— eke — * Mani. 8500 zalbgt igten rung im. eren — rte 0 kinma! at, vid penden. er Strasse. 8 * 1 gase ten, von luf⸗ ien ben bel en itt l ————— 9 0 — P — . — —— nenne— 3 —— 4* 1— iernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon-Ruf 20. uzeit Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 46. Brief aus der b Einer der merkwürdigſten Charakterzüge der meiſten Menſchen, auch der peinlich ſoliden und gewiſſenhaften, iſt die„Neugier nach dem Laſter“. Der ſeßhafte Berliner hat nur ab und zu Anfälle davon; manche aber packt es mit einer Art unwiderſtehlicher Kraft: ſie müſſen die Gerichtsverhandlungen leſen, womöglich aber dieſen Verhandlungen ſelbſt beiwohnen, um alle Phaſen eines Verbrechens bis in ſeine geheimſten Falten au verfolgen. 0 — Die Zeitungen tragen mit ihren ausführlichen Be⸗ richten über Mordtaten, Einbrüche,„Eheirrungen“, „Liebestragödien“, Selbſtmorde und dergl. ein Stück der Schuld, daß dieſes Intereſſe am Senſationellen im⸗ mer neue Nahrung erhält. Es iſt aber doch wohl nicht nur das Zeitungsleſen, was die Gerichtsſäle bei der Ver⸗ handlung gerade der muffigſten Angelegenheiten mit einem oft ſehr auserwählten Publikum anfüllt. Der Prozeß Friedberg⸗Bohn hat nicht die Ehre, in Berlin als Senſationsprozeß zu gelten. Warum? Es wurde hier bloß ein wenig unterſchlagen oder ſonſt⸗ wie„geſchoben“; aber die geſellſchaftliche Stellung Fried⸗ bergs war vorher nicht derart, daß man jetzt an ſeinem Schickſal irgendwie hervorragendes Intereſſe haben könnte. Und die paar Frauenzimmeraffären, die dabei vorkom⸗ men, ſind für Berliner Verhältniſſe wirklich etwas gar Zu zahm. 1 Da war doch der Moltke⸗Hardenprozeß ein anderer Genuß. Da gab es etwas zu hören, was der Berliner mit einem diskreten Blinzeln als„aus dem Mustopp“ ſtammend bezeichnet. Damen aus den höchſten Geſellſchaftsſphären drängten ſich zu den Verhandlungen und der Unwille iſt jedesmal groß, wenn das Gericht die Ausſchließung der Oeffentlichkeit beſchließt. Manchmal geſchieht das nun nicht. Dem Richter aber, der genau weiß, welchen Schmutz er in ſeinen Akten ruhen hat, tun oft die„beſſeren“ Damen leid, die da vor ihm auf den Zuſchauerbänken ſitzen, und er deutet ihnen an, daß ſie wohl klüger tun würden, den Saal zu verlaſſen. Wie kann man nur als Richter ſo wenig Menſchenkenner ſein! Nun bleiben die Damen natürlich erſt recht, denn das müſſen ja„ſchöne“ Sachen ſein, die da heraus- kommen müſſen. Und dann muß ja die Preſſe bei aller [Genauigkeit der Berichterſtattung doch noch vieles aus Anſtandsrückſichten unterdrücken, was hier im Gerichts⸗ ſaal nicht u nausgeſprochen werden kann. Das eben iſt ja die Hauptwürze des Vergnügens, welche dieſe Art Neugier nach dem Laſter bereitet. Ein Grobian unter den Berliner Richtern, der ſeine Leutchen kannte, pflegte vor dergleichen„mulmigen“ Sitzungen alle anſtändigen Damen aufzufordern, den Saal zu verlaſſen. Nach einigen Minuten begann er dann wieder: Nachdem alle anſtändigen Damen den Saal werlaſſen haben, können wir nun in die Verhandlung ein⸗ treten. Hinaus gegangen war natürlich keine Menſchen⸗ Reichshauptſtadt. Dienſtag, den 20. April 1909. ſeele: die anſtändigen Damen Ueßen dieſes vernichtende Urteil über ſich ergehen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie gewaltig muß da doch der Drang ſein, die Nachtſeiten des Lebens auch einmal kennen zu lernen! Man muß nun ja nicht etwa glauben, daß die oben bezeichneten Damen im geſellſchaftlichen Leben irgendwie anfechtbar geweſen wären! Im Gegenteil: wir ſtehen in ſolchen, ja gerade in den ſchlimmſten Fällen, der Elite der Geſellſchaft gegenüber, ſo daß man dich vor einem pſychologiſchen Rätſel befindet, wenn man die Neuszier nach dem Laſter ſtark genug einſchätzt. Eine ähnliche Erſcheinung erlebt jeder angeſeſſene Berliner, wenn er Beſuch von außerhalb bekommt. Ber⸗ lin hat eine Unmenge Sehenswürdigkeiten— man kann ſich die Beine ſchief laufen, bis man auch nur durch den vierten Teil durch iſt. Aber darum iſt es unſerem Beſuch doch nicht zu tun, daß er ſich müde läuft, wie ſein„Bärenführer“. Auch an guten Bier⸗ und Weinreſtaurants iſt in der Provinz kein Mangel mehr. Wir kennen Berliner genug, die lieber in der Provinz ſpeiſen und— kneipen, als in Berlin. All das iſt eben nicht das„gewiſſe Etwas“. Unſer Beſuch hat Berliner Zeitungen geleſen und geſehen, daß hier Tag und Nacht etwas los iſt. Alſo möchte er natür⸗ lich„Berlin bei Nacht“ ſehen. Ein ſolider Berliner geht daran vorbei. Das iſt etwas für die internationale Lebewelt, die ſich aus vornehmen Leuten, Hochſtaplern und Gaunern etwa zu gleichen Teilen zuſammenſetzt. Nun macht man alſo die mit Recht ſo beliebte Fahrt durch Bars, Cafes, Kabarets, womöglich ein Tanzlokal— um eine Un⸗ maſſe Geld zu vergeuden und hinterher mächtig auf das ſittenloſe Berlin zu ſchimpfen. Und alles nur— aus Neugier nach dem Laſter! Vormarſch gegen das Centrum. b So mußte es kommen! Der Block kommt infolge ſeiner Unfähigkeit und inneren Schwäche nicht vom Fleck, er hat ſich alle fremde Hilfe verbeten— nun packt ihn die Verzweiflung und in einem Anfalle ohnmächtiger Wut verfällt er auf das Auskunftsmittel der böſen Buben: Du biſt ſchuld daran! Man ſollte es nicht für möglich halten— aber in der aus dem Reichskanzleramte geſpeiſten„Kölniſchen Zeitung“ ſteht's zu leſen, daß das Centrum an all unſerem Elend ſchuld ſei. Ausgerechnet das Centrum, das von Anfang des Reiches an für eine geſunde Finanzpolitik war, ſtets vor der ewigen Pumpwirtſchaft warnte und nur durch die allergewichtigſten Gründe der nationalen Selbſterhaltung zur Bewilligung der rieſen⸗ haften Regierungs forderungen für Heer und Marine veranlaßt werden konnte; denn auch das Centrum ſah, daß dieſe ewig wiederkehrenden Anforderungen der Heeres⸗ und Flotten⸗Enthuſiaſten unſere Kräfte bis zur Erſchöpfung anſtrengen mußten. 25. Jahrgang. Die Bulow⸗Trabanten der„Kölniſchen Zeitung“ be⸗ handeln alſo die Frage:„Wer hat denn den Wa gen in den Sumpf geſchoben? Das Centrum allein habe durch ſeine unheilvollen Machenſchaften den gan⸗ zen Jammer verſchuldet, das Machtbedürfnis des Centrums, das ſich als regierende Partei ſeine parlamentariſchen Rechte, Budgetrechte, Einnahmebewil⸗ ligungsrechte nicht wollte ſchmälern laſſen, das mit ſeinen unſeligen Ueberweiſungen das Reich aushun⸗ gern wollte, das die reichen Einnahmen des Reichs an die Bundesſtaaten überwies und ſo im Reichshaushalt ein ewiges künſtliches Defizit ſchuf, um die Reichsregie⸗ rung ewig in der Gewalt zu haben, um Erpreſſungen üben zu können, wenn es Parteiwünſche zu erfüllen galt.