5 I ſſen ät. Viernheimer Zeitung. Erſcheint breimal wöchentlich Nenſtags, Dennerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 90 Pf. monatlich eiunſchließl. Trügerkohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Nuf 20. kr Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Viernheimer Nachrichten. der Groſherzoglichen Bürgermeisterei Niernheim. Verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗Ovgan. Telephon⸗Nuf 20. kiger Anzeigen preit: 12 Pfg. die 1-ſpaltige Petit ⸗ Seile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. —— he Tagesübetsſcht. Politiſches Allerlei. Deut ſch er Leſuch in Spanten. Nach meh tägiger Uebung auf der Hochſee iſt am Mittwoch im ſpa niſchen Hafen Vigo ein aus 10 Kreuzern beſtehendes Ge ſchwader eingelaufen, wobei es mit dem Hafenplatz be der Einfahrt Salutſchüſſe austauſchte. Vorgeſtern(Don⸗ nerstag) ſtattete Admiral von Heeringen den ſpaniſchen Behörden Beſuche ab. Aus dem Reichstag. Nach dem neueſten Mit⸗ gliederverzeichnis des Reichstages ſind zur Zeit ſechs Man⸗ date erledigt, und zwar durch die Mandatsniederlegung des Abg. Held und des Tod des Abg. Held, Graf Hompeſch, Dr. Rueggenverg, Reeſe und Wattendorf. Die Parteien haben zur Zeit folgende Stärke: Zentrum 102, Konſervative Volkspartei 28, Reichspartei 25, Polen 20, Wirtſchaftliche 61, Nationalliberale 54, Sozialdemokraten 43, Freiſinnige Vereinigung 17, Freiſinnige Vereinigung 15, Reformpar⸗ tei 7, Deutſche Volkspartei 7, fraktionslos ſind 12. Seit der Neuwahl im Januar 1907 haben 16 Erſatzwahlen ſtatt⸗ gefunden, 5 Erſatzwahlen nebſt einer Stichwahl(Bingen⸗ Alzey) ſtehen noch aus. Eine Ein ſchränkung der Beweglichkeit des Oſterfeſtes verlangt eine Petition des deutſchen Handwerker⸗ und Gewerberammertages an den Reichstag. In ihr wird an die Reichsregierung das Erſuchen geſtellt, Nurch Anbahnung dinlamatiſcher Verhandlungen mit den übrigen Kulturſtäaten und den tirchlichen Gemeinſchaften auf eine Einſchränkung der Beweglichkeit des Oſterfeſtes hinwirken zu wollen. Die Petitionskommi ſion des Reichs⸗ tages erkannte die Berechtigung der Klage an, doch glaubte ihre Mehrheit den Anſchein vermeiden zu ſollen, als wolle der Reichstag einen Druck auf die kirchlichen Inſtanzen üben, und beſchloß, die Petition dem Reichskanzler als Material zu überweiſen. Die Betriebseinnahmen der preußiſch⸗ heſſiſchen Staatseiſen bahnen betrugen im Ja⸗ nuar ds. Irs gegenüber dem gleichen Monat des Vor⸗ jahres im Perſonenverkehr 2,8 Millionen Mark, gleich 8,44 Prozent, mehr; im Güterverkehr 5 Millionen gleich Mark, 5,04 Prozent, weniger und insgeſamt einſchließlich der ſonſtigen Einnahmen 2,6 Millionen Mark, gleich 1,80 Pro⸗ zent, weniger. Konfeſſionelle Politik treibt bekanntlich immer nur das Zentrum. Die Blockparteien haben zwar ihren Erfolg bei den letzten Wahlen dem furor proteſtanticus zu verdanken, aber ſie vermengen nie Religion und Politik und rufen nie die bonfeſſionellen Vorurteile zu politi⸗ ſchen Zwecken auf. Darum ſpricht jetzt auch die„Lib. Korr.“ die zuverſichtliche Erwartung aus, daß in Bin⸗ gen⸗Alzey„die evangeliſchen Bauern und Städter, die dem unterlegenen nationalliberalen Kandidaten Dr. Becker ihr Stimme gegeben haben, jetzt nicht den Zentrumskandidaten Uebel als das 70 „kleinere Uebel“ betrachten werden. Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 174(Nachdruck verboten.) „Was— in Deine Kammer? Biſt Du etwas Beſſeres, als wir? Du biſt ebenſogut zum Arbeiten da, wie wir anderen. Das wäre noch ſchöner! Binde nur Deine Schürze um und hilf mir das Geſchirr abwaſchen.“ Hedwig gehorchte und erhob ſich müde von ihrem Stuhl. Der Körper des Gemordeten lag ſteif und kalt in dem einen der kleinen Vorderzimmer. Viele Menſchen waren im Laufe des Tages dort ein⸗ und ausgegangen, mancher hatte traurig und voll tiefen Mitleids auf das wachsbleiche Antlitz des Toten geſchaut. Der Arzt hatte die Wunde ſorgfältig unter⸗ ſucht, der Unterſuchungsrichter das Protokoll aufgenommen. Alles war für die Verhandlung vorbereitet, die nächſten Vor⸗ mittag ſtattfinden ſollte. Hedwig ſchickte ſich an, der Tante zu helfen. Dieſe war ſoeben in die Gaſtſtube gegangen, kam nach einer Weile wieder in die Küche und befahl Hedwig, ſchnell ein beſtimmtes Papier aus dem Vorderzimmer zu holen, welches auf der Kommode lag; der Onkel wolle es ſchnell haben. „Mach ſchnell, Hedwig, der Onkel wartet darauf!“ Hedwig gehorchte. Ohne eine Ahnung zu haben, welcher Anblick ihrer harrte, betrat ſie das Zimmer. Ein Licht hatte ſie nicht mitgenommen. Auf einer improviſierten Bahre in der Mitte des Zimmers ſtand ein einfacher, ſchmuckloſer Sarg, in welchem die Leiche ruhte; dieſe war mit einem großen, weißen Tuche bedeckt. Der Mond warf ſein bleiches, magiſches Licht durch die Fenſter. Die Umriſſe des toten Körpers hoben ſich unter der dünnen Decke geſpenſterhaft ab. Hedwig lief im Dunkeln faſt gegen den Sarg; entſetzt mit lautem Aufſchrei prallte ſie zurück, ihr Nervenſyſtem war ohnehin erſchüttert, ſie war nicht vorbereitet auf den grauſigen Anblick, der ſich ihren, vor Todesangſt weit geöffneten Augen jetzt bot. Wie eine Dienſtag, den 23. Februar 19090. Am nächſten Sonntag ſoll Berlin wieder einma eine ſozialdemokratiſche Kundgebung erleben. Diesmal iſt es die„arbeitende Jugend“, welche auf die Straßen ziehen wird. Der ganze Rummel iſt wieder vom Berliner Aktions⸗ ausſchuß veranſtaltet. Kaiſer und Kanzler. Aus Paris wird geſtern, Freitag berichtet: Die Berliner dorreſpondenten des„Temps“ und der„Debats“ telegra⸗ phieren, wie aus Berlin gemeldet wird, ihren Blättern: In diplomatiſchen Kreiſen Berlins herrſcht eine gewiſſe Bewegung, weil die Stelle in der vorgeſtrigen Rede des Fürſten Bülow im Landwirtſchaftsrat, die ſich auf das Marokkoabkommen bezieht, den Aeußerungen widerſpricht, die Fürſt Radolin über die Geneſis dieſes Abkommens gemacht haben ſoll. Der Kanzler ſei verſtimmt, weil er von dem Telegramm des Kaiſers an den Fürſten Radolin nichts gewußt habe und wenig zufrieden mit der Ver⸗ öffentlichung dieſes Felegramms in einer Pariſer Zei⸗ tung ſei. Die Veröffentlichung des Telegramms im Matin ſoll nicht auf direkte Veranlaſſung des Fürſten Radolin geſchehen ſein. 5 325 de„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt:„Der deutſche Bot. ſchafter in Paris erklärt in einem beim Auswärtigen Amt eingegangenen Telegramm, daß er der Veröffentlichung der 9 Nn e allerhöchſten Depeſche im„Matin“ völlig fern ſtehe. Gleich zeitig gibt der Botſchafter ſeiner Entrüſtung darüber Aus druck, daß die Zeitung illoyaler Weiſe den mit ſeinem Namen gezeichneten Kommentar hinzugefügt habe.