acc lötig ben. fg. Noch varen zrelſen. genden reisen: 51 Ff. 5 f. 9 N 1 fh. n 3 Block ſehr naheſteht, ſolchem iſt Viernheimer Zeitung. Erſchemt dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerstags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ U.„Sonntags feier“. Bezugspreis: 60 Pf. monatlich einſchkießl. N erlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. kl Amtsblatt der Groſherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. vevbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt Telephon⸗Ruf 20. Telex hon Ruf 20 — Gerüchte zur Lage. „ Ganz ſpurlos geht die Zeit der hochſommerlichen Hitze nicht an uns vorüber. Die Kriſe im Reich lenkt zwar ab, aber ſie begünſtigt doch auch die Entſtehung von Gerüchten und Unklarheiten. Als ein Zeichen dafür, daß der Liberalismus ſein Spiel und den Fürſten Bülow noch nicht verloren gibt. iſt ein Gerücht zu beachten des geheimnisvollen In⸗ halts, daß in der Steuerfrage noch„Ueber⸗ raſchungen“ bevorſtän den. Das ſollte heißen: Es iſt der Regierung noch gelungen, einen Weg zu finden, der Konſervative und Liberale unter Ausſchaltung des Centrums zuſammenzuführen geeignet iſt. Näheres dar- über erfährt man nicht. Jedenfalls verhandelt die Re- gierung eifrig weiter mit der neuen Mehrheit, und nicht einmal die freikonſervative„Poſt“, die doch dem alten beſtätigt, daß ein befriedigender Ausgang dieſer Verhandlungen zu erwarten ſei:„Wohl beſtehen in einzelnen Punkten, und zwar in ſolchen von erheblicher Bedeutung, noch unausgeglichene Mein⸗ nungsverſchiedenheiten. Allein man iſt zu der Hoffnung S e bei allſeitigem guten Willen, und an isher nicht zu zweifeln, ſchließlich auch dieſe Schwierigkeiten überwunden werden und ein, wenn auch hinter dem urſprünglichen Reformplan weit zurück- ſtehendes, ſo doch erträgliches und vom Standpunkte der Lebensintereſſen des Reiches immerhin erwünſchtes Er⸗ gebnis zu erreichen ſein wird.“ ö — Vorzüglich gedeihen die Gerüchte augenblicklich in der Richtung des Kanzlerwechſels. Es tritt mit aller Beſtimmtheit das Gerücht auf, daß der Kaiſer für dieſes Jahr auf ſeine Nordlandsreiſe definitiv verzichtet habe. Weiter heißt es, Bülow werde erſt nach der Verabſchiedung der Reichsfinanzreform beim Kaiſer zum „Schlußvortrag“ erwartet. Endlich nimmt das Raten über Bülows Nachfolger kein Ende. Der eine be⸗ hauptet, Graf Wedel, der Statthalter von Elſaß⸗Lothrin⸗ gen, habe ſich entſchieden ablehnend verhalten, er wolle unter keinen Umſtänden Kanzler werden. Auch vom Grafen Monts, dem Botſchafter in Rom, ſei keine Rede mehr. In erſter Linie ſtehe unter den Kandidaten heute Dr. v. Bethmann⸗Hollweg, der Nachfolger Poſa⸗ dowskis im Reichsamte des Innern. Auch von v. Rhein⸗ baben iſt wieder einmal die Rede. Neulich hieß es, es ſolle eine Art„Geſchäftsminiſterium“ gebildet wer⸗ den mit Bethmann⸗Hollweg an der Spitze. Die Möglich⸗ keit deſſen, was man anderswo Geſchäftsminiſterium nennt, gibt es bei uns nicht, weil es bei uns nicht den Gegenſatz dazu, das parlamentariſche Miniſterium, gibt. Bei uns gibt es nur ein Miniſterium der Krone, das von ſelbſt Geſchäftsminiſterium iſt. Freilich würde ein Miniſterium mit v. Bethmann⸗Hollweg an der Spitze in hervorragendem Maße zwiſchen den Parteien ſtehen: denn gerade der jetzige Staatsſekretär im Reichsamte des Donnerſtag, den 8. Juli 1909. Innern hat es bisher peinlich vermieden, mit irgend welchen Parteien Beziehungen anzuknüpfen. Jedenfalls iſt über den Kanzlerwechſel und alles, was damit zuſammen⸗ hängt, vor der Entſcheidung des Kaiſers nichts irgendwie Beſtimmtes zu ſagen. Wenn man der vom Grafen Kanitz ausgeſprochenen, auch ſonſt vielfach geteilten Vermutung auch nur einige Berechtigung einräumen will, daß Bülow wahrſcheinlich nach Erledigung der Finanzreform ſein Abſchiedsgeſuch zurücknehmen werde, dann iſt die Stellung unbegreif⸗ lich, die tſchechiſche Blätter zur Bülowkreiſe einnehmen. Das Prager Blatt„Deu“ macht dem Fürſten Bülow eine Freude mit einem Artikel unter der Ueberſchrift: „Rache der deutſchen Polen.“ Der Artikel weiſt darauf hin, daß die 20 Stimmen der Polen die Ent⸗ ſcheidung herbeigeführt haben. Der Artikelſchreiber hat den Redakteur des„Dziennik Berlinski“ aufgeſucht und von ihm folgendes gehört: Infolge der Niederlage der Regierung wiſſe niemand, was käme, auch die Polen nicht, dafür ſähen ſie aber, was die Gegenwart gebracht hat: Die polniſche Revanche, die polniſche Rache am Fürſten Bülow für ſeine unerbittliche und harte Verfolgung der Polen, die er durch das Anſiedlungs⸗ geſetz, das Enteignungsgeſetz und ſchließlich durch ſein Sprachengſeetz begangen hat.— Die deutſche Bülowpreſſe verbreitet dieſe Auslaſſung mit Freuden. Sie will damit die Konſervativen vom weiteren Zuſammengehen mit den Polen abſchrecken. Dieſe Wirkung hätte man auf polni⸗ ſcher Seite eigentlich vorausſehen können. 1 8* 9 Poblitiſche Rundſchau. i 80 f 1! Berlin, 6. Juli. — Der Kaiſer mohnte am Dienstag der Einweihung der neuen Trajektfähre Saßnitz⸗Trelleborg bei. Auch der König von Schweden war anweſend.— Kaiſer Wilhelm beauftragte den preußiſchen Geſandten beim päpſtlichen Stuhl, Dr. v. Mühlberg, an der Leichenfeier des Abts Krug von Monte Caſſino teilzunehmen und in ſeinem Namen einen Kranz niederzulegen. (7) Zur Lage. Die Finanzminiſter der Einzelſtaaten, ſowie mehrere Miniſterpräſidenten traten am Dienstag in Berlin zuſammen, um Stellung zu den Vorſchlägen der Reichstagsmehrheit für die Finanzreform zu nehmen. Wie im Reichstage verlautet, werden die Vorſchläge der Mehrheit im allgemeinen Annahme finden. Im Laufe des Nachmittags traten auch die Führer der Mehrheits⸗ parteien zuſammen, um eine Einigung in der Finanz⸗ reform zu erzielen. )( Staatsſekretär Dr. Nieberding, der Chef des Reichs⸗ juſtizamts, gegenwärtig der einzige Katholik unter den Vorſtehern der Zentralverwaltungen im Reich und in Preußen., feierte ſoeben ſein 50iähriges Amtsiubiläum. Reichskanzler Fürſt Bülow empfing den Jubilar und überreichte ihm das Großkreuz des Roten Adlerordens, das ihm der Kaiſer aus Anlaß ſeines 50jährigen Amts⸗ jubiläums verliehen hat.