Niernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon Mf 20 K Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. eiger Piernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Veubreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher bestes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 8e. Erſtes Blatt gente 2 Blätter(S Seiten). Die gemeinſame Erziehung der Geſchlechter. In den Debatten zum Kultusetat hat in dieſem Jahre die Frage der gemeinſamen Erziehung der Ge⸗ ſchlechter, die Frage der Co⸗edukation, eane ſehr große Rolle geſpielt, da man von liberaler Seite den letzten entſcheidenden Vorſtoß wagen zu dürfen glaubte, wagen zu müſſen glaubte vielmehr, weil ja die Stimmung auch unter den liberalen Geiſtern ſehr bedenklich umzu⸗ ſchlagen beginnt. 15. In Deutſchland haben wir einen ſehr ausgiebigen Verſuch in dieſer Richtung in dem„Muſterländchen“ Baden, wo auf kulturellem Gebiete ſeit einigen Jahr⸗ zehnten der Liberalismus unbeſchränkt dominiert. Daß er dort abwirtſchaftet, iſt Tatſache, und daß die Experi- mente mit der gemeinſamen Erziehung der Geſchlechier ſowohl als auch das weite Entgegenkommen gegenüber den Wünſchen der liberalen Frauenbewegung nicht uner⸗ heblich dazu beigetragen haben, das bewieſen die Ergeb- niſſe dieſer Verſuche unwiderleglich. In den„Südweſt⸗ deutſchen Schulblättern“ wird das Ergebnis einer Umfrage bekannt gegeben, die ſich an ſämtliche höheren Unter⸗ richtsanſtalten Badens richtete. Die Stimmung unter den beteiligten badiſchen Lehrern, die doch überwiegend liberal ſind, wird von den Bearbeitern dieſer Umfrage folgendermaßen dargeſtellt:„Der ſeit 1901 in Baden allgemein mögliche Beſuch der Knabenmittelſchule(in Norddeutſchland„höheren Knabenſchule“) durch Mädchen hat vorläufig in erziehlicher Hinſicht zwar keine ernſi⸗ haften Schwierigkeiten im Gefolge gehabt, andererſeits auch irgend welchen fördernden Einfluß der beiden Ge— ſchlechter auf einander ſo gut wie gar nicht erkennen laſſen. Die ganz überwiegende Mehrzahl der badiſchen Mittelſchullehrer iſt daher kein Freund der Zuſammen⸗ erziehung von Knaben und Mädchen als eines allge⸗ meinen Erziehungsideals. Sie läßt dieſelbe für kleine Orte ohne höhere Mädchenſchulen oder überhaupt als Ausnahme gern gelten, ſieht aber im übrigen die wün⸗ ſchenswerte Löſung darin, daß die höheren Mädchen⸗ ſchulen einen zweckmäßigen Ausbau érfahren und mit den nötigen Berechtigungen ausgeſtattet werden.“ Als Ausnahme alſo läßt man die gemeinſame Erziehung gel⸗ ten! Darin liegt nichts weniger als eine glatte Ab— ſage; denn daß die gemeinſame Erziehung in kleinen Orten mit ſehr wenig Schülern unker Umſtänden aus finanziellen Gründen geboten erſcheint, iſt von nieman⸗ dem beſtritten worden. Den Hinweis der badiſchen Schulmänner auf den Ausbau der höheren Mädchenſchulen wird man beſſer wohl nur als eine Verbeugung vor dem Liberalismus anſehen. Daß man ſich davon nämlich in den Kreiſen dieſer badiſchen Schulmänner nichts verſprechen kann, das zeigt ſchon das Ergebnis, das klägliche Ergebnis, das die Bildungsbeſtrebungen der Frauen in Baden, dem liberalen Baden, gehabt haben. Der Beſuch der höheren Schule durch die Mädchen iſt nichts als nutzloſe Spielerei, die die Entwickelung der Knaben hindert, da die Mädchen vielfach den Anforderungen nicht gewachſen ſind, auf vielen Gebieten einfach nicht mitkommen. So wird von 18 Anſtalten direkt hervorgehoben, daß die Mädchen in der Mathematik und den Naturwiſſenſchaften hinter den Knaben zurückſtänden, auch in der Geographie und Geſchichte laſſen die Leiſtungen hier und da zu wünſchen übrig. Ein Mathematiker bezeichnet die Mäd⸗ chen in ſeinem Unterricht geradezu als Ballaſt, und