“— Von anderer Seite wird inzwiſchen berichtet, der„Matin“ habe es von einem Redakteur erhalten, der dem Fürſten von Monako nahe ſtehe. Zentrum und Steuerzuſchlag. Die Sozialdemokratie macht biel Aufhebens davon, daß das Zentrum in der Kommiſſion für eine erhöhte Beſtene⸗ rung der Einkommen von 1200 Mark an eingetreten ſei. Sie nennt das einen„ſchwarzen Streich“ des Zentrums. Etwas mehr Ehrlichkeit wäre den Genoſſen doch zu wün⸗ ſchen. Die Konſervativen waren mit der Freilaſſung der Einkommen unter 7000 Mark nicht einverſtanden und ſtellten den Antrag, daß ein Steuerzuſchlag von 5 Prozent ſchon bei Einkommen von 900 bis 3000 Mark eintreten olle. Die Freikonſervativen ſtellten einen gleichlautenden Antrag. Das Zentrum wollte den Zuſchlag erſt bei 3000 Mark beginnen laſſen. Da aber die Blockmehrheit nicht dafür zu haben war, ſtellte es den Vermittelungsantrag, die Zuſchläge erſt bei 1200 Mark beginnen zu laſſen, und dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Dem Zen⸗ trum iſt alſo zu danken, daß die Einkommen von 900 bis 1200 Mark von den Zuſchlägen verſchont bleiben. Bei 1200 Mark beträgt die Mehrbelaſtung 5 Prozent gleich 60 fg. pro Jahr. Wahnſinnige ſtürzte ſie aus dem Zimmer und ſank der Tante erſchöpft in die Arme. „Wie— wie konnteſt— Du mich— nur dorthin— ſchicken?“ ächzte das junge Mädchen.„Du hätteſt mir ſagen ſollen, daß— daß er dort iſt.“ „Wußteſt Du denn das nicht? unnützes Ding Du biſt! ſelber holen. regung hat!“ Frau Amberger ging in das Zimmer, holte das Papier und ſchloß die Tür hinter ſich zu. Als ſie im Hausflur war, kam Hedwig ihr atemlos entgegengelaufen und packte ſie krampf⸗ haft beim Arm. „Tante, Tante!“ jammerte ſie.„Wenn ich es nicht irgend einem Menſchen ſagen kann, verliere ich den Verſtand! Ach, Tante Fanny, ich muß Dich ſprechen— ſofort, ich ertrage es nicht länger!“ „Mein Gott, Hedwig, was haſt Du nur? Woher ſoll ich jetzt die Zeit nehmen, auf Dein Geſchwätz zu hören! Dein Onkel iſt ſchon ganz wütend, daß er alle Hände voll zu tun hat!“ „Es iſt kein Geſchwätz, Tante Fanny! ſagen, etwas Fürchterliches! Du mußt mich anhören! es nicht länger aus— ich werde ſonſt wahnſinnig!“ „Sag mal, Hedwig“, entgegnete Frau Amberger, die Nichte mit ſtrengen Blicken meſſend,„Du erlaubſt Dir doch nicht etwa einen ſchlechten Scherz mit mir?“ „Nein, Tante, ach Gott, nein! wahrhaftig nicht! Ich gehe jetzt hinauf. Komm zu mir, ſobald Du irgend kannſt. Sage Onkel, Du ſeieſt todmüde, Du müßteſt zu Bette gehen. Erfinde irgend eine Ausrede, nur komm ſo ſchnell als möglich zu mir. Ich befinde mich in einem ſo ſchrecklichen Zuſtande, ich bin fähig, in die Gaſtſtube zu laufen und es laut hinauszuſchreien. Es wäre ein gräßliches Unglück. Tante, Tante, habe Er⸗ barmen mit mir und komm ſchnell!“ Was für ein dummes, Bleibe hier, ich werde das Papier Was man mit Dir für Arger und Auf⸗ Ich muß Dir etwas Ich halte ———— 25. Jahrgang. Kompromiß in der Finanzreform. Die für die Beſteuerung des Beſitzes eingeſetzte Sub⸗ kommiſſion der Finanzkommiſſion des Reichstages hielt geſtern, Freitag, ihre letzte Sitzung ab, in der im weſentlichen eine Einigung erzielt wurde. Danach iſt für den An⸗ trag Gamp(Erhöhung der Matrikularbeiträge) eine Mehrheit vorhanden, jedoch nur nach Vornahme einer Reihe von Verbeſſerungen, zu denen der Abg. Herald die An⸗ regung gegeben hat. Von den Einzelſtaaten ſoll eine Beſitzſteuer erhoben werden, deren Höhe alljährlich feſt⸗ geſtellt werden, aber 150 Millionen nicht überſteigen ſoll. Auch im Reichsſchatzamte iſt die Geneigtheit vorhanden, dem Antrage zuzuſtimmen.— Auf nationalliberaler und freiſinniger Seite iſt man eifrig bemüht, mit kleiner un⸗ weſentlicher Abänderung einen anderen Kompysmiß zuſtande zu bringen, um den Antrag unter nationalliberaler Flagge ſegeln zu laſſen. Am Donnerstag ſoll dieſer liberale Kom⸗ puomiß, für den die Konſervativen eifrig bearbeitet wer⸗ den, der Finanzkommiſſion vorgelegt werden. Auch im Reichskanzlerpalais fanden geſtern Beſprechungen ſtatt. Die Finanzreform iſt damit geſichert. Nachlaßſteuer, Erb⸗ ſchaftsſteuer, Reichsvermögenſteuer und Reichseinkommen⸗ ſteuer ſind endgültig gefallen. Mittelmeerreiſe des Kaiſers. Einer Berliner Korreſpondenz wird gemeldet, daß der Kaiſer in den erſten Märztagen ſeine Mittelmeerreiſe an⸗ treten werde. Der Kaiſer begibt ſich zuerſt nach Kiel und wird ſich dort mit der Kaiſerin, der Prinzeſſin Viktoria Luiſe und ſeinem Hofſtaate an Bord der„Hohenzollern“ einſchiffen. Es verlautet, daß an der ſpaniſchen Küſte eine Begegnung mit König Alfons ſtattfinden ſoll. In Korfu ſoll das Kaiſerpaar Mitte März eintreffen und ſich ungefähr 14 Tage dört aufhalten. An die diesjährige Mittel⸗ meerfahrt knüpft ſich wieder das alljährlich auftretende Gerücht einer Begegnung des Kaifers mit dem Präſidenten von Frankreich, Fallieres. Obwohl die Beziehungen zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland augenblicklich ſo gute ſeien, wie ſie es ſeit Jahren nicht waren, müſſe das obige Gerücht