S 1 9 i Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Mienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntags feier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. „Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt Derbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. mer An — Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. eee eiger 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Vr. 70. Dr. Spahn über die Reichsfinanzreform. In der Reichstagsſitzung vom Donnerstag kam auch der Sprecher des Centrums, Abg. Dr. Spahn, zum Worte. Er führte aus: Abg. Dr. Spahn(Ctr.): Auch wir ſtehen auf den Standpunkt, daß es nötig iſt, 500 Millionen Mark neuer Steuern jährlich aufzubringen. Die von der Kommiſſion neu beſchloſſenen Steuern verdanken wir lediglich dem Verhalten der Nationalliberalen und Freiſinnigen in der Kommiſſion.(Sehr wahr! rechts und im Centrum. Lachen links.) Der Reichskanzler hat im Dezember 1908 ſelbſt ausgeführt, die Erbſchaftsſteuer auf Kinder und Ehegatten werde von dem mobilen Kapital ſehr viel leichter ge⸗ tragen als vom Grundbeſitz.(Der Redner verlieſt die betreffende Stelle unter Hört, Hörtrufen und der Heiter⸗ keit des Centrums und der Rechten.) Die Rückſicht auf den amilienſinn hat der Reichskanzler damals in einer Weiſe etont, wie es nicht ſchärfer von Seiten der Agrarier geſchehen kann.(Hört, hört! rechts und i. Ctr.) Dann err v. Rheinbaben(Heiterkeit und hört! hört! im Ctr. urufe links: Groeber!)— ich komme auch auf ihn. (Dr. Spahn verlieſt eine Rede des preußiſchen Finanz⸗ miniſters von 1906.) Auch hier findet man die Betonung des Familienſinns.(Hört, hört!) In Elſaß⸗Lothrin⸗ 3 agte Herr v. Rheinbaben, hat man die Schenkungen ſechs Monate vor dem Tode freigelaſſen; hätte man das nicht getan, ſo hätte es zu einem unerträglichen Ein⸗ dringen in die intimſten Familienverhältniſſe geführt. (Hörk, hört! Zurufe links: Groeber!)— eien Augen⸗ blick! Alſo der Abg. Groeber iſt allerdings urſprüng⸗ Iich Freund der Deszendentenſteuer geweſen.(Aha! und hört, hört! und Heiterkeit links.) 1905 aber haben ihn die Diskuſſionen, die an mehreren Abenden in unſerer 7 darüber ſtattgefunden haben, überzeugt.(Heiter⸗ eit links. Hört, hört! rechts. Zuruf links: Und Zehnhoff auch?) Dr. am Zehnhoff hat den Standpunkt vertreten, man ſolle die Einkommenſteuer im Falle des Todes einmal an das Reich zahlen laſſen; aber Zehnhoff at in der ganzen Fraktion niemand überzeugt.(Lachen links.) Der Abg. Paaſche(hört, hört! und Heiterkeit im Centrum und rechts) hat am 21.— November— 1908 (große Heiterkeit, Huhu! links) noch in ſehr ſcharfen Worten ſich gegen die Erbſchaftsſteuer ausgeſprochen. ch mache ihm ja keinen Vorwurf daraus.(beiterkeit. uruf links: Er wollte die Vermögensſteuer!) Die Be⸗ denken gegen die Erbſchaftsſteuer will ich doch nock etwas unterſtreichen. 85 Prozent der Bevölkerung werden da⸗ von nicht getroffen; damit entfällt auch die ganze Be⸗ deutung der Steuer als Kontrolle des Einkommens. Na, na! links.) Das Einkommenſteuergeſetz gibt die Befug⸗ us. nachzuforſchen, oh die Verſicherungen der Steuer⸗ pflichtigen richtig ſind. Der Grundbeſitz iſt in allen deutſchen Staaten höher belaſtet als das mobile Kapital. Ich habe mir noch jetzt eine Rechnung auf⸗ ſtellen laſſen von einem Großgrundbeſitzer im Induſtrie⸗ bezirk; er zahlt an den Staat, an die Gemeinden, für Schulen uſw. über 34 Prozent des Einkommens.(Hört. — r n ghört! rechts und im Centrum. Lachen links.) Dann wirr. die Steuer ungerecht, weil verſchieden, je nach der Zahl der Sterbefälle in der Familie, nach der Zahl der Kinder, danach, ob Kinder bereits abgefunden und hinaus⸗ gegangen ſind oder im Betriebe mitwirken. Das iſt keine ideale Steuer.(Sehr wahr! rechts und im Ctr.) Dazu kommt, daß dieſe Steuer gerade in einem Moment erhoben wird, wo die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich verſchlechtern; denn es handelt ſich nickt um einen Ver⸗ mögenszuwachs beim Erbfall, wie der Schatzſekretär meint. Die Erbſchaftsſteuer wird dahin wirken, daß der Landwirt, der Handwerker mit ſeinen Kin⸗ dern einen Dienſtvertrag ſchließt, wonach er ihnen jährlich einen Entgelt für ihre Arbeit, in der Buch⸗ führung, in der Beaufſichtigung des Betriebes uſw. zahlt. Wollen Sie, daß ſolche Verhältniſſe bei uns die Regel werden? Glauben Sie, daß das den Familien⸗ ſinn fördert?(Lebh. Beifall rechts und im Centrum.) Der bayeriſche Handwerkerbund hat ſich ganz entſchieden gegen die Nachlaßſteuer ausgeſprochen.(Hört, hört! im Tentrum und rechts.) Mir iſt nicht ganz klar, wie man dem Reichstag zumuten kann, überhaupt auf dieſe Steuer⸗ projekte einzugehen, nachdem er es 1906 im Einklang mit der Regierung entſchieden abgelehnt hat. Hätte er es damals aus ſich heraus allein getan, nun, dann könnte man ſagen, in dieſer Verſammlung beſteht keine Ein⸗ heitlichkeit; aber wie können in der Regierung die Anſchauungen ſo plötzlich wechſeln?(Hört, hört! und lebh. Zuſtimmung rechts und i. Ctr. Zuruf links: Die Finanzlage!) Ja, wenn die Finanzlage ſo wäre, daß es andere Steuerquellen als dieſe nicht gäbe! Der Redner beſchäftigt ſich dann mit der Kotierungsſteuer. Sie iſt berechtigt als Gegenleiſtung für den Schutz⸗ und Kurs⸗ wert, den die Papiere durch die Börſe erhalten. In Frankreich hat die Steuer, ſo lange ſie in angemeſſener Höhe beſtand, völlig tadellos gewirkt, ſie erzielt 92 Millionen Franks. Was ſoll der Hinweis auf den Nord⸗ deutſchen Lloyd? Die Kommiſſion hat doch beſchloſſen, daß die deutſchen Aktiengeſellſchaften, wenn ſie in einem Jahre keine Dividenden gezahlt haben, für das folgende Jahr von der Steuer hefreit bleiben.(Hört, hört! rechts und im Centrum.) Auch der frühere Finanzminiſter v. Miquel hat ſich für die Kotierungsſteuer ausge⸗ ſprochen.(Hört, hört! rechts und im Centrum.) Gegen den Feuerperſicherungsſtempel haben auch wir Beden⸗ ken, weil von ihnen gerade die Landwirtſchaft und der Mittelſtand betroffen werden. Ueber den Wert⸗ papierſtempel läßt ſich eher reden. Einer Scheckbeſteue⸗ rung können wir nur zuſtimmen, wenn er ſich bloß auf die größeren Schecks erſtreckt.— Schließlich handelt es ſich bei der ganzen Finanzreform nur noch darum, etwa 500 Millionen auf dieſe oder jene Weiſe aufzu⸗ bringen. Unſere Aufgabe iſt es, dafür zu ſorgen, daß die Bevölke rung möglichſt wenig davon bedrrückt wird. Darum verſteh ich auch nicht, wie man ſich auf die Nachlaßſteuer verſteifen kann. Der Bundesrat wird ſchließlich ſehen müſſen, wie er auch ohne ſie auskommt. (Sehr richtig! rechts und im Centrum.) Herr Baſſer⸗ mann hat nun von der Reichstagsauflöfung geſprochen, und von der Schädiaung des deutſchen Einffuſſes im Auslande. Das Ausland kümmert! ſich wenig darum, 253. Jahrgang. wie wir unjere Steuern aufbringen. Wenn wir nur unſere Schulden bezahlen.(Zuſtimmung rechts und im Centrum,) Herr Baſſermann hat wefter erklärt, es dürfte nicht wieder dahin kommen, daß das Centrum dem— Af ſeinen Willen aufoktrohiere.(Hört, hört! im Centrum. Wir weiſen dieſe Verdächtigung unſerer nationalen Geſinnung zurück. Die Nationalliberalen ver⸗ langen ein Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz zur Stär⸗ kung des Parlaments, fordern aber, daß der Reichstag aufgelöſt wird, wenn es nicht nach ihrem Willen geht. (Lebh. Hört, hört! im Centrum.) Da gilt wieder das Wort:„Und der* abſolut, wenn er un⸗ ſern Willen tut.“(Lebh. Zuſtimmung im Centrum.) Nun iſt behauptet worden, daß mein Zylinderhut früher beim Reichskanzler öfter aufgetaucht iſt.(Heiterkeit.) Ehe man zum Reichskanzler ins Zimmer tritt, gibt man den Hut ab. Ich nahm das wahr und bin daher immer im runden Hut hingegangen.