Viernhei Viernheimer Zeitung. Erscheint dreimal wöchentlich Nenſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trögerkohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. mer An Vieruheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeisterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions · Organ. Telephon⸗Nuf 0. kiger Anzeigenpreit: 11 Pig. bie 1. paltige Nest; elle Lokal⸗Anzeigen 10 Mg. Reklamen: 80 Pfg. die g⸗ſpaltige Zelle. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. .— Deutſcher Reichstag. 198. Sitzung— 4. Februar. 1 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht der Etat des Reichsamts des Innern. N Es liegen hierzu vor elf Reſolutionen, darunter zehn zum Aus⸗ gabetitel„Staatsſekretär“, mit dem die Beratung beginnt. a Das Zentrum hat vier Reſolutionen eingebracht: eine Re⸗ ſolution Becker auf Erlaß einer Zolltarifnovelle betr. Gewährung von Einfuhrſcheinen an Inhaber von reinen Walzwerken, Eiſen⸗ und Stahlgießereien uſw. bei Ausfuhr ihrer Erzeugniſſe, und war behufs zollfreien Bezugs des Einſtandsmaterials für ihre uslandsproduktion. Zweitens eine Reſolution Hompeſch betr. Konzeſſionspflicht für den Flaſchenbierhandel. Drittens eine Reſolution Hompeſch betr. Verhältniswahl bei der bevorſtehenden Reform der Krankenverſicherung. Viertens Reſolution Hom⸗ peſch betr. Arbeiterſchutzvorſchriften im Bereich der Großeiſen⸗ induſtrie.. Auch eine Reſolution Albrecht(Soz.) verlangt dasſelbe, wie die letzterwähnte des Zentrums. Zwei weitere ſozialdemo⸗ kratiſche Reſolutionen fordern: ein Reichsberggeſetz, ferner Ar⸗ beiterſchutzvorſchriften für Glashütten. 5 8 Von zwei Reſolutionen der Wirtſchaftl. Vereinigung verlangt die eine geſetzliche Regelung des gewerblichen Auskunfteiweſens, die andere Reviſion der Vorſchrift des 8 54 des Gewerbe⸗ Unfallverſich.⸗Geſetzes über die Anſammlung von Reſervefonds. Eine natlib. Reſolution fordert Reichszuſchüſſe zum Ausbau des„Deutſchen Handwerksblattes“. Abg. Trimborn(3.) richtet zunächſt einige Fragen an den Staatsſekretär: ob eine Enquete in Sicht ſei über die Lage des Kleingewerbes, einſchließlich des Kleinkaufmannſtandes, ins⸗ beſondere auf dem platten Lande? ob eine Regelung des Sub⸗ miſſionsweſens in Ergänzung der Geſetzgebung gegen unlauteren Wettbewerb geplant ſei? ob nicht, falls das Arbeiter⸗Relikten⸗ Geſetz nicht rechtzeitig zuſtande komme, wenigſtens ein Notgeſetz geplant ſei? Sodann befürwortet Redner die vorliegenden Reſolutionen des Zentrums und erinnert daran, daß der Reichs⸗ tag im Vorjahre durch Reſolution eine Regelung des Knapp⸗ ſchaftsweſens verlangt habe. Eine Antwort der Regierung hierauf liege leider noch nicht vor. Sicher ſei, daß die Frage des Bergarbeiterſchutzes nicht mehr ruhen werde, ehe nicht ein Reichsberggeſetz erlaſſen ſei! Abg. Baſſermann(gntl.): Eine Mehrleiſtung über das et was an ſozialpolitiſchen Aufgaben den Reichstag bereits eſchäftigt— Gewerbenovelle, unlauterer Wettbewerb— iſt in dieſer Seſſion vom Reichstag nicht zu verlangen. Das kommt auch ſchon in der relativ geringen Zahl der Reſolutionen zum Ausdruck. Zu bedauern iſt, daß in der Vorlage gegen den un⸗ lauteren Wettbewerb nicht auch die Schntiergelderfrage einbe⸗ griffen iſt. Der Zentrums⸗Reſolution wegen der Proportional⸗ wahl bei Krankenkaſſen ſtimmen wir zu! Es iſt aber anzuer⸗ kennen, daß bei den Berufsgenoſſenſchaften von den im Ehren⸗ amt Wirkenden viel Segen geſchaffen worden iſt. Wenn man ſieht, wie von den Berufsgenoſſenſchaften geklagt wird, über die kleinen Renten, über die Art der Dotierung des Reſerve⸗ onds, über die Belaſtung des Handwerks, ſo ſollte man ſich jedenfalls hüten vor einer Vermehrung des Verwaltungs⸗Appa⸗ rats. Gerade eine Vereinfachung empfiehlt ſich. Bezüglich des Reſervefonds liegt ja eine Resolution vor. Und nachdem ich in den letzten Wochen ſo viel Klagen gerade aus Handwerks- ... 2 Dienſtag, den 9. Februar 1909. — ñ—ñ—— kreiſen vernommen have, uber zu große Belaſtung mit Beiträgen, meine ich allerdings, daß dieſe Reſolution von der Regierung ſorgſam geprüft werden ſollte! Mit Rückſicht auf die Reichs⸗ finanzlage iſt von anderer Seite vorgeſchlagen worden, das Inkrafttreten der Arbeiter⸗Relikten⸗Verſicherung über den 1. Jan. 1910 hinauszuſchieben. Dem möchte ich nicht beiſtimmen. Denn es würde doch einen zu ſchlechten Eindruck machen, wenn wir den bei der Zolltarif⸗Angelegenheit gefaßten Beſchluß jetzt nicht einhalten wollten. Die Bedeutung der Frage des Rechts der Berufsvereinigungen wird wohl etwas überſchätzt. Trotzdem haben aber die Regierungen ein Intereſſe—* weil ſie dadurch eine gewiſſe Kontrolle über die Organiſation erlangen. Deshalb legen auch wohl die Sozialdemokraten der Sache nicht ſo großes Gewicht bei. Auf jeden Fall denkt kein Menſch daran, die Tarifverträge obligatoriſch zu machen. Wir erkennen jeden⸗ falls an, daß eine ganze Reihe von Induſtrien nicht in der Lage ſind, Tarifverträge abzuſchließen, und da wollen wir ſie ihnen nicht aufdrängen. Was die Reſolution wegen des Aus⸗ kunfteiweſens anlangt, ſo ſind wir nicht in der Lage, ihr heutzutage ſchon zuzuſtimmen, da noch nicht genügende Er⸗ fahrungen darüber vorliegen. Eine andere— allerdings erſt zu einem ſpäteren Titel geſtellte Reſolution will durch Geſetz die Verquickung von Zeitungs- und Verſicherungsweſen verhindert wiſſen. Die Rechtſprechung darüber iſt noch etwas dunkel. Mir geht ein völliges Verbot, wie es die Reſolution wünſcht, zu weit. Es würde genügen,, daß eine Zeitung, die gleichzeitig ihre Abonnenten verſichert, ebenſo wie die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften konzeſſionspflichtig ſein müßte, damit ſie der Ueber⸗ wachung unterliegt. Inzwiſchen iſt noch eine Reſolution Müller⸗Meiningen und Gen. eingegangen betr. Erlaß eines Reichs⸗Theater⸗Geſetzes. Abg. Pauli⸗ Potsdam(k.): Man darf die Kehrſeite der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung nicht vergeſſen. Der Reform ſieht der Unternehmer, namentlich der Handwerkerſtand mit großer Sorge entgegen: er befürchtet, wieder der Leidtragende zu ſein, ohne Vorteil. Dankenswerte Erlaſſe ſind über die Submiſſions⸗ e. glauben Sie, daß die ieren Be 3 rden ſich danach richten?