Mahler ——— * eee e D S 8 n 1 2 8 Viernhei Vieruheimer Zeitung. Erscheint breimal wöchentlich Nenſtags, Dounerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trügerkohn d. die Poſt Mk. 1.14 viertelſahrl. Teltphon⸗Ruf W. ö der Großherzoglichen 8 Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Biernheim.— zeiger Diernheimer Nachrichten. ürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗Ovgan. Telephon-auf 20. Angeigenpseik: 18 is. bie 1⸗Wpalktge Ben; Neue. Lokal⸗Anzeigen 10. Reklamen: 90 Pf. die 3⸗paltige Balle. Bei mehrmaliger Aufgabe Mabbalt. Der Kriegsminiſter in Front * 3 b Es waren diesmal ſchwere Tage für den Kriegs⸗ miniſter v. Einem, als der Militär⸗Etat im Reichstage zur Debatte ſtand. Seit vielen Jahrzehnten ſind wir für dieſe Militärdebatten an ein ziemlich feſtſtehendes Programm gewöhnt. Herr Eugen Richter und ſeine kleineren Nachtreter pflegten für Erſparniſſe an allen Ecken und Enden zu ſprechen und unentwegt den„bürger⸗ lichen Konzeſſionsſchulze“ für die liberalen Parteien im Offizierkorps zu verlangen. Dann kam Herr Bebel mit ſeinem Kapitel von den Soldatenmißhandlungen, dem er jährlich neue Seiten abzugewinnen wußte; aber ſeit Bebel ein kranker Mann iſt, hat auch dieſe Debatte an Intereſſe verloren, denn ſeine Nachfolger tun es ihm wohl an Leidenſchaftlichkeit, aber nicht an Beweiskraft gleich. Der preußiſche Kriegsminiſter, welcher in ſeiner eigen⸗ artigen Stellung als Bevollmächtigter des Bundesrats den Militär⸗Etat vor dem Reichstage zu vertreten hat, pflegt in dieſen Tagen wenig Ruhe zu genießen, denn aus allen Teilen ſeines Reſſorts ſtürmen die Klagen auf ihn ein. Herr v. Einem, der ſich als geſchickter und wir⸗ kungsvoller Redner im Reichstage eingeführt hat, konnte diesmal nicht auf ſein erſtes glückliches Zitat zurück⸗ greifen:„Und Mars beherrſcht die Stunde!“ In dieſer Militärdebatte wollte es nicht ſo ſcheinen, als ob der Kriegsgott die Obergewalt behalten ſollte. Herr v. Einem hatte, wie immer, eine Reihe guter Momente; im großen und ganzen aber wird er mit der Vertretung ſeines Etats in dieſer Seſſion ſelbſt kaum ſehr zufrieden ſein. Zwar die freiſinnigen Einwände gegen die Exkluſivität der Offizierskorps widerlegte er nach Schema F, wie es einem preußiſchen Kriegsminiſter nicht anders zuzutrauen iſt. Er gab zu, daß es nicht richtig ſei, wenn einzelne Offizierkorps nur adlige Offiziere haben,— das haben ungefähr ſämtliche preußiſchen Kriegsminiſter ſchanden⸗ und ehrenhalber vor dem Reichstage auch hin und wieder einmal anerkannt,— woraus eben der berühmte liberale Konzeſſionsſchulze entſprungen iſt. Im Grunde genom- men drückt es aber den Kriegsminiſter nicht ſehr, wenn die hochfeudalen und feudalen Offizierskorps eben nur feudale Mitglieder haben wollen. Die bürgerliche Ge— ſellſchaft kann ihre Vertreter immer noch ſehr nutzbrin⸗ gend für das Vaterland in den techniſchen Waffen unter⸗ bringen, ſogar im Generalſtab, wie Herr v. Einem mit einem gewiſſen Stolze hervorhob, und hat ſo immer ge⸗ mügende Gelegenheit, ſich zu betätigen. Die Nachfolger des Abg. Eugen Richter, vor allem Seine Wichtigkeit Herr Müller⸗Meiningen, ſind leider nur noch ein ganz ſchwacher, kaum erkennbarer Abklatſch von der redneriſchen Wirkſam⸗ keit des alten Eugen Richter. Sie hatten trotzdem die Genugtuung, von Herrn v. Einem ſo eine Art Zugeſtänd— mis zu bekommen. Er finde dieſe Einſeitigkeit gewiſſer Regimenter eigentlich auch nicht ganz recht: aber das Samſtag, d en 27. März 1909. iſt auch alles, denn an dieſer uralten brandenburgtiſch⸗ preußiſchen Eigentümlichkeit wird in abſehbaxer Zeit noch nicht gerüttelt werden, ſo lange Dreiviertel unſeres Adels auf den Offizierſtand als Lebensſtellung ange— wiefen bleiben. Die üblichen Angriffe auf den Drill fielen dem Kriegsminiſter ebenfalls nicht ſchwer, zu widerlegen. Er hielt ſich damit nicht länger auf, als ſeine Vorgänger. Bösartig wurde die Sache erſt, als er ſich infolge der Angriffe der Sozialdemokraten, die bei dieſen Etat⸗ debatten regelmäßig wiederkehren, auf das allgemeine Gebiet verlocken ließ. Der Genoſſe Frank hielt eine im großen und ganzen durchaus ſchwache Rede über die Möglichkeit und Zuläſſigkeit von Eid⸗ und Verfaſſungs⸗ brüchen. Hätte der Kriegsminiſter dieſe für eine Volks⸗ verſammlung berechnete Tirade in ſich verpuffen laſſen, ſo wäre wohl außer einigem Erſtaunen im Reichstage nicht viel Wirkung davon zu verſpüren geweſen. Herr v. Einem ſuchte die Sache aber„prinzipiell“ zu behan deln, und da paſſierte ihm das doppelte Mißgeſchick, daß er ein Zitat Kautzkys erſtens nicht ganz richtig wieder⸗ gab, denn es war eigentlich ein Zitat des franzöſiſchen Antimilitariſten Herve; und daß er dann, darauf auf⸗ merkſam gemacht, nicht einfach ſich zurückzog, ſondern nicht einmal ganz im Sinne Kautskys auch noch eine Reihe von Konſequenzen daraus zu ziehen ſuchte. Wenn der preußiſche Kriegsminiſter und Bundes⸗ rats bevollmächtigte für die Angelegenheiten des Reichs⸗ heeres ſeine ganze Tätigkeit der techniſchen Seite ſeins Amtes widmet, ſo hat er genug und übergenug zu tun. Grundſätzliche Auseinanderſetzungen mit der Sozialde⸗ mokratie über die Verbindlichkeit des Fahneneides und den Einfluß der Parteiſtellung auf den Verfaſſungseid ſollte er lieber dem Reichskanzler überlaſſen. Mit red⸗ neriſcher Geſchicklichkeit hat ſich Herr v. Einem noch ein⸗ mal einigermaßen herauszuhauen gewußt, aber er wird ſich der Ueberzeugung nicht verſchließen, daß ihm hier aus ſeinem Material ein wichtiges Blatt abhanden ge— kommen war und daß er ſich dadurch in eine unan⸗ genehme Lage gebracht hat, die natürlich von den Ge⸗ noſſen weidlich ausgenutzt wird— ſelbſtverſtändlich nicht zum Beſten des Reichsbeeres! Politische Cagesubersſcht. Politiſchcs Atterlei. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der gegenwärtig im Polizeireferate des Miniſteriums des In⸗ nern tätig iſt, wird ſeine Tätigkeit bei dieſer Behörde be⸗ reits mit Ende April beſchließen. Vom 1. Mai ab wird der Prinz wieder bei einer Behörde der Provinz Schleſien Dienſt verſehen, um ſich weiter in der inneren Verwaltang auszubilden. le Beſoldungsvorlage. ſich das Herrenhaus bis Ende dieſes Monats und die e 2— Nachdem „bertaat“ — 2— 2 2 Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 81(Nachdruck verboten.) „Was für ein dummes Ding ich war“, ſagte ſie höhniſch. „Ich habe nichts auf dem Gewiſſen. Sie redeten ſo unheimlich — dazu der ſchreckliche Ort— das machte mich ganz furcht⸗ ſam. Doch jetzt muß ich fort.“ Sie ging ein paar Schritte, dann drehte ſie ſich nochmals um und ſagte mit lauter, miß⸗ tönender Stimme: „Alſo ich ſah in jener Mordnacht zwei Männer auf der Ebene. Der eine war Herbert Franzius— der andere wa — Ihr Sohn— Fritz Eppler!“ Bevor ich noch eine Silbe erwidern konnte, war ſie wie der Wind davongeeilt. Ich kehrte ins Wirtshaus zurück und forſchte Amberger und deſſen Frau aus. Was Hedwig in ihrer Aufregung geſagt, wagte ich nicht zu erwähnen, aber ich fragte nach ihrer Adreſſe und fuhr am nächſten Morgen dorthin. Als ich auf dem Hofe Schöneichs ankam, ſagte man mir, Frau Schöneich ſei nicht da, ſie wäre ſchon früh am Morgen fortgegangen, um eine Verwandte zu beſuchen. Ich bat um die Adreſſe dieſer Verwandten, welche man mir nur zögernd nannte. Dann fuhr ich dorthin, aber Hedwig war nicht da, auch nicht dageweſen, man wußte nichts von ihr. Seitdem habe ich mehrmals verſucht, ſie zu treffen, aber immer vergeblich. „So, Herr Doktor, das iſt meine Geſchichte. Was denken Sie darüber? Sind die Außerungen der Frau, die ſie in hochgradiger Erregung fallen ließ, der Beachtung wert? Iſt ihre plötzliche Flucht vor mir verdächtig oder nicht? Ich harre mit fieberhafter Spannung Ihres Urteils!