en! Vieruheimer Jeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nenſtags, Donnerſtags u. Saniſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerkohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Viernhei mer Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Nuf 20. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. berbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigen preig: 12 Pfg. die 1-fpaltige Petit ⸗ Seile. Lokal⸗Anzeigen 10 g. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt Nr. 18. 3— Der Beſuch des engliſchen Königspaars. Das engliſche Königspaar traf vormittags gegen 9/ Uhr auf dem prächtig geſchmückten Staatsbahnhofe Rathenow ein. Auf dem Bahnſteig ſtand eine Ehren⸗ kompagnie des Füſilier⸗Regiments Prinz Heinrich von Preu⸗ ßen Brandenburgiſches Nr. 35 mit Fahne, Spielleuten und Regimentsmuſik, ſowie das ganze Huſarenregiment v. Zieten Brandenburgiſches Nr. 3 mit Standarte und Trompeter⸗ korps. Als der Hofzug in den Bahnhof einlief, präſen⸗ tierte das Militär, und die Kapellen ſpielten die eng⸗ iſche Nationalhymne. Der König in der Uniform der Gardedragoner verließ den Sonderzug, nahm die Meldung des preußiſchen Ehrendienſtes, ſowie des kommandieren⸗ den Generals v. Bülow, der den König nach Berlin be⸗ gleitete, entgegen und ſchritt ſodann die Fronten ab. Hier⸗ auf beſtieg der König wieder den Hofzug und ſetzte nach einem Aufenthalt von 25 Minuten die Reiſe nach Ber⸗ lin fort. Von früher Morgenſtunde an herrſchte in Berlin, wo die Ankunft auf 11 Uhr feſtgeſetzt war, ungemein reges Leben, Gewerke, Innungen und Kriegervereine, darun⸗ ter die Blücher⸗ und die Stolper Huſaren, bildeten vor dem Brandenburger Tore Spalier. Unter den Linden mar⸗ ſchierten Truppen der Berliner und Charlottenburger Gar⸗ niſon auf, ſowie das erſte Garderegiment. Auf den Bür⸗ gerſteigen ſtand eine dichte Menge Schauluſtiger. Auf den Anſchlagſäulen war jede Anzeige auf Papier in Form und Farben der engliſchen Flagge gedrückt. Der Schmuck der beim Einzug berührten Straßenzüge war allgemein. Vor allem hatte ſich die Straße Unter den Linden beſonders ſchön herausgeputzt. Ein beweg⸗ liches Zeltdach von Fahnen und Flaggen wird belebt vom friſchen Morgenwind. Lieblich und pomphaft zugleich wir⸗ ken die in weiten blau⸗weiß und roten Wellen die ganze Feſtſtraße durchziehenden Gewinde in den engliſchen Far⸗ ben. Ihren Höhepunkt erreicht die Farbenfreude des Straßenſchmuckes an dem monumentalen Pariſer Platz hinter dem Brandenburger Tor, wo die Tribüne für die Stadtverwaltung und das rot ausgeſchlagene Zelt errich⸗ tet iſt, in dem der Oberbürgermeiſter mit Magiſtrat und Stadtverordneten die engliſchen Gäſte erwartete. Zum Empfange in Berlin war am Bahnſteig eine Ehrenwache des zweiten Garderegiments zu Fuß aufge⸗ ſtellt mit Fahnen und Muſik. Ferner waren zahlreiche Mitglieder der engliſchen Kolonie verſammelt; weiter der Reichskanzler Fürſt Bülow, der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes Frhr. v. Schoen uſw. Gegen ½11 Uhr trafen der Kronprinz und die Kronprinzeſſin, Prinz und Prinzeſſin Heinrich, Prinz und Prinzeſſin Adolf zu Schaum⸗ burg⸗Lippe, die Prinzen Eitel Friedrich und Auguſt Wil⸗ helm mit ihren Gemahlinnen, Prinzeſſin Viktoria Luiſe, Prinz u. Prinzeſſin Friedrich Leopold, die anderen Söhne des Kaiſers und alle in Berlin und in Potsdam wohenen⸗ den Prinzen und Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes ein. 3 Zweimal geleb Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 121(Nachdruck verboten.) Eine halbe Stunde ſpäter verließen ſie Seite an Seite das ldylliſche Plätzchen. „Sage es heute noch niemandem“, bat Margarete. „Warum nicht, mein Lieb? Ich möchte es am liebſten in alle Welt hinausjubeln! Mir iſt, als könnte ich es nicht eine Stunde länger für mich behalten.“ „Dennoch bitte ich Dich, Robert, tue es mir zuliebe. Bedenke, ich bin ſo abergläubiſch.“ „Inwiefern?“ „Ich ſchäme mich, es zu geſtehen— aber ich— ich möchte nicht, daß unſere Verlobung bekannt wird, bevor nicht der Tag oorüber iſt, an welchem der Mord ſtattfand. v Margarete von Schönburg lebte bei ihren Verwandten, den Wildenſteins. Freiherr von Wildenſtein war der Beſitzer eines an Großhofen grenzenden Dorfes und ein reicher, allgemein hochgeachteter Mann, Margarete war die Tochter ſeiner vor vielen Jahren verſtorbenen Schweſter, und, obgleich ohne Ver⸗ mögen, betrachtete man ſie ſchon lange als Robert von Arſteins zukünftige Gattin. Robert und Margarete hatten als Kinder zuſammen geſpielt, die Ferien meiſtens miteinander verlebt und waren zuſammen aufgewachſen wie Geſchwiſter. Nichts hatte die in ihnen aufkeimende reine Neigung geſtört, die ſich nach und nach in innige, treue Liebe verwandelte. Der junge Edelmann hielt das Verſprechen, das er Margarete gegeben; er ſagte kein Wort von ſeiner Verlobung, und dennoch war das Geheimnis bereits ein öffentliches. Als das junge Paar zur Geſellſchaft zurückkehrte, wurden viele bedeutſame Blicke zwiſchen den Gäſten des Freiherrn gewechſelt, Frau von Wildenſtein küßte ihre Nichte ſogar vor verſammelter gefreut, der mir Donnerſtag, den II. Februar 1009. Um 10,/ Uhr erſchien der Kaiſer in der Uniform eines engliſchen Generalſeldmarſchalls und die Kaiſerin. Um 11 Uhr traf der Sonderzug mit dem engliſchen Königspaar ein. Die Muſik ſpielte die engliſche National⸗ hymne. Dem Salonwagen