lohn Th. 5 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. iernhei kr Amtsblatt Telephon⸗Buf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. ö Reklamen: 1 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. 6 Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 45. 1. Blatt Oſtern. Ihr Blümlein, was lugt ihr verwundert hervor, Was ſucht ihr mit ſehnenden Blicken, Was ſoll euer prächtiger Feſttagsflor, Wem gilt euer freundliches Nicken? Und all' die Bunten auf Wieſe und Flur, Sie jauchzen in jubelnden Weiſen, Daß einſtimmt die ganze frohe Natur: „Den Erſtand'nen wollen wir preiſen!“ Die Vöglein, die Tiere in Wald und Feld, Sie teilen die jubelnde Freude Und loben mit der ganzen Welt Den Herrn, den Erlöſer, heute. ** N Du, Menſch, ſtehſt du allein zurück, Siehſt nicht das freudige Walten? Willſt du, dem beſchieden Erlöſungsglück, Nicht Auferſtehung halten? Fritz Hildebrand. — e 1 8 2 Dſterfreude! Oſterpflicht! „Alles in Chriſtus erneuen.“ Pius X. p Wieder rüſtet ſich die Natur zu neuen Wundern, wieder erneut ſich vor den Augen der Menſchheit das Angeſicht der Erde. Und wieder ſproßt mit den Milliar⸗ den von Lebenskeimen auch das Pflänzchen der Hoff⸗ nung empor. Selbſt der Verbitterte hält nicht ſtand vor einem ſtrahlendurchleuchteten Frühlingsſonnentage. So oft wir auch geſehen haben, daß Herbſt und Winter die ganze Herrlichkeit hinwegfegen— es bleibt doch immer ein kleiner Reſt von Zuverſicht, daß es diesmal wirklich anders und beſſer werden müſſe. Stehen unſere Ausſichten im öffentlichen Leben beim heurigen Oſterfeſte nun wirklich ſo ſchlecht, wie man nach den ewigen Verſtimmungen der letzten Monate anneh⸗ men ſollte? Das kommt doch ſicher auf die Betrachtungsweiſe an! Vor allem iſt Europa wieder einmal glücklich vor der Schande bewahrt worden, daß das hl. Oſterfeſt durch einen blutigen Krieg auf dem Balkan, ja vielleicht durch einen Weltkrieg entweiht wurde. Sozuſagen vor Toresſchluß gelang es, Oel auf die brandenden Wogen zu gießen. Die Gefahr wenigſtens, daß in die friedlichen Klänge der Oſterglocken ſich mörderiſches Kanonengebrüll miſchte, iſt beſeitigt. Wir wollen nicht unterſuchen, ob es ſchneller und beſſer hätte gemacht werden können; wir wollen auch nicht mit dem Maßſtab abmeſſen, wem das größte Verdienſt davon zukommt, ſ ondern wir wollen uns freuen. daß das koſtbare Gut des Friedens noch ein⸗ wahrt wurde. Der Zuſtand freilich, der dieſe Kriegsgefahren immer aufs neue heraufbeſchwört, iſt derſelbe geblieben.„Europa ſtarrt in Waffen“— heute noch mehr, als zu Lebzeiten Moltkes, der dieſes Wort gefunden hat. Nirgendwo findet man im öffentlichen Leben der Völker etwas von der friedlichen Geſinnung, nirgends einen Abglanz der vollkommenen Liebe, die der Erlöſer auf Golgatha mit dem Tode beſiegelte, um am Oſtertage der Menſchheit das ewige, unvergängliche Geſchenk der Hoffnung durch ſeine Auferſtehung zu machen.„Chriſtliche“ Völker rüſten in wahnſinniger Haſt um die Wette. Noch nie iſt ein ſolcher Hexenſabbat der Flottenrüſtungsagitation erlebt worden, wie in dieſen Wochen in England.„Wo ſoll das enden?“— muß ſich da jeder Freund des Friedens fragen. Doch die Vorſehung pflegt immer noch ein wenig an den Geſchicken der Menſchheit mitzuarbeiten und dafür zu ſorgen, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Unmerklich, aber fein und mit der unwiderſtehlichen Gewalt von Naturgeſetzen wirken ihre Kräfte. Die Staatenlenker, welche das Chriſtentum aus der Staatskunſt ausgeſchaltet haben und nur noch mit Panzer⸗ ſchiffen und Baionetten au rechnen verſtehen, haben, ohne es zu merken, ein reiches Erbe leichtfertig vertan. Seit die fleißigen Zeitungsleſer zur Erkenntnis gekommen find, daß es für die Diplomaten keine chriſtlichen Sitten⸗ geſetze, ſondern nur Höflichkeitsphraſen und Waffengewalt gibt, haben ſie ſehr ſchnell dieſe Erkenntnis quittiert mit der völligen Entziehung des früheren Vertrauens in die früher ſo geheimnisvollen Künſte der Diplomaten. Und ſo herrſcht im Verkehr der Völker weder chriſtlicher Geiſt, noch Vertrauen, ſondern die blaſſe Furcht vor dem Kommenden und das ſtolze Pochen auf den Geld⸗ ſack und die Machtmittel. a Alles dies entbindet aber die chriſtlichen Völker nicht der Pflicht, trotzdem ihrerſeits ihr Leben zu geſtalten nach dem Beiſpiel und den Geboten des Auf⸗ erſtandenen. Je ſchwerer dem Chriſten die Erfüllung ſeiner Pflichten gemacht wird, um ſo verdienſtvoller iſt ſie für ihn. Wir wiſſen nicht, ob es noch Diplomaten gibt, die von dieſer Seite des Seelenlebens der Völker Kunde haben. Sicher iſt, daß ſie mehr als einmal im Laufe der Geſchichte äußerſt erſtaunt waren über den elementaren Ausbruch von Pflichtgefühl und Vaterlandsliebe der Maſſen. Mancherlei Anzeichen ſprechen dafür, daß dieſe Dinge ſeit den Befreiungskriegen und ſeit 1870⸗71 ſich ſtark geändert haben. Die tägliche Predigt des Unglaubens in liberalen, ſozialdemokratiſchen und ſogenannten„farb⸗ loſen“ Blättern wird ſchon ihre Wirkung zeigen, das Un⸗ kraut wird nicht verfehlen, unter dem Weizen aufzugehen. Aber deſſen wir ſicher, daß der Kern unſeres deutſchen Volkes noch im innerſten Herzen und in ſeinem ganzen Lehen chriſtlich ageſinnt iſt. Wer die Millionen- 25. Jahrgang. ſtadte und die Bevolterung der Induſtriezentren als Maßſtab nimmt, kommt freilich zu peſſimiſtiſcheren An⸗ ſichten. Doch dieſen Maßſtab erkennen wir nicht an. Wären dieſe Millionen, welche von gewiſſensloſen Hetzern frühzeitig um ihren Glauben betrogen wurden, die Stützen Deutſchlands, dann müßte man an Deutſchlands Zukunft verzweifeln. So aber ſind wir ſicher, daß das katholiſche Volk