1 1 5 eu, welche 1910 zur mt ſinbd, S Lage offen und und bor daß bei in daudbrüchen rochmalige len Waſſer dt A bis 3 - Auen b, Moſchen 1 pft dſchahe dtönungen haimen Viernheimer Vieruheimer Zeitung. Amtsblatt Anzeiger DViernheimer Nachrichten. *. Wochenrundſchau. p Die Kompromißgeburt der Blockvarteien in der Finanzreform⸗Frage dürfte nicht viele Tage erleben. Von allen Seiten macht man den Vätern den Standpunkt klar, daß ſie etwas direkt Unannehmbares gebracht haben. Mit leidenſchaftlichem Eifer iſt namentlich das Organ des Auswärtigen Amtes, die„Kölniſche Zeitung“, gegen das Finanzkompromiß zu Felde gezogen und hat in aufſallend ſcharfen Worten das Abkommen als verfaſ⸗ ſungswidrig und als eine ungeheure Torheit verurteilt. Augenſcheinlich ſpiegelt dieſer Artikel nicht nur die Stim⸗ mung in der Reichskanzlei, ſondern auch die der Verbün⸗ deten Regierungen, ſpeziell der ſüddeutſchen Bundesſtaa⸗ ten, wieder. In der nationalliberalen Partei ſoll es ſogar zu überaus erregten Auseinanderſetzungen gekom⸗ men ſein, und die Mehrheit ſoll beſchloſſen haben, der Arbeit der Viermänner⸗Kommiſſion ihre Zuſtimmung zu verſagen. So iſt denn nach wie vor in der Reichsfinanz⸗ reform noch alles in der Schwebe; die Nachlaßſteuer iſt noch keinesfalls fallen gelaſſen, dürfte aber im Reichstage ſchwerlich auf eine Mehrheit zu rechnen haben. In⸗ zwiſchen hat die Regierung das neue Branntweinſteuer⸗ geſetz eingebracht, und ſcheint den Verſuch machen zu wollen, dieſen Entwurf außerhalb der anderen Steuer⸗ geſetze durchzubringen. Die Zigarrenbanderolſteuer iſt ebenfalls bereits in der Verſenkung verſchwunden, und Herr Sydow kann von ſeinem Steuerbukett betrübt ſagen: „Fallen ſeh ich Zweig auf Zweig.“ Im Reichstage führte der Poſtetat zu einer dies⸗ mal ausnahmsweiſe langen Verhandlung, und auch der Ton, welchen Herr Krätke gegenüber den Abgeordneten anſchlug, war ein ausnahmsweiſe gereizter und ſcyharfer. Nach früheren Erfahrungen dürften indes die Wünſche der Abgeordneten bei den Leitern unſeres Poſtweſens kaum viel Entgegenkommen finden. Der Gernegroß Serbien ſtand auch im Laufe der letzten Woche noch immer im Mittelpunkt des politiſchen Inter⸗ eſſes. Die Situation hat ſich inzwiſchen ſoweit geklärt, daß man nun mit ziemlicher Sicherheit zu erkennen vermag, wer der eigentliche Draufgänger in Belgrad geweſen iſt. Es iſt kein Zweifel mehr, daß es ſich hier um ein diplomatiſches Duell zwiſchen Herrn v. Aehren⸗ thal und Herrn. v. Iswolski handelte. Der Leiter der ruſſiſchen auswärtigen Politik hat in dieſem Duell den Kürzeren gezogen, und wenn es auch heute noch verfrüht iſt, Herrn v. Aehrenthal mit dem Ehrennamen eines„öſterreichiſchen Bismarck“ zu bezeichnen, ſo liegt doch ſein Erfolg auf der Hand. Rußland hat vorüber⸗ gehend ſeine Hand von Serbien zurückziehen müſſen, weil es weder finanziell, noch militäriſch in der Lage iſt, ſeine Konſequenzen aus der früheren Stellung zu ziehen. So hat denn auch Serbien vorläufig wenigſtens äußerlich klein beigegeben und ſich bereit erklärt, in einer ofk' ziellen Note an die Mächte auf ſeine Forderuna von Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. Nachdruck verboten.) „Es heißt, das Urteil werde erſt in ſpäter Abendſtunde gefällt werden, gnädiges Fräulein“, ſagte das Mädchen.„Der Gerichtshof ſoll lange Zeit brauchen, um über dasſelbe ſchlüſſig zu werden.“ „So? Ich gehe trotzdem ins Schloß. Vielleicht iſt Baron Robert ſchon zurück.“ 5 Margarete kam im Großhofener Schloß an, als man eben zu Tiſch gehen wollte. Ihre zukünftigen Schwägerinnen Annie und Dora, kamen ihr entgegengelaufen und begrüßten ſie herzlich. „Wie blaß und angegriffen Du ausſiehſt, biſt Du müde?“ „O nein, ich ſehe ja immer blaß aus. Sag' Dora, habt Ihr Nachricht aus Eilenfeld?“ „Keine wichtigen“, antwortete Dora.„Robert ſchickte ſeinen Reitknecht zurück mit dem Beſcheid, wir ſollten mit dem Eſſen weder auf den Vater, noch auf ihn warten. Kommſt Du nicht mit hinein, Margarete?“ „Nein, ich bleibe lieber im Garten. Ich kann doch nichts eſſen.“ „Ich auch nicht“, ſagte Dora.