Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einschließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. mel Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Feitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Anzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 31. 2. Blatt Die Wohltätigkeitskaſſen der Großinduſtrie. 17 Die Verhandlungen des Reichstages über die Werk⸗ venſionskaſſen vom Donnerstag werden licher in weiteren Kreiſen lebhafte Aufmerkſamkeit finden. Nach und nach ſind ja faſt alle größeren Werke dazu übergegangen. für ihre Arbeiter und Privatangeſtellten Penſionskafſen zu errichten. All' die vielen Tauſende, die ſo mehr oder weniger unfreiwillig in eine ſolche Verſicherung hinein⸗ geraten, ſind ſtark daran intereſſiert, und jene, die ihre Zukunft nicht in einer ſolchen Einrichtung ſehen, haben gleichfalls Anteil an den Wirkungen dieſer Kaſſen, weil dadurch ja ganz zweifellos ein hemmender Einfluß auf die Entwicklung der Löhne und Gehälter ausgeübt und dadurch der geſamte Stand der Arbeiter und Angeſtell⸗ ten, nicht minder aber auch der an dem Wohlergehen dieſer Stände lebhaft intereſſierte Stand der Detailliſten in Mitleidenſchaft gezogen wird. Die erſten Kaſſen dieſer Art und gewiß auch ſehr viele von denen, die ſpäter gegründet worden ſind, ſind aus den allerbeſten Motiven heraus entſtanden. Meiſtens bei Gelegenheit eines Werkjubiläums, einer goldenen Hoch⸗ zeit des Beſitzers oder Vorbeſitzers, machte ſich den Drang nach einer Beteiligung dex geſamten Arbeiterſchaft an dem Feſte und ſeiner Freude geltend, und dieſer Drang gewann dann meiſtens die Form einer Stiftung, die außerdem noch das Gute hatte, von kurzſichtigen Sozial⸗ politikern in„Ehrentafeln“ uſw. aufgenommen zu werden; nach außen bekanntlich eine großartige Reklame, die vielfach mehr Inſeratengelder erſpart hat, als ſie an Geld ausmachte. Dieſe Stiftungen ſind dann nach und nach in ein Syſtem gebracht worden, man hat den Ar⸗ beitern eine beſtimmt bemeſſene, freilich rechtlich nicht fundierte und daher nicht einklagbare Anwartſchaft auf beſtimmte Renten und Bezüge gegeben. Später hat man, von den Arbeitern einen vielfach recht hohen Beitrag verlangt und ſo ihr Intereſſe an der Kaſſe erhöht, ſie unlösbar mit dem Werke verbunden. Als ſeinerzeit die Privatbeamtenbewegung zugunſten einer Reichs⸗Penſionsverſicherung ſich entwickelte, wieſen die erſten Führer dieſer Bewegung mit unerbittlicher Honſequenz auf die Gefahren dieſer Werkskaſſen hin. Sie wurden zunächſt mißverſtanden; aber die Zahl derer, die ihnen auch nur heimlich zuſtimmte, wurde immer, größer. Damals ging eine Aeußerung des Leiters eines großen weſtdeutſchen Werkes um, deſſen Mitarbeiterſchaft wie ein Taubenſchlag wechſelte. Dieſer Herr ſollte er⸗ Härt haben, er wolle bei dieſem Taubenſchlage„die Klappe durch eine Penſionskaſſe zumachen“. Darin lag rein und unverblümt der Grund für die Pflege dieſer Kafſen durch die Unternehmer ausgeſprochen: Sie woll⸗ ten durch dieſe Kaſſen die Arbeiter und Angeſtellten feſt an das Werk feſſeln. Die Leute ſollen in der Möglichkeit beengt werden, wegzugehen, wenn ihnen anderswo gün⸗ ſtigere Zukunftschancen geboten werden. Die Feſtigung der Beziehungen eines Mitarbeiters zu einem Werke beruht ja nicht allein auf den Vorteilen dieſer Kaſſen; die ſind meiſtens recht beſcheiden und könnten bei vielen Privatverſicherungen in ähnlichem Maßſtabe erreicht wer⸗ den. Der Verſicherte fühlt ſich vielmehr an das Werk gefeſſelt, weil er ſonſt beim Ausſcheiden ſeine