— Staatsſekretär Dr. Nieber⸗ ding hat ſich in ſeiner langjährigen Tätigkeit im Juſtis⸗ dienſte, vor allem aber an der Spitze des Reichsjuſtiz⸗ amtes, reiche Verdienſte erworben. Seine Sachkenntnis wie ſeine außerordentliche Sachlichkeit haben ihm in hohem Maße das Vertrauen aller bürgerlichen Parteien des Reichstages erworben, und man wird allgemein den Wunſch haben, daß es Herrn Dr. Nieberding beſchieden ſein möge, noch die bereits begonnenen großen Juſtiz⸗ reformen glücklich durchzuführen, die einem Nachfolger unüberwindliche Arbeit machen würden. f (1) Der neue deutſche Bauernbund, der dem Bund der Landwirte bekanntlich Abbruch tun ſoll, iſt am Dienstag in Gneſen gegründet worden. Schon die An⸗ weſenheit mehrerer Nationalliberalen aus Weſtfalen zeigt zur Genüge, daß es ſich hier faſt einzig und allein um eine nationalliberale Gründung handelt. In den einzelnen Reden wurde denn auch heftig auf den neuen „ſchwarzen“ Block und auf den Bund der Landwirte ge⸗ ſchimpft. ) Die deutſche Mittelſtandsvereinigung hat nunmehr erneut zur Frage der politiſchen Betätigung Stellung genommen. Ihr Verwaltungsrat hat beſchloſſen: „Die deutſche Mittelſtandsvereinigung hat den Zweck, die wirtſchaftlichen Intereſſen des geſamten Mittelſtandes zu vertreten. Sie hat, unabhängig von den politiſchen Parteien, jede geſetzgeberiſche Aktion daraufhin zu prüfen, ob ſie den Intereſſen des Mittelſtandes entſpricht oder widerſtreitet, und neben der notwendigen Selbſthilfe mit allen Kräften dahin zu ſtreben, daß die Geſetzgebung den Bedürfniſſen der mittelſtändiſchen Schichten Rechnung trägt. Zur Wahrung dieſes Standpunktes iſt die Zu⸗ gehörigkeit von Mitgliedern der Vereinigung bei den bürgerlichen politiſchen Parteien perſönliche Angelegen⸗ heit derſelben. Für die wirtſchaftliche Organiſation des Mittelſtandes iſt die gegebene Stelle die Deutſche Mittel⸗ ſtandsvereinigung.“ :: Die nationalliberale Partei befindet ſich zurzeit in ſehr ſchwieriger Lage. Sie hat bereits drei Abge⸗ ordnete ohne Wahlkampf verloren. Dem früheren Land⸗ rat v. Heydwiller⸗ Wiesbaden, der neulich ſein Man⸗ dat niedergelegt hat, weil er mit der Haltung der Nationalliberalen im Reichstage nicht zufrieden war, iſt der Abg. Lhmann⸗Jena gefolgt, und ſoeben iſt auch der Abg. Graf Oriola aus der Partei ausgetreten. Graf Oriola, eines der älteſten Mitglieder der Fraktion, veröffentlicht in der„Deutſchen Tageszeitung“ ſeine Aus⸗ trittserklärung aus der nationalliberalen Partei. Er ſchreibt darin, für die Verhältniſſe in der Partei ſehr intereſſant:„Infolge der jetzigen, durch die Reichsfinanzreform berbeigeführten Kriſis hat ſich —ü——; ·ð¹x AT 22722 7˙—i—2—ñ—ñ—ü— 2— Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 71(Nachdruck verboten.) Der Reitknecht eilte dienſtbefliſſen hinzu und nahm das Pferd in Empfang. Arſtein begab ſich in das Wirtſchafts⸗ gebäude, welches er durch eine Seitentür betrat. Hedwig, die in ihrem hübſchen großen Hut blühend friſch und allerliebſt ausſah, begrüßte ihn ſchüchtern. Der Baron nahm einen Schlüſſel aus der Taſche und öffnete die Tür zum Bureau. Dann ließ er Hedwig eintreten, folgte ihr und ſchloß die Tür wieder zu. Sein nächſter Blick galt den Fenſtern. Der Raum beſaß deren drei ziemlich große, welche alle auf einen weiten Grasplatz hinausgingen. Jeder⸗ mann, der da draußen vorbeiging, konnte jeden Gegenſtand in dem Bureauzimmer erkennen. Schnell entſchloſſen trat Arſtein an eins der Fenſter und ließ die Jalouſie herab. „Kommen Sie hierher, Frau Schöneich“, ſagte er, auf die verdunkelte Stelle deutend.„Bitte, nehmen Sie Platz.“ Er ſchob ihr einen Stuhl hin und zog einen für ſich heran, auf welchem er ſich in einiger Entfernung von Hedwig niederließ. Während ſein Geſicht ſich im tiefſten Schatten befand, fiel das Sonnenlicht voll auf Hedwigs Antlitz und ließ ihre großen dunklen Augen wie zwei wunderbare Sterne leuchten. Auf ihren Wangen lag ein zartes Rot, während die Stirn und der übrige Teil des Geſichts eine blendende Weiße zeigten. Vor langer Zeit, als der Baron noch ein Jüngling war, hatte er Hedwigs außergewöhnliche Schönheit bewundert, aber ein anderer Gedanke als der einfacher Bewunderung war ihm nicht in den Sinn gekommen. Er war viel zu ſtolz, um ſich in ein Mädchen, das geſellſchaftlich ſo tief unter ihm ſtand, zu verlieben. Mit einem leiſen Gefühl des Selbſtvorwurfs rief er ſich jetzt ins Gedächtnis, was ſie ſeinetwegen alles erduldet. Er konnte die Spuren tiefen, ſeeliſchen Leidens aus ihrem Ge ſicht herausleſen. Dieſe und ihre gegenwärtige Angſt verliehen dem hübſchen Geſicht einen gewiſſen pikanten Reiz, wie man ihn bei einer Dorfſchönen nie und nimmer zu finden pflegt. Wie er ſie eine Weile ſo in tieſem Nachſinnen betrachtete, ver⸗ gaß er faſt, weshalb ſie hier ſei. Dann fiel es ihm plötzlich wieder ein, und er gab ſeiner Haltung unwillkürlich einen Ruck, während eine heiße Beſchämung ſein Geſicht rötete. Es war ihm plötzlich in den Sinn gekommen, welches Unrecht er be⸗ gangen, daß er die Fenſterjalouſie herabließ, damit kein Menſch von außen ihn und Hedwig bemerken konnte. „Sie wünſchten mich zu ſprechen?“ fragte er haſtig.„Was betrifft es?“ „Sie müſſen es doch wiſſen, Herr Baron“, Hedwigs Lippen zuckten, ſie ſah aus, als wolle ſie in bitterliches Weinen aus⸗ brechen. Der Baron ſah dies und erſchrak.„Nur keine Tränen, keine aufregende Szene“, dachte er bei ſich. „Ich kann es mir allerdings denken“, erwiderte er leiſe. „Aber, bitte, beherrſchen Sie ſich, bleiben Sie ruhig.“ Hedwig ſchluckte tapfer ein paar aufſteigende Seufzer hin⸗ unter und wiſchte mit energiſcher Gebärde über ihre feuchten Augen. „Sie erinnern ſich alſo an alles?“ fragte ſie zaghaft. Arſtein nickte. „Alles— alles— Herr Baron?“ Wieder nickte er lebhaft. „Aber damals wußten Sie es nicht!“ Der Baron erhob ſich und verſchränkte die Arme auf dem Rücken. „Ich hatte damals alles vergeſſen, alles!“ verſetzte er düſter. „Ich litt unter dem Verhängnis unſeres Geſchlechts. Wie eine Wolke lag es über meinem Geiſte, und ich wußte nichts— abſolut nichts von dem Geſchehenen.“ „Ich weiß, Herr Baron, ich wußte es damals ſchon! Darum ſtellte ich mich auch auf Ihre Seite.