N · ers her Saß, W. Muskel. ) Blut Diernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags a mit den Beilagen: 1„Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. N 1 Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchtießl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Viernhei el Amtsblatt Telephon⸗Auf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. 8 Verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. —— In Frauenarbeit im gewerblichen Leben meiſtens zu. Ein⸗ mal werden ſie von den Unternehmern, die wegen der verſchlechterten Abſatzverhältniſſe auf eine Herabdrückung ihrer Ausgaben ſehen müſſen, bevorzugt. Außerdem treibt die Arbeitsloſigkeit der Männer ſehr viele Frauen auf den Arbeitsmarkt, die ſich in der guten Zeit voll ihrer Hauswirtſchaft gewidmet hatten. Das Jahr 1908 hat uns eine Verſchlechterung der wirtſchaftlichenb Lage gebracht. Eine eigentliche Kriſis war es nicht; man hegte ſogar einige Zeit hindurch die Hoffnung, auf die ſieben ſo ſehr fetten Jahre von der Kriſe an der Wende des Jahrhunderts bis heute würden nicht ſieben magere Jahre, ſondern nur ſieben magere Monate oder gar nur Wochen folgen. Heute wiſſen wir, daß die Dauer dieſer ſchlechten Zeit erheblich größer iſt, daß das Jahr 1908 nicht einmal den Höhepunkt der Kriſis gebracht hat. Die Feſtſtellungen der Ge⸗ werbeaufſichtsbeamten für das Jahr 1908 über die Ver⸗ drängung der Männerarbeit durch die billigere Frauen⸗ arbeit ſind ſomit nur der Anfang eines beſonders un⸗ günſtigen Entwickelungsſtadiums, dem in dieſem Jahre ſicher eine weitere ungünſtige Periode folgen wird. Vom Jahre 1907 auf 1908 iſt in den Fabriken und den ihnen gleichgeſtellten Anlagen die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 3 069 498 auf 3 019 498 gefallen, und zwar die Zahl der Arbeiterinnen über 16 Jahre von 563 100 auf 560 309 und die Zahl der männlichen Arbeiter über 16 Jahre von 2 277642 auf 2 230 381. Die Abnahme um 1,6 Prozent iſt alſo bei den Männern viel größer als bei den Frauen, nämlich 0,5 Prozent. Natürlich hat die Frauenarbeit ihre Grenzen. Dort, wo große körperlichen Kräfte notwendig ſind, wird der männliche Arbeiter bleibend ſein Feld behaupten. Aehn⸗ liches iſt auch bei einzelnen Berufen der Fall, in denen größere Geſchicklichkeit nötig iſt und eine geſchloſſene Or⸗ ganiſation der männlichen Arbeiter die Beſchäftigung von einer längeren Lehrzeit abhängig macht, die bekannt⸗ lich von weiblichen Arbeitskräften nicht beliebt wird, weil die Ueberſchätzung des Wertes der Frauenarbeit in den jüngeren Jahren ihre Gleichſtellung mit der männlichen Jugend den Eltern meiſtens nicht angebracht erſcheint. Das iſt vorzüglich im Buchdruckgewerbe, dann aber wohl in allen Zweigen der Feinmechanik der Fall. Starke Verbreitung hat die Frauenarbeit dahingegen immer in den Gewerben gefunden, wo es ſich um eine ge⸗ ringere Anſtrengung der körperlichen Kräfte handelt. Dort iſt die Möglichkeit einer ſtärkeren Verbreitung gegeben, weil die neuzeitliche Entwickelung ja in Verbrauchsgegen⸗ ſtänden aller Art, von der Kleidung bis zum Genuß⸗ mittel, einer erſchreckenden Einförmigkeit und Tonloſig⸗ keit, Geſchmackloſigkeit die Wege ebnet. Dieſe durch die Natur der Dinge gebotenen Grenzen machen ſich überall bemerkbar, ſo 3. B. auch in einem für die Frau gün⸗ wirtſchaftlich ſchlechten Jahren nimmt die Dienſtag, den 3. Auguſt 1909. tigen Sinne. Nach den Berichten der Gewerbeaufſichts⸗ beamten iſt man an verſchiedenen Stellen dazu über⸗ gegangen, die Frauen durch Männer zu erſetzen, ob⸗ gleich die Arbeit an ſich nicht zu ſchwer war, ſo z. B. beim Abbrennen der Glühſtrümpfe in einer Glühkörper⸗ fabrik, ferner beim Nachwaſchen am Waſchfaſſe in Dampf⸗ waſchanſtalten. Dieſe Anſätze einer günſtigeren Ent⸗ wickelung ſchließen aber das Gegenteil, die Beſchäftigung von Arbeiterinnen mit ſchweren körperlichen Arbeiten, nicht aus. So berichtet der Aufſichtsbeamte für die Be⸗ zirke Stettin und Stralſund:„Die Frauenarbeit dringt allmählich auch in ſolche Zweige der Fabrikarbeit ein, die früher vorwiegend oder ausſchließlich den Männern vorbehalten waren. In den Steinkohlen⸗(Anthracit), Brech⸗ und Sortieranlagen beſorgen ältere Arbeiterinnen das Ausleſen am Schüttelſieb. In der Zementſtein⸗ induſtrie formen Arbeiterinnen kleine Hohlſteine, flicken die Kanten aus und polieren fertig geſchliffene Flieſen. In der Blechemballagefabrikation ſind ihnen zuweilen auch die Lötarbeiten in der Klempnerei übertragen. In der Nähmaſchinen⸗ und Fahrradinduſtrie ſind Arbeiterin⸗ nen in der Vernickelungsanſtalt angeſtellt zum Waſchen, Beizen und galvaniſchen Vernickeln von Eiſenteilen, auch bedienen ſie Schraubſchneidemaſchinen, Poliermaſchinen uſw.“ Auch der Gewerberat von Berlin meldet von dieſem Eindringen der Frau in Betrieben, die bisher den Männern vorbehalten waren und im weſentlichen auch wohl als Männerarbeit anzuſehen ſind:„Am ſtärkſten macht ſich das Eindringen der weiblichen Arbeitskräfte in den Betrieben der Metallverarbeitung und des Maſchinen⸗ und Apparatebaues bemerkbar. So geht die Bedienung der automatiſchen Schrauben-Schneidemaſchinen, der Stan⸗ zen und Preſſen immer mehr in Frauenhände über.