entſtiegen der König und die Königin. Die Monarchen küßten ſich wiederholt aufs herz⸗ lichſte, ebenſo die Kaiſerin die Königin. Es folgte die Begrüßung der anweſenden fürſtlichen Damen und Herren, die Vorſtellung der beiderſeitigen Gefolge und das Ab⸗ ſchreiten der Ehrenkompagnie.. Als die Monarchen den Platz vor dem Bahnhof be⸗ traten, brachte das Publikum ihnen lebhafte Ovationen dar. Ter Zug ſetzte ſich ſodann in Bewegung. Eine Schwa⸗ dron des erſten Garde⸗Dragoner⸗Regiments Königin Vik⸗ toria eröffnete ihn, dann kamen der König und der Kai⸗ er in einem offenen vierſpännigen a la Daumont ge⸗ fahrenen Wagen, dem der kommandierende General des Gardekorps v. Keſſel und Oberſtallmeiſter v. Reiſchach zur Seite ritten und in einer Galakaroſſe die Königin und die Kaiſerin. Die Leibſchwadron des Regiments des Garde⸗ dukorps ſchloß ſich an. In langer Reihe folgten der Ehren⸗ dienſt und die Fürſtlichkeiten. Der Zug bewegte ſich über die Alſenbrücke durch die Alſenſtraße, über den Königsplatz, die Siegesallee und die Charlottenburger Chauſſee zum Brandenburger Tor. 5 8 Auf dem Pariſer Platze richtete der Oberbürgermeiſter Kirſchner eine längere Rede an den König, in der er u. a. ausführte: Mit beſonderer Wärme gedenken wir der Stammesverwandtſchaft des engliſchen und deutſchen Volkes, der vielfachen perſönlichen und freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen zahlreichen Gliedern beider Natio⸗ nen, ſowie der engen verwandtſchaftlichen Bande, welche die beiderſeitigen Fürſtenhäuſer innig verbindet. Lebhaft ſind wir uns bewußt der vielen gemeinſamen Intereſſen, welche auf geiſtigem, wie auf wirtſchaftlichem Gebiete, in Wiſſenſchaft und Kunſt wie in Induſtrie und Handel zwi⸗ ſchen beiden Nationen beſtehen. Mit Genugtuung erinnern wir uns daran, wie oft das engliſche und das deutſche Volk in der Vergangenheit nach gleichen Zielen geſtrebt haben. Wir glauben und hoffen zuverſichtlich, daß beide Völker auch in Zukunft ſich begegnen werden in dem Streben, den Frieden zu erhalten und die Sache der Zivi⸗ liſation zu fördern. Ich wünſche herzlich, daß Euere Maje⸗ ſtät in den Mauern der Stadt Berlin glückliche und frohe Stunden verleben mögen, und bitte den Allmächtigen, der die Herzen der Menſchen und die Geſchicke der Völker lenkt, daß die Tage, welche Euere Majeſtät als Gaſt un⸗ ſeres erhabenen Kaiſers und Königs in unſerer Stadt weilen, brii un mögen reichen Segen beiden Fürſtenhäu⸗ ſern, reichen Segen beiden Völkern, reichen Segen der geſamten Menſchheit. 1 Darauf antwortete König Eduard etwa folgendes: Ich danke Ihnen ſehr für die herzlichen Begrüßungsworte. Ich habe mich über den überaus freundlichen Empfang hier(dabei machte der Könia eine Hand⸗ r Geſellſchaft mit ungemein herzlicher Freude, während Roberk dabeiſtand. „Sie müſſen uns heute nach Hauſe begleiten und das Abendeſſen bei uns einnehmen“, ſagte ſie dann zu Arſtein „Ach ja, bitte“, fügte Margarete leuchtenden Blickes hinzu. Der Baron konnte der aus ihren Augen ſprechenden Bitte nicht widerſtehen. Es war ziemlich ſpät, als er den Heimweg antrat. Ein unermeßliches Glücksgefühl ſchwellte ſeine Bruſt, als er ſo dahinſchritt. Hatte er doch ſoeben den koſtbarſten Schatz ſeines Lebens, die Erfüllung ſeines heißeſten Wunſches errungen. Wie er ſo die herrliche Landſchaft durchſchritt, ſchmiedete er goldene Pläne für die Zukunft, die ſo glückverheißend im hellſten Sonnenſcheine vor ihm lag. Er wollte ſich in Mar⸗ ingen niederlaſſen und ſeine geiſt'gen Fähigkeiten pflegen. Ein reges, fleißiges Leben wollte er führen, um dermaleinſt eine glänzende Stellung im Leben einzunehmen. Margarete teilte ſeinen Ehrgeiz, ſie würde ihn anſpornen, damit er im wahren Sinne des Wortes ein Mann der Welt werde. Wie glücklich war er, wie gütig erwies ſich das Schickſal gegen ihn! Ach, warum waren die Güter dieſer Welt ſo ungleich verteilt! Warum wurde über den einen das Füllhorn des Glücks ſo reichlich ausgeſchüttet und der andere in den Abgrund des Ver⸗ derbens und der Verzweiflung geſtürzt! Wie reich an Glück war er, Robert, und Eppler— Sein Fuß ſtockte plötzlich im Weiterſchreiten, als der Ge⸗ danke an Eppler in ſeinem Hirn aufſtieg. Er kannte den Un⸗ glücklichen, der jetzt im Kerker ſchmachtete und ſeines Urteils harrte, zwar nicht näher, aber er hatte ihn vor etwa verund⸗ zwanzig Stunden flüchtig geſehen. Eppler hatte ſo lebensfroh und treuherzig ausgeſehen, ſo hübſch und ſtark, wie er da an der Tür des kleinen Gaſthofes ſtand, ſeine Zigarre rauchte und Hedwig anblickte, als der Baron ſie nach Hauſe brachte. Und jetzt ſchwebte ein ſo fürchterliches Verhängnis über ſeinem Haupte. Arſtein fühlte ein tiefes Intereſſe für den armen daß zugleich mit mir auch meine Haupt⸗ und Reſidens⸗ 25. Jahrgang. vewegung nach dem linrs von ihm ſttzenden Kaiſer) vbe⸗ reitet worden iſt. Ich freue mich, Sie morgen im Rat⸗ hauſe wiederzuſehen. 