„Ich bleibe bei Dir. Sieh einmal, hat man von hier aus nicht eine entzückende Ausſicht? Ich liebe dieſes Stück Land mehr als alle unſere anderen 2 Rechts kannſt Du die Kirche ſehen und links die bene—“ „Ach, dieſe Ebene! Ich haſſe ſie!“ entfuhr es Margaretes Lüppen, die leiſe erſchauerte.„Ich wünſchte, Großhofen läge nicht ſo nahe daran.“ Dora von Arſtein ſchlug verwundert die Augen auf. „Aber Margarete, die Ebene iſt ja Großhofens größter Reiz!“ rief ſie faſt vorwurfsvoll.„Du wirſt doch nicht nervös und abergläubiſch werden, weil ein Mord auf der Ebene begangen wurde!“ 251 Gebietserweiterung zu verzichten, ſeine übrigen Beſchwer⸗ den aber dem Urteil der Mächte überlaſſen. Nachdem Oeſterreich bis hierhin die Vorhand behalten hat, wird es ſich auch durch dieſe Rückzugskanonade der Serben nicht aus der Ruhe bringen laſſen. In der ruſſiſchen Duma iſt der Schleier des Ge⸗ heimniſſes, das über die Haltung Rußlands ruhte, zum Teil gelüftet worden. Aus den Reihen der Oktobriſten⸗ Partei— das ſind die Leute, welche im Oktober 1906 zur Steuerverweigerung aufforderten und dann teilweiſe zu Gefängnisſtrafen verurteilt wurden— wurden äußerſt heftige Angriffe gegen die Verhältniſſe in der ruſſiſchen Heeresleitung erhoben. Danach hat die Lehre des japa⸗ niſchen Krieges in Rußland bisher noch gar nichts ge⸗ fruchtet und das ruſſiſche Heer befindet ſich in einem ebenſo ſchlimmen Zuſtand der Korruption und Zerfahren⸗ heit, wie damals. Zu jedem ernſthaften kriegeriſchen Schritte müßten ſofort die Kerntruppen in die vorderſte Reihe geſtellt werden; dahinter ſteht nur eine unzuver⸗ läſſige Menge oder— gar nichts. Damit wäre die Hal⸗ tung Rußlands in der Balkanfrage aus ſeiner militäriſchen Schwäche hinreichend erklärt. In Italien haben die Wahlen mit dem üblichen Sieg der Regierung geendet. Wie es im freien Italien hergebracht iſt, wurden die gegneriſchen Wähler mit Knütteln, Revolvern und ſtellenweiſe ſogar mit Bomben an der Ausübung ihres Wahlrechts verhindert. Von vielen Orten werden Mißhandlungen von Prieſtern und Ordensleuten berichtet. Auf eine ſolche Mehrheit kann die italieniſche Regierung ſtolz ſein. In England iſt die vielumſtrittene Heeresvor⸗ lage nunmehr im Unterhauſe nach den von der Regie⸗ rung vorgeſehenen Aufſtellungen angenommen worden. Ein radikaler Antrag, die Heeresſtärke um 10 000 Mann herabzuſetzen, wurde mit mehr als zwei Drittel⸗Majorität abgelehnt.— Weniger erfreulich für die engliſche Regie⸗ rung lauten die Nachrichten aus Indien, wo Revolutio näre und Anarchiſten eine ſehr lebhafte Propaganda der Tat treiben. Höhere Beamte, und ſelbſt der Vizekönig, können nur unter ſtarker militäriſcher Bedeckung die Straßen betreten, und man erwartet in der nächſten Zeit den offenen Ausbruch eines Aufſtandes, wenn es der Regierung nicht gelingt, die Unruhen im Keime zu er⸗ ſticken. In den Vereinigten Staaten hat der neue Präſident Taft ſein Amt angetreten. Rooſevelt geht als Privat⸗ mann nach Afrika auf die Jagd. Vor der Entſcheidung. p Die aufs äußerſte zugeſpitzte Lage auf der Balkan⸗ halbinſel verträgt nun keine weitere Verſchärfung mehr. Ob der Rückzug Rußlands nur ein ſcheinbarer geweſen iſt, wird ſich erſt dann ermeſſen laſſen, wenn der Wort⸗ E Erscheint dreimal wöchentlich der Groſtherzoglichen gürgermeiſterei Viernheim. Anzeigen preis: a 2 ee verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim 5 inne eee i daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗Ovgan. 8 Wee 1 Trügerkohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon-Ruf 0.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Teſephon⸗ Mf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Nr. 31. 5. Blatt Samſtag, den 15. März 1909. 25. Jahrgang. Rußlands zu erlaſſen ſich bereit gefunden hat, bekannt⸗ gegeben ſein wird. Uebereinſtimmend meldet der Tele⸗ graph aus allen Hauptſtädten Europas, daß die ſerbiſche Note im Laufe des Mittwochs überreicht werden ſoll⸗ Jeder fragt nun natürlich, zu welchen Zugeſtändniſſen die ſerbiſche Regierung ſich in dieſem Probeſtück diplomatiſcher Arbeit herbeigelaſſen hat. Serbien hat zuerſt die Zu⸗ ſtimmung Rußlands zu dieſem Schritte eingeholt, eine Tatſache, die uns nur in der Annahme beſtärken kann, daß Serbien nichts anderes als der vorgeſchobene Poſten Rußlands iſt, ähnlich, wie ſeinerzeit die Engländer es verſtanden haben, die Japaner gegen die Ruſſen in die vorderſte Reihe zu ſchieben. 