1 S ———ů U um * Viernh Niernheimer Zeitung. Politik im Umherziehen Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. ler Amtsblatt Druck und Verlag von Wilhelm Bingener/ Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzo lichen Bürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die Z⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 2. Blatt. Wochenrundſchau. Berlin, 9. Juni. Wenn die Reiſezeik beginnt, kommt die internationale Politik ſtärker in Fluß. Eduard VII. hat das durch ſeine zur Regel gemacht. So kann Bülow auch jetzt mit Befriedigung auf die Ablenkung blicken, die ſeiner Blockpolitik in der kritiſchen Frage der Reichsfinanzreform durch den Streit um die inter⸗ nationalen Beziehungen zuteil wird. Im Aus⸗ lande ſcheint man das Recht, mit anderen Monarchen zuſammenzutreffen, beinahe auf den König Eduard be⸗ ſchränken zu wollen. Jetzt ſoll der deutſche Kaiſer mit dem Zaren zuſammentreffen. Darob hat ſich ein zorniges Wehgeſchrei bei allen unſeren„Freunden“ jenſeits der deutſchen Grenzen, beſonders jenſeits des Kanals, er⸗ hoben. In der Tat wäre eine Annäherung Deutſchlands an Rußland oder umgekehrt für die engliſche Politik ein harter Schlag. Denn damit würde Englands Stellung nicht bloß gegenüber Deutſchland geſchwächt werden, Ruß⸗ land könnte auch an den außereuropäiſchen Reibungs- punkten nicht mehr in der neuerdings beliebten Weiſe die engliſchen Intereſſen ſchädigen, ohne daß das den Ruſſen„befreundete“ England dazu etwas ſagen könnte. Wenn Rußland von dem perſiſchen Opfer mehr an ſich reißt, als den Engländern lieb iſt, ſo können dieſe doch, wenn ſie Wert auf freundſchaftliche Beziehungen zu Rußland unterhalten, nichts dagegen ſagen, weil ſie ja ebenſowenig Anſpruch auf perſiſche Gebietsteile haben, als Rußland. Bekäme aber Rußland noch Anſchluß an Deutſchland, dann erfreute es ſich einer weiteren Rückenſtärkung, die es wegen ſeiner militäriſchen Schwäche, der ſehr unangenehmen Folge der oſtaſiatiſchen Niederlagen, ſehr gut vertragen kann. In Deutſchland freilich wird man ſich hüten müſſen, dieſe Begegnung szwiſchen Kaiſer und Zar zu überſchätzen. Rußland ver⸗ ſolgt hier offenbar eine Politik gegenüber England und Frankreich, die Aehnlichkeit mit Daumenſchrauben hat, die man den franzöſiſchen Kapitaliſten anſetzt. Nachdem Rußland nämlich all die Jahre hindurch Anleihen in Frankreich gemacht, muß Frankreich weiter borgen. Tut man es nicht, dann nimmt Rußland in Deutſchland Anleihen auf, die Deutſchlands Einfluß in Rußland vermehren. Das aber wäre eine Zerſtörung der franzö⸗ ſiſchen Revanche⸗Hoffnungen. Daß Rußland auf die fran⸗ zöſiſche Freundſchaft nicht verzichten kann, weil dann der Kurs ſeiner Staatspapiere erſchüttert werden würde, bedarf jedoch keines Hinweiſes. Aber uns genügt ja auch ſchon eine kleine Beſſerung der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. Dem Fürſten Bülow liegen die Debatten über die Wirkung dieſer Monarchen⸗Zuſammenkunft freilich ſehr paſſend. Bei den Erörterungen über die Reichsfinanz⸗ reform könnte der eine oder andere ſeiner Freunde doch S Juni 1909. amſtag, den 12. wohl zu der Ueberzeugung kommen, daß der Vorſchlag der Steuerkommiſſion eine ſehr annehmbare Löſung der Reichsfinanzſchwierigkeiten darſtellt. Konnte doch bereits berichtet werden, daß in den Kreiſen der Bankiers, ſoweit ſie nicht politiſch liberal ſind, die Abneigung gegen die Kotierungsſteuer ſchwinde. Gegen die Wertzuwachsſteuer hat eigentlich noch niemand ein durchſchlagendes Argu⸗ ment vorbringen können. Die Mängel, die der Steuer auf Schönheitsmittel anhaften, ſind leicht zu beſeitigen, und die übrigen Vorſchläge erfreuen ſich keiner ſchlechteren Aufnahme. Die große Zorneswelle, die da jetzt die Kommiſſions⸗Mehrheit zu verſchlingen droht, entſpringt lediglich der Entrüſtung derer, die ausnahmsweiſe ein⸗ mal zahlen ſollen, während ſie es bisher ſo gut verſtanden haben, es den andern zu überlaſſen. Aber ihr Wider⸗ ſpruch wäre längſt erſtickt, wenn nicht Fürſt Bülow es für angebracht hielte, ſeine Blockpolitik zu ſtützen. Die Herren ſollen ihm mit ihrem Jammer helfen, den kon⸗ ſervativen Widerſtand gegen die Erbſchaftsſteuer„ab⸗ zubröckeln“. Ob's gelingen wird? Der Poſtſtreik in Frankreich iſt für die Beamten ver⸗ loren. Auch die Gewaltmaßnahmen gegenüber der Poſt, der man ſtändig Telegraphendrähte durchſchnitt, haben die Regierung nicht zur Anerkennung des Poſtbeamten⸗ vereins zwingen können. Es werden zwar noch immer Drähte durchſchnitten, aber es iſt doch eine Abkühlung der Begeiſterung für die Vereinigung unter den Poſt⸗ beamten zu bemerken. Die jungtürkiſche Regierung hat nach wie vor einen ſchweren Stand. Nachdem der nette Verſuch der Englän⸗ der und Ruſſen, der