— ja, Kuchen! Die Grenze der Leiſtungsfähigteit für die ſozialpolitiſche Belaſtung iſt, beim Handwerk wenigſtens, erreicht. Der Redner erklärt die Zu⸗ ſtimmung ſeiner Freunde zu den Forderungen über Beſeitigung der Vorſchrift betreffend Anſammlung des Reſervefonds der Berufsgenoſſenſchaften, Verbot der Abonnentenverſicherung, tun⸗ lichſtes Verbot der Sonntagsarbeit und Beſchränkung der Ueber⸗ arbeit auf das geringſte Maß. Sie lehnen dagegen die auf Feſt⸗ ſetzung von Arbeitszeiten gerichteten Forderungen ab als zu⸗ weit gehende Eingriffe in das Erwerbsleben. Zu den Fragen des gewerblichen Auskunfteiweſens und der obligatoriſchen Verhält⸗ niswahl nehmen ſie einſtweilen noch keine Stellung. Abg. Ooch(Soz.) kritiſiert die Bundesratsverordnung über die Arbeitszeit in der Schwerinduſtrie als durchaus unzu⸗ reichend und verlangt ein neues Arbeiterrecht, das die gegen⸗ wärtigen Machtverhältniſſe beider Kontrahenten des Arbeits⸗ vertrages berückſichtigt. Weshalb treibt die Regierung ſolche Ge⸗ heimniskrämerei mit der geſamten Arbeiterverſicherungs⸗Reform? Die Frage des Verhältniſſes zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzten iſt jetzt total verfahren. In Köln ſind die Aerzte jetzt ſo weit, daß ſie erklären, wir behandeln jetzt überhaupt keine Kaſſen⸗ Kranken mehr! 253. Jahrgang. ——... Abg. Mug dan(Frs. Vp.): Der Vorredner hat das Bild der deutſchen Sozialgeſetzgebung nur grau in grau gemalt. Er tat ſo, als ob bei uns nur den Unternehmern Liebesdienſte er⸗ wieſen würden! Aber in welchem anderen Lande haben Sie ſolche ſoziale Verſicherung und ſolchen Arbeiterſchutz wie bei uns? Etwa gar in Amerika? Da haben Sie doch überhaupt keinen Arbeiterſchutz! Durch nichts wird unſere Sozialpolitik mehr aufgehalten, als gerade durch die Agitation der Sozialdemo⸗ kraten. Auch die gelben Gewerkſchaften ſind nur hervorgerufen durch Ihre Agitation.(Gelächter links.) Den gelben Gewerk⸗ ſchaften gehören gerade ſolche Leute an, die eingeſehen haben, wie unfruchtbar Ihre Agitation iſt!(Beifall und Gelächter.) Einen erhöhten Bergarbeiterſchutz halten auch wir für not⸗ wendig. Und ich begreife nicht, weshalb die Regierung ſich ſo ſehr ſträubt gegen ein Reichs⸗Berggeſetz und gegen Arbeiterkon⸗ trolleure im Bergbau. Schaden können dieſe doch unmöglich! Weshalb geben alſo die Regierungen nicht einem ſo ſehnlich gehegten Wunſche der Bergarbeiter nach? In der Gewerbe⸗ inſpektion müſſen mehr Frauen und Aerzte beſchäftigt werden. Den Antrag wegen des Reichs⸗Handwerksblattes werden wir ſelbſtverſtändlich unterſtützen. Daß die Unfallverhütungs⸗Vor⸗ ſchriften ſo arbeiterfreundlich geregelt ſeien, wie Vorredner es ſchilderte, kann ich nicht zugeben, denn über dieſe Vorſchriften werden ja auch die Arbeiter gehört. Redner geht dann noch auf die Aerztefrage bei den Krankenkaſſen ausführlich ein. Daß die Nichtkaſſenärzte ſich weigern, Familienangehörige vom Kaſſenmitgliedern zu behandeln, woraus der Vorredner ihnen einen Vorwurf macht, das ſei doch nur natürlich. Bei dem In⸗ validenverſicherungs⸗Geſetze halte er es durchaus verfehlt, eine neuere Verfügung des preußiſchen Handelsminiſters, die unter allen Umſtänden ein mündliches Verfahren bei der unteren Ver⸗ waltungsbehörde vorſchreibe, und die den Eindruck erwecke, als ſei der Zweck des Verfahrens nicht Gewährung, ſondern Ver⸗ hinderung der Invalidenrente. Unſere ganze neuere Sozial⸗ politik ſei zu ſehr verquickt mit Polizei- und Strafbeſtimmungen. Keine ordentliche Sozialpolitik ſei überhaupt denkbar ohne völlig freies Koalitionsrecht der Arbeiter! Polizei haben wir genug, — unſere Sozialpolitik ſoll nicht mit Polizeibeſtimmungen ver⸗ quickt ſein! Hierauf Vertagung. Morgen, 1 Uhr, Fortſetzung, vorher Rechnungsſachen und namentliche Abſtimmung. Schluß nach 6¼ Uhr. 2 199. Sitzung, Freitag, den 5. Februar. Am Tiſche des Bundesrats: v. Bethmann⸗Hollweg, Dern⸗ burg. Das Haus iſt gut beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min.* Die Reichshaushalts⸗Rechnungen von 1993 und 1904. Abg. Ulrich(Soz.): Zu den Etatsüberſchreitungen und den außeretatsmäßigen Ausgaben ſind nun auch noch Fonds⸗ verwechſelungen in Höhe von 960 000% gekommen.(Hört! Hört! b. d. Soz.) Sie ſind nicht nur formaler Natur, es ſind falſche Buchungen. Man läßt einen Fonds auf Koſten des ande⸗ ren bluten und bringt dadurch Unklarheit in die Rechnungen hinein. Bei der Militärverwaltung ſind nicht weniger als 900 Fondsverwechſelungen vorgekommen. Durch ſolche Schiebungen wird das Budgetrecht des Reichstags gefährdet. TTT Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 7(Nachdruck verboten.) „Welche Torheit!“ widerſprach ſie feſt, faſt leidenſchaftlich. „Welches Recht hätte ich, die ſchönen Seiten des Daſeins hin⸗ zunehmen und die rauhen von mir zu weiſen? Nein, nein, ſo ſeige bin ich nicht! Wiſſen Sie, was ich möchte? Am liebſten ginge ich zu Herrn Eppler und ſagte ihm, daß er mir unend⸗ lich leid tut! Ich möchte zihn bitten, mir alles, alles von Beginn an, und zwar von ſei mem Standpunkt aus, zu erzählen. Ich möchte ihm helfen, ihn don dieſem gräßlichen Verdacht zu reinigen. Und dann— Blumen möchte ich ſtreuen über den armen Toten! O mein Gotzt, ich ertrage es nicht! Warum iſt die Welt ſo voller Schmerz und Traurigkeit!“ Margarete brach in bittlerliches Weinen aus. „Margarete, o Margaffete!“ flehte Arſtein tief erſchüttert, „Sie ſind ein Engel! Siſe ſind zu gut für dieſe Welt!“ „Wie töricht! Nein, nein, laſſen Sie mich weinen! Die Tränen erleichtern mein Gemüt.“ Sie trocknete ihre Auigen und erhob ſich haſtig. »Ich höre meinen Nezmen— die Kinder rufen“, ſagte ſie. „Aber jetzt iſt es mir ſunmöglich, irgend jemand zu ſehen. Wohin gehen wir?“ 1 „Hier hinein ins Unterholz“, verſetzte Arſtein ſchnell,„ich weiß einen Weg, den niemand kennt.“ Er reichte ihr die Hand und bog die Zweige der Bäume auseinander. Bald befanden ſie ſich in einer ſtillen, kleinen Welt ſanften, grünen Z. wielichts. Der Weg war ſehr ſchmal. Arſtein ging voraus, Margarete folgte ihm. Nach etwa einer Viertelſtunde wurde de r Wald lichter, eine kleine, entzückende Anhöhe wurde ſichtbar, die dem jungen Mädchen völlig un⸗ bekannt war. „Ach, wie ſchön, ee ſchön iſt es hier!“ rief ſie bewundernd aus. „Es macht mich glückl ich, daß es Ihnen hier gefällt!“ ent⸗ 11 gegnete Arſtein.„Ich habe dieſen Pfad zu der Anhöhe hier erſt vor acht Tagen entdeckt und keiner Menſchenſeele etwas davon geſagt.“ Während der Baron die letzten Worte ſprach, miſchte ſich ein leiſes Stöhnen in dieſelben, und gleichzeitig führte er die Hand an die Stirn. „Fehlt Ihnen etwas?“ fragte das junge Mädchen ängſtlich. „Nein, ich habe mich im ganzen Leben nie ſo wohl gefühlt, wie jetzt.“ „Sie ſehen bleich aus, Sie ſind plötzlich ganz anders—“ „Sagen Sie das nicht!“ unterbrach er ſie ungeſtüm, während durch ſeine Stimme eine geheime Angſt klang. Margarete ſah ihn tiefernſt an. „Sie ſind ganz verändert“, wiederholte ſie beſtimmt.„In Ihren Augen liegt ein ſo ſeltſamer Ausdruck.“ „Mir fehlt aber wirklich nichts“, verſicherte er raſch,„nur — nur—“ „Was„nur“? Sprechen Sie doch!“ bat ſie. „Ach, ich möchte lieber nicht wieder auf das ſchreckliche Thema kommen“, ſagte er nach einigem Zögern.„Irgend etwas, das mit dieſer entſetzlichen Tat in Verbindung ſteht, macht mich ſtutzig, nachdenklich.“ „Und was iſt das?“ „Daß ich kein Entſetzen über die ſchaurige Tat zu empfinden vermag. Alles andere fühle ich: zum Beiſpiel Ihr Mitleid mit dem Unglücklichen, die Schönheit des heutigen Tages, die Freude am Leben und die frohe Hoffnung für die Zukunft— aber ein tiefes Mitleid mit dem armen Toten kann ich un⸗ begreiflicherweiſe nicht empfinden. Iſt das nicht ſonderbar?