— ett 0 nit * verſchafft. Viernheimer Zeitung. Miernhei er Amtsblatt 2 1 8 1 ir 1 ee eee der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim. 8 Haben ben ge. ann n. u. Sauſtags vevbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Diernheim Lokal-Anzeigen 10 Pfg. „Sonntagsblatt“ u., Sonntagsſeler-. daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. 1 Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. ſerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Nuf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Anzeiger Niernheimer Nachrichten. Ur. 6g. 2. Blatt. Wochenrundſchau. Graf Zeppelin hat durch leine großartige Fahrt und noch mehr durch ſein Landungsmißgeſchick dem Fürſten Bülow und ſeinem Block eine willkommene Schonzeit Drei Tage hindurch ſprach alle Welt nur von Zeppelin, und Bülow konnte ſich eifrig der über⸗ legenden Vorbereitung ſeiner zukünftigen„Taten“ wid⸗ men. Natürlich weiß noch niemand, welchen Gang die Dinge nehmen werden. Während die Blockpreſſe tut, als halte ſie den Block wegen Bülows ſchwankender Haltung für geſprengt, wirkt die beſtimmte Erklärung der Regierung in der Pfingſtnummer der„Nordd. Allg. Ztg.“ weiter, in der Bülow auf das entſchiedenſte an der Nachlaßſteuer feſtzuhalten verſpricht und die neuen Vor⸗ ſchläge der Steuerkommiſſion entſchieden ablehnt. Jetzt, nach Pfingſten, läßt er noch einmal durch ſeine Preß⸗ getreuen beſtätigen, daß er„feſt“ bleiben wolle. Aus Beſprechungen mit Parteiführern des Blocks, die er ununterbrochen pflegt, werden nämlich Aeußerungen ver⸗ breitet, die das beſtätigen ſollen. So ſoll er bei dieſen Unterredungen„keinen Zweifel darüber gelaſſen haben, daß er die Vorgänge in der Kommiſſion aufs tiefſte bedauere, und die jetzt betriebene Art der Geſetzmacherei mißbillige“. Gegenüber den Steuern, die den„Verkehr“ — gemeint iſt die Börſe mit ihrem Geldverkehr— „erſchweren“, ſoll er geſagt haben:„Ich denke nicht daran, den Fehler, der bei der Fahrkartenſteuer im kleinen begangen wurde, jetzt im großen zu wieder⸗ holen“. Allerdings ſind auch Mitteilungen durchgeſickert, die ungefähr dahin gehen:„Ich kann auch anders“ und „ich bin kein Konſequenzenmacher“. Es war ihm nach⸗ geſagt worden, wenn es nicht anders gehe, dann werde er die Vorſchläge des„neuen Blocks“ annehmen. Darin liege, ſo läßt er jetzt beteuern, inſofern ein Mißverſtänd⸗ nis, als er nur gemeint habe, daß er auch eine mit Centrumshilfe zuſtandekommende Finanzreform anneh⸗ men werde, wenn ſie ſachlich annehmbar ſchiene“. Das. kann man doch nur dahin deuten, daß er den Umfall bereits ernſthaft in Erwägung zieht. In England läßt die Hetze gegen Deutſchland, die ſo lange Zeit hindurch lebhafte Bedenken erregte, nach. Auch die Regierung geſtattet jetzt, da ſie die neueſten gewaltigen Flottenvorlagen bewilligt erhalten hat, küh⸗ leren Erwägungen Raum. So erkennt die Regierung jetzt an, daß ihre verblüffenden, ſo ſehr wirkungsvollen Behauptungen, Deutſchland baue im geheimen ſechs Dread⸗ noughts mehr, als im Flottenprogramm vorgeſehen ſei, unrichtig ſeien. Den Schaden freilich, den man da⸗ mit angerichtet hat, macht man mit dem nachträglichen Zugeſtändnis einer derartig groben, gemeingefährlichen Unrichtigkeit nicht wieder gut. Englands Parlament hat der Regierung auf dieſe unwahren Behauptungen hin eine ungeheuere Flottenvermehrung bewilligt, und die Folge davon wird ſein, daß die übrigen Mächte Samſtag, den 3. Juni 19 nich nun auch weiter in Unkoſten ſtürzen werden. Was nutzt es uns heute, da England acht neue Dreadnoughts auf Stapel gelegt hat, wenn die Stimmung dort etwas beſſer geworden iſt? Eine Folge dieſer Flottenvermeh⸗ rung durch die engliſchen„Friedensfreunde“ wird natür⸗ lich ein Wiederaufflackern der Begeiſterung für eine über⸗ triebene Flottenpolitik in Deutſchland ſein müſſen. Die anderen Länder gehen uns ja ſchon voran. Frankreich hat ſich an die Vermehrung ſeiner Flotte herangemacht. Dem franzöſiſchen Parlament iſt in dieſen Tagen ein Flottenprogramm von bedrohlichem Umfang zugegangen. In Oeſterreich arbeitet man an einem Flottenpro⸗ gramm, das auch unſerem Bundesgenoſſen ein Mitſprechen im Konzert der ſeefahrenden Nationen ermöglicht. In Italien hat man ſoeben gleich eine ganze Flotte von Torpedobooten und ähnlichen gefährlichen Kleinwaffen in Vorbereitung genommen. Die ruſſiſche Regierung gönnt dem Lande, das ſo arm und durch Steuern aus⸗ geſogen iſt, keine Ruhe. So rüſtet die Welt, infolge des „Irrtums“ der„friedensfreundlichen“ engliſchen Regie⸗ rung, mit erſchreckender Schnelligkeit weiter. Die neue Herrſchaft in der Türkei hat ſich bisher behauptet, man wird allerdings nicht ſagen können, daß alles in Ruhe und Frieden verlaufen wäre. Die entſetz⸗ liche Furchtpolitik, mit der man den Anhängern des alten Regiments entgegengetreten iſt, hat dem jungtürki⸗ ſchen Regiment viele Gegner gemacht. Der frühere Sultan Abdul Hamid ſoll nach Kleinaſien„exportiert“ worden ſein, weil er die Quertreibereien nicht laſſen konnte. Es ſcheint ihm aber inſofern gelungen zu ſein, der Regierung Schwierigkeiten zu machen, als in Maze⸗ donien die griechiſchen Unruheſtifter wieder auftauch⸗ ten. In Kleinaſien ſcheint die Ruhe jedoch wieder hergeſtellt zu ſein. Die Ruſſen und Engländer haben ſich dort vergeblich bemüht, ihren jungtürkiſchen„Freunden“, an die ſie ſich ſo eifrig mit fauſtdicken Schmeicheleien heranmachen, dauernde Schwierigkeiten zu bereiten. Jedenfalls liegt der Schwerpunkt der Orientpolitik heute nicht in