ihr„befreundeten“ türkiſchen Regie⸗ rung durch Anzettelung neuer Kämpfe zwiſchen Moham⸗ medanern und armeniſchen Chriſten in Kleinaſien Schwie⸗ rigkeiten zu machen, nicht den erſtrebten dauernden Erfolg gehabt hat, hat man jetzt die kretiſche Frage wieder in Fluß gebracht; Griechenland iſt deutlich darauf ge⸗ ſtoßen worden, daß die Inſel Kreta eigentlich ihm und nicht der Türkei gehört. Daraus haben ſich Aeußerungen und Kundgebungen enk wickelt, die ſogar den Frieden zu ſtören drohen. Man wird aber wohl von der beſonnenen jungtürkiſchen Regierung erwarten, daß ſie ſich um den Beſitz von Kreta ebenſowenig in einen neuen Krieg ſtürzen wird, wie ſie es neulich um den Beſitz von Bosnien und der Herzegowina getan hat. In Perſien macht der ruſſiſche Einfluß weitere Fort⸗ ſchritte. Die Ruſſen denken nicht an die Räumung der neulich wegen der Kämpfe zwiſchen Schah und Volk beſeßten Provinz Afherbeidſchan, und der Schah kann, obgleich er ſich ſchleunigſt wieder mit den Nationaliſten vertragen hat, ihnen das Bleiben nicht verwehren. Ruß⸗ land hat eben ſeine Provinz Georgien auf ſehr einfache Weiſe„abgerundet“. Daran wird wohl jetzt nichts mehr zu ändern ſein. Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. Nachdruck verboten.) „uch— es iſt einerlei“, ſagte ſie entſchloſſen zu ſich,„ich darf nicht an mich, ich muß einzig und allein an ihn denken. Auch er wird angeklagt werden. Offentlicher Schimpf und Entehrung werden ſich an ſeinen Namen heften. Und alle die Menſchen, die ihn ſo vergöttern, werden nicht imſtande ſein, ſeinen Namen rein zu waſchen von dem häßlichen Fleck, ſie werden ihm nicht helfen, ihn ſeinem Schickſal nicht entreißen können! Nein, nein, er muß ſchweigen— er darf nicht be⸗ kennen, was geſchehen iſt. Er darf ſich nicht von ſeinem Ehr⸗ gefühl leiten laſſen! Sie, Hedwig, mußte das auf alle Fälle zu verhindern ſuchen. Jahrelang hatte ſie ſein furchtbares Ge⸗ heimnis treulich behütet, während ſein Geiſt von dunklen Wolken umſchattet war. Jetzt mußte er es um ſeiner ſelbſt willen bewahren. Zweifellos würde er das auch tun, wenn ſie ihn warnte. Ob ſie das heute abend noch könnte? Ob es wohl möglich war? Denn je eher es geſchah, deſto beſſer für ihn.“ „Hedwig, warum ſtierſt Du ſo vor Dich hin?“ weckte ſie plötzlich die Stimme ihres Mannes aus tiefen Gedanken. „Fehlt Dir etwas?“ „Ich— ich— Georg— nein, mir fehlt gar nichts.“ „So komm doch und iß ein paar Biſſen“, drängte er. „Nein, nein, ich danke, ich habe keinen Appetit. Iß Du und laß es Dir ſchmecken. Mich laß nur hier.“ „Jawohl, ich laſſe Dich hier— aber nicht aus den Augen, mein Schatz!“ murmelte der Pächter grimmig. Er legte ſich noch ein Stück Fleiſch auf den Teller, aber der Appetit war ihm vergangen. Der Dämon der Eiferſucht, der allezeit auf dem Grunde ſeiner Seele geſchlummert— von dem Tage an, da er die ſchöne Hedwig Amberger als ſein Weib heimführte und entdeckte, daß ſie ihm keine Liebe zu ſchenken vermochte— erwachte jetzt von neuem in ſeiner Bruſt und ſchlug ſeine 601 Krallen tiefer in des Mannes Herz, denn je zuvor. Was war mit Hedwig? Warum war ſie heute ſo merkwürdig verändert? Sie war ja immer etwas ſonderbar geweſen, immer anders, als andere junge Mädchen, aber heute— ſo wie heute hatte Schöneich ſie denn doch noch nicht geſehen. Es mußte ein ganz beſonders triftiger Grund vorhanden ſein für das ſo jähe Kommen und Gehen der Farbe in ihrem Geſicht, für die unbeſchreibliche, fieberhafte Erregung, die ſich in ihrem ganzen Gebaren kund⸗ gab. Und jetzt— was tat ſie jetzt? Der Pächter ſtand auf und ſah, daß Hedwig ſich langſam vorwärts bewegte, geſchoben und gedrängt von der Menge. Einige Dorfbewohner, denen es zu lange dauern mochte, bis die Reihe des Begrüßens an ſie kam, hatten ſich mit Gewalt durchgedrängt, um von dem Baron und ſeiner Gattin ſchneller einen Händedruck zu erhaſchen. Hedwig wurde von dem all⸗ gemeinen Gewoge mitgeriſſen und entſchwand ſchließlich den Augen ihres Mannes. Dieſer ſtellte ſich ſchnell eutſchloſſen auf eine Bank, von wo aus er alles deutlich überſehen konnte. Er ſah ſeine Frau vorwärts gleiten, wobei er wahrnahm, daß ihr Antlitz heiß gerötet war. Die zierliche Geſtalt war voller Leben, voller Bewegung und Entſchloſſenheit, voll eines eifrigen Verlangens, welches ihr Mann zwar ſah, aber nicht verſtand. Plötzlich gewahrte er, daß Hedwig rückwäns gegen einen der Vordrängenden fiel, die Hände krampfhaft ineinander ſchloß und einen durchdringenden Schrei ausſtieß. „Führen Sie mich hinaus, Herr Baron, um Gottes willen, ſchnell—“ ächzte ſie. „Iſt das junge Weib nicht Frau Schöneich?“ hörte man in dieſem Moment eine ſcharfe Stimme fragen.„Wenn ja, ſo habe ich etwas mit ihr zu reden.