4 Es liegt zwar noch kein Anlaß vor, die Lage jetzt für beſonders bedrohlich zu halten, infolgedeſſen ſind auch die Anſichten der Wiener Zeitungen über den vermutlichen Inhalt der ſerbiſchen Erklärung ſehr mit Vorſicht zu genießen. Es wäre ſogar durchaus angebracht, wenn die Wiener Zeitungen ſich daran gewöhnen wollten, einen etwas friedlicheren Ton in der ſerbiſchen Angelegenheit an⸗ zuſchlagen. Jedenfalls iſt das bisher beliebte Säbel⸗ geraſſel keineswegs geeignet, die Dinge zu verbeſſern. Soviel ſollte man auch in Wien wiſſen, daß man jetzt, wie immer die Sache auch liegen mag, nicht mit Serbien, ſondern mit der Empfindlichkeit der Mächte zu tun hat. Auch wenn niemand das gute Recht Oeſterreichs beſtreitet, ſich mit Serbien beſonders auseinanderzuſetzen, wird man doch die denkbar größte Rückſicht auf die Vorſchläge der Mächte nehmen müſſen. Nicht ſo weit, daß Oeſterreich in ſeinem Anſehen geſchädigt wird, aber doch wenigſtens ſoviel, daß der gute Wille der öſterreichiſchen Politiker durchblickt, es nicht zu einer großen europäiſchen Verwick⸗ lung kommen zu laſſen. Wie man in Wien wiſſen will, würde die neue ſer⸗ biſche Note zum Ausdruck bringen, daß Serbien An⸗ ſprüche auf Gebietserweiterungen gegenüber Oeſterreich⸗ dagegen alle ſeine Beſchwer den den europäiſchen Mächten zur weiteren Erledigung überweiſt. Dieſe Antwort würde in Wien nicht befriedi⸗ gen. Sollte die Note tatſächlich dieſen Inhalt haben, dann würde Oeſterreich unverzüglich in einem neuer⸗ lichen und zwar energiſcheren Schritte den Verſuch machen, ſeine Wünſche durchzuſetzen, um doch noch mit Serbien zu einer direkten Auseinanderſetzung ohne Da⸗ zwiſchenkunft der Mächte zu gelangen. Dieſer Schritt der europäischen Diplomatie iſt unbedingt in den nächſten Tagen zu erwarten. Nach den Informationen der„Neuen Freien Preſſe“ verzichtet Serbien in der zu erwartenden Note wörtlich auf Ländererweiterungen und erklärt, von Oeſterreich⸗ Ungarn nichts zu verlangen. Es verzichtet aber nicht auf ſeine Forderungen. Das würde mit anderen Worten heißen, daß Serbien ſich nach wie vor weigert, mit Oeſterreich zu unterhandeln und ſich hinter dem breiten Rücken der Mächte durchaus ſicher fühlt. Demgegenüber Ungarn nicht erhebt, laut der Note an die Mächte, welche Serbien auf Anraten m ¶... wird in Wien ſehr ſcharf hervorgehoben, daß man nicht „O nein!“ Margarete ſprang auf.„Entſchuldige Dora, ich ſehe Robert am Ende der Allee kommen!“ „Er iſt es wirklich— bleib hier, Margarete— ich laufe ihm entgegen—“ „Nein, nein, laß mich gehen— „Du biſt krank, Margarete!“ „Ich fühle mich ganz wohl, Dora!“ Damit lief ſie auch ſchon eilends die Allee hinunter. Als Robert ſie erblickte, blieb er unwillkürlich ſtehen und wartete, bis ſie vor ihm ſtand. „Nun?“ fragte ſie atemlos. Er legte beide Hände auf ihre Schultern und blickte ihr tief in die Augen. „Das Urteil—“ rief ſie ungeduldig,„schnell, das Urteil!“ „Schuldig des Toſſchlags, Marga— man hat ihm aber mildernde Umſtände zugebilligt. Marga, mein Lieb, was iſt Dir?“ Sie warf die Arme leidenſchaftlich um ſeinen Hals und barg ihr zuckendes Geſicht an ſeiner Bruſt, indem ſie in leiden⸗ ſchaftliches Schluchzen ausbrach. „Ich kann mir nicht helfen“, ſtammelte ſie tief erſchüttert. „Es iſt der Vorabend unſerer Hochzeit— ich bin ganz elend vor Angſt und Furcht— das bedeutet Unglück!