der Türkei, ſondern in Perſien. Rußland erntet dort die Erfolge ſeiner„friedlichen Politik“. In dem Augenblicke der größten Machtloſigkeit, da das Land direkt unter den Folgen der Revolution und der Nieder⸗ lage im japaniſchen Kriege ſeufzt,„erobert“ Rußland ein immerhin nicht ohnmächtiges Land faſt ohne Schwert⸗ ſtreich, lediglich durch die Verführung eines Herrſchers. ber in seiner Begeiſterung für die„Secbſtherrlichkeiz“ mit ſeinem Volke die furchtbarſten Kämpfe aufnahm, währenddeſſen aber nicht einſah, wohin ſeine ruſſiſchen Berater trieben. Jetzt hat Rußland Nordweſtperſien beſetzt. Die nationalen Kämpfe haben aufgehört, aber Rußland ſetzt ſeine gewaltſame Beruhigung fort. Es will offenbar das Land nicht wieder räumen, ſondern ſeine ſüdlichſte Provinz Georgien durch die perſiſche Provinz Aſherbeidſchan„arrondieren“. Der Schah von Perſien aber darf ſich ins Album ſchreiben laſſen:„Wen der Herr verderben will. den ſchläat er mit Blindbeit.“ e Zweimal gelebt. Aus dem Engaliſchen von C. Weßner. 581(Nachdruck verboten.) 2 Hedwig und Frau Amberger blieben dicht beieinander. Georg Schöneich und Johann Amberger gingen einige Schritte hinter Amberger dachte daran, daß er ſofort nach der Ankunft ihnen. der Herrſchaft nach Hauſe müſſe; Schöneich hatte für nichts anderes Gedanken, als für Hedwig, wobei er über Mittel und Wege nachdachte, wie er ſich ihre Liebe erringen könne. Hedwig und ihre Tante dachten an nichts anderes, als daß das furcht⸗ bare Geheimnis, an dem ſie ſo ſchwer trugen, jede Lebens⸗ freude, jeden Sonnenſchein aus beider Daſein verbannt hatte. Die zwei Paare gingen langſam die Allee hinunter und blieben auf einer Erhöhung ſtehen, von wo aus ſie alles ſehr gut überſehen konnten. Hedwigs Pulſe flogen, ihr Herz klopfte zum Zerſpringen So ſchrecklich ihr Geheimnis auch war, ſie empfand dennoch eine große Freude darüber, daß der Baron heimkehrte. Bald würde ſie ihn wiederſehen. Sein Anblick war ihr ja doch die höchſte Wonne, er war nun einmal der Inhalt ihres Lebens. Ihre Augen glänzten wie ein Paar herrliche Steine; ihre alte, berückende Schönheit ſchien wie durch Zauber zurückgekehrt. Schöneich, der nicht weit von ihr ſtand, ſchaute ſich alle Augen⸗ blicke nach ihr um. „Na, weißt Du“, meinte Amberger plötzlich mit verſchmitztem Auflachen,„Du ſcheinſt in Deine Frau heute noch gerade ſo verliebt zu ſein, wie vor fünf Jahren.“ „Und ob ich in ſie verliebt bin“, gab der Pächter zurück, während ſeine leuchtenden Augen ſich momentan verdunkelten. „Das kommt daher, weil ich ihre Liebe noch erſt erobern muß. Sie ſieht heute ſo merkwürdig jung, ſo glücklich aus, wie ich ſie ſchon ſeit einer Ewigkeit nicht mehr geſehen habe.“ „Sie freut ſich mächtig über die Rückkehr des Barons und der Baronin“, verſetzte der Gaſtwirt.„Sie war als Kind und auch als junges Mädchen ganz glücklich, wenn ſie ſie erblickte.“ „Om, hm“, machte Schöneich nachdenklich, abermals auf Hed⸗ wigs ſtrahlendes Antlitz blickend. Und plötzlich ſchlich ſich leiſe, ganz leiſe ein Gefühl des Mißtrauens, des Argwohns in ſeine Seele. In der Ferne ließ ſich Räderrollen vernehmen; in dem⸗ ſelben Moment flammten auch an verſchiedenen Stellen Freuden⸗ feuer auf. Ein Geräuſch, wie Meeresbrauſen wurde hörbar, ſchwoll lauter und lauter an, bis man donnernde„Hochs“ und „Hurras“ vernahm— ſie kamen näher und näher, die Geſichter der Harrenden erſtrahlten in inniger, tiefer Rührung, in man⸗ chem Auge glänzten Tränen. Jetzt tauchten an der Biegung der Allee die bekannten, herrlichen Grauſchimmel auf, die einen offenen Landauer zogen. Arſtein und Margarete, Seite an Seite ſitzend, kamen in Sicht. Dann folgten noch mehrere Wagen mit eingeladenen Gäſten, die man jedoch kaum eines Blickes würdigte. Aller Augen, aller Aufmerkſamkeit waren auf den Baron gerichtet. Er ſaß aufrecht im Wagen. Den Hut in der Hand haltend, winkte er grüßend und lächelnd nach allen Seiten; hier und da rief er ein freundliches Begrüßungswort unter die Menge. Dann und wann lief ein oder der andere Mann eine Strecke neben dem Wagen her, um einen Händedruck des„gnädigen Herrn“ zu erhaſchen. Keiner von denen, die ihn heute ſo ſtrahlend heiter ſahen, hätte in ihm den körperlich und geiſtig ſo elenden Menſchen wiedererkannt, der vor wenigen Monaten in Großhofen geweſen. Seine Jugend, ſeine Elaſtizität waren wiedergekehrt; ſeine kräftige, geſunde Geſtalt, ſein blühendes Geſicht, die leuchtenden Augen— das alles zeugte von voll⸗ kommener Geſundheit. Kein Zweifel, der von allen innig ge⸗ liebte Beſitzer von Großhofen kehrte, an Leib und Seele geſund, in das Schloß ſeiner Väter zurück. Margarete, welche ſich gleichfalls lächelnd nach allen Seiten verneigte und freundliche Worte des Willkommens äußerte, fand lange nicht ſoviel Beachtung wie ihr Gatte. Robert von 23. Jahrgang. Die Blockſeele kocht! Der Sturmlauf gegen die Beſchlüſſe der Steuer⸗ kommiſſion des Reichstages nach dem Streik der vereinig⸗ ten Liberalen hat begonnen. Die politiſche Arena des Deutſchen Reiches hallt wider von rückſichtsloſeſtem Kampf⸗ geſchrei, bei dem auf den parlamentariſchen Anſtand möglichſt wenig Wert gelegt wird. In Fettdruck be⸗ kommt der„neue Block“, die„konſervativ⸗klerikale Mehr⸗ heit“ tagaus tagein für ſeine glänzende Arbeit Prädikate zu beſen von der Art der folgenden:„Geſetzgeberiſche Ungeheuerlichkeit“,„nicht zu überbietender Dilettantis⸗ mus“,„beiſpielloſer Leichtſinn“,„verurteilungswürdig“, „dem Faß den Boden ausgeſchlagen“ uſw. Das ſind nun aber