aller Berufe in Stadt und Land noch immer in alter Treue feſthält am überlieferten Väterglauben⸗ Und das gibt uns die frohe Oſterzuverſicht, daß auch heute noch viele Millionen, Katholiken und Proteſtanten, das Oſterfeſt feiern als ein Feſt chriſtlicher Hoffnung und chriſtlicher Zuverſicht. Alle politiſchen Arzeneimittel müſſen verſagen vor dem einen, welches Papſt Pius X. zu ſeinem Wahlſpruch machte: Alles in Chriſtus er⸗ neuen“. Dies allein gibt den wahren Untergrund zu echter Oſterfreude und opferbereiter Pflichterfüllung. Was im Verkehr der Nationen nicht mehr möglich iſt ſeit der Ausſchaltung der Religion aus der Diplomatie, das muß das chriſtliche Volk tun aus Liebe zum Auferſtandenen. Auch das öffentliche Leben hat für den Chriſten ſeine Pflichten, von deren Erfüllung vielleicht gar bald die Geſchicke des Vaterlandes abhängen werden. Letzte Rettung. Der agrariſche Flügel der Konſervativen ſieht die Reihen ſeiner Gefolgſchaft ſchwanken. Nachdem gar der geſamte Landesverband der Konſervativen im König⸗ reich Sachſen ſich auf die Seite Büloms geſtellt hat, nimmt die Zahl der Telegramme aus konſervativen Kreiſen an Bülow von Tag zu Tag zu. Und gar auch ſolche werden von einer unwiderſtehlichen Sehnſucht nach Bülows Lächeln mit Grübchen, nach Bülows telegraphi⸗ ſchem Händedruck befallen, auf die die Gegner der Nachlaß⸗ ſteuer wie auf Felſen bauen zu können glaubten. Bülow hat den Herren ja eine goldene Brücke gebaut, indem er die Nachlaßſteuer fallen ließ und dafür eine Erbſchafts⸗ ſteuer auf Kinder und— einſtweilen nur kinderloſe— Ehegatten in Ausſicht nahm. Alle jene Kreiſe der Kon⸗ ſervativen, die der Regierung gegenüber nicht die nötige Widerſtandsfähigkeit beſitzen, beſchritten gern und willig dieſen Ausweg aus dem Labyrinth, in das ſich die Partei vom Bunde der Landwirte hatte treiben laſſen, und Bülow konnte wieder ſein Lächeln aufſetzen, ſo freu⸗ dig ſtrahlend, wie die italieniſche Frühlingsſonne, ſo voller Zuverſicht, daß es den Herren vom Bunde der Landwirte grün und blau vor den Augen wurde. Die Leute um Dr. Diederich Hahn ſind eine ſtarke Sprache gewöhnt; ſie wiſſen, daß das Eindruck macht Unter allen Berliner Blättern zeichnet ſich die„Deutſche Tageszeitung“ durch den rückſichtsloſeſten Ton aus. Ihr Wille iſt, ſo ſcheint man im Bunde zu denken, Geſetz für die öffentliche Meinung. Der Erfolg hat den Herren wiederholt recht gegeben, und ſo haben ſie ich in dieſer 1 2 Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 371(Nachdruck verboten.) „Danke, ich werde es verſuchen.“ „Tun Sie es. Und nun weiter. Sie ſchlafen ſchlecht.“ „Ich?“ Arſtein zog die Brauen dicht zuſammen.„Ich weiß wirklich nichts davon—“ „Und dennoch iſt dem ſo. Ihre Gattin ſagte es mir. Bei Ihrem Geſundheitszuſtand iſt es aber unbedingt erforderlich, daß Sie gut ſchlafen.“ „Mir iſt immer ſo ſchwer, ſo dumpf im Kopfe, wenn ich zu Bett gehe“, erwiderte der Baron.„Daß ich aber ſo ſchlecht ſchlafen ſoll— wie kann Margarete das nur meinen?“ „Nun, vielleicht hat Ihre Fran Gemahlin in ihrer Beſorg⸗ nis um Sie übertrieben. Ich möchte aber nicht unerwähnt laſſen, daß ihre Schilderung, wie Sie Ihre Nächte verbringen, mir Bedenken eingeflößt hat. Es wäre mir daher ſehr lieb, wenn ich eine Nacht bei Ihnen zubringen dürfte.“ „Was meinen Sie nur?“ „Gehen Sie heute abend mit zu mir, lieber Freund“, ſagte Dr. Romberg in gütigem Tone, indem er Arſtein die Hand auf die Schulter legte,„wir wollen dieſe Nacht zu⸗ ſammen bleiben. Wollen Sie?“ „Ihr Anſinnen überraſcht mich in hohem Maße. Aber — aber— ich glaube, Sie meinen es gut mit mir. Gut, ich komme mit!“ Bei dieſen Worten zog er die Klingel. Als eine Dienerin erſchien, ſchickte er ſie mit einer Botſchaft zur Baronin. Wenige Augenblicke ſpäter erſchien die junge, ſchöne Frau im Salon. Ihr edles Antlitz, das den Stempel regen Seelenlebens und geiſtiger Friſche trug, bildete einen ſeltſamen Kontraſt zu Arſteins kraftloſer, entnervter Erſcheinung. Er ging ihr entgegen und legte die Hand auf ihre Schulter. „Du haſt ſchöne Geſchichten von mir erzählt, Marga“, begann er.„Du ſprachſt von Dingen, von denen ich ſelber nichts weiß— von meinen ruheloſen, ſchlechten Nächten.“ „Sie ſind auch ſehr, ſehr ſchlecht und beängſtigend, Robert“, verſetzte ſie. „Und ich weiß nichts, gar nichts davon!“ „Ich wünſchte, Du könnteſt Dich daran erinnern.“ „Soeben habe ich Ihrem Gatten einen Vorſchlag gemacht“, fiel jetzt Dr. Romberg ein.„Und ich bin froh, daß er damit einverſtanden iſt. Ich werde ihn Ihnen heute entführen, gnädige Frau. Er ſoll die Nacht bei mir zubringen. Ich werde ſorgſam über ihn wachen. Wenn er eine ſchlechte Nacht verlebt, ſo bin ich zugegen und Zeuge deſſen, was ihn quält. Nun gehen Sie, bitte, auch gleich zu Bett, und pflegen Sie der Ruhe, derer Sie ſo ſehr bedürfen.“ Margarete verſuchte zu lächeln, aber ihre Lippen zuckten leiſe in tiefem Schmerz, und die ſchönen, dunklen Augen füllten ſich mit Tränen. Dr. Romberg bemerkte es, der Baron nahm keine Notiz davon— er ſtarrte wieder ins Leere, wie es immer und immer ſeine Gewohnheit war. Einige Minuten ſpäter verließ er mit Dr. Romberg zu⸗ ſammen das Zimmer. Margarete faltete andächtig die Hände, als die Tür ſich hinter ihnen ſchloß; dann barg ſie das Antlitz in die kleinen, marmorweißen Hände und weinte leiſe vor ſich hin. Etwa eine Viertelſtunde ſpäter ſchloß Dr. Romberg ſeine eigene Haustür auf. „Es iſt ſchon ſpät“, ſagte er zu Robert von Arſtein.„Um dieſe Zeit pflege ich noch einen kleinen Imbiß zu nehmen, er wird meiner ſchon harren. Kommen Sie, trinken Sie noch ein Glas Wein mit mir.