“ Der Bezirksbeamte von Potsdam, alſo in unmittelbarer Nähe von Berlin, klagt bezeichnenderweiſe alſo:„Zu bedauern iſt die Zunahme der Frauenarbeit bei Tief⸗ bauten und Erdtransporten.“(11) Einen erfreulichen Lichtblick bietet das Ergebnis der Arnsberger Gewerbe-Inſpektion. Dort, wo man es mit hochgelöhnten Arbeitern zu tun hat, geht die Frauen⸗ arbeit wenigſtens nicht voran. Der Beamte leugnet die Verdrängung der Männerarbeit durch Frauenarbeit und vertritt die Anſicht, bei der Mehranſtellung von weib— lichen Arbeitskräften handele es ſich nicht um die Ge— winnung billiger Arbeitskräfte, auch nicht um die Ver⸗ drängung der Männer, ſondern um die Gewinnung von Arbeitskräften überhaupt. Möchte ein ähnliches Reſultat doch recht bald auch anderen Gegenden gemeldet werden. Das Blutbad in Barcelona. Die Regierung hat die Barrikadenkämpfer i ö rung enkämpfer in Barce⸗ lona ſchonungslos niederkartätſchen laſſen. Das hat ſelbſt. verſtändlich die Bevölkerung in furchtbaren Schrecken ver⸗ ſetzt, iſt aber nicht geeianet, die aroße Erbitterung zu aus r 1 1 r 23. Jahrgang. deſeitigen. Die Regierung behauptet, in Barcelona ſer wieder Ruhe eingetreten. Da iſt es um ſo auffallender, daß das Vertuſchungsſyſtem und die Zenſur jetzt beſonders ſcharf gehandhabt wird. Dadurch wird die ſpaniſche Re⸗ gierung natürlich niemand über den Ernſt der Lage hin⸗ wegtäuſchen können. In Paris z. B. ſchenkt man den amtlichen Nachrichten aus Spanien einfach keinen Glauben⸗ Flüchtlinge aus Barcelona wußten am Freitag noch nichts von dem Niederwerfen der Revolutionäre, wie folgende Meldung zeigt: Cerbere, 30. Juli. Ein Zug aus Gerona iſt heute angekommen; die Reiſenden hatten ſich zur See von Barcelona nach San Felice begeben und von dort zu Fuß Gerona erreicht. Als ſie Barcelona verließen, war die Revolution in vollem Gange. Alle Klöſter, mit Ausnahme deſſen in der Calle Caſpre, ſind in Brand geſteckt. ſammengeſchoſſen. 10 000 Bewaffnete kämpften unter der Leitung des Revolutionskomitees. Die Somatina, eine in Katalonien eigentümliche Bürgerwehr, tritt der Gendarmerie entgegen. Für die Annahme, daß tatſächlich die amtlichen Be⸗ ruhigungsnachrichten die Wirklichkeit vertuſchen, ſpricht der Umſtand, daß eine Unterbrechung des deutſch⸗ſpaniſchen Schiffsverkehrs eingetreten iſt. Ueber ein Blutbad unter Prieſtern und Nonnen be⸗ richtet folgendes Telegramm: Dutzende von Prieſtern und Nonnen ſind erbar⸗ mungslos hingeſchlachtet worden, einige am Al⸗ tar, das Kruzifix umklammernd, andere in tapferer Ver⸗ teidigung ihrer Heiligtümer gegen die Revolutionäre, die allenthalben Feuer anlegten. Der Mob verhinderte die Wagen des Roten Kreuzes am Eintritt in die Klöſter und ſtieß die Nonnen, die an den Fenſtern der brennen⸗ den- Gebäude erſchienen, wieder zurück, ſo daß ſie bei lebendigem Leibe verbrennen mußten. Niemand half ihnen, ſie blieben ihrem Schickſal überlaſſen. Von der Höhe des Monjuich geſehen, glich ganz Barcelona einem Flammenmeer. Die Zahl der Toten überſteigt 120, die der Verwundeten 300. Allenthalben ſind Abteilun⸗ gen des Roten Kreuzes in Tätigkeit. 10000 Revolu⸗ tionäre zogen in langem Zuge mit den verkohlten Ueber⸗ reſten ihrer Opfer, mit Leichnamen, einzelnen Körper⸗ teilen und Köpfen an langen Stangen in den Händen, Vivat rufend und die Marſeillaiſe brüllend, durch die Straßen, unter den Augen des Generalkapitäns, der nicht wagte, das Kommando zum Feuern zu geben.— Nach einer anderen, dem„Daily Telegraph“ aus Genua zuge⸗ gangenen Schilderung ſollen bis Dienstag früh über tauſend Menſchen auf beiden Seiten getötet und die Sze⸗ zen auf den Straßen furchtbar geweſen ſein. Noch am Dienstag abend lagen überall in den Straßen Tote und Verwundete. Nach den letzten Nachrichten aus Spanien iſt die ganze Armee des Landes mobiliſiert worden, alle Offi⸗ ziere und Mannſchaften, die ſich auf Urlaub befanden, Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 821(Nachdruck verboten.) „Wie kann ich Sie retten“, fragte der Baron, deſſen Stimme auf einmal einen ganz anderen Klang hören ließ. Angeſichts der furchtbaren Lage, in welcher Hedwig ſich befand, war jede Regung, jede Spur von Härte von ihm gewichen. Er ſank wie gebrochen in einen Stuhl, der neben der am Boden Knieenden ſtand, und nahm ſogar eine ihrer zitternden Hände in die ſeine. „Wie kann ich Ihnen nur helfen, armes Kind?“ flüſterte er in herzlichem Tone. „Sie müſſen mein Alibi— ſo heißt ja wohl das Work — nachweiſen“, erwiderte ſie haſtig.„Sie müſſen ſagen: Hedwig Schöneich war um jene Zeit, als ihr Mann ſtarb, bei mir, ſie kann ihn nicht getötet haben! So müſſen Sie ſagen, Herr Baron! Sie müſſen allen Leuten erzählen, daß wir zwei hier zuſammen waren.“ „Ich werde noch etwas Beſſeres tun“, entgegnete der Baron langſam und in feierlichem Tone. „Was— was denn?“ ſtammelte Hedwig, die betroffen zurückprallte und ihn mit großen erſchreckten Augen anſtarrte. „Etwas Beſſeres? Es gibt nichts Beſſeres!“ ſchrie ſie plötzlich mit gellender Stimme, als ſie den düſteren, verſchloſſenen Ausdruck in ſeinen Zügen ſah.