“ „O nein“, verſetzte Margarete ſanft.„Ich weiß— ich glaube, mich in Ihre Lage verſetzen zu können. Sie meinen nur kein Mitleid zu fühlen, weil Sie viel zu viel fühlen; die Schwere des Unglücks hat Sie erſchüt' ert!“ „Ja, Sie mögen recht haben! Nun wollen wir aber nicht mehr von dieſem Thema ſprechen. Bitte, laſſen Sie uns noch ein wenig hier verweilen.“ „Schön— und nun erzählen Sie mir von den Vor⸗ bereitungen zum Feſte Ihrer Mündigkeitserklärung.“ Margarete ſetzte ſich bei dieſen Worten in das weiche Gras. Ihr weißes Kleid, ihre graziöſe Figur, ein feuchtſchimmerndes Leuchten in ihren Augen verliehen dem ſchönen Mädchen eine faſt überirdiſche Schönheit in den Augen des Mannes, der ſie leidenſchaftlich liebte. Eine unbezähmbare, heiße Sehnſucht ſtieg in ihm auf, und er beſchloß, das Ziel all ſeiner geheimen Wünſche zu erringen. „Vergeben Sie mir“, bat er mit bebender Stimme,„ich kann in dieſem Augenblick nur von dem ſprechen, was mein Herz bewegt.“ Er ließ ſich auf ein Knie neben ihr nieder. Sie fragte nicht nach dem, was ſein Herz bewegte, ſondern ließ die dunklen Augen beharrlich am Boden haften. „Margarete“, fuhr er bittend fort,„Sie wiſſen, was ich ſagen will. Sie kennen meinen glühendſten Wunſch, wenn ich großjährig werde— ich begehre die zum Weibe, die ich liebe — Sie, Margarete! Sie müſſen mein Geheimnis längſt er⸗ raten haben!“ Margarete antwortete nicht ſogleich. Erſt nach längerer Pauſe ſtreckte ſie ihm ſchüchtern eine ihrer kleinen Hände ent⸗ gegen, die er ſtürmiſch erfaßte und küßte. „Du— Du haſt es erraten— und Du biſt nicht erſtaunt oder erſchreckt über meine Worte?“ Sie ſchüttelte glückſelig lächelnd das Haupt. „Dein Geheimnis war das meine“, flüſterte ſie innig. „O Margarete! So willſt Du mein Weib werden— mich zum glücklichſten Menſchen von der Welt machen?“ Das junge Mädchen hatte ſich erhoben, Arſtein ebenfalls. Nun zog er ſie ſtürmiſch in ſeine Arme und bedeckte ihren Mund mit leidenſchaftlichen Küſſen. (Fortſetzung folgt) ——— ——————— ————— r 2 — —— Unterſtaatsſekretar im Reichsſchatzamt Twele: Die Reichs⸗ regierung wird alles tun, um Fondsverwechſelungen möglichſt zu vermeiden. Eine Abſicht, das Budgetrecht des Reichstags zu verletzen, lag keinenfalls vor. Von den Fondsverwechſelungen at ja auch kein Reſſort einen Vorteil. Abg. Dr. Görcke(ul.): Die Fondsverwechſelungen ſind nur formaler Natur. Es iſt aber freilich wünſchenswert, daß ſie überhaupt vermieden werden. Darauf wurden die Rechnungen genehmigt. Die Abſtimmung über die nachgeſuchte Idemnität für die außeretatsmäßige Ausgabe von 200 000% zu Vorarbeiten für eine Eiſenbahn von Windhuk nach Rhobot iſt auf Antrag Baſſer⸗ mann(nl.) eine namentliche. Sie ergibt die Erteilung der Idemnität durch eine Block mehrheit von 190 gegen 122 Stimmen. Der Etat des Reichsamts des Inuern. (Zweiter Tag.) Die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern wird fortgeſetzt. Abg. Linz(Rp.): Erfreulich iſt, daß das Verſtändnis für Mittelſtandsfragen wieder zu wachſen beginnt. Wir hoffen, daß der Mittelſtand bald aus ſeiner bisherigen Aſchenbrödel⸗ ſtellung herauskommen wird. Zum Staatsſekretär haben wir Das Vertrauen, daß er eine vernünftige Mittelſtandspolitik treiben wird, und daß er bemüht ſein wird, dem Mittelſtande, der bisher von der Geſetzgebung vernachläſſigt worden iſt, aufzuhelfen. Deutſchland iſt das Muſterland der ſozialen Re⸗ formen. Daran ändert die verhetzende Kritik der Sozialdemo⸗ kraten nichts.(Zuſtimmung.) Sie ſuchen mit öden Tiraden zunſere Sozialpolitik in Grund und Boden ſchlecht zu machen. Wir werden trotzdem den beſchrittenen Weg weiter verfolgen. Wir fordern noch die Herabſetzung der Altersgrenze für Alters- renten von 70 auf 65 Jahre. Mit 65 Jahren iſt der Arbeiter an der Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit angekommen. Er hat dann ein Recht auf ſtaatliche Fürſorge.(Beifall.) Abg. Schack(Wirtſch. Vgg.): Den anerkennenden Worten der Vorredner über die Tätigkeit des Staatsſekretärs können wir uns anſchließen. Die Konkurrenz, die das Handwerk durch die Gefängnisarbeit erleidet, iſt leider immer noch nicht völlig beſeitigt. Die wirtſchaftliche Abſonderung der Beamten hat in weiten Handwerkerkreiſen große Erbitterung hervorgerufen. Dieſer häßlichen Begleiterſcheinung des Kaſtengeiſtes ſollte die Regierung entgegenwirken. Ein weiteres Mittel, dem Handwerk zu helfen, wäre die Ausdehnung der Selbſtverſicherung. Der Redner bringt zum Schluß Wünſche der Handlungsgehilfen vor: Sonntagsruhe, Regelung der Arbeitszeit, Kontorſchluß und Schaffung einer ſtaatlichen Zwangsverſicherung.(Beif.) Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Meine Herren, es liegt Ihnen bereits ein reiches Material vor. Und trotzdem ſind wieder ſo viele Wünſche laut geworden. Es hat doch ſeine ſedenken, wenn Jahr für Jahr ein ſo voller Strauß von Wün⸗ ſchen hier zuſammengebunden wird. Im Lande könnte der Ein⸗ bruck entſtehen, als geſchehe nicht genug. Noch ſchwerer wiegt es, daß dadurch ein Moment der Beunruhigung in das Land getragen wird. Die Wünſche für das Handwerksblatt werden erfüllt werden. Es liegt weiter eine Reſolution bezüglich der Großeiſeninduſtrie vor. Aber 8 120e der Gewerbeordnung trifft ſchon allgemeine ſanitäre Vorſchriften. Es ſchien uns einſt⸗ weilen nicht angezeigt, darüber noch in unſerer bezüglichen Ver⸗ vrönung hinauszugehen. Und was die Arbeitszeit in dieſer Schwerinduſtrie anlangt, ſo ſind wir darüber doch noch nicht genau genug unterrichtet. Es iſt gerade auch mit Abſicht unſe⸗ rer Verordnung, hierfür die nötigen Unterlagen zu beſchaffen urch entſprechende Angaben für jeden einzelnen Arbeiter in en Lohnliſten. Schon dadurch wird hoffentlich auf Herab⸗ kinderung einer übermäßigen Arbeitszeit hingewirkt werden. Auch werden die Unternehmer ſelbſt dadurch auf etwaige über⸗ mäßige Arbeitszeit aufmerkſam gemacht werden. Ein Geſetz über Privatbeamten⸗Verſicherung iſt in Ausarbeitung. Bei Neu⸗ regelung der Arbeitszeit an Sonntagen im Handelsgewerbe ird differenziert werden müſſen zwiſchen Stadt und Land. Die darüber bereits eingelaufenen und noch einlaufenden Gutachten der Handelskammern werden ſorgſam geprüft werden. Verlangt hat man ferner eine Enquete über die Verhältniſſe des Mittel- ſtandes, des Kleinhandelsſtandes. Geben wir dem ſtatt, ſo Fiehen wir uns vielleicht wieder eine Rüge des Abg. Gamp wegen„zu vieler Enqueten“ zu.