1 Die Begrüßung der Königin erfolgte durch den Bür⸗ germeiſter Reiche. Es wurde ihr ein prächtiger Blu⸗ menſtrauß überreicht. Die Königin dankte herzlich. Auf ein Zeichen des Kaiſers erfolgte unter Hochrufen und Tücherſchwenken die Weiterfahrt auf der Mittelpromenade. Als die Wagen das Denkmal Friedrich des Großen er⸗ reicht hatten, feuerte die im Luſtgarten aufgestellte, Aeun batterie des 1. Feldartillerieregimentes einen Ehvenſalu 01 Schüſſen. J von an 25. Panen Schloßhofe ſtand als Ehrenwache die Leibkompagnie des 1. ene mi Fahne und Muſik. Die Prinzen Oskar und Joachim aren eingetreten. Nach dem Eintreffen im Schloshufe ſchrit⸗ ten der Kaiſer und der König die Front der—— nie ab. Dann begaben ſie ſich in die Prunkgemächer zum großen Empfang. Die Schloßgarde⸗Kompagnie ui ſentierte im Pfeilerſaal und in den Königskammern, 10 Gala⸗Wache des Gardedukorps im Gardedukorps⸗Saal. Hier wurde das Königspaar von den Hofchargen empfan⸗ gen. Sodann geleiteten der Kaiſer und die Kaiſerin den König und die Königin in die für ſie beſtimmten Ge⸗ 0 1 Uhr mittags fand Familienfrühſtückstafel 3 kleinen Speiſeſaal des Königlichen Schloſſes ſtatt. Gleich⸗ zeitig war Marſchalltafel im Eliſabethſaall. 3 Um ½8 Uhr begann die Galatafel im Schloß. Beim Einzug des Hofes in den weißen Saal führte der König die Kaiſerin und der Kaiſer die Königin. r Der Trinkſpruch des Kaiſers lautete folgendermaßen: Es bereitet der Kaiſerin, mir und meinem ganzen. Hauſe aufrichtige Freude und Genugtuung, Euere Majeſtät und Ihre Majeſtät die Königin in meiner Haupt⸗ re denzſtadt Berlin und in dieſem alten Schloſſe meiner Vor⸗ fahren aufs herzlichſte willkommen zu heißen. Alte Tra⸗ ditionen und enge Bande der Verwandtſchaft verknüpfen uns miteinander, und unſere mannigfachen Begegnungen ſind mir ſtets eine Quelle beſonderer Genugtuung geweſen. Noch vor wenig mehr als einem Jahre war es mir und der Kaiſerin vergönnt, unvergeßliche Tage als Euerer Maje⸗ ſtät Gäſte in dem altehrwürdigen Schloſſe von Windſor zu verbringen. Wir hoffen, daß es Eueren Majeſtäten auch bei uns gefallen möge, und daß der leider nur kurze Aufenthalt nur angenehme Erinnerungen hinterlaſſen wird. Es gereicht der Kaiſerin und mir zu ganz beſonderer Freude, daß Ihre Majeſtät die Königin, unſere geliebte Tante, den Glanz dieſer feſtlichen Tage durch den Zauber ihrer ge⸗ winnenden und liebenswürdigen Anweſenheit erhöht. Wir ſind ihr beſonders dankbar, daß ſie die Reiſe in dem nordi⸗ ſchen Winter nicht geſcheut hat, um uns durch ihr Er⸗ ſcheinen in Berlin den Beweis ihrer verwandtſchaftlichen Geſinnung zu geben. Euere Majeſtät können verſichert ſein, jungen Mann. Wielleicht hatte auch jener goldene Träume von Ehre, Liebe und Glück geträumt! Vielleicht erfüllte auch jenen Ehrgeiz— vielleicht liebte auch er ein Mädchen und dachte daran, ſie als ſein Weib heimzuführen! Vielleicht war Hedwig das Mädchen ſeiner Liebe— wenn dem ſo wäre? Hier ſtampfte Arſtein zornig mit dem Fuße auf. „Welches Unheil manche Frauen doch anrichten!“ murmelte er. Und wie unendlich verſchieden die Frauen ſind! Wie iſt es möglich, daß Margarete und Hedwig ein und demſelben Geſchlecht angehören! Armer Franzius! wie wahnſinnig ver⸗ liebt er in das kleine, ſchöne Geſchöpf war! Wie wenig es ſie bekümmert, daß ſie eine ſo unbezähmbare Leidenſchaft ent⸗ facht hat! Hoffentlich kommt ſie mir nicht in den Weg, ſonſt würde ich ihr einmal meine Meinung ſagen!“ Kaum hatte er dieſen Gedanken gedacht, als plötzlich ein Geräuſch ihn ſtutzig machte. Im nächſten Augenblick ſtand Hedwig vor ihm. „Ich dachte mir, daß Sie dieſen Weg zurückkommen würden, Herr Baron“, ſagte ſie.„Ich warte hier im Gebüſch ſchon lange auf Sie.“ Der junge Mann unterdrückte einen Ausruf des Unwillens, heiße Röte ſtieg in ſein Geſicht, und nur mit Mühe hielt er einen Ausbruch des Argers zurück. Doch ein Blick auf Hedwig beſänftigte ihn ſchnell. Das hübſche Geſicht war ſo auffallend verändert, daß er es kaum wiedererkannte. Hedwigs graziöſe Figur war immer ein Bild vollkommener Anmut geweſen. Eine vornehme, reiche Dame konnte ihre koſtbaren Toiletten kaum mit mehr Würde und Eleganz tragen, als Hedwig ihre billigen, bedruckten Kattunkleidchen trug, die ihr wie angegoſſen ſaßen und ihren ebenmäßigen Gliederbau auf das vorteilhafteſte zeigten. (Fortſetzung folgt) dt und das geſamte Deutſche Reich in Euerer Majeſtat Unweſenheit 5 Zeichen der freundſchaftlichen Geſinnung erblicken, welche Euere Majeſtät zu dieſem Beſuche bewogen hat. Das dense Volk begrüßt den Beherrſcher des mächti⸗ gen britiſchen Weltreiches mit der ihm gebührenden Achtung und ſieht in ſeinem Beſuch eine neue Bürgſchaft für die fernere friedliche und freundſchaftliche Entwickelung der Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern. Ich weiß, wie ſehr unſere Wünſche nach Erhaltung und Feſtigung des Friedens übereinſtimmen, und ich kann Euerer Majeſtät kein ſchöneres Willkommen bieten, als mit dem Ausdruck der zuverſichtlichen Ueberzeugung, daß Euerer Majeſtät Beſuch zur Verwirklichung jener unſerer Wünſche beitragen wird. Indem ich noch der Hoffnung Ausdruck verleihe, daß das weite Reich, über welches Euere Majeſtät herrſchen, auch fernerhin gedeihen und blühen möge, weihe ich mein Glas Euerer Majeſtät und Ihrer Majeſtät der Königin Wohl.