“ IX. Dr. Artur Romberg war einer der tüchtigſten und hervor⸗ ragendſten Männer ſeiner Zeit. Er war nicht verheiratet, führte ein großes Haus und beſaß eine ungeheuer ausgedehnte Praxis. Er gehörte zum Stabe von mehr als einem der großen Hoſpitäler Maringens, mindeſtens zwei Vormittage in der Woche hatte er dieſem öffentlichen Wirken zu widmen, welches das Leben eines bekannten und bedeutenden Arztes ſo ſehr beſchäftigt. Romberg war nicht nur ein kluger, weit und breit genannter Mann, er war auch Spezialiſt. Das Wort „Nerven“, dieſes kleine Wort, welches eine ſo große Bedeutung hat und welches unlöslich mit dem Ende unſeres Jahrhunderts verknüpft iſt, hatte er mit wahrem Feuereifer erfaßt und zu ſeinem Hauptſtudium gemacht. Langſam, nach Jahren mühſamer Arbeit und Geduld, begann er die Nervenkraft des Menſchen beſſer zu verſtehen, als viele ſeiner Kollegen. Vom Studium der Nerven bis zu deren Quelle— mit all' ihren Freuden und Leiden, Wonnen und Schmerzen— alſo bis zum Gehirn, war für ihn ein leichter Schritt. Dr. Romberg war ein Gehirnſpezialiſt. Man ſagte ſowohl im Kreiſe ſeiner Kollegen, als auch im Publikum, das ihm nur ſo zuſtrömte: er könne den Menſchen ins Innere ſehen; er beſitze eine faſt über⸗ natürliche Macht; er könne Gedanken leſen, Beweggründe er⸗ kennen und die verworrendſten pſychologiſchen Rätſel löſen. Fünf Jahre waren vergangen, ſeit Margarete mit Robert von Arſtein vor den Traualtar getreten. Sie hatten dieſe Zeit zum größten Teil in Maringen verlebt und ein ziemlich großes Haus geführt. Sie wohnten in einem der vornehmſten Stadt⸗ viertel, gaben Geſellſchaften und wurden überall gern geſehen. Robert und Margarete beſaßen ein einziges Kind, einen prächtigen Knaben; die Welt ſprach von ihnen als von einem überaus glücklichen Paare. Eppler war infolge des ihm zur Laſt gelegten Verbrechens zwar nicht zum Tode, aber zu vierzehnjähriger Zuchthausſtrafe verurteilt, was einem lebendigen Tode gleichkam. Er war dadurch dem Geſichtskreis der Welt entrückt, dem Vergeſſen anheimgefallen. Nur in dem treuen Herzen ſeiner Mutter und in Margaretes Gedanken lebte der arme Mann weiter, der eine ſo glänzende Karriere vor ſich gehabt, der in eine ſo glück⸗ verheißende Zukunft geblickt und von allen, die ihn kannten, geliebt und geachtet worden war— er war nun der Ver⸗ geſſenheit preisgegeben. Als Margaretes Flitterwochen vorüber und ſie ſich in Maringen befand, war eine ihrer erſten Handlungen, daß ſie zu Frau Eppler ging, um der verlaſſenen, unglückli sen Frau eine Freundin und Tröſterin zu ſein. (Fortſetzung folgt.) geſonnen ſei, ſich noch wetter mit Zweideurigreiren avp— ſpeiſen zu laſſen. Ohnehin iſt zum 31. März der Handels⸗ vertrag abgelaufen, und zu der jetzigen Spannung käme dann noch ein Zollkrieg zwiſchen der Donau⸗Monarchie und Serbien, welcher die beſtehenden Schwierigkeiten nur vermehren würde. Die zweideutige Haltung Ser⸗ biens läßt keinen anderen Schluß zu, als daß die ſerbiſche Regierung Zeit gewinnen will, entweder, um die Volks⸗ ſtimmung auf den notwendigen Rückzug in der Politik vorzubereiten, oder aber, was uns wahrſcheinlicher er⸗ ſcheint, um die Schlagfertigkeit der Armee noch zu erhöhen. Letzteres iſt zwar ein wahnſinniges Unter⸗ fangen, aber der bisher gezeitigten Kopfloſigkeit der ſerbiſchen Politik vollſtändig zuzutrauen. So werden wir alſo mit großer Wahrſcheinlichkeit in den nächſten Stunden eine Entſcheidung in der Balkanfrage vor uns haben. * „Deutſchlands Stellungnahme zu der von einigen Mächten geforderten Orientkonferenz wird jetzt, um den ſich immer wiederholenden Verdächtigungen die Spitze abzubrechen, in einer offiziöſen Zuſchrift der„Süd⸗ deutſchen Reichskorreſpondenz“ nochmals klar zum Aus⸗ druck gebracht. Darin heißt es u. a.:„Auch Deutſch⸗ land hat den an ſich berechtigten Grundgedanken einer förmlichen Gutheißung der Ergebniſſe von Sonderver⸗ handlungen durch die Zeichnungsmächte des Berliner Vertrages niemals bekämpft. Auch Deutſchland kann einer Konferenz zuſtimmen, aber nur einer genügend vorbereiteten. Das iſt ſeit Oktober v. J. wiederholt er⸗ klärt worden. Zur Sicherung eines friedlichen Aus⸗ gangs der Konferenz gehört, damit die Teilnehmer ſich nicht in hellem Zwieſpalt trennen, die Klärung aller Streitpunkte zwiſchen den nächſtbeteiligten Staaten. Dieſe Vorbedingung iſt aber nicht erfüllt, ſo lange, abgeſehen von dem noch unfertigen Zuſtand des kürkiſch⸗bulgariſchen Ausgleichs, nicht einmal die Ein⸗ leitung der unerläßlichen Verhandlungen zwiſchen Wien und Belgrad, geſchweige deren Ergebnis feſtſteht. Wir wünſchen eine Konferenz, an der Oeſterreich⸗Un⸗ garn nacheigenem Willen teilnehmen kann, nicht eine Konferenz, vor die Oeſterreich⸗Ungarn vorgeladen werden ſoll. Die Gerichtsidee widerſpricht dem Weſen internationaler Zuſammenkünfte, die weder Ankläger noch Angeklagte kennen, auch nichts durch Mehrheitsbeſchlüſſe entſcheiden dürfen, ſondern auf gütliche Willenseinigung aller Beteiligten angewieſen ſind. Und da man weder Oeſterreich⸗Ungarn noch Deutſchland bewegen kann, an einer Konferenz teilzunehmen, bevor und anders, als ſie ſelbſt es wünſchen, ſo werden ſich die Eiferer für den Konferenzgedanken gedulden müſſen, bis man auch in Berlin und Wien den Zeitpunkt für gekommen erachtet.