und sorgfältige Fabrikation bedingen die wertvollen Eigenschaften von Knorr's Hafer- mehl als leichtverdaulichste, nahr- hafte und Durchfall vorbeugende Kindernahrung. e ö Jedes Paket entiad p? a Gutschein fur Knorr-Sos. B. Müllerklein, Haumschulen Karlstadt(Bayern) empfie“ zur bevorstehenden Frühjahrspflanzzeit seine erst- Klass! rräte regelrecht gezogener, garantiert sortenechter Baumschulen-Artikel, wie: OE, Beerenobst, Wall- u. 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Das Unglück iſt umſo ſchmerzlicher, als meiſtens arme Familien davon betroffen wurden, deren geſammelte Wintervorräte vernichtet ſind und denen durch die Ueberſchwemmung auch der Anbau der Felder ſehr erſchwert wird. In dieſer traurigen Lage wenden ſich die Unterzeichneten an wohlwollende Mitmenſchen mit der innigſten Bitte, der ſo ſchwer heimgeſuchten Familien zu gedenken. Man hat in der letzten Zeit ſo freigebig des Auslandes gedacht, und ſind wir überzeugt, daß es nur dieſes Hinweiſes bedarf, auch der eigenen Landeskinder zu gedenken. Birkenau i. O., den 5. Februar 1909. Brehm Strack Sulzbach Großh. Bürgermeiſter evang. Pfarrer kathol. Pfarrer. Gaben bitten wir an einen der Unterzeichneten zu ſenden. 8 47 Theobald Frenzel prakt. Bandagist WEINHKEIN, Hauptstr. 129. Bandagen, Leibbinden, Gummistrümpfe, Orthopädische Korsets, Plattfusseinlagen, Künstliche Füsse und Arme Stelzfüsse. Ia. Empfehlungen von Aersten und Patienten Über ausgeführte Arbeiten. 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