be⸗ ſonders häufig wird über mangelhafte Kenntniſſe in der Chemie Klage geführt. Dagegen konſtatieren manche eine beſſere Begabung der Mädchen für die ſprachlich-hiſtori⸗ ſchen Fächer, übrigens eine alte Erfahrung der Mäd⸗ chenlehrer. Dem entſpricht auch das Ergebnis durch⸗ aus: Von den ſämtlichen Mädchen Badens, die eine höhere Schule beſuchen, ſind 26,5 Prozent in den höhe— ren Knabenſchulen untergebracht, im ganzen 1462 Schüle⸗ rinnen. Die meiſten Schülerinnen gehen ſchon aus den Klaſſen Unter⸗ und Obertertia ab. Von 1462 Mädchen ſitzen in Sexta 339, in Untertertia 210 und in Ober⸗ tertia 154, in Unterſekunda 95, in Oberprima 28. In der ſechsklaſſigen Schule(meiſt Realſchule) befinden ſich in Sexta 277, in Obertertia 128, in Unterſekunda 67. Das Ausharren bis zur Erlangung irgend einer Berechti⸗ gung bildet alſo die ſpärliche Ausnahme. Man wird alſo wohl erwarten dürfen, daß die Frage der gemeinſamen Erziehung für uns ihre Rolle ausge⸗ ſpielt hat. In Amerika hat man noch viel ſchlechtere Erfahrungen gemacht, als in Baden. Da wird man in Preußen wohl nicht geneigt ſein, unſere Jugend denſelben Experimenten auszufetzen. Arbeiterurlaub. O' Seit einigen Jahren iſt zu den ſozialen rungen unſerer Zeit eine weitere getreten, nach Gewährung eines Uxlaubs für die unter Fortzahlung des Gehaltes Forde⸗ die nämlich Arbeiterſchaft Samſtag, den 31. Juli 1909. Es ſind gegen dieſes neue Verlangen der Sozial⸗ politiker ſehr erhebliche Bedenken ins Feld geführt wor⸗ den. Man hat geſagt, daß 3. B. der weitaus größere Teil der Unternehmer nicht in der Lage ſei, im Sommer einige Zeit auszuſpannen. Es iſt ferner darauf hinge⸗ wieſen worden, daß neun Zehntel aller Inhaber gewerb⸗ licher Betriebe, die ſich auf kurze Zeit in eine Sommer- friſche zurückziehen, das nur tun können unter Mit⸗ ſchleppung einer Unſumme geſchäftlicher Sorgen und Ar⸗ beiten, die in kleineren und mittleren Betrieben natur⸗ gemäß unwälzbar auf dem Betriebsinhaber ruhen. Es iſt ferner geltend gemacht worden, daß ein ſehr erheblicher Teil unſerer Kleingewerbetreibenden in ſeinen Einkom⸗ mensverhältniſſen nicht oder nicht ſehr erheblich über ſeinen Arbeitern ſteht, dabei aber außerordentlich viel länger und intenſiver zu arbeiten, vor allem auch zu ſorgen habe, als jene, denen ſie, die Urlaubsloſen, einen Urlaub gewähren ſollen. Man braucht ſich dem Gewicht dieſer Gründe und der ungeheuren, direkt unabſchätzbaren Bedeutung, die die Erhaltung eines ſtarken Selbſtändigkeitstriebes in breiteren Schichten für das Volksleben in ſeiner Geſamt⸗ heit hat, nicht zu verſchließen, um dennoch dieſes Ver⸗ langen nach Erholung für gerechtfertigt zu erklären. Es ſprechen in dieſer Beziehung die Intereſſen der Volks⸗ geſundheit ebenſo mit wie die Intereſſen der Betriebe ſelber. Intereſſant legt dieſe Seite der Frage der Ge⸗ werbeaufſichtsbeamte für Berlin dar, der in ſeinem letz⸗ ten Jahresberichte darüber ſchreibt:„Die Erfolge der Beurlaubungen ſcheinen den Erwartungen vollauf ent⸗ ſprochen zu haben. Die, wenn auch oft nur kurze Unter⸗ brechung der unter eigenartigen Verhältniſſen ſich ab⸗ ſpielenden großſtädtiſchen Lebens⸗ und Ar⸗ beitsweiſe übt auch auf den Arbeiter einen heilſamen Einfluß aus. Neben der geſundheitlichen Stär⸗ kung iſt die geiſtige Auffriſchung nicht hoch genug anzu⸗ ſchlagen. Das Leben unter veränderten Verhältniſſen und der Verkehr mit anderen Menſchen friſchen die gei⸗ ſtige Spannkraft auf und heben die Schaffens ⸗ freudigkeit. Nach Rückkehr vom Urlaube find nach den Bekundungen der Arbeitgeber die Arbeiter nicht nur leiſtungsfähiger, ſondern auch geiſtig reger und gehen ihrem Berufe freudiger nach. Ferner iſt beobachtet wor⸗ den, daß