(Gr. Heiterkeit.) Auch wir haben den Wunſch, daß die Finanzreform mit mö g⸗ lich ſt großer Mehrheit zu ſtande kommt. Jeden⸗ falls aber müſſen wir feſtſtellen, daß der Reichskanzler bisher die Wirkung erzielt hat, daß von der Kommif⸗ ſion die Entſcheidungen nicht immer aus ſachlicken Gründen getroffen wurden.(Zuſtimmung im Tentrum.) Das gilt vor allem gegenüber dem Antrage Herold Der Reichskanzler hak ſich darüber beklagt, daß er von Mitgliedern der Centrumspartei angegriffen worden iſt. Ich weiß es nicht.(Heiterkeit) Jedenfalls beziehen ſich dieſe Angriffe auf das Verhalten des Kanzlers in den Novembertagen. Ueber ſein damaliges Verhalten kann man aber ſehr verſchiedener Meinung ſein. Der An⸗ griffsartikel in der„Germania“ wegen der Bündnistreue zu Oeſterreich rührt aber von einem Nichtkatholike n her. Wir haben mit der ganzen Sache nichts zu tun Warum beſchwert ſich der Reichskanzler nur über An⸗ griffe von unſerer Seite? Er ſoll ſich auch einmal die nationalliberale Preſſe anſehen. Es iſt aber pöllig falſch, wenn er etwa glaubt, wir boykottieren ihn, weil er die Reichstagsauflöſung herbeigeführt hat. Unſere Beziehungen haben ſich ſo geſtaltet, weil er uns vor dem Auslande den Vorwurf der antinationalen Arro⸗ ganz gemacht hat.(Lebh. Zuſtimmung im Centrum.) Selbſt wenn das ſeine Ueberzeugung war, hätte er ſich nichts vergeben, wenn er erklärt hätte, daß er nicht verletzen wollte.(Lebh. Zuſtimmung im Centrum.) Pas taktvoll iſt, entſcheiden wir ſelbſt.(Zuſtimmung im Centrum.) Auch die Geſetze, die der Reichskanzler zu Gunſten ſeines„Agrariertums“ zu ſtande gebracht hat, ſind nur dadurch zu ſtande gekommen, daß die Vor⸗ ſchläge der Regierung eine Reſonanz im Reichs⸗ tage gefunden haben. Ohne den Reichstag würden die Verdienſte des Reichskanzlers nicht ſo groß ſein.— Wir werden unſere En tſcheidung fällen ohne Rück⸗ icht auf Perſon, für uns wird beſtimmend ſein nur das Intereſſe des Reiches und des deutſchen Volkes.(Stürm. an. Reifall im Centrum und rechts“) Reichskanzler und Centrum. p In den Aeußerungen der liberalen Zeitungen zu der„großen“ Rede des Fürſten Bülow im Reichstage ſpielt der Hinweis auf ſeine„Auseinanderſetzuna“ mit Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. .(Nachdruck verboten.) Annie, jetzt Frau Henning, befand ſich im Garten und pflückte Blumen. Die junge Frau blickte überraſcht auf, als ſie die Kommende gewahrte und rief erſtaunt: „Sie ſchon auf, Frau Eppler? Ich dachte, ich ſei die einzige Frühaufſteherin! Wo kommen Sie denn her?“ „Ich habe einen Spaziergang gemacht“, verſetzte die Witwe. „Der Morgen iſt ſo herrlich, und ich wachte ziemlich früh auf.“ Bei dieſen Worten nickte ſie der jungen Frau zu und ging hinein. l Das Frühſtückszimmer lag im Erdgeſchoß, die großen Bogen⸗ fenſter, durch welche die würzige, balſamiſche Frühlingsluft ungehindert in das Zimmer dringen konnte, ſtanden weit offen. Als Frau Eppler über die Schwelle trat, wurde ſie freundlich von Margarete begrüßt. „Wie blaß und abgeſpannt Sie ausſehen! ſagte die Schloß⸗ herrin in teilnehmendem Tone. Frau Eppler blickte flüchtig um ſich und ſah, daß außer ihnen niemand im Zimmer ſe i. „Mir bricht das Herz noch, Margarete“, verſetzte ſie leiſe, die junge Freundin mit traurigen Augen anſehend. Margarete trat dicht an ſie heran, legte die ſchlanke, weiße Hand auf ihre Schulter und küßte ſie auf die Wange. „Weshalb gönnen Sie ſich keine ordentliche Ruhe?“ ſagte ſie im Tone leiſen Vorwurfs. Sie ſchlafen nicht genug, nicht einmal des Nachts. Sie werden ſich noch ganz aufreiben, wenn Sie es ſo weiter treiben, wie in letzter Zeit. Und wenn dann—“ ſie hielt inne. „Warum ſtocken Sie, Margarete?“ Wenn dann Ihr Sohn wieder herauskommt, werden Sie nicht mehr da ſein“, vollendete die junge ſchöne Frau mit Tränen in den Augen.„Ich habe mir das Wiederſehen zwiſchen Ihnen und ihm ſo oft im Geiſte ausgemalt. Weun er Ihnen 640 wiedergegeben iſt— wenn alles Schreckliche vorbei— er wird nicht alt ſein— er wird Ihrer ſo dringend bedürfen! Und wenn ſogar das Schlimmſte eintritt, wenn Sie ſeine Unſchuld nicht beweiſen können— ſelbſt dann wird er eines Tages frei ſein und dann— dann wird er die Mutter in ſo hohem Grade bedürfen!“ „Er wird ſie nicht wiederſehen! Bis dahin bin ich längſt tot— lange bevor ſeine Strafzeit abgelaufen iſt, wird man mich ins Grab betten. Aber erſt muß ich ſeine Unſchuld ans Tageslicht bringen! Ich habe ein ſo ſicheres Gefühl, der Wahr⸗ heit näher zu ſein, wenn ich mich in Großhofen befinde. Deshalb nahm ich auch Ihre Einladung mit Freuden an. Ach Margarete, mein Herz glüht wie in einem hellodernden Feuer — und dies Feuer verzehrt mich nach und nach.“ In dieſem Augenblick trat der Baron ein, er ſah blühend, jung und heiter aus. Seine Bewegungen waren jetzt voller Elaſtizität und Lebhaftigkeit. Er trat auf Frau Eppler zu und reichte ihr die Hand zum Morgengruß. „Sie haben ja ſchon den Hut auf?“ ſagte er verwundert. „Ja, ich habe bereits einen kleinen Spaziergang gemacht“, antwortete ſie. „Und ſie iſt todmüde nach Hauſe gekommen“, fügte Mar⸗ garete hinzu.„Gehen Sie jetzt auf Ihr Zimmer, Frau Eppler, und legen Sie Hut und Cape ab. Wir wollen nachher gleich frühſtücken, und ich beſtehe darauf, daß Sie heute tüchtig eſſen.“ Als Frau Eppler das Zimmer verlaſſen, trat Margarete an die Seite ihres Gatten und ſagte bewegt: „Ich glaube, ſie hat recht. Der Kummer tötet ſie allmählich.“ „Welcher Kummer, Schatz?“ fragte Arſtein, der augen⸗ ſcheinlich mit ſeinen Gedanken anderswo geweilt hatte. „Welcher Kummer, Robert?“ wiederholte ſeine Frau fragend. „Nun, Frau Epplers Kummer! Siehſt Du denn nicht, wie ſie ſich abhärmt, wie ſie hinſiecht? Haſt Du kein Verſtändnis für die Unglückliche? Gerade Du, der dem Leben auf ſo wunder⸗ bare Weiſe wiedergeſchenkt wurde, Du und ich— wir ſollten unſer Mitgefühl im reichſten Maße denjenigen ſchenken, die ſo ſchwer mit Kummer und Herzeleid beladen ſind.“ „Ja ja, ich tue es ja auch“, gab der Baron zurück. Er ſprach kurz, faſt ſchroff und wandte ſich von Margarete ab, um ein etwas ſchief hängendes Bild geradezurücken. Jetzt betrat ſeine Schweſter Annie das Zimmer. „Was fällt Euch Frauen denn eigentlich ein, daß Ihr alle beim erſten Hahnenſchrei aus den Federn kriecht?“ fragte ihr Bruder, der ſich Annies Umarmung mehr gefallen ließ, als daß er ſie erwiderte. Annie lachte fröhlich. „Es iſt beinahe neun Uhr“, verſetzte ſie.„Hier, Marga, bringe ich Dir einen Strauß Narziſſen— ſie legte die Blumen vor Margarete hin. Übrigens, Robert, ſcheinſt Du Deine ländlichen Gewohnheiten ganz vergeſſen zu haben. Früher hatten wir um neun Uhr das Frühſtück längſt hinter uns.“ „Nun, ſo wollen wir jetzt anfangen“, ſagte der Baron. Man ſetzte ſich an den Tiſch. Nach und nach erſchienen auch die anderen Gäſte, zuletzt Frau Eppler. Der Baron ſchob dienſtbefliſſen einen Stuhl für ſie neben den ſeinen und war äußerſt aufmerkſam gegen ſie. Dann knüpfte er ein Ge⸗ ſpräch mit ihr an. Er plauderte lebhaft und intereſſant, wie ein Mann von ſeiner Bildung und ſeinen reichen Geiſtesgaben es nur vermochte. Während er ſprach, hingen die großen ruhe⸗ loſen Augen der Witwe forſchend an ſeinem Geſicht. Jedesmal, wenn er ſich ihr zuwandte, fühlte er dieſe Blicke auf ſich ruhen. Seine eigenen Augen, ſo gleichmäßig und ruhig in ihrem Aus⸗ druck, begegneten den ihren in einem fort; es war, als ob ein geheimer Bann ſie auf ſich zöge. Als das Frühſtück ſich ſeinem Ende zuneigte, ſchienen dieſe zwei Augenpaare einander faſt herausfordernd zu meſſen. In Frau Epplers Augen lag eine Welt von unausgeſprochenen, brennenden Fragen; in denen des Barons ein deutliches Mißtrauen, eine gewiſſe Abneigung. Schließlich wandte ſich die Witwe mit einem tiefen Seufzer ab. Der Baron war ihr überlegen; ihr Geiſt erkannte dieſe Tat⸗ ſache an, zugleich aber dämmerte leiſe