dennoch mit aller Entſchiedenheit dementiert werden. Nebeneinnahmen der Landräte. Die ſozialdemokratiſche Preſſe gibt mit entſprechenden Erläuterungen einen Artikel über die Nebeneinkünfte der Verwaltungsbeamten wieder, den der Aachener Laudgerichts⸗ präſident Schmitz in der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ ver⸗ öffentlicht. Er bringt dort den Nachweis, daß in der Ver⸗ waltung die Arbeit und die Verantwortlichkeit geringer ſeien, als in der Juſtiz, und veröffentlicht dann die Neben⸗ einnahmen, die die Verwaltungsbeamten bis hinauf zu den Oberpräſidenten bezögen, wodurch öfters das Staats⸗ gehalt verdoppelt werde. Eine dienſtliche Ueberbürdung, ſo meint der Landgerichtspräſident in recht durchſichtiger Weiſe, habe eine ſolche Nebentätigkeit nicht zur Folge. Del r „Du biſt ja ganz außer Dir“, verſetzte die Tante nach⸗ denklich, um Gottes willen, ſo verhalte Dich doch nur ruhig! Gut, geh hinauf, ich bin in ein paar Minuten bei Dir.“ Frau Amberger rief ihren Mann aus der Gaſtſtube hinaus. „Ich habe unerträgliche Kopfſchmerzen, Johann“, ſagte ſie. Hedwig iſt ganz elend. Könnteſt Du nicht für den Reſt des Abends ohne uns auskommen?“ „Natürlich, Fanny, wenn Du Dich ſo ſchlecht fühlſt“, ver⸗ etzte Amberger etwas verd roſſen.„Es iſt zwar für drei zu tun, aber da hilfts nichts. Lege Dich nur nieder, wenn Dir ſo ſchlecht iſt.“ „Es iſt wirklich ſchlimm, Johann. gebrochen.“ „Das kann ich begreifen. Ich wundere mich nur, daß ſie überhaupt noch leben kann, wo ſie doch weiß, daß ihr die ganze Schuld an dem Unglück in die Schuhe geſchoben wird. Die kleine Hexe, ich könnte ſie ohrfeigen—“ „Ja, ich hätte es auch tun mögen“, entgegnete ſeine Frau. „Das arme Kind befindet ſich aber in einem höchſt jammer⸗ vollen Zuſtande; wenn ich ſie nicht ſchleunigſt zu Bett bringe, wird ſie uns noch krank. Und das koſtet doch auch wieder Geld und Zeit.“ „Strenge Dich nur nicht zu ſehr an, indem Du etwa gar bei ihr ſitzen bleibſt, Fanny, ſie iſt es wirklich nicht wert“, rief Amberger ſeiner Frau noch nach, als ſie die Küche verließ. Einige Augenblicke ſpäter trat ſie in Hedwigs Stube, welche nur von dem bleichen Licht des Mondes erhellt war. Es war ein kleiner, ziemlich enger Raum mit ſchiefen Wänden. Hedwig kniete am Fenſter und blickte ſtumm in die Nacht hinaus. Als ſie die Tür gehen hörte, erhob ſie ſich raſch und ſtürzte auf die Tante zu. „Schließe die Tür ab, Tante Fanny“, flüſterte ſie mit heiſerer Stimme. „Kind, Kind, was iſt nur auf einmal über Dich gekommen?“ Und Hedwig iſt ganz (Fortſetzung folgt.) 2 Mach dem Haushaltsetat für 1908/09 hätten von den 484 Landräten nicht weniger als 224 als Kreisſteuerſozietäts⸗ Direktoren Bezüge bis 4520 Mark, 23 als Vorſitzende von Meliorations« und Deichvderbänden Einkommen bis zu 3000 Mark, 8 als Kuratoren von Wohltätigkeitsanſtalten bis 5000 Mark, einer als Landſchaftsdirektor 6500 Mark. Andere bezögen als Deichhauptleute, als nebenamtliche Poltzeidirektoren uſw. bis zu 2000 Mark.—. Solche Ver⸗ öffentlichungen von ſolcher Seite können wohl nicht gerade erbaulich wirken, wie ſchon die hieran geknüpfte beißende Kritik der ſozialdemokratiſchen breſſe beweiſt. Ausland. Bulgariens Unabhängigkeit. 8 Eine Extraausgabe des bulgariſchen Regierungsblattes „Wreme“ meldet, daß Frankreich, England und Rußland die bulgariſche Unabhängigkeit anerkannt haben und daß auch die Zuſtimmung der anderen Mächte erwartet werde. König Ferdinand werde in Petersburg als Souverän empfangen werden. Nach längeren Verhandlungen in Wien ſei ihm von dem ruſſiſchen Hofe zugeſagt worden, daß er unter Berückſichtigung der tatſächlichen Verhältniſſe per⸗ önlich als bulgariſcher Zar während ſeines Petersburger Aufenthaltes behandelt werden ſolle. Die ruſſiſche Regie⸗ rung ſoll die Zuſtimmung der Türkei hierzu nachgeſucht haben. Ruſſiſche Kreiſe verſichern, daß dieſer höfiſche Vor⸗ gang der bulgariſchen Anerkennungsfrage nicht präjudiziere. Das Reuterſche Bureau verbreitet indeſſen im Gegen⸗ ſatz zu der vorſtehenden, eine Meldung aus London, daß das Gerücht aus Sofia betreffend die Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens unbegründet ſei, und daß keine Aenderung in der Haltung irgend einer Macht vorliege. Gemäß Erkundigungen in offiziellen Kreiſen ſind keine Nachrichten eingetroffen, welche die beunruhigenden Ge⸗ Fichte betreffend die Lage in Oeſterreich⸗Ungarn und Ser⸗ bien beſtätigen. Dieſe Gerüchte haben in diplomatiſchen Kreiſen Erſtaunen hervorgerufen und man mißt ihnen keinen Glauben bei. 1— — Verſchwendung im Reiche. ueberflüſſige Ausgaben im Kolonial⸗ Militär⸗Etat ſtellt die blockbegeiſterte freiſinnige Voſſiſche Zeitung“ in einem längeren Artikel zu 3 der auch weitere Kreiſe intereſſieren dürfte. Der Verfaſſer des Artikels, der mit„H v. E.“ zeichnet, hat wohl, meint die„Germania“, ſelbſt das Gefühl gehabt, daß er ſich vielleicht eine Anklage wegen Verletzung des „Patriotismus“ zuziehen wird, wenn er den Kolonial- militärs vorwirft, daß ſie unermüdlich dem einen Ziele zuſtreben,„einen ebenſo komplizierten wie ko ſt⸗ ſpieligen Apparat zu konſtruieren, deſſen etwaige ſpätere Beſeitigung jedem„patriotiſch“ Ge⸗ ſinnten als eine ungeheure Gefahr für den Beſitz der Kolonie erſcheinen muß.“ Die Erinnerung an die Dezembertage von 1906 und an die Blockwahlen wird dabei wieder wachgerufen. Wie iſt das Zentrum damals an⸗ gefeindet worden, als es angeſichts des bevorſtehenden Endes des ſüdweſtafrikaniſchen Aufſtandes einen Antrag auf Ver⸗ minderung der Kolonialtruppen im Felde ſtellte, der durch die Tatſachen durchaus gerechtfertigt war und erſt recht durch den Friedensſchluß gerechtfertigt wurde, den Pater Malinowski in den Weihnachtstagen des Jahres 1906 ver⸗ mittelte. Dabei hat der ſüdweſtafrikaniſche Aufſtand rund 600 Million en Mark Koſten verurſacht. Aber der Verfaſſer des Artikels der„Voſſ. Ztg.