in denjenigen Betrieben, die ihren Arbeitern Urlaub unter Fortzahlung des Lohnes gewähren, ſo ins⸗ beſondere in den Brauereien, der Arbeiterwechſel merk⸗ lich nachgelaſſen hat. Die Erkenntnis, die aus dieſen Worten ſpricht, iſt neuerdings in immer weitere Kreiſe gedrungen, und darum können die Gewerbeaufſichtsbeamten denn auch eine ſehr ſtarke Zunahme jener Betriebe, die Urlaub unter Fortzahlung des Gehalts gewähren, feſtſtellen. Nur eine Frage bleibt bei den Berichten der Ge— werbeaufſichtsbeamten offen: Das iſt die Frage, ob dieſer Urlaub auch entſprechend angewandt wird und der beur- laubte Arbeiter die Ferien auch in geſundheitlich beſſe⸗ ren Verhältniſſen zu verbringen vermag, und wenn er es kann, das auch tut. In dieſer Hinſicht wird vielleicht von den Arbeiterorganiſationen noch erhebliche Auf⸗ klärunasarbeit zu leiſten ſein. Lokale Nachrichten. Viernheim, 31. Jull. + Zeppelin Nr. 2 kam heute mittag kurz nach 1 Uhr hier in Sicht. In majeſtätiſchem Fluge von Heidelberg kommend war das Luftſchiff auf ſeiner Fahrt nach Frankfurt— Koln hier längere Zeit dem Auge ſichtbar. Möge es dem kühnen Luftſchiffer Grafen Zeppelin, der ſein Schiff ſelbſt leitete, gelingen, das immerhin ferne Ziel Köln glücklich zu erreichen. — Gaſtwirte⸗Verſammlung. Am nächſten Montaz abend 9 Uhr iſt im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ eine all⸗ gemeine Wirte⸗Verſammlung einberufen, in welcher zur Bler ſteuer Stellung genommen werden ſoll. Es llegt daher im Intereſſe der hieſigen Wirte, wenn die Verſammlung von allen beſucht wird. 5s Zum Bieraufſchlag iſt von den Gaſtwirten in einer Anzahl Städte und größeren Landorten Stellung ge⸗ nommen. In Darmſtadt wurde beſchloſſen, die /10-Gläſer zu 12 Pfg. abzuſchaffen und dafür in(10 Gläſer zu 12 Pfg. auszuſchänken. In Worus ſollen künftig/ Liter 10 Pfg., 10 12 Pfg, /10 13 Pfg. und/ 15 Pfg. koſten. Die Differenz von 1 Pfg. für /10 und ¼0 iſt nicht recht ver⸗ ſtändlich. In verſchiedenen Orten wie Seligenſtadt u, ſ. w. werden in Zukunft für/ 10 Pfg., für ¼10 12 Pfg. ver⸗ langt. Die Wirte in Worms erklärten ſich mit einem Bier⸗ aufſchlag von 2—3 Mk. pro Hektoliter ſeitens der Brauereien einverſtanden. — Das Großh. Hauptſteueramt Worms er⸗ ſucht uns um Aufnahme nachſtehender Nottz: Schaumweinſtener. Bekanntlich tritt am 1. August 253. Jahrgang. änderung des Schaumweinſteuergeſetzes in Kraft. Nach Artikel 4 desſelben unterliegt Schaumwein, der ſich am genannten Tage außerhalb der Erzeugungsſtätte oder einer Zollntederlage befindet, einer Nachſteuer von 0,50 M. für die ganze Flaſche. Von der Nachſteuer befreit bleibt Schaumwein im Beſitze von Eigentümern, die weder Ausſchank noch Handel mit Getränken betreiben, ſofern die Geſamtmenge nicht mehr als 10 Fl. beträgt; mehrere Eigentuͤmer, die Schaumwein gemeinſam aufbewahren, werden hierbei wie ein Eigentümer angeſehen. Die Nachverſteuerung erfolgt auf Grund einer Anmeldung, die von den Beſitzern nachſteuerpflichtigen Schaumweins bei dem zuſtändigen Hauptſteueramt einzureichen iſt; die Formulare hierzu können in einigen Tagen von den genannten Behörden bezogen werden. Statt bei den Hauptſteuerämtern können die Anmeldungen auch bei den ihnen nachgeordneten Hebeſtellen (Steuerämtern, Salzſteuerämtern, Ortseinnehmereien), bei den Bezirksſteuerkontrolleuren, ſowie den Bezirksſteueraufſehern ab⸗ gegeben werden, welche Stellen ſie an die Hauptſteuerämter weiter befördern. Nachverzollung von Kaffee und Tee. Roher und gebrannter Kaffee ſowie Tee, die ſich am 1. Auguſt ds. Js. im freien Verkehr befinden, unterliegen der Nachverzollung. Der Nachzoll betragt für Kaffee 20 Pfg. und für Tee 75 Pfg. für 1 kg. Von der Nachverzollung