“ 121 oaönig Eduard erwiderte:„Im Namen der Königin und meiner ſelbſt ſage ich Euerer Nazeſtät unſern wärmſten Dank für die Worte des Willkommens, mit denen Euere Majeſtät uns 3 begrüßt haben, und nicht weniger für den ebenſo freundlichen wie glänzenden Empfang, wel⸗ chen Euere Majeſtät und Ihre Majeſtät die Kaiſerin, ſowie Euerer Majeſtät ganzes Haus und Ihre Haupt⸗ und Reſi⸗ denzſtadt uns heute bereitet haben. Obgleich ich meine wiederholten Beſuche in Kiel, Wilhelmshöhe oder Cron⸗ berg in angenehmſter Erinnerung gehalten habe, ſo gereicht es mir doch zu beſonderer Genugtuung, daß es der Königin möglich war, mich beim gegenwärtigen Beſuche zu begleiten, und daß wir ihn in dieſem alten Schloſſe Euerer Majeſtät Vorfahren in der Mitte Ihrer Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Berlin abſtatten können. Es bedarf wohl nicht der Ver⸗ ſicherung, daß wir beide den lieben Beſuch Euerer Majeſtät und Ihrer Majeſtät der Kaiſerin in Windſor nicht ver⸗ geſſen haben. Euere Majeſtät haben inbetreff des Zweckes und des erwünſchten Reſultates unſeres Beſuches meinen eigenen Gefühlen beredten Ausdruck gegeben, und ich kann daher nur wiederholen, daß unſer Kommen nicht allein die engen Bande der Verwandtſchaft zwiſchen unſeren Häu⸗ ſern vor der Welt in Erinnerung zu bringen beabſichtigt, ſondern auch die Befeſtigung der freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern und dadurch die Erhaltung des allgemeinen Friedens, auf welchen mein ganzes Streben gerichtet iſt, erzielt. Mit dem Wunſche, daß die gedeihliche Entwickelung Euerer Majeſtät ganzen Rei⸗ ches auch in Zukunft andauern möge, erhebe ich mein Glas auf das Wohl Euerer Majeſtät, Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und Ihres Hauſes.“ Politische Tagesübersicht. Politiſches Allerlei. 1 Eine Mittelmeerreiſe des Kaiſers? In Potsdamer unterrichteten Kreiſen will man wiſſen, daß der Plan einer Mittelmeerreiſe des Kaiſers durchaus nicht aufgehoben worden iſt, daß im Gegenteil ſogar ein Aufenthalt auf Korfu in Erwägung gezogen wurde. Die . 5 des Monarchen werden jedoch erſt nach dem Beſuch des engliſchen Königspaares am Berliner Hofe fallen. Die Sicherheit König Eduards. Sowohl in Berlin als auch in Potsdam ſind engliſche Kriminalbeam⸗ ten eingetroffen, welche über die Sicherheit König Edu⸗ ards zu wachen haben werden. Dieſe Beamten, welche der engliſchen politiſchen Polizei angehören, werden un⸗ abhängig vom deutſchen Sicherheitsdienſt ihres Amtes walten. 6 Bezüglich der Fahrkartenſteuer, welche nach den Beſchlüſſen der Finanzkommiſſion des Reichstags nicht aufgehoben, ſondern umgeſtaltet werden ſoll, ſodaß die Klagen des Publikums und die Schädigungen des e beſeitigt werden, erfahren wir weiter, daß im Reichsſchatzamt Erwägungen ſtattfinden, die aber zur Zeit noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Anfrage, die das Zentrum im Abgeord⸗ metenhauſe anläßlich der Hochwaſſerkataſtrophe ein⸗ gebracht hat, wird vorläufig nicht beraten werden. Die ihe des angerichteten Schadens ſteht noch nicht feſt. Der neue Vorfitzende des Reichstagszentrums. Die Zentrumsfraktion des Reichstages trat Montag zu einer Fraktionsſitzung zuſammen, um anſtelle des ver⸗ ſtorbenen Grafen Hompeſch einen erſten Vorſitzenden der Fraktion zu wählen. Der bisherige ſtellvertretende Vor⸗ ſitzende, Prälat Schaedler, eröffnete mit kurzer Anſprache die Sitzung. Er bat, von einer etwa ihm zugedachten Wahl von vornherein abſehen zu wollen. Schon 55 bayeriſches Landtagsmandat mache es ihm unmöglich, das Amt eines Vorſitzenden in der Fraktion zu übernehmen. Gewählt wurde durch Zuruf Freiherr von Hertling. Die Zen⸗ trumsfraktion hat mit dieſer Wahl die bewährte Praxis beibehalten, die Führung der Geſchäfte in der Fraktion auf mehrere Schultern zu verteilen. Exzellenz Freiherr von Hertling, geboren 1843 in Darmſtadt, Profeſſor der Philoſophie an der Univerſität München, Mitgründer und ſeit der Gründung Vorſitzender der Görres-Geſellſchaft zur Pflege der Wiſſenſchaft im katholiſchen Deutſchland, iſt Reichstagsabgeordneter für den weſtfäliſchen Wahlkreis Münſter⸗Loesfeld und Reichsrat der Krone Bayern. An den Reichstagsverhandlungen hat er ſich neuerdings bei verſchiedenen wichtigen Gelegenheiten eifrig beteiligt. Sehr bemerkt wurden insbeſondere 1 Ausführungen über Fragen der auswärtigen Politik und ſeine Vertretung des Zentrumsſtandpunktes in den Reichstagserörterungen über das perſönliche Regiment. Möge die Leitung des Zentrums dem Vaterlande und der Partei durch Freiehrrn von Hert⸗ ling, deſſen hervorragende Begabung und Bedeutung all⸗ gemein anerkannt wird, in ſchwieriger Zeit zum Heile gereichen! 5:. Deutſch⸗frauzöfifches Marokko⸗Abkommen. Ein deutſch⸗franzöſiſches Abbommen über Marokks iſt geſtern vormittag im Auswärtigen Amt von dem Staats⸗ ekretär des Aus bärtigen, v. Schön, und dem franzöſiſch otſchafter Cambon unterzeichnet worden. Das Abke men hat folgenden Wortlaut:. 5 Die kaiſerlich deutſche Regierung und die Regierung der franzöſiſchen Repubbik ſind, geleitet bon dem gleichen Wunſche, die Ausführung des Vertrages von Algeciras zu erleichtern, übereingekommen, die Bedeutung, die ſie deſſen Beſtimmungen beilegen, e feſtzuſtellen, um künftig jeden⸗Anlaß von Mißverſtändniſſen untereinander zu vermeiden. Demgemäß iſt einerſeits die Regierung de franzböſiſchen Republik, die an der Wayrung der Integritat und Unabhängigkeit des Scherifiſchen Reiches unbedingt feſthält, entſchloſfen, die wirtſchaftliche Gleichberechtigung aufrecht zu erhalten und demzufolge den deutſchen Han⸗ dels⸗ und gewerblichen 1 f daſelbſt nicht entgegen⸗ zuwirken. Andererſeits iſt die kaiſerliche Regierung, welche in Marokko ausſchließlich wirtſchaftliche Intereſſen ver⸗ folgt und anerkennt, daß die beſonderen politiſchen Inter⸗ eſſen Frankreichs mit der Sicherung von Ordnung und Frieden daſelbſt eng verknüpft ſind, beſtimmt gewillt, dieſen Intereſſen