vielleicht langjährigen Einzahlungen und alles, was für ihn ein⸗ bezahlt worden iſt, verliert; meiſtens bekommt er einen Teil ſeiner Einzahlungen zurück, aber damit kann er im Alter nicht viel anfangen. Infolgedeſſen wird ſich jeder in bezug auf Lohn⸗ und Gehaltsanſprüche denkbar be⸗ ſcheiden. Tatſächlich ſind die Löhne und Gehälter bei dieſen Werken niedriger als bei anderen, die keine ſolche Wohltätigkeit ausüben. Das gilt von den bedeutendſten Firmen dieſer Art, auch z. B. von Krupp. Die Firmen, die ſolche Kaſſen haben, ſparen das, was ſie bei der Kaſſe einzahlen, an Löhnen doppelt und drei⸗ fach heraus. Die Beſtrebungen auf Abhilfe haben die Ver⸗ leihung eines beſtimmten, unantaſtbaren Rechtes an die Mitglieder ſolcher Kaſſen im Auge. Früher bekam ein Arbeiter oder Angeſtellter, der nach vielleicht 40jähriger Tätigkeit aus einem Betrieb ausſchied, nichts von ſeinen langjährigen Einzahlungen zurück, wenn er nicht invalide war. Die bittere Kritik aus Privatbeamten⸗ kreiſen hat das damals neugeſchaffene Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung veranlaßt, da durchzugreifen. Heute wird wenigſtens ein erheblicher Teil der direkten Einzahlungen des Arbeiters beim Ausſcheiden zurück⸗ gezahlt, aber ohne die bei der langen Zeitdauer ſeiner Einzahlungen ſehr erheblichen Zinſen, auch ohne die Einzahlungen des Arbeitgebers, die der Arbeiter bei ſeinem Lohn doch mitangerechnet hat. Das Verlangen geht nun noch dahin, daß dem Aus⸗ scheidenden das volle Recht der Weiterverſicherung ge⸗ geben werde und bei ſeinem Ausſcheiden auf Verlangen die Auszahlung der vollen Prämien⸗Reſerve einſchließ⸗ lich der von den Einzahlungen des Arbeitgebers er⸗ folgen muß. Die Beratung am Donnerstag hat gezeigt, daß dieſes Ziel nicht mehr in weiter Ferne liegen kann. Samſtag, den 1. Mai 1909. * Soziales. - Die Arbeitsloſenverſicherung bildet gegenwärtig, wie ſtets in Zeiten wirtſchaftlicher Kriſen mit großer Arbeitsloſigkeit, einen Gegenſtand lebhafteſter Erörte⸗ rung. Da iſt es intereſſant, zu erfahren, wie ſich das in Straßburg i. E. zur Anwendung gelangende„Gen⸗ ter Syſtem“ in der Praxis bewährt. Dieſes Syſtem beſteht darin, daß den gelernten, gewerkſchaftlich organiſierten Arbeitern aller Richtung, ſofern ſie von ihren Verbänden Arbeitsloſenunterſtützung beziehen, aus ſtädtiſchen Mitteln ein Zuſchuß von 50 Proz. zu den Unterſtützungsſätzen der Gewerkſchaften bezahlt wird, ohne daß dafür beſondere Beiträge erhoben werden. Dieſes Syſtem kommt in Straßburg aber in weſentlich ver⸗ beſſerter Form zur Anwendung, die den Hauptwert nicht auf die Geldunterſtützung, ſondern auf die Beſchaffung von Arbeit legt. Hand in Hand mit der Arbeitsloſen⸗ unterſtützung geht daher ein Arbeitsnachweis, der eine faſt lückenloſe Ueberſicht über die Lage des Arbeits⸗ marktes gewährt. Daher beträgt nach dem zweiten Jahresbericht über die Straßburger Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, die das Jahr 1908 umfaßt, die Geſamtſumme der ſtädtiſchen Unterſtützung nur 3500 Mark, während in Köln, mit dem Kölner Syſtem der Beitragsleiſtung der Arbeiter und Zuſchußleiſtung der Stadt, zu dem Zweck ein allmählich auf 20000 Mark jährlich geſtiegener Zu⸗ ſchuß geleiſtet wird. Der ſtädtiſchen Arbeitsloſenverſiche⸗ rung Straßburgs ſind alle 29 Arbeiterverbände ange⸗ ſchloſſen, die überhaupt Arbeitsloſenunterſtützung gewäh⸗ ren. Den Mängeln, die dem Genter Syſtem anhaften, ſucht man hier möglichſt abzuhelfen durch eine ſcharfe Beaufſichtigung der Arbeitsloſen und der Unterſtützungen. Nur Arbeiter, die bereits ein Jahr in der Stadt wohnen und deren Arbeitsloſigkeit unverſchuldet iſt, erhalten eine ſtädtiſche Unterſtützung. Für die Maſſe der ungelernten Arbeiter, denen auch ein Teil der Bauhandwerker zuzu⸗ rechnen iſt, wird durch Notſtandsarbeiten, die der Stadt natürlich erheblich teurer zu ſtehen kommen, Fürſorge getroffen. Das hier übliche Syſtem hat ſich im ganzen bewährt und wird darum beibehalten werden.