“ duſtrieller ab, den beiden Herren zu folgen, indem er erklärt, daß er deren Ideen ſeinerſeits vollſtändig fern⸗ ſtehe. Die Herren ſind allerdings durch die Nationallibe⸗ ralen genügend vertreten! 3 1 Politiſche Rundſchau. (Eine neue Subkommiſſion. Von freiſinniger Seite wurde am Mittwoch in der Finanzkommiſſion ver⸗ Langt, daß in Bezug auf die Banderole bei der Tabak⸗ teuer ſchon gleich reiner Tiſch gemacht werde, wogegen das Centrum ſich vollkommen freie Hand behalten will fund mit den Parteien der Rechten bei der Abſtimmung durchſetzte, daß die ganze Vorlage einſchließlich der Bande⸗ role an die Subkommiſſion verwieſen wurde. () Die Denkſchrift der Anſiedlungskommiſſion, die in den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangen wird, zeigt, wie mitgeteilt wird, daß das Landgebot gegen das Vor⸗ jahr erheblich zurückgegangen iſt. Der geſamte Lander⸗ werb der Anſiedlungskommiſſion beläuft ſich bisher auf 349 476 Hektar zum Kaufpreis von 323 Millionen Mark. Hiervon ſtammt aus deutſcher Hand Landbeſitz im Werte von 237 Mill. und aus polniſcher Hand von 86 Mill. Mk. Der Durchſchnittspreis für das Jah ſtellt ſich auf 1181 Mark pro Hektar gegen 1508 im vorigen Jahre. 1! Großinduſtrielle und Berggeſetznovelle. Die nord- weſtliche Gruppe des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrieller hat nach einem Vortrage des Abgeordneten Dr. Beumer über die Berggeſetznovelle einen Beſchluß gefaßt, nachdem ſie die Einſtellung beſonderer Sicher⸗ heitsmänner aus der Arbeiterſchaft für unzweckmäßig und bedenklich erklärt. Sollte der Landtag ſie trotzdem beſchließen, ſo müßten verſchiedene Kautelen geſchaffen werden, um eine politiſche Ausbeutung dieſer Einrichtung Zu verhindern. War nicht anders zu erwarten. Selbſt die ſehr zweifelhaften Vorteile, die das Inſtitut der Sicherheitsmänner bietet, erſcheinen den Großinduſtriellen moch zu weitgehend. ) Negative Erfolge der preußiſchen Polenpolitik. Nach einer Aufſtellung des Direktors des Statiſtiſchen Amtes in Poſen, Dr. Franke, wurden im preußiſchen Staate 1890 insgeſamt 2 922 475, im Jahre 1900 3 305 749 und 1905 3 646 446 Polen, Maſuren und Kaſſuben gezählt. Hiervon entfielen auf die vier öſt⸗ lichen Grenzprovinzen 1890 9656 Proz., 1900 93,23 Proz. und 1905 90,48 Proz. Dieſe raſch abnehmenden Prozentſätze des preußiſchen Oſtens bedeuten ein ſchnelles Wachstum der polniſchen Bevölkerung in den we ſtlichen Landesteilen, in welche die Polen in immer größerer Zahl abgewandert ſind. Die Polen haben ſich in der Zeit von 1890 bis 1905, abſolut genommen, faſt in allen Teilen Preußens ſtark vermehrt, be⸗ ſſonders erheblich iſt ihre Zunahme jedoch in den Re⸗ gierungsbezirken Düſſeldorf, Arnsberg, Münſter, Pots⸗ Dam, ſowie in Berlin geweſen. Im Bezirk Düſſeldorf iſt die Zahl der Polen von 4672 auf 45 623, in Arns⸗ berg von 20131 auf 97 703, im Münſterlande von 5490 auf 40 723, in Potsdam von rund 9000 auf 30 000 und in Berlin von 12 000 auf 24 500 geſtiegen. :: Die Kieler Wahlrechtsänderung abgelehnt. Die den Stadtverordneten unterbreitete Vorlage des Ma— giſtrats auf Abänderung der kommunalen Wahlverfaſſung der Stadt Kiel iſt mit fünfzehn gegen dreizehn Stimmen abgelehnt worden. Die Bürgerſchaft entfaltet nunmehr eine ſtarke Agitation gegen den Oberbürgermeiſter Fuß. 22? Das neue oldenburgiſche Wahlgeſetz. Der Groß⸗ herzog hat den Antrag des Landtages auf Einführung des allgemeinen direkten Wahlrechtes in Oldenburg be⸗ reits unterzeichnet. (2) Eine im Entſtehen verkrachte Arbeitgeberpartei. Den vielen Abſagen, die die auf