“ Das iſt anſcheinend eine ganze Maſſe auf einmal geſagt, aber im Grunde nichts als das Geſchimpfe und Phraſengedreſch— mit Ausnahme des Vorwurfs, das Centrum ſei durch die Ueberweiſungen an der ganzen Reichsfinanzmiſere ſchuld. Der Wutanfall der Offiziöſen muß diesmal außergewöhnlich ſtark geweſen ſein, ſonſt hätten ſie doch wohl noch etwas Geſcheiteres herausgefunden. Dieſer Angriff geht gegen nichts anderes als gegen die„Frankenſteinſche Klauſel“, durch die allein den Bun⸗ desſtaaten die ſtete Vermehrung der Laſten infolge der Rüſtungen und ſonſtigen Ausgaben für gemeinſame Zwecke erträglich gemacht werden konnte. Dem Centrum die Wahrung der Budgetrechte des Reichstages zum Vorwurf zu machen, iſt geradezu genial und kann nur im Gehirn eines Offiziöſen zum Gedanken werden, denn für dieſe Herren iſt, wie für ihre Brot⸗ geber, der Reichstag eben nichts anderes als eine Geld⸗ bewilligungsmaſchine. Drehen wir aber den Spieß um und fragen, wer denn wirklich die Karre in den Dr.. geſchoben hat? Sind es nicht unſere Alldeutſchen, unſere Weltmacht⸗ und Waſſerpolitiker, die mit nationalem Hochdruck und unter ſteter Berufung auf die Perſon des Kaiſers immer neue Flottenforderungen durchgedrückt haben? War es nicht der Reichskanzler Fürſt Bülow ſelbſt, der dem Centrum noch kurz vor dem Dezemberkrach 1906 ſeine Mitwirkung an den höchſten nationalen Aufgaben dankend be⸗ ſſcheinigte? Dank vom Hauſe Bülow! Seine Preßtrabanten fallen jetzt in unflätigen Schmähartikeln über das Centrum her, weil es angeblich durch zu große Bewilligungen den Reichskarren in den Sumpf geſchoben hat. Wer lacht da? 1886 hat das Centrum jeden Mann und jeden Groſchen bewilligt— nur nicht das Septennat⸗ Und das allein genügte, um das Centrum als Vaterlands⸗ verräter zu brandmarken, um den edlen Windthorſt in einer wüſten Karikatur mit dem Sozialdemokraten Gril⸗ lenberger und dem Freiſinnigen Eugen Richter einen brüderlichen Cancan tanzen zu laſſen. ö Meminiſſe invabit— ſolche Erinnerungen machen mit⸗ unter Veranügen. namentlich aber, wenn man deratigem 8nñn,ß,üũ%k e dd r rr Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 401 Nachdruck verboten.) „Schelten Sie, ſchmähen Sie mich, wie Sie wollen, Doktor — ich kann nicht anders! Ich bin halbtot vor Schreck und Angſt und finde keine Erklärung für dieſen gräßlichen Zuſtand. Der Haupftpunkt meiner Qual liegt darin, daß ich das Geſicht des Mörders nicht ſehen kann.“ „Wozu ſollten Sie das auch ſehen? Sie wiſſen doch, wer es war.“ „Das iſt es ja eben, Doktor! Wollte Gott, ich wüßte es!“ Damit trat Arſtein dicht vor den Arzt hin und ſtarrte ihm ins Geſicht. Seine Augen flackerten und glitzerten. Un⸗ willkürlich ſchien er zu fühlen, er habe zuviel geſagt; denn plötzlich wich er einen Schritt zurück, führte die Hand abermals an die Stirn und ſtarrte wiederum ins Leere. „Sie glauben natürlich, ich ſchwatze Unſinn“, ſagte er tonlos. „Ich glaube, daß Sie ein bedauernswertes Opfer Ihrer zerrütteten Nerven ſind!“ entgegnete Romberg ernſt.„Wenn Sie nicht wollen, brauchen Sie nicht wieder zu Bett zu gehen. Kleiden Sie ſich an und ſetzen Sie ſich zu mir ans Feuer. Wenn ich nicht irre, werden Ihnen auch in dieſem Seſſel die Augen zufallen. Ich bleibe bei Ihnen.“ „Wie gut Sie zu mir ſind! Ich würde Ihnen ja gern dankbar ſein, aber ich kenne das Gefühl der Dankbarkeit nicht. Ja, ich will mich anziehen.“ Romberg drehte das elektriſche Licht vollends auf, und der Baron zog ſich mit zitternden Händen an. Als er zurückkam an das warme Plätzchen am Kamin, ſagte er: „Wollen Sie mir ein Stück Papier und einen Bleiſtift geben?“ Dr. Romberg reichte ihm das Gewünſchte. „Ich will jetzt für Sie aufmalen, was ich erblicke“, ſaate er. Er zeichnete mit kühnen, ſicheren Strichen einen großen, hellen Lichtkreis, in deſſen Mitte ſich ein kleines, aber ſcharf ſkizziertes Bild befand. Robert von Arſtein hatte in früheren Jahren oft gemalt. Er beſaß großes Talent dazu und hatte manches hübſche Bild fertig gebracht. Jetzt zeichnete er eine Nachtſzene— die Szene, welche er dem Arzte vorhin deutlich geſchildert. Starr und unbeweglich lag ein Mann am Boden, das Geſicht gen Himmel gerichtet— ein anderer beugte ſich über ihn— eine ſeltſame Stellung! Er hielt einen Stock in der Hand— ſeine Geſtalt hatte etwas eigentümlich Bekanntes— ſie war groß und ſchlank.— Arſtein ließ plötzlich den Stift ſinken und ſtarrte mit weit⸗ geöffneten Augen wie betroffen auf das Werk ſeiner Hände. Dann nahm er die Skizze, drehte ſie um, legte ſie mit der leeren Seite nach oben auf den Tiſch und wandte Doktor Romberg ein entgeiſtertes, unbeſchreiblich beſtürzt ausſehendes Geſicht zu. „Es iſt nichts geworden“, ſagte er, ein Gähnen heuchelnd. „Ich vermag doch nicht wiederzugeben, was ich geſehen. Ich bin müde— ich glaube wirklich, ich ſchlafe in dieſem Stuhle ein.“ „Tun Sie es“, verſetzte Romberg. Wenige Minuten ſpäter verkündeten die regelmäßigen Atem⸗ züge Arſteins, daß er eingeſchlafen war. Romberg neigte ſich leiſe vor und nahm ſachte das Papier unter ſeiner Hand weg. Mit kritiſchen Blicken betrachtete er die ſcharfe, deutliche Skizze des Barons, dann ſtutzte er plötzlich: „Merkwürdig“, murmelte er,„die Geſtalt des Mannes, von dem man nur den Rücken ſieht— ſeine Haltung hat eine verzweifelte Ahnlichkeit mit Arſtein. Der Armſte! Was be⸗ deutet das nur?“ Völlige, aber ganz völlige Nervenzerrüttung natürlich! Das nächſte bei ihm wird ſein, daß er ſich ſelbſt des Mordes bezichtigt! Er muß ungeſäumt in Behandlung genommen werden. Aber was macht man mit ihm? Was tut man in dieſem unerklärlichen Falle?“ XIV. i Als Robert von Arſtein erwachte, fühlte er ſich viel beſſer. Er wunderte ſich nicht wenig, daß er ſich im Armſtuhl ſitzend und nicht im Bett fand. Dr. Romberg erkannte ſofort, daß ſein Patient die Vorgänge der vergangenen Nacht total ver⸗ geſſen hatte, und beſchloß, den Baron die von ihm angefertigte Zeichnung nicht ſehen zu laſſen. Er ſteckte ſie in die Bruſt⸗ taſche, um ſie ſpäter in ſeinen Schreibtiſch zu ſchließen. Wer weiß, vielleicht bedurfte man ihrer ſpäter doch einmal! Vor⸗ ei wäre es beſſer, daß Arſtein nichts von ihrer Exiſtenz erfuhr. Die beiden Männer frühſtückten zuſammen, und Romberg begann zu ſprechen. „Ich will Ihnen die Wahrheit nicht vorenthalten, lieber Arſtein. Ich habe Sie dieſe Nacht ſcharf beobachtet und bin froh, daß ich bei Ihnen wachte; denn ich bin jetzt imſtande, eine korrekte Diagnoſe Ihres Befindens ſtellen zu können. Sie ſind weit davon entfernt, geſund zu ſein.