— Bekannt⸗ lich wird dieſes Syſtem auch von den Gewerkſchaften aller Richtungen bevorzugt. Volkswirtſchaftliches. e Ein Brottruſt. Die jüngſte Erſcheinung auf dem Gebiete des Truſtweſens iſt der Brot⸗-Truſt. In Camden, New⸗Jerſey, wurde die Ward Bread Company mit einem Stammkapital von 8 000 000 Dollars als Korporation eingetragen. Die Gebrüder Ward, nach denen die Geſellſchaft benannt iſt, kontrollieren bereits ſeit Jahren die Brotbäckerei in Pittsburg vollſtändig. Es wird nun auch verſucht werden, auch die Millionen Newyorks mit Ward⸗Brot zu verſorgen. Eine Anzahl kleinerer Bäckereien iſt bereits aufgekauft worden, und zweifellos wird ſich die Geſellſchaft bald den größeren Newyorkern Bäckermeiſtern fühlbar machen, da ihr zur Ausdehnung des Geſchäftes gegen 25 Millionen Dollars zur Verfügung ſteben. J Deutſchlands Außenhandel. Der Wert der deutſchen Einfuhr im reinen Warenverkehr betrug im erſten Vierteljahr 1909 1880,9 Mill. Mark. Der Wert Wert der Ausfuhr ſtellt ſich auf 1549 Mill. Mark. Die Einfuhr iſt gegen das Vorjahr um 1,1, gegen 1907 um 188,4 Mill. Mark zurückgegangen, während die Ausfuhr ſich gegen das Vorjahr um 55,7 Mill. Mark gehoben hat. Gegen 1907 iſt die Ausfuhr immerhin noch um 62,2 Millionen Mark gefallen.. Aus Stadt und Land. ** Die Beſtie im Menſchen. Das Schwurgericht in Ratibor hatte am Dienstag die beſtialiſche Tat zweier barbariſcher Geſellen, der Brüder Franz und Anton Pa⸗ prodny, zu fühnen. Franz hatte eine Schneiderin zur Geliebten, löſte aber die Beziehungen, um ein anderes Mädchen zu heiraten. Da die Schneiderin aber ihren Geliebten verfolgte und mit Bitten beſtürmte, nicht von ihr zu laſſen, lockten die Brüder ſie in den Wald von Pichlowitz, erwürgten ſie, begoſſen die Kleider mit Pe⸗ troleum und zündeten fie an, um die Leiche unkenntlich zu machen. Die Leiche wurde auch ſonſt furchtbar ver⸗ ſtümmelt. Die Angeklagten waren geſtändig. Das Ge⸗ richt verurteilte beide Brüder zum Tode. * Veuerliches Erdbeben in Portugal. Eine Wieder⸗ holung des Erdbebens in Coruche. Santarem und Azam⸗ buja rief unter der Bevölkerung große Panik hervor, um ſo mehr, da wiſſenſchaftliche Kreiſe erklären, daß wieder⸗ holtes ſtärkeres Auftreten der Erderſchütterung zu er⸗ warten iſt. In Azambuja ſind zwei Häuſer eingeſtürzt. Der Schaden beläuft ſich auf mehrere hunderttauſend Contos. Perſonen ſind nicht verletzt worden. 23. Jahrgang. ** Vergiftetes Bitterſalz. Ein unaufgeklärter Vor⸗ fall ereignete ſich an Bord eines Hamburger Schiffes im Hafen von Guayaquil in Ekuador. An Bord der Ham⸗ burger Barke„Selene“ iſt der erkrankte Leichtmatroſe Holſt nach Verabreichung von Bitterſalz geſtorben. Die Unterſuchung ergab, daß das Bitterſalz 65 Proz. Gift ent⸗ hielt. Wie das Salz mit dem Gift vermiſcht wurde, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. ** Auch eine Todesanzeige. Das Schleswig⸗Hol⸗ ſteiniſche Wochenblatt, liberales Organ für die Provinz Schleswig⸗Holſtein, Hamburg und Lübeck“, zeigt ſein Eingehen mit folgender Ankündigung an:„An die Leſer! Der Redakteur ſchreibt nicht mehr! Der geſchäftsführende Ausſchuß zahlt nicht mehr! Der Buchdrucker pumpt nicht mehr! Deshalb kann das Schleswig ⸗Holſteiniſche Wochenblatt“ ferner nicht erſcheinen. Der Verlag.