befreit iſt Kaffee und Tee im Beſitze von Haushaltungsvorſtänden, die weder Kaffee verar⸗ beiten noch mit Kaffee oder Tee bezw. daraus hergeſtellten Getränken Handel treiben, wenn die Menge nicht mehr als 10 kg beträgt. Wer am 1. Auguſt nachzollpflichtigen Kaffee oder Tee im Beſitz oder Gewahrſam hat, muß die Waren ſpäteſtens am 5. Auguſt 1909 der zuſtändigen Zollſtelle(Hauptſteuer⸗ amt, Steueramt) unter Ausfüllung eines von dieſen zu be⸗ ziehenden Formulars anmelden. Aus Stadt und Land. * Ein fünffacher Luſtmörder in Poſen ſetzt die Be⸗ völkerung in wachſende Erregung. In den letzten Tagen wurden im Süden der Provinz nicht weniger als vier Mordtaten verübt, denen zwei Männer und zwei Frauen zum Opfer gefallen ſind. Nunmehr wurde im Walde bei Piotrowo eine Frau namens Piaſecka ermordet auf⸗ gefunden. Es liegt zweifellos wieder ein Luſtmord vor; und es gewinut immer mehr den Anſchein, daß die Mordtaten von ein und demſelben Täter verübt wurden. * Folgenſchwerer Felsabſturz im Harze. Dicht neben der Brücke am Bodekeſſel bei Thale ſtürzte unter Donner⸗ getöſe ein großer Felsblock herab. Mannsſtarke Bäume wurden wie Streichhölzer zerſplittert. Ein Blankenburger Herr trug eine klaffende Kopfwunde davon, während eine Dame am Schienbein verletzt wurde. Die zertrümmerten Felsblöcke rollten zur Bode hinab und bedeckten mit den niedergeriſſenen Bäumen den Weg. * Eine Irrſinnige im Berliner Schnellzuge. Zu aufregenden Szenen kam es bei der Ankunft eines Ber⸗ liner Schnellzuges in Konitz. Mit dem Zuge war eine elegante Dame eingetroffen, die durch ihr ſonderbares Benehmen die Aufmerkſamkeit der Paſſanten erregte. Da ihr dies anſcheinend läſtig war, zog ſie plötzlich einen geladenen Revolver und gab daraus auf das Publikum einen ſcharfen Schuß ab, der glücklicherweiſe fehl ging. Die anſcheinend Geiſtesgeſtörte wurde zur Polizei geführt. Dort fand man in den Taſchen ihrer Kleider einen ſcharfgeſchliffenen Dolch und eine größere Geldſumme. Die Bedauernswerte wurde dem ſtädtiſchen Krankenhauſe in Konitz zugeführt. ** Ein neuer Cholerafall in Berlin? Am Donners⸗ tag nachmittag traf auf dem Schleſiſchen Bahnhof in Berlin die Nachricht ein, daß mit dem Perſonenzuge Eydtkuhnen— Berlin zwei choleraverdächtige Patienten ein⸗ treffen würden. Die Eiſenbahnverwaltung ſetzte ſich ſo— fort mit dem Verband für erſte Hilfe in Verbindung. Dieſer entſandte zwei Wagen mit einem Arzt zum Schleſi⸗ ſchen Bahnhof. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß es ſich nur um eine Patientin handelte. Die Erkrankte iſt die 45 Jahre alte Frau Kreſtin aus Kowno in Ruſſiſch⸗ Polen. Sie hatte unterwegs über heftige Leibſchmerzen geklagt, ſo daß die Zugbegleitung Verdacht auf Cholera ſchöpfte. Schon während der Reiſe wurde die Erkrankte iſoliert. In Berlin wurde ſie unter Vorſichtsmaßregeln nach dem Virchow-Krankenhaus transportiert, während ihr Gepäck, der Wagen und die Transporteure gründlich desinfiziert wurden. Die Krankenträger konnten ſofort wieder entlaſſen werden. Frau Kreſtin fand in der Iſolierbaracke Aufnahme. Ihr Befinden gibt vorläufig keinen Grund zur Beunruhigung. Die Unterſuchung auf Cholerabazillen wurde ſofort eingeleitet. n Mit der Dummheit kämpfen Götter ſelbſt ver⸗ gebens. Zu Miersdorf bei Berlin erſchien bei einer verheirateten Oberſchweizerin eine Zigeunerin, die Zwirn zum Kauf anbot. Im Laufe des Geſprächs erzählte ſie der Frau, daß ihr ein großes Unglück bevorſtehe. Die Oberſchweizerin geriet dadurch in nicht geringen Schrecken. Die Zigeunerin erklärte ſich bereit, das Unheil durch dieſes Jahres das Geſetz vom 15. Juli ds. Is. zur Ab- Beten abzuwenden, doch müßte ihr die Oberſchweizerin während des