( Heiterkeit.) Es empfiehlt 1 ch vielleicht, daß wir nicht gleich eine Enquete für das ganze eich veranſtalten, ſondern erſt einmal mit Stichproben vor⸗ gehen. Weiter will man das Recht der Berufsvereinigungen geregelt wiſſen. Ich will erſt einmal die Frage der Tarif⸗Ver⸗ träge berühren. Praktiſch haben dieſe Verträge neuerdings im Reiche ſehr zugenommen, ſie haben ſich auf zahlreiche Gewerbe ausgedehnt. Und gerade die großen Arbeitgeber⸗Organiſa⸗ tionen waren dabei das treibende Element. Die Frage iſt da⸗ durch praktiſch weiter geklärt worden. Die Verträge erſtrecken ſich auch ſchon auf Unternehmungen, bei denen nicht eigentlich Arbeiter in Betracht kommen. Nun verlangt man eine geſetzliche Regelung. Den Abgg. Jünger und Baſſermann ſtimme ich darin bei, daß man ſich von einer öffentlich⸗rechtlichen Regelung wie in Neu⸗Guinea nichts verſprechen darf, daß es ſich vielmehr immer nur um eine zivilrechtliche Regelung handeln kann. Eng⸗ Land, das klaſſiſche Land der Tarifverträge, hat ſich aber von einer zivilrechtlichen Regelung bisher ferngehalten. Es hat ſich beſchränkt auf Einigungsämter und ſchiedsgerichtl. Einrichtungen. Sehen wir, wie ſich bei uns die Tarifverträge entwickelt haben, ſo glaube ich, daß es einer geſetzlichen Regelung dringlich nicht bedarf. Es ſind auch noch zu viele einſchlägige Einzelfragen moch nicht ausgetragen. Wir würden mit einer geſetzlichen Regelung wohl nux die natürliche Entwicklung aufhalten. Eine andere Frage iſt, ob etwa auf dem Geſetzeswege gewiſſe Hinder⸗ miſſe zu beſeitigen wären, die dem Abſchluß von Tarifverträgen entgegenſtehen. Ich denke da namentlich an 88 152 und 153 der Gewerbeordnung. In der Gewerbekommiſſion liegt ein Antrag Hitze und Gen. vor, der einen entſprechenden Zuſatz zu 8 152 fordert, warten wir die Verhandlungen in dieſer Kom⸗ miſſion ab. Jedenfalls ſtehen wir den Tarifverträgen mit Sym⸗ pathie gegenüber. Die Reichsverſicherungs-Aenderung, m. H., wird noch in dieſem Monat dem Bundesrat zugehen.(Beifall.) Mein Beſtreben, das habe ich Ihnen wohl ſchon bewieſen, m. H., geht dahin, die Arbeiter zu Worte kommen zu laſſen.(Bei⸗ fall.) Ich hätte daher auch ſehr gern den Kreis derer, die ich angehört habe, noch weiter ausgedehnt, Herr Legien. Aber— m. H., wie ein dunkler Stern ſteht über mir die lex Trimborn, die eine baldige Erledigung erheiſcht.(Heiterkeit.) Die drei Verſicherungszweige ſollen beſtehen bleiben, ſie ſollen nicht zu⸗ ſammengeſchloſſen werden. er eine gewiſſe einheitliche Kodi⸗ . erſcheint gebote iſt ein dickes Buch, über 1700 Paragraphen. Das Werk rd überſichtlicher ſein, als die bis⸗ herige Geſetzgebung mit ihren zu langen Paragraphen und zu langen Sätzen.(Beifall.) Jedenfalls war der geſtern von Mugdan vorgeſchlagene Weg nicht gangbar, nacheinander Kranken-, Un⸗ fall⸗ und Invalidenverſicherung zu regeln. Bei der Krankenver⸗ ſicherung handelt es ſich zunächſt um Einbeziehung von Ge⸗ ſinde, ländlichen Arbeitern und Hausgewerbetreibenden. Das Krankenkaſſenweſen ſoll zentraliſiert werden im Intereſſe der Leiſtungsfähigkeit. Die Beiträge werden halbiert werden. Das Verhältnis zu den Aerzten ſoll geregelt werden. Ein beſtimmtes Arztſyſtem ſoll aber nicht vorgeſchrieben werden. An einem Hand⸗in⸗ Handarbeiten hat es da bisher gefehlt. Ich brauche da nur an Köln zu erinnern. Wir ſtehen da vor einer ernſten Sache. Ein Boykottieren von Kranken iſt eine zweifellos unſoziale Er⸗ ſcheinung.(Beifall.) Das ſind Auswüchſe des Koalitionsweſens, die ebenſo wie andere Auswüchſe des Koalitionsweſens beſeitigt werden müſſen.(Beifall.) Ich bin der; letzte, die Errungen⸗ ſchaften des Koalitionsweſens zu beſtreiten. Aber erkennt man nicht, daß ein überſtarkes Koalitionsweſen große Gefahren birgt? Daß dabei der geiſtige Individualismus zu Schaden kommt? Ich nenne Ihnen da nur Schlagworte: Narrenſtandpunkt, Schwarze Liften, Boykott, ferner, wie ſoeben Herr Schack er⸗ wähnte, Abſperrung der Beamten! Sind das nicht Gefahren des ſchrankenloſen Koalitionsweſens? Es kommt darauf an, daß die berechtigten Koalitionen anfangen, ſich gegenſeitig zu verſtehen! Die Hinzufügung neuer Lohnklaſſen zugunſten des Mittelſtandes und Handwerks, für diejenigen, die oft ſchlechter ſtehen, als die Arbeiter(Sehr richtig! rechts), haben wir nicht einfügen können. Wir wollen das der weiteren Beratung im Reichstage überlaſſen. Der Staatsſekretär betont nͤch einmal den außer⸗ ordentlichen Umfang des Werkes. Dazu kommt noch die Hinter⸗ bliebenen⸗Verſicherung. Ich hätte gewünſcht, wir hätten das Werk gründlicher vorbereiten und ſpäter einbringen können. Daß das Werk ohne Beiträge in Szene geſetzt wird, daran iſt nicht zu denken. Auch ein Reichszuſchuß wird erforderlich ſein. Hoffent⸗ lich wird bei der gemeinſamen Beratung ohne Streik und Boykott das Ziel in Frieden erreicht.(Lebhafter Beifall.) Abg. v. Czarlinski(Pole) ſpricht über den Sprachen⸗ paragraphen des Vereinsgeſetzes und fordert Abſtellung von Mißſtänden. sb Abg. Gothein(frſ. Vgg.): Meine Freunde erkennen an, daß die Abonnenten⸗Verſicherung bei Zeitungen nicht gerade ſchön iſt, aber wir halten es nicht für nötig, deshalb gleich zu der Klinke der Geſetzgebung zu greifen. Ein geeignetes Eingreifen des Aufſichtsamtes für Privatverſicherung ſollte da genügen. Auch halten wir ein geſetzgeberiſches Vorgehen in bezug auf die Großeiſeninduſtrie noch nicht für an der Zeit, wir wollen das erſt abhängig machen von vorgängigen Er⸗ hebungen, weshalb wir ſelbſt eine Reſolution eingebracht haben, die ſolche Erhebungen verlangt. Zum Schluß äußert Redner ſich noch beifällig über die Zentrums⸗Reſolution betr. Einfuhrſcheine auf Einfuhr von Roheiſen und Halbzeug bei der Ausfuhr von Produkten der reinen Walzwerke. Die Reſolu⸗ tion ſei die notwendige Folge des Notſtandes der reinen Walz⸗ werke, eines Notſtandes, der verſchuldet ſei durch die Zölle auf Roheiſen und Halbzeug, ſowie durch die Syndikate der gemiſchten Werke. Hierauf Vertagung. Sonnabend, 1 Uhr, Fortſetzung. Schluß 6¼ Uhr. a Politiſche Rundſchau. Ein N von 15 Millionen? Wie es heißt, ſoll im Reichstage ein Nachtragsetat von 15 Millionen Mark eingebracht werden, da die erwarteten Einnahmen ausgeblieben ſind, und inſolgedeſſen eine Ebbe der Reichskaſſe droht. Tatſache iſt, daß bezüglich dieſes bevorſtehenden Nachtragsetats der Reichsſchatzſekretär Sydow. bereits mit verſchiedenen Parteiführern im R. ichs⸗ tage Beſprechungen gepflogen hat, um ſie auf das Un⸗ vermeidliche vorzubereiten. Mit feſtlichen Vorbereitungen zum Empfang des Königs Eduard in Berlin iſt man jetzt im Ber. liner Rathauſe dauernd beſchäftigt. Die Stadt Berlin wird dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge 540 Einladungen zu einem Früh⸗ ſtück ergehen kaſſen. Die Ausſchmückungsarbeiten im Rat⸗ hauſe werden bereits probeweiſe vorgenommen, um den Eindruck zu prüfen, den die Dekorationen hervorrufen. Zum Ehrendienſt bei König Eduard wurde Oberſt von Bitter, der Kommandeur der Blücherhuſaren in Stolp, befohlen. Außerdem wurden ſechs Unteroffiziere dieſes Regiments zum Ordonnanzdienſt für das Königspaar in das Berliner Schloß kommandiert. Die Senſationsaffäre Lopnchin⸗Aſew, durch welche die troſtloſe Korruption der politi. lizei in Rußland aufs neue in A ſchrecchaſter Wai beleuchtet wird, hat nun auch den ruſſiſchen Miniſterrat beſchäftigt. Wenn