— Sie befinden ſich in einem Zuſtand, wo der geringfügigſte Anlaß Ihren Geiſt über den Haufen werfen kann. Das alles ſage ich Ihnen, weil ich es für beſſer halte, wenn Sie die volle Wahrheit kennen. Sie brauchen jedoch durchaus keine Sorge zu hegen; denn ſolch ein Anlaß tritt möglicherweiſe gar nicht ein, und Ihr Zuſtand iſt keineswegs ſo ſchlimm, daß Ihre ſeeliſche Kraft nicht wiedererlangt werden könnte. Meiner Meinung nach iſt Luftveränderung und eine völlig andere Umgebung eine unerläßliche Bedingung für Sie. Ich rate Ihnen alſo: reiſen Sie ſofort ab. Nehmen Sie weder Ihre Frau noch Ihr Kind mit. Wenn Sie geſtatten, werde ich Ihnen einen jungen, tüchtigen Arzt als Reiſebegleiter ver⸗ ſchaffen, der Ihnen ſeine mediziniſchen Kenntniſſe nie aufdrüngt, ſondern nur ſtets zur Hand iſt, um Ihnen einen guten Rat zu erteilen, falls Ihre böſen Nerven dies erheiſchen. Cortſetzung folgt.) 2 1 1 1 Ausflüſſen hilfloſer Wut gegenüberſteht, wie ſie jetzt die Offiziöſen verbreiten. Das wäre die Krone des Blödſinns, das Centrum, das man zu gerne mundtot machen möchte, nun noch als Sündenbock in die Wüſte Zu ſchicken. ö Aber Syſtem liegt dadrin. Erſt die nationale Be⸗ wegung, dann der Centrums⸗Wauwau und am Dienstag der Segen Vater Bülows. Wenn das nicht hilft, hilft gar nichts mehr! 1 Die Ruhe vor dem Sturm. Nach außen ſcheint die Ruhe in der Türkei wieder Hhergeſtellt zu ſein. Die Lage zwiſchen den einzelnen Parteien verſchärft ſich jedoch immer mehr. Die Jung⸗ türken denken keineswegs daran, ihren politiſchen Geg⸗ mern zu weichen. Die ihnen ergebenen Truppen in der Provinz ſollen bereits auf dem Vormarſch gegen Konſtan⸗ tinopel ſein. 200 000 Mann Komiteetruppen und maze⸗ oniſche Freiwillige marſchieren nach Konſtantinopel und haben angeblich bereits Reſchad Effendi, den jünge⸗ ren Bruder des Sultans, zum Sultan ausgerufen. Die Avantgarde iſt bereits in Tſchataldſcha, unweit Konſtanti⸗ mopel, eingetroffen. Weiter wird aus Saloniki, dem BZentralverſammlungsort der Jungtürken, gemeldet: Alle Truppen ſind in den Kaſernen konſigniert. Maſſenhaft Hherbeigeeilte Freiwillige ſind bereits uniformiert und be⸗ waffnet. Sie erhielten je 125 Patronen. Die Maſſen ind von Begeiſterung entflammt. Die Armee beabſich⸗ tigt, die Verräter und Meineidigen in Konſtantinopel mumerbittlich zu beſtrafen. Aus dem Palais des Sultans trafen in Saloniki beſänftigende Depeſchen ein, in denen erſucht wird. von einer Expedition nach der Hauptſtadt abzuſehen. Trotzdem ſind die Truppen entſchloſſen, nach Lonſtantinopel zu ziehen. Die Truppen des zweiten Armeekorps werden ſich denen des dritten Armeekorps Fuſchließen⸗ 30 000 Mann Freiwillige ſind ſchon zum Warſch nach Konſtantinopel bereit.. Die Lage in Konſtantinopel läßt ſich nach den Meldun⸗ gen der engliſchen Korreſpondenten in einem Wort zu⸗ Jammenfaſſen: die Ruhe vor dem Sturm. Die At⸗ moſphäre in der türkiſchen Hauptſtadt ſoll ſehr ſchwül ſein: man fühlt, daß große Ereigniſſe bevorſtehen. Es liegt etwas Unheimliches in dieſer Pauſe vor der Entfeſſelung eines Kampfes, der vielleicht der ſchrecklichſte Bürger⸗ krieg ſein wird, den die Welt je geſehen hat. Sicher gerſcheint es, daß die Führer des Komitees der Union und Fortſchrittes in Saloniki eine große Armee nach Konſtan⸗ tinopel dirigieren, um die Herrſchaft wieder an ſich zu reißen. Der Vormarſch auf Konſtantinopel hat begon⸗ men, wird aber mindeſtens eine Woche andauern In der Zwiſchenzeit iſt die Möglichkeit vorhanden, daß irgend ein Kompromiß zwiſchen den verſchiedenen Fraktionen im . des Reiches zu ſtande kommt.— Einer der höch⸗ iſten Offiziere in Konſtantinopel iſt am Samstag von un⸗ bekannter Hand ermordet worden. Es iſt dies General Izzet Fuad, der Gehilfe des Kriegsminiſters, von dem man eine erſprießliche Einwirkung auf den Geiſt der meuternden Truppen erwartete. 5 Das Blutbad von Adana in Kleinaſien muß nach einigen Meldungen furchtbar geweſen ſein⸗ In Adana iind ungefähr 400 Chriſten, darunter zwei amerikaniſche Miſſionare, ums Leben gekommen. Die Metzeleien dau⸗ ern fort. Wie der„Agence Havas“ aus Merſina gemeldet wird, haben die dortigen Konſuln mehrerer Mächte drin⸗ gend um Entſendung von Kriegsſchiffen nach Merſina er⸗ ſucht, da die armeniſchen Metzeleien andauern und die Befürchtung gehegt wird, daß ſie nach Merſina über⸗ greifen. 1 greifen. Die Konſulatsberichte lauten verzweifelt, die Erxzeſſe gewinnen ſtündlich an Umfang. Die Eiſenbahn⸗ linie Merſina— Tarſus— Adana iſt unterbrochen und teils Berſtört. Adana ſtand am Samstag morgen zum Teil in Flammen. Die Fremden ſind derart gefährdet, daß die Botſchafterkonferenz augenblicklich über Entſendung von Kriegsſchiffen berät. ö Wie amtlich bekannt gegeben wird, hat das zurzeit im Aegäiſchen Meere befindliche Stationsſchiff der Kon⸗ ſtantinopler deutſchen Botſchaft,„Loreley“, Befehl er⸗ Halten, ſofort nach Merſina abzugehen. Aus Kairo kommen Meldungen über Unruhen in den Harau⸗Gebirgen in Syrien. Türkiſche Truppen wurden in die Gegend entſandt, um die Ordnung wieder herzu⸗ ſſtellen. Es kam zu ſchweren Kämpfen zwiſchen den 74A und der ſyriſchen Bevölkerung. Mehr als 200 Syrter büßten ihre Auflehnung gegen die türkiſche Autorität mit dem Leben. Die Kämpfe dauern in werſchiedenen Ortſchaften fort, jedoch ohne daß es den zottomaniſchen Truppen bisher möglich war, die Bewegung zu unterdrücken. U 0 Politiſche Rundſchau. „ d0Die kaiſerliche Jacht„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer und der Kaiſerin ſowie dem Prinzen Oskar an Bord iſt in Begleitung des Kreuzers„Hamburg“ und des Depeſchenbootes„Sleipner“ nach einer prächtigen Seefahrt an der dalmatiſchen und albaniſchen Küſte ent⸗ ang am Samstag auf Korfu eingetroffen. Die grie⸗ ſchiſche Preſſe bringt aus Anlaß der Ankunft herzliche Begrüßungsartikel. Die Regierung ordnete die Inſtand⸗ ſetzung der Wege nach Olympia an, das der Kaiſer vor- ausſichtlich beſuchen wird.