Gebetes ihr ſämtliches Bargeld vortegen. Die Zigeunerin murmelte dann unverſtändliche Sprüche und wühlte ruhig in dem Gelde, das aus 1600 Mark in Papiergeld beſtand und ſich in einem Beutelpor⸗ temonnaie befand, herum. Nach einer Stunde, als die Zigeunerin längſt über alle Berge war, ſtiegen der Frau Bedenken auf. Sie zählte ihr Geld nach und entdeckte, daß ihr acht Hundertmarkſcheine fehlten. r Der Kaffer als Finanze e. In Kapſtadt er⸗ ſchien kürzlich ein Kaffer in einem der landüblichen Nahrungsmittelgeſchäfte und erkundigte ſich nach dem Preiſe von Mehl. Man ſagte ihm, daß der Sack Mehl bei Barzahlung 17 Schillinge 1 Pence, bei zmonatigem Kredit 30 Schillinge, und bei Emonatigem Kredit 50 Schillinge koſten würde. Nach ſorgfältigem Ueberlegen entſchied ſich der Kaffer dahin, daß er einen Sack Mehl auf dreimonatigen Kredit nehmen wolle. Nachdem der Geſchäftsinhaber dies in ſeine Bücher eingetragen und dem Schwarzen den Sack Mehl eingehändigt hatte, holte dieſer ſein Portemonnaie aus der Taſche und legte als erſte Anzahlung 20 Schillinge auf den Ladentiſch. * Juwelendiebſtahl im Lauſanne⸗Berner⸗Schnellzug. In dem zwiſchen Lauſanne und Bern verkehrenden Schnellzuge iſt an einer öſterreichiſchen Gräfin ein großer Juwelendiebſtahl verübt worden. In ihrer Begleitung befanden ſich ihr Sohn, zwei Töchter und drei Kammer⸗ frauen. Alle reiſten erſter Klaſſe. Zwiſchen Lauſanne und Bern begab ſich die Gräfin mit ihren Kindern in den Speiſewagen, während ihr Handgepäck zurückblieb. Kurz nach der Abfahrt von Bern wurde das Fehlen einer kleinen ledernen Handtaſche bemerkt, in der ſich drei Tauſend⸗Kronennoten, eine ſchweizeriſche Tauſend⸗ Franecsnote, zwei ſelten große Brillanten im Werte von 20 000 Francs, mehrere Broſchen und Uhrketten mit einem Medaillon aus Münzen und andere Juwelen be⸗ fanden. Der geſamte Wert der geraubten Schätze be⸗ trägt 64000 Farnes. Der junge Graf ſtieg in Olten aus und machte der öſterreichiſchen Botſchaft in Bern tele⸗ graphiſche Mitteilung von dem Diebſtahl. Er fuhr dann im nächſten Zuge nach Bern zurück. Beim Einſteigen in den Zug in Olten bemerkte er zwei Männer, die ſich im letzten Augenblick ebenfalls auf den Zug ſchwangen. Es waren dieſelben Männer, die ſich früher in den Ab⸗ teilen des Schnellzuges, in denen der Diebſtahl verübt wurde, auffällig zu ſchaffen gemacht hatten. Beide wur⸗ den in Bern ſofort verhaftet. Sie heißen nach ihren Angaben Jules Sauſter, Schuſter aus Malta, und Oreſte Weingert, Bijoutier aus Malta. Beide beſaßen 60 Fres. und ein Generalabonnement zweiter Klaſſe für die ſchwei⸗ zeriſchen Bahnen. Das Ledertäſchchen iſt noch nicht ge⸗ funden worden. * Ein Ueberfall auf eine Gendarmeriekaſerne, bei dem eine Perſon erſchoſſen und eine große Anzahl verletzt wurden, iſt in Ungarn verübt worden. Beim Kirchweih⸗ feſte in Nyarad⸗Sellye hatte ein Gendarm, als er bei einer Rauferei die Ruhe wieder herſtellen wollte, einen Burſchen erſchoſſen. Das empörte Volk überfiel bewaffnet die Gendarmeriekaſerne. Die Gendarmen gaben bei der Verteidigung 26 Schüſſe ab. Ein Mann wurde getötet, 30 verletzt. * Bleriot in Paris. Der franzöſiſche Aviatiker Ble⸗ riot iſt nach Paris zurückgekehrt und mit fürſtlichen Ehren empfangen worden. Die Ankunft ſollte um 4,45 Uhr erfolgen, doch ſchon um 3 Uhr beſetzten N Men⸗ ſchenmaſſen den Platz vor dem Nordbal hnhof. Die be⸗ rittenen Nationalgarden machten vergebliche Anſtrengun⸗ gen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Reiſenden der einlaufenden Züge weigerten ſich, den Bahnſteig zu verlaſſen. In der großen Halle ſchwebte ein rieſiger Bleriotflieger aus Papier. Im hübſch dekorierten Em⸗ pfangsſalon bemerkte man die Miniſter