keineswegs nur Aeußerungen irgendeines der in der Blockpreſſe ſo ſehr zahlreichen Ausländer, beß denen der Kulturfirniß ſich noch zu ſehr auf die äußer⸗ lichſte Aeußerlichkeit beſchränkt, ſondern Ausdrücke aus Beſchlüſſen, mit denen die berufenen Vertreter großer Erwerbsſtände an den Reichstag herantreten wollen. Bis jetzt haben getagt: eine Vertretung der Handels⸗ kammern, eine Vertretung der Parfümeriefabrikanten und der Zentralausſchuß kaufmänniſcher, gewerblicher und induſtrieller Vereine in Berlin. Die Vertretung der Han⸗ delskammern ſuchte wenigſtens die Form zu wahren, ihre Kampfesmittel beſchränkten ſich im weſentlichen auf ſach⸗ liche Vorſtellungen. Aber welcher Art waren die? Der Referent Kopetzky hob hervor, und die Blockpreſſe druckt es fett:„Die jetzt beſchloſſene Kotierungs⸗Steuer würde ihrer Höhe nach eine ganz außergewöhnliche Mehrbelaſtung betragen, die dich beiſpielsweiſe be⸗ liefe für die Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank auf 1410 000 Mark, für die Deutſche Bank auf 1440 000 Mark, für die Gelſenkirchener Bergwerks⸗Geſellſchaft auf 937000 Mark, für die Allgemeine Elektrizitätsgsſellſchaft auf 667000 Mark uſw.“ In der Verſammlung der großen Handelsherren war das natürlich ein durchſchla⸗ gender Grund gegen dieſe Steuern; bei der großen Mehrheit des deutſchen Volkes aber iſt ja gerade das ein glänzender Beweis für die Notwendigkeit einer ſolchen teuer. Sehr viel derber, weniger„ſchön“ klang das, was die Verſammlung der Schönheitsmittelfabrikanten beſchloſſen hat. Die Herren, in deren Reihen verſchie⸗ dene ſehr reiche Leute ſitzen, die ihre Laufbahn als ganz mittelloſe Barbiergehilfen begonnen haben, empören ſich in folgender Form:„Wenn ſchon die ganze Art der geſetzgeberiſchen Arbeit ſeit der Begründung des neuen konſervativ⸗klerikalen Blocks eine verurteilungs⸗ würdige geweſen iſt, ſo haben doch die Vorgänge bei bei der Durchberatung des Branntweinſteuer⸗Entwurfes dem Faß den Boden ausgeſchlagen.“ Natürlich wird das, was hinter einer derart„ſachlichen“ Einleitung ſteht, auf die Geſetzgeber keinen Eindruck machen; auch der ſpäter auftauchende Hinweis auf den nach Anſicht dieſer Herren durch die Schönheitsmittelſteuer„gefährdeten deutſchen Arſtein war der Mittelpunkt des geſamten Intereſſes, der Held des Tages. Er war der Herr und Gebieter über ſo und ſoviel Untertanen, ein Stück von dieſen ſelbſt— er war ihr König, ihr Abgott. Und ſeine Rückkehr in die Heimat glich in der Tat dem Triumphzug eines geliebten Landesfürſten. Hedwig und ihre Tante befanden ſich in der vorderſten Reihe der Zuſchauer. Jetzt näherte ſich der Wagen der Stelle, wo ſie ſtanden. Arſteins lächelnde Lippen ſchloſſen ſich plötzlich, das Lächeln verſchwand. Einen Moment tauchten Hedwigs Augen wie ſuchend in die ſeinen. Der Baron zog wie in flüchtigem Schmerz die Brauen leicht zuſammen— dann war er wieder ganz Freundlichkeit, ganz Lächeln— grüßend und dankend fuhr er weiter. „Tante Fanny“, flüſterte Hedwig mit bebender Stimme. ser erinnert ſich!“ XVIII. Der Baron hakte in der Eile, ſo gut es eben zu beſchaffen war, in den drei großen Scheunen ein reichliches Mahl für die Großhofener herrichten laſſen. Greiff, der Verwalter, hatte den Leuten die Einladung überbracht; jetzt kam er auch an Hedwig vorbei, deren blühendes Ausſehen ihm auffiel, und lud auch ſie im Namen des Barons zu dem Feſte ein. „Sie müſſen kommen, Frau Schöneich“, ſagte er,„ohne Sie geht es nun einmal nicht. Ihr Mann hat auch bereits zu⸗ geſagt.“ In dieſem Augenblick trat Schöneich heran und legte die Hand auf Hewigs Schulter. „Ich denke, wir gehen hin, Hedwig; ich gehe aber nur, wenn Du mitkommſt.“ „Gewiß komme ich mit. Du kommſt doch auch, Tante?“ wandte Hedwig ſich eifrig an Frau Amberger. (Fortſetzung folgt.) Mittelſtand“ wird da wenig helfen. Ven Gipfel der Formloſigkeit aber erreicht der Zentralausſchuß kauf⸗ männiſcher, gewerblicher und induſtrieller Vereine in Berlin. Dieſe, aus allen erdenklichen Berufsſtänden zu⸗ ſammengeſetzte Organiſation„hält es bei der do ver⸗ änderten Situation und angeſichts der agrariſchen Heraus⸗ orderungen der letzten Zeit für geboten, dieſen von einem nicht mehr zu überbietendem Dilet⸗ tantismus einerſeits, von einer beiſpielloſen Leichtfertigkeit andererſeits diktierten Steuervor⸗ ſchlägen auf das ſchärfſte entgegenzutreten.“ Leider fehlen auch bei dieſer„energiſchen“ Kundgebung die für eine Wirkung notwendigen ſachlichen Gründe. ö Am 12. Juni werden der Zentralverband für das Bankgewerbe und der Zentralverband deutſcher Indu⸗ ſtrieller zu einer Proteſtverſammlung in Berlin zuſam⸗ mentreten. Wenn ihre Kundgebungen nicht wirkungs⸗ voller ausfallen, als die bisherigen, dann wird Fürſt Bülow wohl kaum viel Freude an dieſen Bundesgenoſſen ben. * Reichskanzler, werde hart! ſo ſchallt es unausgeſetzt, zornig und ſchmeichelnd, aus dem Blätterwalde des Blocks zur Wilhelmſtraße in Berlin. Und Bülow will wenig⸗ ſtens verſuchen, dieſe Wünſche zu erfüllen; denn durch eines ſeiner Leibblätter läßt er erneut verſichern: „ es wird der Reichskanzler ſogleich beim Zu⸗ ſammentritt des Reichstages ſeinen Standpunkt aus⸗ führlich darlegen, und dieſer wird, wie auf das be⸗ den Poſtbeamten Syndikat der Poſtbeamten die Anerkennung und ſucht mit Strafandrohungen die Auflöſung dieſer Vereinigung zu erzwingen. Die Beamten Telegraphendräh ſtand, der ſich daraus den Ausdruck in folgendem Telegramm: dauernden Telegraphendrahtzerſtörungen finden die Re⸗ Regierung vollkommen Miniſterpräſident rern der Bewegung zu paktieren.