in ihrem Innern die Er⸗ kenntnis auf, daß er ihr feindlich geſinnt ſei. a ortſetzung folgt) ————————— 5— 0 8 ——— —— —— — PPP dem Centrum keine geringe Rolle. Es wird namentlich auf die Erklärung hingewieſen, daß der Reichskanzler Beh verſucht habe, das Centrum auszuſchalten. Dieſe werden: bei dem Urheber und konſeugenten Förderer der Kockpolitik kann ſie bloß einen grotesken Eindruck machen. aß Fürſt Bülow oder der Reichsſchatzſekretär auch das ntrum von den Steuerplänen der verbündeten Regie- rungen unterrichtet habe, glauben wir gern; denn wir trauen dem Fürſten Bülow zu, daß er ſeine Blockbrüder genau genug kannte, um ſich die Hilfe des Centrums in Deſer heiklen Frage auf alle Fälle zu ſichern; die rinnerungen an die letzte Steuerreform ließen eine derartige Vorſicht wenigſtens ratſam erſcheinen. Trotzdem war die perſönliche Auseinanderſetzung des Reichskanzlers mit dem Centrum reichlich ſcharf, wie dies much von den Centrumsgegnern mit Genugtuung ver⸗ merkt wurde. So konnte ſich Fürſt Bülow nicht wundern, daß es am Donnerstag aus den Reihen des Centrums ein o gab, das ſeinen eigenen Worten ziemlich deutlich entſprach. Die Rede des Abg. Dr. Spahn machte offen- fichtlich nicht nur bei allen Parteien, ſondern auc, beim Reichskanzler ſelbſt tiefen Eindruck. Der Centrums- weteran ſprach mit der ihm eigenen Ruhe und geiſtigen Ueberſegenheit, aber doch mit einer für den Reichs⸗ Kanzler ſehr unangenehmen logiſchen Schärfe. Schon Hinweis, daß Fürſt Bülow noch im Dezember 1906 3 ganz anders über die Erbſchaftsſteuer dachte, als heute, verfehlte ſeinen Eindruck nicht. Fürſt Bülow muittierte mit einer geſpannten Aufmerkſamkeit, indem er ſich keinsſd er Worte des Redners entgehen ließ. Ueber die Erbſchaftsſteuer ſelbſt ſprach Dr. Spahn mit Einer ruhigen Sachlichkeit, die vorteilhaft von der Er- regung der Gegner abſtach. 0 Gegenüber der Zumutung, daß das Centrum aus reinem Machthunger dem Reichstage ſeinen Willen auf- zwingen wolle, fand Dr. Spahn ſehr energiſche Töne, ändem er dieſe Verdächtigung der nationalen eſinnung des Centrums zurückwies. Mit Heiterkeit wurde dann die mit gutem Humor vorgetragene authen- tiſche Erklärung Dr. Spahns über die Legende von einem„ramponierten Zylinder“ aufgenommen. Dieſe opfbedeckung iſt nicht beim Reichskanzler, ſon- dern beim Staatsſekretär Nieberding in Aktion getreten. Der Reichskanzler hat in der ganzen Reformkam⸗ Pagne bisher die Wirkung erzielt, daß von der Kom- miſſion die Entſcheidungen nicht immer nach ſachh⸗ ichen Gründen getroffen wurden. Am ſtärkſten wirkte dann aber Dr. Spahns Abwehr ber Beſchwerde des Reichskanzlers, daß er von Mit- gliedern des Centrums angegriffen worden ei. Hier konnte Dr. Spahn feſtſtellen, daß der kriminierte Angriffsartikel in der„Germania“ wegen. r Bündnistreue des Fürſten Bülow zu Oeſterreich von einem Nichtkatholiken herrühre. Das Centrum hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Auch die Unter⸗ ſtellung, das Centrum bogkottiere den Reichskanzler, weil er ſeinerzeit die Reichstagsauflöſung herbeigeführt habe, iſt völlig falſch. Die unbefriedigenden Be⸗ ziehungen zwiſchen Centrum und Reichskanzler ſtammen daher, weil er dem Centrum den Vorwurf natio⸗ naler Arroganz machte. Dieſen Vorwurf hätte er zurücknehmen müſſen; er tat aber, als ob nichts ge⸗ ſche hen ſ ei. 0 Nach dieſer Antwort des Abg. Dr. Spahn, dem das CTentrum ſtürmiſch zuſtimmte, wird es mit der„Verſöh⸗ nung“ noch gute Wege haben. Dazu wird noch über eine Menge von Dingen„Gras wachſen“ müſſen. Es iſt aber gut, daß dem Fürſten Bülow gerade in dieſem Augen⸗ blicke einmal klarer Wein eingeſchenkt wurde. Perſo⸗ menfragen müſſen bei einer großen Partei eine unter⸗ geordnete Rolle ſpielen. Die Intereſſen des Reichs und des Volkes gehen vor. Dieſe Sprache muß Fürſt Bülow verſtanden haben. ö. Rußland und England. . b Das Techtelmechtel zwiſchen dem Walfiſck h und dem Söwen bietet bei all ſeiner für Deutſchland ernſthaften Bedeutung doch ab und zu kleine Intermezzi mit tragi⸗ komiſchem Beigeſchmack. Groß war der Jubel bei den Deutſchenhetzern in England, als endlich mit der engliſch⸗ ruſſiſchen Verſtändigung die„Einkreifungspolitik“ gegen Deutſchland ihr Ziel erreicht zu haben ſchien. Aber es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht: der ſerbiſche Konflikt wurde mit Zuſtimmung Rußlands glatt bei⸗ gebracht, ohne daß dem Zweibunde ein Haar gekrümmt worden wäre. Die Enttäuſchung darüber war jenſeits des Kanals ſo groß, wie die vorher ſchon genoſſeme Freude. Stimmen wurden laut, daß Verrat im Spiele ſei und daß das ruſſiſche Bündnis ſtark überſchätzt werde. Iswolski, der ruſſiſche Miniſter des Aeußeren, ſollte die Sache ausbaden,— aber er blieb mit dem Willen des Zaren. 5 Darauf tauchten zur Beruhigung der englischen Heiß ſporne die blödſinnigen Invaſionsgerüchte und zugleich die Nachrichten über einen Zarenbeſuch in England auf. Das wäre ein Pflaſter auf die Wunde geweſen, wenn nicht ein„Aber“ geweſen wäre. Einmal ſind die frei⸗ heitlich geſinnten Engländer keine warmen Freunde des engliſch⸗ruſſiſchen Einvernehmens ſie erblicken in Ruß⸗ land noch immer die brutale Verkörperung des kultur- feindlichen Abſolutismus. Daher waren die Zeitungen mehr als kühl, und einige rieten dem Zaren, lieber zu Hauſe zu bleiben, als den Fuß auf freie engliſche Erde zu ſetzen. Dann aber war man ſtark verſchnupft über das völlige Verſagen der ruſſiſchen Freundſchaft in der Balkankriſis, die von den engliſchen Drahtziehern ſo wunderſchön durcheinandergerüttelt war, daß eine fried⸗ liche Löſung faſt unmöglich ſchien. Nock lange hielt dieſe Berſtimmung an; indes— eine politiſche Extra⸗ wur muß man dem Verbündeten ſchon einmal durch⸗ — laſſen; und man braucht ihn übrigens für ſpätere jälle. Als nun die Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem Zaren unvermeidlich war, brach das Gewitter von neuem los. Die Engländer ſcheinen nur einen vagen Begriff von dem Seelenzuſtand eines Menſchen zu haben, der auf dem Thron ſtündlich in Lebensgefahr ſchwebt und und das zwingende Bedürfnis hat, ſich mit einem guten Bekannten einmal in Ruhe auszuſprechen. Höheren poli⸗ tiſchen Wert braucht man wirklich der Zuſammenkunft bon Björkö und den Toaſten der beiden Monarchen nicht Heizumeſſen. Aber die Eiferſucht taugt in der Politik ſo wenig, wie in der Liebe. Sie ſieht durch eine falſche Brille, die alles verzerrt und harmloſe Vorfälle zu Schandtaten hinauflügt. So hat ſich die engliſche und die franzö⸗ ſiſche Preſſe in trautem Vereine über die Begegnung hergemacht und tauſend ſchlechte Pläne Deutſcklands da⸗ hinter gefunden. Jetzt, da die Sache ausging, wie das Hornberger Schießen, müſſen die Herren trauernd ein- geſtehen, daß ſie gegen Windmühlen gekämpft haben. Oder ſollte doch noch etwas dahinterſtecken? Der Umſtand, daß der ruſſiſche Miniſter des Aeußeren Js wolski an der Entrevue zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren teilgenommen hat, wird in Wien dahin ge⸗ deutet, daß Herr v. Iswolski zum künftigen ruſſi⸗ ſchen Botſchafter am Berliner Hofe auser⸗ ſehen ſei. Zar Nikolaus habe die Gelegenheit der Be⸗ gegnung mit dem Kaiſer benutzt, um dieſem Iswolskt vorzuſtellen. Wenn dieſe Nachricht beſtätigt wird— was wir vorläufig noch bezweifeln— iſt natürlich die ganze Meute wieder losgelaſſen und kein Zweifel an den„finſteren Plänen“ Deutſchlands noch möglich. Dazu nun das Sathrſpiel: die„Doggerbank⸗Affäre“ Nummer zwei! Der unſchuldig angeſchoſſene Brite tu uns leid; daß aber gerade unter Freunden ſcharf ge⸗ ſchoſſen wurde, darf man mit der in der Politik erlaubten Schadenfreude hinnehmen. Die Engländer beanſpruchen die Seepolizei für ſich; und nun kommt gerade ein Bundesgenoſſe mit einer ſolch barbariſchen Handhabung der polizeilichen Beſtimmungen! g Statt darüber unwirſch zu ſein, ſollten die Engländer ſieber darüber nachſinnen, wie nervös man in der Um gebung des Zaren von der unabläſſigen Wachſamkeit gegen Attentate geworden iſt und daß es keinen politiſchen Sinn verrät, aus einer perſönlich gedachten Zuſammen⸗ kunft gehäſſige Schlüſſe über die Politik Deutſchlands zu ziehen. das wahrlich zum Ueberdruß oft bewieſen hat, daß es für die Erhaltung des Friedens die größten Opfer bringt. g Politiſche NRundſchau. ! Bierſteuer gegen Kognakſteuer. In einer Eingabe Jabe Münchener Brauereien an den Reichstag wird ein Beſchluß des franzöſiſchen Kognakſyndikats mitgeteilt, wonach von franzöſiſcher Seite geplant wird, die in Ausſicht ſtehenden,— von der Kommiſſion beſchloſſenen — deutſchen Zollerhöhungen auf Kognak durch Erhöhung des Zolles auf deutſche Erzeugniſſe, vornehmlich auß neutſches Bier, zu beantworten.