“ Arſtein murmelte eine Erwiderung. Die beiden Herren traten in das Speiſezimmer des Arztes und nahmen an dem bereits gedeckten Tiſche Platz. Ohne es ſich merken zu laſſen, beobachtete Dr. Romberg ſeinen Gaſt und nahm mit großer Befriedigung wahr, daß dieſer den Speiſen tüchtig zuſprach. Während des kleinen Mahles plauderte der Arzt lebhaft, und der Baron antwortete einſilbig, manchmal auch gar nicht Dr. Romberg nahm jedoch hiervon keine Notiz. Als das Mahl beendet war, erhob ſich Dr. Romberg. „Ich werde Sie jetzt in Ihr Schlafzimmer führen“, ſagte er. „Sehr freundlich“, verſetzte der Baron gleichgültig.„Die ganze Geſchichte kommt mir höchſt ſonderbar vor. Ich begreife gar nicht, weshalb ich eigentlich in Ihrem Hauſe ſchlafen ſoll.“ „Sie ſchlafen hier als mein Patient. Ich werde bei Ihnen wachen.“ „Sie— wachen? Das kann ich nicht zugeben, Doktor!“ „Keinen Widerſpruch, wenn ich bitten darf, lieber Baron. Erſchöpfen Sie ſich nur nicht in Dankesbezeugungen. Ihr Fall flößt mir das höchſte Intereſſe ein, und ich werde keineswegs bereuen, meinem Schlafe die paar Stunden geſtohlen zu haben.“ Arſtein murmelte abermals etwas. Dann gingen ſie beide hinauf. Romberg hatte bereits vorher Auftrag gegeben, ein Bett zurechtzumachen. Ein luſtig brennendes Feuer im Kamin und elektriſches Licht machten den Raum äußerſt behaglich. Das Bett ſtand in einem Alkoven, welcher eine Art Niſche des Zimmers bildete. Vor dem Kamin ſtand ein bequemer Lehnſtuhl, ein kleiner Tiſch mit einer verſchleierten Lampe und mehreren Büchern. „Für mich?“ fragte der Baron, auf die Bücher deutend. „Ich mache mir gar nichts aus Büchern, Doktor. In den letzten Monaten hat es mich ſogar größte Mühe gekoſtet, meine Gedanken auf das zu konzentrieren, was ich las. Selbſt das intereſſanteſte, ſpannendſte Buch vermag meine Aufmerkſamkeit nicht mehr zu feſſeln.“ „Die Bücher ſind für mich“, antwortete der Arzt. Sie müſſen jetzt gleich zu Bett gehen. Was Sie für die Nacht brauchen, finden Sie alles in jenem Raum. Entkleiden Sie ſich, bitte, ich bin in einer Viertelſtunde wieder hier.“ „Möchten Sie mir ein Schlafmittel geben, lieber Doktor? Ich nehme vor dem Schlafengehen immer etwas Chloral.“ (Fortſetzung folgt) — rr————5ꝙC N 0 4 1 N 1 Anzei ger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Kürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Feitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Frage mit um ſo kräftigeren Tönen ins Zeug gelegt. Geradezu eigenſinnig haben ſie alle guten Gedanken, die ihr Wege zum Rückzuge offen gehalten hätten, in den Wind geſchlagen und todesmutig immer wieder zu dem Kapitel Nachlaßſteuer gerufen: Hinab in den Orkus! Jetzt, da man die Schlacht verloren hat, ſtellt man einen Verſuch zur letzten Rettung einer unhaltbaren Poſition an, indem man ſich erneut mit einem Aufruf an das deutſche Volk und ſeine Vertretung wendet. Der engere Vorſtand des Bundes der Landwirte ſtellt die Bundesmitglieder zunächſt als die opferfreudigſten Steuerzahler des Reiches vor, dann werden die unver⸗ kennbar großen Nachteile der Nachlaßſteuer geſchildert, dann bekommen die feindlichen Liberalen und die ab⸗ trünnigen Konſervativen ihr Verschen, über jede Zwei⸗ deutigkeit erhaben, und endlich muß die Regierung daran glauben. Wenn Bülow in dieſen Tagen ſeiner italieni⸗ chen Reiſe Urſache und Anlaß zur Angſt hätte, dann müßte ihm die Angſt überkommen, wenn er da lieſt: „Was wir aber auf das tiefſte bedauern, iſt der Umſtand, daß wir uns des Eindruckes nicht er- wehren können, daß bei dem ſo geführten Nampf Einflüſſe der Regierung bemerkbar ſind. Die Prreſſe, die ihr naheſteht, die zahlreichen Perſonen, deren Beziehungen zum Reichsſchatzamt und anderen Regie⸗ rungsſtellen bekannt ſind, können nicht ohne Auftrag und Billigung handeln.“ Auch die Organiſationen gewiſſer Kreiſe des Mittel- ſtandes, die Oſtern in Berlin für die Nachlaßſteuer demonſtrieren wollen, bekommen ihren Teil des Zornes⸗ erguſſes ab: „Wir aber wollen feſthalten an unſerer wohl⸗ erwogenen Ueber zeugung, wir wollen deſſen ein⸗ gedenk bleiben, daß der Landmann berufen iſt, ſeines Vaterlandes ruhige, feſte Stütze zu ſein. Man hält es von der anderen Seite mit beſtehender Verantwortung für vereinbar, die verſchiedenen Stände des Mittel⸗ ſtandes, einſchließlich der Beamten, miteinander zu ver⸗ feinden unter Nichtbeachtung der ernſten Tatſache, daß das Vaterland dereinſt auf einen einigen Mittelſtand ſich allein zu verlaſſen haben wird. Deshalb wider⸗ ſetzen wir uns einer mittelſtands feindlichen Geſetzgebung— das iſt die Nachlaßſteuer— und deshalb warnen wir vor dem gefährlichen Unter⸗ nehmen, Unfrieden im Mittelſtande zu ſäen, um einen Augenblickserfolg zu erreichen.“ Wie geſagt, wird Bülow ſich durch dieſe Kundgebung in ſeiner Oſterfreude nicht ſtören laſſen. Der Beſchluß des konſervativen Landesverbandes für das Königreich Sachſen, die Zuſtimmung faſt aller Konſervativen, die micht unter dem direkten Einfluß des Bundes ſtehen, ein unzweideutiges Eintreten des konſervativen„Reichs⸗ boten“, dazu die wachſende Zahl von Kundgebungen aus der konſervativen Fraktion ſelber, das alles ſichert ihn derart, daß er den kommenden Dingen mit aller Ruhe ins Auge ſehen kann. Für die unabhängigen Konſervativen enthält dieſer Ausgang des Kampfes doch eine ſehr beherzigenswerte Lehre. Hätte die konſervative Partei den gegenwärtigen und früheren höheren Beamten nicht einen ſo überaus großen Einfluß im Parteileben eingeräumt, dann wäre dieſer Sieg Bülows niemals möglich geweſen. Für das Centrum ergibt ſich aus dieſer Wandlung der Konſervativen eine ſchwere Aufgabe. Die Kon⸗ ſervativen werfen