nicht eu hai fen. Beide Regierungen er⸗ klären, daß ſie keine Maßregel ergreifen, noch ermutigen werden, die geeignet wäre, zu ihren eigenen Gunſten oder zugunſten irgend einer Macht wirtſchaftliche Vorrechte zu ſchaffen, und daß ſie trachten werden, ihre Staatsange⸗ hörigen an denjenigen Geſchäften gemeinſam zu beteiligen, deren Ausführung dieſen übertragen werden ſollte. Trennung im Kultusminiſterium. Kultusminiſter Dr. Holle kehrt demnächſt auf ſeinen Poſten zurück, nachdem die zu ſeiner Entlaſtung beſtimm⸗ ten Aenderungen beſchloſſen ſind. Dieſe beſtehen vor⸗ nehmlich in der Abtrennung der Medizinalabteilung, die unter der Leitung des Wirklichen Geheimen Oberregie⸗ rungsrates Dr. Förſter dem Miniſterium des Innern an⸗ gegliedert werden wird. Die Abteilung für die Medizinal⸗ angelegenheiten wird von einem Miniſterialdirektor ge⸗ leitet, dem fünf vortragende Räte zur Seite ſtehen. Der Geſchäftskreis der Medlzinalabteilung umfaßt die oberſte Leitung des geſamten Medizinalweſens, der Sanitätspoli⸗ zei, Aufſicht über die Qualifikation des mediziniſchen Per⸗ ſonals und deſſen Verwendung im Staatsdienſt, die Hand⸗ habung der Disziplinargewalt, die Oberaufſicht über die öffentlichen und privaten Krankenanſtalten uſw.— Das Kultusminiſterium wird fortan den Titel: Miniſterium der geiſtlichen und Unterrichts-Angelegenheiten führen. Ausland. Eine ſeltſame Parlaments⸗Einladung. In den Kreiſen der politiſchen Parteien Englands hat ein Rundſchreiben des Premiers Aſquith wegen der ſeltſamen Ausdrucksweiſe nicht wenig Aufſehen erregt. Dieſes Schreiben iſt ſämtlichen Mitgliedern der Regierungs⸗ partei zugegangen und lautet:„Mein Herr! Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß das Parlament am 16. Februar zuſammentritt. Es werden ihm ſofort Dinge von großer Wichtigkeit und Dringlichkeit unterbreitet werden, und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie es mög⸗ lich machen, Ihren Platz im Unterhauſe am erſten Tage der Seſſion einzunehmen. H. Aſquith.“ Deutſcher Reichstag. 201. Sitzung, am 8. Februar, 2 Uhr. Das Haus iſt ſehr ſchwach beſetzt. Die allgemeine Beſprechung beim Staatsſekretär⸗Titel des Etats des Reichsamts des Innern wird fortgeſetzt. Abg. Irl(3.): Bedauerlicherweiſe wird dem Handwerk noch immer nicht die gebührende Beachtung geſchenkt. Das Handwerkergeſetz von 1897 hat noch viele Mängel. Aber frei⸗ lich, hätten wir dieſes Geſetz noch nicht, ſo würde die Hoff⸗ nungsloſigkeit des Handwerks und die Gleichgültigkeit gegen⸗ über den Intereſſen des Handwerks noch viel größer ſein, als . ohnehin ſind. Trotz der mangelnden Unterſtützung der Preſſe, ie zu ſehr von Induſtrie und Großkapital abhängig iſt, ſtellt ſich doch mehr und mehr ein Bedürfnis der Handwerks- meiſter in Stadt und Land nach Organiſation heraus. Sächſ. Bevollm. Dr. Fiſſcher: Ein Wort zu den vor⸗ geſtrigen Ausführungen des Abg. Zubeil. Er hat mir einen Vorwurf daraus gemacht, daß ich gewagt hätte, von meiner Regierung zu behaupten, daß ſie das Vereinsgeſetz loyal hand⸗ habe. Er beklagte ſich darüber, daß Vereins⸗Luſtbarkeiten oft als öffentliche behandelt und deshalb, gelegentlich verhindert würden. Das geſchieht aber eben nur dann, wenn zu der Tanzluſtbarkeit jedermann, Männlein und Weiblein, zuge⸗ laſſen ſind, ſofern er ſich nur raſch in eine Liſte einträgt. Für die Entſcheidung, die meine Regierung in ſolchen Fällen trifft, übernimmt ſie die volle Verantwortung. Und wenn Herr Zubeil daraus Anlaß nimmt, meiner Regierung generell illohale Handhabung des Vereinsrechts vorzuwerfen, ſo iſt das ein Vorwurf, über den ich glaube, kein Wort weiter ſagen zu müſſen.(Beifall.) Abg. Naumann(Frſ. Vg.): Die Frage des Koalitions⸗ rechts läßt ſich heute ſo ſtellen: wo iſt der Schutz der Schwächeren im Vergleich zu dem des Stärkeren? Ebenſo wie der ſchwächere einzelne geſchützt werden muß, ebenſo muß auch der ſchwächere Verband Schutz genießen. Ich erinnere an die Vorgänge in Oberſchleſien, das Vorgehen des Geheimrats Uthmann bei den Gieſche'ſchen Erben. Er hat Angeſtellten, die ſich ihre perſön⸗ liche Freiheit nicht nehmen laſſen wollten, geſagt: ach was Freiheit, das iſt Phraſe! Wenn Sie nicht anders wollen, ſind Sie entlaſſen! Dieſer Vorgang geht ſogar in der Form über das hinaus, was landesüblich iſt. Nachdem nun vor acht Tagen in einer Verſammlung des Bundes der Angeſtellten der Vertreter der Staatsregierung erklärt hat, der Miniſter werde, nachdem er ſich über den Vorgang informiert habe, antworten, erwarten wir nun hier eine Antwort von dem Herrn Staats- ſekretär. Mit ſeinen neulichen allgemeinen Betrachtungen iſt dieſe Sache nicht abgemacht. Juriſtiſch mag ſich gegen Herrn Uthmann, wenn er ſo gegen ſeine Beamten verfährt, nichts machen laſſen: Aber die Gewerbeordnung berechtigt doch die Ange- ſtellten in den 88 152, 153, ſich im Intereſſe von Lohnange⸗ legenheiten zu verabreden, zuſammenzuſchließen. In Ober⸗ ſchleſien exiſtiert dieſes Koalitionsrecht gleichwohl nicht. Ge⸗ ſtattet man den Arbeitern und Angeſtellten ſolche Verabredung nicht, ſo darf man ſie ebenſowenig den Unternehmern nicht ge⸗ ſtatten, es dürfen dann alſo auch den Unternehmer-Verbänden nicht die ſchwarzen Liſten erlaubt ſein! Schwarze Liſten, durch die man in Weſtfalen gleich 5000 Perſonen von der Arbeit ausſchließt! Man ſucht dieſe Anwendung der ſchwarzen Liſten dort mit Kontraktbrüchen zu