— Da werden die fran⸗ zöſiſchen Konſumenten wohl ein Wort mitſprechen. : Vertagung der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung Im Bundesrat iſt eine Novelle zum Zolltarifgeſetz von 1902 fertiggeſtellt worden, nach welcher der im 8 15 des Zolltarifgeſetzes vorgeſehene Termin zur Durchfüh⸗ rung der Hinterbliebenenverſicherung vom 1. Januar 1910 um ein Jahr, alſo bis zum 1. Januar 1911. vertagt wird. g 0 4(7, Centrum und Reichskanzler⸗ Ueber den Tal ſich mit dem Fürſten Bülow zu unterhalten, hat be⸗ kanntlich der Abg. Dr. Spahn abgelehnt, nachdem der Reichskanzler das Centrum wegen Mangels natio- naler Geſinnung angegriffen hatte, ohne es für nötig zu halten, mit einem einzigen Wort darauf zurück⸗ zukommen. In der„Nationalzeitung“ wird nun be⸗ hauptet, daß es dem Kanzler nicht eingefallen ſei, die geſellſchaftliche Rückſicht auf das Centrum aucki nur im geringſten zu verletzen. Die Nichtgewährung einer nach⸗ geſuchten politiſchen Unterredung ſei etwas anderes als die Ablehnung eines gewöhnlichen Beſuches. Sie könnte unter Umſtänden ſogar eine politiſche Pflicht ſein, die durch höhere Notwendigkeit geboten iſt. Die Ueber⸗ rragung politiſcher Streitigkeiten auf das perſönliche Gebiet ſei zuerſt und allein von den Mitgliedern der Centrumspartei vollzogen worden, und zwar durch Ab⸗ ſage von Einladungen, Unterlaſſung üblicher Beſuche und dementſprechendes Verhalten auch an drittem Ort. — Die„Germania hatte nämlich berichtet, der Kanzler ſei der erſte geweſen, der die Beziehungen abgebrochen habe, da er einen Centrumsführer nicht empfangen habe. Die Darſtellung der„Nationalzeitung“ verſchiebt die Sachlage vollſtändig. Der Nichtempfang muß eben tim Zuſammenhang mit der Haltung des Kanzlers gegen das Centrum überhaupt beurteilt werden. Und da ſieht der Nichtempfang denn doch ganz anders aus. Interpellation über Südweſtafrika? Wie man der„Deutſchen Tagesztg.“ aus parlamentariſchen Krei⸗ ſen mitteilt, wird zwiſchen verſchiedenen Reichstagspar⸗ teien der Gedanke beſprochen, auf Grund der in den letzten Tagen veröffentlichten Beſchwerden aus Südweſt⸗ afrika eine Interpellation einzubringen. Ob im Augen⸗ blicke genügend Zeit und Neigung vorhanden iſt, in eine gründliche Erörterung der ſüdweſtafrikaniſchen Be⸗ chwerden einzutreten, iſt allerdings recht zweifelhaft. Wie Hanſeaten gemacht werden. Unter dieſer Spitzmarke wird dem„Vorwärts“ geſchrieben: Am Frei⸗ tag zirkulierten in den Bureaus einer Berliner Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft Liſten des neuen Hanſabundes, auf welchen Beitrittserklärungen entgegengenommen wur⸗ den. Der Direktor zeichnete als erſter und die An ge⸗ ſtellten, vom Graubart bis zum 17jährigen, zeichneten nach, denn die 1 Mark Jahresbeitrag zahlt ja die Direk⸗ tion! Es wird jedenfalls ſchon in einigen Tagen der neue Hanſabund damit prunken, in wie kurzer Zeit es ihm gelingt, das große Publikum mobil zu machen. Wie dieſe Mobilmachung ausſchaut, davon haben wir hier ein Beiſpiel. 5 (Für den Eulenburgprozeß, der am 6. Juli ſeinen Anfang nehmen ſoll, haben Fiſchermeiſter Ernſt und Milchhändler Riedel, die Kronzeugen im Eugenburg— prozeß, aus Berlin die Vorladung für den 6. Juli er- halten. 1 : Das koloniale Bahunſyſtem hat ſoeben einen ſehr wichtigen Fortſchritt gemacht. Die oſtafrikaniſche Zen⸗ tralbahn hat Kiloſſa, den Endpunkt der erſten Teilſtrecke kenſeits Mrogoro, erreicht. Damit iſt ein Drittel der ge⸗ ſamten 900 Kilometer langen Zentralbahn Daresſalam— Tabora fertig geſtellt. In 1½ Jahren dürfte die ganze Bahn fertig ſein. ö 0 Keine 30 000 Mark Reichsgeld für Steueragitation? Der Vorſitzende des Schankwirteverbandes für Berlin hat neulich mit Bezug auf die am 13. April in der „Neuen Welt“ in Berlin ſtattaehabte Mittelſtands⸗ rundgebung zu Gunſten der Reichsfinanzreform be- bauptet, der Vorſitzende der Deutſchen Mittelſtandsver⸗ einigung, Landtagsabgeordneter Rahardt, habe von der Regierung 30 000 Mark erhalten, um dieſe Kundgebung zu inſzenieren. Dazu wird jetzt offiziös erklärt:„Eine Verwendung von irgend welchen öffentlichen Mitteln für die Zwecke der Mittelſtands kundgebung hat nicht ſtattgefunden. Die erhobenen Vorwürfe ſind alſo gegen⸗ ſtandslos.“— Hoffentlich iſt auch kein Geld für ähnliche Zwecke verbraucht worden. 1 Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. g In ruſſiſchen Zeitungen wird daran feſtgehalten, daß es im Laufe des Sommers trotz aller Dementis zu einer Begegnung zwiſchen dem Kaiſer von Ru ßland und K aiſer Franz Joſef kommen wird. Die Begegnung zwiſchen beiden Kaiſern dürfte entweder in Wien oder an einem anderen Orte Oeſterreich-Ungarns ſtattfinden. Dieſe Meldung hat ſchon deshalb viel innere Wahyſcheinlichkeit für ſich, weil ſichh der Beſuch des Zaren bei dem Kaiſer Franz Joſef an die Begegnungen anſchließen würde, die Zar Nikolaus mit den Staats- oberhäuptern der ſämtlichen übrigen Großmächte im Laufe dieſes Sommers oder Herbſtes haben wird. 1 Oeſterreich ſteht möglicherweiſe vor einem ſchweren Verluſt. Die„Reichs poſt“ meldet eine Verſchlimmerung im Befinden des Bürgermeiſters Lueger⸗ Nach einge zogenen Erkundigungen beſtätigt es ſich, daß des Bürger⸗ meiſters Sehkraft nun gänzlich geſchwunden iſt. England. 2 Wie die„Morning Poſt“ erfährt, würden die neuen engliſchen Dreadnoughts zehn 13,5zöllige Ge- ſchütze führen, die ſo angeordnet ſeien, daß das geſamte Feuer von den beiden Breitſeiten ausgehe. Die An⸗ ordnung der Schornſteine und der mittſchiffs gelegenen Aufbauten werde dadurch weſentlich beeinflußt. Den⸗ noch würden die Dreadnoughts wahrſcheinlich an beiden Breitſeiten auch Batterien von 6zölligen Geſchützen füh⸗ ren. Infolge Neueinteilung der Mannſchaft werde dieſe an Zahl nicht ſtärker ſein, als gegenwärtig. Türkei. * Die Unternehmung Djavid Paſchas gegen die albaniſche Bewegung iſt auf erbitterten Wider⸗ ſtand geſtoßen. Erſt nach mehrſtündigem, hartem Kampk ſei es den türkiſchen Truppen gelungen, den Fluß Drim zu überſchreiten. Auf beiden Seiten gab es ſchwere Ver- luſte. Neue Truppen wurden aus Djakowa herange- zogen. Alle Vorbereitungen für den Entſcheidungskampf werden getroffen. Nachrichten aus Ueskſtb zufolge ſoll Diavid Paſcha nach dem Verluſte mehrerer Geſchütze ſogar gezwungen worden ſein, ſich zurückzuziehen. Die Behörden in Mazedonien ſollen die Regierung in Kon⸗ ſtantinopel unterrichtet haben, daß die Aufregung in Albanien eine ungeheure ſei und man einen allgemeinen Aufſtand erwarte. * Von kriegeriſchen Vorbereitungen der Kreter will ein türkiſches Blatt Kenntnis haben. Nach dem in Konſtantinopel erſcheinenden„Courrier d' Orient“ hätte die proviſoriſche Regierung von Kreta im Auslande für Rechnung der griechiſchen Regierung fünf Batterien Gebirgsgeſchütze beſtellt. Die Aufdeckung eines jolchen Schrittes würde die griechiſche Regierung ſehwer kompromittieren; man muß der Nachricht einſtweilen mit Mißtrauen gegenüberſtehen. Die türkiſche lotte foll gegenwärtig in der Bucht von Gemlik liegen, von wo ſie in einigen Tagen nach Smyrna abfahren werde, Fd Deutſcher Reichstag. 