die Flinte ins Korn und laſſen die Beſteuerung der Erbſchaften an Kinder und Ehegatten über die Landwirtſchaft ergehen. Ihr Widerſtand iſt gebrochen, die Regierung kann jetzt mit ihnen machen, was ſie will. Da fällt dem Centrum die ſchwere Aufgabe Zu, die Intereſſen des böſe bedrohten kleinen und mitt⸗ eren Bauernſtandes zu vertreten. Der Großgrundbe⸗ Fitz wird auch an einer ſcharfen Heranziehung der Kinder mund Ehegatten nicht zu Grunde gehen, wohl aber wird der Bauernſtand geſchützt werden müſſen, damit ihn die olgen dieſer Steuer nicht zu ſchwer treffen, zum Schaden es geſamten Volkes, das einen geſunden, lebensfähigen Bauernſtand aus politiſchen, gewerblichen und militäri⸗ ſchen Gründen bitter nötig hat. Politiſche Rundſchau. (1) Der Flottenverein dürfte ſeine„Glanzperiode“ ſchon hinter ſich haben. Am meiſten hat er bekanntlich die öffentliche Aufmerkſamkeit durch ſeine inneren Strei⸗ tigkeiten, beginnend im Anticentrumswahlkampfe 1907, auf ſich gelenkt. Am Schluß des vergangenen Jahres betrug die Mitgliederabnahme ſchon 5 Prozent. Auch für die Flottenvorträge iſt, wie der Jahresbericht des Vereins klagt, das Publikum nicht mehr ſo viel zu haben. Alles in allem genommen, ſcheint der Vereinsvorſtand keine allzu große Hoffnungen auf die Zukunft des Ver⸗ eins zu haben. 1 f— Der Vertretertag der nationalliberalen Partei, mit dem gleichzeitig die Gedächtnisfeier der vor 50 Jahren erfolgten Gründung des National- vereins verbunden wird, wird am 2., 3. und 4. Ok⸗ tober in Eiſenach abgehalten werden. — Der Gouverneur von Kamerun, Dr. Seitz, iſt in Deutſchland eingetroffen. (Auch ein„Erfolg“ der Kolonialpolitik! Wie die Kolonialmode, unter der gegenwärtig weite Kreiſe leiden, ſſtellenweiſe wirkt, das zeigt eine Zuſchrift an den„Bayr. Kurier“ aus Togo, worin eine beſonders bedenkliche Seite der„Seelenfreundſchaften“ zwiſchen heranwachſen⸗ den Weißen und Schwarzen gerügt wird. Es heißt darin: Dieſes Freunde⸗Suchen von Seiten europäiſcher Jüng⸗ Uinge und holder junger Damen unter den Schwarzen ſcheint jetzt geradezu krankhaft werden zu wollen. Denn nicht allein die vorhin erwähnten Sammler er⸗ werben ſich zwecks ihrer Sammlungen oder zwecks eines kleinen Nebenverdienſtes ſchwarze Freunde, ſondern auch — die junge Damenwelt; anſcheinend am meiſten Back⸗ fiſche in Penſionaten. Sind mir doch in letzter Zeit wiederholt Briefe von ſolchen angehenden Damen an Schwarze in die Hände gefallen. So ſchreibt z. B. ein Backfiſch aus Berlin:„Es war ſchon längſt mein Wunſch, einen ſchwarzen Freund zu haben, und wie freue ich mich, daß nun mein Wunſch erfüllt iſt. Bitte, bleiben Sie mir aber auch treu, und ſchreiben Sie mir recht, recht oft.“ Hierauf folgte eine Biographie:„Ich bin die Tochter eines Großkaufmanns in Ber⸗ Un. zähle jetzt 17 Jahre; ich beſuchte bis jetzt Die höhere Töchterſchule, die von.. geleitet wird. Von mun an werde ich mehr zu Hauſe ſein.“ Es folgt eine Beſchreibung der Ausflüge und Feſtlichkeiten, die ber Backfiſch Gelegenheit hatte, mitzumachen. Alles war Jo reizend. und doch würde dieſer Backfiſch alles gerne opfern“, wenn er nur einmar nach Afritra könnte, umſeinen geliebten Freund zu ſehen. Zuletzt verriet er, daß er noch eine Freundin habe, die auch gern einen ſchwarzen Freund hätte, und deshalb möge er ihm zulieb die Güte haben, die Adreſſe eines ſeiner Freunde anzugeben, damit die Freundin mit dieſem in brieflichen Verkehr treten könne. So die hübſche Berlinerin, deren Bild ſelbſtverſtändlich beigelegt war. Das Non plus ultra aber leiſtete ſich eine andere Dame aus dem hellen Sachſen, wie mir ein Herr, der es ſelbſt geleſen hat, bezeugt. Dieſer Dame dauerte offenbar der freundſchaftliche Verkehr ſchon zu lange; ſie machte deshalb ihrem ſchwarzen Freunde einen rich⸗ tigen Heiratsantrag. Wie groß wird das Er⸗ ſtaunen des alten Papa ſein, wenn ſeine blondgelockte 3 ihm ihren krausköpfigen Bräutigam vorſtellen wird!“ Dieſe Zuſtände werden ſelbſt der„Täglichen Rund⸗ ſchau“, die doch ſonſt an den Kolonien alles ſchön und gut findet, zu toll. Entrüſtet charakteriſiert ſie dieſes Treiben folgendermaßen:„Am Anfang Gedankenloſig⸗ keit, im Fortgang Lüſternheit und am Ausgang, wenn nicht ein Unglück, ſo doch mindeſtens eine ſchwere Be⸗ ſchämung— das iſt der gewöhnliche Verlauf. Deutſche Eltern und Erzieher ſollten auf dieſe„Phantaſien“ ihrer Pflegebefohlenen ein ſcharfes Auge haben. Es könnte der Geſamtheit gleichgiltig ſein, wenn dieſe ſüßen Back⸗ fiſche nur ſich ſelbſt beſchimpften. Aber ſie beſchimpfen ihr Volk.“ Dem wird man vorbehaltlos zuſtimmen können. Beſonders trifft die Schmach dieſer Zuſtände die Eltern dieſer verdorbenen Mädchen, die deren mora⸗ liſche Erziehung doch in der ſchlimmſten Weiſe vernach⸗ läſſigt haben. (2) An die bevorſtehende Zuſammenkunft des deut⸗ ſchen Kaiſers mit dem italieniſchen König knüpfen ſich natürlich wieder allerlei Senſations nachrichten an. So will ein römiſches Blatt aus„autoritativer Quelle“ er⸗ fahren haben, daß bei dieſer Begegnung der Dreibund⸗ vertrag erneuert werden würde. Die Erneuerung ſoll diesmal aus beſonderen Gründen früher als üblich erfolgen. Frankreich hat angeblich gegen die Erneuerung dieſes Vertrages nichts einzuwenden, wünſcht aber für Italien eine größere Bewegungsfreiheit.