“ Es war Frau Eppler, welche dieſe Worte ſprach. Hedwig hatte ſie in dieſem Augenblick bemerkt. Frau Eppler kam mit Annie und Dora, den Schweſtern des Barons, durch den großen Raum daher. „Ich kann nicht bleiben— ich kann ſie nicht ſehen— 253. Jahrgang. Minierarbeit des Blocks. 2 Der Reichstag hat 397 Mitglieder. Die Mehr⸗ heit der Steuerkommiſſion, die hinter den neueſten von Bülow und dem Block mit Eifer bekämpften Beſchlüſſen ſteht, hat 241 Mitglieder(61 Konſervative, 106 Centrum, 25 Reichspartei, 24 Antiſemiten(Wirtſchaftliche Vereini⸗ gung und Reformpartei), 20 Polen und 5 Elſäſſer). Das iſt eine erdrücken de Mehrheit. Wenn Bülow alſo wollte, wäre es möglich, die Reichsfinanznot noch in dieſem Sommer zu beſeitigen und dem bedrohlich ſchnellen Anwachſen der Reichsſchulden ein Ende zu machen. Aber er will nicht. Auf ſeine Kriegserklärung an den„neuen Block“ in der Pfingſtnummer der„Nordd. Allg. Ztg.“ ſind eine ganze Anzahl weiterer Kundgebun⸗ gen gefolgt, die ein Zuſammengehen mit dem„konſervativ⸗ klerikalen Block“ unter allen Umſtänden ablehnen. Er will alſo nicht. Aber was will er denn? Es iſt viel davon die Rede geweſen, er halte an der zu einer Erbſchaftsſteuer auch auf Kinder abgeänderten Nachlaßſteuer feſt. Bei dieſer aber beſteht nicht einmal eine Einigkeit i m Bundesrate! So wünſchen einige Bundesſtaaten die Steuerſätze auf 2—5 Prozent feſtgeſetzt zu ſehen, während andere dieſe Steuerſätze für zu hoch halten und nur 1—2½ Proz. unter gleichzeitiger Freilaſſung des Mobiliars und aller Erbanfälle unter 3000 Mark; eingeſetzt zu ſehen wünſchen. Auch wird über die Heran⸗ ziehung des land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Beſitzes noch immer eifrig verhandelt. Auf liberaler Seite wird be⸗ hauptet, die Landwirtſchaft ſolle„im weſentlichen von der Erbſchaftsſteuer, wenn auch nicht formell, ſo doch tatſächlich freibleiben“,„um den Konſervativen die Zu⸗ ſtimmung zu erleichtern.“— Jedenfalls liegen die Dinge ſo, daß in dieſem Sommer an die Beſeitigung der Reichsfinanznot durch die Verabſchiedung der Erbſchafts⸗ ſteuer nicht mehr zu denken iſt. ö So bleibt nichts anderes übrig, als anzunehmen, daß Bülow die Entſcheidung bis zum Herbſt werſchleppen will. Darauf deutet vor allem hin, daß die Minier⸗ arbeit gegenüber der neuen Mehrheit nicht die Konſervativen zum Gegenſtande hat, ſondern die Reichspartei und die wirtſchaftliche Ver⸗ einigung. Sie ſollen, wie das ſchon kürzlich Bülows Vertrauter in einem mitteldeutſchen Blatte verraten hat, zur Verleugnung der Pfingſtbeſchlüſſe der Steuerkommiſ⸗ ſion gebracht werden. Beſonders bei der Reichspartei ſcheint dieſe Bearbeitung kräftig einzuſetzen, und es ſcheint, daß die eigentlichen Führer dieſer„Botſchafter⸗ partei“ damit einverſtanden ſind; denn ihr Hauptorgan, die„Poſt“, veröffentlicht einen Artikel eines„rechts ⸗ nationalliberalen Politikers“, in dem die Reichspartei eifrig zugeredet wird, ſich nicht vor den Karren des Centrums ſpannen zu laſſen. Was bätte ſtöhnte Hedwig.„O mein Gott, ich erſticke— es iſt ſo heiß—“ „Offnen Sie ſchnell die Tür zu ihrer Rechten, Greiff“, be⸗ fahl der Baron mit lauter Stimme, welche den allgemeinen Tumult übertönte. Kommen Sie, Frau Schöneich, nehmen Sie meinen Arm.“ Er zog Hedwigs Hand durch ſeinen Arm und führte ſie durch die Seitentür ins Freie. Die Menge machte ehrerbietigſt Platz. Im nächſten Augenblick fühlte Hedwig einen kühlen Wind ihre Stirn umwehen. „Ich fürchte, das Gedränge war ſchuld“, begann Arſtein teilnehmend. „Ach, das war es nicht, Herr Baron, wirklich nicht! Haben Sie einen Augenblick Geduld— bis ich wieder zu Atem komme. Ach mein Gott— ich hatte ja keine Ahnung— daß ſie— ſie auch mit hierherkommen würde!“ „Wen meinen Sie eigentlich?“ „Frau Eppler. Ich kann ihren Anblick nicht ertragen. Ihr Geſicht war es, was mich ſo elend machte— was mir die Luft benahm.“ Arſtein antwortete nicht gleich. „Es geht Ihnen jetzt beſſer“, ſagte er nach einer Weile in kühlem Ton.„Iſt Ihr Mann hier?“ „Ja, aber ich brauche ihn nicht.“ Hedwig hatte in ihrer gewaltigen Erregung ſelbſtvergeſſen beide Hände auf des Barons Arm gelegt. „Ach, Herr Baron, ich muß ſie ſprechen— aber allein, allein!“ rief ſie plötzlich leidenſchaftlich. Arſtein trat unwillkürlich einen Schritt von ihr fort. „Sie weichen vor mir zurück— Sie wollen nichts mit mir zu tun haben und doch— und doch— Herr Baron, ich muß Sie ſprechen um Ihrer ſelbſt willen! Wann kann das aeſchehen?“ Fortſetzung folgt.) ** . 9 9 — mit den Staatsminiſtern v. Bethmann⸗Hollweg, Frei⸗ herrn v. Rheinbaben und Sydow. der allgemeinen miniſter zu einer Sitzung in der baveriſchen Geſandt⸗ Iu rechtsnationalltberaler Politiker in dem reichs partei⸗ 2 Hauptorgan zu ſuchen, wenn nicht Frhr. v. Zedlitz, r reichspaxteiliche Diplomat— manchmal wird's bei m auch„Ränkeſchmied“ überſetzt!