Barthou und Millerand, den Vizepräſidenten des Aeroklubs, Grafen de la Vaux, den Präſidenten der nationalen Luftſchiff⸗ fahrtsliga, Quinton, und andere hervorragende Perſön⸗ lichkeiten der aeronautiſchen Welt. Vier Kinder Bleriots erwarteten mit Blumenbuketts die Ankunft ihrer Eltern, während eine Abordnung der Arbeiter Bleriots mit einer Ehrengabe erſchienen waren. Als um 5 Uhr der ver⸗ ſpätete Zug in die Halle keuchte, erhob ſich ein be⸗ täubender Lärm. Bleriot entſtieg ihm mit Unterſtützung ſeines Freundes Leblanc. Hinter ihm erſchien das freude⸗ ſtrahlende Antlitz ſeiner Gattin. Man umringte den Aviatiker, der etwas müde lächelte und den ſeine Brand⸗ wunde am Fuße am Gehen noch hinderte. Mit den Worten:„Zu viel, viel zu viel!“ ſchüttelte Bleriot alle die ſich ihm entgegenſtreckenden Hände. Die Miniſter Barthou und Millerand traten ihm mit herzlichen Wor⸗ ten entgegen. Polizeipräfekt Lepine leitete perſönlich den Ordnungsdienſt, als Bleriot mit ſeiner Gattin und den Miniſtern den Bahnhof verließ. Am Samstag wird der Aviatiker vom Pariſer Gemeinderat empfangen werden, der ihm eine goldene Erinnerungsmedaille überreichen wird. Der franzöſiſche Aeroklub wird einen Denkſtein zur Erinnerung an die erſte Ueberfliegung des Kanals Sangatte errichten, der aus einem Granitblock mit monu⸗ mentaler Inſchrift beſtehen ſoll. Bleriot will Ende Auguſt an der Luftſchifferwoche in Reims teilnehmen und ſich im September am Meeting in Brescia be⸗ keiligen. Der Präſident der Alaska Yu Eo n⸗Aus in Seattle ſetzte einne weiteren Preis aus für einen Wettflug zwiſchen Wright und Bleriot. s ſtellung von 2500 Dollars den Gebrüdern Der Rieſenreklame⸗Bluff Ganters vor Gericht. Der allſeitig mit größtem Intereſſe verfolgte Prozeß iſt nach neuntägiger Verhandlung geſchloſſen worden. Das Urteil hat folgenden Wortlaut: Der Angeklagte Peter Ganter wird wegen Privat- urkundenfälſchung in rechtlichem Zuſammenhang mit Be⸗ trug zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von ſieben Monaten auf die verbüßte Unterſuchungshaft verurteilt. Wegen Vergehens gegen das Poſtgeſetz wird Ganter zu einer Geldſtrafe von 3134,80 Mark, im Nichteintreibungsfall zu 6 Wochen Haft verurteilt. Der Angeklagte Kurt Hamburg wird wegen Beihilfe zu der Privaturkundenfälſchung mit vierzehn Tagen Gefängnis beſtraft. Beide werden zur Tragung der Koſten verur⸗ teilt. Die in Gewahrſam des Gerichts befindlichen Exem⸗ plare des Buches„Doppelte. werden dem Ange⸗ klagten Ganter ausgehändigt. ie beſchlagnahmten Brief⸗ karten werden der Staatsauwaltſtdaft überliefert. Ganter hat gegen das Urteil des gerichts bereits Reviſion eingelegt. ſtattgegeben und das Bild des Prozeſſes in ſeinem eben⸗ ſo komiſchen wie betrübenden Epiſoden noch einmal auf⸗ gerollt wird, bleibt abzuwarten. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Münchener Land⸗ Ob dem Antrage Gottesödienſt⸗Oroönung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Fountag, den 1. Auguf dis einſchl. Hamſtag, den Ptarramtliche Mittellung 5 Auguſt.(Nachdruck verboten In der neuen Kirche am Sonntag: 7 Uhr hl. Meſſe und Austellung der hl. Kommunion. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Chriſtenlehre fuͤr die Jünglinge. 2 Uhr Andacht. In der alten Kirche: Morgens/ 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.-A. für Nalob Koob 4. Dienſtag: 6 Uhr 3. S.-A. für Jakob Koob 4 7 Uhr beſt. S.-A. für Franz Hofmann 4. Ehefrau Marg. geb. Hanf, beiderſ. Eltern und Geſchwiſter und Schwiegertochter Marg. geb. Eppel. Mittwoch: 6 Uhr beſt. J.-G. für Joſeph Spieler, Eltern, Schwlegereltern und Schwägerin Emma geb. Hanf. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für die armen Seelen. Dounerſtag: 6 Uhr beſt. J.