— Darüber braucht ſich der franzöſiſche Nachbar nicht den Kopf zu zerbrechen. Einſtweilen bleibt der alte Vertrag noch mehrere Jahre in Kraft, und an eine„aus beſonderen Gründen“ vorzunehmende frühzeitige Erneuerung denkt man nicht. Im Wandel der Zeiten. Der Ausfall der Reichs⸗ tagserſatzwahl in Geeſtemünde iſt in mehr als einer Hin⸗ ſicht lehrreich. Die Nationalliberalen, die bei den Kolo⸗ nialwahlen 1907 nicht weniger als 9700 Stimmen er⸗ hielten, müſſen ſich jetzt mit ca. 6000 beſcheiden. Dahin⸗ gegen iſt die Stimmenzahl der Welfen, die damals nur 1471 betrug, dieſes Mal auf ca. 2200 angewachſen. An dem Rückgange der nichtwelfiſchen Stimmen ſind auch die Sozialdemokraten beteiligt. be!: Ein berufener Kritiker. Das Dortmunder ſozial⸗ demokratiſche Blatt hatte neulich einen Prozeß wegen Beleidigung der Offiziere und Unteroffiziere durch den Ausdruck„Schinderknechte“, der ſeinem Redakteur Notte⸗ bohm eine ungemein ſchwere Gefängnisſtrafe einbrachte. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß Nottebohm ſelbſt ſeinerzeit als Gefreiter bzw. Stubenälteſter wegen Beihilfe bei der Mißhandlung eines Soldaten zu drei Tagen Arreſt verurteilt worden iſt und außerdem zu einem Tage ge⸗ lindem Arreſt wegen Anmaßung einer Befehlsbefugnis, die das Gericht in der Ausführung des Befehls des Unter⸗ offiziers durch Nottebohm erblickte. Da kann man ſich allerdings über die Schwere des Urteils nicht wundern. ):(Woher die ſozialdemokratiſchen Stimmen? Bei der Reichstagserſatzwahl im Kreiſe Adenau Cochem— Zell waren die wenigen ſozialdemokratiſchen Stimmen unerwartet ſchnell um verſchiedene Hunderte in die Höhe geſchnellt. Von liberaler Seite ſuchte man das damals gegen das Centrum auszubeuten, und die ſozialdemokra⸗ tiſche Preſſe half eifrig dabei. Von Centrumsſeite war damals darauf hingewieſen worden, daß drei Viertel aller ſozialdemokratiſchen Stimmen des ganzen Kreiſes auf das proteſtantiſche Traben⸗Trarbach entfielen. Jetzt beſchäftigt ſich auch das ſozialdemokratiſche Zentralorgan mit den Verhältniſſen dort. Da ſie eine Begründung des eigenartigen Wahlausfalles bieten, ſei hier der Kern des„Vorwärts“ artikels mitgeteilt. Das Blatt ſchreibt da:„Mehr und mehr ſind die kleinen Winzer verſchwun⸗ den und zu Küfern oder Tagelöhnern proletariſiert wor⸗ den. Aber kein Menſch, der die Verhältniſſe kennt, hätte erwartet, daß ſo plötzlich und ſo impoſant das Auftreten des„roten Geſpenſtes“ in der proteſtantiſchen Oaſe der ſchwarzen Moſelwüſte erfolgen würde. Noch vor ein paar Jahren haben gerade die Traben⸗Trarbacher Pro⸗ letarier, hinter denen natürlich die Honorationen ſtaken, nichts Beſſeres zu tun gewußt, als einen ganzen Sommer lang wegen eines alten, aus der Moſel herausge⸗ baggerten Ankers blutige Schlachten aus⸗ zufechten. Die Orte waren damals noch nicht vereinigt, und der Lokalpatriotismus einiger ſchwerreicher Wein⸗ gutsbeſitzer verlangte dieſen Anker, je nach der Anſäſſig⸗ keit des betreffenden, für Traben oder für Trarbach. Es kam zu großen Krawallen und ſogar zu einem Atten⸗ tat auf den Trabener Bürgermeiſter. Die an köſtlichen Epiſoden reiche Geſchichte dieſes Feldzuges wurde ſorglich unterdrückt. Den Anker mußte man, weil die Regierung auf Wiederherſtellung des Friedens drängte, wahrhaftig einſchmelzen laſſen, um allem Streit ein Ende zu machen.“ Derartige Bildungs⸗ zuſtände unter den Bewohnern dieſer„proteſtantiſchen Oaſe“ laſſen die ironiſche Anwendung dieſes Wortes ebenſo berechtigt wie das Auftauchen einer größeren Stimmenzahl für den Sozialdemokraten erklärlich er⸗ ſcheinen. ):(Der Geſetzentwurf über die Erhebung von Schiff⸗ fahrtsabgaben ſoll im Reichstage noch in dieſer Seſſion zur Verabſchiedung gebracht werden, damit endlich die Mainkanaliſierung von Offenbach bis Aſchaffenburg in Angriff genommen werden könne. Nach dem zwiſchen Preußen. Bayern, Baden und Heſſen am 21. April 1906 abgeſchloſſenen Staatsvertrag darf nämlich mit dieſen Bauarbeiten nicht eher begonnen werden, als bis die Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein und dem Main geregelt iſt. (2) Der Streit um die chineſiſche Anleihe beſchäftigt noch immer ſehr die Londoner Kreiſe. Die deutſche Re- gierung hat, wie offiziös verſichert wird, mit dem vor⸗ vorläufigen Anleihevertrag, den die Deutſch⸗Aſiatiſche Bank für die Zwecke des Babhnbaues Kanton—Hankau in Peking in durchaus einwandfreier Wetſe apgeſchtoſſen hat, nichts zu tun. Ob die engliſche Regierung mit Rückſicht auf die beſtehenden Abmachungen Veranlaſſung hat, ſich über das Verhalten der chineſiſchen Regierung zu beſchwe⸗ ren, entzieht ſich der diesſeitigen Beurteilung und wäre auch ausſchließlich zwiſchen England und China abzu⸗ machen. (1) Gegen die geplante Weinſteuer wehrt man ſich munmehr auch an der Ahr und dem Oberrhein mit aller Gewalt. In einer in Ahrweiler ſtattgehabten Kreisverſammlung des Rheiniſchen Bauernvereins wurde eine energiſche Proteſtreſolution gegen die Weinſteuer⸗ vorlage angenommen. Am Oſtermontag ſoll eine all⸗ gemeine Proteſtverſammlung des geſamten Ahrwinzerverbandes gegen die Weinſteuer in Ahrweiler ſtattfinden. Auf einer am Mittwoch in Kreuznach ſtatt⸗ gehabten Verſammlung wurde eine Proteſtreſolution gegen die Weinſteuer beſchloſſen. Europäiſches Ausland. a Oeſterreich⸗Ungarn. ? Die tſchechiſche Umſturzbewegung wird immer ge⸗ fährlicher. Bei der Auflöſung der national⸗ſozialen Ju⸗ gendorganiſationen beſchlagnahmte die Polizei am Mitt⸗ woch in Prag insgeſamt etwa 12 000 Protokolle über Sitzungen der antimilitariſtiſchen Jugend⸗ bünde. Es wurde feſtgeſtellt, daß die aufgelöſten Orga⸗ niſationen etwa 15 000 Mitglieder hatten. Die Vor⸗ ſtände der aufgelöſten Vereine erklären, daß ſie beim Reichsgerichk gegen die Maßregeln der Behörden Klage erheben werden. T Ueber die Frage der Abänderung des Artikels 29 des Berliner Vertrages iſt nunmehr bereits zwiſchen Oeſterreich⸗-Ungarn und Montenegro eine Verſtändigung erzielt worden, der die Signatarmächte vorausſichtlich zuſtimmen werden.. Frankreich. k Im nächſten Monat erlebt die Verbrüderung Frank⸗ reichs und Rußlands eine neue Auflage. Dem„Petite Pariſien“ wird aus Breſt gemeldet, dort gehe das Ge⸗ rücht, der Zar werde auf ſeiner bevorſtehenden Mittel⸗ meerreiſe etwa am 20. Mai in Breſt eintreffen und dort mit dem Präſidenten Fallieres eine Zuſammenkunft haben. Die beiden Staatsoberhäupter würden ſich vorausſichtlich nicht am Lande, ſondern auf der Kaiſerjacht treffen. . 