“ ſtimmteſte verſichert wird, keinesfalls eine Kapitula⸗ tion vor den Forderungen der Konſervativen bedeuten.“ Politiſche Rundſchau. () Kaiſer und Zar. Wie nunmehr mit aller Be⸗ ſtimmtheit gemeldet wird, werden Kaiſer Wilhelm und der Zar noch im Juni eine Be gegnung haben. Offi⸗ 86s wird bekanntgegeben, der Kaiſer gedenke, einer Ein⸗ ladung des Kaiſers von Rußland folgend, ſich Mitte Juni nach dem nördlichen Teil der Oſtſee zu be⸗ geben, um dort mit dem Zaren zuſammenzutreffen. :: Der Kaiſer in England? Die engliſche Deutſchen⸗ Hetze wird angenehm unterbrochen durch allerlei Gerüchte über Reiſen des deutſchen Kaiſers nach England. Die „Birmingham Poſt“ meldet, daß der Kaiſer und die Kaiſerin mit Tochter Mitte Oktober in Schloß Wind⸗ or eintreffen werden, wo ſie ſich einige Zeit aufhalten. Sie feiern ſodann den Geburtstag des Königs Eduard in Sandringham.— Vor einigen Tagen war in engliſchen Blättern gemeldet worden, daß der Kaiſer einen längeren Kuraufenthalt in New Quay in England nehmen würde. — Beſtimmte Meldungen darüber liegen nicht vor. (Bülows Sommerreſidenz ſoll in dieſem Jahre nicht Auf Norderney, ſondern in Heiligendamm aufgeſchlagen werden. Die„Blockpolitik im Umherziehen“ war mit dem Worte„Norderney“ untrennbar verknüpft. An⸗ ſcheinend hält er ſie jetzt ſelber für beendet. :: Die engliſchen Arbeitervertreter, die gegenwärtig Deutſchland bereiſen und zurzeit in Frankfurt weilen, haben in wiederholten Verſammlungen immer wieder auf die Notwendigkeit guter Beziehungen zwiſchen den Beiden Mächten bingewieſen. In Köln hat der Cen⸗ trumsabgeordnete Dr. Becker⸗Siegburg an der Verſamm⸗ kung teilgenommen und mit einer Rede beſonders ſtürmi⸗ chen Beifall geerntet. Er erklärte mit Nachdruck, daß der geſamte Deutſche Reichstag dieſelben freund⸗ en Gefühle für das engliſche Volk hege, die jetzt im ufe der letzten Tage im Rheinland zum Ausdruck gekommen ſeien. Wenn Deutſche und Engländer zuſam⸗ enhielten, könne man die ganze Welt beherrſchen. Warum ſolle man nicht wirtſchaftlich ruhig nebenein⸗ anderſchreiten, ohne ſich politiſch zu bekämpfen?— Hof⸗ entlich verhallen diefe trefflichen Worte in England micht ungehört. ö „Geheimrat Hammann, der Preßdezernent im Aus⸗ wärtigen Amte, der von dem früheren Manne ſeiner fetzigen Frau des Meineids beſchuldigk wird, und der deshalb vom Amte ſuspendiert worden iſt, ſcheint Glück 58 haben. Neulich war auf Grund eines Kammergerichts⸗ eſchluſſes verfügt worden, eine Unterſuchung gegen den Geheimen Legationsrat Hammann wegen Verdachtes des Meineides einzuleiten. Und bis zur Beendigung des Verfahrens wurde nun Hammann von ſeinem Amte ſuspendiert. Die Unterſuchung der Staatsanwaltſchaft, die ſchon in den früheren Phaſen der Affäre ein Ein⸗ ſchreiten abgelehnt hatte, ergab allem Anſchein nach nichts Belaſtendes im Sinne des Strafgeſetzbuches, denn jetzt geht die Mitteilung um, daß das Verfahren eingeſtellt worden ſei.— Bülow wird ſich alſo ſeiner „rechten Hand“ weiter erfreuen. Er war ja doch ſein eifrigſter und ergebenſter Mitarbeiter. U 111 Das Ende der„Demokratie“. Die freiſinnigen Sezeſſioniſten, die die Blockpolitik nicht mitgemacht haben und die ſich unter dem Namen„Demokraten“ zuſammen⸗ geſchloſſen haben, haben einen unerſetzlichen, für die türliſche Deputation Sultans in London etwas abgelenkt! der Deutſchenhaß „Der Schulvorſtand energiſch gegen den deutſche Bleiſtifte in Volksſchulen einzuführen. Er verlangt den Gebrauch engliſcher Bleiſtifte.“(111) Na⸗ türlich huldigt die geſchäftskundige Preſſe dieſen deutſch⸗ feindlichen Inſtink haben ſo gut wie alle Artikel gegen Deut als der Friedens immer mehr zu helfen bei dieſer Verhetzung: Deutſch⸗Weſtafrika behauptet in feinem während des Hererokrie ges ſeien mindeſtens 120 600. Eingeborene, darunter Frauen und Kinder, getötet wor⸗ Im Jahre 1906 ſeien 75 000 Eingeborene der Peſt, Hungersnot und anderen Folgen des Krieges er⸗ — Als ob die engliſchen Kolonialkriege nicht noch viel grauſamer wären! N den. legen. Reg Vorſitze des Großadmtrats der auf der Tagesordnung d den Hauptverſammlung ſteher ? Für die am 12. 1 * Die Regierung * Zwar haben die Meldungen über einen Beſuch des Kaiſers in England, obgleich noch jede Beſtätigung fehlt, der Deutſchenhetze einigen die Meldun * Echt ruſſiſch lieſt News“ Bericht Hinrichtungen, ſtattfinden. len, vollſtändig geknebelt, die Hinrichtungen ohne Pro⸗ 8 eß nehmen immer mehr zu. Stolypins Galgen) arbeitet unabläſſig. wurden auf bloße Denunziation irgendeines Beamten hin ohne Prozeß nach Gefängniſſe ſind überfüllt, ſende von 9 haft“.— Krapotkins Dumareden uſw. k Auch in Arabien haben die Engländer der kürkiſchen ierung neue Schwierigkeiten bereitet. ſchon ſteht arabiſchen übergeben. führt einen eigenartigen Kampf mit entwickelt hat, Clemenceau, mit a g, daß nächſtens eine Geſellſchaft von Mit⸗ gliedern der ruſſiſchen Duma und weiter eine jung⸗ unter Führung gar des Sohnes des erſcheinen Man erkennt aber erſt Wurze[geſchlagen hat. der Ortſchaft Totton, proteſtierte Verſuch ten der Menge. ſchland gebracht, in denen Deutſchland mit ſeinen als aggreſſiv geſchilderten Flottenrüſtungen ſtörer hingeſtellt wird, der die Welt Rüſtungen treibe. Nuß land.