auch bei den maßgebenden Männern die Abſicht beſteht, das Uebel bei der Wurzel zu erfaſſen und auszurotten, wird ſich doch erſt erweiſen müſſen, ob der gute Wille dazu ausreicht. Miniſterpräfident Stolypin be⸗ tonte, die Frage Lopuchin⸗Aſew verwirre die Regierung durchaus nicht, im Gegenteil, ſie ſtrebe nach größter und breiteſter Aufklärung. Die Regierung verurteile aufs ſchärfſte die Machenſchaften der Beamten und werde ſie ſchwer ahnden. Sie werde den Weg des öffentlichen Ge⸗ vichtsverfahrens betreten, das gegen alle, an efangen von Aſew und Lopuchin, angewendet werden ſolle Das ge⸗ ſamte Kabinett ſtimmte Stolypin zu. Hier noch einige intereſſante Details über Aſews Flucht aus Paris. Nach⸗ dem das Revolutionstribunal ihn als Verräter zum Tode verurteilt hatte, erklärte Aſew, in ſeiner Wohnung be⸗ fänden ſich ſenſationelle Dokumente, die ihn vehabilitieren würden. Daraufhin wurde er aufgefordert, ſie zu holen. Als er nach zwei Stunden nicht erſchien, gingen einige Mitglieder fort, ihn zu ſuchen. Das Neſt war aber leer — hatte 200 000 Rubel Komiteegelder mitgenommen. Die 1 Lopuchins hatte auf den Zaren tiefen Eindruck gemacht. Er außerte zu ſeiner nächſten Umgebung: Auf wen kann ich mich nun eigentlich noch verlaſſen?“ Auf Befehl des Zaren ſoll eine Spezialkommiſſion ernannt wer⸗ den, an deren Spitze ein Flügeladjutant ſteht, zwecks gründ⸗ licher Unterſuchung der Affäre Lopuchin⸗Aſew. 3 Kalifornien und Japan. „Das Unterhaus der Staatslegislatur S Kalifornien hat die Vorlage, durch die die ae 8 Ufentlichen Schulen aus eſchloſſen werden, angenommen. Der Gouverneur des Smates Kalifornia hat von dem Präſidenten Rooſevelt folgendes Telegramm erhalten: Wie es heißt, hat die geſetzgebende Körperſchaft von Kali⸗ lornien ein Geſetz angenommen, das die japaniſchen Kinder von den öffentlichen Schulen ausſchließt. Dies äußerſt aggreſſive Geſetz iſt meiner Anſicht nach zweifellos ver⸗ ſaſſungswidrig. Wir ſollten ſofort gerichtlich unterſuchen laſſen, ob es noch angehalten oder ob ein Veto dagegen eingelegt werden kann.— Rooſevelt iſt in Bezug auf das Verhältnis der Vereinigten Staaten zu Japan ernſt⸗ lich beſorgt. Einen Geſetzentwurf, nach welchem den Ja⸗ panern auch der Landerwerb verboten werden ſollte haben die Kaliforner zwar abgelehnt. Aber die Japaner eee es kaum ruhig hinnehmen, daß ihre Kinder in eee wie die Ghettos in beſondere Schulen verwieſen Hochwaſſer. Immer ſchwerer lauten die Meldungen, die aus allen Gebirgsgegenden Deutſchlands von plötzlichem Hoch wuſſer berichten. Die Waſſermengen überſteigen das ge⸗ wohnte Maß und ſchwellen bereits an vielen Orten zu erſchreckender Höhe an, wie ſie ſeit den letzten zwanzig Jahren nicht mehr erreicht worden iſt. Die Urſache des plötzlichen Hereinbrechens ſolch rieſiger Waſſermengen liegt nicht allein in der Undurchläſſigkeit des noch efvorenen Bodens, ſondern auch in der ganz außergewöhnlichen Nie⸗ derſchlagsmenge, die in kurzem Zeitraume gemeſſen wurde. Sos werden z. B. aus dem Sauerlande. dem Gebiete der größten in Deutſchland verannten Regenmengen, Nieder⸗ ſchläge gemeſſen, die höher ſind, als das Geſamtergebnis der letzten Monate. Obwohl die Talſperren daſelbſt gute Dienſte leiſten, und das Schlimmſte vielfach verhüten, iſt das Unglück bereits groß genug. Der Sachſchaden iſt ſchon zu bedeutender Höhe angewachſen. Ueberall in Rheinland und Weſtfalen wie in anderen Gebieten des Reiches tre⸗ ten Verkehrs⸗ und Betriebsſtörungen ſchlimmſter Art auf. Neuwied, 5. Febr. Durch Einſturz der Wiedbach⸗ brücke zwiſchen Neuwied und Fahr und der Saynbrücke zwiſchen Engers und Bendorf infolge Hochwaſſer iſt der durchgehende Zugverkehr auf der rechten Rheinſeite für mehrere Wochen unterbrochen. Züge von Köln fahren nur bis Fahr und ſolche von Frankfurt bis Bendorf. Die durch⸗ fahrenden Schnellzüge werden über die linke Rheinſeite geleitet. 5 Aachen, 4. Febr. Infolge der geſtrigen ſtarken Regen⸗ güſſe und der Schneeſchmelzungen gab es geſtern abend hier Ueberſchwemmungen. In der Ellerſtraße im Stadt⸗ teil Aachen⸗Burtſcheid ſtand das Waſſer 1 Meter hoch. Die belgiſchen Züge trafen in der Nacht mit zſtündiger Ver⸗ ſpätung hier ein wegen Ueberſchwemmung der Bahnlinie. Baal, 5. Febr. Die Niederung der Rur zwiſchen hier und Bracheln, dann aufwärts nach Linnich und abwärts nach Heinsberg, bildet infolge eingetretenen Hochwaſſers große Seen. Nur die Bäume ragen noch aus dem Waſſer. Ueber Strauchwerk und Korbweiden geht das Waſſer meiſt hinweg. Eten, 5. Febr. Auf der Bahnſtrecke Eſſen⸗Düſſeldorf ſteht bei Werden das Waſſer bis an den Bahndamm. Die gefährdeten Stellen werden bewacht. In Werden iſt das Hochwaſſer der Ruhr durch den Kanal in die untere Stadt gedrungen, wo die Wohnungen geräumt werden. Der Tele⸗ phonverkehr nach Werden iſt infolge des Hochwaſſers un⸗ terbrochen. Die Brücke nach Werden iſt überſchwemmt. Auch die Emſcher führt Hochwaſſer und hat den Damm bei Oſterfeld durchbrochen. Aus Hagen wird gemeldet, daß der Bahnverkehr Vorhalle⸗Volmarſtein eingeſtellt wer⸗ den mußte. Der Poſtverkehr von Hagen nach Vorhalle iſt unterbrochen. In Herdecke iſt die Brücke weg⸗ geſchwemmt. In Wetter mußten mehrere Gebäude ge⸗ räumt werden. Wenn das Waſſer weiterſteigt, muß das Waſſerwerk der Stadt Wetter den Betrieb einſtellen. Solingen, 5. Febr. Das Waſſer hat den höchſten Stand ſeit dem Jahre 1879 erreicht. Damals ſtand das⸗ ſelbe noch 30 Zentimeter höher als geſtern abend. Das Hoch⸗ waſſer würde zweifellos noch bedeutend höher geſtiegen ſein, wenn die Talſperren im oberen Niederſchlagsgebiet der Wupper nicht vorhanden wären. Die fünf Talſperren haben geſtern und heute mindeſtens 4 Millionen Kubik⸗ meter Waſſer zurückgehalten und damit großes Unglück verhütet. Sie ſind ſämtlich noch nicht gefüllt, meiſt nur zur Hälfte, können alſo noch weitere Waſſermengen auf⸗ halten. Sämtliche Fabriken und Schleifereien von Papier⸗ mühle bei Remſcheid abwärts bis zur Mündung der Wupper inden Rhein ſtehen unter 3 Unterburg gleicht einem See, aus welchem die Häuſer hervorragen. An vie⸗ len Stellen brachen die Staudämme der ſodaß die Waſſermaſſen weite Strecken überſchwemmen konnten. In einigen Häuſern ſteht das Waſſer zwei Meter hoch. In der Kraftzentrale der Weſtdeutſchen Kleinbah⸗ nen in Eſchbach haben die Waſſermengen die Maſchinen derart verdorben, daß der Bahnbetrieb, ſelbſt wenn das Waſſer fällt, nicht vor Sonntag aufgenommen werden kann. In Balkhauſen wurde die Wupperbrücke weggeriſſen. Neheim,& Febr. Durch die Ueberſchwemmung der Ruhr und Möhne ſtehen die Städtchen Neheim und Hüſten zum großen Teil unter Waſſer. Ganze Straßen ſind un⸗ paſſierbar. Eine große Anzahl Häuſer mußten geräumt werden. Das Waſſer ſteht noch höher als 1890. Eine Brücke wurde hinwͤggeſpült. An einem Sägewerk nabm bie Flur ven ganzen Holzvorrat mit ſich. Viele Fabriken ſind vollſtändig geſchoſſen. Die Vorarbeiten an der im Bau befindlichen