— hinter ihm ſtände! 1 Die Blockkrankheit und damit die Reichsfinanznot uit ihrer Abſchiebung ungeheurer Steuerlaſten auf die Zukunft werden alſo weiter verſchſeppt werden! Deutſche Kolonialgeſellſchaft. In der ſächſiſchen Hauptſtadt Dresden hat die beulſche Kolonialgeſellſchaft ſoeben in Gegenwart des l ſiſchen Königs Friedrich Auguſt ihre Hauptverſamm⸗ ng abgehalten. Uebermäßig wichtige Beſchlüſſe ſind dort nicht gefaßt worden, aber verſchiedene Punkte aus den Erörterungen verdienen doch wohl als bezeichnende Schlaglichter auf die Auffaſſung mancher Vorkämpfer Kuf die Auffaſſung mancher Vorkämpfer der Kolinalpolitik feſtgehalten und hervorgehoben zu werden.. Die wichtigſte Beratung entſpann ſich bei der Be⸗ ratung über Anträge, die die Einführung der deutſchen Sprache in den Kolonien zum Gegenſtande hatten. Einer verlangte die Umwandlung der verſchiedenen Ortsnamen aus der Eingeborenenſprache in deutſche. Ein anderer Antrag hält es„für erforderlich, daß in den deutſchen 1 die deutſche Sprache zur Staats⸗ und Ver⸗ hrsſprache wird“, ein anderer hält es für erforderlich, anzuſtreben, daß in den deutſchen Schutzgebieten der deutſchen Sprache der Charakter als Staatsſprache ge⸗ wahrt, und daß ihr als Verkehrsſprache mindeſtens vor jeder anderen europäiſchen Sprache der Vorzug gegeben ird. Bei dieſen Anträgen kam der Gegenſatz in der Auffaſſung über die Zwecke der Kolonialpolitik grell zum Ausdruck. Die eine Richtung, die in den Kolonien wirtſchaftliche Ausbeutungsobjekte des einheimiſchen Kapi⸗ lismus ſieht, vertrat einen für die Neger ſehr ver⸗ ketzenden Standpunkt. Prof. Hans Me her⸗ Leipzig meinte: Wir ſollten uns davor hüten, ein Bidjendeutſch an Stelle der heutigen Heimatſprache zu ſetzen. Wir Präſidenten zuſammentrifft werden den Neger niemals zum Deutſchen machen.(Wider⸗ ſpruch.) Wie Direktor Hupfeld richtig geſagt hat, aus einem Dackel könne man keinen Heiterkeit.)— Regierungsrat v. H ake⸗Allenſtein ſtellte ar das Prinzip auf:„Wir haben die deutſche Kolonie 2 uns Deutſche erworben, nicht um den Negern Kultur beizubringen.“ Die Debatte endigte mit einem Kompro⸗ miß, das allen Richtungen gerecht zu werden beſtrebt war. Einigermaßen erfreulich war es. daß die überradikalen Anſichten a la v. Hake⸗Allenſtein in der Verſammlung nicht nur Beifall, ſondern zum Teil auch lebhaften Wider⸗ gpruch fanden. 3 N Auch die vielumſtrittene Frage der Selbſtverwaltung Feder Kolonien“, wie man die Verwaltung der Kolonien durch die wenigen Anſiedler nennt, kam zur Sprache. Eine Reſolution Berlin lautete:„Im Vertrauen darauf, daß die Regierung den berechtigten Wünſchen der Be⸗ völkerung nach Möglichkeit entgegenkommt, erklärt die⸗ deutſche Kolonialverwaltung, daß ſie die in Deutſch⸗ 3 i 8 7 Sie ar nur ein Zufallsſieg. Südweſtafrika eingeführte Selbſtverwaltung grundſätz⸗ f 80 in Zufallsſieg lich als geeigneten, den derzeitigen Verhältniſſen ent⸗ Iprechenden Zuſtand betrachtet, und fordert die Bevölke⸗ rung in Deutſch⸗Südweſtafrika auf, durch tätige Mit⸗ arbeit einen baldigen weiteren Ausbau der Selbſtver⸗ waltung zu ermöglichen.“ Das hervorſtechendſte Moment bei dieſer Reſolution iſt die Selbſtverſtändlichkeit, mit der hier kalten Blutes mit„Bevölkerung“ der Schutzge⸗ biete nur die eingewanderten Anſiedler meint, denen 5 man die Verwaltung, natürlich auch in Angelegenheiten der Eingeborenen, verſchaffen will, obgleich deren Inter⸗ eſſen doch den Intereſſen der Anſiedler faſt durchweg direkt entgegengeſetzt ſind. Erfréulicherweiſe war man. f auch in Dresden nicht allgemein der Auffaſſung, daß 1 der Selbſtverwaltung allzufreier Spielraum gelaſſen werde. So verlangte Oberbürgermeiſter Küelz⸗ Bückeburg, daß die„Eingeborenen nicht als Kinder behandelt“ wür⸗ u, und ſeine weitere Aeußerung, man dürfe der„Selbſt⸗ rwaltung“ nicht die Schule und die Polizei überlaſſen, war erſt recht bezeichnend. Wenn die„Selbſtverwaltung“ die Polizei in Händen haben würde, dann würde ein eitalter anbrechen, deſſen Gefahren gar nicht abzuſehen ſein würden.— Auch in dieſer Frage kam man zu einem Kompromiß in Geſtalt einer kleinen Abänderung der Re⸗ b ſolution Berlin. n ect Politiſche KRundſchau.“ ingeſehen, daß ſie ſich mit ihrem Streik in der Steuer⸗ 5 ö ſelbſt kalt ſtellt; denn jetzt lieſt man in der freiſinnigen„Lib. Korreſp.“: f gen Mitglieder der Reichsfinanzkommiſſion werden an der am 12. Juni ſtattfindenden Sitzung der 0 nehmen. Entſprechend der früher abgegebenen Er⸗ klärung haben dieſe Parteien lediglich wegen Ver⸗ neuen Steueranträge nicht teilgenommen! Der Mit⸗ z wirkung an der Feſtſtellung des Berichtes werden ſie n Sie kehren wieder! Offenbar hat die Blocklinke ommiſſion des Reichstages „Die nationalliberalen und freiſinni⸗ Kommiſſion zwecks Feſtſtellung des Berichtes teil⸗ „AIetzung der Geſchäftsordnung an der Beratung der n ich ebenſowenig entziehen, wie der Mitwirkung an der 2 Beratung der Regierungsvorlagen.