„Wenn Sie nicht die einfache Wahrheit ſagen, wird man mich verhaften, man wird mich zum Tode verurteilen— mich, die Sie auf Gefahr meines eigenen Lebens rettete!“ „Man wird Sie nicht zum Tode verurteilen, beruhigen Sie ſich!“ verſetzte der Baron, ſich erhebend.„Stehen Sie auf, Hedwig, knieen Sie nicht vor mir. Sie wiſſen nicht, was Sie heute für mich getan haben. Setzen Sie ſich auf jenen Stuhl — faſſen Sie ſich— verſuchen Sie, ruhig zu ſein. Hedwig Schöneich, Sie kamen gerade zur rechten Zeit. Gott und der Teufel kämpften einen harten Kampf um meine Seele. Und trotz aller Kräfte, welche das Böſe entfaltete, neigte ſich die Übermacht auf Gottes Seite und ich— ich wollte nicht, daß der Teufel unterlag. Ich wünſchte, Gott möge nicht ſiegen— und, Hedwig, ich betete ſogar, der Satan möge mir beiſtehen. Als ich Sie an der Tür erſcheinen ſah, glaubte ich mein gottesläſterliches Gebet erhört. Ich meinte das Walten des Teufels in Ihrem Kommen zu ſpüren. Aber ich täuſchte mich — Ihre Gegenwart hat eine düſtere Wolke, die meinen Geiſt umhüllte, vertrieben— es iſt Licht geworden in mir— ich ſehe greifbar deutlich, welche furchtbaren Konſequenzen entſtehen müſſen, wenn ich mich auf die Seite der Sünde neige. Hedwig Schöneich, mein Entſchluß ſteht feſt! Wir wollen unſere Pflicht tun— wir wollen beide die Wahrheit enthüllen!“ „Nein, nein, Herr Baron“, ſchrie die junge Frau ver⸗ zweifelt auf.„Man wird mich zum Tode verurteilen, wenn Sie mich nicht retten— wenn Sie mich preisgeben. Ich beſchwöre Sie, helfen Sie mir— ich will nicht ſterben!“ „Man wird Sie nicht ſterben laſſen, Hedwig“, beſänftigte Arſtein die Verzweifelte.„Wir müſſen aber die Wahrheit be⸗ kennen! Es iſt unſere heiligſte Pflicht! Glauben Sie mir, es kann ja nachgewieſen werden, daß Sie Ihrem Manne das Gift eingegeben, ohne die Abſicht, ſeinen Tod herbeizuführen. Dafür laſſen Sie mich nur ſorgen. Kommen Sie, Hedwig, ſeien Sie mutig. Wenn Sie ſchwach werden, ſollen Sie an mir eine Stütze finden. Wenn ich ſchwach werde, müſſen Sie mich ſtützen. Wir wollen gleich jetzt hingehen und erzählen, was Sie vor ſechs Jahren auf der Ebene von Eilenfeld ſahen!“ „Was— ich— vor— ſechs— Jahren— ſah?“ wieder⸗ holte Hedwig wie verſtändnislos. „Jawohl, wie ich Herbert Franzius tötete!“ „Nie, nie tue ich das!“ rief ſie entſetzt; dann warf ſie ſich laut ſchluchzend mit dem Geſicht auf den Boden. Arſtein verſuchte ſie aufzuheben. „Kommen Sie, Hedwig“, mahnte er ſanft,„ich habe das wahre, entſetzliche Antlitz der Sünde zu deutlich vor mir ge⸗ ſehen, um ſo weiterleben zu können. Was auch die Folgen ſein mögen, wir müſſen ſie tragen, wir wollen ſie kapfer mit⸗ einander tragen— kommen Sie mit mir, gleich jetzt.“ „Man wird Sie töten und mich mit“, ſtöhnte Hedwig, noch immer am Boden hockend, wie wenn ſie ſich vor dem Auf⸗ ſtehen fürchtete. „Es iſt nichts ſo ſchlimm, als ſchuldbeladen durchs Leben zu gehen“, entgegnete der Baron mit feierlichem Ernſt.„Wir wollen unſere Schuld ſühnen, damit wir wenigſtens unſere Seelen vor ewiger Verdammnis retten.“— „Ach— die Schmerzen— in der Seite—“ ſtöhnte Hedwig. „Es wird Ihnen beſſer werden, wenn wir unſere ſchwere Aufgabe hinter uns haben. Kommen Sie, geben Sie mir Ihre Hand.“ Hedwig reichte ihm langſam und ſchüchtern die Rechte; des Barons Finger umſchloſſen ſie feſt. „Wohin wollen Sie?“ fragte ſie ängſtlich. Sie mich?“ „Kommen Sie nur. Ich werde zuerſt reden. Wenn ſie alles wiſſen, dann iſt die Reihe zu ſprechen an Ihnen.“ „Wer ſoll alles wiſſen, Herr Baron?“ „Meine Frau, meine Schweſtern, Frau Eppler, meine Freunde—“ „O mein Gott, mein Gott, wäre ich doch nie geboren!“ jammerte Hedwig verzweiflungsvoll. „Seien Sie ruhig, Hedwig, Sie werden ſich nachher viel wohler fühlen, wenn alles vorbei iſt“, tröſtete Arſtein.„Be⸗ denken Sie, Hedwig, daß aus der furchtbaren Prüfung, die uns bevorſteht, unſere Seelen geläutert, wie neugeboren, hervor⸗ gehen! Seien Sie brav, Hedwig! Sie ſagten mir heute abend, Sie lieben mich— beweiſen Sie die Größe dieſer Liebe da⸗ durch, daß Sie mir helfen, meine und Ihre Seele zu erretten!“ „Wohin führen Cortſetzung folgt) Die Artillerie hat das Volkshaus zu⸗ — ind zurückberufen worden. Bis Sonntag ſollen 100 000 Mann nach den von den Revolutionären gefährdeten Städten abgehen. In Madrid wird von einer bevor⸗ ſtehenden Militär⸗Diktatur geſprochen. Die hefti⸗ gen Straßenkämpfe dauerten Freitag bis ſpät in die Nacht hinein. 