Talſperre bei Geſecke gelten als verloren. Herford, 5. Febrt Die aus dem Teutoburger Walde herabſtürzenden Fluten erreichten in Werra und Aa eine Höhe, wie ſolche in dem letzten 20 Jahren nicht erlebt iſt. Mehrere Stadtteile murden unter Waſſer geſetzt und breite Länderſtrecken überſchwemmt. In ländlichen Haus⸗ wirtſchaften mußten Se abgeſtochen werden, da das Waſſer in die Ställe eindrang und die Tiere nicht anders untergebracht werden konnten. Das Städt. Elektrizitäts⸗ werk mußte den Betrieb eimſtellen, weil Waſſer in die Räume drang. Detmold, 5. Febr. Dey letzte fahrplanmäßige Zug der Staatsbahn Schieder—Blchmberg hatte unweit Schie⸗ der einen ſchweren Unglücksfall zu beſtehen. Der andau⸗ ernde Regen hatte den an de betreffenden Stelle zirka 6 bis 7 Meter hohen Bahndamm völlig unterſpült, ſodaß der Perſonenzug entgleiſte. Ei Wagen ſtürzte ganz in die Tiefe, die anderen Wagen und die Lokomotive lagen quer über den Bahndamm, der neuerdings bis auf die Straße zerfloſſen iſt. Glücklicherrheiſe befanden ſich in dem Zuge nur vier Perſonen, die ſämtlich ohne Schaden davon⸗ gekommen ſind. Nordhauſen, 5. Febr. Dufrch die furchtbaren Ueber⸗ ſchwemmungen, die die Umgegend von Nordhauſen heim⸗ geſucht haben, ſind mehrere Ortſſchaften völlig vom Ver⸗ kehr abgeſchnitten. Der Bahnverkehr iſt vielfach unter⸗ brochen. Zahlreiche Brücken ſind eingeſtürzt. Soweit bis . bekannt, ſind 10 Menſchenlebdn der Kataſtrophe zum Opfer gefallen. g Marburg, 5. Febr. Durch Hochwaſſer wurden bei der Station Bringhauſen zwei Bahndbrücken zerſtört. Auch ſonſt wurde viel Sachſchaden angerichtet. 38 Kaſſel, 5. Febr. Im Diemel⸗TJal herrſcht mächtiges Hochwaſſer. In Trendelburg iſt der Bahnhof durch das Hochwaſſer abgeſchnitten und die Poſtverbindung unter⸗ brochen. Dragoner aus Hofgeismar wurde zur Hilfe ge⸗ rufen. Bei Hofgeismar ſind zu beiden Seiten des Bahn⸗ damms die Niederungen weit überſſchwemmt. dameln, 6. Febr. Im Hochnpaſſer der Weſer ſend Hremer Schleppſchiffe mit Getreide und Jute unter⸗ burg, 5. Febr. Die Donfau und die hier mün⸗ denden Nehenflüſſe Laber, Raab undd Regen führen be⸗ deutendes Hochwaſſer. Die Donau ſtſteg ſeit geſtern mehr als drei Meter. Die wilden Wogen führen Hausgeräte, Badehäuschen und landwirtſchaftlichhe Maſchinen„mit ſich. Niedriger gelegene Häuſer mußten gerckumt werden. Schwer heimgeſücht iſt namentlich as Labertal. Viele Tiere kamen in den Wellen um. 1 11 1 Rege Schleifbotten, c hr 5, fit Limburg a. d. Lahn, 5. Febr. Der Elbbach hat die ganze untere Stadt Hadamar mit dem Poſtgebäude bis zum erſten Stock unter Waſſer geſetzt. Die alte Steinbrücke wurde weggeriſſen. Ein Haus iſt bereits eingeſtürzt, viele ſind bedroht. Der Bahndamm iſt zur Zeit noch frei, aber vom Waſſer umſpült. 2 N Ehemnitz 5. Febr. Hier iſt Hochwaſſer eingetreten, welches die Vorſtädte und andere Straßen der Stadt über⸗ ſchwemmt. Der Verkehr nach verſchiedenen Vororten is abgeſchnitten. Die Straßenbahn hat den Betrieb auf den unter Waſſer ſtehenden Strecken eingeſtellt. Parterrewoh⸗ nungen der gefährdeten Häuſer wurden unter Mitwirkung der Feuerwehr geräumt. 3 Salzburg, 5. Febr. Bei der Ortſchaft Annaberg iſt eine Lawine niedergegangen, die ein Gehöft verſchüt⸗ tete. Zwei Perſonen ſind verſchüttet. f Brüſſel, 5. Febr. Durch das plötzlich eingetretene Tauwetter ſind in der Umgegend von Verviers große Ueberſchwemmungen hervorgerufen worden. Der Bahn⸗ verkehr iſt ſtellenweiſe geſtört. Vermiſchtes. * Altena, 5. Febr. Einen Giftmordverſuch ver⸗ übte ein 17jähriger Schloſſerlehrling in der Fabrik von W. und Sch. in der M.⸗Rahmede, indem er einem andern Lehrling Lyſol in die Kaffeeflaſche 995. Letzterem kam jedoch der Geruch des Kaffees verdächtig vor, 91715 der Racheakt unausgeführt blieb. Der angehende Verbrecher wurde verhaftet. Er iſt geſtändig. * Frankfurt a. M., 5. Febr. Der Kommis eines hieſigen Ledergeſchäftes batte bei der Reichsbank 21 500 Mark erhoben. Als er die Bank verlaſſen hatte, folgte ihm ein Unbekannter, der ihn nach einer Straße frug und ein Stück Weges mit ihm ging. Nach einer Weile hob der Fremde ein Portemonnaie auf, das ein Komplize dorthin gelegt hatte. Dieſer kam plötzlich hinzu und forderte die beiden unter der Behauptung, jenes Portemonnaie gehöre ihm, auf, ihre Taſchen zu leeren. In ſeiner Beſtürzung zeigte der Kommis das Paket mit den 21500 Mark. Der Fremde vertauſchte es mit einem ähnlichen Paket und entfernte ſich raſch mit ſeinem Genoſſen. Erſt zu Hauſe bemerkte der junge Mann ſeinen Verllkſt. * Heidelberg, 6. Febr. Der hieſigen Univerſität wurden von einem auswärtigen Förderer der Wiſſenſchaft 130 000 Mark geſchenkt zur Gründung eines radiologiſchen Inſtitutes, das ſchon zu Oſtern ins Leben treten ſoll. * Kiel, 5. Febr. In dem Prozeß wegen der Unter⸗ ſchleife auf der Kaiſerl. Werft iſt geſtern vom Schwurgericht das Urteil gefällt worden. Es erhielten der Magazinauf⸗ ſeher Kankowski 3 Jahre Gefängnis, worauf 7 Monate Unterſuchungshaft angerechnet wurden, 5 Jahre Ehrver⸗ Iuſt, der Bureaugehilfe Krauſe 6 Wochen Gefängnis, der Lohnſchreiber Peters 1 Jahr 8 Monate Gefängnis, worauf 7 Monate Unterſuchungshaft angerechnet wurden, drei Angeklagte wurden freigeſprochen, einer iſt ins Ausland geflüchtet. * Flensburg, 6. Febr. Recht bezeichnend für die Beruhigung der Dänen in der Nordmark iſt es, daß nach den„Flensb. Nachr.“ in Hockerup bei Holebüll am Kaiſers⸗ geburtstage eine deutſche Fahne heruntergeholt, das ſchwarze Tuch in viele Stücke zerſchnitten und der rot⸗weiße Reſt an der Dorfſtraße aufgehängt worden iſt. Daß die däniſche Hetzpreſſe ſich anläßlich des Geburtstages des Kaiſers wieder einmal eine beſondere Güte getan hat, braucht wohl kaum erſt hervorgehoben zu werden.* * Allenberg, 6. Febr. Durch Einatmen von Kohlen⸗ dunſt erſtickten nachts die beiden 16⸗ bezw. 18jährigen Töchter des Hoteliers Klatt. * Dieppe, 6. Febr. Achtzehn Kohlenwagen, die ſich von einem Zuge losgelöſt hatten, rannten mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit eine abſchüſſige Bahnſtrecke hinab in der Rich⸗ tung nach Pontoiſe. Der Bahnhofsvorſteher dieſer Sta⸗ tion wurde telegraphiſch benachrichtigt, worauf dieſer die Wagen auf ein Nebengeleis lenkte. Hier zertrümmerten ſie den Prellbock, durchſchlugen die Mauern des Bahnhofs⸗ gebäudes, ſtürzten dann eine zwei Meter hohe Böſchung hinab und drangen ſchließlich in eine gegenüberliegende Wirtſchaft. Der Materialſchaden iſt bedeutend; Perſonen wurden nicht verletzt. * Krakau, 6. Febr. Im hieſigen Nationalhotel wurden in einem unbenutzten Ofen 48 Stück ruſſiſche Staatsrente im Nominalwerte von 115 000 Kronen gefunden. Dieſe Werte dürften von einem Raube in Ruſſiſch⸗Polen her⸗ rühren. *Wladikawkas, 6. Febr. Siebzehn maskierte Räu⸗ ber überfielen die Eiſenbahnſtation. Die Wachen wurden entwaffnet und drei feuerſichere Schränke erbrochen. Die Räuber entkamen mit dem geraubten