“ Der Baron hatte ſie ruhig reden laſſen. Dann fuhr er mit eintöniger, dumpfer Stimme fort: 8 „Ich habe mein Erinnerungsvermögen wiedergefunden. Vor etwa fünf Monaten— zu Beginn des Winters— kam ich von Maringen hierher. Ich ging an den Ort, wo der Mord ſtattgefunden hatte, und dort— unter Umſtänden, die ich Ihnen nicht zu erklären brauche— dort kehrte mir die verlorene Gedächtniskraft zurück—“ „Sie töteten Franzius, nachdem er Sie herausforderte“, warf Hedwig ein. „Sie haben alles mit angeſehen?“ „Ja, Herr Baron, ich ſah alles. Sie angriff.“ „Es war ein verhängnisvoller Zufall— es geſchah aus Selbſtverteidigung!“ „Ich weiß, Herr Baron.“ Hedwig hatte ſich gleichfalls erhoben. Sie ſeufzte ſchwer auf. „Dieſes ſchreckliche Geheimnis lag ſo erdrückend ſchwer auf mir, daß es mich faſt umbrachte“, ſagte ſie tonlos, in ihren Stuhl zurückſinkend. „Das wundert mich nicht“, gab Arſtein in mitleidigem Tone Sie töteten ihn, weil er zurück.„Was Sie getan, taten Sie um meinetwillen— ich bin Ihnen zu tiefſtem Danke verpflichtet“— er ſah ſie forſchend an—„und dennoch— dennoch wäre es beſſer, hätten Sie nicht falſch ausgeſagt, nicht falſch geſchworen— es wäre viel, viel beſſer—“ „Glauben Sie, ich hätte es mit anſehen können, daß man Sie zum Tode verurteilte?“ fuhr die junge Frau mit blitzenden Augen fort. 0 „Zum Tode verurteilte? So ſchlimm wäre es nicht ge⸗ worden; denn ich handelte in Notwehr. Sie hätten ja beweiſen können, daß ich der Beleidigte, der Angegriffene war. O mein Gott, ich wünſchte, Sie hätten damals die Wahrheit geſagt!“ „Herr Baron, iſt das der Dank— Ihr Dank für alles, was ich getan? Sie wiſſen ja nicht, Sie haben ja keine Ahnung, was ich gelitten! Tante Amberger—“ „Kennt Ihre Tante die Wahrheit?“ (Fortſetzung folgt.) Allzeiger —— I r 2 8——ůů ———— ̃—t—— — —— tagsfraktion zum leider ein ſcharfer Gegenſatz der nationalliberalen Reichs⸗ Bunde der Landwirte herausgebildet, ſo daß mir die Möglichkeit genommen iſt, in der Fraktion in dem Sinne zu wirken, der den mei gebenen Erklärungen entſpricht. meinem Eintritte in den Reichstag ge gebrauche wurden bei der beſchlüſſe gefaßt, die alle Mitglieder be ſtimmung banden.“ von„Fraktionszwang“, immer wieder zum Abg. Lehmann⸗Jena 1 wird behauptet, er worden und ſe legen. Da alſo haben „Natürlich ſind die Nationalliberalen m über meinen Austritt aus erfreut, meines Mandats von den neun im W̃ Zeitungen Nationalſozialen zuzurechnen ſind, dem vereinigten Fr nicht die öffentliche Meinung.“ 1! Eine intere Anſiedlungsgebiet. Seit in Preußen das gegenüber dem polniſchen Grund iſt, tauchen immer ſonderbarere veröffentlicht ein Gutsbeſitzer kommende Tag“. gehauchte F orderung aufgef niſchen Güter parzelliert, ſondern daß Feudalbeſitze den. deutſcher Eigentümer aufgeteilt wer⸗ f So verfügen drei poſenſche Fe einen ungeheuren Beſitz. Thurn und Taxis, der Großherzog von und der Herzog v Provinz Schleſien hat die Familie Ho Morgen, der Fürſt Pleß 200 000 Morgen, etwa eben⸗ ſoviel die Familie Henckel von Donnersmarck und nicht viel weniger der Graf Schaffgotſch. Je beſitzen der Arnim König von Sachſen, Muskau und de Morgen Graf 2 3 die des Herzogs von Ujeſt, des Grafen Th des Grafen Henckel.— Die der Einführung des Polen die Enteignung auch d zur Förderung des Kampfs gegen die gewiß ſehr intereſſant ſein. 8 8. Jul für dieſe aus den beiden nen Linienſchiff gruppe Ferner flottillen Kaiſer Panzerſchiffe, für mehrere Wilhelm⸗Kanals beginnen, die einen ſtarken Heer und Marine. Die Hochſeeflotte wird in der Nacht vom 7. zum. die Sommerübungsreiſe antreten. Sie ſetzt ſich auf etwa vier Wochen berechne Linienſchiff beſonderer Bedeutun möglichſt wenig paſſieren, damit die neu Böſchungen und das in Frage kommen micht unnötig gefährdet werden. Ein Attentat auf den Kirche und Schule. am Montag verübt. Als er, zu deſſ Teil der preußiſchen Grafſchaft Glatz g Firmung in Nie durch ſchritt, gehörig verprügelte. zu ſein. Der Attentäter, derhannsdorf mit den Ehrenjungfrauen Spalier des Kriegervereins ſich i t ein Unbekannter auf den Kirchen- fürſten, faßte ih n am Rücken und ſchüttelte ihn heftig, bis man ihn losriß, in den Straßengraben warf und Bei ſeiner Verhaftung gab er an aus Prag eigens zur Störung der Kirchenfeier gekommen anſcheinend ein Tſcheche, hat früher in Glatz gearbeitet. * Wer regiert in Englan engliſche Schatzkanzler Jeſtmah führte aus: Warum? Weil Lord R Europäiſches Ausland. 5 England. Peers erſucht hat, dagegen zu ſtimmen! mehr Dreadnoughts haben. Warum? Lord Rothſchild bei ſammlung geſagt hat. bezahlen. Hat.(Gelächter.) W̃ Warum? uns dies Warum? Verſicherungsgeſellſchaft erklärt, er werd laſſen. erheben. einer Induſtriebe ugeſellſchaft wurde. Wir dürfen keine Steuer auf ur Weil Lord Rothſchild Vorſitzender (Gelächter.) Heute iſt in dieſem Lande keine finanzielle und möglich— auf Befehl Der engliſche Finanzminiſte in die Mahnung an Vermögen nicht zuviel Einfluß auf den G lichen Angelegen heiten einzuräumen. Rußland. * Neue Enthüllungen über ruſſiſche werden verbreitet. der ruſſiſchen Ge Diesmal handelt es ſich um den Chef eimpolizei in Paris, Arcadi Michael — Harting, der bis vor wenigen Tagen noch dem Chef der Pariſer Sicherheitspolizei die Vorbereitun⸗ aßnahmen für den bevorſtehenden Beſuch des es in Frankreich getroffen hat. gen und M Zarenpaar den ruſſiſchen Generalsrang beſitzt und Ri legion iſt, ſoll im Jahre 1890 als ruſſiſcher Lockſpitzel unter dem Namen Landeſen ein Bombenattentat gegen Alexander III. in Paris angeſtiftet haben. Entgegen dem ſeit Reichsfinanzreform Fraktions⸗ den man neulich dem Centrum Vorwurf gemacht hat.