rechtfertigen. M. H., 5000 Kon⸗ traktbrüche auf einmal, das iſt an ſich ſchon befremdlich. Wir wiſſen, wie gefährlich die Arbeit der Bergarbeiter iſt. Sie ſteigen in die gefährlichen Tiefen hinein, auf Grund eines angeblichen„Kontrakts“, der nichts iſt, als eine ganz ein⸗ ſeitig dekretierte Arbeitsordnung! Es ſind das ganz unkon⸗ trollierbare Privatrechte einzelner Unternehmer. Verbände im Staate! Dabei ſind die Liſten geheim, ſo daß nicht einmal kon⸗ trolliert werden kann, ob im Einzelfalle die Eintragung in die ziſten begründet war. Und dabei iſt ſelbſt fraglich, ob die Ver⸗ öffentlichung der Liſten etwas nützt? Denn wer iſt die Stelle, an die man ſich wenden kann, um eine zu Unrecht erfolgte Eintragung in die ſchwarze Liſte rückgängig zu machen? Die Zechen⸗ verwaltung ſchafft ſich hier ein Untertänigkeits⸗Verhältnis der Arbeiter; ſie kontingentiert ſich die arbeitenden Perſonen, ebenſo wie das Kohlenſyndikat die Kohlenproduktion kontingentiert! Redner weiſt dann hin auf die große Zahl der Unfälle in der Großeiſeninduſtrie in Rheinland⸗Weſtfalen: auf 1000 Perſonen 212 Unfälle im Jahr. Wie ſollen ſich dieſe Menſchen, wenn ſie ſich beſſere Arbeitsverbältniſſe ſchaffen wollen, anders belfen. als durch das Koalitionsrecht. Organiſierbarkeit dieſer Leute! Weil ſie körperlich zu ſehr„ ausgenutzt ſind! Und weshalb ſind ſie dies? Wiederum weil ſie nicht organiſiert ſind! Das iſt ein böſer cireulus. Der kleine Handwerker hält das Koalitionsrecht der Arbeiter aus. Die mittleren Betriebe ebenſo. Und da kommt der Großeiſenbetrieb und ſagt: wir halten es nicht aus. Da kommt einem doch die Großeiſeninduſtrie äußerſt kleinlich vor! Sind denn das nicht Parvenü⸗Exiſtenzen, die ſo verfahren?! Im Liede heißt es: Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte! Aber dieſe Groß- eiſeninduſtriellen wollen Knechte. Da kann man nur ſagen: möge die Zukunft, von der der Staatsſekretär hoffend ſprach, bald kommen!(Beifall.) Abg. Graf Larmer⸗Oſten(k.) widerſpricht den Angaben des Vorredners hinſichtlich der Vorgänge bei Gieſche's Erben. Es ſei erſt nur ein Steiger entlaſſen, und auch dieſer nur wegen ſeines Auftretens in einer öffentlichen Verſammlung, nicht wegen ſeiner Zugehörigkeit zum Bunde der techniſchen Angeſtellten. Den Angeſtellten ſei ſogar ausdrücklich vom Ge⸗ neraldirektor erklärt worden, daß ihrer Zugehörigkeit zum Bunde nichts entgegenſtehe. Dann habe der Generaldirektor in der betr. Konferenz allerdings auch geſagt: Die Anweſenden ſollten ſich nun entſcheiden, ob ſie dem Bunde weiter angehören oder 17 auf Seite der Geſellſchaft ſtellen wollten.(Großes Ge- ächter links, Rufe: nun alſo!) Alles was in der Preſſe über den Vorfall geſtanden habe, auch in dem demokratiſchen„Blau⸗ buch“, ſei falſch. Fünf Mann ſeien entlaſſen, hatten aber ihr Gehalt natürlich bekommen, bis zum Ablauf der Kündigungs⸗ zeit. Zwei hätten überhaupt ſchon wegen ungenügender Leiſtungsfähigkeit auf der Kündigungsliſte geſtanden. Der Ge⸗ neraldirektor habe nicht anders handeln können. Von einer Beſchränkung des Koalitionsrechts ſei keine Rede.(Gelächter links.“) Der„Bund“ ſer allein ſchuld. Denn daß ſich ein Dritter einmiſche in das Verhältnis zwiſchen den Angeſtellten und der Geſellſchaft, das können ſich die letzteren nicht gefallen laſſen. Hoffentlich komme bald ein Geſetz zum Schutz der Arbeitswilligen.(Beifall rechts, Lachen links.) Abg. Kalerski(Pole) ſpricht über die Verſicherungs⸗ reform und ſchwarze Liſten. Abg. Frhr. von Gamp(Rp.): Man ſolle endlich einmal mit den Schwarzen Liſten aufhören, es iſt ſchon genug darüber geſprochen worden. Es können doch nicht alle Polen darüber reden.(Sehr richtig!) Nicht die Arbeiter ſind Sklaven der Unternehmer, vielfach ſind die Arbeitgeber geradezu den Ar⸗ beitern ausgeliefert.(Oho-Rufe b. d. Soz.) Die Zahl der Beamten beim Patentamt ſollte erhöht werden. Beim Reichs⸗ amt des Innern können leicht Erſparniſſe gemacht werden. Der Staatsſekretär ſagt, er habe ein warmes Herz für die Arbeitgeber; nun, dann möge er es betätigen durch Eingehen auf ihre Wünſche. Die ſchlechte Behandlung und die Schita⸗ nirerei durch Geſetzgebung und Reichsamt veranlaßt ſchon man⸗ chen Arbeitgeber, daran zu denken, ſeinen Betrieb ins Ausland zu verlegen. Abg. Rieſeberg(Wirtſch. Vg.): Dem Ausbau des „Deutſchen Handwerkerblattes“ und ebenſo der Vornahme einer Mittelſtands⸗Enquete ſtimmen wir zu. Aber viel nötiger iſt eine praktiſche Unterſtützung des Mittelſtandes. Was nützen die ſchönſten Submiſſions⸗Vorſchriften, wenn die unteren Behörden ſich nicht danach richten?(Sehr richtig! rechts.) Die Hand⸗ werker ſtehen ſich aft ſchlechter als die Induſtriearbeiter. In Dresden mußten 300 Handwerker die Armenunterſtützung in Anſpruch nehmen!(Hört! hört! rechts.) Redner knüpft daran. noch eine Polemik gegen die Sozialdemokratie. Abg. Pachnicke(Frſ. Ver.): Ich will kurz ſein, denn der Reichstag iſt ſchließlich nicht dazu da, Reden zu halten, ſondern Geſchäfte zu machen. Auch mit neuen Wünſchen will ich daher zurückhalten, denn das Arbeitspenſum des Hauſes iſt ſchon ohnehin ein überaus großes. Ich will mich nur der Arbeitsnachweisfrage zuwenden. Wir haben den Weg der kom⸗ munalen Arbeitsnachweiſe ſtets für angezeigt gehalten und hakten es namentlich auch für wünſchenswert, daß, wenn man auch nicht den Weg der Geſetzgebung beſchreiten will, den Arbeitsnachweis⸗Verbänden wenigſtens im Etat, vielleicht im Nachtragsetat, eine Unterſtützung zugewendet werde. Vielleicht 30 000“. Auch eine höhere Summe ſoll uns recht ſein. Sollte die Regierung mit einem ſolchen Nachtragsetat vor uns treten, ſo kann ſie der Annahme gewiß ſein. Hierauf erfolgt Vertagung. In einer perſönlichen Bemerkung äußert noch der Abg. Zubeil: Die Art, wie Dr. Fiſcher die Gewaltſtreiche in Sachſen gegen das Vereinsrecht entſchuldigt habe, zeigt nur, wie tiefſtehend das Niveau der ſächſiſchen Regierung iſt. (Präſ. Graf Stolberg: Herr Abgeordneter, ich rufe Sie hierfür zur Ordnung!) 