9000 bewaffnete Streiker haben in Barce⸗ Iona einen Sicherheitsdienſt gebildet. In Figueras haben die Karliſten eine Verſammlung abgehalten. Das Ein⸗ treffen von Don Jaime von Bouxbon, der ſich an die Spitze der Bewegung ſtellen ſoll, wird ſtündlich erwartet. Die Maſſendeſertionen ſpaniſcher Reſerviſten nehmen ihren Fortgang Die franzöſiſche Pyrenäengrenze wurde bereits von über 3000 fahnenflüchtigen ſpani⸗ ſchen Reſerviſten überſchritten. Ein Teil der Leute erklärt, Anhänger der Karliſtenpartei zu ſein und mit Don Jaime zurückkehren zu wollen. Durch die Preſſe läuft jetzt die Nachricht, ein fran⸗ zöſiſch⸗ſpaniſches Geheimabkommen ſei am 6. Oktober 1904 in Paris unterzeichnet worden, das beiden Ländern ihre Beſitzungen in Marokko garantiert und Frankreich jetzt zur Hilfeleiſtung verpflichten würde. Das Abkom⸗ men wurde von Spanien erſt ratifiziert, nachdem es Eng⸗ Jand mitgeteilt worden war und das Londoner Kabinett dagegen keine Einſprache erhoben hatte. Dazu wird dem Wiener Vertreter eines Berliner Blattes bedeutet, daß alle dieſe Abmachungen in Algeciras hinfällig geworden und durch die internationalen Beſtimmungen erſetzt wor⸗ den ſeien, was natürlich nicht hindere, daß Frankreich gegenwärtig ſchon zur Wahrung des europäiſchen Preſti⸗ ges Spanien in Marokko unterſtütze. Eine nette„Fürſorgeerz ehung“. Ueber die ſchon kurz mitgeteilten Vorgänge in der Fürſorgeanſtalt in Mielezyn wird erſt der Bericht der vom Berliner Magiſtrat dahin geſandten Unterſuchungs⸗ kommiſſion volle Aufklärung geben. Aus dem Bericht teilt aber ſchon heute das„Berl. Tagebl.“ eine Reihe von Feſtſtellungen mit, die erkennen laſſen, daß die„Für⸗ ſorgeerziehung“ geradezu in brutaler Behandlung der Zöglinge beſtand. Der 35 Jahre alte evangeliſche Pfar⸗ rer Breithaupt hat vor der Kommiſſion ausgeſagt, daß Strafen wegen Vergehens gegen die Anſtaltsordnung, wegen Diebſtahls oder Fluchtverſuchs über die Kinder verhängt worden ſind. Die Hiebe, die die Kinder be⸗ kamen, habe er von den Kindern beim Schlagen zählen laſſen; ſpäter habe er angeordnet, daß das Zählen auf⸗ hören ſolle, weil ihm das zu roh vorgekommen ſei. Zu Anfang ſeiner Tätigkeit— die Anſtalt beſteht ſeit dem April dieſes Jahres— habe er ſelbſt mitgeſchlagen, dann habe er einen Ekel bekommen und den Inſpektor Engels damit betraut; er habe hier und da nur zuge⸗ ſehen. Paſtor Breithaupt habe perſönlich„nur“ bis 50 Schläge ausgeteilt; er will nicht gewußt haben, daß nach der Ordnung der Anſtalt in Lichtenberg, die auch für Mielezyn eingeführt worden iſt, nur bis höchſtens 10 Schläge erlaubt find. Auf die Frage der Unter⸗ ſuchungskommiſſion, ob die Kinder auch eingeſperrt wor⸗ den ſeien, gab Paſtor Breithaupt zu, daß Widerſpenſtige in eine Zelle kommen und dort auf einem Strohſack übernachten müſſen. Auch iſt es vorgekommen, daß Kin⸗ der in dem Keller untergebracht wurden. Ein Kind hat einmal zwei Nächte im Keller ohne Stroſack zugebracht, es mußte auf Steinen ſchlafen; dabei hat as Kind Fußfeſſeln angehabt. Die Kinder bekommen kein Frühſtück und kein Veſper, und hin und wieder wird ihnen auch das Fleiſch entzogen. In ſchweren Fällen gibt es nur Waſſer und Brot. Einmal ſind ſechs Kinder hintereinander mit je 50 Hieben gezüchtigt worden; waren die Jungens widerſpenſtig, ſo wurden die bereits erteilten Hiebe nicht gezählt. Geſchlagen wurde mit einer derben Reitpeitſche oder einem dicken Krückſtock; ſeit dem Monat April, d. h. ſeit dem Beſtehen der Anſtalt, iſt eine Reitpeitſche bereits zerſchlagen worden, jetzt iſt die zweite im Betrieb. Inſpektor Engel, der neun Jahre lang ebenfalls in der Anſtalt des Paſtors v. Bodelſchwingh tätig war, gab an, daß nur einmal ein Kind an Händen und Füßen gefeſſelt und ſo, abends um 11 Uhr, in den Waſchraum gelegt worden ſei; morgens um 5 Uhr wur⸗ den die Feſſeln, gelöſt, und hierauf ſei der Knabe vom Paſtor Breithaupt wegen Lügens geprügelt worden. Nach⸗ dem dieſe Prozedur beendet war, bekam der Junge hefti⸗ ges Fieber, ſo daß der Kreisarzt geholt werden mußte, der naſſe Packungen verſchrieb. Engels hat auch einmal einen Revolver gezogen und den Kindern gezeigt mit den Worten:„Seht euch vor, wir ſind gegen alles gewappnet!“ Stadtverordneter Dr. Bernſtein, der Arzt iſt, hat mehrere Knaben unterſucht und vielfach große friſche Narben am Körper gefunden. Ein Knabe erzählte, daß er zwei Tage und zwei Nächte gefeſſelt in einen Kartoffelkeller gelegt und von ſeinen Kameraden ge— füttert werden mußte. Ferner fand der unterſuchende Arzt bei einem Kinde am Fuße eine tiefe eitrige Wunde, die mit ſchmutziger Watte verklebt war; es wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Knabe dort längere Zeit eine Fußfeſſel getragen hatte, die durch die ſtarke Reibung die Wunde erzeugte. Die Unterſuchungskommiſſion hat auf Grund des Be⸗ fundes, den Stadtverordneter Dr. Bernſtein aufgenommen hat, ihr Urteil dahin abgegeben, daß geradezu fürch⸗ terlich geprügelt worden ſein müſſe. Die Waiſendeputation beabſichtigt durch eine ſyſtematiſche Be⸗ aufſichtigung aller Berliner Anſtalten ſolche Fälle un⸗ möglich zu machen. Vorläufig ſollen die Berliner Kin⸗ der in Mielczyn bleiben. Das dortige Perſonal ſoll aber von Grund auf gewechſelt werden. Im Prinzip wird beantragt, in Zukunft dafür zu ſorgen, daß die Stadt Berlin eigene Erziehungsanſtalten erbaut. Politiſche Rundſchau. (21) Arbeiterlegitimationskarten. Daß man in Ita⸗ lien mit dem minimalen Entgegenkommen des preußiſchen Miniſteriums in Sachen Arbeiterlegitimationskarten nicht zufrieden iſt, zeigt ein Berliner Brief des Giornale d'Italia“, in dem auf neue Schikanen hingewieſen wird, denen die italieniſchen Arbeiter in Deutſchland ausgeſetzt ſeien, und der die Schlaff⸗ heit der italieniſchen Botſchaft in Berlin rügt. Die italieniſche Regierung müſſe, wenn Deutſchland renitent bleibe, zur Waffe derſelben Behandlung der deutſchen Staatsbürger in Italien greifen, die namentlich in Mai⸗ land zahlreich ſeien. Italien müſſe dieſe zur Anſchaffung von Legitimationskarten gegen Erlegung einer Steuer zwingen bei Strafe der Ausweiſung. Allerdings werde dann die deutſche Preſſe Italien noch mehr als bisher mit Schmähungen überhäufen.