1 Die Aufteilung der Kirchengüter geht den kirchen⸗ feindlichen Sozialiſten noch viel zu langſam vor ſich. Nach dem Wiederzuſammentritt des Parlaments im Mai wird der radikale Abgeordnete Meunier eine Novelle zum Kirchentrennungsgeſetz einbringen, wonach in Zu⸗ kunft nicht nur die Regierung, ſondern auch die Depar⸗ tementspräfekten autoriſiert ſein ſollen, Zuwei⸗ ſungen von hinffällig gewordenen Kirchengütern rechts⸗ gültig vorzunehmen, wegen der„ungeheuren Langſamkeit und Umſtändlichkeit“ des gegenwärtigen Zuweiſungsver⸗ fahrens, bei dem ſich„nur“ etwa vier bis acht Zu⸗ weiſungen pro Tag bewerkſtelligen laſſen, ſo daß die ge⸗ ſamte Aufteilung für alle hinfälligen Kirchengüter in e ee etwa 15 bis 20 Jahre in Anſpruch nehmen würde. e — 2—— England. 8 5 „ Die Flottenangſt Englands wirkt geradezu lächer⸗ lich. Jetzt muß ſogar die Meldung, daß Oeſterreich den Bau von drei Dreadnoughts plane, dazu herhalten, um die Flottenagitation noch zugkräftiger zu geſtalten. Die Blätter lenken die Aufmerkſamkeit der engliſchen Nation darauf, daß die Abſicht der öſtereichiſch⸗ungariſchen Regierung, Dreadnoughts zu bauen, ſelbſt den Ein⸗Mächte⸗ Standard für England untergräbt. Weit entfernt davon, den Zwei⸗Mächte⸗Standard aufrechterhalten zu können, werde England, ſoweit Dreadnoughts in Betracht kommen. ſchwächer als eine Macht, nämlich die verbündete Macht von Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn, ſein. Im Jahre 1912 würden Deutſchland und Oeſterreich⸗-Ungarn zu⸗ ſammen 17 Dreadnoughts beſitzen, während England nur deren 16 beſitzen werde. Außerdem werfe das Ex⸗ ſcheinen einer öſterreichiſch-ungariſchen Flotte von Dread⸗ noughts im Mittelmeer die ſtrategiſchen Pläne der engli⸗ ſchen Admiralität über den Haufen. Anſtatt die engliſche Flotte in den Heimatsgewäſſern konzentrieren zu können, um der deutſchen Gefahr entgegentreten zu können, werde England auch der Gefahr einer Flotte von Dreadnoughts weilen entſchieden, nachzugeben.— Nach anderen Meldun⸗ gen ſoll der Streik beigelegt ſein. Türkei. „ Eine Aera der politiſchen Mordtaten ſcheint wieder begonnen zu haben. Die Ermordung Haſſan Fehmis, des Chefredakteurs der liberalen Zeitung„Serbeſti“, hat im Thronfolgerpalaſt eine wahre Panik hervorgerufen. Die Zeitung Serbeſti galt immer als energiſche Partei⸗ gängerin des Prinzen Mohamed Reſchad. Der Thron⸗ folger wagt ſeit dem Morde nicht, ſein Haus zu verlaſſen. Man befürchtet weitere tragiſche Ereigniſſe im Kampfe der Parteien um die Herrſchaft.. Koloniales. „E Einen Ueberblick über den ärztlichen Dienſt in den deutſchen Schutzgebieten gab am Diens⸗ tag auf der zweiten Tagung der tropenmediziniſchen Geſellſchaft in Berlin Generalarzt Dr. Stendel⸗Ber⸗ lin. Er führte zuſammenfaſſend auf, daß im ganzen 134 Aerzte heute im Schutzgebiete tätig ſind und daß die Ausgaben für mediziniſche Zwecke im Schutzgebiet die Summe von drei Millionen Mark ausmachen. Dieſe Summe darf nicht ins Unbegrenzte erhöht werden, da ſonſt das Ziel jeder Kolonialpolitik, die Erhaltung der Kolonien durch ihre eigenen Einnahmen, gefährdet wird. Für die Zukunft ſtehen uns zwei Wege zur Verfügung: entweder die Unterſtützung von Privatärzten oder die Heranziehung von Miſſionsärzten. Mit der Unter⸗ ſtützung von Privatärzten hat man in Südweſtafrika die beſten Erfahrungen gemacht; dagegen eignet ſich die An⸗ ſtellung von Privatärzten in den Tropenkolonien nicht. Hier wäre die Heranziehung von Miſſionsärzten zu empfehlen. Zum Schluß teilte der Redner mit, daß in kürzeſter Friſt in Oſtafrika ein tropenmediziniſches In⸗ ſtitut errichtet werden ſoll. Dies hl. Oſterfeſtes wegen erſcheint unſere nüchſte Nummer am Mittwoch, den 14. April. ben ſunbe en de fl U ſit d Stun un, funde beim alle 0 K Cn Deiche Aullhr lahr dach dl ˖00 l han Mer Hopi gcgen l. ben, a ſt hoft nußte t die Vet ter 6 Halit N bort A dun uit ene d fir usch am Loſe dem 6 berg, 0 Aube N. 10 N. 1 11 den eulen 0 8 e ſn Ahe Man, — dir e — Ne — at ei⸗ n⸗ en. fe e 2 Lokale Nachrichten. Viernheim, 10. April. b. Silbernes Lehrerinnen Jubiläum. Heute ind es 25 Jahre, daß Fräulein Marie Kühner von hier in den Schuldienſt trat. Die Jubilarin, welche ihre Lehr⸗ tätigkeit an verſchtedenen Orten im Heſſenlande mit beſtem Erfolge ausübte, wirkt ſeit einigen Jahren an der Volksſchule in Mombach⸗Mainz. Möge es der pflichtelfrigen Lehrerin beſchteden ſein, noch viele Jahre ihres ſchweren verantwortungs⸗ reichen Amtes in froher Geſundheit zu walten zum Segen und zum Wohle dankbarer Schülerinnen. Das walte Gott! Unſeren herzlichen Glückwunſch zum heutigen Jubeltage! — Schulnachrichten. Schulverwalter Räpple aus Bensheim und Schulverwalterin Marie Träger aus Viernheim erhielten Dekrete auf die beiden neu errichteten Schulſtellen dahier. — Im Großh. Hof⸗ und Nationaltheater geht Oſtermontag Wagners„Tannhäuſer“ in Scene. Die Titel⸗ partie ſingt der Heldentenor Gröbke vom Kgl. Hoftheater in Hannover als Gaſt. Am Oſtermontag gelangt nachmittags 2½ Uhr bei ermäßigten Preiſen das Luſtſpiel„Im weißen Roͤßl“ zur Aufführung. Abends 7 Uhr wird Offenbachs Oper„Hoffmanns Erzählungen“ gegeben. Im Neuen Theater im Roſengarten kommt am Sonntag„Die Ehre“ am Montag „Ganz der Papa“ zur Aufführung. Alus Nah und Fern. — Weinheim, 9. April. Als Platz für die neue katholiſche Kirche, d. h. die Notkirche, die aber ſpäter als Kirche beibehalten werden ſoll, iſt nunmehr das Gelände zwiſchen Paulſtraße und Bergſtraße(hinter dem Hotel „Pfälzer Hof“) in Ausſicht genommen.