die Gründung einer Arbeitgeberpartei hinzielenden Pläne des Herrn Dr. Tille und diejenigen des Kommerzienrats Menck bisher aus den Kreiſen der ſüddeutſchen und ſächſiſchen Induſtrie und ſeitens des Bundes der Induſtriellen gefunden haben, iſt eine weitere gefolgt. In einem Aufſatz über die wir⸗ ſchaftliche und politiſche Vertretung der deutſchen Induſtrie lehnt es nunmehr auch der Zentralverband Deutſcher In⸗ Deutſcher Reichstag. U Berlin, 11. März. Bei der heutigen Weiterberatung des Weingeſetzes erklärte ſich Abg. Spindler(Ctr.) im Prinzip für die Kommiſſionsbeſchlüſſe und hielt den ſtrittigen 8 6b(betr. den Verſchnitt) für notwendig. Abg. Dr. Paaſche(ntl.) trat für die Erweiterung der Zuckergrenze ein. Abg. Preiß(Elſ.) und ein Regierungsvertreter traten ihm entgegen, auch Abg. Lehmann(Soz.) hielt die Bezucke⸗ rung bis zu 20 Prozent für hinreichend. Abg. Schüler (Ctr.) hielt es für notwendig, daß eine Einigung in der Frage der Zuckerung erfolge. Ein jeder müſſe mancher⸗ ei Bedenken im Intereſſe des allgemeinen Wohles zurück⸗ ſtellen. Abg. Frhr. v. Wolff⸗Metternich(Ctr.) lehnte die Zuckerung bis zu 25 Prozent ab, ſprach ſich aber für Ausdehnung des Termins bis zum 31. Januar aus. An den Kommiſſionsbeſchlüſſen betr. des Verſchnittes dür fe nicht gerüttelt werden. Abg. Frhr. Heyl zu Herrnsheim (ntl.) und Abg. Wieland D. Bp.) traten ebenfalls für die Kommiſſionsbeſchlüſſe ein. Abg. Dr. Thaler(tr.) beantragte, den Zuckerzuſatz nicht prozentual feſtzuſetzen. Bei der Abſtimmung wurden die Anträge Hormann und Paaſche über die Zulaſſung der Zuckerung bis zum 31. Januar und bis zu 25 Prozent abgelehnt, ſodaß die Zucke⸗ rung bis zu 20 Prozent und bis zum 31. Dezember ge⸗ nehmigt bleibt. ach kurzer Debatte wurde dann der An⸗ trag des Centrums zum 5 6a über die Bezeichnung des Weinverſchnitts mit großer Mehrheit abgelehnt und dann der Beſchluß zum 3 6b betr. die ſtrengere Behandlung des ausländiſchen Verſchnittweines an der Grenze uſw. trotz eines entſchiedenen„Unannehmbar“ der Regierung mit erdrückender Mehrheit angenommen, dann wurde der Reſt des Geſetzes angenommen. Das Haus erledigte dann noch in zweiter Leſung das Geſetz über die Beſeiti⸗ gung der kommunalen Doppelbeſteuerung. Am Diens⸗ tag folgt die dritte Leſung des Weingeſetzes. nt Lokale Nachrichten. * Vieruheim, 13. März. Am Samſtag, den 27. März, *Prieſterweihe. morgens 8 Uhr werden im hohen Dom in Mainz u. a. die Herrn Alumnen Peter Helmig aus Viernheim und aus Fahren bach die heil. Prieſter⸗ Peter Dörſam weihe erhalten. Das hl. Sakrament der Firmung wird der Hochw. Herr Biſchof wahrſcheinlich im Laufe des Monats Juni in der hieſigen Pfarrei ſpenden. Aus Nah und Fern. — Birkenau, 12. März. Für die hieſigen Waſſer⸗ beſchaͤdigten gingen insgeſamt 686 Mark ein. 441 Mark kamen von auswärts und die Ortskollekte ergab 245 Mark. Selbſtverſtändlich konnten bei der Verteilung nur die ſchwer Geſchädigten berückſichtigt und dieſe nur zum Teil entſchädigt werden. —. Nieder Liebersbach, 12. März. Am vorigen Montag hatte unſer Lokalbauernverein das Vergnügen, wieder- um den Generalſekretär des heſſiſchen Bauernvereins, Herrn Hofmann aus Seligenſtadt, in ſeiner Mitte zu ſehen. Welche Zugkraft der Name des verehrten Redners bei unſeren Bauern bereits erlangt hat, beweiſt der Beſuch der geſtrigen Ver- ſammlung. Wiewohl erſt im Laufe des Tages bekannt wurde, daß Herr Hofmann ſprechen werde, war die Verſammlung äußerſt zahlreich beſucht und lauſchte mit geſpannter Auf⸗ merkſamkeit den populären, praktiſchen öflers mit köſtlichem Humor durchflochten Ausführungen des geſchätzten Redners. Seine Ausführungen konnten nichts anderes betreffen als die zur Zeit allgemein intereſſterenden Steuervorlagen des Reichs⸗ tages, die ja zum Teil den Bauernſtand beſonders intereſſteren. Dem Vortrage folgte eine lebhafte Diskuſſion, an der ſich beſonders Herr Pfarrer Sulzbach und Herr Bürgermeiſter Emig ſowie Herr Präſident Kohl beteiligten Auch die Frage der Lebensverſicherung wurde durch den anweſenden Vertreter der„Germania“ abgeſchnitten und äußerſt rege darüber debattiert, woraus wohl mancher der Anweſenden den Nutzen ſolcher Verſicherungen erkannt haben mag. Erſt gegen 11 Uhr abends ſchloß die animiert verlaufene Verſammlung mit dem Wunſche an Herrn Hofmann: Auf Wlederſehen!