* vom Fürſten Krapotkin zur Verfügung geſtellter über unerhörte Gewaltakte, 1 die unter dem Stolypinſchen Regiment Menſchen nach jahrelanger„Unterſuchungs⸗ 1 g 5 11 ——* ihr Sinn nach einer Eroberung der berühmten Kaffeeprovinz Yemen. mandant der Yementruppen das Entſendung von Truppen innerhalb 10 da die Unruhen unter den Arabern Die Regierun ſprechen. unruhige g wird dieſem Verlang baldmöglichſt ent⸗ — Im armeniſchen Streitgebiet herrſcht die Stimmung weiter: und in Kharput fünf Armenier getötet. Fällen ſchritten die Behörden ſofort ein und verhinderten die Ausbreitung der Metzeleien.— In Konſtantinopel gehen die Behörden energiſch bei moraliſchen Säuberung der Stadt vor. bunden wurden zu Gefängnisſtrafen verurteilt. berüchtigte Spielhöllen Ueber hundert ehemalige wurden ihren aus Kleinafien hergerufenen Verwandten n die zweite Septemberwoche fallen. Frankreich. Sie ihrerſeits verweigert dem wehren ſich, indem ſie die te durchſchneiden. Der Kriegszu⸗ findet ſeinen treffen⸗ „Die fort⸗ machtlos. Gleichwohl weigert ſich den bekannten Füh⸗ M E CCC England. Abbruch getan, desgleichen hat werden, das Intereſſe jetzt, wie tief Man leſe nur: der vorgeſetzten Behörde, Zum Monatswechſel. engliſchen Monatsſchriften Sogar Behörden Der britiſche Konſul in Jahresberichte, 0 l l An r ſich ein den„Londoner„Daily Unterdrückungen und Material iſt aus amtlichen Quel⸗ zuſammengeſtellt. Rußland iſt „Halsbinde“(der Ueber 74000 Perſonen Sibirien verſchickt. Die in ihnen ſterben jährlich Tau⸗ Türkei. Seit Jahren Jetzt hat der Kom⸗ Verlangen nach der Tagen geſtellt, ſich ausbreiten. Es wurden in Muſch 13 In beiden der phyſiſchen und Zahlreiche Vaga⸗ Zwei in Pera wurden aufgehoben. Haremsdamen des Ex-Sultans ukunft ihrer Richtung geradezu vernichtenden Verluſt erlitten: 2 Baden⸗Baden, 3. „ ktagsabgeordnete Dr. hier geſtorben. Der Tod Dr. Barths iſt auf ein als ganz unbedenklich Juni. Der frühere Reichs⸗ Theodor Barth iſt heute nacht eingeſchätztes Magenleiden zurückzuführen. Er ſtand im Berhandlung. 60. Lebensjahre. Dem volitiſchen Leben gehörte er ſeit belgiſcher, engliſcher. 30 Jahren an. 1879 kam er in ſeiner Eigenſchaft als[ Seite vor. Syndikus der Bremer Handelskammer als Kommiſſar der Hanſeſtädte in den Bundesrat. Er war überzeugter, fanatiſierter Freihändler, deſſen„demokratiſche“ Veran⸗ lagung wohl ſeiner Abneigung gegen die konſervativen Agrarier entſprang, bei dem jedenfalls das Herrenmen⸗ ſchentum der Mächtigen des Kapitals vollauf auf ſeine Rechnung kam. f Auch gegen die Rohaliſten muß die republikaniſche Negierung ſchärfer vorgehen: Das Zuchtpolizeigericht in Angers hat ſieben„Carmelots du roi“, unter dieſen die, Grafen Brun und de la den Kriegsminiſter bei ſeiner Abreiſe beleidigende Rufe ausgeſtoßen hatten, zu Gefängnisſtrafen von 3 bis 6 Monaten verurkeilt. Der ſozialdemokratiſche Parteitag wird in der Beit vom 12.—18. September in Leipzig abgehalten werden. der Erledigung de das meiſte Intereſſe verloren. ſtanden Alters⸗ und Unfall ⸗Verſicherung zur Dazu lagen Anträge von franzöſiſcher, öſterreichiſcher und deutſcher Der letztere war eingebracht von Schmit (Hirſch⸗Dunckerſcher Gewerkverein). Der Antragſteller ver⸗ wies beſonders auf die vielen Klagen über das Renten⸗ feſtſetzungsverfahren bei der Unfallverſicherung. Neuer⸗ dings gingen die Berufsgenoſſenſchaften dazu über, die kleinen Renten zu kürzen. wurden ſchließlich angenommen. 1 Die Beratungen am Donnerstag betrafen das Ver⸗ bot der Frauenarbeit und der Kinderarbeit In der letzten Frage war, da man ch und England die Kinderarbeit wegen der ne der Bergarbeiter nicht entbehren wollte, cht zu erzielen. geſamte Kongreß gegen die Frauenarbeit aus. Die Delegiertenverſammlung evangeliſcher Arbeiter⸗ vereine tagt unter dem Vorſitz von Lic. Dr. Weber⸗ M.-Gladbach. Der Verband zählt gegenwärtig 664 Ver⸗ eine mit 105 026 Mitgliedern. in Bergwerken. in Frankrei Moriniers, die gegen ſchlechten Löh Einigkeit ni :: Die Flottenvereinstagung in Kiel beginnt. Der Geſamtvorſtand trat am Donnerstag in Kiel unter dem Pfingſtkongreſſe. Der internationale Bergarbeiterkongreß hakte mit 8 Themas:„Sicherheit in den Gruben“ an der Hand éines Referates des mann⸗Oldenburg mit der Reichsverſicherungsordnung. In der dritten Sitzung Die verſchiedenen Anträge Dahingegen ſprach ſich der[überflie ge. Man beſchäftigte ſich v. Koſter zur Vorberatung er am Samstag ſtattfinden⸗ rden Gegenſtände zuſammen. Parlamentariſches. g ö Juni ſtattfindende Landta 98 erſatzwahl im Wahlkreiſe Kreuzburg—Roſenberg an Stelle des bei einer Automobilfahrt tödlich verunglückten Grafen Balleſtrem hat das Centrum den Grafen Leopold Zieten auf Smolice(Goſtyn) aufgeſtellt. Enuropäiſches Aus land. Oeſterreich⸗Ungarn. * Ein Manöverbeſuch des Deutſchen Kaiſers in Oeſter⸗ reich wird beſtimmt i ee reg raſche ihn nicht. man nicht ſchon früher folche Graf Zeppelin Studium des mand ſei kompetenter in dieſer 5 In Berlin tagte der 5. Verbandstag des Vervandes katholiſcher Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Auch da war die neue Reichsverſicherungsord⸗ nung Gegenſtand der Erörterung. In der Hauptſache nahm man eine zuſtimmende Haltung ein. Jedoch konnte man die Beſchneidung der Selbſtverwaltung der Krankenkaſſen durch andere Verteilung der Bei⸗ träge zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht billi⸗ gen. Für die Hausgewer betreibenden verlangt man die obligatoriſche Familienunterſtützung, ſowie die Einbeziehung in die Unfall⸗ und Invalidenverſicherung. ei der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung gab man der Ueberzeugung Ausdruck, daß Beiträge und Ren⸗ ten in keinem Verhältnis zueinander ſtänden. In Dresden fand der erſte deutſche Blindentag ſtatt. In einer Reſolution erkennen die Verſammelten die Not⸗ wendigkeit der Durchführung des Prinzips eines ge⸗ noſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der blinden Handwerker an, und zwar in Form lokal und beruflich geſonderter Produktiv- und Einkoufsgenoſ⸗ ſenſchaften. i Der Verein kathol. deutſcher Lehrerinnen hatte ſich die Stadt Bonn als Tagungsort für ſeine 24. General- verſammlung ausgewählt. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder beträgt nach dem Jahresbericht 1636 gegen 1040 im Vorjahre, die der ordentlichen ſank von 2178 auf 1848. In der Organiſation ſind 134 Sammel⸗ ſtellen, 86 Bezirksverbände nebſt 10 Zweigvereinen ver⸗ einigt. Das Geſamtvermögen iſt von 643 952 Mark auf 752 605 Mark geſtiegen. Angenommen wurden folgende Anträge: Die Delegiertenverſammlung wolle beſchlie⸗ ßen, daß der Verein ſeinen Mitgliedern Gelegenheit ſchaffe, ſich redneriſch zu ſchulen, da bei Aufgaben der ſozialen Miſſion redegewandter Kräfte der Lehrerinnen⸗ ſtand immer dringender bedürfe, ferner, daß der Verein geeignete Schritte tue, damit der in Ausſicht ſtehenden obligatoriſchen weiblichen Fortbildungsſchule ihr Charakter als Erziehungsanſtalt möglichſt geſichert werde, und end⸗ lich ein Doppelantrag bezüglich der zeitgemäßen Hebung der Volksſchullehrerinnenvorbildung und gründlichen Schulausbildung der Mädchen in weiblichen Handarbeiten. Auf dem in Heilbronn tagenden evangeliſch⸗ſozialen Kongreſſe hielt der verdienſtvolle frühere Staatsſekretär v. Poſadowsky noch eine zweite bedeutſame Rede, diesmal zur deutſchen Gewerkſchaftsbewegung. Auf dem— von Kirdorf vertretenen— Standpunkte, die chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften ſeien noch viel ſchlimmer als die Sozial⸗ demokraten ſtänden noch jetzt große Parteien in Deutſch⸗ land. Auch der Arbeiter müſſe für ſeine wirtſchaftlichen Intereſſen eintreten. Gegen den Sozialdemokraten aber müſſe man kämpfen, weil er der Monarchie und dem beſtehenden Staate feindlich gegenübertrete und dem Kol⸗ lektivismus, das gemeinſchaftliche Eigentum oder doch deſſen gemeinſchaftliche Benutzung, verlange. Ohne die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung würde ein großer Teil der Arbeiter die Kräfte der ſozialdemokratiſchen Partei ſtärken. Aus all dieſen Gründen müſſe man die chriſt⸗ liche Gewerkſchaftsbewegung unterſtützen. Eine Reſolu⸗ tion wurde nicht gefaßt, da jeder auf Grund der Aus⸗ ſprache ſich ſein eigenes Urteil bilden ſoll. N b Am Donnerstag erörterte der evangeliſch⸗ſoziale Kon⸗ greß bei dem Thema:„Kirche und Arbeiter ſtand“ die Urſachen der Kirchenflucht der breiten Maſſen des proteſtantiſchen Arbeiterſtandes. In den Bratungen klang die Anerkennung durch, daß der Proteſtantismus, indem er ſich feſt auf den Staat ſtützte, einen Teil der Abneigung, die die zeitweilig ſehr unſoziale Haltung des Staates hervorrief, auf ſich lud. 5 In Eiſenach begannen die Sitzungen des Aus⸗ ſchuſſes der deutſchen Turnerſchaft. Nach dem Jahres⸗ bericht betrug die Zahl der zur Deutſchen Turnerſchaft gehö Vereine am 1. Januar 8608(431 mehr als! im Vorjahre). Die Mitgliederzahl betrug 902 646(im Vorjahr 847999). Das Vermögen hatte am 1. Januar einen Beſtand von 59 350,70 Mark und außerdem im Jahnmuſeum an Sammlungen und Einrichtungen einen Beſitz im Werte von 32 006,55 Mark. 1 Zeppelins Rekordfahrt. Graf Zeppelin und ſein Perſonal haben die Schwie⸗ rigkeiten, die ſich ihm auf der Heimkehr von ſeiner großen Fahrt entgegenſtellten, glatt überwunden: 1 „Das Luftſchiff„Zeppelin II“ iſt Mittwoch morgen glücklich zurückgekehrt, nachdem von Friedrichs⸗ hafen und Göppingen zugeführtes Gas die Nachfüllung des Ballons ermöglicht hatte. i Damit iſt die bedeutendſte Luftfahrt, die die Welk bisher geſehen hat, beendet. 0 Beſonders intereſſant war die Heimkehr des beſchä⸗ digten Schiffes. Es iſt innerhalb weniger Stunden ge⸗ lungen, das Schiff wenigſtens proviſoriſch wieder flott zu machen. Am Nachmittag war es abgefahren, Abend ergab ſich wegen Mangels an Gas und Benzin die Notwendigkeit einer Zwiſchenlandung bei Schem⸗ merberg. Man hatte nämlich wegen größeren Gasver⸗ luſtes Benzin als Ballaſt auswerfen müſſen. Infolge der Sonnenwärme und der geringen motoriſchen Kraft wurde es bis zu 1200 Meter hochgetrieben. Als abends Abkühlung eintrat, ging es herunter, und da kein genügender Ballaſt vorhanden war, erfolgte die Lan⸗ dung. Es wurde Benzin und Gas von Friedrichshafen beordert. Die Nachfüllung des Ballons bei Schemmer⸗ berg ging glatt vonſtatten, ebenſo die Landung im Hei⸗ matshafen Friedrichshafen. Das Luftſchiff iſt in guter Verfaſſung, leicht beweglich und ſteuerfähig. Pioniere der Garniſon Ulm folgten dem Luftſchiff in einem Extra⸗ zug.— Natürlich erregt die Fahrt auch im Auslande unge⸗ heures Aufſehen. Soeben hat ſich auch einer der Ge⸗ brüder Wright, der bekannten Flugtechniker, über die Fahrt ausgeſprochen. Wilbur Wright äußerte ſich über die Fahrt des Grafen Zeppelin folgendermaßen: Es erfülle ihn mit Bewunderung, allein, es würde 1 Was ihn in Erſtaunen ſetze, ſei, daß Fahrten ausgeführt hat. habe ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf das „Leichter als die Luft“ verwendet. Nie⸗ Frage. Die Anſichten Regierungsrates Dütt⸗ des Grafen über die Eroberung ſich weſentlich von jenen der Brüder Wriabt. der Luft unterſcheiden Aber auf ſte Je 11 fei Slaöte „In Sprößli größere iſt gela 1 Uhr! glückte mietet. feſtalis Aalürlit Die fest Nachzüg ſoeber wacht l. Haus. ſuppe k den An Minute nur n. enden tau!