— Das dürfte allerdings nur bei einem gewiſſen Teil der deutſchen Preſſe zu⸗ treffen. (— Er erholt ſich weiter. Nach einer Meldung aus Konſtanz wird für den Fürſten Philipp zu Eulenburg für den Monat September eine Villa in Kreuzlin⸗ gen am Bodenſee geſucht. Eine weitere Nachricht meldet, daß der Fürſt im Sanatorium Kreuzlingen erwartet werde. Auf dem Berliner Polizeipräſidium ſoll man von dem Vorhaben des Fürſten unterrichtet ſein und ſich dahin geäußert haben, daß dem„polizeilicherſeits“ nichts ent⸗ gegenſtehe. Parlamentariſches. ? Bei der Reichstagserſatz⸗Stichwahl im zweiten pfälziſchen Wahlkreiſe Landau erhielten nach den vor⸗ läufigen Feſtſtellungen Huber(Soz.) 12 719, Dr. Oehlert entl.) 11765 Stimmen. 312 Stimmzettel waren ungiltig. Der Sozialdemokrat iſt ſomit gewählt.— Bei der Hauptwahl hatten erhalten: Dr. Oehlert 8857, Huber 8300, Sibem(Ctr.) 7129 und Lehmann(Bund der Landwirte) 2088 Stimmen. Während die Leitung des Centrums des Wahlkreiſes Wahlenthaltung empfohlen hatte, hatte der Bund der Landwirte das Eintreten für den Kandidaten der vereinigten Liberalen, Dr. Oehlert, anheimgegeben. Der Wahlkreis war ſeit 1868 un⸗ unterbrochen im Beſitz der nationalliberalen Par⸗ tei. Huber iſt ſeit beinahe zwei Jahrzehnten der Kandi⸗ dat der Sozialdemokratie bei allen Reichstagswahlen des dortigen Kreiſes geweſen. Koloniales. * Diamanten! Einem Telegramm des kaiſerlichen Gouverneurs von Deutſch⸗Südweſtafrika zufolge ſind nach mehreren, von Proſpektoren gleichzeitig gemachten, vom Diſtriktsamt in Warmbad und vom Bezirksamt in Lüde⸗ ritzbucht als zuverläſſig erklärten Meldungen nahe dem Gouchaſſib⸗Rivier öſtlich vom Fiſchfluß bei Aiais, im Bergwerksgebiete der South African Territories, reich⸗ liche Diamanten gefunden worden. Ueber 1200 Felder ſind ſchon belegt. Der Vertreter der South Afri⸗ can Territories hat dem Diſtriktsamt in Warmbad gute halbkarätige Steine vorgezeigt.— Diesmal ſcheint's alſo zu ſtimmen! Europäiſches Ausland. 225 Oeſterreich⸗Ungarn. i * Die viel beſprochene Prager Röhrenlieferungs⸗Affäre endet mit einer furchtbaren Blamage für die Tſche⸗ chen. In der Sitzung des Verwaltungsrates der gemein⸗ ſchaftlichen Waſſerwerke in Prag wurde mitgeteilt, daß die Lieferung von geſchweißten Röhren, welche bekanntlich ——— ſeinerzeit an die franzöſiſchen Werke in Pont⸗a⸗Mouſſon vergeben wurden, von dieſen wiederum an ein deutſches Haus in Düſſeldorf weitervergeben worden ſei. Dieſe Mitteilung erregte ungeheure Beſtürzung. Ein Sachver⸗ ſtändiger wurde damit betraut, das Material in dieſer für die Tſchechen ſo leidigen Angelegenheit zu beſchaffen. Türkei. 1* Die Anhänger des alten Regimes in der Türkei können ſich immer noch nicht beruhigen. Jetzt iſt im Yemen eine jungtürkenfeindliche Bewegung entſtanden, die weiter um ſich zu greifen droht. Eine diesbezügliche Meldung lautet: Der Araberſcheich Mahdi Idris wendet ſich mit 100 000 Arabern gegen den Diſtrikt Menaheh. Seine Macht wächſt täglich, da ihm zahlreiche Stämme zuſtrömen. In den arabiſchen Moſcheen wird der Name des Exſultans Abdul Hamids in allen Gebeten genannt. Die türkiſche Regierung ſammelt Truppen zur Unter⸗ drückung der Aufſtändiſchen. Afrika. 5 2 Marokko. : Die Beſchießung der Kabylen durch ſpaniſche Artillerie dauert fort. Die Kabylen haben ſich zerſtreut. Sie erhielten zahlreiche Verſtärkungen. In letzter Stunde Stunde eingegangene Telegramme beſagen, daß die Lage der Truppen in den Forts Hagua und Reſtingua eine kritiſche iſt. In Melilla ſind die Mitglieder des Roten Kreuzes und die Aerzte vollauf beſchäftigt, um die Ver⸗ wundeten zu verpflegen.. Aſien. Perſien. 1 ! Aus Wien kommt die überraſchende Meldung, daß der perſiſche Thronprätendent Zill es Sultan, der Bruder des verſtorbenen Schahs Muzaffer ed⸗Din und Großonkel des jungen Schahs Sultan Achmed Mirza, nach Perſien abgereiſt iſt und die Regentſchaft für den un⸗ mündigen Sohn des entthronten Mohammed Ali über⸗ nehmen ſoll. Zwiſchen England und Rußland ſoll eine Verſtändigung über die Einſetzung des Prinzen zum Regenten zu ſtande gekommen ſein. Dieſe Entſcheidung Rußlands und Englands, die zugleich die Wünſche der engliſchen Regierung und die perſönlichen ehrgeizigen Hoffnungen Zill es Sultans erfüllt, wird in Teheran kaum ſehr freudig begrüßt werden. Zill es Sultan iſt bei den Konſtitutionaliſten unbeliebt, während der augenblickliche Regent Azed⸗el⸗Mulk ſich allgemeiner Ach⸗ tung und Beliebtheit erfreut. Unter dieſen Umſtänden iſt es fraglich, ob der von England erſtrebte Regent⸗ ſchaftswechſel ohne neue Verwickelungen erfolgen kann.