5 0 Berlin, 18. Juni. Der Reichstag ſetzte heute die zweite Leſung der Reichsfinanzreform fort. Auch Reichskanzler Fürſt Bülow war mit dem ganzen Stabe der Miniſter erſchienen. Wiederum gab's eine Miniſterrede: der preußiſche Han⸗ delsminiſter Delbrück unternahm es, die geſtrigen Aus⸗ führungen ſeines Kollegen v. Rheinbaben noch einmal zu unterſtreichen; er verteidigte die Erſatzſteuern und lehnte die Beſchlüſſe der Kommiſiſon über die Mühlenumſatz⸗ ſteuer, den Kohlenausfuhrzoll und die Kotierungsſteuer entſchieden ab. Abg. Dr. Wiemer Ifrſ. Vp.); Bis jeßt iſt aus dieſen Verhandlungen ein Schluß auf ihren Aus⸗ gang noch nicht möglich. Die Polen ſind zur deb gebenden Partei aufgerückt, wenn nicht gar bei der Ab⸗ ſtimmung zur Erbſchaftsſteuer einzelne Konſervative den Ausſchlag geben. Zur Rede des Reichskanzlers be⸗ tont er, die Erklärung, daß die Liberalen nicht ausge⸗ ſchalter werden ſollen, genügt uns nicht. Wir fordern, daß der liberale Geiſt die ganze Geſetzgebung durchdringt. Nach einer längeren Lobrede des ſächſiſchen Miniſterpräfi⸗ denten und Finanzminiſters v. Rüger auf die Erhanfall⸗ ſteuer, die doch wegen des leiſen Organs des Red ners wirkungslos blieb, brachte der Abg. Raab(wirtſch. Vgg.) etwas Leben in die eintönigen Verhandlungen.„Die Börſenleute ſollen doch wegen der Kotierungsſteuer keinen Sums machen“, meinte er. Die Wertzuwachsſteuer iſt für ſeine Partei annehmbar. 39 den Kohlenausfuhr⸗ zoll hat ſie ernſte Bedenken, und ie Erhöhung des Wech⸗ ſelſtempels und den Scheckſtempel hält ſie für verkehrs⸗ feindlich. Die Erbſchaftsſteuer will ſie bewilligen unter der Bedingung, daß in der Wertzuwachsſteuer und in der Dividendenſteuer der„notwendige Ausgleich“ ge⸗ ſchaffen werde. Von der Linken fordert Redner ein poſi⸗ tives Programm. Abg. Mommſen(frſ. Bgg.) vertritt unter unausgeſetzten Ausfällen gegen die„Rumpfkom⸗ miſſion“ die Anſicht, daß nur die Erbſchaftsſteuer dem Reiche Geld bringen könne, ohne die n ſchädlich zu beeinfluſſen.— Morgen Weiterbera ung. * Der Senjorenkonvent des Reichstags beſchloß am Freitag abend, die 1. Leſung der Finanzreformvor⸗ lagen zu beenden, ſobald von jeder Fraktion ein Redner geſprochen haben wird. Dann gibt es eine Geſchäftsord⸗ ungsdebatte über die„Rumpfkommiffion“ und dann kommen deren Beſchlüſſe an die Reihe. Inzwiſchen ſoll die Finanzkommiſſion ſchnell die Erſatzſteuern der Re⸗ gierung beraten, damit das Haus ſofort nach Erledigung der Nommiſſionsſteuern auch die Regierungsſteuern in Angriff nehmen kann. Darauf ſollen, dann die ge⸗ ſamten Steuern in 2. Lefung zur Abſtimmung geſtellt werden. Sollte dabei, womit man anſcheinend wegen der Haltung der Reichspartei und der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung rechnet, die Kommiſſionsſteuern und außerdem roch die Erbſchaftsſteuer angenommen werden, dann will man den daraus entſtehenden Steuerüberfluß in der 3. Leſung wieder etwas beſchneiden. 10 i f JBerlin, 19. Juni Der Reichstag brachte heute die zweite Leſung der Reichsfinanzreform zu Ende. Von der wieder vollbe⸗ ſetzten Miniſterbank nahm gleich zu Beainn noch einmal —.——* W Se 1 ſt l. . . 1 4 1 . N 0 1 „ ö —:?1zx ᷑ĩ?ĩ?;nò gn —— der preußtiſche Finanzmintiſter Frhr. v. Ryeinvaven das Wort, um gegenüber dem freiſinnigen Abg. Mommſen zu betonen, es liege auch nicht der Schatten eines Anlaſſes dor zu dem Verdacht, es werde bei den Steuereinſchätzun⸗ nr einerſeits gegen Aermere, andererſeits gegen Frei⸗ innige ſchärfer vorgegangen als etwa gegen Grund- beſitzer. Abg. Bruhn(Reformp.) erklärte namens der Antiſemiten, ſie würden der Erbanfallſteuer, aber weiter auch der Kotierungsſteuer zuſtimmen. Der württember⸗ ſeſcg Finanzminiſter v. Geßler verſuchte dann auch ſeiner⸗ eits den Nachweis, daß eine gerechte Löſung der Reichs⸗ finanzreform nur durch die Erbanfallſteuer zu erreichen ſet. Abg. v. Payer(ſüdd. Volksp.) verteidigt zunächſt Abg. Mommſen in Sachen Steuereinſchätzung der Groß⸗ grundbeſitzer. Zur Sache Reichsfinanzreform meint er; werde die Erbanfallſteuer abgelehnt, dann müſſe Bülow die Konſequenzen ziehen. Mit einem Schlußantrag fand dann die 2. Beratung der Reichsfinanzreform ihr Ende. Es folgte eine Geſchaftsordnungsdebatte über einen An⸗ trag Baſſermann(ntl.), wonach Kommiſſionsbeſchlüſſe, die aus Initiativanträgen hervorgegangen ſind, erſt einer . Leſung im Plenum unterworfen werden müſſen. Abg. Singer(Soz.) beantragte dementſprechend, daß die 7 Steuerentwürfe der Rumpfkommiſſion von der Tages⸗ urdnung abgeſetzt würden. An der Ausſprache beteiligten Iich die Abg. Baſſermann(untl), Singer(Soz.), von ichthoſen(konſ.), v. Gamp(Ro.), Dr. Spahn(Ctr.), Bever(Soz.) und Erzberger(Ctrz. Abg., Dr. Spahn 2 beſonders, daß das von der Kommiſſion beliebte erfahren von allen Reichstagskommiffionen beltebt wor⸗ den ſei, und zwar ſchon 1879, wo man mit Zuſtimmung des nationalliberalen Führers v. Bennigſen die Clauſulo eee ſogar eine Verfaſſungsänderung, in dias. Holltarifgeſetz aufgenommen habe. Die beiden Anträge aſſermann und Singer wurden dann abgelehnt und dann ging man zur 2. Leſung der Kommiſſionsbeſchlüſſe Über. Die Beratung betraf zunächſt die Kotierungsſteuer. Unter allgemeiner Unruhe empfahl Graf Weſtarp als Referent den Entwurf unter Hinweis auf den ausführ⸗ lichen Bericht der Kommiſſion. Dann zog der national⸗ berale Abg. Weber gegen die geſtrigen Ausführungen des Abg. Raab zu Felde, worauf ſich das Haus auf Montag 2 Uhr vertagte. 8 Der Petroleumkönig Rockefeller hat, wie man weiß, infolge der kopfloſen und gänzlich unwirtſchaftlichen Haltung der galiziſchen Produzenten auch dieſen letzten ernſthaften Konkurrenten unter ſein Weltmonopo! Zeswungen. Nun es zu ſpät iſt, ſinnt man auf Rettung. Die öſterreichiſchen Raffinerien wollen jetzt zuſammen mit der Regierung das Geld für den Bau von Reſervoirs zur Verfügung ſtellen, und gleichzeitig ſollen die Banken die in den Reſervoirs lagernden Petroleummengen be⸗ Teihen, damit die Betriebsmittel den einzelnen Gruben erhalten bleiben. Auf dieſe Weiſe ſoll es möglich ſein, der galiziſchen Petroleuminduſtrie die Unabhängigkeit von den Amerikanern zu ſichern. Vorläufig bezweifeln wir noch den Erfolg dieſer Maßregel. Berlin, 19. Juni. Da die Frage der Finanz reform vorläufig noch immer nicht geklärt iſt, be⸗ e die Börſe zum Teil auch unter dem Eindruck der ursbewegung an den Weſtmärkten auch am Sams⸗ g eine abwarten de Haltung. Der Verkehr in olonialwerten trug erfreulicherweiſe einen ruhi⸗ geren Charakter als in den letzten Tagen.— An der Produktenbörſe hielten ſich die Preiſe⸗ Weizen 258,75 259— 258,50, Roggen 194— 195. g Soziales. . Lohnämter für die Hausinduſtrie. Die Reichstags⸗ kommiſſion zur Beratung der Gewerbenovelle nahm be⸗ Kanntlich im Mai einen Cent rumsantrag an, der den Reichskanzler oder die höheren Verwaltungs behörden ermächtigt, für beſtimmte Gewerbezweige, in denen Haus⸗ arbeiter in größerer Zahl zu einem im Vergleich zu an⸗ deren Arbeitern außergewöhnlich niedrigen Lohn be⸗ ſchäftigt werden, Lohnämter, die zu gleicher Zeit aus gewählten Vertretern der Gewerbetreibenden und der Arbeiter unter einem von der betreffenden Behörde ernannten Vorſitzenden zuſammengeſetzt ſind, zu errich⸗ ten. Dieſe Lohnämter ſollen für die in der Hausarbeit beſchäftigten Arbeiter auf Grund der von den Lohnämtern ermittelten orts⸗ und berufsüblichen Löhne Min deſt⸗ zeit, oder Mindeſtſtücklöhne für einen beſtimm⸗ ten Zeitraum feſtſetzen. Die Regierung hatte ſich bei der Kommiſſionsberatung auf einen ablehnenden Stand⸗ punkt geſtellt und erklärt, daß ſie auch nicht in Ausſicht ſtellen könne, in abſehbarer Zeit eine im Sinne der Kommiſſionsbeſchlüſſe liegende Vorlage einzubringen. Die im Ständigen Ausſchuß zur Förderung der Arbeiterinnen⸗ intereſſen vertretenen Organiſationen und Einzelperſön⸗ lichkeiten ſind hingegen der Meinung, daß die Lohn⸗ frage die Kernfrage des Heimarbeitsproblems iſt und ohne deren Löſung alle anderen Schutzvorſchriften für die Heimarbeit praktiſch ſo gut wie wertlos bleiben würden.