Gelde. * Täbris, 6. Febr. In Chatik kam es zwiſchen Aufſtändiſchen und Reitern Samed Khans zu einem Ge⸗ fecht, bei dem die Aufſtändiſchen einen Verluſt von über 100 Toten, Verwundeten und Gefangenen hatten. * Die Grafen Hompeſch und Schloß Rurich. Schloß und Herrſchaft Rurich, wo dieſer Tage auf dem kleinen Friedhofe Graf Alfred v. Hompeſch, der langjäh⸗ rige hochverdiente Vorſitzende der Zentrumsfraktion ſeine letzte Ruheſtätte gefunden, iſt ſeit dem Jahre 1612 im Beſitze der Familie Hompeſch. In älterer Zeit war die Burg Rurich im Beſitze eines nach ihr ſich benennenden Geſchlechts. Im 15. Jahrhundert war eine Zweiglinie des Geſchlechtes Zweibrüggen im Beſitze. Dieſer ſolgte die Fa⸗ milie von Reuſchenberg. Der letzte Sproß dieſes Geſchlechts ſtarb 1612 unvermählt. Rurich fiel nun an deſſen Tante Anna, die mit Hermann Hompeſch⸗Bollheim vermählt war. Seitdem iſt Rurich im Beſitz der v. Hompeſch. Im Jahre 1655 teilte ſich die Familie in das Haus Hom⸗ peſch⸗Rurich und Hompeſch⸗Bollheim. Johann Dietrich wurde Herr zu Rurich. Zwei ſeiner Söhne wurden Gene⸗ räle in holländiſchen Dienſten; der eine derſelben, Rein⸗ hard Vinzenz v. Hompeſch war außerdem kbaſſerlicher Generalſeldmarſchall. Derſelbe ſtarb 1733 kinderlgs, und nun ging Rurich über an die Tochter ſeines Bkuders, die mit einem Freiherrn von Heyden vermählt war. Der Sohn dieſer, Sigismund Vinzenz Tudwig, erhielt 1771 unter dem Namen Grafen v. Heyden⸗Hompeſch 5 denn pen der Hompeſch die Reichsgrafenwürde. Deſſen Nachfolger führten wieder den Namen Grafen v. Hompeſch⸗Rurich. Die beiden letzten ihres Geſchlechtes, der jetzt verſtorbene Graf Alfred und ſein 1857 verſtorbener Vater Graf Her⸗ mann werden den Bewohnern des Dorfes Rurich und der Umgebung in beſonderem Andenken bleiben wegen ihrer großen Herzensgüte, ihres Wohltuns und ihres echt chriſt⸗ lichen Vorbildes. Nunmehr geht Schloß und Beſitzung wie⸗ der an ein Mitglied des Grafengeſchlechts Hompeſch⸗Boll⸗ heim über. Das gegenwärtige Schloß wurde in den Jahren 1775 bis 1790 erbaut und weſentliche Aenderungen unter dem vorigen Beſitzer vorgenommen. Schloß Rurich liegt im Kreiſe Erkelenz in der Nähe der Rur, von der es auch ſeinen Namen hat. Früher gehörte Schloß und Ort zur Pfarrei Coerrenzig. In der Kirche zu Coerrenzig iſt auch die Erbbegräbnisſtätte der Familie, in der alle ihre letzte Ruhe fanden, bis auf den fetzt verſtorbenen Grafen Alfred, der auf dem kleinen Kirchhofe des 1869 zur Pfarre erhobenen Dorfes Rurich ſeine Beiſetzung angeordnet hatte. * Bei einer Hochzeitsfeier eines Schwei⸗ z ers in Thorniſch⸗Papau ſprach man dem Schnaps rich⸗ tig zu, bis ein heftiger Streit mit gefährlicher Schlägerei ausbrach. Einem Schweizer wurde mit einer Dunggabel auf der Stelle ein Auge ausgeſtochen und eine ſchwere Gehirnverletzung beigebracht. Der Unglückliche mußte nach dem Krankenhauſe Thorn gebracht werden, wo er infolge ſeiner ſchweren Verletzung bereits geſtorben iſt. * Zwölf Millionen Mark für die Armen wendet Berlin auf. Der Berliner Magiſtrat hat in ſeiner letzten Sitzung den Etat für das Armenweſen des neuen Geſchäftsjahres, der ſich auf rund zwölf Millionen Mark beläuft, angenommen. In dieſer Summe ſind u. a. ent⸗ halten 9 500 000 Mark für die Unterſtützung durch die Armenkommiſſion, ferner 500 000 Mark für Erſtattung an auswärtige Armenverbände, 64000 Mark für Armenſpei⸗ ſung und zur Unterſtützung von Familien, die aus dem ſtädtiſchen Obdach entlaſſen ſind, 200 000 Mark für die Beſoldung der Armenärzte und 890 000 Mark für Kur⸗ und Pflegekoſten der Armen. Man darf wohl mit Beſtimmtheit annehmen, daß keine Stadt der Welt mehr für ihre Armen aufwendet, als die deutſche Reichshauptſtadt. Dabei ſind die privaten Wohltätigkeitsanſtalten noch nicht mit ein⸗ begriffen. 5 Aus Nah und Fern. — Riederliebersbach, 8. Febr. Geſtern abend gegen 11 Uhr wurde die hieſige Einwohnerſchaft plötzlich durch Feuerlärm erſchreckt. Es brannte in der Hofraite des Johann Adam Hübner. Die Scheuern und Stallungen ſtanden in einigen Minuten in einem Feuermeer, da der ganze Bau bis oben mit Stroh und Heu gefüllt war. Das Rindvieh, etwa 10 Stück, zwei Pferde nebſt Schweinen konnten noch mit Mühe gerettet werden. Die Feuerwehr war alsbald zur Stelle, aber die Rettung mußte auf die Nachbargebäude, welche ebenfalls mit Stroh und Heu gefüllt waren, beſchränkt werden. — Beusheim, 8. Febr. Der Brand in der Hillen- brandchen Scheuer fuhrte zu einer Unterſuchung gegen den Feuerwehrmann Schachner wegen fahrläſſiger Brandſtiftung, weil derſelbe kurze Zeit vor Ausbruch des Brandes im Keller des Anweſens die Schnacken mittelſt einer Spirituslampe un- ſchädlich machte. Die Unterſuchung ergab aber keinerlei Au⸗ haltspunkte zu dem Gerüchte, weshalb die Staatsanwaltſchaft das Verfahren aufhob. Oppenheim, 8. Febr. Mit knapper Mühe vor dem Flammentod bewahrt wurde das 6jährige Mädchen des Burgers Adolf Bender. In Abweſenheit der Eltern kam das Kind dem Ofen zu nahe, wodurch ſeine Kleider in Brand gerieten. Auf die Hilferufe des Kindes eilten Nachbarsleute herbei, die es in hellen Flammen ſtehend fanden. Obwohl das Feuer durch übergeworfene Decken erſtickt wurde und ärzliche Hilfe alsbald zur Stelle war, hat das Kind ſehr ſchwere Brandwunden an Geſicht und Hals erlitten. — Mainz, 8. Febr. Der vierfache Mord in der Familie des ehemaligen Reichstaas⸗ und Landtagsabgeordneten Nikola Racke bringt weiter auch für andere Familien betrübende Folgen. So iſt außer der Tochter eines höheren Gerichtsbe⸗ amten, die mittlerweile in eine Irrenanſtalt gebracht werden mußte, eine andere Freundin der Schweſtern Racke, die Tochter eines Juweliers, infolge des Schreckens über die Mordtat geiſteskrank geworden. Die an einen Apotheker verheiratete älteſte Tochter des Nikola Rakes iſt infolge des fürchterlichen Schickſals, das über die Familie hereiagebrochen iſt, in eine ſo ſtarke ſeeliſche Niedergeſchlagenheit geraten, daß ihr bei Tag und Nacht eine Krankenpflegerin zur Seite ſein muß. — Der Uhrendieb in Flammen. Der wegen des großen Uhrendiebſtahls in Unterſuchung befindliche Tag- löhner Köppler unternahm in ſeiner Zelle einen Selbſtmord⸗ verſuch. Die Unterſuchungsgefangenen erhalten Petroleum- lampen. Aus einer ſolchen nahm K. das Petroleum, tränkte damit ſeine Kleider, worauf er dieſe anzündete. Als er in hellen Flammen ſtand, bekam er Furcht und ſchrie jämmerlich um Hilfe. Dem herbeieilenden Aufſeher gelang es, die Flammen zu erſticken. Köppler kam ohne Brandwunde davon. — Karlsruhe, 8. Febr. In Wangen(AmtPfullen⸗ dorf) wurde dieſer Tage die erſte badiſche Viehverwertungs⸗- genoſſenſchaft gegründet. Die Mitglieder wurden verpflichtet, vorerſt nur die fetten Schweine und Kälber durch die Ge⸗ noſſenſchaft zu verkaufen. Der Verkauf geſchieht direkt an geeignete Märkte(Straßburg, Stuttgart etc), je nach der Konjunktur. — Pforzheim, 8. Febr. Im benachbarten Königsbach wurden in letzter Zeit Wilderer ertappt. Anſcheinend haben ſie ſich nun durch einen Anſchlag gegen den Jagdhüter Föller rächen wollen. Am Montag nachts um 11 Uhr explodierte vor ſeinem Schlafzimmer eine mit Eiſenſtücken und Nägeln geladene Bombe. Sie ſchlug ein Loch in die Mauer, zerſtörte ſämtliche Fenſterſcheiben des unteren Stockwerks, ſowie einige Zimmergeräte. Zufällig war der Jagdhüter nicht im Schlaf⸗ zimmer. Die Täter ſind noch nicht ermittelt. 