“ Dr. Romberg ſchwieg eine Weile ſtill. g„Ich neige der Anſicht zu“, erwiderte er dann bedächtig, „daß die Worte jenes jungen Weibes ein Ausbruch ihrer überreizten Nerven waren. Bedenken Sie doch: ſie liebte aller Wahrſcheinlichkeit nach den Mann, der ſeinen Tod auf ſo ſchreckliche Weiſe fand. Der auffallenden Veränderung in ihrem Weſen nach zu ſchließen, möchte ich behaupten, daß ihre Nerven durch den Anblick jener Tat erſchüttert wurden und mehr noch durch die Rolle, welche ſie in der Verhandlung ſpielte. Offenbar hat ſie von all' dieſen Dingen oft geträumt und unabläſſig daran gedacht. Dann müſſen Sie noch eins in Betracht ziehen: Sie ſprachen unheimlich, feierlich und beſchuldigten ſie eines böſen Gewiſſens. Unter ſolchen Umſtänden— und noch dazu an dem unſeligen Orte— iſt es kein Wunder, wenn das arme Geſchöpf den Kopf verlor. Was ihre Flucht betrifft— die freilich iſt mir unbegreiflich, ihr Zuſtand ſcheint demnach doch recht bedenklich zu ſein. Was ſie da ſagte von Sachen kaufen, um ihre Gedanken zu betäuben, das läßt darauf ſchließen, daß ſie entweder trinkt oder Morphium oder dergleichen nimmt. Iſt das der Fall, ſo kann ſie für ihre Außerungen nicht ver⸗ antwortlich gemacht werden. Wenn Sie nicht andere Argumente aufzutreiben vermögen, liebe Frau Eppler, dann ſehe ich keine Hoffnung für das Gelingen Ihrer Aufgabe.“ „Iſt das wirklich Ihre ernſte, wohlüberlegte Anſicht?“ „Ja, ſo leid es mir tut, wenn ich Sie dadurch enttäuſche.“ „Sie enttäuſchen mich nicht, Herr Doktor, denn ich bin anderer Anſicht, und die meine kann niemand erſchüttern!“ Frau Eppler knöpfte den Mantel zu und band ihre Hut⸗ bänder feſt. g „Ihre Anſicht, ich gebe es zu, iſt die kühle Überlegung eines ſcharfen Denkers, der aber völlig außerhalb des Intereſſes an dieſem Falle ſteht“, ſagte ſie. Dr. Romberg lächelte. „Und ſollte die meine in dieſem Falle wirklich nicht die vernünftigere ſein, liebe Frau Eppler?“ fragte er freundlich. „Nein, Herr Doktor! Die Mutterliebe— der Inſtinkt eines Mutterherzens iſt viel maßgebender. Doch ich will Sie nicht länger aufhalten. Leben Sie wohl, Herr Doktor. Was Sie mir ſagten— ich hatte kaum etwas anderes erwartet!“ 23. Jahrgang. Beſoldungsvorlage der Beamten zuructgeſtellt hat, hapen die Miniſter der einzelnen Reſſorts Anweiſung ergehen laſſen, den ſämtlichen Beamten am 1. April die Gehälter und Wohnungsgeldzuſchüſſe nochmals nach den alten Sätzen zu zahlen, da an eine Regelung und Auszahlung der neuen Bezüge nunmehr vor Mitte April nicht mehr zu denken iſt. Eine Abfuhr an die Neider dentſch⸗öſter rei chiſcher Einigkeit. Die„Politiſche Korreſpondenz“ führt aus: „Ein Londoner Blatt, zu deſſen Dogmen es gehört, Deutſchland als Urquell faſt aller Gefahren der europäiſchen Politik zu betrachten, ſuchte im Verlaufe der Balkankriſe zu wiederholten Malen der Erhaltung des Friedens durch Warnungen Oeſterreich-Ungarns vor Einflüſterungen Deutſchlands zu dienen. In den letzten Tagen erhob es neuerdings einen ſolchen Mahnruf. Im Hinblick auf das wiederholte Auftauchen ſolcher Auslaſſungen in ausländi⸗ ſchen Blättern erſcheint die Erklärung als angemeſſen, daß für die Bemühungen zur Rettung Oeſterreich⸗-Ungarns vor den Abgründen der deutſchen Politik kein weniger geeig⸗ neter Augenblick gewählt werden konnte, als der jetzige. Seit der Stunde, in der Oeſterreich⸗Ungarn die letzten natürlichen, von ganz Europa vorausgeſehenen Konſequenzen ſeiner in Bosnien und der Herzegowina ſeit Jahrzehnten erworbenen Stellung gezogen hat, trat Deutſchland für das Recht und die Vorgangsweiſe der verbündeten und eng befreundeten Macht ohne das geringſte Zaudern mit einer Nachdrücklichkeit und Beharrlichkeit ein, die hier kein an⸗ deres Gefühl als das warmer Anerkennung wecken konnte. Ohne den leiſeſten Verſuch, auf die Entſchlüſſe, welche Oeſterreich⸗Ungarn für die Weiterführung ſeiner bosniſchen Angelegenheiten mit Selbſtändigkeit zu faſſen hatte, Ein⸗ fluß zu nehmen, hat das Berliner Kabinett mit freundſchaft⸗ lichem Eifer alles getan, was es im Hinblick auf das vor Jahrzehnten geflochtene enge Verhältnis zur Monarchie in Erwiderung der von dieſer erwiesenen Treue und zum Schutz der Stellung der alliierten Mächte auf dem Geſamt⸗ gebiet der europäiſchen Politik als ſeine Pflicht