— Kaiſer Wilhelm kehrt am 25. April nach Venedig zurück und dürfte eine Zuſammen⸗ kunft mit König Viktor Emanuel haben. N (1) Verſchleppung des Moltke⸗Hardenprozeſſes. Es wverlautet, daß Maximilian Harden unter keinen Um⸗ ſtänden auf das perſönliche Erſcheinen des Fürſten Eulen⸗ urg als Zeuge vor Gericht verzichten und ſich auch nicht mit einer kommiſſariſchen Vernehmung des Fürſten einver⸗ ſtanden erklären will, da ſich in der Verhandlung fort⸗ während Punkte ergeben könnten, die nur durch eine ſofortige Auskunft des Fürſten Eulenburg, nicht aber bei einer vielleicht mehrfach zu wiederholenden kommiſ⸗ fariſchen Vernehmung des Fürſten klargeſtellt werden können. Außerdem hat Graf Moltke ein Atteſt einge⸗ weicht, daß er ſeiner Nerven wegen eine Kur in Meran oder Abbazia brauchen muß. Schon darum allein könnte micht verhandelt werden. (2) Die unkündbare Anſtellung der weiblichen Poſt⸗ beamten. Dem vielfach geäußerten Wunſch der Tele⸗ graphengehilfinnen nach unkündbarer Anſtellung auf Anſtellung auf Lebenszeit dürfte demnächſt entſprochen werden; es wird jedoch dabei der endgiltigen Anſtellung mit Penſionsberechtigung eine mehrjährige Beſchäftigung gegen Kündigung vorausgehen. Ferner wird an die Un⸗ kündbarkeit die Bedingung geknüpft werden, daß ſie im Fall der Verheiratung aufhört. Mit der unkündbaren An⸗ ſtellung der Poſtbeamtinnen würde einem großen Uebel⸗ ſtande abgeholfen werden. Die„feſte Anſtellung“ mit Kündigung iſt ſicherlich kein idealer Zuſtand. 0 Die hereingefallenen„Genoſſen“. Bekanntlich tetlt die Hamburg⸗Amerika⸗Linie wegen der wirtſchaft⸗ lichen Ungunſt in dieſem Jahre keine Dividende aus. Die Sache hat nun aber dadurch eine erheiternde Seite bekommen, daß im Jahre 1906, als eine Dividende von 10 v. H. der Hamburg⸗Amerika⸗Linie in Ausſicht ſtand, die Hamburger„Genoſſen“ eine Anzahl Aktien käuf⸗ lich an ſich gebracht und einige ihrer„Genoſſen“ in die Generalverſammlung geſandt hatten. Sie er⸗ klärten auf Befragen, daß ſie die Aktien gekauft hätten, weil ſie dieſelben für eine gute Kapitalanlage hielten, alſo nicht, wie verbreitet wurde, um die Lage der Ar⸗ beiter beſſern zu können, Nun haben ſie für 1906 zwar 10 v. H. Dividende erhalten, für 1907 nur 6 v. H. und für 1908 gar nichts, alſo im Durchſchnitt bisher 5,3 v. H. und die Ausſichten ſind für die nächſte Zeit recht trübe. Dazu ſind natürlich die 1906 hoch bezahl⸗ ten Aktien heute bei Kurs 117,4 weniger wert geworden. Alſo ein gründlicher Reinfall! (2) Ein neues„Kaiſer⸗Interview“.„Morning Leader“ und„Daily Expreß“ druckten am Freitag einen Artikel aus der in den weiteſten Kreiſen unbekannten „Shipping Truth“ nach, der ein Interview mit dem deutſchen Kaiſer über den handelspolitiſchen Wettbewerb zwiſchen Deutſchland und England darſtellen ſoll. Da die Unterredung in keiner Weiſe beglaubigt iſt und auch nicht einmal angegeben iſt, wann und mit wem dieſes„Inter⸗ view“ ſtattgefunden hat, erübrigt ſich die Weiterver⸗ breitung der offenbar erfundenen Mitteilungen. (Der Kampf um die Schundliteratur. Der Ver⸗ band der Männervereine zur Bekämpfung der öffent⸗ lichen Unſittlichkeit hielt am Donnerstag in Köln ſeine dritte Generalverſammlung ab. Man erörterte die Frage der Bekämpfung der Schundliteratur nach der Richtung, daß eine geſetzliche Beſchrän kung der Gewerbe⸗ freiheit für das Buchhändlergewerbe erſtrebt wird. Eine Anzahl von Rednern waren der Meinung, daß in die Gewerbeordnung ein Paragraph aufgenommen werden müſſe. der für die Ausübung des Buchhändlergewerbes ſittliche Kautelen verlange. Leuten, die wegen ſittlicher Vergehen ſchon vorbeſtraft ſeien, müßte der Buchhandel mit Schund⸗ und Schmutzliteratur verboten werden. Daß ſie ſich damit noch größere Reichtümer verſchafften, müßte verhütet werden. Auch der Apotheker müſſe eine Kon⸗ zeſſion für den Verkauf von Giften haben. Weshalb ſollte alſo der Verkauf der Schundliteratur jedem geld⸗ gierigen Spekulanten freigegeben ſein? Man beſchloß ſchließlich, daß die Frage der Beſchränkung der Buch⸗ händlergewerbefreiheit die einzelnen Vereine weiter bearbeiten ſollen. Ueber das Thema:„Alte und neue Anſchauungen über die Beziehungen der Geſchlechter“ hielt in einer ſtark beſuchten Abendverſammlung Prof, Dr. Förſter⸗Zürich ei nen höchſt intereſſanten Vortrag. 11 Erwachen der anarchiſtiſchen Bewegung? Die in Dresden unter Leitung des Berliner Anarchiſtenführers Lange tagende Konferenz der ſächſiſchen Anarchiſten be⸗ fürwortete den Zuſammenſchluß aller Anar⸗ chiſten Deutſchlands und beſchloß die Einſetzung eines Agitationskomitees zur Abhaltung jährlicher Zu⸗ ſammenkünfte im Herbſt. Koloniales. * Zur Erledigung des ſamoaniſchen Zwiſchenfalles ſoll nach Beendigung der Ausrüſtung in Sydney gegen den Schluß des Monats auch noch der Kreuzer„Condor“ abgehen. Es würden dann die drei Kreuzer„Leipzig“, „Arcona“,„Condor“ und das Kanonenboot„Jaguar“ in den ſamoaniſchen Gewäſſern vereinigt ſein. Da dies indeſſen nicht erforderlich ſcheint, wurden„Arcona“ und „Jaguar“ aus dem Archipel zurückgezogen, ſo daß die Er⸗ ledigung des Zwiſchenfalles den beiden Schiffen„Condor“ und„Leipzig“ vorbehalten bleibt. E dDie Peſt in Deutſch⸗Oſtafrika. In Berlin iſt eine telegraphiſche Meldung des Gouverneurs aus Deutſch⸗ Oſtafrika eingetroffen, wonach im Bezirk Muanſa etwa ſechzig Todesfälle an Peſt vorgekommen ſind. Daß am Südrande des Viktoriaſees alte Peſtherde liegen, in denen die Epidemie von Zeit zu Zeit immer wieder auf⸗ flackert, iſt bekannt. 1 — Traurige Nachrichten kommen aus Südweſtafrika: Aus Tſumeb wird der„Kolonialpolitiſchen und Handelskorreſp.“ geſchrieben: Der im letzten Jahre ſo ſehr vermißte Regen hat ſich bei uns in dieſem Jahre im Uebermaß eingeſtellt. Im Norden Tſumebs bis zum Omuramba, Nord⸗Ovambo, ſteht das Gelände kilometer⸗ weit unter Waſſer, und die meiſten Anpflanzungen ſind wollkommen vernichtet. Das Vieh hat überall ſehr ge⸗ litten. Auch die Mine der Otavi⸗Geſellſchaft hatte unter dem allzu großen Regenreichtum zu leiden. Der Otjikuto⸗ ſee ſtieg in kurzer Zeit um 2½ Meter, ſo daß die Pum⸗ pen, die das Trink⸗ und Gebrauchswaſſer nach Tſumeb zu pumpen haben, nun in einer Waſſertiefe von 2 Meter ſtanden und durch Taucher gehoben werden mußten. In der Grube iſt die dritte Sohle(70 Meter) voll⸗ kommen unter Waſſer, und auch die zweite(50 Meter) hat mit Waſſer zu kämpfen. Genügende Pumpen ſind bisher nicht am Ort, ſo daß eine genügende Förderung ſehr erſchwert iſt. Die Oefen ſtanden vier Wochen ſtill. — In Omaruru herrſcht zurzeit eine ganz unge⸗ wohnte Bautätigkeit. Für das neu dorthin verlegte Nordgericht werden umfangreiche Umbauten an der frühe⸗ ren Kaſerne vorgenommen. Außerdem wird ein neues Gefängnis und eine Regierungsſchule gebaut werden. Der Grundpreis iſt auf 2 Mark für den Geviertmeter geſtiegen. Kirche und Schule. Die Ausfertigung der Ernennungsurkunden für Volksſchullehrer ſteht, wie der Kultusminiſter in einem Sonderfalle entſchieden hat, nicht dem Magiſtrate, ſon⸗ dern der Schulaufſichtsbehörde zu. Europaiſches Anslaud. Oeſterreich⸗Ungarn. * Ein Armeebefehl des Kaiſers nimmt