— Um der Regierung nochmals die Notwendig⸗ keit der Staatshilfe bei der Lohnregulierung in der Haus⸗ induſtrie vor Augen zu führen, ſprach eine Deputation des Ständigen Ausſchuſſes zur Förderung der Arbeiterinnen intereſſen im Reichsamt des Innern nor.— Ob's ßelfen wird? 109 Lokale Nachrichten. Viernheim, 22. Juni. — Delegiertentag des Verbandes der kath. Männer und Arbeitervereine. Der Verband der kath. Männer- und Arbeitervereine der Dizzeſe Mainz haͤlt am 27. Juni ſeinen 14. Delegiertentag in Mainz ab. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung über ein neues Ver⸗ bandsſtatut ſowie verſchledene Anträge. Ferner finden drei Referate ſtatt: a) Stellung zur Handwerkerfrage, Referent Herr Stadtverordneter Neſſel⸗Offenbach. b) Stellung zur Banuernfrage, Referent Herr Generalſekretär Hofmann⸗Seligen⸗ ſtadt. o) Die Lebenshaltung des Arbeiter, Referent Hochw Herr Diözeſanpräſes Prälat Forſchner. Die Vereine ſenden für jedes angefangene hundert Mitglieder einen Delegierten, ebenſo haben die Vorſtaudsmitglieder das Recht, den Ver- handlungen beizuwohnen. Zahlreiche Beteiligung iſt zu erwarten. M. Generalverſammlung des Stemm⸗ und Ringklub„Germania“. Am Sonntag fand im Klub⸗ lokal„zum Stern“ die halbjährige Generalverſammlung ſtatt, die ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen hatte. Der Vorſitzende, Herr Nik. Hoock, bewillkommte die Ver⸗ ſammlung und dankte für das zahlreiche Erſcheinen, welches auch der beſte Beweis ſei, daß der Klub emporblüht und ſich in richtigen Bahnen bewege. Herr Hoock referierte ſo⸗ dann über das abgelaufene, wohlgelungene 9. Bundesfeſt. Die Einnahmen betragen 1967 Mk., denen 1256 Mk. 8 Pfg. Ausgaben gegenüber ſtehen. Der Gewinn beträgt ſonach 710 Mk. 92 Pfg. Die Einnahmen verteilen ſich, wie folgt: Von den Konkurrenten: 782 Mk. 80 Pfg.; an Dauerkarten: 349 Mk. 30 Pfg.; an Eintrittskarten: 468 Mk. 90 Pfg. Die Einnahmen vom Jupplatz betragen 366 Mk. Zu dieſem Reſultat kann man dem Stemm⸗ und Ringklub„Germania“ gratulieren. Das herrliche Feſtwetter und der angelegte Feſt⸗ plan haben ihr gut Teil dazu beigetragen, daß das Feſt einen ſo glänzenden finanziellen Abſchluß gefunden hat. Der Feſt⸗ präſident, Herr Lehrer Sattig, verdient hohe Anerkennung. Der Stemm⸗ und Ringklub„Germania“ hat auch die Ver⸗ dienſte des Feſtpräſidenten zu würdigen gewußt und ernannte Herrn Sattig zu ſeinem Ehren-Präſidenten. Ein prachtvoll ausgeführtes Diplom unter Glas wird ihm nächſte Tage vom Vorſtand überreicht. Ein äußerſt praktiſches und wertvolles Geſchenk hat ihm bereits ſchon Freude und Dank gebracht, für die geleiſteten, überaus gewaltigen Feſtarbeiten. Herr Sattig, welcher neben anderen Herren des Gemeinde⸗ kollegiums der Verſammlung beiwohnte, dankte in herrlichen Worten für die bewieſene Ehrung und für das ſchöne Ge⸗ ſchenk. Er ſprach nochmals herzlichen Dank allen, die ihn in ſeiner Arbeit unterſtützten und für jegliches Entgegen⸗ kommen zum guten Gelingen des Bundesfeſtes. Herr Sattig ermahnte die Mitglieder zum treuen Feſthalten an den Ver⸗ ein und an die athletiſche Kunſt; ſeinen Körper und Geiſt in Gottes ſchöner Natur üben und ſtählen, das müſſen die Ideale ſein, für das eigene und für des Vaterlandes Wohl. — Unter Punkt Verſchiedenes beſchloß die Verſammlung auch die Leichtathletik dem Verein dienſtbar zu machen; die⸗ ſelbe beſteht in Gerwerfen, Hammerſchlag und Marſchübungen. Ferner wurde ein Ausflug nach Auerbach(Felſenmeer) von der Verſammlung gutgeheißen, der ſchon in nächſter Zeit unternommen wird. Nach einigen weiteren Debatten ſchloß der Vorſitzende mit einem dreifachen„Kraft Heil“ die gut verlaufene Verſammlung. r. Der Fußballklub„Viktoria“(Vereinslokal z. gold. Pflug) errang am Sonntag einen glänzenden Steg gegen den Fußballklub„Allemania“(Vereinslokal zum grünen Baum). Es war das erſtemal, daß der hleſige Fuß- ballklub„Viktoria“ ein Wettſpiel unternahm. Trotzdem die Viktoria in der 1. Halbzeit gegen einen ſtarken Wind zu kämpfen batte, konnten die Stürmer des Fußballklubs Allemania an der Verteidigung nicht vorbei kommen. Die Stürmer des „Fußballklubs Viktoria gewannen ein Tor; es folgte nun ein ſpannender Kampf. Die erſteren unternahmen Sturm auf Sturm und konnten auch 4 mal einſenden, ſodaß beim Abpfiff des Schiedsrichters, der das Spiel ziemlich einwandfrei geleitet hatte, der Fußballklub Viktoria mit 4: 1 ſtegte.— Es ſei noch mitgeteilt, daß letztere am Sonntag, den 4. Juli ein intereſſantes Wettſpiel mit dem Fußballklub„Germania 1“ Bürſtadt ausfechten werden. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 21. Juni. Werbot der Spiel⸗ Automaten. Die bhieſige Staatsanwaltſchaft hat an ſämtliche Gaſtwirte ein Zirkular gerichtet, demzufolge unnach⸗ ſichtlich alle Wirte der Staatsanwaltſchaft zur Anzeige ge⸗ bracht werden, bei deuen noch Geldſpielautomaten irgend welcher Art angetroffen werden, da der Betrieb nach§ 284 ff. des Reichsſtrafgeſetzbuches als ſtrafbares Glücksſpiel zu erachten ſei. Von dieſer Verfügung ſind Muſikautomaten ausgeſchloſſen.— Ertrunken iſt das 5 Jahre alte Söhn⸗ chen des Schiffsbeſitzers Joh. Theodorus von Neyerhoff von Nymwegen(Holland) im Neckar unterhalb der Frledrichsbrücke. Die Leiche des Kindes wurde von dem Vater gelandet. Wald-Michelbach, 21. Juni. Ein frecher Diebſtahl iſt vorigen Freitag hier veruͤbt worden. Trotzdem der Gendarmeri ewachtmeiſter im zweiten Stock des Hotel„Zum Kaiſerhof“ wohnt, brach man in der Nacht von der Straße aus im Gaſtzimmer ein, demolierte den aufgeſtellten Automat, entleerte ihn ſeines Inhaltes an Geld und Chokolade, drang vermittelſt Nachſchlüſſel weiter in den Speiſeſchrauk, entnahm demſelben Wurſt, Schinken, Käſe, Gemüſe uſw. Von dem Einbrecher fehlt noch jede Spur. — Darmſtadt, 21. Juni. Zur Austrittsbe⸗- wegung. Unſere Amtsgerichte ſind in Folge der vielen Aus- trittserklärungen aus der evangeliſchen Kirche dermalen ſo mit Schreibwerk überlaſtet, daß ſie ihr Perſonal verſtärken muß ten. Laut„Täglicher Anzeiger“ dürften, falls die Bewegung ſo weiter geht, bis Jahresſchluß über 10 000 Austritte erfolgt ſein. Haupturſache ſei die ſozialdemokratiſche Agitatlon. Selbſt Frauen träten aus und dazu noch in frivoler Form, indem ſie beim Amtsgericht die Religion als„Mumpitz er⸗ klärten. Uebrigens ſeien auch katholiſcherſelts Abmelde⸗ erklaͤrungen erfolgt, allerdings in weitaus geringerer Zahl. Darmſtadt, 20. Juni. Geſtern vormittag 9.30 Uhr fand anläßlich des Militär jubiläums des Großherzogs die Parade des Leib⸗Garde⸗Regiments ſtatt, die am Jubiläums⸗ tage wegen des ſchlechten Wettes ausgefallen war. Außer dem Großherzog nahmen die Großherzogin und der Erbgroßherzog an der Parade teil. Nachher fuͤhrte der Großherzog das Regiment in die Stadt zurück. Aus Stadt und Land. ** Die Fünfundzwanzigpfennigſtücke werden voraus⸗ fichtlich im Laufe des Auguſt in den Verkehr kommen. Die Nickelplättchen dürften demnächſt in Privatfabriken beſtellt werden. Im Laufe des Juli wird dann die könial. Minze mit der Ausprägung beginnen. Infolge vielfacher Klagen, daß nicht genügend Dreimarkſtücke im Verkehr ind, werden gegenwärtig wöchentlich für 400 000 bis 500 000 Mark neue Dreimarkſtücke geprägt. Bis April waren für 30 Millionen Mark Dreimarkſtücke