— Der hieſige Bauern verein trat im Oktober 1907 mit 7 Mitgliedern ins Leben und zählt heute bereits 50 Mitglieder— ein Be⸗ weis wie ſehr unſere Landwirte ihn zu ſchaͤtzen wiſſen. Der Vorſtand kann mit dieſem Reſultate wohl zufrieden ſein. — Gorxheim, 12. Marz. Letzten Montag fand dahier in der Lutz'ſchen Wirtſchaft eine der bedeutendſten Holzverſteigerungen unſerer Umgebung, nämlich die aus dem Domanialwald Eichelberg und Steinkopf der Oberfoͤrſterei Birkenau ſtatt. Ausgeboten wurden: 820 Rm. Scheit- und Knüppelholz und Stöcke, 10 600 Wellen und 87 Staͤmme bezw. Stangen. Auch hier, wie bei den früher berichteten Verſteigerungen machte ſich eine bedeutende Preiserhöhung bemerkbar, welche hauptſächlich durch die immer regere Be- teiligung der benachbarten badiſchen Ortſchaften verurſacht wird. Für Bnchenſcheitholz wurden bis zu 30 Mark fuͤr 2 Rm., für Buchenwellen bis zu 27 Mark pro 100 Stück gelöſt. — Lorſch, 12. März. Der Gemeinderat hat ſich fuͤr Errichtung einer Gasanſtalt erklärt. Der Bau und Betrieb ſoll einer Geſellſchaft übertragen werden. Worms, 12. März. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, hat ſich bei nochmaliger Unterſuchung gegen den bei der Patronendiebſtahlsaffäre zu 6 Monaten Gefängnis und Degradation verurteilten Waſſermann deſſen Unſchuld ergeben. Tatſache iſt, daß er aus der Haft entlaſſen wurde. — Darmſtadt, 9. März. Geſtern vormittag iſt der dritte von den drei bei dem Rodelunglück auf der Ludwigs höhe am 27. Februar verunglückten Offiziere, Leutnant Charles de Beaulieu, an den Folgen ſeiner ſchweren inneren Ver⸗ letzungen geſtorben. — Griesheim, 12. März. Sonntag abend kam an durch zu Schaden, daß es an der verkehrten Sen. einem Schiffchen getroffen wurde. einer hier aufgeſtellten Schliffſchaukel ein junges 1 und dadurch von Mädchen wurde am Kinn verletzt und erlitt außerdem einen Oberarmbruch. — Hirſchhorn, 12. März. Bel der am 8. ds. Mts. abgehaltenen großen Rindenverſteigerung wurden als Mittel- preis 3,90 bis 3,95 Mark fur den Zentner erlöſt. Im vorigen Jahre war der Mittelpreils 4,50 Mark. — Mainz, 12. März. Der hler verhaftete Mainzer Sparkaſſenkaſſter Scheuer hat wie jetzt als ſicher feſtſteht, bei ſeinen Unterſchlagungen Helfer gehabt. Scheuer ſtellte durch ſeine Radierungen die Bücher der Sparkoſſe immer wieder richtig, was ihm aber bei dem zuerſt entdckten Fall mit den 600 M. nicht mehr gelang. Montag vormittag war vor der Zivilkammer des Landgerichts der erſte Termin in der Klage, die der Evangeliſche Verein gegen die ſtädtiſche Sparkaſſe angeſtrengt hat. Der Evangeliſche Verein verlangt von der Sparkaſſe die Rückerſtattung der dem Verein von Scheuer veruntreuten 4700 M. mit der Begründung, daß Scheuer als Beamter der Sparkaſſe und auf Grund gefälſchter Spar⸗ kaſſenbücher die Unterſchlagungen begangen hat, während die Sparkaſſe den Standpunkt vertritt, daß in dieſem Fall Scheuer nichts weiter als Rechner des Evang. Vereins war. Nach kurzer Verhandlung wurde zur Vorlegung der Straf⸗ akten neuer Termin auf den 7. April anberaumt. N * Aus Starkenburg, 12. März. Ein Ueber- nehmungsluſtiger einer Gebirgsgemeinde erbot ſich bei Ver⸗ gebung der Schulſaalreinigung, die drei vorhandenen Schulſäle wöchentlich dreimal nicht allein koſtenlos zu reinigen, ſondern auch die Beſen zu ſtellen und obendrein jährlich noch elf Mk. an die Gemeinde zu zahlen. Das geſchah lediglich aus dem Grunde, um die Konkurrenz aus dem Felde zu ſchlagen. — Mahlberg, 12. März. Beim Strohabladen wurde am Samſtag der 70jährige Auguſt Herzog von einem n betroffen, fiel vom Wagen und brach das enick. — Alzey, 12. März. Von den 22 Schulamts⸗ kandidaten, die vor einigen Wochen am Lehrerſeminar Alzey zur Entlaſſung kamen, haben bereits 18 noch im laufenden Schuljahre dienſtliche Verwendung im Schuldienſte gefunden. In der letzten Woche kamen wieder 27 Kandidaten aus der 2. Oberklaſſe, einer Parallelklaſſe, zur Entlaſſang. Der Zudrang zu dem Lehrerberuf