erkannt hat. Es ſei mit allem Nachdruck erklärt, daß man in Wien die Haltung Deutſchlands an der Seite Oeſterreich⸗ Ungarns in der jetzigen ernſten Phaſe der Balkanangelegen⸗ heiten als ein Muſter tadelloſer Bündnistreue und warmer Freundſchaft würdigt und von der Belehrung, daß Deutſch⸗ land der politiſche Mephiſtoles Oeſterreich⸗Ungarns ſei, ver⸗ ſchont bleiben möchte. Konſervative Stimmen über Bülow. In einem namentlich in der liberalen Preſſe viel be⸗ merkten Artikel führt die„Kreuzzeitung“ u. a. aus: „Auch uns iſt es nicht recht verſtändlich geweſen, wes⸗ halb Fürſt Bülow in der Reichstagsdebatte am 11. Novem⸗ ber die unerhörten Angriffe ſelbſt bürgerlicher Parteien gegen den Kaiſer ſchweigend angehört hat.——— Heute weiß jeder, der ſich ruhigen Blutes die Sache überlegt hat, daß dem Kaiſer damals Unrecht geſchehen iſt. Aber der Kaiſer ſelbſt und jeder einſichtige Patriot hat 8 rr N . XI. Dr. Romberg begann ſein ernſtes, ſchweres Tagewerk. Es harrten an dieſem Tage viele ernſte Fälle ſeiner Tätigkeit. Auch ins Hoſpital rief ihn heute die Pflicht, und die Fälle im Hoſpital waren ſeiner Auſicht nach die allerwichtigſten in ſeiner ganzen Praxis. Trotz alledem vermochte er Frau Epplers Geſicht und ihre Worte nicht aus ſeinen Gedanken zu verbannen; ſie kehrten immer und immer wieder zurück. „Die arme Frau läuft Gefahr“, murmelte er vor ſich hin, „daß ſie noch den Verſtand verliert, wenn ihre Gedanken nicht deutlich in andere Bahnen gelenkt werden. Und bald müßte das geſchehen— ſehr bald ſogar! Wenn ſie ihrer fixen Idee noch lange nachhängt, dann ſieht ſie bald in jedem Menſchen, mit dem ſie in Berührung kommt, einen Mörder. Und dennoch — dennoch, iſt es etwas Seltſames um ihre Geſchichte. Das junge Weib, das ſie auf der Ebene von Eilenfeld traf, war augenſcheinlich in jenem Moment das Opfer höchſter Ver⸗ wirrung. Wäre es in der Tat möglich, daß jene Hedwig etwas zu verheimlichen hat? Romberg hing dieſem letzteren Gedanken ein Weilchen nach, dann wehrte er ihn energiſch von ſich ab. „Nein“, ſprach er zu ſich ſelbſt,„es iſt unmöglich. So ein einfaches Mädchen vom Lande kann das ſcharfe Kreuz⸗ verhör eines Richters nicht beſtehen, ohne ſich zu widerſprechen — ohne ſich zu verraten, wenn ſie etwas zu verbergen hak. Doch weg mit dieſen Grübeleien! Am Ende ſteckt Frau Eppler mich mit ihrem Mißtrauen noch an! Das Urteil iſt nach reiflicher Unterſuchung gefällt— warum alſo ſich damit nicht abfinden? Der arme Fritz Eppler tötete ſeinen Freund in einem Augenblick höchſter Erregung— ſagen wir Unzurechnungs⸗ fähigkeit—“ 5 2 (Fortſetzung folgt.) 10 70 1 1 der Geſchichte zu überlaſſen.“ In einer zu Spremberg abgehaltenen konſervativen ganzen Klaſſe ſchwer beleidigt hat und eine Schularreſtzelle Verſammlung ſprach der Reichstagsabgeordnete für Kott- vorſätzlich beſchädigte, zu einer Gefängulsſtrafe von 4 Wochen bus⸗Spremberg, von Dirkſen, über die politiſche Lage. Bei der Beſprechung der„Daily Telegraph“⸗Affäre führte er U folgendes wörtlich aus: den Wunſch, dieſen ganzen voſen Zwiſchenfall dem Urteile— Worms, 26. März. Vom Jugendgerichte wurde ein 16 jähriger Fortbildungsſchüler, der ſeinen Lehrer vor der verurteilt und zur Vollſtreckung dieſer Strafe wegen Flucht⸗ verdachts ſofort verhaftet. „Laſſen Sie mich im Zuſammenhange hiermit auf einige i Birkenan, 26. März. Der projektierte Neubau perſönliche Erinnerungen zurückgreifen. Ich hatte die 92 e daß der Kaiſer mich im Juni in Schleſien beſuchte. eines hieſtgen Armenhauſes, auf Allem ende in unm ittelbarer i Nahe des Friedhofes, kommt nicht zuſtande. Man war ſchon dieſer Gelegenheit ſaßen Se. Mazeſtät mit dem Prinzen mit Abtragen des Grundes zur Ausgrabung des Fun damentes Oskar, meiner Frau und mir am Teetiſch, und meine Frau beſchäftigt, als behördlich der Bau an betreffender Stelle ſagte im Laufe des Geſpräches:„Majeſrät glauben gar unterſagt wurde. Zu einem neuen paſſenden Platz für das nicht, wie mein Mann wegen ſeiner Stellungnahme gegen Gebäude bat man die Sozialdemokratie angefeindet wird.