Bezug auf die wiederhergeſtellten ruhigen Beziehungen zu den fremden Mächten, durch die es ermöglicht wurde, die einberufenen Reſerviſten zu entlaſſen. Der Kaiſer ſpricht den eingerückten Mannſchaften für die muſterhafte Art der Einrückung ſeine beſondere Anerkennung und gleich⸗ — 3— 28 Italien. * Mehrere Monarchenbegegnungen werden in nächſter Zeit in Italien ſtattfinden. Eine Zuſammenkunft Viktor Emanuele mit Kaiſer Wilhelm kündigt der„Meſſagero“ an. Als Zeit dafür wird des letzteren Rückkehr aus Korfu angegeben. Sodann wird auf König Eduards Beſuch hingewieſen und erklärend dargelegt, vorhergehende Ver— pflichtungen hätten König Viktor nicht entbinden können, König Eduard, deſſen Beſuch früher angekündigt geweſen wäre, bei deſſen Ankunft in Italien zu begrüßen. Wenn auch bei dieſen Beſuchen politiſche Fragen berührt würden, ſo trügen ſie doch in erſter Linie den Charakter der ſo überaus herzlichen perſönlichen Freundſchaft, welche die drei Herrſcher verbinde. Frankreich. 5 Die Seeuntüchtigkeit der franzöſiſchen Marine bildet andauernd das Tagesgeſpräch in Paris. Der Marine⸗ miniſter Picard traf inkognito in Cherbourg ein, um ſich perſönlich von den der Marine vorgeworfenen Mißſtänden zu überzeugen. Er fand denn in der Tat die nämlichen Zuſtände, die von der parlamentariſchen Unterſuchungs⸗ kommiſſion, inſonderheit vom Abg. Doumer, in Toulon aufgedeckt und gerügt worden waren. Es fehlen 62 v. H. des vorſchriftsmäßigen Perſonals, und die vorhandenen Leute genügen nicht einmal zur bloßen Inſtandhaltung der Maſchinen während des Ankerns der Schiffe im Hafen. In allen anderen Dienſtzweigen der mobilen Ver⸗ teidigung von Cherbourg ſtellte der Miniſter die gleiche Desorganiſation feſt. 8 1 England. e, en ee * Die engliſche Poſition in Aegypten wird immer un⸗ haltbarer. Aegypten ſteht vor der Revolution. Die is⸗ lamitiſche Idee erregt hier ungeheuren Fanatismus und eine unwiderſtehliche Agitation zur Vertreibung der Eng⸗ länder. Die Nationaliſten rechnen beſtimmt, daß der Kediwe im entſcheidenden Augenblick an die Spitze tritt. Sollte Abbas Paſcha aber weiter Englands Sklave bleiben, ſo wird nach Verſicherung der Nationaliſten die Dynaſtie Mohammed Alis als abgeſetzt erklärt werden. Aſien. 8 Perſien. 8. ? Die Lage iſt trotz der Waffenſtillſtandgerüchte noch keineswegs geklärt. Dem Vernehmen nach haben die Truppen des Schahs den Waffenſtillſtand ge⸗ brochen. Während in Teheran zwiſchen den Par⸗ teien verhandelt wurde, haben die Regierungstruppen Täbris mit Creuſotgeſchützen beſchoſſen. Die Nationali⸗ ſten ſchlugen die Truppen des Schahs zurück. Die Gra⸗ naten richteten nur wenig Unheil an. Die Stimmung in Täbris iſt äußerſt erregt, weil Ain ed Dauleh den Waffenſtillſtand während der Verhandlungen garantierte, dennoch aber die Beſchießung ſtattfand. Wahrſcheinlich beabſichtigt der Schah nunmehr, ſchnellſtens die Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen, weil die dortigen Truppen hier äußerſt dringend benötigt werden. a Amerika. Vereinigte Staaten. * Ein Rieſenkampf bereitet ſich zwiſchen den Beſitzern der Steinkohlengruben und den Bergarbeitern vor. An⸗ fang nächſter Woche findet in Newyork nochmals eine ge⸗ meinſame Sitzung der Delegierten der Arbeiter und Arbeitgeber ſtatt. Man glaubt jedoch nicht, daß es zu einer Einigung kommen wird. Den Arbeitern bleibt als⸗ dann nur Unterwerfung unter die Bedingungen der Arbeitgeber oder Streik übrig. Ein langer Streik dürfte auf die Aktien der Eiſenbahnen, die hauptſächlich auf ee angewieſen ſind, nicht ohne Einfluß bleiben. Soziales. I Chriſtlicher Heimarbeiterinnen⸗Kongreß. Am Frei⸗ tag beſprach der Kongreß der Heimarbeiterinnen in Ber⸗ lin in einer geſchloſſenen Sitzung organiſatoriſche Fragen, worauf die Verhandlungen geſchloſſen wurden. J. Im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Schreinergewerbe iſt ein Lohnkampf ausgebrochen. In Eſſen, Dortmund, Gelſen⸗ kirchen, Herne und Wanne kündigten ſämtliche Geſellen. Aus Nah und Fern. Die Bahn KaäferthalWallſtadtHeddes⸗ heim wird am 1. Mai dem Verkehr übergeben. — Heddesheim, 19. April. Am Freitag vormittag paſſterte beim„Pfälzer Hof“ ein eigenartiger Unfall. Ein Arbeiter war hoch oben an einem Maſt der elekr. Leitung beſchaftigt als plötzlich der ſtarke Maſt am Boden abbrach und umſtürzte, wobei die nächſten 5 Maſten auch umgeriſſen wurden. Dieſelben waren ſaͤmtlich am Boden morſch geworden und nun abgebrochen. Zum großen Glück iſt außer obigem Arbeiter ſonſt niemand beſchädigt worden; dieſer iſt allerdings ſchwer verletzt und wurde nach Ladenburg verbracht. — Mannheim, 19. April. Der große Brand von Großwinderfeld bei Tauberbiſchofsheim vom 31. Dezember v. J., der 18 Wohnhäuſer, 17 Scheunen und 39 Nebenge⸗ bäude in Aſche legte, 17 Familien obdachlos machte und einen Schaden von über 200 000 Mark verurſachte, hatte vorige Woche ein Nachſpiel vor dem Schwurgericht. Der 60 Jahre alte Maurer Michael Andreas Häußler ſtand unter Anklage den Brand gelegt zu haben. Häußler, der ſeine geringen Habſeligkeiten zur dreifachen Höhe des Wertes verſichert hatte, ſollte, wie die Anklage annahm, den Brand gelegt haben, um ſich wieder verheiraten zu können, denn ſeine Verlobte ver- langte von ihm den Nachweis eines Vermögens von mindeſtens 600 Mark. Trotz einer Anzahl bedenklicher Indizlen ver⸗ neinten die Geſchworenen die Schuldfrage, worauf Häußler freigeſprochen wurde. : Lampertheim, 19. April. Eine Friedhofsſchändung ruchloſeſter Art wurde in der Freitag Nacht durch Beſchaͤdigung und Zerſtörung zahlreicher Grabdenkmäler und Kreuze verübt, ohne daß man bisher eine Spur der Täterſchaft beſitzt. Die ganze Bevölkerung befindet ſich über das nichtswürdige Ge⸗ ſchehnis in hochgradiger Erregung. — Heppenheim, 19. April. Wie aus zuver⸗ läſſiger Quelle verlautet, iſt die hieſige Realſchule nunmehr ordnungsmäßig zur Großh. Oberrealſchule erklärt worden. — Frankenthal, 19. April. Die Pfarrhausräuber Heinrich Ludwig Ernſt Tölcke aus Brennerode und Konrad zeitig allen Kommandeuren, Truppen und Anſtalten ſeinen Dank für die geleiſteten Dienſte aus. a Steinhäuſer aus Frankfurt a. M., die in den Pfarrhäuſern Frei n Ber⸗ tagen, ſen⸗ eſellen. — ebdes milla Ein eltung brach erlſſen worden obigem bing ud bon taube change 1 bollge Jahre klage ngen hatte, „ u het eſtenz her⸗ ußler hung gung übt, Die 6e n ant l. 1 guuld 1 in Feudenheim, Oppau, Neuhofen und in verſchiedenen Wirt- ſchaften hieſiger Stadt ſchwere Einbruchsdiebſtähle verübten, erhtelten von der hieſigen