iſt ſeit einigen Jahren bedeutend ſtärker als früher. Der Lehrermangel, der bisher chroniſch war, duͤrfte in allernächſter Zeit in Heſſen völlig beſeitigt ſein. — Neuſtadt, 12. März. Erfinderiſch iſt ohne Zweifel die Neuſtadter Polizei. Das hat ſie geſtern bei der Feſt⸗ ſtellung eines Hundediebſtahls erwieſen. Dem Fabrikanten Klemenz aus Kaiſerslautern war ein Hund geſtohlen worden. Die hieſige Polizei entdeckte in der Begleitung eines Hauſterers einen Hund, auf den das Signalement des Kaiſerslauterer Hundes paßte. Um nun ſicher zu gehen, lud ſie den Hau⸗ ſierer mit dem Hund auf das Polizeibureau. Dort wurde der Kaiſerslauterer Fabrikant angelaͤutet und gebeten, ſeinen Hund telephoniſch beim Namen zu rufen. Unterdeſſen hatte man dem Köter das Hörrohr an das Ohr gehalten und ſtehe da, die Wirkung war großartig: der Hund bellte laut vor Freude und wedelte vergnügt mit dem Schwanze, als er die Stimme ſeines Herrn vernahm. Unter der Wucht dieſes tele phoniſchen Zeugnisbeweiſes, geſtand auch der Hauſterer, daß er den Hund in Kaiſerslautern geſtohlen habe. — Frankfurt a. M., 12. März. Der Preſſ⸗Aus⸗ ſchuß für den Wettſtreit deutſcher Mäunergeſangvereine teilt den Blättern folgendes mit: Der Termin für den Wettſtreit deutſcher Männergeſangvereine iſt nunmehr beſtimmt worden. Eingeleitet werden die Feſtlichkeiten durch das Vortragskonzert am 19. Mat, das der Kaiſer angenommen hat. Am Donnerſiag den 20., Freitag den 21. und Samſtag den 22. findet dann der Geſangs-Wettſtreit ſtatt, der diesmal nicht nur weit mehr Sänger als früher nach Frankfurt bringt, ſondern deſſen Beſuch auch allem Anſchein nach die früheren Ziffern weit übertreffen dürfte. Die Vorbereitungen für die Jeſttage ſind bereits in vollem Gange. Aus Stadt und Land. ** Der erſte geborgene Tote von„Radbod“. Auf der Zeche Radbod fand am Mittwoch vormittag 11 Uhr nach einer Befahrung der zweiten Sohle durch einen Unterſuchungsrichter und Vertreter der Staatsanwalt⸗ ſchaft die Bergung der erſten Leiche ſtatt. Eine weitere Leiche wurde geſichtet, konnte jedoch nicht geborgen wer⸗ den, da ſie teilweiſe unter Geſteinsmaſſen liegt. Die Leichen ſind mumifiziert und völlig unkenntlich. Die Bergung weiterer Leichen iſt mit den Aufräumungs⸗ arbeiten täglich zu erwarten. ** Tie amtliche Unterſuchung der Erkrankungen im Virchow⸗Krankenhauſe iſt nunmehr abgeſchloſſen. Ueber das Ergebnis der Feſtſtellungen, durch die, wie wir ſchon andeuteten, die zu dem Frikaſſee verwendeten Morcheln als Vergiftungsurſache ermittelt wurden, wird folgendes verbreitet: Die bakteriologiſche Unterſuchung über die Urſachen der Maſſenerkrankungen im Virchow⸗Kranken⸗ hauſe haben, wie Geheimrat Ohlmüller mitteilt, er⸗ geben, daß keine Fleiſchvergiftung vorlag. Vielmehr ſind die getrockneten Morcheln, die zu der Bereitung des Frikaſſees am Sonntag verwendet wurden, als Urſache der Vergiftungen anzuſehen. Gleichzeitig wird gemeldet, daß die letzten der erkrankt Geweſenen nunmehr wieder vollſtändig hergeſtellt ſind. . Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Gottesdienſt-Ordnung Katholiſche Gemeinde Fürth. Sonntag: Früh 7 Uhr Gelegenheit zum Beichten. 128 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſ. hl. Oſterkommunion der Schulkommunikanten. ½ 10 Uhr Hochamt. Nach demſelben Chriſtenlehre für die Filialiſten. Nachm. 1/ 2 Uhr Chriſtenlehre und Andacht. 6 Uhr Kreuzwegandacht. 21 N lu. 1 f 1 6. r We n 5* 9 7 1 „ Wer wirklich gut und elrgank gekleidet ſein wil“ N e der kaufe ſeine 0 1„ 8— 7. 8 e 4 1 IU 4 8„ a 99186 e 7 589 f 2 5* n am vorteilhafteſten bei 1 2 7* 1 1 8 2 1 kinhein] 1 1 19 Af N. ö 2 Hauptſtraſſe 96 Cen Bee cob bord Benet Pauptſtraßfe 96 u in 7 7 2 8 Großes Stofflager in deutſchen und engliſchen Fabrikaten — Anfertigung nach Maaß in eigener Schueider-Werkſtätte unter Garantie für tadelloſen Sitz. 1 det b „ Der f I FFeſtige Herren- u. Knaben-Kleider 2u unerraieht Diligen Preisen aaf—— er de 1 ö um Verwechslungen vorzubeugen, bitten wir Sie, genau auf unſere Firma und unſer Geſchäftslokal zu achten. re—— 15 Freie Fahrt III. Kl. 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