im Umlauf. Es iſt nun einem Beſchluſſe des Bundesrats gemäß beab⸗ ſichtigt, im Laufe des Jahres 1909 für weitere 36 Mill. Mark Dreimarkſtücke in den Verkehr zu bringen. Was die Fünfmarkſtücke anlangt, ſo wurden die letzten im Jahre 1908 in der Höhe von 8 Mill. Mark in den [Verkehr gebracht. ſtattgefunden. . Die Prügelei zwiſchen Leutnant und Oberkellner, die vor einiger Zeit in einem Berliner Reſtaurant ſtatt⸗ and, hat vor dem Kriegsgericht ſeinen Abſchluß ge⸗ funden. Ein Oberleutnant hatte in einem Weinreſtaurant Unter den Linden ohne erkennbaren Grund einen Ober⸗ kellner geohrfeigt und darauf von dem ſchlagfertigen Kellner gleichfalls eine Ohrfeige erhalten. Ein Ober⸗ leutnant vom 138. Infanterieregiment hatte ſeinen Ka⸗ meraden drann bewogen, den Oberkellner am nächſten Tage im Hotel mit einer Reitveitſche zu überfallen und ſo die beleidigte Offiziersehre zu reparieren. Das Kriegsgericht hat dem Peitſchenſchwinger„wegen tät⸗ Licher Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung durch hinterliſtigen Ueberfall“ eine Geldſtrafe von 200 Mk. zudiktiert und gegen den Anſtifter auf die gleiche Strafe erkannt. Die Verhandlung fand wegen Gefährdung mili⸗ täriſcher Intereſſen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt und auch die Begründung des Urteils wurde der Oeffentlichkeit leider nicht mitgeteilt. a * In einer Ohrfeigenangelegenheit, die ſich vor einiger Zeit in einem Straßburger Reſtaurant zugetra⸗ gen und in der der Studierende Klaus Zorn von Buloch, ein Sohn des Staatsſekretärs für Elſaß⸗Lothringen, eine unerfreuliche Rolle geſpielt haben ſoll, erfolgt nun⸗ mehr ſeitens des angeblich Beteiligten eine Erklärung, in der verſichert wird, die von der Preſſe gebrachte Dar⸗ ſſtellung entbehre jeglicher Grundlage, wenigſtens ſo⸗ weit die Perſon Zorn von Bulochs in Frage komme Zorn von Bulach ſollbe ſich mit Verachtung über die deutſche Sprache geäußert und dadurch ein Renkontre! mit anderen Studenten herbeigeführt haben. Man kann fich die Sache nur durch eine Perſonenverweckſelung erklären. f ö Was wird aus Frau Toſelli? Es entſpricht nicht den Tatſachen, daß die ehemalige Kronprinzeſſin von Sachſen gegen ihren Gatten bereits die Eheſcheidungsklage eingereicht habe, desgleichen auch nickt. daß Frau Toſelli einen Agenten beauftragt hat, für ſie eine Villa im Salzkammergut zu kaufen. Richtig iſt, daß Frau Toſelli darauf hinſtrebt, wieder auf heimiſchem Boden ihr Heim aufzuſchlagen, wo ſie zurückgezogen leben kann. Ihr Lieblingswunſch iſt, in der Nähe ihrer Kinder zu ſein. Am freudigſten würde ſie es begrüßen, wenn ihr der Aufenthalt in München geſtattet würde, weil dann, wie vor drei Jahren, eine Zuſammenkunft mit ihren Kin⸗ dern beim bayeriſchen Geſandten leichter und öfter ſtatt⸗ finden könnte. Bis heute iſt die Erfüllung don maß⸗ gebender Stelle verweigert worden. Die Gerüchte von einer Niederlaſſung der Gräfin Montignoſo in Oeſter⸗ reich ſind verfrüht, denn bis jetzt hat auch der Kaiſer bon Oeſterreich die Erlaubnis zum dauernden Aufenthall in ſeinem Reiche nicht gegeben. ö N Ein Geſchoß, das um die Ecke fliegen kann, harrte disher vergeblich der Erfindung. Nunmehr iſt von einem Ingenieur namens Dr. Steinhoffen eine Erfindung ge⸗ macht worden, die geeignet iſt, im Kriege eine große Bedeutung zu erlangen, falls ſie die Hoffnungen recht⸗ fertigen ſollte, die man in fachmänniſchen Kreiſen ſchon jetzt ſetzen zu dürfen glaubt. Das neue Geſchoß erzielt durch Anwendung einer doppelten Rotation eine ſtark ausgeſprochene gebogene Flugbahn. Trotzdem ſoll es eine außerordentliche Treffſicherheit geſtatten. Die Be⸗ mühungen um ein Geſchoß mit gebogener Flugbahn ſind ſchon recht alt, da es ſtets als wünſchenswert angeſehen wurde, ein Geſchoß zu beſitzen, welches auch auf hüge⸗ digem Gelände Treffſicherheit geſtattet. Die neue Er⸗ findung wird jetzt von den Militärbehörden auf ihrs Brauchbarkeit hin unterſucht werden. Der Walfiſch als Entführer. In Liverpool wur⸗ den engliſche Seeleute gelandet, die ohne Lebensmittek ſechs Tage in offenem Boote auf hoher See geweſen waren. Die Leute gehörten zu der Mannſchaft der engliſchen Brigg„Sullivan“, die ſich an der Weſtküſte von Afrika auf der Walfiſchjagd befand. Die Brigg hatte ein Boot ausgeſetzt, das einen Walfiſch verfolgen ſollte. Es gelang den Leuten, den Walfiſch zu harpu⸗ nieren, aber dieſer ſchleppte das Boot mit ſolcher Ge⸗ ſchwindigkeit hinter ſich her, daß die„Sullivan“ bald das Boot aus dem Auge verloren hatte. Die Leute wären dem ſicheren Untergange verfallen geweſen, wenn ſie nicht nach ſechs Tagen durch einen deutſchen Dampfer aufgefiſcht worden wären. 1387585 Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Ei n A dk er Ein ſchönes möbliertes Zimmer am Kirſchenweg in der Nähe mit ſeparatem Eingang ſofort des Ortes, ca. 2200 qm, iſt oder ſpäter zu vermieten. zu verkaufen. Tünchermeiſter Englert. Von wem, zu erfragen in 2 der Expedition d. Blattes. Malta⸗ Kartoffel per Pfund 12 Pfg. Wa uung. Italia⸗ Kartoffel meiner Tochter Fliſe Wieland] per Pfund 10 Pfg. weder etwas zu(then noch empfiehlt in borgen, da ſch faͤr dieſelbe Jakob Helfrich nicht aufkomme. Georg Wieland 1. Neubauſtraße 12 Schuelſohlerti G. Dewald 3., Striuſt. empfiehlt ſich zur Anfertigung von Schuhen und Stiefeln nach Maaß unter Garantie für tadelloſen Sitz und nur guter Ver⸗ arbeitung; ferner werden fämtlich⸗ Reparaturen an S ruhen und Stiefeln prompt u. billigt ausgeführt dei nur beſter Bedienung. Seither haben keine Neuprägungen Wunderbare 155 Heilerfolge 0 zielte das Fichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim N 3, 3 1 Juh. Dir. Schäfer während ſeiner 9 jährigen Praxis durch die wauen Flektro- Ansftaltschen Heitfakteron. Blaulicht: behandlung, Elekrizität. Wasser, Massage elt. Erſtes, größtes, beſteingerichtet u. bedeutendes Inſtitut am Platze.. Dankſagungen. Beſtätige hiermit Herrn Direktor Heinrich Schäßer, Lichtheilinſtitut„Elektron“ Mannheim M 3, 3, von ganzem Herzen, daß ich durch die erfolgreiche Behandlung meine Geſundheit wieder vollſtändig erlangt habe. Mein Leiden beſtand aus Schwermut, hochgradiger Nervo⸗ ſität, menſchenſcheu, energielos, fortwährend müde, unzugänglich für Jedermann. Ich verſuchte daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem alfrenommierteſten Lichtheil⸗Inſtftut, nämlich dem des 4 Heinrich Schäfer an und ſchon nach 3⸗wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. Nach 6⸗wöchent⸗ licher Kur war mein Zuſtand derart gehoben, ſodaß ich mich wieder vollſtändig geßund fühlte weiches ich lediglich der erfolgreichen und gewiſſen haften Behandlung, was auf eine lang⸗ Jährige Praxis auf dem Gebiete der Nervenkrankheiten des Herrn Direktor Heinrich Schäfer ſchlieden läßt, zu verdanken habe. Ich kann deshalb jedem ähnlich Leidenden die erfolgreiche und gewiſſenhafte Behand⸗ lung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“ N 3, 3 mit gutem Gewiſſen aufs beſte empfehlen. Mannheim, den 25. Mai 1908. Frau E. Edelm. Ich Unterzeichneter beſtätige hiermit, daß ich ſeit länger als 7 Jahren an einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze Geſicht derart ver⸗ breitete, daß ſich ca. 1 em dicke Schorfen bildeten, die teils eiterten. Trotz der verſchieden⸗ artigſten Behandlungen wie Aetzen, Brennen etc. wurde mein Leiden immer ſchlmmer. In letzter Zeit wurde ich auf die Heilwirkung der nenen phiftkaliſchen Heilmethode aufmerkſam gemacht und erhielt auch unter anderen verſchiedene Schreiben von einem hieſigen ähnlich lautenden Inſtitut. Ich zog es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte Licht⸗ heil⸗Inſeitut„Elektron“ des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 3, 3 in Behandlung zu gehen und muß konſtatieren, daß durch die fachgemäße und gewiffenhafte Behandlung des Heren Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine auffallende Beſſerung eintrat und ich nach einer Kür von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. Ich kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit meinen herzlichſten Dank aussprechen, und werde nicht verfehlen, das Inſtitut in — Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Fürth i. O., den 14. Mai 1908. Fr. Hüdenbeutel. Ich Unzerzeichnete beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Elektron N 3, 3 1, daß mich derſelbe durch 15malige Behandlung von meinem ſeit 20 Jahren be⸗ stehenden Lupusgesehwür vollſtändig geheilt hat. Ich dackke Herrn Heinrich Schäfer für die Wide berſtellung meiner Geſundheit und kann öhnlich Leidenden die Behandlung beſtens empfe 5. gez. Frau Studienrat Rusch Witwe. * Speyer a. Rh., den 20. Dezember 1907. Ich Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fleckenweiſer Haarausfall durch die Behandlung des Herrn Direktor Heinrieh Schäfer. 