“ * Die Exploſion auf dem italieniſchen Unterſeeboot „Foca“ hat weit mehr Opfer gefordert, als man zunächſt annahm. Nach den letzten Feſtſtellungen ſind bei der Exploſion elf Perſonen getötet und zwölf verletzt worden; eine Perſon wird vermißt. Die Exploſion ſcheint da⸗ durch verurſacht worden zu ſein, daß die Mannſchaft trotz ſtrengen Verbotes rauchte. * Eine neue Sektenverrücktheit in England. Der⸗ wiſche und Fakire ſollen von der Sekte der„Pfingſt⸗ tänzer“, die in Cardiff ihre jährliche Gebetsverſamm⸗ lung abhielt, übertroffen werden. Der Saal des Park⸗ hotels, ſo ſchreibt man dem„B. T.“, war von einem Schreien und Grunzen erfüllt, das aus allen vier Ecken hervorquoll. Mehrere Mitglieder wälzten ſich am Boden oder kugelten wie Klowns über das Parkett. Ein großer, ſtarker Mann ſteht in der Mitte des Saales, ſeine Bruſt hebt und ſenkt ſich vor ungeheurer Erregung, ſeine Augen rollen, ſein Geſicht iſt verzerrt, als ober Torturen unter⸗ worfen ſei. Schließlich bricht er in ſinnloſes Gelächter aus. Während der ganzen Zeit dröhnt unaufhörlich der Lärm der Beter. Wilden Schreiern, die um Gnade flehen, geſellen ſich das Wimmern der Erſchöpfung, das Stöhnen der Verzweiflung und laute Ausbrüche krei⸗ ſchenden Gelächters,. Ein Mann mit einem Kopf voll dichter ſchwarzer Haare weint und ſchluchzt, als ob ſein Herz bräche. Hin und wieder ſpringen einige Pfingſt⸗ tänzer, die bis dahin auf dem Podium geſeſſen haben, auf die Füße und preſſen die Hände in die Seiten, als ob ſie erſchoſſen worden ſeien, während ein Mann in ihrer Nähe in einen Schrei ausbricht, der eher von einer wilden Katze als von einem menſchlichen Weſen zu kommen ſcheint.— In der Tat, da braucht man nicht nach dem Orient zu reiſen, um die heulenden Derwiſche zu ſehen. Oeſegenheitskauf 1 Eine Partie 300 Anzüge alle Grössen, nur neueste Muster moderner Schnitt, gute Ware 1 18 25 reeller Wert viel höher. Ferner ca. 50 Stück Modell-Anzüge aus feinen Mass- Stoffen, erstklassige Arbeit Einheitspreis nur Mk. 36.— Verkauf solange Vorrat! Lüstersackos Sommer joppen von Mk. 2.75 an von 90 Pfg. an 9 Knaben-Anzügen len aantesten Nenkelten Masch-Anzüge, u 90 4 Massen-Auswahl! 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Beide Dampfer wurden beſchä⸗ digt.— Bei Fiume im Adriatiſchen Meere iſt der der Ungariſch⸗Kroatiſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft gehö⸗ rige Dampfer„Salona“ aufder Fahrt von Venedig nach Fiume mit dem Dreimaſter„Santa Croce“ ſo heftig zuſammengeſtoßen, daß die„Santa Croce“ ge⸗ ſunken iſt. Die Mannſchaft der„Santa Croce“ iſt gerettet. Auch der Dampfer„Salona“ hat ſchwere Be⸗ Uchädigungen erlitten. i ** Eine chineſiſche Aerztin mit weiten Hoſen und blauſeidener Jacke, die mit Schmetterlingen und Drachen in gelber und roter Stickerei geziert iſt, läßt ſich augen⸗ blicklich auf den Straßen Berlins bewundern. Als Kopf⸗ bedeckung dient ihr eine runde Mütze. Das Sonderbarſte tft ein Schild aus Metall, das die„Doktorin“ auf dem Rücken und auf der Bruſt trägt. Hierauf iſt in deutſcher und chineſiſcher Sprache zu leſen:„Ich bin eine chineſiſche Aerztin, kuriere Augen, Naſen, Ohren und ziehe Würmer aus den Zähnen.