“ Joſef. 8 Offenbar haben die Herren eingeſehen, daß es auch ohne ſie geht. Wenn ſie ſich nicht allen Einfluſſes be⸗ 7 rauben wollten, dann mußten ſie ſchon wiederkehren! kk: Vergewaltigung des Reichstages? Obſtruktion im die Behauptung, Jagdhund machen.(Gr⸗ 3 einem deutſchen Schären. kürzlich auch in tionelle Aufmachung. 1 :: Soztaldemokratiſche Hoffnungen hat der Tod des freiſinnigen Reichstagsabgeordneten weckt. Der„Vorwärts“ ſchreibt: ſtrengungen gemacht werden, demokratie zurückgewonnen wird. tagswahlkreis iſt über ein Jahrze geweſen. es dem Freiſinn, das Mandat, hatten, zurückzuerobern. Kandidat, Fritz Kunert, 21941 Stimmen.“ dert. ein ſchriftlicher Auszug vorliegen, demzufolge die Ver⸗ handlungsfähigkeit des Fürſten geſtellt ſein und der Staatsanwaltſchaft zugehen. ſprünglich beabſichtigt, ſie iſt aber durch die Badereiſe des Fürſten ſtark beſchleunigt worden. bald zur Rückkehr nach Liebenberg aufgefordert werden. Ueber den Termin der neuen Verhandlung ſei aber, ſo heißt es, ein beſtimmter Entſchluß noch nicht gefaßt worden.— Berliner Lokalblätter melden, Polizeikom⸗ miſſar Voeberg iſt nach Gaſtein Preſſe: Joſef der Tochter des zum Milliardär emporentwickelten amerika⸗ weiltg egenwärtig in Wien und Seebenſtein zu längerem Beſuche. Landsleute am Eintritt in ſchaft zuſammen geweſen, an der neben dem bayertſchen der in der Geſandtſchaft abgeſtiegen war, auch Reichsſchatzſekretär Sydow, fer⸗ Rhein⸗ Finanz⸗ Finanzminiſter Ritter v. Pfaff, ner der preußiſche Finanzminiſter Freiherr v. baben, der ſächſif ch e Miniſterpräſident und eventuellen Kriege zum Kriege iſt freilich noch ein weiter Weg. miniſter v. Rüger, der württembergiſche Finanz⸗ Afrika. miniſter Geßler, der badiſche Finanzminiſter Honſell, Marokko der heſſiſche Finanzminiſter Dr. Gnauth, der lip⸗ 5 piſche Staatsminiſter Freiherr v. Gevekot und andere Wenn nunmehr die Miniſter der übrigen kleinen Einzelſtaaten dazukommen, finden ſie vielleicht teilnahmen, ſchon ein fertiges Programm der„großen“ vor. b Den ausländiſchen Zeitungs⸗phantaſien über allerlei Meldung über die Zuſammenkunft 5 mit dem ruſſiſchen Zaren gefolgt ſind, tritt die Regierung jetzt in einer offiziöſen Korre⸗ ſpondenz folgendermaßen entgegen:„Die bevorſtehende Monarchen begegn ung in den finniſchen Schären Preſſe Veranlaſſung zu Betrach- Abſchluß eines deutſch⸗ruſſiſchen Rück⸗ verſicherungsvertrages oder eines Neutralitätsabkommens gegeben. Nach unſerer Kenntnis der Umſtände iſt nichts Die deutſche Politik weiß ſich frei zu neuen Abmachungen e Sie brütet namentlich nicht über Dinge, die mit Rußlands Pflichten gegen Frankreich oder mit ruſſiſchen Rückſichten gegen England nicht zu ver⸗ beſtehenden internationalen Ver⸗ bindlichkeiten können Rußland nicht hindern, gute Nach⸗ anderen Kaiſermächten zu halten. In dieſer Ueberzeugung erwarten wir von der Aus⸗ ſprache Kaiſer Wilhelms mit Kaiſer Nikolaus klärende Alliancepläne, die der des deutſchen Kaiſers hat der ausländiſchen tungen über den derartiges geplant. von dem Gedanken, Rußland beſtimmen zu wollen. einen wären. Aber die barſchaft mit den beiden Wirkungen.“ 2: Deutſchand und Mußland. Auslande hatte man ſich Kaiſers mit dem Zaren wurde, daß der Zar nach Kaiſer mit dem engliſchen 0. Im beurſchfeinoir über die Begegnung des deut von Wien aus wieder einmal unangenehm geſtört es ſei nicht unwahrſcheinlich, Berlin. Daher darf man dieſe ozialdemokratiſchen Hoffnungen nicht unterſchätzen. Das Kapitel Eulenburg vor dem Abſchluß?! Die aufſehenerregende Mitteilungen, der letzten Zeit durch aber ſeine fluchtartige Abreiſe ins auf die an ihm intereſſierten gewirkt. anwaltſchaft habe von der die Preſſe gegangen ſind, beſonders Bad Gaſtein, haben Behörden anregend ein⸗ mitgeteilt, die Staats⸗ „Wiſſenſchaftlichen Deputa⸗ ion für das Medizinalweſen“ ein Gutachten eingefor⸗ Aus dieſem Gutachten ſoll der Staatsanwaltſchaft Neulich wurde ſchon Eulenburg gerichtlich als Die ſchriftliche Ausarbei⸗ Obergutachtens wird in einigen Tagen N d r. war ſeine Fertigſtellung erſt einige Zeit ſpäter eſtſtehend zu betrachten iſt. ung des Fürſt Eulenburg wird jetzt zur Beobachtung Eulen⸗ urgs geſandt worden. N Parlamentariſches. 7 Die zweite Leſung der Steuervorlagen im Reichs⸗ tage ſoll gleich beim Zuſammentritt am 16. Juni er⸗ folgen und man erwartet, daß dann Reichskanzler Fürſt Bülow in dieſer Sitzung ſogleich ſeinen Standpunkt darlegen und Schatzſekretär Sydow die neue Erban⸗ fallſteuer begründen werde. ö—— Europäiſches Ausland. 555 Oeſterreich⸗Ungarn. 