— Daß dieſer Wechſel von England erwünſcht iſt, liegt klar auf der Hand, da Zill es Sultan eine ausgeſprochene Vorliebe für England beſitzt. Aus dieſem Grunde wird es natürlich Rußland nicht ſo leicht geworden ſein, ſich zu der von England gewünſchten„Verſtändigung“ zu bequemen. N China. ? Es verlautet, daß im fernen Oſten ernſte Kompli⸗ kationen bevorſtehen. Japan ſoll den Chineſen mit Ab⸗ bruch der diplomatiſchen Beziehungen gedroht haben für den Fall, daß China den japaniſchen Wünſchen in der Angelegenheit der Mukdenbahn nicht entſpreche. Soziales. D Zum ſchottiſchen Kohlenſtreik wird berichtet, daß die Sitzung, in der den Delegierten des Bergarbeiter⸗ bundes die Beſchlüſſe der Konferenz mitgeteilt werden ſollten, abermals verſchoben worden iſt. Die Führer der Bergarbeiter haben die Föderation der ſchottiſchen Bergarbeiter telegraphiſch aufgefordert, ihre Werkzeuge noch nicht aus den Gruben fortzunehmen, ſondern weitere Inſtruktion abzuwarten. 140 000 Bergarbeiter von Wales und Monmouthſhire haben dagegen den Arbeitgebern die Mitteilung gemacht, daß ſie am 1. Se p⸗ tember die Arbeit einſtellen würden, wenn der ſchottiſche Bergarbeiterſtreik bis dahin nicht erledigt ſei. Wenn der ſchottiſche Bergarbeiterſtreik friedlich beigelegt wird, ſo würde damit ein ſeit Jahren vorhandenes Poſtu⸗ lat der ſchottiſchen Bergarbeiter nach einem Minim um⸗ arbeitstarifſatz erfüllt, und es würde auf Seiten der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer größere Sicherheit und Stabilität in den Arbeitsverhältniſſen erreicht werden. Dieſe Minimumtarifforderung beträgt ſechs Mark für acht Stunden. Gleichzeitig wurde der Konferenz ein Maximallohnvorſchlag von 7 Shilling mit einer vier⸗ 5 regulären Lohnſkala von je 25 Pfennig unter⸗ reitet. Aus Stadt und Land. „Ila“ Fahrt des„Z. 2“. Bei einem lebhaften ſüdweſtlichen Wind iſt Samstag um 3 Uhr 40 Minuten morgens der„Z. 2“ nach Frankfurt auf die Reiſe ge⸗ gangen. Es fuhren außer dem Grafen Zeppelin der Direktor Colsmann, die Ingenieure Dürr und Sta hl, Hauptmann George, zwei Steuerleute und drei Monteure mit. Benzin iſt für 20 Stunden an Bord. Um 4 Uhr paſſierte das Luftſchiff Ulm; von da ab mußte es auf den Höhen der Alb gegen einen ſtarken Gegenwind ankämpfen, ſo daß die Fahrt erheblich lang⸗ ſamer vor ſich ging. Auf der ſchwäbiſchen Alb kam es in heftigen Sturm, ſo daß er nur 15 Kilometer pro Stunde von Ulm nach Göppingen zurücklegte. Die Be⸗ völkerung iſt in enthuſiaſtiſcher Begeiſterung. Die Vor⸗ bereitungen auf dem Ausſtellungsplatze in Frankfurt zum Empfange des Grafen ſind beendet, auch die Verankerung für den„Z. 2“ iſt fertiggeſtellt. Drei Kompagnien Sol⸗ daten waren von 12 Uhr mittags an zur Stelle. *Die Berliner Scheckdiebe verhaftet. Den Nach⸗ forſchungen der Lichtenberger Kriminalpolizei iſt es bereits gelungen, die beiden Brüder Max und Willy Lorenz, die aus dem Geldſchrank im Direktionsbureau der Stralauer Glashütte vier Schecks ſtahlen, zu verhaften. Die Poli⸗ zei fand bei ihnen noch einen Teil des Geldes. Bald darauf konnte die Kriminalpolizei auch einen jungen Mann verhaften, der für die Brüder Lorenz den Scheck über 5000 Mark bei der Darmſtädter Bank eingelöſt hatte. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß die Täter den Geldſchrank, in dem die Schecks lagen, er⸗ brochen haben. ö Wieder ein Ueberfall im Harze. Als dieſer Abende ein Quedlinburger Geſchirr von Blankenburg auf der Chauſſee nahe Weſterhauſen kam, begegnete ihm ein Rad⸗ fahrer. Dieſer ſprang in etwa 30 Schritt Entfernung vom Rade herab und feuerte zwei Revolverſchüſſe auf die Inſaſſen des Wagens ab. Die Kugeln ſauſten dicht über die Köpfe der Ausflügler hinweg. Nur dem Um⸗ ſtande, daß die Pferde ſcharf ausgriffen, iſt es zu danken, daß niemand verletzt wurde. Der Radfahrer trug Ruck⸗ ſack und weißen Sweater. Die Betreffenden haben leider erſt am andern Morgen über die Tat nach Quedlinburg berichtet. Eine gefährliche Segelpartie. In dem Oſtſeebad Henkenhagen kenterte auf hoher See ein Segelboot, in dem ſich der Student Niſch aus Liſſa in Poſen befand. Nach zweiſtündigem Kampfe mit den Elementen gelang es drei ſchnell hinausgeruderten Fiſchern, den ſchon halb es jungen Mann aufzufiſchen und ans Ufer zu ringen. **. Wertvolle vorgeſchichtliche Funde machte in dem Dorfe Mauer bei Heidelberg der Grundbeſitzer Joſef Röſch. Er fand in einer Sandgrube einen Zahn vom Elephas antiquus, der eine Länge von 2,20 Meter, einen Umfang von 0,60 Meter und einen Durchmeſſer von 0,20 Meter hat. Der koſtbare Fund wird dem Geologiſch⸗ paläontologiſchen Inſtitut der Heidelberger Univerſität einverleibt. Die Fundſtelle liegt etwa 60 Meter nord⸗ weſtlich entfernt und etwa zwei Meter höher als die Fundſtelle des im Oktober 1907 aufgefundenen Unter⸗ kiefers des berühmten Homo heidelbergenſis. Der 7. deutſche Luftſchiffertag findet in dieſem Jahre am 18. September in Frankfurt a. M. ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht neben internen Angelegen⸗ heiten die Vorlage des neuen Grundgeſetzes und der neuen Geſchäftsordnung des deutſchen Luftſchiffer⸗Ver⸗ bandes durch den Vorſitzenden Geh. Regierungsrat Bus⸗ ley. Die Faſſung des neuen Grundgeſetzes war durch den Eintritt des kaiſerlichen Automobilklubs und der mit ihm im Kartellverhältnis ſtehenden deutſchen Auto⸗ mobilklubs in den Luftſchiffer⸗Verband nötig geworden. Durch dieſe neue Gruppierung ſind ferner eine Er gän⸗ zungswahl in den Verbandsvorſtand und eine Neuwahl der Sportkommiſſion, die auch auf der Tagesordnung ſtehen, erforderlich geworden. Auch wird auf dem Luft⸗ ſchiffertag die Feſtſetzung der Wettfahrlage für 1910 erfolgen. 