“ — * . einem gemelnſamen Gebiete finden ſich die Luftſchifſer zuſammen. Es handelt ſich nämlich darum, über die vielfachen und ſtets wechſelnden Luftſtrömungen zu trium⸗ phieren und ihre ſpezifiſche Schwere zu kennen. Die Mehrzahl der Entdeckungen des Grafen werde allen Aeronauten, auch den Freunden des Prinzips„Schwerer als die Luft“. zunutze kommen. 1 J 5 Nachklänge zu Zeppelins Rekordfahrt. Zeppelin wird ſeine urſprünglich wohl gehegte Ab⸗ icht, nach Berlin zu fahren, demnächſt doch ausführen; er hat in dieſem Sinne an den Kaiſer berichtet, und dieſer hat ihm darauf folgendes Telegramm geſandt: „Beſten Dank für die freundliche Meldung. Zu dem großartigen Fahrtergebnis kommt die Rückfahrt mit dem notdürftig reparierten Luftſchiff als hoch⸗ bedeutſame Leiſtung hinzu, die Dürr alle Ehre macht, Fein Beweis, daß man dem ſtarren Syſtem alles zumuten kann. Da ich in ſechs Wochen nicht in Berlin, ſondern auf Reiſen ſein dürfte, auch dieſe Zeit in die Schul⸗ ferien fällt, wo ein großer Teil der Berliner ab⸗ weſend ſein wird, empfehle ich die letzten Tage des Auguſt, etwa um den 26. herum. Wilhelm.“ AInzwiſchen wird beſtätigt, daß Zeppelin Pfingſten 1 die Abſicht gehabt hat, nach Berlin zu kommen. ine gewiſſe Senſationspreſſe, die Zeppelins Intereſſen unter allen Umſtänden, auch über die Wahrheit hinaus, vertritt, hatte behauptet, er habe gar nicht nach Berlin ommen wollen. Dazu wird jetzt von dem Münchener aler Xeno Diemer, der in Göppingen mit Zeppelin ſprach, folgendes geſchrieben: 1 „Ich kann nur die bereits bekannte Mitteilung beſtätigen, daß der Plan des Grafen Zeppelin war, direkt nach Berlin zu fahren, jedoch ohne Landung, und von dort nach Friedrichshafen zurückzukehren. We⸗ gen ungünſtigen Windes wurde die Umkehr ſchon bei Bitterfeld beſchloſſen. Prof. Xeno Diemer.“ 4 4 Landungsunfälle ſcheinen überhaupt in der Geſchichte der„Lenkbaren“ eine große Rolle zu ſpielen: Der Lenk⸗ ballon der Vereinigten Staaten, der dem Erfinder Kapitän Saldwin im vorigen Jahre abgekauft worden war, ſtieß am Montag bei Fort Omaha gegen einen Tele⸗ graphenpfahl und wurde ſchwer beſchädigt. Ver⸗ letzt wurde niemand. In Paris machte der Aviatiker Bleriot am Mitt⸗ woch drei kleinere Flüge in Höhe von etwa 12 Metern. Infolge ungünſtigen Windes ſtürzte der Flugapparat aus der Höhe und zerbrach. Bleriot blieb unverletzt. Das deutſche Militärluftſchiff„Parſeval II“, bekannt⸗ rich„halbſtarren“ Syſtems, veranſtaltet gegenwärtig an⸗ dauern Landungsmanöver, die bis jetzt auch bei den be⸗ deutendſten Schnelligkeiten gut verlaufen ſind. * Auch der Humor kommt bei Volkserregungen, wie fie Zeppelin in dem durchfahrenen Gebiete verurſacht hat, zu ſeinem Rechte. Aus Leipzig, der intelligenten Stadt an der Pleiße, berichten die ſächſiſchen Blätter: In einer Familie will man die Taufe des erſten Sprößlings und Stammhalters feſtlich begehen. Eine größere Anzahl Gäſte aus Leipzig ſelbſt und von auswärts iſt geladen und auch zu köſtlichem Taufſchmauſe gegen 1 Uhr in der Wohnung faſt vollzählig verſammelt. Die glückſtrahlende Mutter hat eine berühmte Kochfrau ge⸗ mietet. Auch ein Lohndiener iſt in majorem gloriam diei⸗ feſtalis gewonnen. Eine leckere Speiſenfolge harrt ihrer natürlichen Beſtimmung, und ſchon nimmt man Platz um die feſtlich geſchmückte Tafel. Da ſtürmt herein ein achzügler mit der Bontbennachricht:„Zeppelin iſt oeben auf dem Meßplatz gelandet.“ Sprichts, Baus kehrt und verläßt eilenden Schrittes das gaſtliche 5 1 aus. Der Lohndiener, der ſoeben zwei Teller Krebs- fuppe bringt, hört die Botſchaft, ſetzt die Teller auf den Anrichtetiſch und iſt— verduftet. Und ehe eine Minute verronnen, bergen die Räume des Taufhauſes nur noch eine weinende Mutter, einen ſchrei⸗ enden Säugling und eine ſchimpfende Koch⸗ trau!“ g f 1e 15 2 9 15. 1 Aus Nah und Fern. — Mannheim, 5. Juni. Einen traurigen Ausgang nahm ein Ausflug, den am Dienſtag ein hieſiger Lehrer mit etwa 18 Volksſchülern ins Neckartal veranſtaltete. Der Tag war heiß und die Abkühlung in den Fluten nach anſtrengen⸗ dem Marſche beſonders verlockend. Der Lehrer ließ ſich iufolgedeſſen verleiten, mit den Kindern bei Zwingenberg ein Bad zu nehmen. Hierbei wagte ſich ein 13jähriger Schüler namens Körber, der Sohn eines in der Anilinfabrik ange⸗ ſtellten Kontrolleurs, zu weit vor, wurde von der Strömung ergriffen und mußte vor den Augen des Lehrers und der Mitſchüler ertrinken. Die Leiche iſt noch nicht geländet. Es handelte ſich bei dem Ausflug, der einen ſo tragiſchen Ausgang nehmen ſollte, um keinen offtziellen Schulausflug, ſondern um elne private Veranſtaltung des betr. Lehrers, der ſich dazu von den Eltern die ſchriftliche Erlaubnis geben ließ. — Lampertheim, 5. Juni. Wie bereits bekannt, beabſichtigt eine Mannheimer Flrma hier eine große chemiſche Fabrik zu errichten und es war bisher die Annahme vorherr⸗ ſchend, daß die Verhandlungen vor dem Abſchluß ſtehen, Wie man nunmehr aber hört, iſt dem nicht ſo, da einige Grund- beſitzer ſich weigern, ihr Gelände zu dem vereinbarten Preis, mit dem die weitaus größte Mehrzahl zufrieden war, abzugeben. — Worms, 5. Juni. Wie die„Wormſer Ztg.