1 * Eine ſehr ſonderbare Verlobungsge⸗ chicht e macht ſoeben die Runde durch die öſterreichiſche Danach ſoll ſich demnächſt der Prinz Fran 3 von Braganza mit Miß Vanderbilt, iſchen Schifferknechts, verloben. Der Vater der Braut war ſchon wiederholt in Der Prinz, der im iſt ein Patenkind des Kaiſers Franz 855 Frankreich. 5 1 : Der Reichs deutſche Gaspermonk wurde aus rankreich ausgewieſen, weil er verſucht haben ſoll, die Fremdenlegion zu hindern. 7. Lebensjahre ſteht, 1 0— D 8 5 z 0 7 2 8 a lenum? In der linksliberalen, dem Reichskanzler nahe⸗ d Deutschen welche nen doc r henden„Frankf. Ztg.“ findet ſich die ebenſo geheimnis⸗ volle wie ſonderbare Aufforderung an die Mitglieder. der Blocklinken, f „ſchon am Dienstag vollzählig zur Stelle ſein, weil von jetzt ab nicht nur die mitgeteilten Entſchlüſſe, ſondern auch Abſtimmungen geſchäftsordnungsmäßiger Art von entſcheidender Bedeutung ſein können“. Die Deutſchen, welche in zur Fremdenlegion anwerben laſſen, decken bekanntlich vollſtändig den Bedarf. ö unverzeihlichem Leichtſinn ſich „ Türkei.. * Die jungtürkiſche Regierung iſt mit dem Verlangen an die vier Schutzmächte für Kreta(Italien, Rußland, Frankreich und England) herangetreten mit der Aufforde⸗ rung, die Schutzbeſatzung a ta einſtweilen Was geht da vor? Soll etwa die Obſtruktion un⸗ be Ae ee. ſeligen Andenkens eine lage“ erleben? * Zur Reichsſteuerangelegenheit. Bülow hatte am Mittwoch eine „vermehrte und verbeſſerte Auf⸗ be Reichskanzler Fürſt längere Konferenz ˖— Auch die ſüd⸗ gr Finanzminiſter ſind am Mittwoch vor Konferenz der bundesſtaatlichen Finanz⸗ eutſchen laſſen. Dieſe Mächte ſind ſich darüber aber nicht einig, ſonders deshalb nicht, weil Itakten und Rußland ſich 8 allzuweit im Sinne Griechenlands verpflichtet hat. einen Krieg mit Griechenland zu rüſten. aus Saloniki zufolge werden alle Militärſtraßen nach der Infolgedeſſen ſcheint die türkiſche Regierung auf Nachrichten iechiſchen Grenze beſchleunigt in Stand geſetzt. Die Kammer ſoll auch möglichſt raſch die Vorlage über den Militärdienſt de r Bulgaren die Zahlung der Militärſteuern verweigern und Chriſten erledigen, da die getröſtet, als darauf hingewiefen der Zuſammenkunft mit dem König und dem franzöſiſchen Dieſe Troſtſtimmung wird durch daß der zar auf der Rückkehr von ſeiner Auslandsreiſe noch eine Begegnung mit Kaiſer Wilhelm und zwar in Hafen haben werde, als Gegenbeſuch für die bevorſtehende Zuſammenkunft in den finnländiſchen Aehnliches von einem Gegenbeſuch verlautete Es trug aber nicht dieſe ſenſa⸗ Schmidt⸗Halle er⸗ „Es müſſen alle An⸗ damit Halle der Sozial⸗ Der Halleſche Reichs⸗ hut in unſerem Beſitz Erſt 1907 bei den Hottentottenwahlen gelang das ſie früher beſeſſen Schmidt erhielt 25 249, unſer — Schmidts die über Eulenburg in T Mulay Hafid hat alle Kriegsnöten ſiegreich zurück⸗ gewieſen. Aber der Geldnot vermag er nicht Herr zu werden; ſie treibt ihn zu den tollſten Unternehmungen. Des ehemaligen Großweſirs Mohamed Haus iſt auf Be⸗ fehl des Sultans niedergeriſfen worden, da der Sultan einen von ſeinem Bruder Abdul Aſis verborgenen Schatz in den Mauern des Gebäudes zu finden hoffte. Selbſtverſtändlich war dieſe Maßregel ergebnislos, doch die Familie des früheren Großweſirs verlor dadurch Haus und Hof. Die Geldklemme iſt um ſo peinlicher, als die Unterhandlungen mit dem Stamme der Zemoror. wegen der Freilaſſung des Bruders des Sultans Mulay Kebir erfolglos waren wegen der ungeheueren Summe Löſegeld, die der Sultan gar nicht zu zahlen in der Lage iſt. ern „Erlaucht“ und Wäſcherstochter. Im Kampfe um 100 Millionen. Der einzige Sohn des„regierenden“ Grafen Georg Albrecht v. Erbach, Erbgraf Erasmus, hatte im Alter von 22 Jahren am 1. September 1905 in London die Erbacher Wäſcherstochter Dora Fiſcher geheiratet und ſich durch dieſe„Mißheirat“ die„Erbfolge“ als„regieren⸗ der“ Graf verſcherzt. Die Agnaten des Hauſes Erbach forderten deshalb eine Regelung der Erbfolge. Der„regierende“ Graf wollte naturgemäß ſeinem Sohne das Hauserbe erhalten, weshalb der junge Erbgraf in eine Nervenheilanſtalt ge⸗ bracht wurde. Mehrere Pſychiater, darunter Geheimrat Prof. Dr. Flechſig aus Leipzig, mußten den Erbgrafen auf ſeinen Geiſteszuſt and unterſuchen. Auf Grund dieſer Gutachten ſtellte Graf Georg Albrecht den Antrag auf Entmündigung ſeines Sohnes wegen Geiſtes⸗ geſtörtheit. Das Amtsgericht Homburg v. d. Höhe gab dieſem Antrag durch Beſchluß vom 29. Mai 1906 auch batſächlich ſtat.. Aus dem Entmündigungsbeſchluß geht unter anderem hervor, daß der Erbgraf niemals daran dachte, ſeine Bildung zu vervollſtändigen; ſo reiſte er von Göttingen, wo er die Univerſität bezogen hatte, eines Tages plötzlich nach Spanien„ um ſich dort die Stier⸗ gefechte