“ weiſt darauf hin, daß dieſer Aufſtand— oder vielmehr die Kolonialpolitik des Blocks— zugleich einen neuen Aufſchwung des kolo⸗ nialmilitäriſchen Syſtems bewirkte, indem er das ſogenannte Oberkommando der Schutztruppen als ſelb⸗ ündige Behörde brachte, ſo„aß heute z. B. eine Einrede gend eines Zivilbeamten in die Aufſtellung des Nilitäretats, ſowohl in den Kolonien, wie hier in Berlin, ſchon als ausgeſchloſſen gilt.“ Und wenn der Reichstag eine Einrede in dieſer Beziehung machen will, ſo gilt das bekanntlich als ein Eingriff in die militäriſche Kommando⸗ gewalt.„Seit nun ein Oberkommando geſchaffen iſt,“ ſo fährt der Artikel der„Voſſ. Ztg.“ fort,„iſt die Anſ chop. pungsfähigkeit ſowohl dieſer Behörde, wie der Mili⸗ tärorganiſation in den Schutzgebieten zweifellos patho⸗ logiſch. Im Jahre 1907 betrug der Etat des hieſigen Oberkommandos ſchon 428 788 Mark, der für 1909 bringt es indeſſen auf 451228 Mark.“ Im einzelnen macht der Artikel darauf aufmerkſam, daß der neue Etat, abgeſehen von der Aufſtellung eines Generals als Chef, den der Reichstag im Etat von 1907 ablehnte,„in vollſtändiger Mißachtung notwendiger Sparſamkeit“ ſelbſt den nur und ausſchließlich im Bureau tätigen Offizieren wiederum Pferde⸗Rationen zubilligt, ferner Kleidergelder in Höhe von 400 Mark und eine Miniſterialzulage von 900 Mark jährlich: eine geradezu bedenkliche Verſchwen⸗ dung von Staatsgeldern“. Ferner wird in dem Artikel darauf hingewieſen, daß die for dauernden Aus⸗ gaben allein für die Militärverwaltung Oſtafrikas jetzt die Höhe von 3 431 604 Mark, das heißt gegen das Vorjahr eine Erhöhung von etwa 311 394 Mark erreicht haben, während die Beſoldungsboſten für die Schutztruppe im Jahre 1895/96 insgeſamt nur 1949 340 Mark betrugen. Der Ver⸗ faſſer weiſt auch auf die„koſtenerhöhenden Spie le⸗ reien“ hin und auf die„auffallende Tätigkeit auf dem Gebiete des Jagdſports“. Demgegenüber iſt ſeine ernſte Mahnung begreiflich,„die Budgetkommiſſion, beſonders aber das Reichsſchatzamt ſollte ſich einmal dieſer Zapf⸗ ſtelle am Reichsvermögen annehmen und nach Kräf⸗ ten ſtreichen; vor allem, den Etat dem wirklichen Be⸗ dürfnis entſprechend verringern“. Warten wir ab, ob die Blockmehrheit dieſer Mahnung Folge leiſten wird. 0 Deutſcher Reichstag. 211. Sitzung am 19. Februar, 2 Uhr. Auf der Tagesordnung ſleht die Weiterberatung des An⸗ (krages Albrecht und Genoſſen(Soz.), betr. Regelung des Ver⸗ t zwiſchen ländlichen Arbei⸗ tern, ſowie Geſinde und ihren Arbeitgebern. Abg. Arendt⸗Labian(k.), tritt dem Antrag entgegen, 'r im Weſentlichen doch nur bezwecke, Unzufriedenheit zu n. Nicht die ſchlechte Lage der Landarbeiter ſei Urſache der dflucht, ſondern vielmehr die r der Ab⸗ ernden. Daß die Arbeiter ſchlecht behandelt würden, ſei effend. Seine Arbeiter ſeien ſeine Freunde. und er der ihre. Der Redner iſt im Zuſammenyang außerordentlich ſchwer zu verſtehen, namentlich auch, weil die vor der Tribüne dicht uſammengeſcharten Konſervativen ſeinen Ausführungen unab⸗ äſſig mit Beifalls⸗ und Heiterkeits⸗Salven begleiten. Der Präſi⸗ dent Graf Stolberg vermag daran nichts zu ändern, obwohl er zu wiederholten Malen, durch heftiges Schütteln der Glocke vorübergehend Stille erzwingend, um mehr Ruhe bittet, da ſelbſt er den dicht vor ihm ſtehenden Redner nicht verſtehen könne. Zum Schluß ſchilderte Redner noch, unter erneuten Bei⸗ 1 wie bei der letzten Reichstagswahl die ſozial⸗ emokratiſche Agitation lu in ſeinem Wahlkreiſe vergeblich bemüht hätte, und wie ihnen auf ſeinem eigenen Gute von ſeinen Arbeitern geſagt worden ſei, wir wiſſen, was wir an unſerm Gutsherrn haben, macht, daß Ihr wegkommt! Abg. Zubeil(Soz.): Den ländlichen Arbeitern verwei⸗ gert man die einfachſten Menſchenrechte. In den Kontrakten ſteht immer nur was von Rechten der Arbeitgeber, aber nicht von denen der Arbeiter. Dieſe haben alſo nicht nur das Recht, ſondern geradezu die Pflicht, ſolche gegen die guten Sitten verſtoßenden Kontrakte zu brechen. Man ſagt immer: bloß wir Sozialdemokraten verhetzten die Arbeiter! Sie ſollten doch aber wiſſen, was noch ganz andere Leute über die Urſachen der Landflucht ſagen, ſo Prinz Ludwig von Bayern und die Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft! Aeußerungen von ſolcher Seite ſind Ihnen freilich unbequem! Abg. Bindewald(Dt. Reformp.): Herr Zubeil ſollte doch über ländliche Arbeiterverhältniſſe nicht reden, er hat ja keine Ahnung davon. Abg. Werner(Dt. Reformp.): Das Schimpfen des Herrn Zubeil macht uns keine Sorgen. Hunde, welche viel bellen, beißen nicht. Die Abgg. Zubeil(Soz.) und Stadthagen(Soz.) empfehlen nochmals den Antrag. Damit ſchließt die Diskuſſion, worauf noch zahlreiche per⸗ ſönliche Bemerkungen folgen. U. a. bemerkt. Abg. Werner, er begreife nicht, weshalb der amtierende Vizepräſident Kaempf nicht den Abg. Zubeil wegen einer gegen ihn gerichteten bos⸗ haften Bemerkung(„ich(Zubeil) würde vielleicht noch heute Gaſtwirt geweſen ſein, wenn ich lauter ſolche Gäſte wie Herrn Werner gehabt hätte!“ zur Ordnung gerufen habe. Vizepräſident Kaempf ruft den Abg. Werner wegen dieſer Kritik ſeiner Präſidialführung zur Ordnung. Abg. Werner: Das ſchadet nichts! Herrn Zubeil erwidere ich noch, wenn er ſeine Gaſtwirtſchaft hat aufgeben müſſen, ſo beweiſt das wohl nur, daß die Sozialdemokraten ſchlechte Zahler ſind. Vizepräſident Kaempf: Herr Abg., wegen Ihrer Worte „das ſchadet nichts!