“ berichtet, ſoll in Worms nach Ruͤckſprache mit Graf Zeppelin ein Landungsplatz der Zeppelinluftſchiffe für die Strecke Baſel-Düſſeldorf errichtet werden. — Lützelſachſen, 5. Juni. Ein ſchwerer Unglücks⸗ fall ereignete ſich vorgeſtern abend. Die Wilwe Kaufmann verſuchte auf die ſchon ſo oft gerügte Art mit Petroleum Feuer anzumachen. Die Flaſche explodierte und die Frau erlitt am Oberkörper ſehr erhebliche Brandwunden. = Fürth, 5. Juni. Nachdem die Blütezeit der Obſt⸗ bäume nunmehr vorüber iſt, läßt ſich folgendes feſtſtellen: Während das Steinobſt und die Birnbäume mäßige Früchte zeigen, hängen die Apfelbäume ſchwer voll mit kleinen Früchtchen. — Lindenfels, 5. Juni. Die Frau des Zimmer ⸗ melſters Höbel in der Fürtherſtraße begab ſich auf den Speicher ihres Hauſes, um Wäſche aufzuhängen. Dabei fiel ſie von der dorthin führenden Treppe und brach das Genick. — Darmſtadt, 5. Juni. Am Mittwoch vormittag wurde der Metzger Peter Waßmer durch ſeinen Mieter, den Tapezierer Brocks, weil er die Herausgabe der ihm gepfändeten Sachen verweigerte, durch Revolverſchüſſe getötet. Waßmer war auf der Stelle tot. Der Mörder, der zugab, mit Ueber⸗ legung gehandelt zu haben, wurde in Polizeigewahrſam genommen. — Haßmersheim, 5. Juni. Durch den Unfug, Erdöl in ſchlecht brennendes Feuer zu ſchütten, wurde hier ein großes Uuglück verurſacht. Die Frau des Schiffers Müſſig wollte dem Feuer mit der Petroleumkanne nachhelfen, wobei das Feuer zurückzuſchlug. Die Kanne explodierte und die Kleider der Frau und des vor dem Herde ſtehenden Knaben fingen Feuer. Der Knabe iſt von ſeinen Leiden durch den Tod erloͤſt, während die Mutter hoffnungslos darniederliegt. — Laugen, 5. Juni. In Egelsbach wurden ver- gangenen Freitag ſechs Kinder im Alter von ſechs bis zwölf Jahren von einem tollwütigen Hund gebiſſen. Sie wurden nach Berlin in das Paſteurſche Inſtitut gebracht. — Planukſtadt, 5. Juni. Die 30 Jahre alte Frau Robert Schüßler fiel ſo unglücklich die Stiege herunter, daß ſte das Genick brach und auf der Stelle tot war. * Pfullendorf, 5. Juni. Ein 5 ⅛ Jahre altes Kind des Landwirts Joſef Baur von Wattenreute(Amt Pfullendorf) aß Sauerampfer von einer Wieſe, welche mit Kunſtdünger beſtreut waren. Das Kind iſt nach zweitägiger ſchmerzlicher Krankheit heute geſtorben. Marktbericht. — Seckenheim, 2. Juni. Der geſtrige Schweine⸗ markt war mit 39 Stück befahren, welche zum Preiſe von 32 bis 38 Mark pro Paar verkauft wurden. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Gotitesdienſt⸗ Irdnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 6. Juni bis einſchl. Hamſtag, den Ptarranmntilche Mittelung 12. Juni. Gtachdruek verboten In der neuen Kirche am Sonntag: ½7 Uhr hl. Meſſe und Austellung der hl. Kommunion. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung für die Jünglings⸗ ſodalltät. In der alten Kirche: Morgens/ 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt In der nenen Kirche an Werktagen: Moptag: /46 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Maria Winkler. 1½%7 Uhr 1. S⸗A. für Maria Eva Klee geb. Schmitt. Dieuſtag: /46 Uhr 2. S.⸗A. für Marg. Faber geb. Eppel. 7/7 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Faber geb. Eppel. Mittwoch: /46 Uhr 2. S.⸗A. für die ledig T A. Maria Hofmann. 7 Uhr 3. S.⸗A. für die ledig T A. M. Hofmann. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen:. Dieuſtag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Pfarrer Adam Hammann. Mittwoch: 1½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Andreas Winkler 1., Ehefrau Kath. geb. Hauptmann und Kinder: Karl, Joſepha, Maria und Wilhelmine. Am Donnerſtag wird das hochheilige Frohnleichnams⸗ feſt gefeiert. Die Gottesdienſtorbnung iſt folgende: 6 Uhr 1. hl. Meſſe, 7 Uhr 2. hl. Meſſe, 9 Uhr Hochamt, ebenſo Kindermeſſe. Nach dem Hochamt feierliche Prozeſſton. Die Wallfahrt nach Walldürn, die ein Geiſtlicher be- gleitet, geht am Freitag Morgen von hier ab. Ruͤckkunft Montag Abend. Am Freitag Morgen iſt für die Wallfahrer um 1/7 Uhr hl. Meſſe in der neuen Kirche, darauf Abgang zum Staatsbahnhof zum Zug 718 Uhr. Der Anhang zum Wallfahrtsbuch iſt im Pfarrhaus für 35 Pfg. zu haben. Verkündet e: „Nikolaus Martin 1. und Maria Smydra Ztenmal. Joſ. Krug und Marg. Pfenning 2tenmal. Balentin Schikora und Marla Flory aus Otterſtadt Itenmal. Adam Hoock 4., S. v. Georg Hoock 8. und ſ. Ehefrau Eva geb. Bugert und Mina Wiſſinger, T. v. Franz Joſ. Wiſſinger aus Darmſtadt und ſ. Ehefrau Maria Anna geb. Straſſer Itenmal. bas böte Maggl dd mit dem Kreuzstern S Übertrifft alle Nachahmungen an Aroma Würzkraft und somit Billigkeit. Darum weise man Nachahmungen zurück. Rechnungs formulare tag un de. bug und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung der Beiträge zu den Kanzleikoſten der e Gr. Handelskammer Worms. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das für die Erhebung der Beiträge zu den Koſten der Handels- kammer im Etatsjahr 1909 für die Gemeinde Viernheim auf geſtellte Hebregiſter zehn Tage lang, vom 1. Juni an ge⸗ rechnet, auf der Großh. Bürgermeiſterei Lampertheim zur Einſicht der Wahlberechtigten aufliegt und daß Einwendungen gegen dasſelbe innerhalb der zehntägigen Friſt bei der Handelskammer ſchriftlich geltend zu machen ſind. Viernheim, den 1. Juni 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: Kühlwein. ... Empfehle: Ia. Dampfäpfe! Pfd. 40 u. 50 Pfg. „ TWwotschen Pf. 20, 24 u. 30„ „ Mischobst Pfd. J0 U. 40„ d. Weizenmehle billigst, Backpulver, Vanillezucker, Mandeln, Citronen, Orangen, Chokolade ote. Georg Oexle h und 68. 5%, Rabatt. Geschäfts-Erinnerung und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerſchaft Viernheims u. Umg. bringe mein Schlosser- Geschäft in empfehlende Erinnerung. 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