5 5 Morgen 2 Uhr: Fortſetzung. Schluß nach 6 Uhr. Lokale Nachrichten. Viernheim, 11. Februar. * Die Geueralverſammlung des kath. Arbeiter⸗ Vereins, welche am letzten Sonntag im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ ſtat fand, war ziemlich gut beſucht und verlief äußerſt anregend. Der Rechenſchafts⸗ und Tätigkeitsbericht, verleſen von dem Schriftführer A. Faber, lieferte den Mit⸗ gliedern des Vereins den Beweis dafür, daß in dem kath. Arbeiterverein ein friſch pulſterendes Leben herrſcht. Allgemeine Anerkennung und lebhafter Beifall vonſeiten der Generalver⸗ ſammlung wurde dem Rechenſchafts- und Tätigkeitsberichte zuteil. Herr Kaplan Rleth hielt nunmehr einen ſehr intereſſanten Rückblick über das abgelaufene Vereinsjahr. In nahezu einſtündiger Rede beantwortete er die Fragen: hat der Arbeiterverein ſeine Pflichten gegen ſeine Mitglieder er- füllt? Und wie ſind die Mitglieder des Arbeiter vereins ihren Pflichten gegen denſelben nachgekommen? Möge das Lehr- reiche, was unſer hochw. Herr Präſes in wohlmeinender Ab- ſicht allen Mitgliedern des Arbeiter ereins ſagte, auf einen guten Boden fallen, mögen die Guten in ihrem Eifer zur Hebung des Vereins lebens immer noch mehr und Beſſ es leiſten, mögen die Läſſigen und Säumigen durch ſeine Wo te aufgerüttelt und im neuen Vereinsjahr ſich ihrer Pflich als Mitglieder des kath. Arbeitervereins bewußt werden. An der Stelle der beiden ausſcheidenden Vorſtands mitglieder Bauer und Hoock wurde Herr Bauer wieder und Herr Jean Wein lein neugewählt. Gegenſtand der weiteren Tagesordnung bild te: An ſchaffung einer Vereins fahne. Der hochw. Herr Präſes wies hin auf die Bedeutung einer Vereinsfahne und betonte namentlich, daß es eines Vereins mit 228 Mit- gliedern un würdig ſei, ohne Fahne zu ſein Auch machte er die erfreuliche Mitteilung, daß von einer hochheritgen und edlen Wohltäterin bereits 100 Mak als Grundſtock zu einem Fahnenfonds geſtiftet ſeien Ebenſo ſind ihm auch verſchiedene kleinere Gelobetraͤge von Frauen der Mitglieder des Arbeitervereins zugeſtellt wo den. Eine herrliche Ausſicht für das baldige Zuſtande⸗ kommen eines Fahnenweihfeſtes im kath. Dabei fällt auf die ſchwache 1 bruat. rbeiter⸗ „un belllef bericht, u Nö n kath. Igewelle ieralber · wbellch⸗ 5 5 17. N 1 hat r er · Ihren Lehr- 1 Ab- tluen Wo le a8 der Bauer lein dete: ochw. fahne Mit- n che 190% Fals g elſo tau bine ber th. Arbeiterverein! Der Vorſtandsbeſchluß, eine Liſte zum Einzeichnen von Geldbeträgen bei den einzelnen Mit ⸗ gliedern zirkulieren zu laſſen, wurde von der Generalver⸗ ſammlung gutgeheißen. Der Anfang wurde ſofort gemacht, und von den Anweſenden zeichneten bereits 61 Mitglieder eine ſehr anſehnliche Summe, die übrigen werden ſicher folgen. Es ergeht nunmehr an alle Vereinsmitglieder ohne Ausnahme, die herzliche und wohlbegründete Bitte, nach Kräften einen Geldbetrag in die Sammelliſte zu zeichnen, die ihnen im Laufe der nächſten Woche zugeſtellt wird(verſehen mit pfarramtlichem Siegel.) Moͤge ein jeder nach ſeinen Verhältniſſen geben, und wenn eine genügende Summe vor⸗ handen iſt, wird— ſo Gott will und die Opferliebe der Vereinsmitglieder— der kommende Mai oder Juni die neue Vereinsfahne im kath. Arbeiterverein begrüßen! -k. Sänger- Einheit. Wie wir nunmehr beſtimmt in Erfahrung gebracht haben, findet der diesjährige Masken ⸗ Ball nicht am 14. l. Mts.(wie von uns irrtümlich berichtet), ſondern am Samſtag, den 20. Februar, abends 811 Uhr in ſämtlichen Räumen des Gaſthauſes„zum Füͤrſten Alexander“ ſtatt. Bis dahin wird noch näheres bekannt gegeben werden. — Wie wir weiter hören, wird ſich dieſes Jahr die„Sänger⸗ Einheit“ auch an einem Geſangswettſtreit beteiligen. Der nunmehr wieder 45 Sänger zählende ſtattliche Chor, der in ſeinem wackeren Dirigenten, Herrn Lehrer Setz, eine tüchtige Kraft gefunden hat, wird es verſtehen, durch treue Anhänglichkeit an ihn und ſeinen allverehrten Herrn Präſidenten Zöller, wie nicht minder durch eifrigen Beſuch der Geſangsproben, den Verein zu hohem Anſehen zu bringen. m. Heute Abend findet im„Stern“ die erſte kon⸗ ſtituierende Verſammlung ſtatt, welche ſich mit der Bildung eines Feſtausſchuſſes zum Bundes feſt des Mittelrhei⸗ niſchen Athleten-Bundes befaſſen wird.