5 ** Der nervöſe Fliegemenſch. Der Aviatiker Gruber, der mit ſeinem von ihm konſtruierten und für die„Ila“ beſtimmten Flügelſchlag⸗Flieger beim Iſartalbahnhof in München ſeine Flugverſuche unternehmen wollte, erlitt unmittelbar vor ſeinen Verſuchen einen Schlaganfall, der ihn ſofort tötete. Internationale Ballonfahrt. Am Donnerstag, den 5. Auguſt, finden in den Morgenſtunden internationale wiſſenſchaftliche Ballonaufſtiege ſtatt. Es ſteigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballons in den meiſten Hauptſtädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Inſtruktion gemäß den Ballon und die Inſtrumente ſorgfältig birgt und an die angegebene Adreſſe ſofort telegraphiſch Nachricht gibt. * Heftiges Erdbeben hat in Mexiko große Ver⸗ heerungen angerichtet. In der Stadt Mexiko, die von zwei heftigen Erdſtößen heimgeſucht wurde, ſind fünf Perſonen getötet und eine große Anzahl verletzt worden. In den ärmeren Stadtteilen ſind viele Häuſer zerſtört worden. Die Stadt Acapulco im Staate Guerrero ſoll zur Hälfte zerſtört und viele Perſonen umgekommen und verletzt worden ſein. Aus Santo Julia werden 15 Tote gemeldet. Die Verbindung zwiſchen der Weſt⸗ küſte und dem Inneren iſt unterbrochen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Altwaſſer Schleſien) ſind vom 20. bis 27. Juli 28 neue Typhuserkrankungen zur amtlichen Kenntnis gelangt. In derſelben Zeit ſtarben acht Per⸗ ſonen an Tupbus. 5 berichtet Jurte Sumſta eſchaft 3. Slot brach d. Der M Atbeter Neenhaul Fractal Müh n. ſhlagen, wurde. tuch 2 ber Zl In hier . du d. Tru aufgab. jährige Vater Straß ſchlaft nit ge das Wei 15 Nich u. Hartt U nacht ſi duzen An m daf u Tonne. Aut, Nengniz 4 0 in. kin 90 Bell U bein 85 dalla daß Kin ſuchte U 1 Atem ft abi ih In Meſſina ſind wieder zehn Erdſtöße, dar⸗ unter drei beſonders heftige, verſpürt worden. Die Be⸗ völkerung iſt ſehr aufgeregt. 1 In einem alten Schreibtiſchaufſatz entdeckten zwei Schreinergeſellen in Mühldorf am Inn einen Schatz im Werte von 30000 Mark, der in vier zuſammen⸗ genähten Taſchen in Geheimfächern des alten Möbels ver⸗ ſteckt war. In Loos bei Oedenburg ſind bei einem Großfeuer 40 Wohnhäuſer, 50 Wirtſchaftsgebäude ſowie die Ernte ein Raub der Flammen geworden. Eine Frau iſt umge⸗ kommen, drei Perſonen erlitten lebensgefährliche Ver⸗ letzungen. In Toulon kam die Polizei einer Falſchmün⸗ zerbande auf die Spur, die ſich ausſchließlich aus Matroſen zuſammenſetzt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 3. Auguſt. — Eine Bierpreis Erhöhung tritt nach dem Ergebnis der geſtern abend im„Freiſchütz“ ſtattgehabten Ver- ſammlung der hieſigen Gaſtwirte hier vorläufig noch nicht in Kraft. — Zeppelin 2 iſt geſtern vormittag gegen 10 Uhr in Frankfurt a. M. aufgeſtiegen, um ſeine Fahrt nach Köln fortzuſetzen. Dieſelbe ging den Main und Rhein entlang über Mainz, Wiesbaden, Koblenz uſw. Schwere Gewitter und ſtürmiſche Winde erſchwerten die Fahrt, doch hat Graf Zeppelin anſcheinend alle Hinderniſſe glücklich überſtanden und ſein Ziel erreicht. — Volksverein. An die heute Abend im Walfiſch ſtattfindende Monatsverſammlung wird erinnert. Neuerung im Briefverkehr. Von der Reichsvaſt⸗ verwaltung wird die Einführung einer bedeutungsvollen Neuerung im Briefverkehr geplant. Wie es in Frank⸗ reich ſchon ſeit langem der Fall iſt, ſoll auch bei uns die Möglichkeit geſchaffen werden, nach auswärts be— ſtimmte Briefe, die infolge der weiten Entfernung oder eines Vervaſſens der Abendzüge auf dem gewöhnlichen Wege nicht ſchon am andern Morgen'in die Hände der Adreſſaten gelangen können, ſo ſchnell zu befördern, daß ſie dennoch am nächſten Tage und zwar mit der erſten Frühbeſtellung ausgetragen werden. Derartige briefliche Mitteilungen ſollen abends auf den Poſt⸗ bezw. Tele⸗ graphenämtern als Telegramme aufgegeben werden, und zwar zu einem ſehr niedrigen Gebührenſatze. Am An⸗ kunftsorte werden ſie dann morgens nicht durch einen Depeſchen⸗ oder Expreßboten, ſondern durch den Brief⸗ träger auf dem erſten Gange dem Empfänger zu⸗ gestellt. Selbſtverſtändlich ſtünde es im Belieben des Abſenders, die Mitteilung mehr oder weniger ausführ⸗ lich zu halten; jedenfalls aber wäre er in der Lage, bemerkenswerte Informationen noch in ſpäter Abendſtunde auf weite Entfernungen bis zum andern Morgen zu be⸗ fördern, ohne die verhältnismäßig teure Depeſchengebühr von 5 Pfg. für das Wort bezahlen oder ſich des Fern⸗ ſprechers bedienen zu müſſen. 