“ Darauf ſagte der ſich zur Zeit noch nicht entſchieden. Kaiser;„Ach, ich bitte Sie, Sie müſſen ſich von der Kritik r e Atenbach, 8. Würd. Gesten Nacht wurde nicht ins Boxhorn jagen laſſen. Denken Sie nur, wie an mir Kritik geübt wird. Seit 20 Jahren, die ich in Deutſch⸗ land regiere, wird an mir herumgenörgelt. Bei 60 Mil⸗ lionen TDeutſchen findet man 70 Millionen Anſichten. Die in den Zeitungen Kritik üben, ſind oft durch Vorurteile beherrſchte, einſeitige Menſchen. Wenn ich einmal Deutſch⸗ land verließe und an das andere Ende der Welt ginge, würde ſich Deutſchland vielleicht wundern und mir manches abbitten.“ v. Dirkſen meinte weiter, er habe die Empfin⸗ dung, daß das perſönliche Vertrauensverhältnis zwiſchen dem Kaiſer und dem Kanzler gelitten habe. Früher habe der Kaiſer jeden Morgen geſagt:„Ich will meinen Bern⸗ hard ſehen.“ Jetzt fänden dagegen nur Vorträge und Kon⸗ ferenzen ſtatt, die auf eine rkaltung der Beziehungen zwiſchen Kaiſer und Kanzler ſchließen ließen.“ Es iſt gut, daß dies kein Zentrumsabgeordneter aus⸗ geführt hat, ſondern ein konſervativer Mann, der zum Hofe recht rege Beziehungen unterhält. Nationalliberale und Sozialdemokraten. Bei der am Mittwoch beendeten Stadtverord ne⸗ tenſtichwahl in Eſſen erhielten Arens Gentrum) 1711 Stimmen und Gemoll(Soz.) 2180 Stimmen. Die Zentrums⸗ partei hatte keinerlei Unterſtützung von ſeiten der National⸗ liberalen außer etwa 40 Stimmen, während die„Sozial⸗ demokraten etwa 700 Stimmen von den Nationalliberalen erhielten. Die nationalliberale Parteileitung hatte ſtrikte Wahlenthaltung angeordnet. Dieſer Ausgang der Wahl zeigt die Nationalliberalen wieder einmal im hellſten Licht der Sozialdemokratie gegenüber. Von der jetzigen Wahl teilt die„Eſſener Volksztg.“ auch noch folgende bezeichnende Vorgänge mit: Im Laufe des Nachmittags des zweiten Wahltages konnte viermal die Tatſache feſtgeſtellt werden, daß für Wähler, die gekommen waren, um ſozialdemokratiſch zu wählen, bereits ſozialdemokratiſch geſtimmt war. Bei Schluß der Wahlhandlung ereignete ſich noch ein aufregen⸗ der Zwiſchenfall. Ein Anhänger der Sozialdemokratie ver⸗ uchte auf den Namen Lange unter Nr. 4735 zu wählen. dun Befragen des Vorſitzenden gab er zweimal den Namen Lange klar und deutlich an. Sein etwas aufgeregtes Weſen veranlaßte den Wahlvorſteher, ihm nach ſeiner Legitimation u fragen. Nach wiederholter Aufforderung wies er auf 5 im Saal ſitzenden ſozialdemokratiſchen Vertrauensmann, der daraufhin erklärte, daß der Mann Axleben heiße. Der ſozialdemokratiſche Vertrauensmann hörte, daß er auf den Namen Lange wählen wollte, wußte, daß es nicht Lange, ſondern Axleben war, und trotzdem verſuchte er die falſche Stimmabgabe nicht zu verhindern. Der Mann bleibt mit ſeiner ſtrafgeſetzlich verbotenen Handlungsweiſe alſo an der Sozialdemokratie hängen: mit Wiſſen und Willen der ſozial⸗ demokratiſchen Wahlleitung iſt alſo die Wahlmogelei be⸗ trieben worden. Der Wahlvorſitzende veranlaßte den an⸗ weſenden Schutzmann, den Mann feſtzunehmen. Das ge⸗ chah. Als beide das Wahllokal verlaſſen hatten, ſuchte Axleben ſich zu befreien und wurde in dieſem Beſtreben von den zahlreich auf der Straße ſtehenden ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteigenoſſen unterſtützt, ſo daß ſchließlich die Poli⸗ ei gezwungen war, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. ine furchtbar lärmende Szene entſtand und mehr als ein Dutzend Polizeibeamte waren notwendig, um die Ruhe not⸗ dürftig wieder herzuſtellen. Adlige und Bürgerliche im Offizierkorps. Die„Tägl. Rundſch.