— Gegen den nacht der Freiſinn mobil. Es ſei mit freiſinniger Hilfe gewählt i jetzt verpflichtet, ſein Mandat niederzu⸗ Lehmann beſcheidet die Herren folgendermaßen: der Reichstagsfraktion nicht ſie achten meine Gründe. ſinn jedoch hat über die Niederlegung oder Beibehaltung gar nicht zu befinden. Wenn auch ahlkreiſe erſcheinenden bürgerlichen ſo iſt das noch lange ſſante Stimme aus dem antipolniſchen beſitz eingeführt worden Vorſchläge auf. Morawski eine Schrift„Der Darin wird die ſtark ſozialiſtiſch an⸗ tellt, daß nicht nur die pol⸗ Es ſind dies der Fürſt von on Sachſen⸗Koburg⸗Gotha. Fürſt Solms, Graf r. Herzog zu Sagan. Thiele⸗Winckler, kand, Fürſt Carolath und der Der Großgrundbeſitz gan nur zwei oder drei Perſonen. So Kreiſe Kattowitz, wo es drei Prinz Byron von Kur⸗ Herzog von Trachenberg. zer Kreiſe gehört in Schleſien oft große Beſitzungen gibt: Konſervativen haben bei Enteignungsrechtes gegenüber den Für ſie, als die berufenſten Inter⸗ eſſenten des Großgrundbeſitzes wird dieſe Stimme, die es deutſchen Großgrundbeſitzes Sgeſchwadern mit je acht moder⸗ en zuſammen ſowie aus der Aufklärungs⸗ n kleinen und drei großen Kreuzern. ſind der Hochſeeflotte noch f zwei Torpedoboots⸗ 0 n für dieſe Fahrt angegliedert kriegsmäßige Ausmarſch der großen Uebungsflotte iſt inſofern noch von Vorausſicht nach Jahre die letzte Uebung Dieſer Art bilden wird. Während der nun kommenden Bauperiode, in der die Arbeiten zur Verbreiterung des ſollen die K Sog erzeugen, den Kanal Prager Erzbiſchor wurde d? Darauf hat der Lloyd George ſoeben bei einem le eine ſehr intereſſante Auskunft gegeben. Er „Wir haben keine Beſitzſteuern im Lande. othſchild in einem Zirlular die Wir brauchen ſie nicht zu Weil uns Lord Rothſchild es geſagt ir dürfen keine Erbſchaftsſteuer haben. Weil Lord Rothſchild als Vorſitzender einer Lord Nathaniel Rothſchilds.“— r ließ ſeine Rede ausklingen die Völker, den Beſitzern der großen nen Wählern ge⸗ übten Fraktions⸗ züglich ihrer Ab⸗ wir einen Fall eines Wahlkreiſes Der Frei⸗ eiſinn bzw. den Enteignungsrecht Soeben auch die großen udalherren über Sachſen⸗Weimar 8 In der henlohe 400 000 100 000 Morgen Je 80 000 um Beiſpiel im iele⸗Winckler und Polen verlangt, te Uebungsfahrt worden. Dieſer g, als er aller großen aufzuwerfenden de Baumaterial en Diözeſe ein ehört, nach der zum Pfarrhof 7 Wir ſollen Weil einer Ver⸗ e ſie nicht zu⸗ ibebautes Land ſoziale Reform ang der öffent⸗ Polizeiſkandale gemeinſam mit Harting, der tter der Ehren⸗ Verfertigung der Bomben befaßt haben, wurden verhaftet und mit Gefängnisſtrafen bis zu drei Jahren verurteilt, Serbien. Den inneren, durch den Zwiſt des Kronprinzen mit den Mördern Alexanders und ſeiner Frau hervorgerufenen Schwierigkeiten ſucht man wieder durch Kriegsgeſchrei zu begegnen. In Leskowatz wird ein neues 7. Divi⸗ ſionskommando aufgeſtellt und der Ort ſelbſt zu einem. befeſtigten Lager umgewandelt werden. Der Kriegs⸗ miniſter hat bereits mit dem Bau der hierzu nötigen Kaſernen und Befeſtigungswerke beginnen laſſen. Er wird die nötigen Summen in einem Nachtragskredite zum nächſten Budget anfordern. Leskowatz iſt der Schlüſſel zum oberen Morawatale. Türkei. * Die Spannung zwiſchen Griechenland und der Türkei hat noch nicht nachgelaſſen. Die 8. Diviſion von Monaſtir ſetzt die Entſendung von Truppen und Kriegs⸗ material nach dem Grenzgebiet fort. Die Ihtiatreſerven ſind bereits einberufen. Die Kommandanten erhalten täglich Befehle für weitere Truppenverſchiebungen. Afrika. Marokko. Sogar aus engliſcher Quelle wird berichtet, daß in der Hauptſtadt Fes ein allgemeiner Aufſtand gegen Mulay Hafid vorbereitet werde, deſſen Ausbruch un⸗ mittelbar bevorſtehe. Die Truppen Mulay Hafids ſeien wiederum von den Anhängern Bu Hamaras vollſtändig geſchlagen worden, und die Stadt Sefren befinde ſich in den Händen der Aufrührer. Alle umliegenden Stämme hätten ſich dieſen angeſchloſſen. Bisher ſeien die Euro⸗ päer nicht bedroht worden, und der Sultan treffe alle möglichen Maßnahmen zu ihrem Schutze.— Nach einer neueren Meldung ſollen die Truppen der Aufrührer unter Mulay Kebir, einem anderen Bruder der beiden letzten Sultane, beriets in die Hauptſtadt Fes einge⸗ drungen ſein. Aſien.—— Perſien. * Mit dem Einrücken ruſſiſcher Truppen ins Land iſt natürlich die Erbitterung der Nationaliſten noch geſtiegen. Sipahdar, der perſiſche Nationaliſtenführer, fordert die Räumung des perſiſchen Gebietes durch die ruſſiſchen Truppen ſowie die Bildung eines neuen liberalen Kabi⸗ netts. Die britiſche und die ruſſiſche Geſandtſchaft wollen antworten, daß ſie zurzeit wegen der Forderungen Si⸗ pahdars beim Schah nichts unternehmen könnten. Amerika. Vereinigte Staaten. * Der Trubel an dem Unabhängigkeitstag erfordert alljährlich nicht geringe Opfer an Menſchenleben. Auch in dieſem Jahre iſt der Unabhängigkeitstag in Amerika mit einem Opfer von 500 Verwundeten und 60 Toten gefeiert worden. Unter den Verwundeten befindet ſich Mr. Langham, ein Onkel des verſtorbenen Botſchafters Sternburg. Langham flog eine zu früh abgebrannte Rakete an den Kopf und erzeugte eine Gehirnerſchütterung. In Newyork wurde der Neffe des Vizepräſidenten Sher⸗ man ſchwer verwundet. In Stamford Conecticut wurde der britiſche Schoner, der den Union Jack gehißt hatte Le, veranlaßt, die beleidigende Flagge zu ſtreichen, was nach längerem Streit und angeſichts der Drohung der Stam⸗ forder Jugend, eventuell an Bord zu kommen und die Operation ſelbſt vorzunehmen, geſchah. * Die Philippinen wollen ſich immer noch nicht völlig der amerikaniſchen Herrſchaft fügen. Nach einer Meldung aus Newyork hat ein erbitterter Kampf zwiſchen einer „Eingeborenenbande und den amerikaniſchen Truppen ſtatt⸗ gefunden. Der Häuptling der Moro, Jikiri, wurde ge⸗ tötet und die Bande aufgerieben. Ein Amerikaner iſt ge⸗ fallen. 