anzuſehen. Dazu kam eine maßloſe Ver⸗ ſchwendungsſucht. Nach rechtskräftig gewordener Ent⸗ mündigung beantragte der„regierende“ Graf die Nich⸗ tigkeitserklärung der Ehe ſeines Sohnes mit der Wäſcherin. Er machte als Vormund und Kläger geltend, daß der Erbgraf bei Schließung der Ehe ge⸗ ſchäftsunfähig geweſen ſei. Von Jugend auf ſei der junge Graf ſchon willensunfähig geweſen. Durch Be⸗ ſchlutz des Landgerichts in Frankfurt a. M. vom 4. Ok⸗ tober 1907 wurde auch die Ehe für nichtig er⸗ klärt; die Koſten fielen der geborenen Dora Fiſcher zur Laſt. f 9 „ Inzwiſchen hatten die Agnaten vor einem Aus⸗ krägal⸗(Standes⸗) Gericht Klage gegen den Chef ihres Hauſes(Georg Albrecht) geführt, weil er den Grafen. Erasmus immer noch als Erbgraf betrachte, obwohl dieſer ſich gegen das Hausgeſetz vergangen habe. Das Aus⸗ trägalgericht, dem u. a. Fürſt Stolberg⸗Wernigerode an⸗ gehörte, erkannte dahin, daß ſich der„regierende“ Graf Georg Albrecht einer„Um gehung“ des Erbacher „Hausgeſetzes“ ſchuldig gemacht habe. Bei dem ordentlichen Gericht erzielte aber Graf Georg Albrecht die Aufhebung dieſes Schiedsſpruches. Gegen das Urteil hatten die Verwandten Berufung beim Oberlandesgericht Darmſtadt eingelegt, die ſoeben verhandelt wurde. Der Vertreter der Agnaten— der drei Söhne des im Vorjahre verſtorbenen Grafen Arthur Erbach⸗Erbach, die übrigens im Armenrecht(1) klagen— Juſtizrat Hallwachs, machte geltend, Erbgraf Erasmus ſei nicht geiſteskrank, die Entmündigung ſeli nicht erfolgt, um das Erbacher Hausgeſetz zu beobachten, ſondern um den Grafen Erasmus vor dem Verluſte des Stammvermögens— das ſich auf etwa 80 bis 100 Millionen Mark beziffert— zu bewahren. Selbſt der Erbgraf und Dora Fiſcher hätten den Ehenichtigkeits⸗ prozeß als Mache(1) betrachtet. f Geheimer Juſtizrat Dr. G utfleiſch, der Vertreter des„regierenden“ Grafen, wollte nichts davon wiſſen, daß der Erbgraf Erasmus geiſtig geſund ſei; er beantragte die Berufung zu verwerfen und das Urteil des or⸗ dentlichen Gerichts zu beſtätigen. Es ſei ſchwer gefallen, den Erbgrafen in einer Anſtalt unterzubringen. So ſei er aus der Anſtalt in Ahrweiler mit einer Strickleiter ent⸗ wichen. Trotz der großen Liebe zu Dora Fiſcher habe er dabei eine Diakoniſſin mitgenommen. Das bedauerns⸗ werte Mädchen ſei dem Irrſinn verfallen. Hundert⸗ tauſende von Mark habe der Vater ſchon für ſeinen Sohn bezahlen müſſen.. In einer Entgegnung behauptete der Vertreter der Agnaten noch einmal, Erasmus ſei nicht geiſteskrank und wolle es auch nicht ſein. Er ſei auch mit dem Verſuch des Vaters, ihm auf dieſe Weiſe die Erbfolge zu ſichern, nicht einverſtanden. Die Abſicht des„regieren⸗ den“ Grafen ſei klar; wenn die alles heilende Zeit über die ganze Geſchichte ihre Schleier gebreitet habe, dann werde auch die Entmündigung aufgehoben wer⸗ den und Graf Erasmus gelange wieder in den vollen Genuß des Haus⸗ und Stammvermögens. Man habe dem Grafen Erasmus reichlich Geld gegeben und ihn damit zuf Reiſen und Jagden geſchickt; es ſei alſo eine neue Tomödie aufgeführt worden. Von einer Gemeinge⸗ ſährlichkeit des jungen Mannes könne keine Rede ſein: 55 ſei froh, wenn er mit„ſeiner Dora“ zuſammenleben önne. Das Urteil ſoll am 30. Juni verkündet werden; Aus Nah und Fern. — Weinheim, 10. Juni. Der Briefträger Schroder, der, wie gemeldet, von hier verſchwunden iſt, wurde von der Kriminalpolizei in Heidelberg verhaftet. Bei ihm ſoll ſich eine geiſtige Störung eingeſtellt haben. — Lampertheim, 11. Juni. Der Gemeinderat hat den Antrag auf Errichtung einer fakultativen Fortbildungs⸗ Aufnahme in die Armee verlangen. Bei dem traditio⸗ 5 nellen Haſſe der Bulgaren gegen die Griechen rechne man auch beſonders auf das bulgariſche Element bei einem gegen Griechenland.— Vom Rüſten bis Ban dan An. en. gm elne lan V0 U d bine dabcl. doppel acuh deb Heine ui Re 0 vage Jun, deem J dl Ahr Uhr bel eit Ho holen u. Das 6 bedob st zuthne Il fer gallen dh Ober gha Funmer Scdeſpr daß det gebunden hier die denen hatt für inn Num z Heel elles Ge — befrblihe, nun hört, ungen ahg an dine Enpfünge Nuk ji Gabe, d. fin, Sol feuer Unt hitte et fte Uuerſchlag worten. ee Herr Fun zur! Emig De ganz duſlid ut dab In d. zu u wollen an die n . Flr bie 0 Id. fir Are Bf Lig 0 Pinttig üs Wee 05 — ger⸗ Jiſcher Aus- Chef raden dieſer Aus⸗ de an⸗ Graf kcher i dem lbrecht fung ſoeben -der irthur —Ü—̃——. f?::᷑:.....!...—.—ö— ſchule für Mädchen abgelehnt.