“ macht darauf aufmerkſam, daß das„Militärwochenblatt“ vom 18. dieſes Monats eine im Hinblick auf die letzten Reichstagsverhandlungen lehrreiche Lektüre bietet. Es enthält nämlich eine Liſte von Abiturien⸗ ten der Hauptkadettenanſtalt, die in der Armee als Fähn⸗ riche angeſtellt worden ſind. Die Verteilung dieſer Fähn⸗ riche auf die einzelnen Regimenter iſt ein intereſſanter Beitrag zur Beantwortung der Frage, ob in der Armee eine Unterſcheidung zwiſchen adligen und bürgerlichen Offizieren emacht wird, ob eine gewiſſe Bevorzugung des adligen 2 ſtattfindet. Die erwähnte Liſte des„Militär⸗ wochenblatts“ umfaßt 62 Fähnriche; 20 davon ſind adliger Abkunft, 42 bürgerlicher. Von den 20 Adligen wurden 6 in Garderegimentern eingeſtellt; 7 kamen zu Regimentern, die nach fürſtlichen Perſonen benannt ſind, 2 zu Kavallerie⸗ regimentern, 1 zur Feldartillerie, 4 zu„gewöhnlichen Provinzregimentern. Von den 42 bürgerlichen Fähnrichen iſt nicht ein einziger bei einem Garderegiment angeſtellt worden; 8 kamen zu Regimentern, die nach fürſtlichen Perſonen benannt ſind, 7 zu Regimentern, die nach Heer⸗ führern benannt ſind, 2 zur Kavallerie, 2 zur Feldartillerie, 20 zu„gewöhnlichen“ Provinzregimentern, 3 zu Eiſen⸗ bahnregimentern bezw. zum Telegraphenbataillon. Die„Tägl. Rundſchau“, der man beim beſten Willen nicht zum Vorwurf machen kann, daß ſie berechtigte In⸗ ſtitutionen des Heeres herabſetzt, ſchreibt dazu:„Vergleicht man dieſe Verteilung der adligen und der bürgerlichen Fähnriche, ſo muß man unbefangenerweiſe zu dem Ergebnis gelangen, daß hier von einer gleichmäßigen Behandlung nicht geſprochen werden kann.“— Auch wir ſind der Mei⸗ nung, fügt die„Freiſ. Ztg.“ hinzu, daß die Mitteilungen des„Militärwochenblatts“ eine deutliche Sprache reden. Wir wollen einmal ſehen, wie es nunmehr nach den Er⸗ kläkrungen des Kriegsminiſters im Reichstag werden wird. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 26. März. Die erſt vor 4 Jahren erbaute romaniſche Kirche der evangeliſchen Gemeinde auf dem Lindenhofe zeigt ſeit einiger Zeit mehrere erhebliche Riſſe und ift deshalb geſperrt. Der Kirchenvorſtand hat gegen den Baumeiſter Feſtſtellungsklage angeſtrengt. Die Kirche ſoll ein weit weniger tiefes Fundament erhalten haben als der Turm. wieder eine Schafherde durch wildernde Hunde verſprengt. Von 90 Schafen befanden ſich heute morgen nur 20 im Pferch, faſt 70 Stück waren verſprengt, dret wurden zerriſſen aufgefunden. — LVorſch, 26. März. Bei der am Montag ſtatt⸗ gefundenen Muſterung wurden von ca. 80 Rekruten ca. 15 für tauglich befunden. Das iſt recht wenig und läßt Rück- ſchluͤſſe auf den allgemeinen Geſundheitszuſtand zu. . Uuter⸗Schönmattenwag, 26. Marz. Am 1. Oktober 1908 wurde auf Antrag verſchiedener Gläubiger über das Vermögen des Landwirts und Kohlenhändlers Johann Galle von hier von Großh. Amtsgericht Wald⸗ Michelbach das Konkursverfahren eröffnet. Im Laufe des Verfahrens hat ſich nun herausgeſtellt, daß der Gemeinſchuldner mit ſeinem Schwager Johann Gg. Walter 4. pon hier vor Konkurser⸗ öffung verſchtedene Verträge errichtet hat, die anſcheinend zur Benachteiligung der Gläubiger führten. Die Großh. Staats⸗ anwaltſchaft Darmſtadt hat gegen den Gemeinſchuldner und gegen deſſen Schwager Walter das Verfahren wegen Konkurs. verbrechens eingeleitet. Die beiden werden ſich wegen dieſes Verbrechens demnächſt vor der Strafkammer des Großh. Landgerichts Darmſtadt zu verantworten haben. — Heidelberg, 26. März. Bürgermeiſter Martin in Eppelheim wurde am Sonntag abend von einem Manne überfallen und durch Stockſchläge erheblich verletzt. Der Ver⸗ dacht der Täterſchaft richtet ſich gegen einen gewiſſen Pfiſterer, der vorläufig feſtgenommen wurde. ** Darmſtadt, 26. März. Nette Verhältniſſe. Ein Kellner, der hier in einem ſehr frequentierten Lokal bedienſtet iſt, ſollte vor dem Amtsgericht den Offenbarungseid leiſten. Im Vermögensverzeichnis, das er beſchwor, gab er ſeinen Gehalt mit monatlich zehn Mark an, ſein Logis koſte ihn in gleicher Zeit 18 Mark, die Trinkgelder ſeien ſehr gering.