“ rufe ich Sie abermals zur Ordnuna! Hierauf erfolgt über den Antrag auf Ueberweiſung des An⸗ trages Albrecht an eine Kommiſſion namentliche Abſtimmung. Dieſe ergibt Annahme des Ueberweiſungsantrages mit 209 gegen 106 Stimmen. Es folgt die Beratung eines von dem Abg. Bran dys und Genoſſen(Polen), beantragten Geſetzentwurfs betr. Abg. von Dziembowski⸗Pomian(Pole), empfiehlt den Geſetzentwurf, der in einem einzigen Paragraphen ausſpricht, daß„keinem Reichsangehörigen mit Rückſicht auf das Glaubens⸗ bekenntnis, die politiſche Geſinnung, oder die Nationalität Be⸗ ſchränkungen irgend welcher Art bei dem Erwerb oder der Veräußerung von Grundeigentum auferlegt werden dürfen. Alle . landesgeſetzlichen Beſtimmungen ſeien aufge⸗ oben.“ Abg. Graf Praſchma(3.): Wir ſtehen, wie ſchon 1886 unſer verewigter Führer Huene ſagte, allen dieſen Anſiedlungs⸗ geſetzen gegenüber auf dem Standpunkte des Rechts, der Gerech⸗ tigkeit und der allgemeinen Wohlfahrt. Das Eigentumsrecht, das unverletzlichſein ſollte, wird von der preußiſchen Anſiedlungs⸗ Geſetzgebung ſchwer verletzt.(Sehr wahr! im Zentrum.) Die Eigentums⸗Beſchränkungen erfolgen nicht aus unter Umſtänden berechtigten ſachlichen Rückſichten, ſondern aus perſönlichen, aus politiſchen Gründen.(Sehr richtig! im Zentrum.) Ehrliche Gegner haben ja auch zugeſtanden, daß das letzte Anſiedlungs⸗ geſetz lediglich ein Kampfgeſetz war und ſein ſollte. Schon unſere chriſtlichen Grundſätze verbieten uns, ein ſolches Vor⸗ gehen zu billigen. Deshalb begrüßen wir den vorliegenden Geſetzentwurf.(Bravos bei Zentrum und Polen.) Abg. Stadthagen(Soz.) legt ausfuhrlich dar, es ſet ganz unzweifelhaft, daß die ganze Anſiedlungsgeſetzgebung in Preußen, inſoweit ſie Eigentums⸗Beſchränkungen zum Ziel ge⸗ babt habe, gegen das Reichsrecht verſtoße. Der vorliegende Antrag habe daher volle Berechtigung. Die Eigentums⸗Erwer⸗ bung durch Enteignung der Polen ſei nichts anderes als„ge⸗ meiner Diebſtahl auf Grund des Geſetzes“. Er kenne keine zweite Geſetzgebung von ſolchem Tiefſtand, keine zweite, die ſo der Gewalt hat zum Recht verholfen, und zwar mit Unter⸗ ſtützung von nationale Politik heuchelnden Leuten. Der Eigen⸗ tumsbegriff werde von dieſen Leuten unterhöhlt, die ebenſogut Hehler und Stehler ſeien, wie der gewöhnliche Hehler und Dieb. Präſident Graf Stolberg erklärt dieſe Wendung für un⸗ zuläſſig, falls ſie gegen Abgeordnete gerichtet ſein ſollte. Abg. Gothein(Fr. Vgg.): Dieſe Enteignungspolitik ver⸗ ſtößt tatſächlich gegen Reichsrecht. Wer noch Wert darauf legt, daß Deutſchland im Ausland als Kulturland angeſehen wird, ſollte ſich einer ſolchen Politik der Beſchränkungen des Eigen⸗ tums entſchieden widerſetzen! Wir haben dazu auch einen politiſchen Grund. Wer es gut meint mit dem Reiche, wird wünſchen müſſen, daß wir mit unſeren polniſch redenden Mit⸗ bürgern in Frieden leben. Statt deſſen geſchieht alles, um die Gegenſätze zwiſchen Deutſchen und unſeren polniſchen Mit⸗ bürgern zu verſchär' en. Deutſch ſein heißt gerecht ſein. Des⸗ halb werden meine ämtlichen politiſchen Freunde aus beiden Fraktionen dieſem Intrage zuſtimmen.(Bravos.) Nächſte Sitzung: Mittwoch: Etat des Rechnungshofes, Dritte Leſung Dampferſubvention. Schluß nach 5% Uhr. Lokale Nachrichten. Viernheim, 23. Februar. -k. Sänger-Einheit Viernheim. Der am ver⸗ floſſenen Samſtag im„Füͤrſten Alexander“ ſtattgefundene Maskenball nahm einen ſolch gemütlichen Verlauf wie man ihn in dieſem Verein noch nie zu verzeichnen hatte. Herr Präſident Zöller begrüßte, nachdem Prinz Carneval in einem Triumphwagen und eine große Anzahl ſchöner Masken in dem herrlich geſchmückten Saal ihren Einzug gehalten hatten, die ſo überaus zahlreich Erſchienenen, dankle ihnen, insbeſondere den vielen paſſiven Mitgliedern und Ehrenmitgliedern für das Intereſſe, das ſie für die Sänger dadurch bekundeten, daß ſie ihrer Einladung Folge geleiſtet haben. Die einzelnen Punkte des närriſchen Protokolls über das verfloſſene Vereinsjahr von Faſtnacht 1908 bis dahin 1909 wurden alsdann in einer äußerſt humorvollen Weiſe verleſen. Wahre Lachſalven der Zuhörer folgten den einzelnen trefflichen Punkten. Nicht nur durch Tanz ſondern auch durch ein reichhaltig ausgeſtattetes närriſches Programm unterhielten die Sänger die Anweſenden bis zur frühen Morgenſtunde. f mußerterminliche Meiſterprüfung im Früh⸗ 1a. Infolge des Inkrafttretens der Gewerbenovelle übe kleinen Befähigungsnachweis hat die Hand- werkskammer die Abhaltung einer außerterminlichen auf diejenigen Handwerker, welche ſich durch dieſe Prüfung das Recht erwerben wollen, an Oſtern neue Lehrlinge elnzu⸗ ſtellen, müſſen die Prüfungen nunmehr bal dig ſt ia Angriff genommen werden, damit dieſelben zeitig genug beendet ſind. Es iſt deshalb Meldungsſchluß zu dieſen Prüfungen auf den 28. Februar angeſetzt. Prüflinge, welche ſich nach dieſem Termin melden, können keinesfalls noch an dieſer außer- terminlichen Prüfung teilnehmen, ſondern müſſen bis zur nächſten Prüfung zurückgeſtellt werden, da die Berückſichtigung ſolcher Nachzügler die rechtzeitige Beendigung der Frühjahrs⸗ pruͤfung unmöglich machen würde. — Der Vorſtand der land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzog⸗ tum Heſſen zu Darmſtadt wird in Zukunft von dem ihm zuſtehenden Rechte der möͤglichſt frühzeitigen Uebernahme und Durchführung des Heilverfahrens bei Unfallverletzten in ner⸗ halb der erſten 13 Wochen und zwar in den hierfür geeigneten Fällen ausgiebigeren Gebrauch machen und d durch die Behandlung ent ſtehenden Koſten freiwillig auf die Berufsgenoſſenſchaft übernehmen. Es kann ſich bei der Uebernahme derartiger Koſten zunächſt nur um ſolche Aufwendungen handeln, welche durch die Aufnahme in ein Krankenhaus oder in eine berufsgenoſſenſchaftliche Heilanſtalt, zu denen auch die ſogenannten medico-mechaniſchen Inſtitute zählen, entſtanden ſind. Geeignete Fälle dieſer Art ſind diejenigen, bei denen die häuslichen oder örtlichen Verhältniſſe, weite Entfernung von Arzt oder die Art und Schwere einer Verletzung an ſich, die Ueberführung in eine Anſtalt wün⸗ ſchenswert erſcheinen laſſen, und bei denen ſeither in der Regel ſchon, namentlich in der Nähe von