— In der bekannten Unterſuchungsſache gegen Kaufmann Anton Hellſtern hier wegen Beleidigung der Mitglieder des katholiſchen Stiftungs- rates und des kath. Stadtpfarrers, des Herrn Dekan Becker hier, iſt das Hauptverfahren eröffnet worden. Die Haupt⸗ verhandlung wird am Donnerſtag, den 15. d. Mis., vor dem Landgericht Mannheim ſtattfinden. — Großſachſen, 9. April. Bei einer hier ſtattge⸗ fundenen Beerdigung ereignete ſich ein peinlicher Vorfall. Durch ein bis jetzt unaufgeklärtes Vorkommnis drehte ſich der Sarg beim Verſenken ins Grab. Bei dem Verſuche, ihn wieder in die richtige Lage zu bringen, öffnete er ſich und der Leichnam ſtel heraus;— für die Trauerverſammlung und beſonders für die Angehörigen eine ſehr bedauernswerte und ſchmerzliche Situation. Nachdem die Leiche wieder in den Sarg gebettet war, konnte die Trauerfeier beendet werden. — Bürſtadt, 9. April. Die Bürgermeiſterwahl findet vorausſichtlich zu Anfang nächſten Monats ſtatt. — Plankſtadt, 9. April. Am Samſtag nachmittag beim Weggang von der Strickſchule lehnte ſich ein 11 Jahre altes Mädchen über das Treppengeländer des Schulgebaͤudes; es bekam das Uebergewicht und ſtärzte kopfüber vom dritten Stock herab, ſodaß es einen ſchweren Schädelbruch erlitt. — Nierſtein, 9. April. Der an der fliegenden Brücke ertrunkene Radfahrer war der 23jährige Sohn des Kalkbrenners Klaus aus Trebur. — Bingen, 9. April. Bei der fachmänniſchen Unter- Juchung bezüglich des Bauunglücks war das Schlußergebnis, daß ein Konſtruktionsfehler an dem Gerüſt⸗Aufbau die Urſache des Unglücks war. Der Unternehmer war während des Ge⸗ rüſtbaues verreiſt und hatte die Aufſicht dem mitverunglückten Poller Schwarz übertragen. Letztgenannter befindet ſich im Hoſpital etwas beſſer und konnte vernommen werden; da⸗ gegen leidet der zweite Schwerverletzte, Peil aus Langenlons⸗ heim, an Rückgratver letzungen ganz entſetzlich. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. Einer der nach Hauſe entlaſſenen Verletzten mußte wieder ins Hoſpital aufgenommen werden. — Offenbach, 9. April. Wie man hört, nehmen die Verhandlungen der hieſigen Gaſtwirte zwecks Gruͤndung einer Genoſſenſchaftsbraueret ihren Fortgang. Der hieſige Gaſtwirteverein hat den Vorſchlag des Frankfurter Vereins, die dortige Genoſſenſchaftsbrauerei zu unterſtützen, abgelehnt. In Frankfurt ſoll man der zukünftigen neuen Konkurrenz mit einer gewiſſen Beſorgnis entgegen ſehen. — Keine Ziehungsverlegung! Wie zu erwarten war, haben die ſtets beliebten Loſe à 1 Mark der Weimar ⸗ Lotterie, in welcher M. 15 000 oder andere größere Treffer für nur 1 Mark gewonnen werden können, wieder ſehr raſchen Abſatz erzielt und es findet die Ziehung beſtimmt am 21. April ſtatt. So lange noch Vorrat, ſind Loſe bei den bekannten Verkaufsſtellen erhältlich, oder von dem General Debit Lud. Müller u. Co. in Weimar, in Nürn⸗ berg, in München und in Hamburg direkt zu beziehen. § Durlach, 9. April. Auch eine Submiſſtonsblüte. Die ſtädt. Sitzbänke ſollen neu angeſtrichen werden. Dieſe Arbeit hatte folgendes Ergebnis: niedrigſtes Angebot 85,70 M., hoͤchſtes Angebot 185,50 M. Alſo ein Unterſchied von 100 M. — Eberbach, 9. April. Von ruchloſer Hand wurden in der Nacht vom vergangenem Sonntag auf Montag u. a. die am Hauptportal der katholiſchen Kirche ſich befindlichen Gaslampen heruntergeriſſen und zertrümmert. — Bruchſal, 9. April. Eine ſchauerliche Entdeckung wurde auf dem Gepäckbureau der hieſigen Station gemacht. Ein ſchon länger dort als unbeſtellbar lagerndes Expreßpaket, welches in Wlesbaden aufgegeben wurde, ſollte zur Verſteig erung gelangen, und bei der Oeffnung der Pakets kam die Leiche eines neugeborenen Kindes zum Vorſchein. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener. Viernheim Heute 2 Blätter(8 Zeiten). Golftesdienſt⸗Oroͤnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Fonntag, den 11. April bis einſchkl. Hamſtag, den rüarramtllehe Mittellasg 17. April(racharuck verbotes! Oſterſountag. Morgens ½6 Uhr: Auferſtehungsfeler und Prozeſſion. Gleich darauf hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunſon. Der Beichtſtuhl an dieſem Morgen fällt aus. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr feierliche Vesper, darauf Generalabſolution für die Mitglieder des 3. Ordens. Nach der Vesper Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 6 Uhr. Es wird dringend gebeten, bei Zeit zu kommen und nicht erſt gegen 6 Uhr. Höchſt un⸗ geziemend iſt es, den 1. Feiertag zum Vergnügen zu benützen und erſt am 2. Feiertag Morgens zur Beicht zu kommen. In der alten Kirche: Morgens 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt Oſtermontag. Der Gottesdienſt am Oſtermontag iſt derſelbe wie an Sonntagen. Die Prüfung der Erſt-Kommunkeanten beginnt um ½40 Uhr, das Hochamt um 10 Ubr. 1 Uhr Kindergottesdienſt, 2 Uhr Andacht. In der nenen Kirche an Werktagen: Dienſtag: /½8 Uhr beſt. E.-⸗A. für Peter Knapp 3., Ehef. Eliſe geb. Adler, Kinder: Adam und Marg., Barbara ae geb. Michelhans und A. Maria Thomas geb. Fettel. Mittwoch: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für A. Maria Froſchauer! 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Maria Joſefa Grab geb. Mandel, Eltern, Schw.⸗Eltern und Anverwandte. Dounerſtag: ¼8 Uhr beſt. A. für Georg Hoock 6., Eltern, Schw.