5 — Weinheim, 6. Febr. Schweinemarkt. Zugeführt waren 132 Milchſchweine, verkauft wurden 125 Stück, das Paar zu 20—35 Mark. [] Rimbach, 6. Febr. Auf dem letzten Ferkelmarkt, mit dem eine Prämiierung verbunden geweſen, kam der ganze Auftrieb, der allerdings ſehr ſchlecht war, zum Verkauf. Er⸗ zielter Preis: 30 Mark pro Paar 3—4 Wochen alter Ferkel. Es hatte ſich eine Menge Kaufliebhaber eingefunden, die mit ihren Säcken wieder leer abziehen mußten. Die Ferkel, an welchen im vorigen Jahr Ueberſchuß vorhanden war, ſcheinen jetzt wieder zu fehlen. Der nächſte Ferkelmarkt findet Mitt- woch, den 17. ds. Mts., vormittags 9 Uhr ſtatt. -r. Mörlenbach, 7. Febr. Von einer Hochwaſſer⸗ kataſtrophe, wie ſie Mörlenbach ſeit undenklichen Zeiten noch nicht erlebt hat, wurden die Bewohner am Donnerſtag in großen Schrecken verſetzt. Um 6 Uhr morgens kamen ſolche Waſſermaſſen, daß im Augenblick Keller und Ställe mit Waſſer gefüllt und nach kaum 10 Minuten konnten die Leute nur mit knapper Not ihr Leben retten. In der Not brachten die Leute ihr Vieh auf den erhöhten Bahndamm, aber auch dieſer wurde raſch überflutet und mußten die bedrängten Be⸗ wohner bei der kalten Witterung bis zum Oberkörper im Waſſer waten. Das Waſſer ſtand in manchen Wohnungen 60 bis 80 Zutr. hoch, auf der Ortsſtraße, dem ſog. Graben, waren die Anwohner ganz vom Ort abgeſperrt, da die Weiherer Bach eine ſolche Waſſermaſſe mit ſich führte, wie die Weſchnitz bei gewohnlichen Schneeſchmelzungen. Der Schaden iſt ein ganz enormer, da die Ortsſtraßen und Wege ſtellenweiſe ein Meter tief aufgeriſſen ſind. Die Gemeinde wird für Herſtellung der Straßen mindeſtens 2000 wk. auf- wenden müſſen. Der Bahnverkehr konnte nur mit groͤßter Schwierigkeit bis hierher aufrecht erhalten werden, da die Schwellen unterſpült waren. Viele Kartoffeln ſind verdorben. Gärten und Aecker ſind zum Teil ganz weggeſchwemmt. Eine Hilfe von auswärts wäre ſehr zu begrüßen, da die Betrof- fenen mit Glücksgütern nicht reich geſegnet ſind. Lbulale Nachrichten. Viernheim, 9. Februar. — Das Landeskomitee der heſſiſchen Zen- trums partei trat am Freitag nachmittag in Darmſtadt im Katholiſchen Vereinshauſe zu einer Sitzung zuſammen. Die weitaus größte Zahl der Mitglieder hatte ſich eingefunden; die der Zentrumsfraktion des Landtages angehörenden Herren waren ſämtlich anweſend. Den Vorſitz führte Herr Land- tagsabgeordneter Juſtizrat Dr. Schmitt, der in längerer Rede über die politiſche Lage in Heſſen ſprach. Daran knüpfte ſich eine eingehende Ausſprache. Die vier Stunden dauernden Verhandlungen ergaben volle Uebereinſtimmung des Landes- komitees mit der Fraktion. Dleſe einmütige Billigung der Politik unſerer Landtagsabgeordneten iſt erfreulich und darf von dieſen als ein Vertrauensvotum aufgefaßt werden. Ein⸗ ſtimmig wurden auch die Beſchluͤſſe der Vertrauensmänner⸗ Verſammlung des Wahlkreiſes Bingen-Alzey gutgeheißen. — Hochwaſſer. Der Odenwald, Mitteldeutſchland und Weſtdeutſchland, Thuͤringen, Sachſen, die Harzgegend und die Induſtriegebtete um Wupper und Ruhr in Weſtfalen und Rheinland ſind von heftigen Ueberſchwemmungen betroffen worden, die großen Schaden verurſacht haben. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim 9. übertreffen alle deutschen und fremden Fabrikate durch saubere Herstellung und appetitliches Trockenverfahren, welche hohen Wohlgeschmack und schönstes Aussehen gewährleisten. Jedes Patel entfidl! Jutschein fur Nuorr-Sos. Georg Adler IO. 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Schweſtern, der Krankenkaſſe Bruderſchaft J für die dem teueren Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten Ehren⸗ bezeugungen ſagen wir hierdurch unſeren tlefgefühlten Dank. Viernheim, den 7. Februar 1909. Die trauernd Hinterbliebenen. B. Müllerklein, Baumschulen Karlstadt(Bayern) empfiehlt zur bevorstehenden Frühjahrspflanzzeit seine erst- Klassigen Vorräte regelrecht gezogener, garantiert sortenechter Baumschulen-Artikel, wie: Obsthäume, Beerenobst, Wall- u. Haselnüsse, Rosen Ziersträucher, Alleebäume, Coniferen, Stauden usw. Beschreibender Hauptkatalog gratis und franko. Titl. Gemeinde- u. Kreisverwaltungen, Obstbau- u. Darlehens- Kassenvereine erhalten bei Gesamtbezügen eee. Feinste Referenzen. R.(((((((((((((( 1 See 5 5 Männ er-Turn-Ver in 9 8 Viernheim. 60 9 Samstag, den 13. 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Inwieweit die Ge⸗ bäude ſelbſt gelitten haben, läßt ſich, ſolange die Waſſer nicht gewichen ſind, noch nicht feſtſtellen, ſicher aber iſt der Schaden auch hier ein ganz be⸗ deutender. Das Unglück iſt umſo ſchmerzlicher, als meiſtens arme Familien davon betroffen wurden, deren geſammelte Wintervorräte vernichtet ſind und denen durch die Ueberſchwemmung auch der Anbau der Felder ſehr erſchwert wird. In dieſer traurigen Lage wenden ſich die Unterzeichneten an wohlwollende Mitmenſchen mit der innigſten Bitte, der ſo ſchwer heimgeſuchten Familien zu gedenken. Man hat in der letzten Zeit ſo freigebig des Auslandes gedacht, und ſind wir überzeugt, daß es nur dieſes Hinweiſes bedarf, auch der eigenen Landeskinder zu gedenken. Birkenau i. O., den 5. Februar 1909. Brehm Strack Julzbach Großh. Bürgermeiſter evang. Pfarrer kathol. Pfarrer. Gaben bitten wir an einen der Unterzeichneten zu Hale Eine Wohung im 2. Stock iſt zu vermieten Weinheimerſtraße 60. Flechten nkss. und trockene Schupf skroph. 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Die tranernd Antal. 4 f Fame Im Intereſſe möglichſt frühzeitiger Inangriffnahme der Arbeiten zum weiteren Ausbau der Fernſprechanlagen iſt es erforderlich, daß die Anmeldungen neuer Fernſprechanſchlüſſe ſpäteſtens bis zum 1. März den Kaiſerlichen Telegraphen⸗ anſtalten vorliegen. Verſpätet angemeldete Anſchlüſſe, die infolge⸗ deſſen außerhalb des Bauplans nur mit Mehraufwendungen (3. B. durch beſondere Entſendung einer Baukolonne uſw.) herzuſtellen ſind, werden in dem laufenden Bauabſchnitt nur dann ausgeführt, wenn die Antragſteller zu den entſtehenden Mehrkoſten einen Zuſchuß von 15 M. leiſten oder wenn dieſe Mehrkoſten den Betrag von 50 M. überſteigen, den wirklich aufgewendeten Koſtenbetrag erſtatten. Viernheim, den 6. Februar 1909. Kaiſerliches* Kade Zu bevorſtehenden Maskenbällen empfehle den geehrten Damen die verſchiedenartigſten Kopfbedeckungen Künſtliche Blumen zu Haarſchmuck etc. Putzgeschäff ö. V. Hook Wasserstrasse. 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