Univerſitätskliniken oder größeren Krankenhäusern ſeitens des Arztes eine Ueberweiſung auf Koſten des Verletzten erfolgte. Die Wohltat eines ſofor⸗ tigen und für die Beteiligten völlig koſtenloſen kliniſchen oder ſonſt etwa ſpezialärztlichen Behandlung kann daher in Zukunft den Angehörigen der Berufsgenoſſenſchaft ſchon vom Unfalltage ab nach Entſchließung des Vorſtandes, die in jedem Fall eingeholt werden muß, gewährt werden. Es liegt ſomit im eigenſten Intereſſe der Verletzten ſelbſt oder ihrer Ange⸗ hörigen, entſpechende Anträge nach vorheriger Beratung mit ihrem behandelnden Arzt an die Berufsgenoſſenſchaft m ö g⸗ lichſt frühzeitig zu ſtellen. — Der heſſ. Landes feuerwehrtag findet in der Zeit vom 19. bis 21. Juni in Oppenheim ſtatt. Sämtliche Freiwilligen Feuerwehren des Heſſenlandes werden zu dieſem Feſte iyre Delegierten entſenden und viele Wehren werden geſchloſſen erwartet. Wohl weit über 1000 Wehrmänner kommen in dieſen Tagen nach Oppenheim, wo ſchon jetzt die „ zu dem ſeltenen Feſte in Angriff genommen werden. —+ Die Collekte in der Dizzeſe Mainz für Süd- Italien ergab die Summe von 10 000 Mk. — Die Zeit der Muſterungen kommt heran. Vielen jungen Leuten winkt dann im Herbſt der Eintritt zum Militär. Viele zwar empfinden den Dienſt drückend, das ſind alle diejenigen, die es verſaͤumt haben, ſich vorher durch Turnen auf ihn vorzubereiten, denn einem turneriſch geſchulten Menſchen fällt dieſer leicht. Für alle angehenden Rekruten aber iſt es jetzt noch Zeit, manches früher Ver⸗ ſäumte wenigſtens teilweiſe noch nachzuholen. Die Turnvereine nehmen ſie gerne in ihre Reihen auf und bilden ſogar bei genügender Beteiligung beſondere Rekrutenriegen, die unter ſachverſtändiger Leitung dem Militärdienſt vorarbeiten. Die guten Folgen werden ſicherlich während desſelben angenehm empfunden werden. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 23. Febr. Ein Gegenſtück zu den teuren Zeiten und der Arbeitsloſigkeit zeigt der hieſige Karneval. Obwohl wegen ungenügender Unterſtüͤtzung ein Faſtnachtszug dieſes Jahr nicht ſtattfinden konnte, war für Unterhaltung geſorgt. Vom 13.— 23. fanden nicht weniger als 15 Maskenbälle ſtat: Das genügt. Mannheim, 23. Febr. Nachdem der Arbeitgeber⸗ verband für das Holzgewerbe Südweſtdeutſchlands die beſtehenden Tarifoerträge gekündigt hat, fand geſtern im Sitzungsſaale der Handwerkskammer in Mannheim unter dem Vorſitze von Kommerzienrat Faſig eine Verhandlung zwiſchen dem Arbeitgeberverband, den Gau⸗ und Bezirksleitern des deutſchen und des chriſtlichen Holzarbeiterverbandes, des Ge⸗ werkvereins der Holzarbeiter Deutſchlands und des Zentral⸗ verbandes der Glaſer ſtatt. Zu der Sitzung waren auch Vertreter der Organiſationen der in Betracht kommenden Städte hinzugezogen worden. Da trotz längerer Debatte eine Einigung nicht möglich war, wurden die Verhandlungen zu⸗ nächſt abgebrochen. — Maunheim, 22. Febr. Der 10 Jahre alte Otto Külbs wurde von dem Automobil des Kommerzienrats Schlak von Speyer überfahren und ſofort getötet. Den Chauffeur trifft keine Schuld. Es war gerade Schulſchluß und in jugendlichem Uebermut ſuchte der Junge noch vor dem Automobil auf die andere Seite der Straße zu ſpringen, während ſeine übrigen Schulgenoſſen auf der anderen Seite blieben. — Lampertheim, 22. Febr. Die Meldung, Herr Klingler werde für den Beigeordnetenpoſten kandidieren, wird jetzt widerrufen. Als Kandidat wird gegenwärtig Herr Buchhändler Emrich genannt.— Die Landgeſtütsſtation wird in dieſem Jahr mit den Beſchälern Jeoman(Arbeitsſchlag) und Zecher(Wagenſchlag) beſchickt werden. — Ladenburg, 22. Febr. Ein bedauerliches Weiß- geſchick paſſterte dem Landwirt und Kohlenhändler Friedrich Schrepp 2., als er an der Holzſägemaſchine, die er ſich erſt vor kurzem angeſchafft hatte beſchäftigt war. Er kam der Säge zu nahe, die ihm die linke Hand erfaßte und zur Hälfte durchſägte. *Framersheim, 22. Febr. Einem hieſigen Metzger entfiel beim Aus nebmen eines Schweins das Meſſer; er wollte dasſelbe wieder ſcnel ergreifen, wobei ihm das ſcharfge⸗ Meiſterprufung in dieſem Frühjahr beſchloſſen. Mit Rückſicht 1 N 7 kann ſic 1 ih 0. f eh Atte A sid ihllnſſ, dere einer l wün. der egi len ober welſung deß ſofhr. dahet in hon von uin igt ont r Auge⸗ lu llt U 0 9 t lẽa der dämliche u dleſem werden rinnt cht die nommen füt Sid⸗ it heran. Eintritt Hüdkenb, bother Auuriſch gehenden het Ver, mbereine dgar het e unter U. Die ngenehm zu ben hiesige ung ein dar für weniger elgeber⸗ Is die em in er hem chen et des eh Ge⸗ Zutral⸗ I auc ameuben at ene i zu g alte turats Den lchuß or dem tingel, 2 Selle „ bert „ ltd Hert U vird ſhla) Uß⸗ 0 elt m der Hͤlfe c volle fte ſchliffene Meſſer mitten durch die Hand drang, ſo daß die Spitze auf der anderen Seite herauskam. — Darmſtadt, 22. Febr. Der Oberbüͤrgermeiſter Morneweg iſt andauernd le dend, wie er ſchriftlich den Stadt⸗ verordneten mitteilte. Er bat ſich auf 4 Wochen nach einem Sanatorium begeben. Das Gerücht geht um, daß er auch im Falle ſeiner Wiederherſtellung tu nicht zu ferner Zeit ſich penſionieren laſſen wolle. — Mainz, 22. Fer. Wie der„Mainzer Anzeiger“ mitteilt, iſt man j tzt in der ſtärtiſchen Sparkaſſe außer den ſchon bekannten Unterſchlagungen des Buchhalters Scheurer, weiteren ganz bedeutenden Betrügereien auf die Spur ge⸗ kommen. Die neu entdeckten Unterſchlagungen haben bis jetzt die Höhe von 15000 Mark erreicht. Die noch nicht abge- ſchloſſene Unterſuchung dürfte noch zu weiteren unliebſamen Entdeckungen führen. * Alzey, 22. Febr. In Heimersheim gerieten zwei Einwohner wegen der Wahl in Streit, wobei der Eine dem Andern ein Ohr abbiß, das ſpäter der Polizeidiener im Schnee fand. — Obermünſtertal, 22. Fehr. Die Vereinsmeierei nimmt auch in unſerem Tale immer mehr überhand. In Obermünſtertal haben ſich einige zuſammengefunden, um einen neuen Verein zu gründen, der den verheißungsvollen Namen „Verein ehemaliger Säuglinge“ führen ſoll.