— Wann werden die Mißſtände im Kellnergewerbe einmal durch Reichsgeſetz beſeitigt werden? Wenn aber ſchon Kellner der⸗ artig„bezahlt“ werden, wie muß es erſt mit den Kellner⸗ innen ſein. — Reichenbach i. O., 26. März. Der Streik der Granitſteinmetzen bei der Firma Deutſche Steininduſtrie iſt beendet, die Löhne wurden erhöht. Im ganzen hat der Streik 11 Wochen gedauert. — Finthen, 26. März. Kürzlich wurde hier in eine Villa eingebrochen, Wein geraubt und vleles in roher Weiſe vernichtet. Jetzt ſind als Täter ſechs Schulbuben(I) im Alter von 12 bis 14 Jahren ermittelt worden. — Seligenſtadt, 26. März. An der Mainfähre bei Seligenſtadt ſtürzte der Arbeiter Peter Biſchof in den Main und ertrank. — Holzheim, 26. März. Gegen abend wurde zwiſchen hier und Dorfgill, ganz in der Nähe unſeres Dorfes ein Mädchen uͤberfallen, der Barſchaft und Wertſachen beraubt und ſpäter in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Der Ver- dacht lenkte ſich gegen hier lagernde Zigeuner, die bereits über- fuhrt werden konnten und in das Haftlokal nach Butzbach verbracht wurden. Die Ueberfallene, die noch nicht vernehmungs⸗ faͤhig iſt, liegt erkrankt im hieſtgen Pfarrhaus. Sie ſoll Lehrerin in Darmſtadt ſein, war auf der Heimreiſe nach Hanſen bei Lich, aber irrtümlich in Oberhögern ausgeſttegen und wollte daher den Weg zu Fuß zurücklegen. den es ſorgſam in uchtes Weiß und trugen ſo Perücken. Pitt ſchlug vor, diefe männliche Eitelkeit ſteuern, und zwar ſollten die Herren, die nicht 55057 wollten, ihr Haar zu eza ſchöne Plan ſcheiterte; eine Anza Das Ergebnis war, daß die tonangebenden alle die große Friſur abſchneiden ließen und durch puderte gewellte Locken erſetzten. Dieſe neue Mode überall aufgenommen und machte die Puderſteuer ſtandslos. ren Erfolg hatte die Dienſtbotenſteuer; tionsſteuer, die Pitt einführte, hatte ein amüſantes mißbraucht wurde: Die Auktionato Vorſchrift befreit beim V zu Fall vorher Erlaubnis handel, ſo daß Pitt ſchließlich das dem Staate 1004 Mark Steuer bezahlen; Gemahlin ihn mit einem Erben, ſo verlangte da 602 Mark und für jeden weiteren Sohn hatte der glü nießen. Von 1695 bis 1706 mußten alle Männer jede Tonne Papier bezahlt werden. Königin Anna ging Pence; ſpäter wurde dieſer Satz ſogar auf vier Pence, rund 32 Pfg. für den Bogen erhöht. Aber damit noch für die Staatskaſſe ein Beſteuerungsmittel. Zur Zeit malten Fenſter ſehen, die der Symetrie wegen an Wände gemalt wurden. folgender auf: Beſteuert doch die Läſterzungen Und alle Läſtermäuler mit; Das höchſte Ziel iſt dann errungen, Gedeckt iſt jedes Defizit. Fünf Pfennig nur für jede Lüge, Und zehn für jede Klatſcherei! Was ſolche Steuer ein wohl trüge? Ich glaub', wir wären ſteuerfrei! „echte“ ö n pudern, dafür jährlich 20 Mark len. Von der ſonderbaren Steuer erwartete man Betrag von vier Millionen Mark für das Jahr. Aber der hl altengliſcher Ariſto⸗ kraten berſammelten ſich zu einer feierlichen Beratung Herren ſich einen unge⸗ wurde gegen⸗ Auch Pitts Plan, alle Ladenbeſitzer mit einer Gewinn⸗ ſteuer von 50 Pfg. bis 2 Mark zu belegen, ſcheiterte. Beſſe⸗ ren E für jeden weiblichen Tienſtboten mußten 2,50 Mark Steuern, für drei Dienſt⸗ boten 10 Mark Jahresſteuer entrichtet werden. Die Auk⸗ Ende. Urſprünglich betrug ſie hundert Mark pro Jahr. Später wurde ſie auf zweihundert Mark pro Jahr erhöht, und mit dieſer Erſchwerung des Auktionshandels verknüpfte man auf der anderen Seite eine Erleichterung, die bald ren wurden von der erkauf von Spirituoſen von Fall 3 N einzuholen. Daraus entwickelte ſich nun ein ſchwunghafter und Pri rentabler Schnaps⸗ f 1 f. N Privileg aufheben mußte. Vor Pitts Zeiten wurden in England ſoͤgar Geburt, Tod und Heirat zum Gegenſtande der Beſteuerung gemacht. Der Herzog, der eine Gattin erwählte, mußte für dieſes Privileg beſchenkte die s Schatzamt ckliche Vater 502 Mark zu bezahlen. Bei dem Tode der Gattin floſſen in die Staatskaſſe 1004 Mark und auch bei ent⸗ fernteren Verwandten mußten entſprechend kleinere Todes⸗ ſteuern, entrichtet werden. Und dieſe Steuer galt, natür⸗ lich mit angemeſſener Ermäßigung, auch für den kleinen Bürger; der bekehrte Junggeſelle, der kaum 1000 Mark Jahreseinkommen beſaß, mußte für ſeine Braut 2,50 Mark Steuer entrichten und ſpäter im glücklichen Eheſtande für jeden Sohn 2 Mark. Tie