— Ein betrübendes Bild ent- rollte der Jahresbericht des Heſſiſchen Landes⸗Wohnungs⸗ inſpektors über die hieſtigen Verhältniſſe. Von 600 Ztigarren- arbeitern männlichen und weiblichen Geſchlechts leidet der 4. Teil an Schwindsucht. Eine Anzahl von Heimarbeiterinnen verfügt nur über einen einzigen Wohnraum, in dem auch gekocht, gewaſchen und dazu noch Tabak gerippt wird. — Worms, 11. Juni. Am Montag fiel das 3 Jahre alte Söhnchen des Rottenführers Otto Franz in der Hofraite, Schäferſtraße 21, in die Abortgrube und erſtickte. Das Kind, deſſen Eltern in dem angrenzenden Hauſe wohnen, hatte im Hofe geſpielt und wurde dann ſpäter vermißt. Man forſchte nach und fand, daß die Aborttüre von innen ver⸗ riegelt war. Der Verdacht, daß das Kind bei Benützung des Aborts durch die etwas große Sitzöffnung gefallen ſet, beſtätigte ſich leider, denn es wurde als Leiche in der Grube gefunden! * Mörlenbach, 11. Juni. Als das Fuhrwerk eines Landwirtes von Ober⸗Liebersbach von einem abſchüſſigen Wege bergab fuhr, rutſchte das Pfuhlfaß den Pferden zwiſchen die Hinterbeine. Die Pferde wurden dadurch ſcheu und liefen davon. Der Knecht kam unter den Wagen und erlitt einen doppelten Beinbruch, ſo daß er in die Klinik nach Heidelberg verbracht werden mußte. Man fürchtet, daß eine Amputation des Beines nötig werden wird. Bensheim, 11. Juni. Ein ſeltenes Ereignis wird die Geſchichte der hieſigen Taubſtummenanſtalt demnächſt zu verzeichnen haben. Am 18. Juli werden es nämlich 50 Jahre, daß der Leiter der Anſtalt, Direktor Hemmes, an dieſem Inſtitut tätig iſt, und zwar ununterbrochen 24 Jahre als Lehrer und 26 Jahre als Direktor. — Pfungſtadt, 10. Juni. Geſtern nachmittag 5 Uhr verſuchte ein aus Gernsheim ſtammendes Fuhrwerk in eine Hofraite einzufahren, dabei wurde ein Torflügel ausge⸗ hoben und das dahinter ſtehende Kind des Beſitzers erſchlagen. Das 6jährige Kind war ſofort tot. Eine Gerichtskommiſſton begab ſich ſofort an Ort und Stelle, um den Tatbeſtand auf- zunehmen. — Darmſtadt, 10. Juni. Geſtern nachmittag 3 Uhr ſtarb der Oberbürgermeiſter Morneweg im 58. Lebensjahre. — Darmſtadt, 11. Juni. Im Erbfolgeſtreit im gräflichen Hauſe Erbach-Erbach verhandelte der erſte Zivilſenat des Oberlandesgerichts über die Berufung der Agnaten des Erbach⸗Erbachſchen Hauſes gegen das Urteil der Zweiten Kammer des Landsgerichts. Dieſes hat bekanntlich den Schiedsſpruch des Austrägalgerichts aufgehoben und feſtgeſtellt, daß der Erbgraf Erasmus durch den Schiedsſpruch nicht gebunden ſei. Das Urteil wird am 30. Juni verkündigt. Gonſenheim, 11. Juni. Dieſer Tage wurden hier die Eheleute Landwirt J. Schäfer und Frau in einem gemeinſamen Grabe zur letzten Ruhe beſtattet. Frau Schäfer hatte nach einem hartnäckigen Leiden nachmittags die Augen für immer geſchloſſen, und ihr bis dahin völlig geſunder Mann ging gegen Abend zu einem Schreiner um einen Sarg zu beſtellen, als er plötzlich zu Boden ſtürzte und infolge eines Herzſchlages den Geiſt aufgab. — Offenbach, 11. Juni. Der in Unterſuchungshaft befindliche, fruͤhere ſtädtiſche Bureaugehilfe Böning hat, wie man hört, ein unumwundenes Geſtändnis ſeiner Veruntreu⸗- ungen abgelegt. Außer den von ihm noch vom Schiffe aus au eine Frankfurter Adreſſe geſandten und durch die Empfängerin pflichtmaßig der Behörde abgelieferten 1000 Mark ſoll ein weiterer Teil der unterſchlagenen ſtädtiſchen Gelder, die Böning noch bei ſich hatte, beſchlagnahmt worden ſein. Sollte Böning, was noch nicht feſtſteht, zur Verdeckung ſeiner Unterſchlagung auch Buchfaälſchung verübt haben, ſo hätte er ſich vor dem Schwurgericht, andernfalls nur wegen Unterſchlagung im Amte vor der Strafkammer zu verant⸗ worten. Briefkaſten. Herrn G. i. W. Ihr„Eingeſandt“ iſt in dieſer Form zur Aufnahme nicht geeignet. In Ihrer gewiß berechtigten Entrüſtung gehen Sie jedoch in Ihren Ausdrücken zu weit. Die ganze chriſtliche Gemeinde kann doch wohl kaum Ihr Unglück wollen; es iſt das doch nicht gut anzunehmen. Wir ſind ganz gerne bereit, Ihnen durch ein„Eingeſandt“ zu Ihrem Rechte zu verhelfen. Wollen Sie vielleicht einmal ſich zu uns bemühen zwecks näherer Auskunfts⸗Erteilung oder wollen Sie uns eine weitere vertrauenswürdige Perſon angeben, an die wir uns dieſerhalb wenden können. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bin gener, Viernheim Gottl. Steigerwald Erste schte Pariser Neuwascherei für Kragen, Manschetten, Chmisetten und Hemden. B 5, 9 Mannheim B 3, 9 Telephon No. 1093 Einzig grösstes und ältestes Spezial-Geschäft am Platze. Herstellung wie neu! Pünktliche reelle Bdienung. Abholen u. Zubringen gratis Grösste Schonung der Wäsche Pressante Kommissionen zu jeder Zeit lieferbar. Annahmestelle für Viernheim: OskarSchafer 2. Gottesdienſt-Ordnung. Katholiſche Gemeinde Fürth. Sonntag: Früh 6 Uhr Beichtgelegenhelt. 7 Uhr Frühmeſſe. 9 Uhr Hochamt. Nachmittags um ½2 Uhr: Beerdigung der Frau Marg. Münzenberger geb. Fleiſchmann von Steinbach. Nachm. 2 Uhr: ſakrament. Andacht. Um 7 Uhr: geſtift. ſakrament. Andacht. 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