-G. für Johannes Eppel, Eltern und Geſchwiſter. ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Michael Bugert 3., Ehefrau Juliana geb. Buſalt, Tochter Kath. und belderſ. Eltern. „ 6 Uhr beſt. J.-G. für Georg Georgi 1. und Ehefrau Marg. 8. Kirchner. — 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Johannes Gallei, Ehefrau Eliſab. geb. Kempf und Tochter Apollonia geehl. Knapp. Samſtag: 6 Uhr beſt. S.⸗A⸗ für Mich. Winkenbach 6., Schwiegereltern Peter Werle, Ehefrau Chriſtine geb. Varnulet und Kinder. ½7 Uhr beſt. J.-G. fuͤr Johannes Gutperle, Ehefrau Kath. geb. Gutperle, Tochter Magd. und Anverwandte. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Jakob Renner und Angehörige. Am Montag iſt um 6 Uhr hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein. Verkündet e: 1. Nikolaus Dewald 6. und Barbara Hemberger 2tenmal. 2. Johannes Koob 6., S. v. Franz Koob 4. und ſ. Ehef. Marg. geb. Gallei und Anna Renius, T. v. Ludwig Renius und ſ. 1 Ehefrau. geb. Kehl Itenmal. ſcane Nannen Mannheim staunt über die enorme Billigkeit meiner verblüffend schönen Anzüge. Ich bringe heute ein ganz besonderes preis- wertes Angebot Herren-Anzüge 0˙⁵ 7 23 29 Wert bis Wert bis Wert bis Wert bis 22.— 29.— 38.— 47.— Sämtliche Anzüge haben modernen Schnitt und nehme für Haltbarkeit weit- gehendste Garantie. 250 800 Hosen* Senntese * 600 Hosen für Arbeits- 0 zwecke von Eine nie wiederkehrende Billigkeit nur noch 8 I 0 f Mannheim S 1, 3 Breitestrasse. e Uhrengeschäft Arnold. Al An Georg Adler 10. 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M ee 18 ar,,, „%% 8 nn Fin 1 1 1 ſowie verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht, 2. ein zur Zucht untauglich gewordener, gut gemäſteter Faſelochſe, 3. 2 Loſe altes Steinmaterial an die Meiſtbietenden und 4. das Anliefern von 20 Ztr. Stroh in den gemeinheitl. Faſelſtall an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Biernheim, den 30. Juli 1909. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim 7 ühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Das Tuberkuloſe Wandermuſeum der Landesver⸗ ſicherung-Anſtalt„Gr. Heſſen“. Das Tuberkuloſe Wandermuſeum der Landesverſicherungs- anſtalt„Gr. Heſſen“ wird in der Zeit vom 14. bis 18. Auguſt I. J. im Saale des Gaſthauſes„Zum gold. Engel“ dahier ausgeſtellt ſein. Indem wir unſere Ortseinwohner hier auf aufmerkſam machen, bemerken wir, daß der Zutritt zu dieſem Muſeum jedermann freiſteht. Wir laden beſonders die Arbeiter und Arbeiterinnen zu recht zahlreichem Beſuche dieſer Ausſtellung ein. Die Herren Aerzte haben ſich in liebeus würdiger Weiſe bereit erklärt, Vorträge über die Tuberkuloſe an Hand der Ausſlellungsgegenſtände zu halten. Die Zeit der einzelnen Vorträge ſowohl als auch die für die einzelnen Abteilungen werden wir vor Eröffnung der Ausſtellung, welche am Samſtag, den 14. Auguſt l. Js. ſtatt⸗ findet, noch näher bekannt geben. Viernheim, den 29. Juli 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bauern⸗Verein Viernheim. Ia. Ewigen Kleeſamen, Frühkleeſamen, Königsberger Saatwicken, Saaterbſten lange Ulmer, Herbſtrübenſamen, ſog. Ochſenhörner, Winterwicken auf Lager und beim Konſum⸗ Verwalter zu beziehen. 5 Der Vorſtand. Fußballklub„Sodalität“ Viernheim. Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr Verſammlung im„Weißen Schwanen“.