(Siehe Inſerat.) Aus Nah und Fern. — Mauunheim, 10. Febr. Der Sparkaſſenbachhalter Scheuer von Mainz, der nach Unterſchlagung von etwa 7000 Mk. flüchtig ging, iſt im hieſigen Saalbautheater verhaftet worden. Wie ſich herausſtellt, hat Scheuer ſich etwa 4 Wochen hier aufgehalten und unter falſchem Namen in einem hieſigen Gaſthaus gewohnt. Bei ſeiner Verhaftung hatte er noch etwa 150 Mk. bei ſich. * Bürſtadt, 10. Febr. Am Freitag verunglückte der hieſige Fabrikarbeiter Heinrich Kilian beim Ausladen von Holz in der Zellſtoffabrik Waldhof. Beide Beine wurden ihm entzweigeſchlagen. Er wurde in das Krankenhaus Mannheim gebracht. Der Verunglückte iſt Vater von zwei Kindern und Witwer. — Hirſchhorn a. Neckar, 9. Febr. Bei der geſtern hier vorgenommenen Landtagserſatzwahl für den Wahlkreis Beerfelden Hirſchhorn- Wimpfen wurde an Stelle des ſeit⸗ herigen Abg. Breimer, der ſein Mandat niedergelegt hatte, Herr Bürgermeiſter Kredel-Airlenbach mit 15 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat, Schulinſpektor Kiſſinger von Darmſtadt, früher Pfarrer in Hirſchhorn, erhielt 11 Stimmen. — Nieder Kainsbach, 9. Febr. Geſtern wurde der 18jährige Knecht Georg Orton verhaftet, der verdächtig iſt, den Mord in Nieder⸗Kainsbach begangen zu haben. Orton, der die Tat leugnet, wurde in das Gefängnis nach Reichels- heim eingeliefert. — Elsheim, 10. Febr. Verbrüht hat ſich bei der Arbeit der Schreinermeiſter Siegel von hier derart, daß er geſtorben iſt. — Nackenheim, 10. Febr. Bei Hausſchlachtungen pflegte der Metzger und Wirt Franz Bernard die Schweine vor dem Abſchlachten durch einen Schuß zu betäuben. Dabei ereignete ſich geſtern ein ſchreckliches Unglück. Durch unvor⸗ ſichtige Handhabung des Gewehres entlud ſich dieſes vorzeitig und die Ladung, eine Kugel, ging dem Schloſſermeiſter Peter Bernard jr. in den Kopf. Aerztliche Hilfe war gleich vor- handen. Man hoffte das Leben des Schwerverletzten durch eine Operation zu retten und berief Herrn Medizinalrat Dr. Reiſinger von Mainz; ärztliche Hilfe konnte aber nichts mehr ausrichten. Bernard, der verheiratet und Vater von 4 Kindern iſt, ſtarb im Laufe des Abends. Der Urheber der Unglückstat wurde nach Mainz in Haft abgeführt. Friedberg, 10. Febr. Tot aufgefunden wurde bei Niederwöllſtadt der Oberleutnant Hermann Müller vom 60. Infanterie⸗Regiment, Weißenburg, auf dem Bahnkörper. Nach elner ſpäteren Meldung hatte Müller den D. Zug von Berlin benutzt. Ob Unfall, Selbſtmord oder Verbrechen vorliegt, weiß man noch nicht. — Mainz, 8. Febr. Ein erſchütternder Unglücksfall ereignete ſich vorgeſtern Nachmittag bei Koſtheim. Der Tag- löhner Wilh. Nudhard fuhr mit ſeinem 14jährigen Sohn und zwet anderen Leuten in einem Nachen auf dem Waſſer, um das angeſchwemmte Holz zu bergen, als plötzlich der Nachen gegen einen Holzſtamm anprallte und umkippte. Während ſich der Vater Radhard und die beiden anderen jungen Leute durch Schwimmen ans Ufer retten konnten, verſchwand der junge Rudhard in den hoch und reißend gehenden Fluten und kam nicht mehr zum Vorſchein. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Geſchäfts⸗Empfehlung. Für die bevorſtehende Bau- Saiſon empfehle mein großes Lager in ſämtlichen Baumaterialien wie Zement, Falzziegel, Glasfalzziegel, Hohlziegel, Gips, Tuff- u. Blendſteine, Sackkalk, Schwarzkalk in Stuͤcken, ſowie gelöſchten u. gebraunten Kalk uſw. Mich. Kühner, Kallöbrennerei Viernheim. Bekanntmachung. Die Stelle eines Bauaufſehers für die Gemeinde Viernheim ſoll vergeben werden. Bewerber, welche die in Heſſen eingerichtete Prüfung für mittlere Baubeamte abgelegt haben, oder das Abgangs- zeugnis einer vierklaſſ. Baugewerkſchule beſitzen und in der Praxis erfahren ſind, wollen ihre Geſuche unter Beifügung von Lebenslauf, Zeugnisabſchriften und ev. Probezeichnungen, bis ſpäteſteus zum 22. Februar ds. Js. einſchl. bei Großh. Bürgermeiſterei Viernheim einreichen. Der Dienſtantritt hat am 1. April ds. Is. zu erfolgen. Der Anfangsgehalt beträgt 1800 Mk. Nähere Auskunft ioird während der Bureauſtunden bei unterfertigter Stelle erteilt. Die Anlieferung einer größeren Anzahl Grenzſteine (Sandſteine) ſoll öffentlich vergeben werden. Die Steine müſſen mindeſtens 75 em. lang ſein und Grenzſteinform haben. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis 15. ds. Mis. abends 6 Uhr bei uns einzureichen. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die nach Gemeinderatsbeſchuß vom 23. Mai 1908 aufgeſtellten Straßenfluchtlinien J 1— V I, HI— T I, d— 8 J, E— 0 1—- P I an Stelle der Fluchtlinien]— V, H T. G— 8, F— 0— P durch Verfügung Großh. Mini- ſtertums des Innern vom 11. Januar 1909 zu Nr. M. d. J. 21673 genehmigt und von uns feſtgeſtellt worden ſind. Wir bemerken hierbei, daß die Einſicht dieſes Orts- bauplans bei uns jedermann freiſteht. Viernheim, den 10. Februar 1909. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: Martin, Beigeordneter. A Kuh hat zu verkaufen Frachifuhrmann Mandel. Mehrere Mädchen finden ſofort lohnende Beſchäftigung bei der Erſten badiſchen Teigwaren-Jabril Wilh. Hensel, d h Meinheim Fahrgeld wird vergütet. General Agentur zu vergeben. Höchste Bezüge. Allgemeine Deutsche Kranken- u. Begräbnis-Versicherungsanstalt. Die Filial-Direktion Dresden A. Wir ſuchen ſofort flotte f Maſchinenſchreiberin u. Steuografin (evt. auch per 1. April). Offerten mit Gehaltsanſprüchen erbeten an die Erste badische Teigwaren-Fabrik Wilh. Hensel(G. m. b. H.), Weinheim. Stemm⸗ u. Ringbund„Germania“ Auf die heute Donnerſtag Abend im Gaſthaus „zum Stern“ ſtattfindende Konſtitnierung des Leflausſchuſſes zum Bundesfeſt, ſei auch an dieſer Stelle nochmals geziemend hingewieſen, mit der Bitte, daß ſämtllche geladene Herren erſcheinen mögen. Der Vorſtand. Telegramm! Aufsehen erregende Offerte während des Aus ver Kaufs Partie- Posten Herrenanzüge N lk. 2 4 lk. 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