23 wurden verwundet Deutſcher Reichstag. Berlin, 5. Julf. Die heutige Beratung über die Reichsfinanzreform be⸗ gann mit der zweiten Leſung der Schankgefäßnovelle, die an eine Kommiſſion verwieſen würde. Dann trat das Haus in die zweite Leſung der Vorlage über das Erbrecht des Staates ein. Während die Nationalliberalen, frei⸗ ſinnige Vereinigung und Sozialdemokraten ſich für die Vorlage ausſprachen, erklärte ſich das Centrum durch den Abg. Gröber dagegen. Die Vorlage treffe den Beſitz nicht, ſei auch keine Steuerfrage, ſondern lediglich eine Frage des bürgerlichen Rechtes, das zu ändern kein Anlaß vorliege. Die Abſtimmung ergab die Ab⸗ lehnung der Vorlage mit 191 gegen 136 Stimmen. Alsdann wurde in zweiter Leſung die Weinſteuer beraten. Graf v. Kanitz(konſ.) beantragte eine Steuer für Weine und Traubenmoſt im Werte von mehr als 40 Mark für das Hektoliter. Reichsſchatzſekretär Dr. Sydow und Abg. Weber(ntl.) lehnten den Antrag ab. Desgleichen legte Abg. Gröber(Ctr.) die gegen eine ſolche Weinſteuer ſprechenden Gründe eingehend dar. Nach weiterer ün⸗ weſentlicher Debatte wurden ſowohl der Antrag Kanftz wie auch die ganze Regierungsvorlage ab⸗ gelehnt, worauf man die Kommiſſionsbeſchlüſſe betr. die Schaumweinſteuer beriet. Sie wurden in namentlicher Abſtimmung mit 200 gegen 125 Stimmen angenom⸗ men. Nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte vertagte man ſich auf morgen. I Berfin, 6. Juli Der Reichstag beriet heute zunächſt den Geſetzentwurf über die zollwidrige Verwendung von Gerſte in zweiter Leſung. Namens der Sozialdemokraten lehnte Abg. Stolle die Vorlage ab. Abg. Hausmann⸗Hannover(mtl.) hielt die Vorlage für notwendig, da unſtreitig Brau⸗ gerſte als Futtergerſte eingeführt worden ſei. Abg. Huf⸗ nagel(konſ.) plädierte ebenfalls für die Annahme der Vorlage, während Abg. Carſtens(rf. Vp.) von der Vor⸗ lage eine Verteuerung des Viehfutters erwartete. Mini⸗ ſterialdirektor Kühn lehnte den Kommiſſionsbeſchluß betr. die Kennzeichnung der Gerſte ab, da ſie nicht im Ein⸗ klange mit den Handelsverträgen ſtehe. Abg. Vogt(wirtſch. Vag.) betonte demgegenüber, daß die Kennzeichnung der Gerſte unbedingt notwendig ſei, und auch Abg. Speck (Ctr.) gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Regierung doch noch dem Kommiſſionsbeſchluß zuſtimmen werde. Ein Schlußantrag der Konſervativen wurde in namentlicher Abſtimmung mit 184 gegen 149 Stimmen angenommen. Die Vorlage wurde alsdann mit der Abänderung ange- nommen, daß die Gerſte nicht gefärbt zu werden braucht bei dem Nachweis der Verwendung zu Brennzwecken. Ohne Debatte lehnte dann das Haus die Vorlage einer Elektrizitäts⸗ und Gasſteuer und das Anzeigenſteuergeſetz Die ruſſiſchen Revolutionäre, die ſich damals mit der über die Beſteuerung von Zundwaren fortge⸗ fahren. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der eine Ent⸗ ſchädigung für die durch das Geſetz eventuell arbeitslos werdenden Arbeiter verlangt, wurde in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 194 gegen 142 Stimmen bei drei Stimm⸗ enthaltungen abgelehnt. Hierauf wurde der Paragraph 1 des Geſetzes ebenfa Is in namentlicher Abſtimmung mit 178 gegen 175 Stimmen bei einer Enthaltung ange⸗ nommen. Angenommen wurden ferner mehrere das Geſet nicht weſentlich beeinfluſſenden Abänderungsanträge. Das Haus vertagte die Weiterberatung auf morgen. „Zeppelin 1“ in Metz angekommen. Parſevals 18 Stunden ⸗ Fahrt. — Das Reichsluftſchiff„Zeppelin 1“ iſt am Sonntag morgen in Metz angekommen. Der Führer des Luft⸗ ſchiffs, Major Sperling, telegraphierte an das 13., 14. und 15. Armeekorps, deren Bezirke er durchfahren hatte, und an den Exfinder, Grafen Zeppelin: 5„3. I“ 8.15 morgens in Metz ſehr glatt gelandet“. Die Landung erfolgte ſehr glatt. Um 7 Uhr 10 Minuten morgens wurde der Ballon, im Oſten von der Richtung des Vororts Queuleu her, in weißen Wolken ſichtbar. Ein Hornſignal auf dem Platze kündete das weiter. Auch wurde hier Strohfeuer angezündet, um durch die Rauchſäule dem Luftſchiff die Windrichtung zu zeigen. Der Ballon kam geradenwegs auf die Halle zu. Unter höchſter Spannung drehte er dann plötzlich und flog auf die Stadt Metz zu, ſchwenkte darauf wieder, umflog die Halle etwa 400 Meter hoch und flog von neuem, diesmal etwas weiter weſtlich, nach Metz. In geringerer Höhe umkreiſte er dann zum zweitenmale die Halle und flog wieder zurück, jetzt nach den weſtlichſten Metzer Vororten, Moulins und Longeville. Außer Metz wurden noch alle Vororte überflogen, wobei meiſt die Richtung der Hauptſtraße eingehalten, jedoch zeitweiſe auch ein Zickzackkurs eingeſchlagen wurde. Beim erſten Flug über den Platz ertönte auch die Glocke des Ballons. Um 8 Uhr 20 Min. ſtand der Ballon über dem Platze ſtill und warf Landungsſeile aus einer Höhe von etwa 40 Meter herab. In kaum fünf Minuten war die Landung glatt bewerkſtelligt. Die glatt verlaufene Nachtfahrt begann um 11 Uhr. Das Luftſchiff paſſierte um 12 Uhr 50 Min. Geis lingen und um 1 Uhr 8 Min. G öppingen in einer Höhe von nur 150 Metern. Um 1 Uhr 42 Min. kreuzte es die alte Reichsſtadt Eßlingen in ſicherer Fahrt. Dort wandte es ſich Stuttgart zu. Von der Bismarck⸗ Säule in Stuttgart leuchteten Höhenfeuer auf, und um 1 Uhr 55 Minuten überflog das Luftſchiff bei Vollmond Stuttgart. Beide Gondeln waren beleuchtet. Es verſchwand in nordweſtlicher Richtung gegen arls⸗ ruhe. Kurz nach 2 Uhr überflog der„Z. 1“ die würt⸗ tembergiſche Grenze. Um 2 Uhr 35 Min. paſſierte er Pforzheim und 3 Uhr 10 Min. Karlsruhe. In ſpäter Abendſtunde erhielt die Garniſon von Wei⸗ ßenburg die Nachricht von der Abfahrt des Luftſchiffes aus Biberach. In den Kaſernen wurde das Militär alarmbereit gehalten, und nach Oſten zu wurden Wachen und Poſten ausgeſtellt. Eine Viertelſtunde vor dem Sicht⸗ barwerden hörte man das Luftſchiff ſchon. Dann über⸗ flog es um 3 Uhr 45 Min. die Stadt in geringer Höhe. Die Bemannung ſchwenkte Laternen. Es herrſchte Dämmerung. Noch lange konnte der Zeppelin in der Richtung auf Bitſch, der nächſten benachrichtigten Mili⸗ tärſtation, geſehen werden. In Metz wird der„Zeppelin 1“ bekanntlich dauernd ſtationiert. ** 1 2 * 1 Der am Freitag Späntnachmittag in Tegel auf⸗ geſtiegene Freiballon, der mit dem Gas des Parſe⸗ val II“ gefüllt war, und die Ingenieure Eberhardt und Ebersbach vom Luftſchifferbataillon, den Ingen⸗ ieur Tietzius von den Siemens⸗Schuckert⸗Werken und Direktor Haller von der Firma Körting in Hannover an Bord hatte, überflog in einer Höhe von etwa 1500 Metern in ſüdlicher Richtung Berlin. Nachdem er die ſüdlichen Vororte paſſiert hatte, ſtieg er herab und ſchwamm in 50 bis 100 Meter Höhe über den Ort⸗ ſchaften dahin, ſo daß eine Verſtändigung mit den Orts⸗ bewohnern ſtattfinden konnte. Die Fahrt ging über Luckenwalde, Jüterbog und Torgau. In den Abendſtunden paſſierte der Ballon die ſächſiſche Grenze. Beim Morgengrauen flog er über das ſächſiſche Erz⸗ gebirge und ſtieg dann bei Eger und Franzensbad in ſehr große Höhen hinauf. Die über der Erde in einer Höhe von etwa 