Strafkammer folgende Strafen: Tölcke 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt, Stein⸗ haͤuſer 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, ihre Mitſchuldige, die Kellnerin Mayer, erhielt wegen Diebſtahls und Hehlerei 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Bei ſämtlichen wurde Stellung unter Polizei⸗ aufſicht ausgeſprochen. — Mainz, 19. April. Die freie Lieferung der Lern- mittel an die Volksſchulkinder iſt im Jahre 1903 zum erſten⸗ mal allgemein eingeführt worden und beanſpruchte damals eine Ausgabe von 12 000 Mk. Sie ſtieg im Jahre darauf um 1000 Mk., im nächſten Jahre ſchon um 5000 Mk. und für dieſes Jahr werden nicht weniger wie 30 000 Mk. für dieſen Zweck vorgeſehen. — Büdingen, 19. April. Der Geſangswetlſtreit, der voriges Jahr hier ſtattfand, ſchloß nach dem jetzt erfolgten endgiltigen Rechnungsabſchluß mit einem Defizit von 680 M. Fürſt Wolfaang hat die Hälfte gedeckt. — Neidenſtein, 10. April. Wie lebensgefährlich eine anſcheinend nur unbedeutende Wunde werden kann, be- weiſt wieder ein Todesfall, durch den ein braver hieſiger Einwohner, Sonnenwirt Hch. Ziegler, in kurzer Zeit den Seinen noch im beſten Mannesalter entriſſen wurde. Vor 14 Tagen zog er ſich beim Holzzerkleinern an einem Finger eine unbedeutende Wunde zu, die er verband. Schon glaubte man, die Wunde ſei nahezu geheilt; da ſtellte ſich Schüttel⸗ froſt ein und Hand und Arm ſchwollen an. Es wurde vom Arzt eine ſchwere Blutvergiftung konſtatiert, gegen die alle ärztliche Hilfe vergeblich war, — Walldorf, 19. April. Der 18.jährige Friſeur Kreutzer hier vertrieb ſich die Zeit mit Spatzenſchießen. Als er das geladene Flobert einen Augenblick zur Seite ſtellte, nahm es der Zjährige Bruder des Kreutzer und legte im Scherze auf ſeinen Großvater, den 70jährigen Waldarbeiter Klein, an. Das eine Auge iſt durch den Schuß verloren. — Säckingen, 19. April. Auf recht eigentümliche Weiſe zog ſich eine junge Ehefrau in Rickenbach eine tödliche Blutvergiftung zu. Nach dem Genuſſe eines Apfels trat eine Entzündung der Oberlippe ein und bald griff die Ge⸗ ſchwulſt auf das ganze Geſicht über. Als der Arzt zu Rate gezogen wurde, war Hilfe nicht mehr möglich. Acht Tage nach der Infektion ſtanb die Frau. Wie es ſcheint, hatte die Verſtorbene an der Oberlippe eine kleine Wunde, die beim Eſſen des ungeſchälten Apfels wohl verunreinigt worden iſt. — Aus dem Eistal, 19. April. Die Gemeinde Colgenſtein⸗Heidesheim hat als Armenhaus einen ausrangierten Eiſenbahnwagen 2. Klaſſe aufgeſtellt. Der Wagen wurde auf ein Mauerwerk mit Unterkellerung geſetzt. Eine Armen⸗ familie fand dieſes Gebäude für ihre Zwecke jedoch wenig ent⸗ ſprechend und zog weg. Vom Walde, 19. April. Ein Schweizer Hotelier ſucht durch Inſerate in Schwarzwalbblättern für den Sommer 5000 Kilo Forellen. Das macht aufs Kilo, 8 Portlons⸗ forellen gerechnet, 40 000 Portionen. Soll man da den Appetit der Gäſte oder den Rieſenbetrieb des Hotels mehr anſtaunen?, meint der„Schwarzwälder“. Marktbericht. — Weinheim, 17. April. Schweinemarkt. Milch- ſchweine: Zugeführt 181 Stück; verkauft 178 Stack, das Paar von 26 bis 42 Mk. Lauferſchweine: Zugeführt zwei Stück; verkauft 1 Stück zu 33.50 Mk. — Nimbach, 17. April. Recht lebhaft geſtaltete ſich der Verkehr auf dem letzten Ferkelmarkte. Sämtliche Tiere— 45 Stuck— kamen zum Verkauf zum Preiſe von 30 Mark pro Paar. Der nächſte Ferkelmarkt findet Mittwoch, den 21. April, vormittags 9 Uhr ſtatt. Mit dieſem Markte iſt wieder eine Prämtierung verbunden. Aus Stadt und Land. Wie der Kaiſer reiſt. Daß die Eiſenbahnfahrten des Kaiſers ſehr koſtſpielig ſind, iſt eine bekannte Tat⸗ ſache. Der Kaiſer benutzt ausſchließlich Sonderzüge, die tarifmäßig bezahlt werden müſſen. Ferner verurſachen der ausgedehnte Ueberwachungsdienſt und die ſorgfältigen techniſchen Vorbereitungen große Speſen. So beliefen ſich jetzt die Koſten für den kaiſerlichen Hofſonderzug Wildparkſtation— Venedig— das ſind über 1600 Kilo⸗ meter— auf etwa 25 000 Mark. Der aus elf großen und langen, außen blauweißlackierten Wagen beſtehende Kaiſerzug mußte wegen ſeines Gewichtes von 550 Tonnen von zwei Schnellzugslokomotiven gefahren werden. Zur raſchen und ſicheren Durchführung des Kaiſerzuges durch Bayern waren, den„M. N. N.“ zufolge, ſehr weit⸗ gehende Vorſichtsmaßregeln getroffen. Als maſchinen⸗ techniſcher Reiſekommiſſar fungierte wie im Vorjahre Re⸗ gierungsrat Müller⸗Nürnberg, der den Hofzug auf der erſten Lokomotive von Hof bis Kufſtein begleitete. An allen Lokomotivſtationen ſtanden Reſervemaſchinen bereit für den Fall, daß eine der Lokomotiven defekt werden ſollte. Den Hofzug begleiteten ferner ein Zugführer und ein Schaffner von Berlin bis Kufſtein, ein Wagen⸗ meiſter und ein Wagenwärter von Wildparkſtation bis Venedig. Sie brachten am Mittwoch den leeren Hofzug wieder nach Berlin zurück. Für eine eventuell not⸗ wendig werdende telegraphiſche oder telephoniſche Ver⸗ bindung bei einer Betriebsſtörung auf freier Strecke fuhr won Hof bis Kufſtein ein Telegraphenbeamter mit den nötigen Portativapparaten im Packwagen des Kaiſer⸗ azuages mit. Eine muſikaliſch gebildete Polizei beſitzt die Stadt Wiesbaden. Zum Karfreitag hatte die Kurverwaltung ein Orgelkonzert des Komponiſten Boſſi aus Bologna angeſetzt. Aber im letzten Augenblick weigerte ſich die Polizei, die Genehmigung zu erteilen. Da ſtand eine Sonate von Nardini, einem berühmten mönchiſchen Kom⸗ poniſten, auf dem Zettel und natürlich auch ein Allegro— ein Allegro con fuoco. Ein Allegro con fuoco iſt etwas Luſtiges, erklärte die Polizei, und es bedurfte längerer telephoniſcher Auseinanderſetzungen des Kurintendanten Borgmann mit der heiligen Hermandad, um das Stück frei zu bekommen. Das ganze muſikaliſche Wiesbaden aber amüſtiert ſich. ** In der Unterſchlagungsangelegenheit auf den Werften in Kiel und Wilhelmshaven iſt nunmehr außer den Wilhelmshavener Magazinverwaltern Schwandt und Berendt auch der Hamburger Kaufmann Grotjar ver⸗ haftet worden Der Haftbefehl gegen den Großhändler und Millionär Bernſtein traf in Hamburg verſpätet ein, ſo daß er noch vor ſeiner Feſtnahme entfliehen konnte. Grotjar neſtand, daß er im Auftrage des Flüchtigen wiederholr die Beamten und andere Perſonen beſtochen und zur falſchen Abwiegung der Materialien verleitet hat. In Kiel iſt der gegen Kaution aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſene Kaufmann Jacobſohn jun. wieder feſtgenommen worden. Die Vorunterſuchung in Kiel iſt jetzt gegen zwanzig Angeklagte abgeſchloſſen. Die