3, 3, vollſtändig geheilt N 1 gez. W. R. Heilung von Vervenlähmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß ich durch ihre erfolgreiche Be⸗ handlung meine volkſtändige Geſundheit wieder erlangte. Als ich im Juni v. Is. infolge Nerven⸗ lähmung an beiden Beinen UM Arm 5 Ihnen 5 10 6 10 9— 1— Hebing, jedoch ſchon nach 10 Tagen boſſerte ſich mein Juſrant derart, daß ich ohne jede Be⸗ 0 bar Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von fünf Wochen war ich volkſtändig wieder gergeſtellt, ſodaß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr möglich gehalten habe, wunde durch die e m gewiſſenhafte Behandlung bei Herrn Dir. Hch. Schäfer, Lichthell⸗Inſtitut„Cleltron“, N 3, 3, erzielt. a Ich ſage Ihnen von ganzem Herzen Dank und kann die Behandlung des Herrn Dir. Schäfer jedem Kranen diefer Art beſtens empfehlen. Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre ſtend dankbare Seckenheim, den 17. 4. 1907. Ich litt längere Zeit an hartnäckigem isebias und war bei einem hieſigen Arzte in Be⸗ handlung. Zur Lindererung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpritzungen. In dieſer Zeit wurde ich auf das Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim, N 3, 3, aufmerkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlungen mit Maſſage genommen hatte, war ich vollſtändig von einem Leiden befreit und habe auch ſeither nicht mehr das Geringſte von Schmerzen in den Den glänzenden Erfolg muß ich der n Frau Her. Wetzel. früher angegriffenen Körperteilen verſpürt. obigen Inſtituts zuſchreiben.. a gez. Heilfaktoren: bomb. elektr. Lichtheilverfahran. i än-, Bogen- und Teiſtiehtbäder, Vier-Zellen-Bäder nach Dr. Schnee, Kartsbad, Konzentrierte 5 Kaithichtbehandlung nach Finsen, Btaulichtbeswahlungen nach Dr. Kaiser, Eisentiehfbebandtung nach Professor Rromayer. 5 Anwendung der gesamt- Elektro- Therapie Hochfrequensströme, Galvanisation, Faradisation, Wechselströme, 3 phas. Strom, Glsfenstrom, pulsierender Gleichstrom, Fraultinisatian. Nydro-elektr. Bäder, elektr. Massage, elektr. Gymnastik. Wöriakions-Maseage, alle Arten med. Bäder etc. Römtgem— Laboratorium. Wichtig für her rleidende, Untersuchung mit Röntgenstrahlen une orthodiagraphischer Aufzeichnung des Herrbildes. Alle Anwendungen ſind abſolut ſchmerzlos. velotvab⸗, Radfahr⸗ u. Reitapparat. Heilgymnaſtik. Samo als Ruder- Zug- und Bergsteigapparat. 5 R111 5 Reform⸗Inhalatorium erfolgreich gegen chron. Erkrankung der Atmungsorgane angewandt, Naſen, Hals, Rachen, Aſihma, Verſchleimung c. 0 beſonders zu empfehlen iſt die ſeit ca. 2 Jahren beſtehende A Aleffro-Nagnetiſche Sherapie, Hptem Früb.—— bedeutend wirksamer und intensiver wie Stabmagnet, welcher von neh- lautendem lustitut empfohlen wird. 1. Durch eine größere und intenſtvere Einwirkung der Elektro⸗Magnetiſchen Kraftlinje auf den Gefamtorganismus. 4 2. Krüßtigung und Beruhigung des Nervenſyſtems, Hebung des Allgemeinbefindens, Linderung der Schmerzen de. ö Ich empfehle daher dieſes zeitgemäße Unternehmen dem titl. Puplirum und ſtehe mit + Lad Een. N33 Vochtpeil-Vstitut,Flektror N 33 ——„ ue kangeier. Rrunkheften. FVospedte gratis. Damendedienung deren ne N.. Sorech stunde An. prechstunden: 54e 7e 3% 12. Telerpbon 20. 72 Neu! Wohnung beſtehend aus 2 Zimmer u. Küche zu vermieten. 1 Wohnung beſtehend aus 3 Zimmern und Küche iſt zu vermieten Elnst-Tudwigstr. 2. Geſchäftshaus zu vermieten! Gutgehendes Gaſthaus mit Laden iſt an junge ſtrebſame Eheleute, auch an Kaufmann oder Metzger, zu vermieten. Schriftliche Offerten ſind zu richten unter P. E, an die Eypediton d. Blattes. Ein Zimmer moͤbliert oder unmöbliert iſt zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Perfekte Kleider macherin empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe. Zu erfragen Joh. Helbig 13. Goͤtheſtraße. Günſtige Gelegenheit. Infolge eines Umbaues in Mannheim ſind 2 tadelloſe 1m br. Holztreppen mit je 18 Tritt, wovon je 3 St. / Wendung links haben mit Holzgeländer äußerſt billig zu verkaufen. Zu erfragen bei Herrn Oskar Schäfer in Viernheim Putz-, Kurz,-Weiß⸗ u. Wollwaren. Abbruch⸗ Materialien Dachziegel, Käudel, Feuſter, Türen, Bauholz ete. billigſt zu verkaufen. Mart. Mayer Baugeſchäft, Mannheim T 6, 17. Teleph. 881. Bildhübsch macht ein zartes, reines Gesicht, roſiges, jugendfriſches Aussehen, weiße, ſammetweiche Haut und blendend ſchöner Teint. Alles dies erzeugt die allein echte Steckenpferd⸗ Lilienmilch⸗Seife von Bergmann u. Co., Radebeul a St. 50 Pfg. bei: Georg Oexle u. Otto Schmidt. Se Sparen bei! Verkaufe billig gebrauobete Möbel, Schuhe und Kleider. Böhles, Mannbeim N 4. 4. Flechten ulss. und trockene Schuppenflechte, Akroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füsse Belnschlden, Beingeschwüre, Ader- deine, böse Finger. alte Wunden ind oft sehr hartnäckig; ver bisher vergeblich hollte eheilt zu worden, mache noch einen Feed mit der bestens bewährten Rino-Salbe gitt- u. ure frei. Dose Mk. 1. 15 u. 2. 25 Dankschreiben gehen täglich ein. Nur echt in Originalpackung woiss- grün- rot und mit Firma Schubert& Co., Weinböhla-Dresden. Välschungen weise man zurück. 2 Zu haben in den Apotheken — 77 55 55 Wir laden unsere verehrl. passiven und Ehrenmitglieder freundlichst ein und bitten die- jenigen, die am gemeinsamen Mittagstisch teil- nehmen, solches bis längstens Donnerstag beim Herrn Dirigenten oder Präsidenten zu melden. Der Vorstand. Manner-Gesang-Verein Viernheim. Kommenden Sonntag, den 27. Juni, beteiligt sich der Verein an dem 2 Nationalen besdngswettstreltr, Worms Um 9 Uhr: Klassensingen im Theatersaal. Anschliessend: Allgemeines Ehrensingen. Um ½4 Uhr: Stundenchor. Ehrensingen um den Kaiser- und Grossherzogs-Preis. Gaſftwirte⸗Perein Viernheim. Die geehrten Kollegen werden zur Jubilaums- Ausstellung in Dar m ſtadt höflichſt eingeladen. Gemeinſame Abfahrt Donnerſtag, den 24. ds. Mts., 7 Uhr am Staatsbahnhof. Der Vorſtand. Tüchtige Arbeiterinnen für dauernde Aeccordarbeit geſuch t. Frühere Schleifer bevorzugt. Taglohn für Anfänger M. 1.— Billet wird extra vergütet. Seidenfabhrik Weinheim. Fliegenfünger 1 Fliegeuleim:: 1* 124 1* 1 17 127 Schnakenkerzen Schuakencreme Juſektenpulver etc.::.:: empfiehlt Tlora⸗Dragerie Gg. Oerle Rathausſtraße 15 und 68. Meu aufgenommen! Kater-Kinder-Stiefel mit nur 5 Pfg. Steigerung ein Preis, verschiedene Sorten uud Formen 10 garantierte Qualitäten Gröss e 27—35 Mk Ar gerten uud Damen 7 Kater-Stiefel-Vertrieh G. m. b. H. l Mannheim 1 1. 7. Wie ein geölter Blitz geht das Wichſen des Schuhzeugs mit Nigrin. Lappen tigſten Glanzes. Fabrikant: Carl Gentner, Göppingen. Leichtes Ueberfahren mit einem genügt zur Erzielung des präch⸗ 27 83 4 4 6 0 9 1 ert