gleiche Summe mußte an die Staatskaſſe entrichtet werden wenn dasSchickſal dem Fa⸗ milienoberhaupt es auferlegte, ſeine Frau oder eines ſeiner Kinder zu Grabe trageh. Selbſt die Studenten durften das Glück ihres Junggeſellentumes nicht unbeſteuert ge⸗ über 25 Jahre, die ſich der ſozialen Pflicht der Verehelichung entzogen, je nach ihrem Range eine Steuer bezahlen, die zwiſchen fünf Schilling und 250 Mark ſchwankte. Dieſe Junggeſellenſteuer brachte dem Staate jährlich 1040 000 Mark ein. Wilhelm III. kam auf den Gedanken, das Papier zu beſteuern; eine Zeit lang mußten ſogar 560 Mark für noch weiter und beſteuerte jeden Bogen Zeitungspapier mit einem ace genug, führte man auch eine Inſeratenſteuer ein: für jede Anzeige, gleichviel wie klein, mußten 3,50 Mark Steuern bezahlt werden. Selbſt das freiflutende Tageslicht wurde Wil⸗ helms III. mußte für jedes Fenſter eine Steuer entrichtet werden. Die Taxe war ſo hoch, daß Hunderte und Tauſende von Fenſtern mit Brettern vernagelt wurden, um das Tages⸗ licht nicht einzulagen. Bei Neubauten wurde die Fenſter⸗ zahl zum Schaden der Geſundheit aufs größte beſchränkt, und noch heute kann man in den älteren Teilen von Lon⸗ don an den aus jenen Zeiten erhaltenen Häuſern die ge⸗ die In der heutigen Zeit der Steuervorſchläge taucht auch verſuch machte in einem Anfall von Schwermut der 64 Jahre alte Witwer Karl Ramſperger, indem er ſich mit einer Senſe vom Genick her den Hals abzuſchneiden ſuchte. Der Zuſtand des Bedauernswerten iſt hoffnungslos. — Ketſch, 26. März. Seinen eigenen Vater durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt hat in der Nacht vom Samſtag auf Sonntag der Korbmacher Sebaſtian Pfiſter von hier. Nach vorausgegangenem Wortſtreit in einer Wirtſchaft, wo er erſterem bereits ein Bierglas an den Kopf warf, paßte er vor derſelben ſeinem Vater auf dem Heimwege ab und verſetzte ihm einen gefährlichen Stich in die linke Schläfe. — Emmendingen, 26. März. Von bübiſcher Hand waren in den Wintermonaten auf dem alten israelitiſchen Friedhof gegen 35 Grabſtetne umgeworfen und zumteil demo. liert, ſowie ſonſtige Beſchädigungen verübt worden, was erſt vor kurzem entdeckt wurde. Es gelang, die Patrone in Perſon einiger ſchulpflichtiger Gutedel zu ermitteln. Marktbericht. — Seckenheim, 286. März. Der dieswöchige Schweinemarkt war mit 62 Stück befahren, von denen 60 zum Preiſe von 28 bis 33 Mk. pro Paar verkauft wurden. — Merkwürdige Steuern. Die Politiker, die jetzt ſo eifrig am Werke ſind, neue Steuern zu erſinnen, würden vielleicht mancherlei An⸗ regungen ſchöpfen können aus den eigenartigen Steuern, mit deren Hilfe der große William Pitt ſein Vaterland aus der Finanznot rettete, in die es die amerikaniſchen Kriege, die Aufſtände in Irland und die Kämpfe mit Frank⸗ reich geſtürzt hatten. Gleich manchen modernen Steuer⸗ erfindern mußte auch Pitt zuweilen die Enttäuſchung er⸗ leben, dieſen oder jenen ſchönen Steuerplan vereitelt zu ſehen. So erging es ihm mit der Puderſteuer, die er in ſtiller Stunde erſonnen hatte. Jene gute alte Zeit hatte die Perrücke bereits glücklich überwunden; aber die Er⸗ Die Garantie für bauliche Defekte läuft am 1. Jult ab. Schuerkingen, 26. März. Einen Selbſtmord- Für die Ne aktion verantwortlic: Wel b. Bin gener, Wiernbeim Stiefel⸗Einkauf erleichtert! Stiefeln hat, fallen bei mir ganz weg, denn die Auswahl iſt enorm, die Bedienung fachgemäß, ſodaß nach Angabe des Wunſches ſofort der richtige und paſſende Stiefel vorge⸗ legt wird. Meine vorbildliche Billigkeit iſt zwar ſchon allgemein bekannt, doch bringe ſtets wieder neueBeiſpiele; für heute ſind's: Kinder-Stiefel: Echt Chevreanx braun und ſchwarz, Große 18—22 1.90 Mk. Prima Boxcalbin Gr. 27—30 3.20 Mk. Gr. 31—35 3.70 Mk. Echt Boxcalf, erſtklaſſtge Ausführung 4.20 M., 4.70 M. Erſpar nis beim Einkauf dieſes Artikels per Paar ca. 2 M. Damen-Stiefel: Echt Chevreaux, mit und ohne Lackkappe, ſehr elegant, amerik., u. franz. 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