“— Wenn ihr nur nicht die preußiſche Polizei wegen unbefugter ärztlicher Tätigkeit allzuſchnell den Prozeß macht! * Wie der Herr, ſo der Knecht. Das„gute Beiſpiel“ des bisherigen ſerbiſchen Kronprinzen„zieht“. Die Sicher⸗ heitszuſtände im Innern Serbiens laſſen ſehr viel zu wünſchen übrig. Faſt jeden Tag kommen Nachrichten von Mord⸗ und Raubanfällen. In der Stadt Valjevo wurde der reiche Kaufmann Ljubomoir Gjaitſch und ſein Kommis Tihomir Petrowitſch von unbekannten Tätern mittels Hacken ermordet und ausgeraubt. Gjaitſch hatte für verkaufte Pflaumen 7000 Frank eingenommen und dieſen Betrag hatten die Raubmörder geraubt.— In Krepuljin wurde der reiche Bauer Mathias Miruditſch ermordet. Der Täter Adam Pititſch wurde verhaftet. — Wie kann das Volk beſſer als der Kronprinz ſein? Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der bei dem Diebſtahl in der Königsgruft zu Roeskilde mitbeteiligte Wernikewitz iſt zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. 1 Bei einem Feuer, das in der W meiſters Wilde in Tſchepplau bei G die jährige Tochter und das einjährige Söhnchen des Wilde den Tod in den Flammen. Das Mädchen hatte in Abweſenheit der Eltern mit Streichhölzern geſpielt und en Brand verurſacht. ohnung des Dachdecker⸗ logau ausbrach, fanden ** Ein Schildbürgerſtückchen leiſtete ſich ein Landwirt aus der Zniner Gegend in Poſen. Er betrieb ſeit einiger 2 Anorr-Sos verbeſſert jede geſalzene Speiſe überraſchend, 8 Viernheim. Mittwochs und Samſtags abends halb 9 Uhr bitten Turnverein Turnstunde. Um zahlreiches Erſcheinen Tiſchflaſchen nachgefüllt nur 20 und 35 Pfg. ohne den Charakter zu verändern. Sie iſt ſo billig und ausgiebig, daß ſich jede Hausfrau ihrer bedienen kann. Zu haben in den Kolonialwaren- und Drogen-Geſchäften. Die Turuwarte. 258. 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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres lieben, nun in Gott ruhenden Pflegevaters, Bruders, Schwagers und Onkels Mkolaus Helbig 3. ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlten Dank. Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand und den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege; ferner dem titl. Sängerchor der Sänger⸗Einheit für den erhebenden Grabgeſang, der freiw. Feuerwehr für die erwieſene letzte Ehrenbezeugung, ſowie für die vielen Kranz- ſpenden und die zahlreiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte. Viernheim, 30. April 1909. Die trauernd Hinterbliebenen. Stunden⸗, Tage⸗ und Wochenweiſe je nach Bedarf.— Strengſte Diskretion. Ausverkauf von Pianos 22. bins bemmer, Ludwigshafen. 8656 Gerichtsſaal. Die Anträge des Staatsanwalts im Prozeß Fried⸗ berg. Am Schluſſe ſeines Plaidoyers im Prozeß gegen Friedberg und Bohn beantragte der Vertreter der Staats⸗ anwaltſchaft gegen Friedberg drei Jahre Gefängnis, 30 000 Mark Geldſtrafe und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Bohn ein Jahr neun Monate Gefängnis und 6000 Mark Geldſtrafe. Außerdem beantragte der Staatsan- walt die ſofortige Verhaftung der beiden Angeklagten nach Fällung des Urteils. 1 Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener. WViernhein Nudeln, gute Cualität per pfund 28 l. 30 Pfg. Hausmacher Eier-Nudeln per Pfund 40 u. 60 Pfg. Maccaroni 2. ganze Stangen 30, 40,50 pfg. aden-Nudeln per Pfd. 30 u. 40 pf. 8. Auppenteig„„ 30 bfg, sl. Perlfſaga„„ 28 pfg, Haferflocken„„ 23 pfg, Nikolaus Werle Hügelſtraße 2. CCC Grosse Auswahl in jeder Facon und Farbe in weichen und ſteifen Herron- und Knaben-filzhüten ung Mutzen hoe Uhlinder- und Klapphüten, Dlace-Nandschuhe, Kragen, Clavarton, Ind Spaziorstöcke us in ee Sant Kula Stroh-Hüte einge⸗ Sendung troffen Lorſcherſtraße Schnellſohlerei G. 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