500 Metern lagernde Wolken⸗ ſchicht überflog er in einer Höhe Höhe von etwa 3000 Metern. Nachdem er beim Fichtelgebirge und Böhmer⸗ wald die bayeriſche Grenze überſchritten hatte, trieb ihn der Wind in der Richtung nach Regensburg und Mün⸗ chen davon. In der Nähe von Nabburg, nördlich von Regensburg, landete er glatt nach achtzehn⸗ ſtündiger Fahrt. Er hatte nach der Landung noch die Hälfte ſeines Ballaſtes, ſo daß er ſehr gut München hätte erreichen und die Alpen überfliegen können, wenn nicht die Winde ſchließlich in den Mittagsſtunden vollſtändig abgeflaut wären. Die Fahrt war nur zu Ausbildungs⸗ z wecken beſtimmt. Aus Stadt und Land. * Der deutſche Luftflottenverein hielt in dieſen Tagen unter dem Vorſitz des Kommerzienrats Lanz aus Mannheim in Leipzig ſeine 2. außerordentliche General⸗ verſammlung ab. Die Verſammlung war von zahlreichen Delegierten und Gäſten aus allen Teilen Deutſchlands beſucht und nahm die vom Generalleutnant v. Nieber aus Mannheim verleſenen definitiven Satzungen des Vereins einſtimmig an. Danach will der Verein„die Entwick⸗ lung der Luftſchiffahrt zum Nutzen des Deutſchen Reichs tatkräftig unterſtützen und dort fördernd mitwirken, wo es das öffentliche und nationale Intereſſe wünſchenswert erſcheinen läßt.“— Anſcheinend entwickelt ſich auf dieſem Gebiete ein Verein von der Tendenz des Flottenvereins. k Selbſtmord im Schnellzuge. In einem Abteil erſter Klaſſe des um ½1 Uhr nachts in Leipzig ein⸗ treffenden Schnellzuges Dresden—Leipzig wurde in der endgiltig ab. Dann wurde in der Beratung der Reichs⸗ finanareform mit der 2. Leſung der Kommiſſionsvorlage Nacht zum Dienstag der aus Steinbach ſtammende Ritter⸗ gutsbeſitzer Kluge und ſeine Frau, geb. Haake, er⸗ 2 he N 90 5 Ses ſchoſſen aufgefunden. Es liegt Selbſtmord vor. Was beide in den Tod getrieben hat, iſt noch nicht feſtgeſtellt. „** Geſcheitert ſind abermals die Verhandlungen wegen Erwerbes des Aufmarſchgeländes zum Tempelhofer Felde durch die Stadt Berlin wegen der zu hohen Forderungen des Militärfiskus. 2 *Das 16. deutſche Bundesſchießen begann am Sonn⸗ tag morgen in Hamburg mit dem Auszug der Hamburger Schützen vom Ehrenhof des Rathauſes nach dem Feſtplatz auf dem Heiligengeiſtfelde, wo ſich bei ſchönſtem Wetter ein lebhaftes Treiben entwickelte. Das Schickſal des„klugen Hans“ hat ſich am Montag erfüllt. Nachdem er jahrelang zu Lebzeiten des Herrn v. Oſten nicht aus ſeinem Stall in Berlin her⸗ aus gekommen war, hat er es jetzt zu einer großen Reiſe gebracht. Er hat Berlin verlaſſen und iſt nach Düſſel⸗ dorf abgedampft. Sein neuer Beſitzer war mit Herrn v. Oſten gut befreundet; der kluge Hans iſt als Ver⸗ mächtnis des alten Berliner Rentners jetzt in die Rhein⸗ provinz gegangen, wo er bei guter Pflege in aller Beſchaulichkeit ſeine Tage beſchließen wird. Ein Ballon im Golf von Neapel verſchwunden. Ein großer Ballon erſchien dieſer Tage über Pofilipp bei Neapel Plötzlich ſtürzte er nieder und verſchwand in der See. Sofort wurden zwei Torpedoboote zur Hilfe⸗ leiſtung entſandt. Sie fanden jedoch keine Spur. Die Bevölkerung behauptet, daß der Ballon den Namen„Pa⸗ eifico“ getragen habe. Man hofft, die Inſaſſen zu retten. Totſchlag in einem Pariſer Rennſtall. In Paris kam es am Montag zwiſchen ſtreikenden und nichtſtreiken⸗ den Stallpagen zu einem blutigen Zuſammenſtoß. Ein Stallpage namens Gray wollte den nichtſtreikenden Stall⸗ pagen Pinard zur Einſtellung der Arbeit überreden. Es kam zu einem heftigen Streik, wobei Pinard das Meſſer zog und dem Gray einen Stich in den Hals verſetzte, wodurch die Halsſchlagader durchſchnitten wurde. In ſterbendem Zuſtande wurde Gray ins Spital gebracht. Der Meſſerſtecher wurde von der Menge beinahe ge⸗ lyncht und polizeilich verhaftet. Der Diamantenſchwindler Lemoine, der den Lon⸗ doner Minenkönig Beit und andere Geldleute durch die Vorſpiegelung, falſche Diamanten herſtellen zu können, um Hunderttauſende geſchädigt hatte, iſt vom Pariſer Zuchtpolizeigericht zu ſechs Jahren Gefängnis, 3000 Fres. Geldſtrafe und fünf Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt worden. Die von Wernher geforderte Entſchädigungs⸗ ſumme wurde im Prinzip zugeſtanden und es ſind ihm ſchon jetzt vorläufig 10000 Fres. zugeſprochen. * Ausſchreitungen ſtreikender Bergleute. In der franzöſiſchen Ortſchaft Vigneux überfielen ſtreikende Berg⸗ arbeiter eine unter Aufſicht eines Kapitäns arbeitende Kolonne. Der Kapitän wurde ſo geſchlagen, daß er bewußtlos liegen blieb. Eine große Anzahl arbeits⸗ williger Bergleute erlitt ebenfalls ſchwere Verwundungen, ſo daß ſie vom Platze getragen werden mußten. Die Beriberi⸗Kraukheit iſt auf einem in dem ſchwediſchen Hafen Göteborg eingetroffenen deutſchen Dampfer konſtatiert worden. An Bord des„Lauſchan“ ſind drei zur Beſatzung gehörige Chineſen erkrankt. Der Dampfer kam von Chriſtmas⸗Island mit Phosphat. Beri⸗ beri iſt eine in den Küſtengebieten von Indien, Ceylon, Japan und Auſtralien einheimiſche Krankheit. Von den unteren Extremititäten ſich ausbreitende Mattigkeit, Ge⸗ fühlloſigkeit, ſchließlich Lähmung und Waſſeranſammlung bei Atmungsbeſchwerden und ſchwacher Herztätigkeit bieten das Krankheitsbild. Befallen werden von Beriberi in der Hauptſache die Eingeborenen, Europäer erſt nach längerem Verweilen in den verſeuchten Gebieten. Eine Heilung gelingt meiſt, wenn auch die Behandlung ſchwie⸗ rig iſt und lange Zeit fortgeſetzt werden muß. e Exploſion eines Luftballons. Bei einem in San Francisco aufgeſtiegenen lenkbaren Luftballon mit Motor⸗ antrieb geriet in einer Höhe von 50 Fuß infolge des Abbrennens von Raketen ein Seil in Brand, was die Exploſion des Ballons zur Folge hatte. Zwei Ballon⸗ inſaſſen wurden tödlich verletzt. Unter den Zuſchauern brach eine Panik aus, wobei viele Perſonen ſchwer ver— letzt wurden. * Eine Familie durch Champignons vergiftet. Eine aus acht Perſonen beſtehende Pariſer Familie iſt infolge des Genuſſes von Champignons, die man im Walde gepflückt hatte, ſchwer erkrankt. Fünf Perſonen ſind bereits geſtorben. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Die Zahl der am Sonntag in Petersburg an Cholera neu Erkrankten beträgt 68, geſtorben ſind während derſelben Zeit 27 Perſonen. Die Geſamtzahl der Kranken beträgt zurzeit 677. f Im Amſterdamer Reichsmuſeum, wo die Meiſterwerke der holländiſchen Malſchule untergebracht ſind, brach Feuer aus. Dank den eifrigen Bemühungen des Beamtenperſonals konnte das Feuer ſchnell unter⸗ drückt werden. Fürſt Stanislaus Jablonows ki hat ſich auf ſeiner Beſitzung Bursztyn in Galizien erſchoſſen. In der Strafanſtalt zu Plötzenſee iſt am Dienstag der wegen Mordes zum Tode verurteilte Arbeiter König binaerichtet worden. Gerichtsſaal. Mordprozeß Breuer. Fier, 6 Jul. Vor dem hieſigen Schwurgerdcht hat am Montag der neue Mord⸗Prozeß gegen den Radrennfahrer Breuer begonnen. Der Angeklagte ſchilderte zu Beginn ausführlich ſeinen Lebensgang. Den ermordeten Mattonet hat er vor ſeinem 1900 erfolgten Eintritt zum Militär in einem Aachener Cafe kennen gelernt. Er befreundete ſich bald mit dieſem abnorm veranlagten Manne und erhielt von ihm mehrfache Geldzuwendungen, ſo zur Gründung einer Radrennbahn in München, die ſich unter der Leitung des nominellen Direktors, Rennfahrers Peters, freilich nicht rentierte, einen Vorſchuß von 10 000 Mark. In Berlin will er von einem Unbekannten Erpreſſerbriefe bekommen und Mattonet vorgelegt haben. Auf einer Reiſe nach Rußland habe der Rennfahrer Peters ihn beſtohlen. Am 13. Oktober habe er eine Zuſammen⸗ kunft mit Mattonet gehabt, um wegen der Erpreſſer⸗ briefe Rückſprache zu nehmen. Er ſei mit ihm gegen Beringen zu gegangen. Mattonet habe ihm Vorwürfe gemacht, daß er Berlin nicht verlaſſen wolle. Dann habe ſich ihre Unterhaltung um die Landſchaft gedreht. Bei der Rückkehr nach Gerolſtein ſeien plötzlich zwei Schüſſe gefallen und Mattonet habe am Boden gelegen. Ein hinzugekommener Mann habe Hilfe geholt und ihn inzwiſchen bei der Leiche gelaſſen. Nachher habe er die von Mattonet erhaltenen Depeſchen in einer Felsſpalte verborgen. Der Arzt habe erklärt, es liege Selbſtmord vor. Auf der Polizei iſt Breuer wegen falſcher An⸗ gaben verhaftet worden. Der Vorſitzende geht bei der Vernehmung des Angeklagten die Einzelheiten durch. Der Angeklagte gibt an, er habe von Mattonet insgeſamt 60 000. Mark erhalten. Das übrige Geld für ſeine Lebens⸗ weiſe habe er am Totaliſator und im Spiel erworben. Energiſch beſtreitet er, jemals eine Browningpiſtole be⸗ ſeſſen zu haben. Lebhaft wendet er ſich gegen die Be⸗ hauptung, er habe nach dem Fallen der Schüſſe die Piſtole in der Hand gehabt. Für die Zeugenvernehmung ſind wieder zahlreiche Rennfahrer und Angehörige der Berliner Lebewelt, ferner zahlreiche Polizeibeamte erſchienen. Von der Verteidigung iſt der inzwiſchen zum Tode verurteilte frühere Trierer Stadtbautechniker Maagh geladen, der ſeinerzeit im Schnellzug von Koblenz nach Trier ſeinen Freund Regel ermordete, und zwar ebenfalls aus homoſexuellen Gründen. Mit dieſem Maagh 5 der Angeklagte einen lebhaften Verkehr unterhalten aben. Breuer iſt am 19. Mai 1880 in Berlin geboren und hat ſich, nachdem er kurze Zeit Bergarbeiter geweſen war, dem Radrennſport gewidmet; doch wurde er weniger durch ſeine Erfolge auf der Rennbahn als durch ſein aus⸗ ſchweifendes Leben bekannt. Obwohl er verheiratet und Vater zweier Kinder iſt, hielt er ſich eine Maitreſſe in der Perſon der Grete Schmidt, gen.„Luiſe v. Winter⸗ feldt“ aus Berlin, der er eine fürſtliche Wohnung für den jährlichen Mietspreis von 15 000 Mark in der Wormſer Straße, im ſogenannten Bayeriſchen Viertel in Berlin eingerichtet hatte, während ſeine Frau in den kümmerlichſten Verhältniſſen in Lüttich in Belgien lebte. Der Meineidsprozeß Hammann mußte in der Nacht auf Dienstag wegen Ueberanſtrengung des Prof. Schmitz auf Dienstag vertagt werden. Die Beweisaufnahme wurde endgiltig geſchloſſen. Sowohl der Staatsanwalt wie auch die Verteidiger des Legationsrats Hammann beantragten Freiſprechung. Das Urteil lautete auf Freiſprechung. Aus Nah und Fern. — Eine intereſſante Eutſcheidung, die beſonders die Vereine intereſſieren wird, wurde vom Schöffengericht in Mainz gefällt. Ein auswärtiger Verein hatte unlängſt eine Fiſt⸗ lichkeit veranſtaltet, wobei auch eine Verloſung von Gegen⸗ ſtaͤnden unter den Mitgliedern mit den bekannten zuſammen- gerollten Loſen ſtattfand. Der Vorſtand unterließ es in ſeiner Unkenntnis, die Verloſung beim Kreisamt anzumelden und die Erlausnis einzuholen. Ein Beamter, der die Kontrolle hatte, zeigte den Vorſitzenden des Vereins wegen unerlaubter Aus- ſpielung an. Der Betreffende wurde zu 3 Mk. Geldſtrafe und in die Koſten verurteilt. E Lampertheim, 7. Jul. Dem Oberförſter Schaaf wurde der Charakter als Forſtweiſter verliehen. — Lampertheim, 7. Juli. Am Sonntag Nacht gegen 11 Uhr wurde böswilligerweiſe am Hauſe der Katharina Griesheimer Witwe Feuer angelegt. Der Täter wurde jedoch von Nachbarn beobachtet, worauf er flüchtig ging ohne erkannt worden zu ſein. Der Brand war bald gelöſcht. *Darmſtadt, 7. Juli. Vor etwa 5 Jahren iſt das hieſige Bankhaus Schade in Konkurs geraten, der nunmehr, wie einem Rundſchreiben des Konkursverwalters zu entnehmen iſt, beendet iſt. Der ganze verfügbare Maſſebeſtand beſteht aus einem Kapltal von 49,853 M., während ſich die Forder⸗ ungen der Gläubiger auf 1,184,040 Mk. belaufen. Es er⸗ halten die zahlreichen Gläubiger nur etwas mehr als 4 Prozent. — Offenbach, 7. Juli. Ein Lokomotivführer, der ſich auf der Eiſenbahnfahrt zu welt hinauslehnte, wurde von 155 anderen Zuge erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er tarb. — Friedberg(Heſſen), 7. Juli. Der Werkmeiſter Reitz auf der Dögelmühle wollte einen Treibriemen auf die Transmiſſion auflegen. Hierbei erhielt er von einem Hebel einen derartigen Schlag in den Unterleib, daß die Blutgefäße zerriſſen und der ſofortige Tod des Werkmeiſters eintrat. — Roxheim, 5. Juli. Geſtern nachmittag ſcheute das Pferd des von der Bahn zurückkehrenden Milchfuhrwerks des Hofzuts Scharrau und rannte mit dem Fuhrwerk über die Fähre in den Altrhein, wo es im Waſffer verſchwand. Der Fuhrmann konnte gerettet werden, ein auf dem Fuhrwerk befindlicher 7jähriger Knabe war abgeſprungen, ehe das Fuhrwerk das Waſſer erreichte und wurde