— Wegen wichtiger und dringender Beſprechung bittet um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſtand. NB. Sportskleidung iſt anzulegen. Obacht! Obacht! Einen Poſten gebrauchter, jedoch noch gut erhaltener ſchöner Möbel, Betten, Jophas, ſowie neue und gebrauchte Schuhwaren, Kleider etc. hat billigſt zu verkaufen Frau Anna Knoll, Hofmannſtr. neben dem Gartenfeld. Bitte um geneigten Zuſpruch. Rechnungsformulare nen n be. Bug. und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. Mauuheim, den 26. Juli 1909. In letzter Zeit bis 16. Jult ds. Is. wurden in Mann⸗ heim auf erſchwerte Weiſe geſtohlen: Eine Hobelbank, ca. 2 Meter lang mit Eiſenſpin⸗ deln. An derſelben fehlen 2 Bankhaken und die vordere Spindel. Ca. 20 Flanſchenrohre von ca. 15 cm. Durch⸗ meſſer und verſchiedenen Längen, 1.00, 1.50, 2.00, 3.00, 0.75, und 0.25 Meter. 1 Eiſenklotz Rammbär etwa 1 Meter hoch recht⸗ eckig. Unten iſt er 30/20 em. breit. Derſelbe wird beim Elnrammen von Pfählen verwendet und wiegt 4 bis 6 Zentner. 10 bis 12 Schubkarren von Eiſenblech mit 1 eiſernem Rad und 2 Lannen. Ca. 24 Zementkübel von Eiſenblech, 45 em. Durchmeſſer, 30 em Höhe. Dieſelben ſind rund, mit 2 Griffen und einer Kette verſehen zum Einhängen. 3 eiſerne Untergeſtelle von Schalkippwagen mit Drehſcheibe und 4 Rädern, Spurweite 60 em, Rad⸗ ſtand eng beiſammen. Die Schalen(Behälter) ließ der Täter zurück. 8 Stück Meſſingdeckel für Selbſtöler, Durchmeſſer 4 bis 6 em. Dieſelben wurden an einem Lanz'ſchen Lokomobil, das auf dem Platze ſteht, abgeſchraubt. Etwa 12 Stück eiſerne Tunnelringe, Eiſenſtärke 20/80 mm. Dieſelben ſind eiförmig, 2,50 Meter hoch und beſtehen aus 3 Teilen, dem oberen Teile der Wölbung und 2 unteren Teilen den Widerlagern, die zu beiden Seiten der Wölbung angeſchraubt werden. Eln Saugkorb von Eiſenblech, von der Form eines Luftballons, Geckig und mit 5 mm. großen Löchern verſehen. Ich bitte um Fahndung. Anhaltspunkte über die Täter bitte ich an mich oder an die nächſte Gendarmerieſtation. Großh. Staats auwalt: Rau m. Ernteſtricke 1.70 Meter lang, 1000 Stück Mk. 13.50 empfiehlt Valentin Hook 3., Welnbeimerſtr. CC; ⁵˙ 200000 Ernteſtricke 1,75 m lang, ſehr dick, zu verkaufen. Durch ver ⸗ einten Abſchluß mit einigen Geſchäfts freunden bin ich in der Lage, den Preis für 1000 Stück zu 13.50 M. herabzuſetzen. Bitte den Bedarf frühzeitig zu decken. Jean MWunderle Landw. Maschinen- u. Gerätehandlung. — Zur Ernte empfehle ich mein Lager in Reffen, Flitchen, Fenſen, Senſen⸗ ringen mit Schlüßel, Hicheln, Wetzſteine und Wetzſteinkümpfen. Gg. Babylon, Blechwarenhandlung. aur Ernte eingetroffen: 90 000 Ernte- Striche 1.70 Mtr. lang; dieſelben werden zu einem billigen Preis abgeſetzt. Bei Abnahme von 500 Stück gebe ich einen Garbeubinder gratis.— Ferner empfehle Wagen⸗ und Rollſeile, Haufſtränge, Zugtaue (geteert), Stricheln, Kartätchen, Wurzelbürſten Franz Wilhelm Kempf Sattler- u. Tapezier meister. Man muss vorzeitig vernichten alle schädlichen Fliegen und Schnaken! 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Auguſt, abends 9 Ahr im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ höfl. ein. Die Herren Bierbrauereibeſitzer und Vertreter derſelben ſind ebenfalls eingeladen und haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Wichtigkeit der Sache wegen und da es im Jutereſſe eines jeden Kollegen liegt, darf wohl erwartet werden, daß alle an der Versammlung teilnehmen. Mit koll. Gruß! 0 Der Vorſtand. Gebirgshimbeerſaft, offen Pfd. 50 Pfg. ö Waggon 90 eutende Preisermässigung 1 ſſt. Himbeerſaft in Flaſchen 40 u. 150. Kinder., Jport-, Leiter- und Kaflenwagen 5 Citronenſaft offen Pfd. 85 2 11 verkaufe von heute ab 3 herabgeſetzten 1 Limonadewürfel Stück 5 u. 10„ IE Amas 81 9 U U 9 Ferner bringe mein reichhaltiges Lager inn 1 Saure Bonbons Pfd. 15„ f b 1 1 Kaſten-, Volſter. u. Sitzmöbel 5 Deters Putdingpulber 3 Pal. 25, f mit Beschwerar in allen Crbssen(5— Matraßen u. 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