— Es gibt auch ſchlechte Faſtnachtsſcherze! Cermischtes. Papenburg, 19. Febr. In Burlage betraten vier Schulkinder— ein Knabe und drei Mädchen— das morſche Eis des Kanals. Alle vier brachen durch das Eis. Während der Knabe ſich retten bonnte, ertranken die drei Mädchen. Die Leichen wurden geborgen. * München, 18. Febr. Ein kraſſer Fall von ſozial⸗ demokratiſchem Terrorismus hat dieſer Tage vor dem Schöffengericht des Amtsgerichtes Regensburg ſeine Sühne gefunden. Wie ſchon mehrmals berichtet, wollen die ſo⸗ zialdemokratiſch örganiſierten Arbeiter auf Bauplätzen uſw. Feine chriſtlich organiſierten Arbeiter dulden. Dieſe wer⸗ den vielfach auf alle erdenkliche Weiſe ſchikaniert und durch Drohungen und Roheiten vertrieben. Beim Ka⸗ ſernenbau in Regensburg erging es ſolcherarts einem chriſt⸗ lich organiſierten Arbeiter, dem ein rabiater, vor Gericht als gemeingefährlich gekennzeichneter Sozi drohte, daß er ihn mit der Schaufel erſchlagen werde. Das Gericht ver⸗ urteilte den Rohling zu einem Monat Gefängnis. Gegen dieſe ſozialdemokratiſchen Terroriſten gibt es nur ein Mit⸗ tel: Sofort Strafantrag ſtellen. Nachdem die chriſtlichen Arbeitevorganiſationen ſich immer mehr ausbreiten, ſo verſtärkt ſich auch der Schutz, den der einzelne Arbeiter gegen ſozialdemokratiſche Rohlinge nötig hat. * Der unterjochte Ehemann. Für bedrückte Ehemänner iſt die jüngſte Entſcheidung eines Richters in St. Louis ein willkommener Troſt: er hat die Klage einer von ihrem Ehemanne verlaſſenen Frau mit der Begrün⸗ dung abgewieſen, daß eine Frau nicht das Recht habe, gegen den Gatten wegen böswilligen Verlaſſens zu klagen, wenn ſie ſelbſt durch ſchlechte Behandlung und fortgeſetztes Schi⸗ kanieren den bedauernswerten Ehegenoſſen zur Verzweif⸗ lung und zur Flucht treibt. Herr Fleiſchmann, der be⸗ ſagte Gatte, entwarf ein ausführliches Bild von dem harten Regiment, das ſeine Gattin im Hauſe führte. Ein Schlag gegen den Gong war das Zeichen für den Ehemann ſchlafen zu gehen und ein Schlag auf den Kopf das Signal zum Aufſtehen. Die Haustür wurde um 7 Uhr abends abgeſchloſſen, war er nicht zu Hauſe, ſo mußte er im Stallſchuppen ſchlafen. Er durfte die Wohnung niemals mit Stiefeln betreten, ſondern das Fußzeug immer bereits vor der Vortür ablegen. Zugleich mußte er 40 Mart wöchentlich für Logis und auch die Rechnung des Krämers bezahlen. Er mußte Waſſer vom Brunnen holen und ſeine Kleider ſelbſt waſchen. Außerdem zwang ſie ihn, mit der Gabel zu eſſen, wo er doch an das Meſſer gewöhnt war, und er durfte nie mit ungewaſchenen Händen zu Tiſch kommen. Er durfte nicht rauchen, weil die Vorhänge darunter leiden, auf der Straße mußte er vor ihr hergehen, in den Straßenbahnen ihr gegenüber ſitzen, damit er keine andere Frau anſehen könne. Morgens mußte er früh auf⸗ ſtehen, gleichviel, wie lange er am Abend gearbeitet hatte, und wenn er um halb acht nicht pünktlich am Kaffeetiſch erſchien, ſo gab es überhaupt kein Jrühſtück. Als der Richter den Gatten fragte, warum er nicht ſchon früher revoltiert habe, erwiderte A„Ich dachte nie darüber 23. meine Frau ließß mir keine Zeit, überhaupt zu Ven ken Der gefährliche Männerkuß. Vor dem Ge⸗ richt erſchien dieſer Tage Miß Towby aus Lincinnati als Klägerin gegen einen jungen Mann, der ihr auf einem Vergnügen einen Kuß geraubt hatte. Sie verlangte harte Beſtrafung; außerdem aber wollte ſie 740 Dollars ärztliche Koſten vergütet haben. Befragt, woher dieſe Summe käme, erklärte ſie dem Richter, man habe ihr erzählt, daß Krank⸗ heiten durch Küſſen übertragen werden könnten, und daß hauptſächlich Schnurrbarthaare gute Träger von Krank⸗ heitskeimen ſeien. Sie habe ſich deswegen ſofort nach dem Geküßtwerden von einem Spezialiſten unterſuchen laſſen; außerdem habe ſte in den letzten Wochen bei verſchiedenen Aerzten unter Beobachtung geſtanden, ob ſich etwa an Lunge, Magen oder irgendwo anders eine Krantheitsübertragung bemerkbar mache. Dies habe zuſammen 740 Dollars ge⸗ koſtet und wäre notwendig geweſen, damit ſie ſich be⸗ ruhigen könne. Der Richter, ein alter Herr, war dagegen anderer Meinung. Er nahm zwar mit 50 Dollars den Kußräuber hart in Strafe, doch erklärte er, die weiteren Anſprüche der Klägerin nicht anerkennen zu können. Er nehme es dem Arzt durchaus nicht übel, daß er ſich das hohe Honorar für die Einbildung der Klägerin habe zahlen laſſen, doch könne er nicht zu der Ueberzeugung kommen, daß die Klägerin durch den einzigen Kuß hätte zu Schaden kommen können. Er kenne keinen einzigen Fall durch den ein Menſch beim Küſſen geſtorben ſei; er ſelbſt ſei über dreißig Jahre verheiratet, ohne geſtorben zu ſein, oder, daß ſeine Frau irgend welchen Schaden erlitten hätte. Er halte schließlich einen Männerkuß überhaupt nicht für giftig, noch zumal, da die Klägerin ſelbſt zugegeben habe, daß ſie ſich ſofort nach dem Küſſen.... den Mund ge⸗ wiſcht habe. Und dabei blieb es. * Erkältungskatarrhe, die ſich in dieſer Zeit leicht einſtellen, werden ſehr gut gelindert durch das fol⸗ gende Apfelwaſſer: Man zerſchneidet ſechs aute Aepfel mit der Schale, üvergießt ſte mit einem Liter vrauſend bochendem Waſſer, fügt 50 Gramm beſten Honig und den Saft von zwei Zitronen hinzu und läßt dieſes Waſſer eine gute Stunde verdeckt an heißer Herdſtelle ſtehen, ſeiht es durch und gibt davon dem Kranken heiß zu trinken. 