ſo ebenfalls gerettet. — Heidenheim, 7. Juli. Als die Frau eines Bauern in Dettingen ihrem Manne wegen eines Wirthaus⸗ beſuches Vorwürfe machte, geriet der Bauer in Wut und ſtach ſeine Frau in die Bruſt. Die Schwerverletzte ſtarb nach einigen Stunden. — Deidesheim, 7. Jull. Im nahen Meckenheim ereignete ſich ein grauſiger Unglücksfall. Ein ſieben Jahre alter Knabe erkletterte eine Leiter, fiel von dieſer herab und ſchlug im Falle auf einen Haken mit dem Geſichte auf, wobei das ganze Geſicht aufgeriſſen wurde und der Unglückliche ſchließlich tatſächlich mit der Kopfhaut am Haken hängen blieb, bis Hilfe herbeikam. Trotz der gräßlichen Verletzungen hofft man den Kleinen am Leben zu erhalten. Ettlingen, 7. Juli. Hier ſtarb der 9½ Jahre alte Sohn des Bahnhofswirts Speckert an den Folgen einer ſchweren Magenverletzung, welche ihm durch einen Fußtritt beim Fußballſpiel von einem der Mitſpieler zugefügt wurde. Der Knabe hatte acht Wochen die größten Schwerzen zu erdulden und 2 Operationen zu überſtehen. Dieſes Vor⸗ kommnis darf wohl als eine ernſte Warnung dienen, den Fußballſport nicht zu übertreiben und vor allem die Spiel regeln genau zu beachten. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim eee eee eee Katholischer Kirchenchor Morgen Freitag abend präzis 9 Uhr Gesamt-Probe Um vollzähliges Er- Derjenige ſchlechte Kerl, welcher mir geſtern abend in der Maſch- 1 lache meine Seuſe mit ſamt Hammer und Kühl faß geſtohlen hat, moge dieſelbe bis auf weiteres be⸗ halten. scheinen bittet dringend 3 oh. Gg. Hob 2. Der Vorstand. Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die zur Renovierung der Einfriedigungsmauer am neuen Friedhof erforderlichen Maurer- und Steinhauerarbeiten in in öffentliche Submiſſion vergeben werden ſollen. a. Maurerarbeiten: ca. 525 lfd. m Abdeckblatten mit Cement zu vergießen; ca. 140 lfd. m desgl. nen zu verlegen. b. Stein hauerarbeiten: ca. 40 Stück Abhlebe an Abdeckplatten vorzunehmen; ca. 2000 lfd. m neue Abdeckplatten anzuliefern. Die Angebotsunterlagen liegen auf unſerem Baubureau im Rathaus Zimmer Nr. 27 während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden zur Finſicht offen und können von da gegen Er⸗ ſtattung des Selbſtkoſtenpreiſes bezogen werden. Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis zum Samſtag, den 17. d. Mts., vormittags 10 Uhr ebenda einzureichen, woſelbſt die Er⸗ öffnung unter Beiſein etwa erſchienener Bewerber ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Montag, den 12. ds. Mts., vormittags 8 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 1. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genuß⸗ zeit in Pacht und 2. ca. 150 A. Korn in den Wingertsbückel losweiſe mit Borgfriſt bis Martini ds. J. meiſtbietend verſteigert. Viernheim, 8. Juli 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Du hattest Recht, Anna als Du mich gewarnt hast, auf die schönen Schmuh's von den„so billigen“ und doch gerade 80 guten Schuhen zu hören. Nie mehr werde ich auf derartige Lockungen hereinfallen. In Zukunft Kaufe ich Schuhe u. Stiefel für unsere ganze Familie nur noch im Schuh- Haus Stumpf Bismarokstrass 5. denn nur da hat man die Garantie, wirklich gute und preiswerte Ware zu erhalten. — WEINHEIM 4 GEGR. 1878 EMPFIEHLT Sich iN AusFäh gane mobekneR N GRNB-Dehkm re SausERSTE aus FUHNUnd. REELLE PREIS E. 8 SONNTAGS GEOFFNEx. 3 . 3 3 Auffallend preiswerte ee Kleider de rh Das heutige Angebot steht an der Spitze meiner Leistungsfähigkeit. 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Einwohnerschaft von Viernheim teile ich hierdurch ergebenst mit, dass ich das von meinem verstorbenen Manne seither betriebene Dreschmaschinen- Geschäft in unveränderter Weise weiterbetreiben werde.— Indem ich für das meinem Manne in so reichem Maasse geschenkte Vertrauen bestens danke, bitte ich zugleich die verehrl. Kundschaft, dasselbe mir auch fernerhin bewahren zu wollen. Hochachtungsvoll Adam Winkler 7. WWòe. Mannheim F Söhrin Mannheim Paradeplatz 0 1 Paradeplatz luwelen, Gold- u. Sitberwaren, Silberne Tafelgeräte u. Bestecke Goldene Herren- und Damen-Uhren, Ketten. Schwer versilberte Bestecke, Gebrauobs- und Luxusgegenstände. Feste, billige Preise. 2798 Gegründet 1822. Arbeiterinnen Marx Maier, Papierprodukte an der Station Mannbeim-Käferthal. Orts⸗Gewerbe⸗Verein Viernheim. Um den Handwerkern die Ablegung der Meiſterprüfung, die zur Anleitung von Lehrlingen notwendig iſt, zu erleichtern, iſt dem O.⸗G.-V. Bensheim von der Prüfungskommiſſion in Darmſtadt die Befugnis erteilt worden, Meiſterprüfungen ab⸗ zuhalten. Die Bensheimer Gewerbeſchule beabſichtigt deshalb, auf Grund ihres Erfolges bei der letzten Prüfung, wiederum einen Vorbereitungskurſus zur Meiſterprüfung abzuhalten, an welchen ſich bei genügender Beteiligung eine außertermin⸗ liche Meiſterprüfung anſchließen wird. Dieſe ſoll, wie von der Prüfungskommiſſion bereits zugeſagt wurde, wieder gegen Oſtern 1910 in Bensheim abgehalten werden, wodurch den Prüflingen große Koſten erſpart werden. Die Koſten der Prüfung betragen im Ganzen etwa 50 Mk. (Prüfungsgebühr 25 Mk., Schulgeld 15 Mk., etwa ent⸗ ſtehende Mehrkoſten der Prüfungsmeiſter 2— 15 Mk.) Der Kurſus der Prüflinge, welche auch im Zeichnen, Voranſchlägen und Statik vorbereitet werden müſſen, beginnt am Sonntag, den 25. Juli. Der Kurſus für Buchführung, Kalkulieren, Geſchäfts⸗ kunde und Geſetzeskunde beginnt erſt am Sonntag, den 7. November. Der Unterricht wird jeden Sonntag von 10—12/ Uhr im Gewerbeſchulhaus in Bensheim erteilt. Karten zur Anmeldung zu dieſem Vorbereitungskurſus können bei unſerm Schriftführer Herrn Zöller in Empfang genommen werden. Der Vorſtand. Der geehrten hieſigen Eir⸗ wohnerſchaft empfehle mich im Bügeln für Heren- und Damen- Wäſche aller Art. Sophie Kühlwein Louiſenſtraße 48. Korn und Hafer von einem Weidſtück in der 2. Gewann Nr. 21 iſt zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Sportwagen und andere anerkannt wertvolle Gegenstände bei Benützung von lnammers elfe zzz Flammers Seffenpulver 5 als die besten für Wäsche u. Haus millionenfach erprobt. S * unſer Geda den? beit 505