Haupt⸗ verhandlung, die eine ganze Schwurgerichtsperiode in Anſpruch nehmen wird, dürfte etwa Ende Juni oder Anfang Juli ſtattfinden. * Der Rückgang der Schweizer Alpengletſcher währt bereits faſt ein Jahrzehnt. Von den großen Walliſer Gletſchern haben im Sommer 1908 der Ferpeele-Gletſcher bei Evolena um 22 Meter, der Durand-Gletſcher oberhalb Zinal um 15, der Arolla⸗Gletſcher 14, der Zigiornnovo 12, Grand Deſert(Neudaz) 10, Fieſchergletſcher 4,4, Gornergletſcher(Zermatt) 3, Turtmanngletſcher 1,1, Großer Aletſchgletſcher 1 Meter abgenommen. Unver⸗ ändert geblieben iſt der große Allalingletſcher bei Saas⸗ fee. Eine Zunahme wurde feſtgeſtellt beim Zanfleuron⸗ gletſcher am Fuße des Oldenhorns um 6, und am Kalt⸗ waſſergletſcher(Ried⸗Brig) um 0,7 Meter. Es ſcheint, daß hier Lawinen, Eisbrüche uſw. vorliegen. * Uralte Pfahlbauten ſind am Lobſiger See(Kanton Bern) gefunden worden. Man ſtieß auf Ueberreſte von Pfählen und Holzwerk, das vermutlich von den Pfahlbau⸗ hütten ſtammt. Nachgrabungen brachten Waffen und Werkzeuge aus der Steinzeit zutage: zwei Steinbeile, einen Steinkeil, eine fein gearbeitete Speerſpitze aus Feuerſtein, verſchiedene Werkzeuge aus Knochen und Horn und für die Pfahlbautenzeit typiſche Scherben. Auch wurden bis jetzt Knochenreſte verſchiedener Tiere, wie Rind, Schwein, Bär, Schaf und Ziege, feſtgeſtellt. Nach den Funden kann man dieſen Pfahlbau in die gleiche Zeit anſetzen, wie andere Binnenlandpfahlbauten, z. B. in Mooſſeedorf und Burgäſchi. Es handelt ſich offenbar um eine Pfahlbauſtation, die den Beweis liefert, das zur Steinzeit auch die kleineren Seebecken der ſchweize⸗ riſchen Hochebene beſiedelt waren; in der Bronzezeit war das erwieſenermaßen nicht mehr der Fall: damals kon⸗ zentrierten ſich die Pfahlbauten⸗Beſiedelungen auf die großen Seen, wie den Bieler⸗, den Neuenburger⸗ und den Murtner Sea. *Der verhaftete Schwindeldiamantenfritze Lemoine in Paris betrachtet ſeine Verhaftung anſcheinend nur als ein vorübergehendes Abenteuer. Er wurde anthropome⸗ triſch gemeſſen und unterzog ſich dieſer Prozedur mit Humor. Alles, was man von ihm verlangt, führt er lachend aus wie ein vornehmer Amateur, der Studien in der Polizeiwiſſenſchaft macht. Nachdem die Arbeit nach einigen Minuten beendet war, ſagte er anerkennend: „Das ging wirklich ſchnell.“ ** Der Ausbruch des Aetna nimmt einen größeren Umfang an. Ein heftiger Aſchenregen iſt über Catania und Umgegend niedergegangen. Die Einwohner flüch⸗ ten, die Saaten ſind vernichtet. Auch der Stromboli iſt in Tätigkeit getreten. ö Rückkehr der Brüder Wright nach Amerika. Die Stadt Dayton(Ohio) trifft bereits Vorbereitungen zum feſtlichen Empfange der Brüder Wilbur und Orville Wright, die im nächſten Monat heimkehren ſollen. Prä⸗ ſident Taft gab die Abſicht kund, beiden berühmten Aviatikern die ihnen von der amerikaniſchen Regierung gewidmeten goldenen Medaillen perſönlich zu über⸗ reichen. * Djfe ſtarke Körperfülle macht Herrn Taft oft zu ſchaffen. Nun iſt auch noch der Präſidentenſtuhl, auf dem er den Sitzungen des Miniſteriums beiwohnt, zu⸗ ſammengebrochen. Zum Glück gelang es Taft, noch beizeiten aufzuſpringen, ſo daß ihm ein Sturz erſpart blieb. William Taft iſt übrigens an Zwiſchenfälle dieſer Art gewöhnt. Bittere Erfahrungen haben ihn vorſichtig gemacht, und ſeit geraumer Zeit bringt er allen Sitz⸗ gelegenheiten nicht unberechtigtes Mißtrauen entgegen. Ehe er ſich ſetzt, pflegt er den Stuhl zu muſtern, und wenn er ſich niederläßt, ſo geſchieht das langſam und zurück⸗ haltend, ſo daß ſozuſagen die Belaſtung des Stuhles nur progreſſiv geſteigert wird. Wenn ſchon am An⸗ fang der Stuhl ſchmerzlich aufſtöhnt, verzichtet Taft gewöhnlich ſofort auf die Bequemlichkeit des Sitzens. Aber oft kommt es vor, daß erſt am Schluß der ſchwierigen Operation der Seſſel leiſe ächzt. Dann kann man den korpulenten Präſidenten mit bewundernswerter Elaſti⸗ zität aufſpringen ſehen. Uebung macht auch hierin den Meiſter. k Eine Hinrichtung mit Hinderniſſen. In einem Telegramm wird aus Newyork mitgeteilt, daß dort ein junger Mann namens Bernhard Carlin, der ſeine Mutter ermordet hatte, durch Elektrizität hingerichtet wurde. Der Scharfrichter mußte dabei dreimal den elektriſchen Strom anſetzen, weil eine der Kupferplatten von dem Fuße des Delinquenten gelitten und den Strom unter⸗ brochen hatte. Erſt nachdem der Unglückliche 10 Minu⸗ ten auf ſeine Hinrichtung gewartet hatte. konnte der Strom wieder hergeſtellt und die Hinrichtung vollzogen werden. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Zu wüſten Prügelſzenen kam es im Zirkus Sarra⸗ ſani, der gegenwärtig in Dresden ein Gaſtſpiel abſol⸗ viert und internationale Ringkämpfe veranſtaltet. Die Ringer Carlos aus Portugal und Tom Jackſon aus Auſtralien wurden verhaftet. Ein Urnenfeld aus altgermaniſcher Zeit wurde bei dem Dorfe Grittel an der Elbe gefunden. Die Urnen waren im Kreiſe um eine große Urne aufgeſtellt und ſind zum Teil noch aut erhalten. Der bei dem Theater⸗Varitee Bavaria in Landshut engagierte Entfeſſelungskünſtler Ricardo Tip ſprang ſtark gefeſſelt von der dortigen Luitpoldbrücke in die Wogen der Iſar. Es glückte ihm nicht, ſich der Feſſeln im Waſſer zu entledigen, und er mußte daher ertrinken. e Wahnſinnstat einer Mutter. In Fürſtenwalde hat die Ehefrau des Ingenieur Tauchert ihr drei Wochen altes Kind durch Verbrennen getötet und ſich ſelbſt lebensgefährliche Brandwunden beigebracht, denen ſie erlag. Vor Begehung der Tat hatte die Unſelige alte Kleider angezogen, die ſie mit Petroleum durchtränkte. Sie band dann ein Tuch um den Hals., begoß dies aleich⸗ falls mit Petraleum und ſchntt ſich die Pulsadern der linken Hand auf. ** Honigpantſcherei. Gegen den Kaufmann Wich⸗ mann in Hamburg iſt eine Unterſuchung wegen umfang⸗ reicher jahrelanger Honigfälſchungen eingeleitet worden. W. wird beſchuldigt, ſeit Jahren bis zu zwei Dritteln mit Zucker verfälſchtem Honig in ſämtliche Provinzen Deutſchlands verkauft zu haben. Er ließ in der Hamburger Fruchtzuckerfabrik von Dr. Follenius, Inhaber Frohloff, das Fabrikat herſtellen. Seit mehreren Jahren hat er bei ſeinen rieſigen Umſätzen— er zählte zu den größten Honigkaufleuten Deutſchlands— kein Pfund reinen Honig verabfolgt. Gegen Wichmann, der ſiebenfacher Millionär iſt, hat der Unterſuchungsrichter das Betrugs⸗ verfahren eingeleitet. Gerichtsſaal. Der neue Moltke⸗Harden⸗Prozeß. Am Dienstag beginnen die erneuten Verhandlungen im Moltke⸗Harden⸗ Prozeß, deſſen Ausgang man diesmal angeſichts der