2! Volkswirtſchaftliches. Das Volksvermögen Deutſchlands wird von Arnold Steinmann⸗Bacher in einer von ihm veröffentlichten Buoſchüre auf 350 Milliarden geſchätzt. Sein Hauptergebnis iſt folgendes: Deutſchland, Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Nordamerika ſtehen ſich in Bezug auf das auf den Kopf der Bevölkerung berechnete Vermögen(5000 bis 6000 Mark) ziemlich gleich, nur Groß⸗ britannien(6000 bis 7000 Mark) wäre den anderen darin unter gewiſſen Annahmen überlegen. Deutſchland iſt da⸗ gegen ſowohl Frankreich(225 bis 250 Milliarden), als Großbritannien(annähernd, aber nicht über 300 Milliar den) an Geſamtvermögen überlegen. Dieſen Vorzug der deutſchen Volkswirtſchaft im ganzen hebt der Verfaſſer als neugefundenes Reſultat ſeiner Studien beſonders her⸗ vor. Die Vereinigten Staaten ſind jedem der drei anderen Länder überlegen in Bezug auf das Geſamtvermögen, haben aber Mühe, bezüglich des Anteils auf den Kopf der Be⸗ völkerung ſich den euvopäiſchen Ländern gleichzuſtellen, tro rieſenhaften Ausdehnung des Landes oder eigentlich zen der ungeheuren Ausdehnung extenſiv bewirtſchafteter enflächen. Ein Blick auf den vorausſichtlichen Stand Volksvermögens der verſchiedenen Länder in etwa 20 Jahren ergibt dem Verfaſſer folgendes ungefähre Bild: Deutſchland mit etwa 83 Millionen Menſchen wird ein Volksvermögen von 600 Milliarden(7500 Mark auf den Kopf der Bevölkerung) beſitzen, Frankreich mit 40 Mil⸗ lionen Menſchen wird nicht mehr als 300 Milliarden(7500 Mark auf den Kopf), Großbritannien mit 53 Millionen Menſchen 424 Milliarden(8000 Mark auf den Kopf), Amerika mit etwa 110 Millionen Seelen 700 Milliarden (6500 Mark auf den Kopf) an Volksvermögen beſitzen. Solche Ziffern bedeuten natürlich im einzelnen prople⸗ matiſche Zukunftsmuſik. Das Volkseinkommen beträgt nach der Berechnung des Verfaſſers nicht unter 35 Milliarden Mark. 5 g Marktpericht — Weinheim, 20. Febr. Schweinemarkt. Zugeführt waren 239 Stück Milchſchweine und 2 Läufer. Verkauft wurden 190 Stück Milchſchweine zu 20—32 Mk. pro Paar, 2 Läufer zu 43 Mk. pro Paar. Theater- Anzeiger. Spielplan des Großh. 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Indem wir alle Baumbeſitzer hierauf beſonders aufmerk⸗ ſam machen, weiſen wir darauf hin, daß die Bekämpfung der Blutlaus am beſten im unbelaubten Zuſtande der Bäume, alſo während der Vegetationsruhe im Winter, durchzuführen iſt, und daß es deshalb dringend geboten iſt, mit der Vertilgung der Bluilaus jetzt ſchon zu beginnen. Wir haben deshalb auch angeordnet, daß die zum Zweck der Kontrolle in unſerer Gemeinde ernannte Kommiſſion ihren Rundgang im Februar und März vornimmt. Wir dürfen wohl von der Einſicht der Baumbeſitzer er- warten, daß die Vernichtung der Blutlaus an ſäaͤmtlichen Apfelbäumen bereits bis zum Rundgang der Kommiſſion er- folgt iſt. J Die Vernichtung erfolgt am beſten durch Zerdruͤcken der Läuſe mit der Hand, einer ſcharfen Bürſte oder an älteren Baumteilen mittels Beſtreichen der befallenen Stellen mit Karbolineum; hierbei iſt nur darauf zu achten, daß das Karbolineum nicht herunterläuft. Indem wir noch auf die Pollizeiverordnung rubre. Betreffs vom 31. Mat 1900 Bezug nehmen, bemerken wir, daß wir als Endtermin der Rundgänge den 10. März I. Is. beſtimmt haben und erwarten, daß die reinigung, wo dies notwendig war, bis zu dieſem Zeitpunkt beendet iſt. Viernheim, den 16. Februar 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: Kühlwein. B. Müllerklein, Baumschulen Karlstadt(Bayern) empfiehlt zur bevorstehenden Frühjahrspflanzzeit seine erst- klassigen Vorräte regelrecht gezogener, garantiert sortenechter Baumschulen- Artikel, wie: Obstbäume, Beerenobst, Wall- u. Haselnüsse, Rosen Ziersträucher, Alleebäume, Coniferen, Stauden usw. Beschreibender Hauptkatalog gratis und franko. Titl. Gemeinde- u. Kreisverwaltungen, Obstbau- u. Darlehens- Kassenvereine erhalten bei desamtbezügen Me e eg ————— Feinste Referenzen. 5 Bekanntmachung. Das Anliefern von 40 Ztr. Hafer für den gemeinh. Faſelſtall ſoll auf dem Wege der Submiſſion vergeben werden. Proben mit zreisangabe ſind bis längſtens Mitt⸗ woch, den 24. d. Mts., abends 6 Uhr bei der unter⸗ zeichneten Behörde einzureichen. Viernheim, den 20. Februar 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Medizinal-Verband Viernheim. Dienſtag, abends /9 Ahr im„Karpfen“ Vorstands-Sitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorsitzende. Sie Sparen Bela! Verkaufe billig gebrauchte Möbel, Schuhe und Kleider. Bande Mannheim 4. 4. Flechten nlss. und trockene Schuppe skroph. Ekzema, Hautaus offene Fuss b Beinschkden, Beingeschwüre, Ader beine, böse Finger, alte de sind oft sehr hartnäckig; 10 lieh hace wer bisber vergeblich halte geheilt zu werden, macho nochinen Versuch mit der bestens bewährten Rino-Salbe gift- u. säurefrei. Dose Mk. 1. 15 u. 2. 25 Dankschreiben gehen täglich ein. Nur echt in Originalpackung weiss- grün- rot und mit Firma Schubert& Co., Weinböhla-Dresden. „Fälschungen weise man zurück. Zu haben in den Apotheken Fahnen Reine cke Hannover. — 23. Febr. 1909, N Stake 0 Einleg Schweine hat zu verkaufen Val. Kühlmein Wwe. 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Geist- lichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, der„Sänger- Einheit“ für den erheben- den Grabgesang, dem Krieger-Verein sowie der Krankenkasse„Bruderschaft J“ für die dem lieben Verstorbenen erwiesene letzte Ehrenbezeugung. Viernheim, 21. Februar 1909. 0 Wauanden He Haben a Noll, Feiern Rathausſtraße 20 Seri en Rathausſtraße 20 5 g empfiehlt ſich zur Neuanfertigung von Schuhwaren aller Art in bekannt tadelloſer Ausführung zu billigen Preiſen. Sämtliehe Heparaturen ebenfalls ſchnellſtens zu folgenden Preiſen: Herren-Sohlen mit Fleck, genäht u. gena 25 von M. 2.60 an Damen⸗Sohlen„„ ä 1 Derren Sohless Damen- Sohlen: Kinder⸗Sohlen je nach Größe. Auf Wunſch werden die Schuhe abgeholt und wieder zugeſtellt. Gleichzeitig mache auf meine Annahmeſtelle bei Friſeur Georg Hahl, Lampertheimerſtraße, aufmerkſam. N Gegen Huſten und Heiſerteit ſind Ehrbar' s = Deibiſch 8eubans aus der Fee. von. 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