3 Aus Nah und Fern. — Weinheim, 2. Auguſt. Wie wir ſchon kürzlich berichteten, ſoll die Hildebrand'ſche Mühle hier einen anderen Fabrikationszweig erhalten. Zu dieſem Zweck ſollten am Samſtag die Maſchinen aus dem Innern der Mühle heraus⸗ geſchafft werden. Als ein ſogenannter Walzenſtuhl aus dem 3. Stock der Mühle auf das äußere Geruüſt gebracht wurde, brach dieſes durch und drei Arbeiter ſtürzten mit in die Tiefe. Der Mühlenarbeiter Peter Weber 2. war ſofort tot, der Arbeiter Michael Ebert wurde ſchwer und der Arbeiter Georg Bienhaus leicht verletzt. — Nieder-Liebersbach, 2. Auguſt. Der hieſige Frachtfuhrmann Peter Stäckler wurde im Granitwerk von Rüth u. Reinmuth von ſeinem Pferde vor den Kopf ge⸗ ſchlagen, wodurch er an der Stirne nicht unerheblich verletzt wurde. Er fiel rücklings um auf die Steine und erhielt auch noch 2 Löcher in den Hinterkopf. — Lampertheim, 1. Aug. Geſtern morgen iſt auf der Zellſtoffabrik der 24jährige Fabrikarbeiter Adam Bauer von hier tötlich verunglückt. Wie man vernimmt, geſchah das Unglück dadurch, daß ein Holzſtoß ins Rutſchen kam und den Bedauernswerten ſo ſchwer verletzte, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus in Sandhofen ſeinen Geiſt aufgab. Bauer war erſt drei Monate verheiratet. Worms, 2. Aug. In Neuſtadt wurde das fünf⸗ jährige Kind der Familie Brinkmann in Worms, das ſeinen Vater an der Bahn abholen wollte, beim Ueberſchreiten der Straße von einem Automobil erfaßt, eine Strecke weit ge⸗ ſchleift und ſchwer verletzt. An dem Aufkommen des Kleinen wird gezweifelt. Die Inſaſſen des Autos ſuchten unerkannt das Weite. * Waldmichelbach, 2. Aug. Landwirt P. Philipp Fiſcher und deſſen Ehefrau Margarete, geb. Golz, im nahen Hartenrod feiern am 11. Auguſt ihre goldene Hochzeit. E Bensheim, 2. Aug. Einer folgenſchweren Tat machte ſich der hieſige Schornſteinfegermeiſter Z. ſchuldig. In großer Aufregung ſtürzte er ſich auf ſeinen ahnungsloſen Ge⸗ ſelen und brachte ihm mit dem Meſſer mehrere Stiche in Bruſt und Rücken bei, ehe ſich der Geſelle zur Wehr ſetzen konnte. Der Schwerverletzte wurde in das hieſige Hoſpital gebracht, während der Täter verhaftet und ins Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert wurde. * Butzbach, 2. Aug. Ein entſetzliches Unglück trug ſich im nahen Pohl-Göns zu. Mehrere Kinder ſpielten bei einem Handwerksmeiſter, in deſſen Werkſtatt mehrere ſcharfe Beile lagen. Plötzlich ſchrie ein etwa 3jähriges Kind auf, beim Spielen war ihm von einem Knaben die rechte Hand vollſtaͤndig abgehauen worden. Nach anderer Ausſage ſoll das Kind dem Handwerksmeiſter ins Beil gelaufen ſein. Man ſuchte längere Zeit vergebens nach der abgehauenen Hand. — Heidelberg, 31. Juli. In Neckargemünd wurde geſtern früh ein Student aus Straßburg von einem Auto- mobil überfahren. Der Zuſtand des Verletzten iſt hoffnungslos. — Schwetzingen, 2. Aug. Ein eigenartiger Unfall, der dringend zur Vorſicht mahnt, iſt einer Kleidermacherin von hier zugeſtoßen. Wie es bei den Näherinnen häufig vor⸗ kommt, nahm ſie mehrere Nadeln in den Mund. Eine davon glitt den Hals hinab und blieb ſtecken. Trotz ärztlicher Hilfe konnte dieſelbe nicht entfernt werden, die Erkrankte wurde zwecks operativen Eingriffs in die Klinik nach Heidelberg verbracht. — Neuſtadt, 31. Juli. An der Hambacher Chauſſee in der Nähe des Neuſtadter Friedhofes erkletterte geſtern Abend nach Bekanntwerden der Wahl Hubers der Fabrikarbeiter Joſef Glaſer einen elektriſchen Leltungsmaſt, um an demſelben oben eine rote Fahne zu befeſtigen. Glaſer kam dabei mit dem Leitungsdraht in Berührung und wurde ſofort getötet. — Landau, 2. Aug. In Göcklingen lauerte das Ebevaar Korbmacher Kienle dem Hundehandler Huppert auf, erſchoß ihn und flüchtete. Marktbericht. — Weinheim, 31. Juli. Schwein emarkt. Zugeführt waren 362 Stück Milchſchweine, verkauft wurden 354 Stück, das Paar zu 20—35 Mk. Läufer waren keine zugeführt. FFPPpCpCpCCbCbCCcc( ͤ VT Empfehle: a. Dampfäpfe! Pfd. 40 u. 50 Pfg. „ Toetschen pf. 20, 24 u. 30, „ Mischobst pfad. 30 u. 40„ Id. Weizenmehle billigst, Backpulver, Vanillezucker, Mandeln, Citronen, Orangen, Chokolade etc. Georg Oexle 1 ud 68. 5% Rabatt. Schlosserei Karl Lamberth Sonn Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Bekanntmachung. Rezeßbaufonds der Gemeinde Viernheim; hier die Anmeldung von Bauten zur Rezeßvergütung. Alle diejenigen Ortsbürger, welche Anſprüche an Bau⸗ und Reparaturholz reſp. Verguͤtung dafür pro 1909 zu er⸗ heben gedenken, wollen ihre Anmeldungen davon vom 3. bis 17. Auguſt auf der Gr. Bürgermeiſterei dahier machen und bei vorkommenden Neubauten auch zugleich die Pläne über dieſe Bouten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten ꝛc. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für welche aber, weil nicht zur richtigen Zeit angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden konnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß für Bauten keine Vergütungen gewährt werden können, welche nicht rechtzeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervorgehenden Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Betr.: Mittwoch, den 4. ds. Mts., vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier 2 zur Zucht untauglich gewordene, gut gemäſtete Faſeleber an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 3. Auguſt 1909. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim ine in. Bekanntmachung. Mittwoch, den 4. 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