wech⸗ ſelnden Prozeßlage mit ganz beſonderer Spannung ent⸗ gegenſieht, zumal die Hauptfrage, ob Fürſt Eulenburg als Zeuge vor Gericht erſcheinen wird, zurzeit noch nicht entſchieden iſt. Den Vorſitz führt wieder Landgerichts⸗ direktor Lehmann, die Anklage vertritt Oberſtaatsan⸗ walt Dr. Preuß. Dem Beklagten Maximilian Harden ſteht bekanntlich Juſtizrat Bernſtein⸗München, dem Neben⸗ kläger Grafen Kuno Moltke Juſtizrat Sello zur Seite. * Die Klage des Grafen Civry gegen den Herzog von Cumberland und den König von Sachſen wegen Aus⸗ lieferung der Erbſchaft des Herzogs Karl von Braun⸗ ſchweig har das Braunſchweiger Oberlandesgericht aber⸗ mals abgewieſen. Herzog Karl von Braunſchweig war im Jahre 1830 aus feinem Herzogtum vertrieben worden und lebte aus dieſem Grunde mit ſeinen Verwandten in ſtetem Konflikt. Er verbrachte ſeine Tage in Genf, die er ſchließlich zur Erbin ſeines großen Vermögens ein⸗ ſetzte. Seitdem die Stadt die Erbſchaft angetreten hat, iſt ihr das Vermögen, das vom Herzog von Cumberland und dem König von Sachſen verwaltet wird, wiederholt von den Erben der Gräfin Civry, einer Tochter des Her⸗ zogs, ſtreitig gemacht worden. Nun iſt der mit großer 3 geführte Prozeß endlich zum Abſchluß ge⸗ ommen. K ee e eee e Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Kreutstęrn 7 6b— * übertrifft alle Nachahmungen! Bekanntmachung. Donnerſtag, den 22., Freitag, den 28. und Samſtag, den 24. d. Mts. wird erhoben: das 1. Ziel dir. Steuern für 1909 und 1. Periode Forſt⸗ und Feldſtrafe 1909. Auch ſind gleichzeitig die Gewerbepatente einzulöſen. (50 Pfg.) Viernheim, den 20. April 1909. Grofherzogliche rern fnerrei Viernheim. Ke ü h wein. Gemeindekasse. Die Abfuhrſcheine fuͤr Holz pro 1909 können noch am ae den 26. d. Mis. ohne Mahnkoſten eingelöſt werden. Viernheim, den 20. April 1909. Jö ſt. lr Aae junger Azühner empfiehlt billigſt: : Sytalt's Kückenfutter, Kleiſchfuttermehl,:: geſchälte Hirſe, ruchreis, gemiſcht. Hühnerfutter. Flora. Drogerie 6g. Oenle Rathausſtraße 15 u. 68. Nudeln, gute Cualität per pfund 28 u. 30 pfg. Hausmacher Eier- Nudeln per Pfund 40 n. 60 Pfg. Maccaroni li. gan Stangen 3 0, 40,5 0 lg Taden-Audeln per Pfd. 30 U. 40 pf. ſsl. Guppenteig„„ 30 pfg. ſsl. Perlſaga„„ 28 pig, Haferflochen„„ 23 Pfg. Nikolaus Werle Hügelſtraße 2. 218 ö Die Rechnung Kath. Krche Miernheim pro Rechnungsjahr 1907 liegt von Samstag, den 17. April l. J. ab acht Tage lang zur Einsicht im Pfarrhause offen. Für den Kirchenvorstand: Wolf, Pfarrer. Bekanntmachung. Auf Verfugung Gr. Kreisamts Heppenheim werden die Beſitzer derjenigen Pferde und Fahrzeuge, welche bei der Aus⸗ hebung im Falle einer Mobilmachung zu ſtellen ſind, bereits im Frieden ausdrücklich auf folgende geſetzlichen Beſtimmungen aufmerkſam gemacht: 1. Uebertretungen der hinſichtlich der Stellung der Pferde zur Aushebung getroffenen Anordnungen werden nach § 27 des Kriegs leiſtungsgeſetzes vom 13. Juni 1873 mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark geahndet. 2. Pferdebeſitzer, welche ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht ungeſäumt und vollſtändig vorführen, haben außer der geſetzlichen Strafe zu gewärtigen, daß auf ihre Koſten eine zwangsweiſe Herbeiſchaffung der nicht geſtellten Pferde vorgenommen wird. 3. Der Verkauf eines Pferdes vor erhaltener Geſtellungs⸗ aufforderung entbindet nicht von deſſen Geſtellung, ſofern die Ablieferung an den neuen Erwerber noch nicht erfolgt iſt. Eine Ausnahme findet nur ſtatt, wenn nachweislich der Verkauf an die Milttärbehörde, an Offiziere, Sani⸗ tätsoffiziere oder Militärbeamte, welche ſich ihre Pferde für die Mobilmachung ſelbſt beſchaffen, erfolgt war. 4. Von Bekanntgabe des Mobilmachungsbefehls bis nach Beendigung der Pferdeaus hebung iſt jede Ausführung von Pferden in andere Kreiſe oder Ortſchaften verboten. Zuwiderhandlungen werden für jeden einzelnen Fall mit der in§ 27 des Kriegsleiſtungsgeſetzes vom 13. Juni 1873 vorgeſehenen Strafe geahndet. Eine Ausnahme von dem Verbote findet nur ſtatt, wenn nachweislich der Verkauf an Militärbehörden des Aushebungsbezirks oder an ſolche Offiziere, Sanitätsoffüiere oder Milttär⸗ beamte, welche ſich die Pferde für die Mobilmachung ſelbſt beſchoffen, geſchehen iſt. 5. Bei der Vorführung müſſen die Pferde durch den Beſitzer verſehen ſein mit: Halfter, Trenſe, zwei mindeſtens zwei Meter langen Stricken und gutem Hufbeſchlag. Der Wert dieſer Stücke iſt in der Taxe mitenthalten. Fehlt eines derſelben, ſo werden die dadurch entſtehenden Koſten bei der Taxſumme in Abzug gebracht. 6. Pferde, welche als brauchbar ausgewählt, aber zunächſt nicht abgenommen werden, ſind von den Beſttzern, bei Meidung der unter 1 erwähnten Strafe, auf 3 Wochen, vom Tage der Aushebung an gerechnet, zur Verfügung 1 der Militärbehörde zu halten. Bis zur förmlichen Ab- nahme haben die Beſitzer oder deren Beauftragte die Pferde zu beaufſichtigen und auf eigene Koſten zu ver⸗ pflegen. Wenn die Beſitzer dieſer Verpflichtung nicht genügen, werden die dadurch entſtandenen Koſten bei Auszahlung der Taxſumme in Abzug gebracht. 7. Bei den bereits früher gemuſterten Pferden ſind an den Halftern auf der linken Seite die Beſtimmungstäfelchen, welche die Deſignation der letzten Muſterung aufweiſen, zu befeſtigen. 8. Schläger und biſſige Pferde ſollen ausdrücklich als ſolche bezeichnet werden, um Unfällen vorzubeugen. Viernheim, den 7. April 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: Kühlwein. 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Mts., nachmittags präcis 3 Uhr im Saale des Gaſthauſes„Zum Engel“ die zweite ordentliche General-Verſammlung mit folgender Tagesordnung ſtattfindet: . Verleſung der Bilanz pro 1908, . Diskuſſion, . Entlaſtung des Vorſtandes, Ausſchluß eines Mitgliedes, Verſchiedenes, . Vortrag des Herrn Dr. Wetz über zweckmäßige Verwendung künſtlicher Dünger, beſonders Tabak⸗ düngung hier anſchließend: quallitäts-tabakbau- treibender Mitglieder. Erläuterung daſelbſt. Wir laden unſere Mitglieder zu der überaus reichlichen Tagesordnung zum vollzähligen Beſuch höflichſt ein. Die Jahresrechnung für 1908 liegt von heute ab in unſerem Geſchaftszimmer zur Einſicht der Intereſſenten eine Woche lang offen. Für den Aufſichtsrat: Für den Vorſtaud: Heckmann. Adler. NB. Wir erſuchen die Mitglieder, die leeren Säcke abzuliefern, hauptſächlich Kartoffelſäcke. e g Branntwein Brennerei A. Reinhard. Bringe meinen selbstgebrannten, reinen S Petkuser Korn- u. 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