-Eltern und Anverwandte. Freitag: ¾7 Uhr beſt. E.-A. in der Tagesfarbe zu Ehren des hl. Joſeph. 8 Uhr beſt. E.-⸗A. für Jakob Eufinger und ſeine ledig 1 Töchter Maria und Marg. und Angehörige. Samſtag: ¾7 Uhr 1. S.-⸗A. für ledig 1 Kath. Bugert. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Nikolaus Schmitt, Ehefrau Thereſta geb. Sommer, ledig 1 Sohn Friedrich und beiderſ. Eltern. i Am Dienſtag iſt bei den Engl. Fraͤulein und am Donnerſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr Meſſe. Am näͤchſten Sonntag findet die Feier der erſten hl. Kommunion der Kinder ſtatt. An dieſem Tage iſt 1. hl. Meſſe um 6 Uhr 2. hl. Meſſe um 7 Uhr Das Hochamt beginnt um ½9 Uhr Die Kindermeſſe bleibt um/ 10 Uhr Die Collekte iſt für das Waiſenhaus in Klein-Zimmern beſtimmt. Verkündet e: Georg Knopp 14. und Kath. Hofmann 2tenmal. Theater-Anzeiger. Spielplan des Groß. Hof und National⸗FTheaters in Maunßeim. Sonntag, 11. April.„Tannbäuſer,. Gaſtſpiel A. Gröbke. Hohe Preiſe. Anfang 6 Ubr. Montag, 12. April. Nachm. 2½ Uhr:„Im weißen Röß'l.“ f Ermäßigte Preiſe Abends 7 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen.“ Mittlere Preiſe. Dienſtag, 13. April.„Fidelio.“ Mittlere Preiſe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch, 14. April. Volksvorſtellung zum Einheitspreis (40 Pfg. per Platz)„Torquato Taſſo.“ Anu⸗ fang 8 Uhr. Donnerſtag, 15. April. Zum erſten Male:„Der Konig.“ Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Freitag, 16. April.„Tiefland.“ Mittl. Preiſe. Auf. 7½ Uhr. Samſtag, 17. April.„Der Zigeunnerbaron.“ Kleine Preiſe. Aufang 7 Uhr. Sonntag, 18. April., Die Meiſterſinger. Hohe Preiſe. Anf. 5 Uhr. Neues Theater. „Die Ehre.“ Anfang 7½ Uhr. „Ganz der Papa.“ Anfang 7½ Uhr. „Die Geisha.“ Anfang 8 Uhr. „Ganz der Papa.“ Anfang 8 Uhr. Sonntag, 11. April. Montag, 12. April. Mittwoch, 14. April. Sonntag, 18. April. Aufnahme in die Volksſchule. Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule findet Montag, den 19. April l. Is. durch Herrn Hauptlehrer Mayr im neuen Schulhauſe in folgender Reihenfolge ſtatt: 7 Uhr die Knaben von A bis K e 9„„ Mädchen„A„ K 10„„ Mädchen„ 2„ 3. Schulpflichtig ſind diejenigen Kinder, welche bis zu ge⸗ nanntem Tage das 6. Lebensjahr vollendet haben. Auf Wunſch der Eltern dürfen auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder in die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30. September d. Js. das 6. Lebens jahr vollenden. Bet der Aufnahme ſind die Impfſcheine der eintretenden Schüler vorzulegen. Auswärts Geborene haben außer dem Impfſchein einen Auszug aus dem Geburtsregiſter der betr. Gemeinde beizubringen. Viernheim, den 7. April 1909. Der Schul-Vorſtand: Wolf, Pfarrer. SSS 8 5 8 Für dle Frühjahrszeit i Ffauen-, Mädchen- u Maderate 8 Seschäftsprinzip: Gediegen, gut u. preiswert. 2 Umarbeiten getragener flute bereitwilligst.* 2 Lade zum Besuche meiner Hutaus- 05 2 stellung hiermit freundlichst ein. 1 2 Trauer- Hüte in allen Preislagen dgͤtets vorrũtig. i Lena Sattig. 7 892832 AAA Aller Aerger, den ein Fahrrad oft mit ſich bringt, bleibt erſpart, wenn man ein Herkules-Aad 1— Seit 24 lahreng die beste und daher die biſligste kauft. 20 Marke. Nürnberger Herkules-Werte J.-G. Vertreter: Jakob Schalk 1., Fahrradhandlung Viernheim. Georg Adler 10. Witwe, Zur Traube empfiehlt ihre vorzüglich helle, mit dem neuesten Kohlensäure⸗Apparat abgefüllten Flaschenbiere aus der Bad. Brauerei Mannheim zu nur 16 Pfg. 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Der Vorstand. ee 8 7 5 2 15 5 —. 0 Maria Sophia Ochsner peter Mandel 888 * S 2 2 2 8 8585 822 9 8 5 2 9 beehren sich, ihre UDerlobung anzuzeigen. n 3 0. 2 2 N 8 9 5 Emmendingen 88 Viernheim 85 Oſtern 1909. 285 Kenzingen 9 8 5 2 e 9 8 . 9 2 3 5 = 9 N — 7 8 2 5 89 r aus„Zum Schützenhof“ gutbeſetzte Aumuſil ſtatt.— Hierzu lade ich werte Freunde und Gönner mit Angehörigen zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein.“ Joſef Auton Rückert. — S S rr— 6 „Zur alten Pfalz“. Allen werten Verwandten, Freunden und Nachbarn zur gefl. Nachricht, daß bei mir jeden 5 5 Dienſtag und Freitag abend E Kegelabend ſtattfindet und lade ich hierzu jedermann freundlichſt ein. Michael Lahres Gaſtwirt„zur alten Pfalz“. ———— N. Pr 5 .: ichung: 21. April. Lirſtris Haustrunl 0 r e l sld-Lotterie. der beſte u. 1 billigſte Los m 1 M. 2% 25 Pig 2629 Geldgewinne ohne Abzug M. 4d Hauptgewinne Mark: 15000 2509 Anon u. 8. w. Weimar-Lose: G.neraldebit Lud. Müller. 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Der geehrten Einwohnerſchaft Viernheims be⸗ ehre mich hierdurch ergebenſt mitzuteilen, daß ich die von meinem verſtorbenen Schwager Johann Schalk bisher betriebene Gaſtwirtſchaft gegenüber dem Bahnhof der Maunheim Weinheimer Nebenbahn in Mannheim mit dem heutigen Tage übernommen habe. Ich bitte, das meinem verſtorbenen Schwager in ſo reichem Maße bewieſene Wohlwollen auch auf mich zu übertragen; ich werde ſtets bemüht ſein, alle bei mir einkehrenden Landsleute auf das beſte zu bedienen. Geneigtem Zuſpruch freundlichſt entgegenſehend, zeichnet Hochachtungsvoll Johann Adler am Mannheim Weinheimer Bahnhof. 8708888080870 88205 Schnellſohlerei G. Dewald 3., Steiuſtr. empfiehlt ſich zur Anfertigung von Schuben und Stiefeln nach Maaß unter Garantie für tadelloſen Sitz und nur guter Ver⸗ arbeitung; ferner werden ſämtliche Reparaturen an Schuhen und Stiefeln prompt u. billigſt ausgeführt bei nur beſter Bedienung. 22228277 7 5 75 2 24 22 Nil 8 4 2 a ANA DEP alltäts-Maschinen allerersten Ranges! 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